Besetzung des Sanrgebiets durch internationale militärische Streitkräfte ins Anse gefaßt werden wilrde.
Der Genier Korrespondent des Dailn Serald spricht ganz offen von einem verschmitzten diplomatischen Manöver Majsiglis. Französische Kreise in Genf jubelten über den Erfolg des Auftretens ihres Delegierten. Der Vertreter des Blattes dementiert jedoch die vom Reuteroertreter weitergetragenen Gerüchte einer unmittelbar bevorstehenden Besetzung des Saargebiets als völlig unwahr. Auch der Genfer Vertreter der Morning-Post konstruiert einen „diplomanjchen Sieg" Massislis.
Der diplomatische Korrespondent des Daily Telegraph schreibt, in britischen Kreisen würden drei Gesichtspunkte hervorgehoben: 1. es sei sehr wünschenswert, daß Deutschland bei der Erörterung der Saarfrage sowohl im Rat wie in den verschiedenen Ausschüssen vertreten jer, 2. weder vom rechtmäßigen noch vom Zweckmäßigkeitsstandpunkt aus sei ein Ausschuß der Volksabstimmung über die festgelegte Frist vom Januar nächsten Jahres hinaus gerechtfertigt, 3. der Vorsitzende des Regierungsausschus- ses, Knor, sei zwar britischer Staatsangehöriger, aber gegenwärtig Beamter des Völkerbundrates und diesem gegenüber für seine Handlungen und Ansichten verantwortlich. Es werde im übrigen darauf hingewiesen werden, daß nach den Klauseln des Versailler Vertrages in der Saarirage Mehrheitsbeschlüsse gefaßt werden könnten. Der Korrespondent schlußfolgert daraus nicht, daß Deutschland ohnehin dnrch einen Mehrheitsbeschluß des Rates vergewaltigt werden könnte, sondern glaubt, gerade aus dieser bezeichnenden Klausel des Versailler Vertrages, die die sonst notwendige Einstimmigkeit der Ratsbeschlüsse in der Saarfrage aufhebt, eine Aufforderung an Deutschland beraus- lesen zu können, nur ja nach Genf zu kommen.
Völkerbund und Samstage
Deutschlands Standpunkt zu der Aufforderung des Genfer Rates
Berlin, 16. Jan. Der Völkerbundsrat hat bekanntlich die indirekte Aufforderung an Deutschland gerichtet, es möge während der Behandlung der Saarfrage seinen Platz in Genf wieder einnehmen. Deutschland ist aber nicht einfach aus dem Völkerbund ausgetreten, um bei irgend einer sich bietenden Gelegenheit wieder dort zu erscheinen, wenn andere Mächte dies wünschen. Die Aufgabe, die der Völker- bnndsrat in der Saarfrage jetzt zu leisten hat, ist außerordentlich einfach. Es ist durchaus nicht schwer, eine geheime Abstimmung zu organisieren. Ueber die Wahllisten der Abstimmungsberechtigten sind bereits Vorarbeiten vorhanden. Es kommt lediglich darauf an, daß der Völkerbundsrat seine Aufträge in anständiger und loyaler Weise durchführt.
Ganz abwegig sind die Anregungen der englischen Presse, man solle eine Miliz von 4060 Mann ins Saargebiet bringen. Im Saargebiet haben niemals Unruhen in erheblichem Maße stattgefunden. Die beiden einzigen Toten, die dort zu beklagen sind, waren Nationalsozialisten. Wenn weiter sogar der ungeheuerliche Plan einer Teilung des Saargebiets auftaucht, so sind sich die betreffenden Persönlichkeiten des gefährlichen Ernstes eines solchen Vorschlages offenbar nicht bewußt. Die Ablehnung des Genfer Vorschlages bringt nicht Deutschland, sondern höchstens den Völkerbund in eine peinliche Lage.
Sie Nage der Rückkehr
deutscher Emigranten
Berlin, 16. Jan. Ministerpräsident Göringhat als Chef der Geheimen Staatspolizei zu der Frage der Rückwanderung deutscher Emigranten aus dem Auslande an die Oberpräsidenten, Regierungspräsidenten und sämtliche Staatspolizeistellen einen Erlaß gerichtet, in dem u. a. gesagt wird, daß sich infolge der allmählichen Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage der Mehrzahl der Emigranten schon jetzt eine zunächst noch langsame Rückwanderung nach Deutschland bemerkbar macht. Zur Gewährleistung einer einheitlichen Behandlung dieser zurllckkehrenden Emigranten ersucht der preußische Ministerpräsident um sorgfältige Beachtung besonderer Richtlinien, die er hierfür aufgestellt hat.
In den Richtlinien werden die Emigranten in verschiedene Klaffen eingeteilt und entsprechend eine unterschiedliche Behandlung anempfohlen. Danach besteht, wie der amtliche preußische Pressedienst meldet, an der Rückkehr krimineller Elemente, deren Zahl die der wirklichen politischen Flüchtlinge bei weitem übertrifft, keinerlei Interesse. Auch die Rückkehr der vielen Tausende von Flüchtlingen nichtdeutscher Staatsangehörigkeit — ihre Zahl beläuft sich nach Mitteilungen des Lausanner Flüchtlingshilfswerks auf 16 060 von insgesamt KÜ ÜVÜ Flüchtlinge» — ist im neuen Deutschland nicht erwünscht. Falls diese meist aus dem Osten eingewanderten Personen wieder in
> Deutschland auftauchen sollten, sind sie in polizeiliche Haft zu ! nehmen und bis zur endgültigen Ausweisung in ein Konzentra- l tionslager zu bringen. Die marxlstischen Zersetzer und Ver-
brecher, die sich früher in führenden Stellungen befunden haben, müssen gewärtig sein, daß auf jede ihrer Niederträchtigkeiten hin ! alle möglichen Repressalien persönlicher und vermögens- , rechtlicher Art ergriffen werden. Dagegen soll den grundlos oer- ! ängstigten Volksgenossen, die auf Grund gewissenloser Propa- ^ ganda ins Ausland geflohen sind, die Heimkehr nicht verwehrt j werden, wenn sie vertrauensvoll zurückkehren und beweisen kön-
> nen, daß sie schon vor ihrer Rückkehr bemüht gewesen sind, gegen ' die Greuel- und Hetzpropaganda im Ausland Front zu machen.
Der nationalsozialistische Staat hat so vollkommen über den Gegner gesiegt, daß er dem kleinen und geängstigten Volksgenossen ohne Gefahr vergeben kann, sofern dieser aufrichtig und ernst gewillt ist, sich der neuen Volksgemeinschaft rückhaltlos einzugliedern.
Alle deutschen Länder sind vom preußischen Ministerpräsidenten gebeten worden, sich diesem Verfahren zum Zwecke eines einheitlichen Vorgehens anzuschließen.
Isklsntz m englische« Licht s
„Times" über den Kampf des Dr. Dollfuß !
London, 16. Jan In einem den inneren Kämpfen Oesterreichs , gewidmeten Leitaufsatz sagt „Times": Die Nationalsozialisten in Oesterreich gewinnen immer neue Anhänger. Die allgemeine De» j pression arbeitet wahrscheinlich für die Nationalsozialisten. Die , Sozialisten bieten jetzt Dr. Dollfuß ihre Unterstützung an, s aber ein Bündnis mit ihnen würde die eigenen Anhänger des Ministerpräsidenten spalten. Er wird deshalb seinen Kampf mit seinen bisherigen Anhängern fortsetzen müssen, und es sind bis jetzt keine Anzeichen vorhanden, daß seine Regierung nicht imstande ist, sich gegenüber der inneren Opposition zu halten.
London, 16. Jan. In einem „Eingesandt" eines englischen Lesers an die „Times" heißt es: Zeitungsmeldungen hatten mich veranlaßt, in Dr. Dollfuß einen nationalen Helden zu erblicken, j der sich bemüht, Ordnung in das Chaos der politischen Parteien j zu bringen und seine Landsleute gegen die Angriffssucht eines , Deutschland zu schützen, das gedroht hat, sie gegen ihren Willen j zu verschlingen. Eingehende persönliche Untersuchungen in Oester- - reich aber haben mich überzeugt, daß Dr. Dollfuß nicht mehr als ! ein Viertel der Nation hinter sich hat und daß dieses Viertel ^ das wahre Oesterreich am wenigsten verkörpert. Die Opposition ist keineswegs unsörmig. Die Nationalsozialistische Partei ist stark, energisch und zuversichtlich und scheint in geistiger und körperlicher Hinsicht die besten Elemente der Rasse einzuschließen. Die beinahe täglichen Bekundungen nationalsozialistischen Gefühls, die eindrucksvoll und oft klug ausgedacht sind, verdienen ! kaum den Namen von Ausschreitungen, obwohl sie bei Unterdrückung dazu werden könnten. Nach dem, was ich gesehen habe, stimme ich mit dem Urteil von Personen überein, die erklärt j haben: Die Nationalsozialisten können sich darauf verlassen, daß > sie die notwendigen Waffen aus den öffentlichen Lagern erhalten werden, wenn der Augenblick zu gemeinschaftlichem Handeln kommt. _
PM-Bonem über die AchenMitik
Paris, 16. Jan. Der Senat setzte am Dienstag seine außenpolitische Aussprache fort. Der französische Außenminister Paul- Boncour sprach zu drei Fragen: Zu der Abrüstungskonferenz, zur Krise des Völkerbundes und zum Schluß zu den direkten Verhandlungen mit Deutschland, worunter Paul-Boncour nur die aus direktem diplomatischem Wege geführten Verhandlungen verstehen will, denn sensationelle Begegnungen, so erklärte er, gehörten nicht zu seinem Programm. Die deutsche Revolution stelle Europa vor ein Fragezeichen, denn so behauptete Paul-Boncour, man sehe noch nicht klar, welches die wirklichen Ziele Deutschlands seien. Es sei natürlich, wenn verschiedene Länder sich beunruhigt fühlten. Die nationalsozialistische Auf- i fassung von der Nation gehe dahin, die Grenzen zu überfluten, I um die Völker der gleichen Raffe für sich zu gewinnen. Der Be- i
Kampf um Rosenburg
Roman aus Oberschleslen von Johannes Hollstein.
«. Freisetzung. Nachdruck »erboten.
.Plötzlich stutzte er.
Was war das an der Feldscheune?
Er rieb sich die Augen.
War dort an der großen Feldscheune, nicht ein Rauch? Oder täuschte er sich? Wars ein Trugbild der Dämmerung?
Nein doch! Die Feldscheune rauchte.
Schaffranz stürmte durch die Scheune hindurch in den Gutshof. Ries den kartenspielenden Knechten und Soldaten zu: „Rasch . . . rasch! Sofort nach der Feldscheune! Ich glaube . . . eine Schufterei . . man hat sie angezündet. Sie raucht!"
Während die Knechte und Soldaten davon stürmten, lief er durch die Pforte dem Schloß zu.
Schrie empor zu Willfried, der aus seinen Träumen emporschrak: „Herr ... ich glaube, die Feldscheune brennt!" Willfried glaubte, nicht recht gehört zu haben.
Er erhob sich jäh und sah nach der Richtung nach der Feldscheune. Bemerkte auch Len Rauch.
„Schaffranz! Haben Sie die Leute . . .?"
„Sie sind nach der Scheune hin! Herr . . . rufen Sie Rosenburg an. Die Soldaten müssen sofort kommen."
Da bemerkte Willfried plötzlich, wie die Flammen aus der großen Feldscheune schlugen.
„Sie brennt!" rief er entsetzt und stürzte ans Telephon. Schaffranz stürmte nach dem Stall und riß zwei Pferde heraus.
4 -
Willfried drehte wie wahnsinnig an der Kurbel. Knirschte mit den Zähnen.
„Verdammte Bummelei!"
Aber das Amt meldete sich nicht. Da fuhr er zusammen. Er wußte, was geschehen war.
Man hatte die Telephonschnur zerschnitten.
Er rannte wie ein Gehetzter die Treppen hinunter nach dem Gutshose, wo Schaffranz mit den zwei Pferden stand.
„Eine Schurkerei!" schrie er laut. „Schaffranz . . . reiten Sie sofort nach Rosenburg . . . holen Sie Hilfe heran. Das Telephon geht nicht mehr! Ich reite nach der Feldscheune!"
Schaffranz sprang aufs Pferd, gab ihm die Sporen, daß es wie ein Pfeil davonschoß, während Willfried im schärfsten Galopp nach der Feldscheune ritt.
*
In der Gaststube von Rosenburg war der Teufel los.
Brucks hatte Streit mit einem Bauern gekriegt, und jetzt sagten sie sich gehörig die Meinung.
Wie zwei, die auf sich losgehen wollten, standen sie sich gegenüber.
Draußen im Garten sangen zechende Soldaten, die eine Tanzpause machten. Ritsche war der Lustigste!
Mit seinem trockenen Humor brachte er Stimmung in den Kreis.
Da sah Ritsche plötzlich, wie Schaffranz zu Pferde heransprengte. Das Gesicht verzerrt! Der Gaul triefte vor Schweiß.
Sofort ahnte Ritsche Unheil,
Er lief dem Reiter entgegen und fragte: „Was gibt es . . . Herr Schaffranz . . .so reden Sie doch!"
Doch der brachte vor Aufregung und Erschöpfung kaum ein Wort heraus.
„Feuer . . . !" sagte er heiser. „Auf Rosenburg brennts! Die große Feldscheune. Sofort alle kommen!".
Ritsche hatte entsetzt begriffen.
Mit lauter Stimme rief er durch den Garten: „Feuer auf Rosenburg! Kameraden . . . Feuer auf Rosenburg! Sofort anrücken!"
Sah den Kameraden Quietzsch, der das Auto führte.
Wars ihm einen Blick zu und während Quietzsch nach
weis sei das Problem des Saargebietes und das Problem Oesterreichs, Zum Saarvroblem sei zu sagen, daß Frankreich kein Recht habe, auf die Volksabstimmung zu v«r- zichterft!) Trotz vorteilhafter Angebote, die man Frankreich auf wirtschaftlichem Gebiete gemacht habe, könne Frankreich der Saarbevölkerung das Recht auf freie Abstimmung nicht nehmen. Ebenso wie Frankreich diese Rechte der Saarbevölkerung zu garantieren wünsche, wünsche es auch Oesterreichs Unabhängigkeit aufrecht zu erhalten, Frankreich habe die Unabhängigkeit Oesterreichs immer als den Schlüssel zum europäischen Gleichgewicht angesehen. Das glücklichste Ergebnis der französischen Politik in der österreichischen Frage sei die juristische Verurteilung des Anschlusses durch das Haager Schiedsgericht. Ueber die notwendige Unabhängigkeit Oesterreichs bestehe zwischen Frankreich und Italien vollkommene Meinungsllbereinstimmung,
Der französische Außenminister ging dann auf die allgemeine europäische Politik Uber und erklärte u. a,, Frankreich habe immer die friedfertigen Länder um sich zu scharen versucht, nicht um Deutschland einzukreisen — dieses Wort habe vor dem Kriege schon viel zu viel Schaden angerichtet — sondern mit allen Völkern zujammenzuarbeiten. Es hänge nur von Deutschland ab, sich dieser Zusammenarbeit anzuschließen,
Gerüchte von einer Lockerung der französischen Beziehungen zu Polen und der Kleinen Entente seien eine Legende, denn die Uebereinstimmung mit diesen Ländern sei stärker denn je, Frankreich wünsche nur nicht, diese Freundschasren in Form eines Blockes einem anderen Block gegenüberzustellen, sondern versuche immer wieder, neue Freundschaften dazu zu gewinnen.
Die französisch-italienischen Beziehungen hätten sich in den letzten Monaten sehr gebessert. Gegenüber Rußland betreibe Frankreich eine entschlossene Annäherungspolitik, die im Abschluß des Nichtangriffspaktes und des französisch-russischen is Wirtschaftsabkommens ihre ersten Ergebnisse gezeitigt habe. Die j politische Bedeutung des Wirtschaftsabkommens sei größer als ^ die wirtschaftliche, und zusammen mit den übrigen Nichtan- i griffspakten, die Rußland mit anderen Ländern abgeschlossen > habe, sei es gelungen, im Osten ein Sicherheitsnetz zu spannen. E
Ailflösililg der Loge«
durch Ministerpräsident Eöring ,
Berlin, 16. Jan, Wie der amtliche preußische Pressedienst mit- s teilr, hat der preußische Ministerpräsident und Minister des z Innern, Eöring, an die drei groben Landeslogen in Preußen: s
a) Große Nationale Loge „Zu den drei Weltkugeln", »
b) Große Landesloge der Freimaurer von Deutschland z
„Deutsch-christlicher Orden". f.
c) Grobe Loge von Preußen, genannt „Zur Freundschaft" die !
nachstehende Anordnung gerichtet: -
Ohne zu der Frage Stellung zu nehmen, ob die drei altpreußi- ; schen Eroßlogen und die ibnen angeschlossenen örtlichen Logen ^ auf Grund irgendwelcher Mitteilungen oder aus sonstigem An- > laß ln etwa ebenso wie die anderen, der Weltfreimaurerei zuge- s hörigen Logen als staatsgefährliche Vereinigungen anzusehe« ' sind, kann ich bei der jetzigen durch die nationale Bewegung ge- > schafienen Einheit des deutschen Volkes jedenfalls keinerlei Ve. dürfnis mehr für die Erhaltung dieser Losen und für die best,«- > dere Förderung erkennen, die ihnen bisher von staarswesen zuteil geworden ist. Dem vielfach in den örtlichen Logen hervorgetretenen Bestreben, sich im Hinblick auf die gesamte politische Entwicklung in Deutschland aufzulösen, muß Rechnung getragen werden. Die der Erfüllung solcher Wünsche entgegenstehenden oder sie erschwerenden besonderen Vorschriften in den Satzungen der Großlogen kann ich unter diesen Umständen nicht mehr für gerechtfertigt halten.
Daher ordne ich in Abänderung der vorhandenen Logensatzungen folgendes an:
1. Die Auslösung einer Loge erfolgt durch Beschluß der Mit- ' gliederversammlung mit einfacher Stimmenmehrheit.
2. Die Mitgliederversammlung ist zu diesem Zweck zu berufen, wenn ein Mitglied dies iordert. Die Einladung zu dieser Mitgliederversammlung ist mit Angabe des Grundes der Bern- i iung svätestens zwei Wochen vor dem Tage der Versammlung mittels eingeschriebenen Briefes an die Mitglieder abzusenden. Die Versammlung ist beschlußfähig ohne Rücksicht auf die Zahl der Teilnehmer,
3. Die Mitgliederversammlung beschließt über den Verbleib
idem Lastauto lief und den Motor laufen ließ, da stürmte Ritsche die Stufen zum Tanzsaal hinauf.
Die Musiker brachen den Tanz sofort ab, als sie den schreckensbleichen Solidaten hereinstürmen sahen.
„Feuer aus Rosenburg!" gellte es durch den Saal.
Wilde Aufregung.
Die Soldaten wandten sich aus den Armen ihrer Tänzerinnen und stürmten hinunter.
Das Lastauto stand schon bereit.
Quietzsch hatte es gewendet.
Sie sprangen hinauf.
Quietzsch gab Gas und in rasendem Tempo gings nach Gut Roserrbuvg.
In die Gaststube gellte der Ruf!
„Feuer in Rosenburg!"
Schaffranz schrie es in den Raum hinein.
Kusche warf sofort die Karten hin und befahl: „Ausblasen im Dorf! Anrücken muß die Spritze sofort!"
Die Bauern erhoben sich rasch und Las „Weihe Lamm" glich einem Ameisenhaufen, der nur so durcheinanderquirlte.
Die Weiber drängten sich um Schaffranz und sprachen auf ihn ein.
Eine deutete nach Osten . . . da . . . ein leuchtender Schein erschien.
Die große Feldscheune brennt!"
*
Willfried ritt nach der brennenden Scheune.
Holte die Läufer ein.
Immer näher kam er und sah sofort, daß nichts zu retten war, denn im Umkreis von vielleicht zwanzig Metern war alles verqualmt.
Sein Atem ging wild. Mit geballten Fäusten stand er neben seinem Pferde. Die Leute kamen atemlos heran.
Willfried winkte ihnen.
„Hier ist nichts zu retten! Das Feuer ist gut angelegt ... an allen Ecken angebrannt."
(Fortsetzung folgt.)