wc-ügec iiutz^ninzeuü Der britische Plan sei ein Versuch, eine Grundlage für eine prompte Vcre.nbarung zu bieten.
Simon unterstrich im weiteren Verlauf seiner Ausführungen daß jedes neue Abkommen eine gewisses Wiedcrausrnsten von seiten Deutschlands ins Auge fassen müsse, aber die britische Regierung würde mit Widerstreben eine Regelung in Betracht ziehen, die Gleichberechtigung ohne irgend welche Abrüstung in irgend einem Teil der Welt vorsehe. Großbritannien gehe kein« neuen Bindungen ein, werde jedoch sein äußerstes tun, um all« Verpflichtungen getreu zu erfüllen, die es eingegangen ist. Ts würde eine unentrinnbare Pflicht der Unterzeichner des Abkommens bestehen in engste Fühlung zu treten und alles zu tun, um jede Verletzung eines so wichtigen Vertrages zu verhindern oder wieder gutzumachen. Sir John Simon wies dann darauf hin, daß ein sehr wirksamer Nichtangriffspakt zwischen Deutschland und Polen zustande gebracht worden sei. Die britischen Vorschläge, so fuhr der Redner fort, bedeuteten einen wirklich ernsten Fortschritt. Der nächste Schritt sei, sicherzustellen, daß das britische Weißbuch im Ausland völlig verstanden werde, und daß Großbritannien vollauf die Hauptpunkte der für andere Länder bestehenden Schwierigkeiten erfasse. Im Zusammenhang damit ging Simon auf den bevorstehenden Besuch Edens in Paris, Rom und Bevln« ein. Simon schloß seine üreiviertelstiindige Rede, indem er betonte, daß es die Pflicht Großbritanniens sei, eine neue Führung zu geben. England habe bereits einen äußerst eindrucksvollen Beweis seiner Aufrichtigkeit gegeben, indem es freiwillig seinen Wunsch nach Abrüstung in die Tat umgesetzt habe. Großbritannien, so erklärte er, ist entschlossen, alles zu tun, was möglich ist, um trotz aller Schwierigkeiten internatio- f nale Verhandlungen über die Abrüstung zustandezubringen und in jeder Weise das Friedensgefüge der Welt zu stärken und so ,.uns selbst und andere von den Gefahren und Lasten zu befreien, die aus einem schließlichen Mißerfolg folgen würden".
ReziemMMliitg IMicrs
Mehrheit für die Regierung
Paris, 6. Febr. Die Vorstellung der französischen Regierung »or der Kammer vollzog sich am Dienstag nachmittag unter stark ^ rervöser Spannung. Als die Regierung den Sitzungssaal betrat, vurde sie auf der Linken mit Beifall, auf der Rechten mit lärmenden Zwischenrufen empfangen. Ministerpräsident Daladier betrat sofort die Tribüne und verlas die Regierungserklärung. Hierbei wurde er häufig durch Zwischenrufe von rechts unterbrochen. während die Linke mit anhaltendem Beifall antwortet«. Zn dem lärmenden Durcheinander, das Daladier häufig zwang, mit dem Verlesen einzuhalten, kam es schließlich zu einem erregten Wortwechsel zwischen Sozialisten und Kommunisten, die in Tätlichkeiten auszuarten drohten. Der Kammerpräsident sah sich gezwungen, die Sitzung aufzuheben, noch ehe der Ministerpräsident die Verlesung seiner Erklärung beendet hatte.
Nach Wiederaufnahme der Sitzung konnte Ministerpräsident Daladier die Regierungserklärung beenden. Die Erklärung f wurde auf der Linken mit Beifall und auf der Rechten durch mißbilligende Zwischenrufe ausgenommen.
Die Sozialisten haben beschlossen, für die Regierung zu stimmen Sämtliche sozialistischen Jnterpellationsanträge sind zurückgezogen worden.
Der Inhalt der Erklärung
Ministerpräsident Daladier verlas die Regierungserklärung, in der u a. gesagt wird: „Seit einem Monat hat der Skandal, der aus einigen individuellen Schwächen entstanden ist, die Arbeit der Kammer gelähmt, die Parteien gegeneinander gestellt, das Land demoralisiert und den Gegnern der Regierung Gelegenheit gegeben, Angriffe wieder aufzunehmen, die die Wachsamkeit der Republikaner in der Vergangenheit zunichte machte. Wir kommen aus dieser Atmosphäre, in der man nicht atmen kann, nur heraus, wenn wir mit Mut und Energie volle Klarheit schaffen. Die Regierung, die vor Ihnen steht, hat ihre Aufgabe bereits begonnen. Sie ist vor acht Tagen gebildet worden, und bittet Sie, sie nach ihren ersten Handlungen zu beurteilen. Abgesehen von den Fehlern, die Ihr Untersuchungsausschuß aufdecken wird und die restlos bestraft werden müssen, hat sie in gewissen öffentlichen Verwaltungen eine Lockerung der Wachsamkeit und ein Nachlassen des Verantwortungsgefühls festgestellt, die eine Erneuerung der Beamtenschaft und der Methoden er- s forderlich machen. Sie werden uns sagen, ob wir richtig gehan- z delt haben, indem wir die Autorität des republikanischen Staates - wieder herstellten und es ablehnten, sie zugunsten unverantwort- ^ licher Verwaltungen auseinanderfallen zu lasten. j
Während Ihr Untersuchungsausschuß, der sich aus Vertretern s aller Parteien zusammensetzt, für die Herstellung der ganzen
Kampf um Rosenburg
Roman aus Oberfchlesien von Johannes Holl st ein.
79. Fortsetzung. Nachdruck verboten.
Der Schauspieler wurde bleich und wich einen Schritt nach der zurück.
„Herr von Kamerlingk . . . dieser Augenblick wird Ihnen teuer zu stehen kommen."
„Gehen Sie! Ich rate es Ihnen!"
Seine Hände hielten die Reitpeitsche umspannt.
Da machte Mario Patajki eine kurze Verbeugung und ging.
*
Aufregung auf dem Gute.
Denn , , , ein Schrei klang aus dem Herrenhause.
Im Abgehen hatte der Schauspieler noch gesagt: „Glück zu, Herr von Kamerlingk ... zur Hochzeit mit einer , . , Dirne!"
Das Wort war kaum heraus, da hatte Willfried, außer sich vor Wut, zugeschlagen.
Die Hofleute sahen den Fremden aus dem Herrenhause, beide Hände vor das Gesicht haltend, stürzen.
Hinter ihm kam Willfried, dessen Antlitz vor Wut verzerrt war.
Als der Schauspieler in den Wagen stieg, da rief er mit lauter Stimme über den Hof:
„Wenn dieser Schurke sich noch einmal auf Rosenburg wagt , , , die Hunde auf ihn . . . der ist schlimmer wie ein Hund!"
Da rollte der Wagen schon davon.
Die Soldaten und das Gesinde standen geduckt.
Was war da vorgegangen?
*
Willfried schloß sich kurz danach in sein Zimmer ein. Gothe hatte ihn aufsuchen wollen, aber Willfried reagierte nicht auf die Zurufe.
Da ging Gothe zu Frau Käthe.
Wahrheit Sorge tragen wird, muß in den Parlamenten die gesetzgebende Arbeit wieder ausgenommen werden, die durch oie Parteileidenschaften gehindert wurde, die aber für das Leben des Landes unentbehrlich ist. Man mutz die Gesetze verabschieden, die das Sparkapital wirksam schützen sollen; man mutz vorher den Haushalt vor dem 31. März verabschieden, wenn nicht die in 18 Monaten von fünf Negierungen geleistete Arbeit unvollendet bleiben soll. Wenn der Haushalt einmal verabschiedet ist, wird man die Arbeitslosigkeit bekämpfen und die wirtschaftliche Tätigkeit oes Landes beleben müssen. ' '
Unsere Handelsbilanz muß durch eine wirklichkeitsnahe Politik i verbessert werden, einer Politik, vie auf Kompensationen und Eegenseitigkeitsverträgen beruht. Man wird die veralteten und komplizierten Verwaltungsmethoden durch einen einfachen und modernen Mechanismus ersetzen müssen.
Gegenüber dem unruhigen Europa bestätigen wir aufs neue den Friedens- und Sicherheitswillen Frankreichs, dessen gesamte Politik sich in folgende zwei Begriffe zusammenfasten läßt: Internationale Zusammenarbeit und nationale Verteidigung, Treue gegenüber dem Völkerbund und unseren erprobten Freundschaften. In dem Bewußtsein, daß Frankreich einen allzu eindeutigen Beweis seines Friedensstrebens geliefert hat, als daß es etwa von dem klaren Urteil der Völker zu fürchten hätte, werden wir weder aus Blindheit, noch aus Schwäche die Verantwortung dafür übernehmen, unser Lano zusammen mit ganz Europa in neue Katastrophen gleiten zu lassen, Der Friede ist ein Ideal. Es nützt nichts, dieses Ideal nur zu wünschen, sondern man muß es in ehrlicher Arbeit verwirklichen. Zu diesem Werk ist eine Mehrheit erforderlich Das Volk hat mir feine Souveränität übertragen, Wir werden das Regime verteidigen und dafür sorgen, daß das Gesetz und das Parlament, das das Gesetz macht, beachtet werden. In schwierigen Zeiten haben unsere Vorfahren den Mut besessen, die demokratischen Methoden aufrecht zu erhalten, Heute müssten die vereinigten Repuvllkaner ihrem Beispiel folgen An ihre Einigkeit appellieren wir im Interesse des Vaterlandes,
Im Anschluß gab der Kammerpräsident die Liste der Interpellationen bekannt. Der Ministerpräsident erklärte sich mit der sofortigen Behandlung der Anfragen Dommanges, Pbarnegarays ! und Franklin-Bouillons sowie denen der Kommunistengruppe t einverstanden und forderte die Vertagung aller anderen Anfragen. Zu diesem Antrag stellte Daladier die Vertrauensfrage. Der Kammerpräsident kündigte darauf an. daß ein Antrag auf namentliche Abstimmung oorliege. Diese Abstimmung dauerte etwa 15 Minuten.
Der Lärm, unter dem die Kammersttzung eröffnet wurde, steht im parlamentarischen Leben Frankreichs beispiellos da. Noch nie ist eine Regierungserklärung unter so unruhigen Umständen verlejen worden. In dem unerhörten Lärm konnte niemand sein eigenes Wort verstehen, Einige Abgeordnete schrien: „Es lebe Chiappe!", während die Sozialisten und Kommunisten die Verhaftung des bisherigen Polizeipräfekten forderten. Rufe wie „Es lebe Sowjetrußlanü" würben laut, mit Pultdeckeln wurde geklappert.
Bertrauenserklärung für Daladier
Paris, 6, Febr. Die Kammer nahm die von Daladier gestellte Vertrauensfrage wegen der Vertagung aller Anfragen außer denen von Dommange. Warnegarays, Franklin-Bouillon und der Kommunistengrnppe mit 283 gegen 196 Stimmen an.
MMW Autzen-olM merSiiderl
Vertrauen der Radikalsozialisten zu Daladier
Pari», 6. Febr. Ministerpräsident Daladier gab der radikal- sozialistischen Kammerfraktion die großen Richtlinien seiner Regierungserklärung bekannt. Auf eine Bemerkung des Abgeordneten Fribourg, die Bildung des neuen Kabinets habe in Frankreich und im Auslande den Eindruck erweckt, daß nunmehr ein Kurswechsel der bisherigen französischen Außenpolitik eintreten ^ würde, erwiderte Daladier, er könne die Verpflichtung überneh- i men, daß er die überlieferungsgemäße Außenpolitik seiner Vorgänger weiterführen werde. Der Präsident des Finanzausschusses ! der Kammer, Malvy, protestierte heftig gegen die Maßnahmen, ! die die neue Reaieruna geaenüber verschiedenen hohen Beamten
Die junge Frau sah ihn mit angstvollen Augen an, als er ihr so ernst gegenübertrat. !
„Frau Käthe . . ." sagte Hellmer ernst. „Willfried , , , mir tut der arme Junge so leid!"
„Was ist denn geschehen?" fragte Frau Käthe bebend.
„Ein Schauspieler war da . . . ein Herr Mario Patajki , , „ wohl ein Partner Katjas auf der Bühne. Er . . . hat ! Katja ... ich vermute es wenigstens, verunglimpfen wollen. Hat alle Dinge ans Licht zerren wollen! Will jagte ihn mit >der Reitpeitsche aus dem Hause. Jetzt hat sich Will eingeschlossen! Er liebt Katja . . . und es ist so ehrenhaft von ' ihm! Er hat einen Strich unter alles Vergangene gemacht! Er ist nicht kleinlich und engherzig ... er hat, als er sich ! verlobte, daran gedacht, daß Katja eine Schauspielerin war, ! daß sie das heiße Blut in den Adern hatte. Aber es jammert ihn doch ... es kränkt ihn so namenlos, daß man es wagt . . ,"
Frau Käthe sah traurig auf Gothe.
„Ja, ich versteh' das! Und . . . gerade darum bewundere ich meinen Bruder, denn selten überwindet sich ein Mann."
„Es ist so, Frau Käthe! Wir Männer glauben immer, daß uns ein Wesen, das wir an uns ketten, immer gehörte, auch zu der Zeit, da wir es nicht kannten. Aber wollen Sie einmal mit Willfried sprechen?"
Aber auch auf die Zurufe Frau Käthes reagierte Willfried nicht.
Er stand am Fenster und sah über das weite Land. Seine Gedanken waren bei Katja! Er litt entsetzlich darunter, daß es einer gewagt hatte, Häßliches über sie . . . die er wahrhaft liebte und die ihm ihr ganzes Herz geschenkt hatte, zu sprechen.
Was kümmerte ihn, was einst gewesen!
Er hatte doch gewußt, daß sie jahrelang im Leben stand . . . allein. Mit den Sehnsüchten der Jugend im Herzen.
Wenn sie einst in die Irre ging! Durfte er Richter sein?
Nein . . . und abermals nein! Ihre unendliche Liebe , war wie ein Meer, das alles Vergangene hinwegschwemmte.
ergriffen Hot. Die Fraktion beschloß darauf, UN Anschluß an die Kammeraussprciche der Negierung dos Vertrauen auszusprechen. Sie wird ober nicht geschlossen stimmen, sondern ihren Mitgliedern volle Freiheit lassen.
Ein Aufruf Daladiers an die Pariser Bevölkerung
Paris. 6. Ion. Ministerpräsident Daladier hat am Dienstag folgenden Aufruf a» die Pariser Bevölkerung erlassen:
„Die Regierung appelliert an die Ruhe und Verständigkeit der Pariser Bevölkerung. Berufsmäßige Aufwiegler haben die unwahrscheinlichsten Gerüchte in Umlauf gebracht: eine Zusammenstellung von Truppen oder Material hat nicht stattgefunden. Politische Gruppen und Fronikämpfervereinigungen haben für heute Kundgebungen angesetzt. Der Chef der Regierung fordert alle Frontkämpfer, seine Kriegskameraden, auf, ihre Forderungen nicht mit politischen Wirren zu verbinden. Er lädt sie ein, nicht unter Bedingungen zu manifestieren, die sich nicht mit der Ruhe und Würde vereiubaren lassen Die Regierung, die für die Ordnung verantwortlich ist, wird sie auf alle Fälle aufrecht erhalten.
Dieser Aufruf beweist aufs neue, wie ernst man die Lage in Paris nimmt. Es scheint, als ob sich über Paris schwere Ee- witterstürme zusammenziehen.
doumergue über die innerpolilischen Wirren
Paris, 6. Febr. Der ehemalige französische Staatspräsident Dou- mergue gewährte einem Vertreter der politischen Wochenschrift „1934" eine Unterredung, in der er sich über die innenpolitische Krise äußerte. Als Wurzel der innenpolitischen Wirren bezeichnet Doumergue den Mangel an Disziplin. Die heutige Anschauung fei keineswegs demokratisch. Man könne in gewissem Sinne von einer Diktatur sprechen wenn 600 Abgeordnete vier Jahre lang keine Rechenschaft abzulegen brauchten und jeden Kontakt mit dem Volke verlören. Nur dadurch sei es möglich gewesen, daß sie sich in ven Dienst privater Interessen stellten. Die wahre Demokratie bestehe in einem Gleichgewicht von Parlament und Verwaltung, wovon heute jedoch keine Rede fein könne. Doumergue sprach sich sodann für eine Verfassungsresorm aus. Das Recht der Auflösung des Parlaments sei in der französischen Verfassung enthalten, und es sei wünschenswert, daß man sich wieder daran gewöhne, es benutzt.zu sehen. Wenn er zwischen der Regierung und dem Parlament Meinungsverschiedenheiten gebe, müßte man Neuwahlen ausschreiben, damit es sich die Abgeordneten mehrere Male überlegten, ehe sie eine Regierung stürzen. Wie erinnerlich, hatte Doumergue noch vor wenigen Tagen eine einstündige Unterredung mit dem Staatspräsidenten. _
Bor einer Resolution in Spanien
Madrid, 6. Febr. Die Führer der Sozialisten setzen in zahlreichen Kundgebungen im ganzen Lande ihre Hctzarbeit gegen den bürgerlichen Staat fort. In Madrid erklärte der frühere Minister P r i e t o, ein Sozialist, daß. falls zur Durchsetzung des marxistischen Staates die Anwendung von Gewalt und Blutvergießen notwendig sein sollten, daß Proletariat unbedenklich -u den Waffen greifen mutzte und greifen würde. Besonders bezeichnend ist es. daß derartig revolutionäre Reden ohne Widerspruch der Negierung im Rundfunk übertragen wurden, während Ansprachen von rechtsstehenden Politikern infolge von Sabotageakten nicht verbreitet werden konnten Mehrere Blätter sprechen von einer unmittelbar bevorstehenden Revolution und von einem drohenden Bürgerkrieg, falls nicht die Negierung sofort energische Maßnahmen treffe.
Madrid, 6. Febr. Bei einem Empfang von Pressevertretern ließ der Innenminister durchblicken, daß innerhalb der Regierung große Meinungsverschiedenheiten bestehen Drei Minister seien mit dem gemäßigten, von den Rechtsparteien geduldeten Kurs Lerroux' nicht einverstanden. Sie forderten die Bildung einer Linksregierung, wenn es nötig sein sollte sogar mit der Auflösung des Landtages. Die Blätter aller Richtungen halten eine Regierungskrise für unvermeidbar.
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Fortfall der Staatsangehörigkeit in Ländern
Berlin, K. Febr. Amtlich wird mitgeteilt: Nachdem dis Länder durch das Gesetz über den Neuaufbau des Reiches ihre Hoheit verloren haben, war eine Aenderung der bisherigen Staatsangehörigkeitsrechts geboten. Der Reichs- minister des Innern, Dr. Frick, hat daher aus Grund des
Stunden vergingen.
Abends gegen 10 Uhr rief plötzlich Herr von Waslewski an.
Gothe war am Apparat.
„Ist meine Tochter auf Rosenburg, Herr Gothe?" fragte er.
„Nein!" entgegnete Hellmer betroffen. „Aber ... ich meine, Fräulein Katja muß längst heim sein. Ich weih, daß sie mit Willfried zusammen war. Vor Stunden schon!"
Gepreßt klang Waslewfkis Stimme.
„Das verstehe ich nicht! Ich . . . verstehe das nicht! Sie kam sonst stets pünktlich, wie sie es mir sagte."
Gothe hatte plötzlich das Gefühl des Unheils.
„Herr von Waslewski," sagte er. „Ich muß rasch mil Will reden! Ich bin besorgt um Fräulein Katja! Wir werden uns sofort um Ihre Tochter kümmern."
Er hängte an und stürmte nach Winfrieds Zimmer.
Er klopfte heftig an.
Nach einer Weile meldete sich Willfrieds Stimme.
„Wer ist draußen?"
! „Ich, Will! Mach auf! Waslewski hat eben angerufen!
> Katja ist heim noch nicht eingetroffen! Ich muß fürchten.!"
! Da ging die Tür rasch auf und mit erschrockenem Gesicht ' stand Willfried im Rahmen.
Er faßte den Freund an den Schultern.
„Katja ... ist noch nicht heim?"
„Nein! Ich bin in Sorge!"
Willfried atmete schwer.
„Als ich sie verließ . . . sie war so von Angst erfüllt!
! Es wird ihr doch nichts zugestoßen sein? Wir wollen sofort l reiten! Schaffranz soll auch mit!"
„Ja! Die Pferde stehen schon im Hofe."
Sie traten rsach hinunter.
Unten sprachen die Hofleute aufgeregt miteinander. Einer brachte eben die Fackeln herbei.
Die Fackeln flammten auf.
Sie stiegen zu Pferde. Ritten eilends hinaus.
(Fortsetzung folgt).