der Eeldmächte, ein willenloses Objekt im Spiel der internationalen Kapitalinhaber. Wenn wir dagegen Front machten, so laten wir das nicht nur aus nationalen, sondern auch aus sozialen Gründen. Wir sind gekommen, um dem Arbeiter sein Brot uns der Nation ihre Ehre zurückzugeben. Die deutsche Revolution ist eine Revolution des Volkes gewesen, und das Volk soll nun auch in den Genuß der Früchte dieser Revolution kommen. Denn wir, die wir heute die Träger der Revolution sind, kamen aus dem Volke und niemals werden wir uns vom Volke trennen, denn dann würden wir unserer eigentlichen Aufgabe, unserer geschichtlichen Sendung untreu werden. ,
Ich weiß, daß heute überall im Lande falsche Propheten die Ergebnisse der Revolution verfälschen und die großen Leistungen der NSDAP, verkleinern möchten. Man könnte, wenn man ihren Sirenengesängen das Ohr liehe, manchmal zu der Annahme kommen, daß es, solange wir um die Macht kämpften, nirgendwo Feinde des Nationalsozialismus gegeben hätte. Aber die Zeit, da wir verfolgt wurden, ist noch nicht so lange vergangen, als daß wir alles, was man uns angetan hat, vergessen haben könnten. Gewiß, wir treten für die Gemeinschaft des ganzen Volkes ein. Mr wollen jeden ehrlichen und schaffenden deutschen Menschen in diese Gemeinschaft mit einschließen. Aber so weit wir unsere Arme öffnen, um die Verführten in ihnen aufzunehmen, so eng wollen wir sie verschlossen halten, wenn die Verführer sich uns nahen. Wenn sich heute überall km Lande die Reaktion wieder breitzumachen versucht, wenn sie glaubt, die Posten wären für sie erobert oder wenigstens warm gehalten worden, und wenn auch ihr manchmal glaubt, daß die Regierung das nicht bemerkte, so irrt ihr euch. Ast der Spitze des Reiches stehen auch die Wächter der Revolution: sie lassen sich nicht mit falschen Phrasen einlullen. Wenn sie zuschauen und nichts gegen die reaktionären Umtriebe im Lande unternehmen, so nur, damit sie die Reaktionäre kennen lernen. (Bravo.) Wenn man Mäuse fangen will, dann schlägt man nicht immer, sondern nur zeitweilig, denn sonst würden die Mäuse sich in ihre Löcher verkriechen. (Heiterkeit.) Man schlägt einmal, schiebt dann eine lange Pause ein, um die Mäuse wieder frech zu machen, und wenn sie sich dann sicher glauben, dann schlägt man zum zweitenmal. (Lebhafter Beifall.)
Wie ernst die Regierung es mit dem Arbeitertum meint, das hat sie durch ihre großen sozialen Wcrke und durch ihre einzigartige soziale Gesetzgebung bewiesen. In dieser Linie liegt auch das neue Gesetz, in dem die nationale Arbeit geschützt wird; ein Gesetz, in dem auch im Betriebe das Prinzip des Führer- lums durchgesetzt wird, ein Gesetz, in dem der Arbeiter und die nationale Arbeit in den Schutz des deutschen Staates genommen werden. Jetzt wacht die Negierung darüber, daß der Arbeiter auch in den Genuß der Früchte seiner Arbeit kommt. (Bravo.) Dieses Gesetz ist wegweisend und richtunggebend.
Damit sind wir auch in sozialer Beziehung der modernste europäische Staat geworden: ein Staat, in dem die Arbeit dem Schutze der Regierung untersteht, ein Staat, in dem der soziale Friede nicht durch ein faules Kompromiß gewährleistet ist, sondern auf der Grundlage einer ehrlichen und gerechten Verteilung von Rechten und Pflichten im sozialen und wirtschaftlichen Leben. Ich glaube, wir haben allen Grund, dafür dem Führer des Reiches und der nationalsozialistischen Bewegung zu danken. Er ist dem Volke treu geblieben, so w e das Volk ihm treu geblieben ist. Er hat die Massen des Volkes nicht vergessen, nachdem er die Macht erobert hatte. Er fühlt sich heute nur als Vollstrecker des Willens des deutschen Volkes.
In diesen schweren Wintermonaten haben wir allen Grund, uns fest und unzerreißbar aneinander zu schließen. Großes haben wir vollbracht, aber Größeres zu vollbringen, ist uns aufgegeben. Das Winterhilfswerk hat das Schlimmste an Not zu beseitigen versucht. Und auch da wieder ist ein ganz charakteristischer Vorgang festzustellen: daß aus den ärmsten Stufen und aus den ärmsten Stadtteilen die größten Opfer kommen; ein Beweis dafür, daß ein Appell an die soziale Solidarität immer den größten Widerhall findet bei denen die soziale Not zu tragen haben.
Männer und Frauen des schaffenden Berlin! Seid überzeugt, daß wir mit großer Sehnsucht den Augenblick erwarten, an dem im beginnenden Frühjahr die große Kampagne gegen die Arbeitslosigkeit wieder ausgenommen werden kann, daß wir in diesem Sommer wieder die Hälfte der noch übrig bleibenden Arbeitslosigkeit beseitigen werden, und daß wir nicht rasten wollen, bis an die Seite einer wiederhergfftellten nationalen Ehre auch eine wiederhergestellte soziale Freiheit tritt. Das soll der Ausdruck unseres Willens sein. Ihr alle, ihr mögt früher gestanden haben, wo auch immer, ihr seid unsere Brüder und Kampfgenossen. Unter die Vergangenheit wollen wir einen
Kampf um Rosenburg
Roman aus ObevWesten von Johannes hollstein.
so. Fortsetzung. Nachdruck «erboten.^
Brucks wollte aufbegchren.
Aber „der Finstere" brüllte durch die Schenke.
„Um den Kopf . . den Stock! Ist ein alter Eichenknüppel ... da wird dein Schädel Mus und das verdammte Schandmaul ist stille. Sag ihm . . ist unser Herr! Ist er das etwa nicht ... hat doch den König von Rosenburg . . . rausgeschmissen, der junge Herr! hat die Polen runtergetan und geht alles gut seinen Gang! Ist schon in Herr . . . und ist gerecht zu seinen Leuten! Er hat ihn nicht in Verlegenheit gebracht, Inspektor ... Er ist der Blamierte!"
In der Schenke war es still geworden. Inspektor Brucks saß zwischen zwei stämmigen Bauern, und immer, w.nn der halbbetrunkene aufbegehren wollte, dann hielten sie ihn, bis der „Finstere" wieder an seinem Platze saß.
Da wollte der Inspektor wieder ausbegehren. Aber der Büttner-Bauer zischte ihm über den Tisch zu.
„Mensch, Brucks . . . sind Sie ganz von Sinnen! Sie kennen doch den Kretschenbauer! halten Sie jetzt Ruhe."
Und Brucks hielt von dem Augenblick an Ruhe. Zähneknirschend saß er an seinem Platze, ein Bild ohnmächtiger Wut.
*
Waslewski schmauchte aus dem Jagdwagen, als sie in scharfem Trab Heimsuhren, gemütlich seine schwere Zigarre und sah vor sich hin.
Katja lehnte mit ruhevollem, verträumtem Gesicht neben ihm und sah in die Landschaft.
„Katja . . ." hörte sie plötzlich des Vaters Stimme. „So Hab' ich dich noch nie gesehen. Machst ein Gesicht, wie ein verliebtes kleines Mädel!"
Sie sah den Vater an und nickte: „Bin ichs denn nicht?"
Strich machen. Dieses Gesetz ist ein Gesetz nicht nur der Nationalsozialisten, es ist ein Gesetz für bas ganze schaffende deutsche Volk. Das schaffende deutsche Volk und sein Führer Adolf Hitler — Heil! Die Massen stimmten begeistert in die Heilruse ein und sangen im Anschluß daran das Horst-Wessel- und das Deutschlandlied.
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Indiskretionen des „Oeuvre"
Paris, 15. Jan. „Oeuvre" veröffentlicht eine Information aus der hervorgeht, daß die französische Regierung offenbar die kommende Tagung in Gens zu einer grohangelegten Offensive in oer Saarsrage zu benutzen plant. Wie weit sich die Mitteilungen des Blattes auf authentische Informationen stützen, läßt sich natürlich ohne weiteres nicht beurteilen. Auf alle Fälle verdient die Angelegenheit größte Beachtung. Wie das Blatt zu berichten weiß, hat die französische Regierung sich in den letzten Tagen sehr eingehend mit der Saarangelegenhett beschäftigt und beschlossen, sich nicht mit der Ernennung eines Ausschusses zu begnügen, der sich mit der Organisierung der Abstimmung im Saargebiet zu befassen haben würde. Sie werde vielmehr von allen Mitgliedern des Völkerbundes eine genaue Klarstellung der Politik fordern, die die betreffenden Mächte in der Saarfrage betreiben wollten. Außerdem werde die französische Regierung die Aufstellung einer internationalen Polizei in einer Kopfstärke von mindestens lüvll Mann verlangen. Dem Völkerbund solle es überlassen bleiben, die Mächte zu bestimmen, oie sich an der Vilöung dieser Polizei zu beteiligen hätten, lieber die Schwierigkeiten, auf die eine derartige Forderung bei den anderen Mächten naturgemäß stoßen müsse, sei man sich allerdings im klaren. Schon jetzt weise man darauf hin, daß sowohl bei England wie auch bei Italien keinerlei Neigung vorhanden sei, sich daran zu beteiligen. Nichtsdestoweniger sei aber die französische Regierung entschlossen, auf dieser Maßnahme zu beharren, die damit begründet werden soll, daß Frankreich „das ihm vom Völkerbund übertragene Mandat" im Saargebiet durchführen müsse.
Schon jetzt aber muß schärfster Einspruch dagegen erhoben werden, wenn in diesen Informationen des „Oeuvre" der altbekannte Versuch wiede>- gemacht wird, von französischer Seite die Dinge so darzustellen, als ob über Len Ausfall einer etwaigen Abstimmung der Saarbevölkerung noch Unklarheit herrschen könnte. Die Saarbevölkerung hat bei jeder Gelegenheit betont, daß sie einmütig und geschlossen zu Deutschland zurück will. Es ist also vollständig abwegig, wenn die französische Regierung, dem „Oeuvre" zufolge, wieder mit der Behauptung operiert, die Bevölkerung im Saargebiet müsse bei der Abstimmung gegen etwaigen unzulässigen Zwang gesichert werden, und wenn weiter behauptet wird, Frankreich könne immer noch auf eine Mehrheit für die Ausrechterhaltung des bestehenden Zustandes oder im schlimmsten Falle auf eine so starke Minderheit rechnen, daß Frankreichs materielle Interessen gut vertreten sein würden. Die Information des „Oeuvre" schließt mit der Ankündigung, daß französische Vorschläge in dem oben gekennzeichneten Sinne entweder am 2!) Januar oder am l5. Februar in Genf vorliegen würden.
Englische Wllerslinmetl
zur Ruchgliederung des Saargebietes
London, 15. Jan Die „Times" beschäftigt sich in einem Leit- aufsatz mit den Ausgaben des am Montag zusammentretenden Völkerbundsrates und hebt hervor, daß der Rat auch Nachfolger für den Vorsitzenden und die Mitglieder der Regierungs- kommission für das Saargebiet zu ernennen haben werde, deren Amtsdauer im März abläuft. Das Blatt betont, daß es gerade gegenwärtig von besonderer Wichtigkeit sei, die neue Saarregierung aus Männern von unparteiischer Gesinnung zu bilden, da die Saarfrage während der nächsten zwölf Monate eines der schwierigsten Probleme sein werde. Die „Times" zählt einige dieser Schwierigkeiten auf, erwähnt besonders den Umstand, daß nach den Friedensverträgen das Saargebiet nicht als unteilbar betrachtet zu werden brauche, daß die Bergwerke gegenwärtig Frankreich gehören und daß sie im Falle der Rückgabe des Gebietes an Deutschland vom Reich in Gold zurückgekauft werden müßten. Auf jeden Fall, so schließt das Blatt, werde der Völkerbund dafür zu sorgen Haben, daß sie Abstimmung frei, geheim
„Na, ja, verstehe schon, Katja! Ist ein hübscher Bursch, dieser junge Kamerlingk . . . und keine schlechte Partie. Kommen unsere beiden Güter mal zusammen. Man schätzt den Kommerzienrat auf zehn Millionen, Katja!"
Das Mädchen winkte ab.
„Was sagt mir das, Papa! Und wenn er ein armer Teufel wäre ... ich könnt' nicht anders . . ich Hab' ihn lieb."
Waslewski lachte leicht vor sich hin.
Was wird nun mit deinem Schauspielerinnenberus?"
„Ich gsb' ihn auf und werde eine Landfrau!"
„Hoho! Meinst du, daß du das fertig bringst! Katja ... ich bin gespannt! Bist von heißem Blut, wie Mutter! Du weißt es ja . . . Mutter hatte den festen Willen . . . aber es ging nicht. Ein halbes Jahr sind wir immer in der Stadt gewesen. Hat damals verteufelt viel gekostet. Sie mußte tolles, wirbelndes Leben um sich haben."
„Ich weiß, Papa! Aber ich sorge mich nicht! Ich Hab' ihn lieb."
„Hm! Ich meine nur . . . bist doch in deinem Leben auch nicht an den Männern vorbeigegangen."
Das Mädchen wurde rot.
„Wie meinst du das, Papa?"
„Ich meine . . . hast du noch nie geliebt?"
Sie senkte den Kopf und sagte leise: „Nein . . . und . . . wenn mich auch schon mancher Mann geküßt hat . . . ich habe noch nie geliebt. Das Herz war nicht dabei."
„Das Herz! Bist mir ein Rätsel mit sieben Siegeln, Katja! Hab' dich ganz anders eingeschätzt! Hab' gedacht, bist mit der Liebe . . . fertig! Hafts hinter dir und . . .!"
„Mit der Liebe fertig!" sagte das Mädchen mit bebender Stimme. „Nur mit dem Leben endet das Lieben bei uns Frauen."
*
Sie fuhren schweigend die Chaussee nach Gut Rosenburg.
Di« auf dem Gut zurückgebliebenen Knechte und Soldaten, die im Hofe gemütlich bei einem Glase Bier saßen
und vertrauenswürdig verläuft. Zur Festlegung oer Veoingun- gen der Wahlhandlung werde wahrscheinlich ein kleiner Ausschuß ernannt werden. Für eine Uebereilung bestehe kein Anlaß.
Der Saarbrücker Sonderberichterstatter des „Daily Expreß", Seften Delmet, will wissen, daß die Franzosen in Genf anregen werden, die Volksabstimmung im Saargebiet einstweilen auszu- fchieben. Der Berichterstatter bezweifelt jedoch mit Recht, oaß Deutschland sich damit zufrieden geben werde. Die Lage im Saargebiet schildert der Berichterstatter u. a. wie folgt: In Saarbrücken innerhalb der französischen Zollgrenze flattert oie Hakenkreuzfahne von den Dächern. Heil Hitler ist der allgemeine Gruß. 280 000 Deutsche werden regiert von einem rothaarigen Engländer namens Knox. Obwohl das französische Hinterland und das französische Kolonialreich die besten Märkte des Saargebietes sind, steht es völlig außer Frage, daß die Mehrheit der Saarbevölkerung in ihrem Natronalbewußtsein und ihrer Vaterlandsliebe für Deutschland stimmen wird.
Ein sensationeller Vorschlag MaWis
Deutschland soll an der Vorbereitung für die Saarabstimmung teilnehmen
Gens, 15 Jan. Unter dem Vorsitz des polnischen Außenministers Beck und in Anwesenheit des Unterstaatssekretärs Eden und des italienischen Kabinettschefs Aloisi trat am Montag vormittag der Völkerbundsrat zu einer geheimen Sitzung zusammen, in der der Vertreter Frankreichs, Masstgli, überraschend den Antrag einbrachte, die Reichsregierung telegraphisch einzuladen, sich an den Vorbereitungen für die Taarabst-m- mrnw zu beteiligen. Masstgli bezeichnen es als ein Gebot der Loyalität. Deutschland als dem neben Frankreich an der Saarfrage meist interessierten Staat Gelegenheit zu geben, schon bei der Klärung der Vorfragen für die Saarabstimmung mitzuwirken. Gleichzeitig schlug Masstgli vor, die Ratstagung, die sich mit den Vorbereitungen für die Saarabstimmung befassen soll, auf Ende dieser Woche zu vertagen, um Deutschland zu ermöglichen, sich zu dieser Aufforderung zu äußern. Massiglis Vorschlag ist einstimmig angenommen worden.
Wie in unterrichteten Völkerbundskreisen verlautet, hat man Las Wie einer etwaigen Beteiligung Deutschlands vollkommen offen gelassen. Natürlich geht aus diesem Beschluß auch die Verlegenheit des Völkerbundsrates hervor, der sich bewußt ist, daß die Lösung der Saarfrage ohne Mitwirkung Deutschlands ganz unberechenbare Schwierigkeiten bieten muß. Vor allem interessiert es hier aufs höchste, zu wissen, ob Deutschland sich unter Umständen an einem Ausschuß beteiligen würde, der den Berichterstatter für Saarfragen, den Kabinettschef Mussolinis, Aloisi, bei den Vorbereitungen für die Abstimmung unterstützen und Ser den Italiener von der allgemeinen Verantwortung entlasten soll.
An die geheime Sitzung hat sich eine öffentliche Sitzung des Völkerbundsrates angeschlossen. die aber nur Fragen von geringerer Bedeutung behandelte.
Zusammentritt des Bölkerbundsrates
Genf, 15. Jan. Die öffentliche Sitzung des Völkerbundsrates unter Vorsitz des polnischen Außenministers Beck dauerte weniger als zehn Minuten. Von Interesse war lediglich ein Nachruf des Ratspräsidenten für öen vexstorbenen langjährigen Vertreter Italiens im Völkerbund, Scialoja, der einer der Vertreter des Völkerbundspaktes ist. Nach Verlesung einiger Berichte von geringer Bedeutung wurde die Ratstagung geschlossen. Am Dienstag finden nur Sitzungen der Ratsausschüsse statt. Die nächste Sitzung des Rates selbst ist auf Mittwoch vormittag festgesetzt.
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Die Deutsche Front
au den Bölkerbundsrat
Erwiderung auf die Denkschrift der Regierungskommission
Saarbrücken, 15. Jan. Die Fraktion Deutsche Front des Landesrats des Saargebietes richtet an den Völkerbundsrat eine Denkschrift, die im Namen der 19 Mitglieder von den Fraktionsmitgliedern Valtes, Levacher und Röchling unterzeichnet ist. Einleitend wird festgestellt, daß die Antwort der Regierungskommission auf die Denkschrift der Deutschen Front vom 19. Oktober 1933 an den Völkerbundsrat eine solckie Fülle von entstellenden
— der Herr hatte ihnen ein kleines Füßchen spendiert — staunten nicht schlecht, als der Herr plötzlich kam.
Willfried und Schaffranz stiegen aus und Janke lenkte um, fuhr nach dem Dorfe zurück.
„Ist alles in Ordnung?" fragte Willfried freundlich.
„Jawohl, Herr!" sagte der Knecht Adam Selber. „Ich Hab vorhin erst alles nachgesehen. In den Ställen und so!"
„Ist gut, ist gut!"
Willfried ging mit Schaffranz noch einmal durch die Gebäude. Dann schritt er mit Schaffranz nach dem Schloß hinüber.
Schaffranz merkte, daß er erleichtert war.
Sie nahmen auf dem Altan Platz.
Willfried holte eine Flasche Wein und sie tranken zusammen ein Gläschen.
Sie sprachen nicht viel. Beide hingen ihren Gedanken nach.
Langsam brach die Dämmerung herein.
Da erhob sich Schaffranz, als es Halbdunkel war, und sagte: „Ich will doch noch einmal einen Rundgang machen."
Willfried nickte ihm freundlich zu und Schaffranz trat seinen Rundgang an.
Er schritt durch die Ställe und freute sich über die musterhafte Ordnung, kam in die Scheunen, in den Getreidesilo . . . überall war glänzend aufgeräumt. Wie geleckt lagen die Tennen.
Er schritt durch die große Scheune hinaus und verließ das Gut.
Hinter der Scheune blieb er stehen und ließ seine Augen über das Rosenburger Land schweifen.
Abgeerntet lagen die Felder, nur ganz weit draußen
— infolge der Dunkelheit kaum erkennbar — waren noch ein paar Puppen auf dem Felde. Sie gehörten nicht dem Gute, sondern einem Rosenburger Bauer.
Schaffranz' Auge blieb an der stattlichen Feldscheune, die wohl knapp 800 Meter vom Gute entfernt lag, haften. Die barg poch die körnerschweren Halme. Die Aehren warteten noch, daß man ihnen die goldene Frucht entreiße.