5er ersten Verordnung über den vorläufigen'Aufbau des Reichs­nährstandes vom 8. Dezember 1933 eingegliedert.

Wintergewitter in der Pfalz und Eifel

Trier, IS. Jan Bei stürmischer Westwind-Wetterlage, die de» ganzen Tag über reiche Niederschläge brachte, entlud sich am Sonntag abend über dem Talkessel der Mosel bei Trier ein schwe­res Gewitter. Der Sturm steigerte sich für einige Minuten zum Orkan. Dicke Eisschlotzen prasselten auf die Erde nieder. Meh­rere heftige und überaus Helle Blitzschläge wechselten mit hef­tigem Donnerrollen ab. Dieses Wintergewitter im Januar stellt eine seltene Naturerscheinung dar.

Erdbeben in Indien Mehrere Tote

Kalkutta, IS. Jan. In ganz Indien wurde am Montag ein starkes Erdbeben verspürt. Nachdem es zuerst schien, als ob keine Opfer zu beklagen seien, wird nunmehr gemeldet, datz in der ostindischen Stadt Jamalpur der Bahnhof infolge der Erdstötze eingestürzt ist. Mehrere Personen, darunter Frauen und Kinder, sind ums Leben gekommen.

Uebertritt des Grafen Alberti zum Nationalsozialismus

London, IS. Jan. Der Wiener Berichterstatter derTimes" bezeichnet den Uebertritt des Grafen Alberti. des Führers des Heimatschutzes von Niederösterreich, zu den Nationalsozialisten als schweren Schlag für den Heiniatschutz. In vielen Kreisen fürchtet man, datz sein Beispiel ansteckend wirken und zu einer Schwächung des Heimatschutzes führen werde.

6VVÜÜL Zloty Gewinn aus 1208 Ehescheidungen

Warschau, 15. Jan. lieber das Strafverfahren gegen das or­thodoxe Konsistorium werden jetzt weitere Einzelheiten bekannt. Darnach find seit dem Jahre 1931 etwa 1209 Ehescheidungen widerrechtlich ausgesprochen worden, die eine Eesamteinnahme von 690 909 Zloty eingebracht haben. Fünf orthodoxe Bischöfe j. :len in die Scheidungsangelcgenheit verwickelt sein. Nach den polnischen Strafgesetzen droht ihnen eine Strafe bis zu zehn Jahren Gefängnis.

Ein chinesischer Dampfer untergegangen 120 Tote

Schanghai, IS. Jan. Wie erst jetzt bekannt wird, ist ein chine­sischer Dampfer, der sich auf dem Wege nach Hongkong befand und Schanghai am 10. Januar verlieh, infolge einer Kessel- erplosion gesunken. Aus dem Dampfer befanden sich über 499 Arbeiter autzer der Besatzung. Bisher werden 129 Tote gemeldet.

Danziger Fragen vor dem Völkerbundsrat !

Genf, 15. Jan. Der Danziger Senatspräsident Dr. Rausch- ning trifft am Montag abend in Genf ein. um an den Ver­handlungen des Völkerbundsrates teilzunehmen. Es handelt sich dabei in erster Linie um eine Entscheidung des Rates über ge­wisse, die Verfassung Danzigs berührende Fragen, die von dem früheren Völkerbundskomnnssar Rostrng noch erbeten worden ist.

Mtles

Wttdbad, IS. Januar 1934.

Wachsendes Licht. Wie lange ist es denn her, daß wir Abschied nahmen von Rucksack und Wanderstab? Beinahe will mirs dünken, als ob noch ein Rest vom Rauch der Kar­toffelfeuer in der Luft hinge. Und doch ist Weihnachten vor­über und der neue Kalender ist schon nicht mehr so ganz neu. Ja, es soll bereits vorgekommen sein, daß der eine oder andere einen kühnen Griff in den dicken Kalenderblock tat und einen kleinen Vermerk Urlaub oder so ähnlich machte! Doch das sind unverbesserliche Optimisten... Jetzt mitten im Winter! Immerhin: Die Tage sind schon etwas länger geworden und wir eilen der Zeit keineswegs voraus, wenn wir uns über die täglich an Licht gewonnenen Mi­nuten freuen. Aufwärts geht es und der Tag ist nicht mehr allzufern, wo an kahlen Strüuchern die ersten kleinen Triebe sichtbar werden. Im Januar schon beginnt nach al­tem Vauernglauben der Saft in den Bäumen zu steigen. In einem ganz entlegenen Winkel unseres Herzens rührt sich bei solchen Betrachtungen ganz leise und vorschußweise das Frohgesühl, mit dem wir dem Erwachen der Natur ent­gegensehen. Wir grüßen dich, wachsender Tag, Vorbote neuen Lebens in der Natur! Neues Licht, neue Hoffnung! Mitten in winterlicher Kälte senden wir dem werdenden Frühling unseren Gruß entgegen!

Schulfeiern am 18. Januar

Das Württ. Kultministerium erläßi fol­gende Bekanntmachung: Am 18. Januar fährt sich zum 63. Male die Wiederkehr des Tages der Reichsgründung. An diesem Tage gedenkt das durch den Sieg der nationalsozialistischen Regierung geeinte Volk mit Stolz und mit unerschütterlichem Vertrauen auf Deutschlands glückverheißende Zukunft des Meisterwerks Bis­marcks. Die große Bedeutung dieses Tages ist besonders der Jugend näherzubringen. Deshalb sind in allen Schulen ein­schließlich der Hochschulen und Fachschulen am 18. Januar 193-1 besondere Feiern abzuhalten, in denen der Bedeutung dieses Tages in würdiger Weise zu gedenken ist. Der Unterricht an diesem Tage fällt aus.

MrtleMg

Deviseniiberwachung im Postverkehr Stuttgart, 15. Jan. Bei der stichprobeweisen Prüiung der nach dem Ausland gehenden Postsendungen wurden in den Monaten November und Dezember 1933 von den Zollstellen des Landes- sinanzamtsbezirks Stuttgart Zahlungsmittel in erheblichem Werte vorgesunden und beschlagnahmt. Außerdem wurde gegen über 400 Absender von Briefen Strafanzeige wegen dringenden Verdachts eines Devisenvergehens erstattet.

Stuttgart, 15. Jan. (Automarder.) Seit einigen Monaten häuften sich die Diebstähle aus abgestellten Per­sonenkraftwagen in beinahe erschreckender Weise. Aus den Wagen wurden in etwa 40 Fällen Koffer, Handtaschen, Kleidungs- und Gepäckstücke sowie sonst mitgeführte Gegen­stände entwendet. Sehr oft wurden die verschlossenen Wa­gen durch Beschädigung der Klinken und Schlösser auige- orochen. Nun wurde der langgesuchte Dieb auf frischer Tat ertappt und festgenommen. Es handelt sich um den 25 Jahre alten ledigen Kraftwagenführer Jakob Jünger von Ketsch, Bezirksamt Mannheim. Jünger ist geständig. Ein größerer Teil der Beute ist beigebracht.

Standarte Stuttgart". Im Hof der Rotebühl- kaserne marschierte Sonntag vormittag die Stahlhelm- Standarte Stuttgart zur Besichtigung durch Landessührer Kapitänleutnant Lensch auf. Unter den Klängen des Prä­sentiermarsches schritt Landesführer Lensch und mit ihm der Standartenführer die Reihen der Stürme ab. Mit' weithin tönender Stimme richtete dann Landessührer Lensch an die Standarte eine Ansprache. Sie war ein kernhaftes Be­kenntnis zu kem Geist und dem Grundgedanken des Stahl­

helms, dem Geist treuester Volksverbundenheit und uner­schütterlicher Kameradschaft, dem Geist, der im Schützen­grabenerlebnis und im Frontsoldatentum wurzle. Er erin­nere daran, wie die Standarte entstand, die künftig den Na­men Standarte Stuttgart führen solle. Den Abschluß bil­dete der Vorbeimarsch der Abteilungen vor dem Landes­sührer und den Ehrengästen.

Starkes Erdbeben. Von den Instrumenten der Stuttgarter Erdbebenwarte wurde Montag vormittag ein sehr starkes Fernbeben ausgezeichnet. Die erste Vorläufer­welle traf in Stuttgart um 9.54, die zweite um 10.02 Mi­nuten ein. Die Oberflächenwellen kamen um 10.15 an. Dar­aus berechnet sich eine Herdentsernung von rund 6500 Ki­lometer. Die Richtung nach dem Herd weicht von Osten um 5 Grad nach Norden ab. Der Herd liegt demnach im Grenz­gebiet von Vritijch-Jndien und im Himalaya-Ge- b i e t.

Eßlingen, 15. Jan. (Fa st 100 Jahre alt gewor- d e n.) Im hohen Alter von nahezu 100 Jahren ist bei Ver­wandten in Obereßlingen Schullehrer a. D. Heinrich Lud­wig Schmid gestorben. Er war lange Zeit in den Gemein­den Tamm, Eeisingen und Möglingen im Amt und lebte seit seiner Pensionierung im Jahre 1907 bei seinen Kindern.

Marbach, 15. Jan. (Urkundenfälschung.) Schwere Urkundenfälschungen und den damit durchgeführten Betrug veranlaßt« die Staatsanwaltschaft, zwei Marbacher Metz­germeister zu verhaften. Außerdem wurde noch die Frau ei­nes der Verhafteten festgenommen. Mit fälschlich ausgestell­ten Waagscheinen wurde die Schlachtsteuer zum Teil hinter­zogen.

Kirchentellinsfurt, OA. Tübingen, 15. Jan. (Unfäll e.) Beim Schlittenfahren wurde Frau Ulla Döcker von hier von einem jungen Mann aus Kusterdingen von hinten ange- fahren und im Gesicht schwer verletzt. Ein lOjähriger Knabe fand auf dem Ausfüllplatz einen Gegenstand, den er mit nach Hause nahm. Ob es ein Zünder oder eine Spreng­kapsel war, konnte bis jetzt noch nicht festgestellt werden. Beim Spielen damit ging dieser los und verletzte den Jun­gen an beiden Händen und an den Füßen sehr schwer.

Welzheim, 15. Jan. (E i n b r e ch e r ba n d e.) Hier scheint eine Einbrecherbande am Werk zu sein, wurden doch in kurzer Zeit sechs Einbrüche verübt. Das Gasthaus zum Waldhorn ist von den Einbrechern heimgesucht worden, im Kolonialwarengeschüft der Witwe Bauer, in Bäckerei und Cafe Kugler, in den Gasthäusern zumRoten Ochsen" und zumGrünen Baum", bei Elektromechaniker Rößle statte­ten sie ihre unerwünschten Besuche ab. Meist drückten sie dabei die Fensterscheiben ein und plünderten dann die Kas­sen.

Döttingen, OA. Künzelsau, 15. Jan. (Angefahre n.) Bürgermeister Härterich wurde in Jungholzhausen von ei­nem Davoser angefahren und zu Boden geworfen, wobei er sich schwere Verletzungen zuzog.

Eggendorf,. Ellwangen, 15. Jan. (Schnitter T o d.) Ein eigenartiges Zusammentreffen hat sich in der Scheuensägmühle ereignet. Aus den beiden Höfen, die so idyllisch in die Virngrundflur gebettet sind, hat der Tod am selben Tag die Großmütter geholt: Maria Mai und Maria Schlosser. Zur selben Stunde wurden sie nun zur letzten Ruhe gebeitet.

Hall, 15. Jan. (WeihedesneuenSA.-Heimes.) Sonntag fand bei überaus zahlreicher Beteiligung der Wehrverbände die Weihe des neuen SA.-Heimes statt. Dro­ben auf der Tullauer Höhe schaut es weithin ins fränkische Land. Fast aus sich selbst heraus, aus Stiftungen und ehrenamtlicher Arbeit und billigster Materialberechnung Grund und Boden und ein großes Uebungsgelände um das Heim herum hatte die Stadtgemeinde Hall umsonst zur Verfügung gestellt finanzierte sich dieser Vau, der ein be­redtes Zeugnis für den Fleiß und die Arbeitsfreude aller Beteiligten ist.

Oberteuringen, OA. Tettnang, 15. Jan. (Brand.) Nachts brach im Hintergebäude eines Anwesens in Blan­kenried eine Brand aus, der. den Dachstuhl des Gebäudes, in dem sich ein Schweinestall und eine Ofenküche befand, einäscherte.

Tuttlingen, 15. Jan. (Geburtenrückgang.) Wäh­rend die Zahl der Geburten im Jahre 1906 497 betrug, wa­ren es 1933 nur noch 220.

Donaustetten» OA. Laupheim, 15. Jan. (Leiche im Wehrkanal.) Der 1896 in Waldheim, Kreis Leipzig, ge­borene Wanderbursche Alfred Vreitenschwert, ist seit 11. November abgängig. An diesem Tage wanderte er von der Wanderarbeitsstätte lllm in Richtung Laupheim. Am Samstag früh wurde nun die Leiche des Breitenschwert aus dem Wehrkanal am Elektrizitätswerk in Donaustetten gezogen. Ob Mord oder Selbstmord vorliegt, ist nicht fest­gestellt.

Münstngen, 15. Jan. (Tödlicher Unfall.) Sonn­tag nachmittag vergnügten sich die beiden 7jährigen Kinder Frieda Schrade, aus Biberach stammend, und Rudi Scheidt mit Schlittenfahren an den Hängen des Hungerberges beim Bezirkskrankenhaus. Als sie bei der Gärtnerei Bader auf die Staatsstraße Münsingen-Urach einfuhren, stießen sie mit dem nach Urach fahrenden Postomnibus zusammen. Beide Kinder wurden vom Schlitten geschleudert und verletzt. Die Verletzungen des Mädchens waren so erheblich, daß es auf dem Weg zum Vezirkskrankenhaus starb.

Ravensburg, 15. Jan. (V e r k e h r s u n f a l l.) Beim Ausweichen vor einem Fußgänger wurde das Motorrad des Motorsturmführers Vlessing an eine Vetonmauer geschleu­dert. Vlessing und sein Mitfahrer Luiz von der SA.-Fahr- schule auf dem Heuberg mußten mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus verbracht werden. Der Angefahrene, ein junger Arbeitsdienstfreiwilliger, trug nur leichte Verletzun­gen davon.

Neu-Ulm, 15. Jan. (Tot a u f g e f u n d e n.) Am Rechen der Walzmühle in Böhringen wurde die Leiche einer ^jäh­rigen Frau vom nahen Äu, die einen arbeitslosen Mann und vier Kinder hinterläßt, aufgefunden. Ob Unfall oder Selbstmord vorliegt, ist noch nicht geklärt.

Friedrichshasen, 15. Jan. (Von der Bodensee­dampfschiffahrt.) Das in Lindau stationierte Motor­schiffKempten", das ursprünglich erste Schiff mit Voith- Schneider-Antrieb auf dem Vodensee, das wegen umfang­reicher Umbauarbeiten etwa ein Jahr aus dem Verkehr ge­zogen war, macht gegenwärtig Probefahrten. Das Schiff ist nunmehr als erstes auf dem Vodensee mit elektrischem An­trieb versehen, der einen bedeutend ruhigeren Gang ge­währleistet. Voraussichtlich dürfte dieKempten" Ende die­ses Monats, spätestens aber zu Anfang Februar, zu fahr­planmäßigen Kursfahrten in Dienst gestellt werden.

Erledigt: Die Stelle eines Assistenten beim Lehrstuhl für Eisenbeton- und Brückenbau an der Technischen Hochschule Stutt­gart.

Hakgerloch k. Hohz., 15. Jan. (Todesfal l.) Im Alte,

von 76 Jahren ist Keistl. Rat Josef Marmon hier gestorben Er war früher Rektor des Erzbischöflichen Konvikts St Fidelishaus in Sigmaringen. Später wirkte er als Pfar­rer in Sigmaringendorf und Sigmaringen.

Sigmaringen. 15. Jan. (Bestrafte Verleumder.)

Bei einer Gerichtsverhandlung wurde der Lehrer a. D. Jo­hann Köhler zu 4 Monaten, seine Schwägerin Frau Maier zu 4 und deren Tochter zu 2 Monaten Gefängnis verurteilt i " weil sie in einem Briefe den Bürgermeister Westhauser von ' ^ Unterschmeien schwer verleumdet hatten. Die Strafe war jo ! ^ hoch, weil der Brief, der auf Umwegen geschrieben wurde, : den Zweck verfolgte, den Bürgermeister aus seinem Amte zu - ' entfernen. ^

Aus dem Gertchtssaal ^

Kommunistischer Revolverheld *

Stuttgart, 15. Jan. Der kommunistische Hilfsarbeiter Adolf ^

Kolb in Altdorf (Württ.) erhielt am 4. März 1933 von einem i

Stuttgarter Funktionär 100 kommunistische Aufrufe, die er noch .

in der Nacht im Ort ankleben bezw. verteilen sollte, um bei den . 1 Wählern des Ortes Stimmung gegen die NSDAP, zu machen. ?

Einige SA.-Männer hatten von der beabsichtigten Flugblatt- '

Verteilung erfahren und wollten sie unterbinden. Der SA.-Mann Weber traf Kolb nachts auf der Straße und forderte ihn auf, ,

die Flugschriften herauszugeben. Darauf schoß Kolb aus kaum )

drei Meter Entfernung seinem politischen Gegner durch die Brust, so daß er schwer verletzt zusammenbrach. Mittlerweile waren zwei Kameraden des Getroffenen herbeigeeilt, auf die der flüchtende Kommunist ebenfalls zwei Schüsse abfeuerte, die - glücklicherweise fehlgingen. Das Stuttgarter Schwurgericht ver­urteilte am 26. September 1933 dm feigen Revolverhelden we- <- gen versuchten Totschlags in zwei Fällen sowie wegen Schuß- . ^ Waffenvergehens zu fünf Jahren Zuchthaus. Gleichzeitig erhielt . der Polierer Meihöfer wegen Begünstigung eine dreimonatige Ge- ' fängnisstrafe. Beide Angeklagte griffen dieses Urteil beim ^ Reichsgericht an. Das Gericht hob das angefüchtene Urteil auf, soweit Kolb wegen der auf die beiden anderen SA.-Männer ab- b gegebenen Schüsse wegen versuchten Totschlags verurteilt ist und g

hinsichtlich der Gesamtstrafe. Seine darüber hinausgehende Re- 1

Vision sowie das Rechtsmittel seines Genossen Meihöfer dagegen 3 wurde verworfen. l

Durch Leichtsinn einen tödlichen Unfall verschuldet ^

Herzogsweiler OA. Freudenstadt, 15. Jan Mit seinem Lust- b kraftwagen hat der 29jährige verheiratete Autovermieter Johann ^ t Schleh von hier wenig Glück. Schon einmal wurde er wegen fahr- s<

lässiger Tötung zu einer erheblichen Geldstrafe verurteilt. Nun st

stand er wieder wegen des gleichen Delikts vor dem Augsburger d

Richter. Mit ihm angeklagt war der ledige 22jährige Mecha- d

niker Paul KUnzler von Waldfischbach, der bei dem Zusammen- r

stoß das Steuer geführt hat, obwohl er nicht einmal einen Füh- n

rerschein besaß. Der Lastkraftwagen hatte am Tage zuvor bei n

Reutlingen einen Zusammenstoß erlitten, wobei das Steuer be­schädigt wurde, die Hinteren Bremsen funktionierten schon seit z

Tagen nicht mehr, und der Scheinwerfer wurde durch eine Helle g

Sturmlampe ersetzt. Der Mechaniker Karl Holzmeister fuhr dann g

mit seinem Motorrad in der Ortschaft Steppach bei Augsburg z

auf den, in diesem Zustand höchst verkehrsgefährlichen Lastwagen ^

auf. wurde von seinem Motorrad herabgeschleudert und starb g,

eine halbe Stunde nach seiner Einlieferung ins Krankenhaus.

Seine MitfahrenSe erlitt Arm- und Beinverletzungen. Der x,

Staatsanwalt tadelte in scharfen Worten den bodenlosen Leicht- ^

sinn, mit dem der Angeklagte die erforderliche Sorgfalt außer acht ^

gelassen hatte. Das Urteil lautete gegen Schleh auf sechs Mo­nate Gefängnis, gegen KUnzler auf vier Monate Gefängnis. ^ Beiden wurde Bewährungsfrist versagt. y

Klerne Nachrichten aus Mer Welt §

Oberst von Witzleben zum Befehlshaber im Wehrkreis 3 ^

ernannt. Als Nachfolger des zum Chef der Heeresleitung ^

ernannten Generalleutnants Freiherr von Fritsch'ist Oberst -

von Witzleben, Jnfanteriefllhrer 6, zum Kommandeur der ^

3. Division und Befehlshaber im Wehrkreis 3 ernannt, und ^

zwar unter Beförderung zum Generalmajor. ^

General Hutin gestorben. In Val de Grace ist der fran- b

s zösische General Hutin gestorben. Hutin hat von 19141916 T

! die französischen Kolonialtruppen in Kamerun komman- ' f- diert. Er nahm später an der Wiedereroberung von Dou- st

aumont teil. - r

Mörder verhaftet. Der 42jährige erwerbslose Heizer Ju­lius Dombrowski aus Dortmund-Marten wurde verhaftet. b Er hat gestanden, den Rentner Dietrich Gourshop in Dort- 8 mund-Oespel erschlagen und beraubt zu haben. t>

Die Ursache der Plettenberger Explosion. Am Freitag ^ abend ist es den Störungskolonnen der Ruhrgas-AG., die in " fieberhafter Tätigkeit den Unglllcksursachen nachspürten, ge- b lungen, die undichte Stelle der Ferngasleitung zu finden.

In einer Sicke wurde ein Riß festgestellt, durch den das 0 Gas ausgetreten ist. Das Gas wanderte unter der Erde Si weiter, drang schließlich in das Haus ein, wo sich im Keller S das Easluftgemisch entzündete und die verheerende und fol- d< genschwere Explosion verursachte.

l '' . - 6

Herausgeber und Verlag: Buchdruckerei und Feitungsverlag Wildbader Tagblatt, ^ WUdbadcr Badblatt, Wildbad i. Schwarzwalü lInh. Th. Gack) DA l2. 83: 78S.

Stadt Wildbad.

* N!

Sitzung des Gemeinderats und der v.

Ortsfürsorgebehörde ü

am 16. Januar l934. Beginn abends 8 Uhr. ^

1. Krankenpflegeverein. l

2. Iagdpacht. s

3. Milchversorgung. s

4. Verschiedenes. !

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