Welt nicht fähig zur Zühcccj.hajt ist, die von den Menschen der Nachkriegszeit ersehnt wird " Oberstleutnant Morray gibt dam einen Ueberblick der Geschichte Deutschlands nach dem Kriege Im Viermächtepakt hätten England, Frankreich und Italien sich verpflichtet, die Verantwortung für den europäischen Frieden mit Deutschland zu teilen,- Trotz der darin eingeschlossenen Am erkennung der deutschen Gleichberechtigung habe man aber Deutschland dennoch die Mittel verboten, mit denen es seinen Verpflichtungen Nachkommen könne. Auf der Abrüstungskonferenz habe sich Deutschland nach 18 Monaten wieder in der Landes Gefangenen auf der Anklagebank befunden. Deshalb sei der Bruch mit Genf erfolgt, „Ein erschüttertes Europa erwacht Zider Tatsache, daß 90 Millionen starke, selbständige und fortschrittliche Menschen ihre inneren Meinungsverschiedenheiten versenkten, ihre entgegengesetzten Interessen aussöhnten und zu einer einzigen und begeisterten Nation unter einem einzigen erwählten Führer werde." Zum größten Erstaunen der Welt habe I sich Hitler als ein Mann des Friedens, als ein Staatsmann und s als ein weitsichtiger Verwalter seines Landes erwiesen, „Ist eine Anklage, daß Hitler von Frieden rede, aber den Krieg wünsche, berechtigt? Haben wir nicht seine letzten Worte gelesen und gehört, daß er auf den letzten Soldaten und das letzte Geschütz verzichten will und sehen wir jetzt nicht, einen solchen Pakt zwischen Deutschland und Polen vor uns? Mit einem Wort: Hitlers Außenpolitik ist einfach' Friede mit seinen Nachbarn, aber ein Friede mit Ehre." Was Oesterreich betrifft, so wünsche Hitler lediglich eine freie Abstimmung des österreichischen Volkes, In der Judenfrage verlange Hitler, daß diese den Gesetzen des Staates gehorchten. Wenn sie es nicht täten, seien sie Fe-nde oes Staates und müßten als solche behandelt werden Wenn ste es aber täten, könnten sie ihre normale Tätigkeit frei aus- - üben, wie er dies selbst (Oberstleutnant Morray) bei seinen s persönlichen Beobachtungen in Deutschland festgestellt habe. Ab- . schließend sagte Oberstleutnant Morray: „Unterstützt Hitler! Aus j Grund persönlicher Nachforschungen sprechend, bin ich überzeugt, ! daß es Hitler vollkommen ehrlich und ernst meint und dag er ! mit einem flammenden Glauben an seine Mission erfüllt ist. j Seine Misston ist, Deutschland aus seiner Stellung der Diskrimi- - nrerung und Zweitklassigkeit zur Macht, Prosperität und zum Fortschritt zu führen. Jede H'lse und Unterstützung, die ihm England geben kann, wird meiner Meinung nach eine wichtige und andauernde Wirkung für den europäischen Frieden haben."
SmkuniMZMg i» Mlenz
Vizekanzler von Papen sprach Koblenz, l9. Febr, Am Samstag nachmittag tagten in Koblenz die Führer des Bundes der Saarvereine. Anläßlich dieser Zusammenkunft fand am Abend in der Stadthalle eine große Saarkundgebung statt. Der Saarbevollmächtigte der Reichsregierung, Vizekanzler von Papen, hielt eme Rede, in der er u, a. sagte: Wir sind der Ansicht, daß die Saarfrage keineswegs eine wirtschaftliche Frage ist. Im Gegenteil: Das Saargebiet ist für uns nur eine Frage des Deutschtums Schon aus diesem Grunde kann die Reichsregierung niemals von sich aus einer Verschiebung der Abstimmung im Saargebiet zustimmen, sondern muß den größten Wert darauf legen, zu beweisen, daß diese Westmark des Reiches in ihrem Volkstum 100 Prozent deutsch ist und Laß sie heim will zum Mutterlande, Wenn ich vor wenigen Tagen in Berlin davon sprach, daß die Saarfrage auch eine europäische Frage ist, so deshalb, weil das Saargebiet grundsätzlich und endgültig das deutsch-französische Verhältnis bereinigen wird. Für uns kommt keine andere Lösung an der Saar in Frage, als die vollständige Rückgliederung des Saarlandes zum , Reich. Eine Lösung auf der Grundlage des status quo ist keine ! Lösung, die den Frieden in sich trägt oder den Frieden für die ! Zukunft verbürgt Meine Aufgabe, die mir der Führer gestellt i hat, ist, alle geistige und wirtschaftliche Kraft, alle Kräfte der I Nation konzentrisch in das Ziel der Rückgliederung des Saargebietes einzuordnen. Wir müssen die Arme weit aufmachen, j damit die Wirtschaft an der Saar nicht einschrumpst, sondern weiter gedeiht und so die Saar als Westmark ein unzerstörbarer Stützpunkt des deutschen Reiches wird. Die Erzeugung des Saarlandes, die bisher in andere Länder ausgesührt wurde, muß wieder auf dem deutschen Binnenmarkt untergebracht werden Die Frage des Güteraustausches, der Führung der Ausfuhrstragen und der Tarifgestaltung stehen zur Behandlung, Sie eröffnen den deutschen Brüdern an der Saar die Möglichkeit, deutsche Kohle und deutsches Eisen aus dem Sargebiet unter gleich gün-
Kampf um Nosenöurg
Roman aus ObevMefien von Johannes Holl st ein.
A). Fortsetzung. Nachdruck verboten.
„Herr Kollege," sagte Solle. „Ich bin hier in Kodowitz . . . Sie wissen, das Dorf, das wenige Minuten vom Schloß Waslewski entfernt liegt. Meine Recherchen waren sehr erfolgreich. Ich denke, der Fall ist geklärt. Ich möchte Sie bitten, mit Herrn Brucks, Herrn Schaffranz und auch dem Herrn Kommerzienrat von Kamerlingk sofort nach Schloß Waslewski zu kommen. Der Zustand Fräulein Katjas ist sehr ernst. Man befürchtet die Auflösung."
„Ich komme sofort mit dem Auto!"
„Erwähnen Sie aber Brucks gegenüber nichts davon."
„Selbstverständlich! Ich bin Ihnen dankbar, Herr Kollege."
Brucks war sehr befremdet, als ihm der Oberkommissar eröffnete, daß er jetzt mit ihm, Schaffranz und Herrn von Kamerlingk nach Schloß Waslewski fahre, aber er war ohne Zögern dazu bereit.
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Willfried stand im Stevbezimmer Katjas.
Die Auflösung stand bevor. Er war gefaßt. Furchtbares Weh wütete in seinem Herzen, aber er trug es stark wie ein Mann.
Er saß an dem Sterbelager des Mädchens und ersehnte nichts, als daß sie noch einmal die Augen ausschlüge, daß noch einmal die Liebe aus ihren schönen Augen ausflamme.
Waslewski kauerte zusammengesunken neben ihm.
Der Mann war völlig gebrochen.
Sein vergötterets Kind ... es starb. Sein Sohn wurde jeden Augenblick erwartet. Ebenso der Priester.
Der Priester traf kurz darauf ein.
Stunde um Stunde verging. Die Todkranke lag in vollkommener Apathie.
Sie regte und rührt« sich nicht.
Die Aerzte beobachteten scharf jeden Atemzug.
stigen Verhältnisse» auf den Markt zu bringen wie die Ruhr- kohle Ein großes Arbeitsbeschaffungsprogramin nicht allein für das Saargebiet, sondern auch für die angrenzenden Gebiete ist vorbereitet. Damit Hand in Hand geht in diesem Gebiet der Ausbau der Landwirtschaft, mrt einem Worte: Die Reichsrcgie- rung ist bestrebt, die gesamte Saarproduktion in eigenem Raume unterzubringen Endlich muß ich an die Pflicht erinnern, die uns allen obliegt: Das Mutterland kann unendlich viel für das Saargebiet tun, nicht nur indem es die Brüder an der Saar und ihren Kamoi für ihr Deutschland ermutigt, sondern auch, indem jeder einzelne im Reich seine Pflicht erfüllt, Vizekanzler von Papen schloß mit dem dringenden Appell zur äußersten Disziplin und Treue, erinnerte an den greisen Feld- marichall von Hindenburg und an den Führer, der mit unvergleichlichem Heroismus das deutsche Vaterland einer besseren Zukunft entgegenführen wird.
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Wiener Merlei !
Wien, 19 Febr. Die Polizeidirektion Wien hat in den Mit- ! tagsstunden des Montags einen telegraphischen Bericht erhalten, daß auf das Fernkabel Wien-West ein Dynamitanschlag verübt worden ist. Der Täter ist unbekannt. Einzelheiten liegen noch ? nicht vor. s
Der Sonderberichterstatter der „Münchener Neuesten Nachrich- ! ten", Kneißel, wurde am Sonntag verhaftet und befindet sich jetzt in Polizeihaft. Da Kneißel österreichischer Staatsangehöriger ist, s wird beabsichtigt, ihn wegen „Ereuelberichterstattung" während des Wiener Aufstandes zu einer -ängeren Polizeiarreststrafe zu : verurteilen. i
Der bekannte kommunistische Schutzbundführer Koloman Wal- z lisch, der bei dem Aufstand eine führende Rolle in Steier- : mark gespielt hatte, und der bei der großen kommunistischen ! Revolte in Budapest vor Jahren beteiligt war, ist jetzt im Ge- ! birge in der Nähe von Leizen durch eine Polizeipatrouille fest- ? genommen worden. Ein Eisenbahner hat der Polizei den Auf- s enthalt Wallischs in den Bergen mitgeteilt. !
Das Bundeskanzleramt hat ein uneingeschränktes Verbot für die gesamte reichsdeutsche Presse aus die Dauer eines Monats s erlassen. Das Verbot erstreckt sich ausnahmslos auf den Post- j Versand und den Straßenverkauf,
Die seit dem marxistischen Aufstand aus dem Wiener Straßen- ; bild verschwundenen Papierböllerexplosionen treten jetzt wieder ' von neuem in Erscheinung. In einem Kaffee am Stephansplatz § explodierte am Montag in einem Abort ein Papierböller, wodurch erheblicher Sachschaden angerichtet wurde.
Von der Regierung wurden acht Direktoren höherer Lehranstalten ihres Amtes enthoben. Als Ursache wird ihr politisches Verhalten angegeben. Sie haben die Weisung erhalten, am Montag nicht mehr auf ihrem Posten zu erscheinen.
85 tote Kinder in Wien-Sandleilen?
Paris, 19, Febr Der sozialistische „Populaire" veröffentlicht in Fettdruck eine Mitteilung ans Wien, deren Stichhaltigkeit natürlich nicht ohne weiteres nachzupriifen ist, an deren Veröffentlichung man aber nicht achtlos Vorbeigehen kann. Das Blatt behauptet nämlich, daß in der Wiener Wohnsiedlung Sandleiten die Leichen von 88 Kindern unter 14 Jahren gefunden worden seien, die bei den blutigen Kämpfen der letzten Tage getötet wurden. — Das Blatt fügt hinzu Dollfuß, der für Christentum und Familie einzutreten behaupte, habe sich zum Mörder gemacht.
In einem weiteren Artikel wendet sich der „Populaire" gegen die zum Teil tendenziöse Stellung der Pariser Presse zu den Ereignissen in Oesterreich,
Doppelmord eines Schutzbündlers aus Furcht vor Verrat !
Wien, 19, Febr. Während der blutigen Ereignisse in Florids- j dors war ein Ehepaar ermordet aufgefunden worden. Am Sonn- i tag hat dieser Mord eine aufsehenerregende Aufklärung erfahren, > Am Nachmittag wurde m den Parkanlagen des Penzinger § Friedhofes in Wien ein ehemaliger Wehrmann namens Richard j Groß mit Stichverletzungen im Herzen und am linken Handgelenk : aufgefunden. Er ist der Mörder jenes Floridsdorfer Ehepaares, j Als er noch einmal zum Bewußtsein kam, gestand er, den Mord ' begangen zu haben, und zwar aus Furcht davor, das Ehepaar ' könnte verraten, daß er an.den Kämpfen als Kommandant einer
Maschinengemehrabteilung des sozialistischen Schutzbundes teilgenommen hatte. Er wurde als Häftling des Standgerichts schwer verletzt ins Hospital gebracht.
Belgiens Trauer m den König
Der Kabinettsrat hat folgenden Aufruf an das belgische Volk beschlossen:
Der König ist tot. Am Anfang des 25. Regierungsjahres, in dem das von ihm gerettete Vaterland ihn mit doppelter Hingabe und Hochachtung umgab und mehr denn je auf seine Ruhe, Heiterkeit und Weisheit inmitten der Gefahren der Gegenwart zählte, hat ein schreckliches Unglück Belgien seines Herrschers beraubt, auf den es so stolz war. Der Schmerz der Nation ist groß. Ihr erster Gedanke ist der einer unbegrenzten Dankbarkeit für den König, der — ein würdiger Nachfolger seines Großvaters und seines Oheims — alle Kräfte seiner hohen Eeistesgabcn und alle Quellen seines großmütigen Herzens dem Dienste Belgiens gewidmet hat Das Land hat einen Führer, eine Spitze und einen unvergleichlichen Diener verloren, der im Kriege wie im Frieden nur für sein Land gedacht gehandelt und gelebt hat. Die Dankbarkeit des Volkes umgibt seine sterbliche Hülle und bereitet seinem Namen den Ruhmeskranz. Albert der Erste war ein Staatsmann und em Soldat, Belgien wendet sich an Ihre Majestät die Königin in ehrfurchtsvoller Trauer, dem einzigen Trost der ihr gegeben werden kann. Belgien jetzt seine Hoffnungen auf den Nachfolger der drei großen Könige, die das Vaterland begründet vergrößert und gerettet haben. Er möge mit Hilfe der Vorsehung das Werk seines erhabenen Vaters fortsetzen und die Aufgaben zum Guten führen die dieser so herrlich verfolgte und in loyaler Ausübung der Rechte und Pflichten seiner verfassungsmäßigen Vorrechte,
Der Kriegsminister hat einen Tagesbefehl an die Armee erlassen und die Trauer ungeordnet. In dem Tagesbefehl heißt es u a,: Die Armee beweint ihren obersten Chef, dessen Tapferkeit, Energie und Seelengröße üas Vaterland in tragischer Stunde gerettet haben.
Auf Beschluß des Ministerrates findet die Beisetzung des toten Königs
am Donnerstag in der Gruft im Schloß zu Laeken statt. Am Montag wurde die Leiche von Laeken nach dem Schloß in Brussel übergeführt Die Frontkämpfervereinigungen werden Spalier bilden. Auf dem Wege zum Schloß wird der Trauer.zug vor dem Grabe des Unbekannten Soldaten Halt machen und eine Minute in Schweigen verharren. Am Donnerstag findet in der Kirche Sainte Eudul? die Trauermesse statt Von dort geht der Leichen- jug vurch die Stadt nach Laeken zurück.
Die feierliche Einsetzung des Kronprinzen Leopold zum König Ser Belgier geschieht am Freitag nach der Beheizung.
Die Nachricht von dem Tode des Königs, der bei allen Schich- :en der Bevölkerung sich einer außergewöhnlichen Beliebtheit erstellte, hat im ganzen Lande größte Bestürzung hervorgerufen.
Wie König Albert den Tod fand
Das Gut Marche-les-Dames, in dessen Nähe der König von Belgien ümgekommen ist, befindet sich etwa 5 Kilometer von Namur, Das Schloß wurde in den Augusttagen 191-t auf Veranlassung der belgischen Militärpolizei, die dort einen Spionageherd vermutete, in die Luft gesprengt. Später ließ es der Besitzer wieder aufbauen Die Unglücksstelle liegt an der Straß« Namur—Marches-les-Dames, die auf der einen Seite von der Maas, auf der anderen Seite von wildromantischen Felsen umrahmt wird Der Absturz muß sich am Samstag nachmittag ereignet haben. Nach den örtlichen Untersuchungen vermutet man, daß der König beim Klettern sich an einem Felsstück Hochziehen wollte, dieses aber nachgab, so daß der König in die Tiefe stürzte. Der Tod muß auf der Stelle eingetreten sein. An der rechten Seite des Nackens befindet sich eine große Verletzung. An dem Felsen hat man Blutspuren und Hirnteile gefunden.
Der Lebensgaug des verunglückten Königs
König Albert der Erste wurde am 8, April 1875 als zweiter Sohn des Prinzen Philipp von Flandern und seiner Gemahlin Maria geborene Prinzessin von HohenzoÄern auf Schloß Laeken geboren. Am 2. Oktober 1990 heiratete er in München die Herzogin Elisabeth von Bayern, Am 17, Dezember 1909 folgte er seinem Onkel, Leopold dem Zweiten, auf den belgischen Königsthron. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor: Prinz Leopold, der Kronprinz, wurde geboren im Jahre 1901. Er ist vermählt seit 1926 mit der schwedischen Prinzessin Astrid: ferner Prinz
Im großen Herrenzimmer des Schlosses hatten sich inzwischen Oberkommissar Ste ng lein, Kommerzienrat von Kamerlingk, Thomas Brucks und Karl Schafifranz versammelt.
Brucks fragte: „Was hat das alles zu bedeuten, Herr Oberkommissar?"
„Einen Augenblick, Herr Brucks! Der Herr Inspektor Selle aus Berlin wird sofort erscheinen. Er hat uns hierher gebeten."
Selle hatte sich inzwischen nach dem Stevbezimmer Katjas begeben.
Erstaunte Augen trafen ihn.
Die Schwester wollte ihn nicht hereinlassen.
„Es geht aufs Ende!" sagte sie ernst. „Stören Sie die Sterbende nicht."
Selle sah die Schwester an. „Ich will sie nicht stören! Es tut mir so unendlich'leib, daß ein so junges Leben fliehen will, daß eine Mörderhand sie niederstreckte. Nur . . . dem jungen Kamerlingk und dem Herrn von Waslewski . . . will ich ein paar Worte sagen."
Da lieh sie ihn ein.
Mit einem Blick sah der Kommissar: der Todeskampf hatte eingesetzt. Der Körper des Mädchens zuckte noch einmal auf.
Willfried hielt sie in den Armen.
Da . . .er erzitterte bis in die innersten Tiefen seiner Seele. Ein Blick des Mädchens, wie aus einer anderen Welt, traf ihn noch einmal. Noch einmal leuchteten die geliebten Augen auf, strahlten ihn an in überirdischer Schönheit und Liebe.
Dann . . . ein wildes Zucken , , , heftiger bäumte sich der junge Leib auf. Ein ganz dünner Blutstrahl floß aus dem Munde.
Der Tod . . . war zum Lager getreten.
Die Männer falteten die Hände und sahen vor sich nieder. Die Schwester sandte einen wehen Blick gen Himmel.
Aber Willfried, dem das Liebste weggestorben war, warf sich über die geliebte Tote und weinte.
Herr von Waslewski schrie auf, wie ein zu Tode getroffenes Tier.
Lange Stille im Raume.
Der Inspektor wartete lange, ehe er zu Willfried trat,
Legte ihm die Hand auf die Schulter.
Willfried wandte das Haupt und sah ein fremdes Gesicht.
„Herr von Kamerlingk . . ." hörte er die Stimme des fremden Mannes. „Seien Sie stark! Eine bittere Pflicht wartet noch Ihrer!"
Fragend starrte Willfried den Sprecher an.
>,Welche . . . Pflicht?"
„Die Pflicht . . . die Geliebte zu rächen. Den Mörder der Gerechtigkeit zu überliefern! Wollen tzie mir jetzt folgen . . . auch Sie, Herr von Waslewski?"
Alle hörten erstaunt die Worte.
„Wer . . . sind Sie?" fragte Waslewski mühsam.
^Inspektor Selle aus Berlin! Kommen Sie . . . wir wollen den Mörder fassen."
Willenlos folgten ihnen die beiden, auch die Aerzte bis auf die Schwester schlossen sich an.
Sie traten in das große Herrenzimmer, wo die Männer bleich saßen, denn der Schrei des Vaterherzens war bis zu ihnen gedrungen.
„Katja ... von Waslewski . , , ist , , , eingegangen zu Gdtt!" sagte der Inspektor ernst, als sie eintraten.
Die Herzen der Männer, die es hörten, zitterten.
„Meine Herren," bat Selle. „Wollen Sie Platz nehmen! Ich bin gezwungen . . . jetzt in dieser Stunde einen Lokaltermin abzuhalten."
Alle nahmen Platz.
Inspektor Selles Augen aber ließen Thomas Brucks Antlitz nicht frei. Fieberhaft arbeiteten seine Gedanken. Er überlegte, wo habe ich das Antlitz schon einmal gesehen?
Da begegnete Brucks seinem Blick.
(Fortsetzung fotzt).