Verfassungsänderungen für Danzig

Danzig, 30. Okt. In einer Versammlung in der Dan- Mer Sporthalle kündigte der Präsident des DanMer Se­nats, Dr. Rauschning, Verfassungsänderungen an, die , Danzig sich vom Völkerbundsrat in Genf bestätigen lassen werde. Die nationalsozialistische Regierung stehe zwar auf dem Boden der Verfassung, wolle aber eine neue Staaks- sorm schaffen, innerhalb der Genzen und Verpflichtungen des Versailler Vertrages.

Werberat der deutschen Wirtschaft

Berlin, 30. Okt. Heute mittag fand im Reichspropa- gandamimsterium die Eröffnungssitzung des Werberats der deutschen Wirtschaft statt. Reichsminister Dr. Göbbels hielt eine Ansprache.

Dollfutz über DeutschlandOesterelch

Wien, 30. Okt. In einer Bauernversammlung in Nieder­österreich sprach der Bundeskanzler Dr. Dollfutz über das Verhältnis Oesterreich Deutschland und erklärte nach einer Kritik der deutschen Rundfunkpropaganda u. a.: Wir waren immer bereit, jeden Weg zu gehen, der mit unserer Ehre vereinbar ist, um Mißverständnisse zu beseitigen und Spannungen aus der Welt zu schaffen. Aber die Ehre, die Freiheit und die Unabhängigkeit Oesterreichs sind Dinge, über die es kein Verhandeln geben kann.

Die Unruhen in Palästina

Jerusalem, 29. Okt. Nach neueren Meldungen sind bei den Unruhen in Jaffa 29 Personen getötet und weit über 100 verletzt worden. In Jaffa und Tellavio wurde der Ausnahmezustand verhängt. Nazareth und die den Juden als heilig geltende Stadt Safed, nördlich vom See Genesareth, stehen unter verstärktem Schutz. In Haifa dauern die Unruhen an.

Nach einer Meldung über Kairo sollen die Araber in Nablus ldas Sichem der Bibel) das Gefängnis gestürmt und ihre ge­fangenen Volksgenossen befreit haben.

Die Zahl der Toten hat inzwischen 30 erreicht, über 250 Araber sind verwundet. Bei Unruhen in Jerusalem feuerte die Polizei auf eine Menae Araber, von denen 3 getötet und 17 verwundet wurden.

Der eenglische Oberkommissar Manch oye forderte arabische Führer auf, mit der Regierung zusammenzuarbeiten. Arabische fordern Rache für die arabischen Todesopfer. Der Oberkom­missar hat einen Dampfer mit 730 Juden aus Deutschland und Polen an Bord wegen der Unruhen in Palästina in Barnaca (Zypern) zurückhalten lassen.

Afrikanisch-ansch-nakionalsozialistrsche Bewegung

London, 30. Okt. Wie der Berichterstatter derMorning Post" meldet, wurde in einer Versammlung in Kapstadt dieafrikanische, arische, nationalsozialistische Bewegung" gegründet. Organisationen sind gebildet worden, um in allen Teilen der Südafrikanischen Union nationalsozialistische Werbung durchzuführen.

Der schwedische Außenminister gegen den Boykolk deutscher Waren

Stockholm, 30. Okt. Der schwedische Außenminister sprach sich gestern in Gotenburg in einem Vortrag entschieden gegen den von den sozialdemokratischen Gewerkschaften Schwedens beschlossenen Boykott deutscher Waren aus. Schweden hat eine sozialdemokratische Regierung und der Außenminister ist selbst Sozialdemokrat.

Ausruhr in einem russischen Iwangsarbeitslager

Helsingfors, 30. Okt. Nach Pressemeldungen ist in dem größten russischen Zwangsarbeitslager bei Wologda wegen grausamer Behandlung ein Aufruhr ausgebrochen. Zwischen den Aufständischen und dem Wachpersonal fand ein blutiger Kampf statt, wobei es auf beiden Seiten Tote und Verwun­dete gab. Die Gefangenen versuchen, Pressemeldungen zu­folge, sich nach der finnischen Grenze durchzuschlagen, werden jedoch von Militär verfolgt. Bis jetzt hat noch kein Flücht­ling die finnische Grenze passiert.

Tag der schwäbischen Erzieher

Stuttgart, 30. Ort. Der Sonntag brachte in Stuttgart einen Aufmarsch der gesamten schwäbischen Erzieher. Als oberstes Ziel haben sie alle auf ihre Fahne geschrieben: Erziehung der deut­

11. F»rtsetzung. Nachdruck verboten.

Nun ja, ein anderer als Renner wäre vielleicht nicht gleich daraufgekommen. Wir hätten mindestens einige Stun­den Vorsprung. Aber nun zu dem Mann im Keller. Ich hielt ihn unten eingesperrt und versicherte ihm, daß, wenn ihn Riedl jetzt noch am Leben gelassen habe, ich ihn unter allen Umständen totschlagen würde, beim geringsten Ver­such, sich bemerkbar zu machen. Er hatte auch weiter nichts dagegen, saß auf der steinernen Bank neben dem Kessel und bat nur zitternd um eine Zigarette. So ein Feigling ist mir noch nie unter die Finger gekommen. Er blieb ruhig im Keller und folgte aufs Wort. Sie müssen es sich übrigens nicht zu leicht vorstellen. Bis ich die notwendigen Utensilien zu einem formvollendeten Einbruch zusammen hatte, brauch­te es seine Zeit. Doch war ich immerhin so gegen Sonntag abend mit meinem Werk fertig. Die Nacht brachte ich friedlich schlummernd neben meinem kleinen Gefangenen zu, denn ich wollte ja im Notfälle gleich bei der Hand sein. Die Un­terhaltung war allerdings denkbar einsilbig. Der Mann fürchtete sich in der Dunkelheit. Schließlich hatte ich Mitleid mit ihm. Eben schwur er mir bei Mohammed und den Pro­pheten, über den Zwischenfall keinen Laut zu geben und ich wollte ihn gerade durch den Kohlenschacht in Freiheit lassen, da hörte ich, daß oben die Polente einrückte. Eibl hatte nämlich unterdessen den Einbruch entdeckt und der Polizei gemeldet. Nun war die Lage etwas prekärer. Es tut mir leid, lieber Freund, tröstete ich den Kleinen, aber ich muß Ihnen nun, damit.Sie nicht in Versuchung kommen, Pieps zu machen, einen Knebel in den Mund stecken. Er ließ alles geschehen. Er war unterdessen vor Angst wieder ohnmächtig geworden. Ich überließ ihn seinem Schicksal und pürschte mich vorsichtig nach oben."

Und dann spielten Sie eine Zeitlang die Rolle des Journalisten?"

Ja, bis mir auf einmal der Eibl etwas auf die Nerven ging. Das Scheusal schlich nämlich ausgerechnet, um seine

scheu Jugend in der Weltanschauung des Nationalsozialismus. Durch die Teilnahme des Reichsführers des NS.-Lehrerbunds, des bayerischen Kultministers Schemm, erhielt die Tagung eine be­sondere Bedeutung.

Zur Fahnenweihe am Sonntag vormittag marschierten auf dem Marktplatz etwa 8000 Lehrer und Lehrerinnen auf. Alle Bezirke des Lands waren vertreten. Besonders siel die große Zahl der Uniformierten, vor allem aus den Seminarstädten auf. Gauobmann Huber erösfnete die Kundgebung, worauf der Reichsführer Hans Schemm die Weihe der Gausturmsahne und die Fahnen der 62 Gaue des Kreises Württemberg und Hohen- zollern vornahm. Er begrüßte es, daß die deutschen Erzieher sich das soldatische Symbol der Fahnen erwählt haben. Mit den Fahnen marschieren die Toten unserer Bewegung. In diesen Fahnen verkörpert sich das größte Symbol des deutschen Men­schen: das ewige deutsche Volk. Nie soll Schmutz und Verrat an diese Fahnen herankommen. Diese Fahnen heißen Deutschland, ihr Sinn ist Kampf, ihr weiterer Sinn Streben und Sorge für unsere Zukunft. Jeder Lehrer muß für die Idee der Fahnen opfern. Nach dem Absingen des Horst-Wessel-Lieds formierte sich ein großer Zug, der durch die Straßen der Stadt, vorbei am Neuen Schloß, wo Reichsführer Schemm den Vorbeimarsch ab-

' nahm, zur Stadthalle zur Haupttagung der schwäbischen Erzieher führte.

Feierlich marschierten die Teilnehmer des Zugs, ihnen voran die neu geweihten Fahnen, in die Stadthalle ein, die bis aus den letzten Platz gefüllt war. Die Haupttagung wurde eingeleitet mit Begrüßungsworten des stell». Gauobmannes Pfaff, worauf der Reichssührer Kultminister Hans Schemm das Wort 'zu einer Rede über die neuen Aufgaben der Erzieher ergriff. Es ist ein stolzer Tag, an dem die geeinte schwäbische Erzieherschaft sich versammelt und ein Bekenntnis zu Deutschland ablegt, lieber den letzten 15 Jahren stand als Ueberschrift: Teilen, zersplittern, zersetzen, während die Ueberschrift der jetzigen Zeit heißt: Auf­bauen, zusammenfügen, gestalten. Teilen heißt töten, aber aus­bauen heißt Leben. Unsere Zeit in eine Zeit des Lebens, der Baumeister heißt Adolf Hitler. Bisher gab es keine Führer, nur einen Vorstand oder einen Vorsitzenden: der eine steht und der andere sitzt. Im Stehen und Sitzen ist aber noch nie etwas Großes geleistet worden. Ein Führer aber kämpft, marschiert, opfert. Das Glück eines Volks liegt nie im erreichten Ziel, son­dern immer auf dem Weg zum Ziel. Diese entscheidenden Grund­gedanken müssen auch für den Lehrer entscheidend sein. Der Leh­rer muß wissen, daß er Kämpfer für das Leben erziehen muß. Daher hat er nicht nur Lehrer, sondern auch Erzieher und Offi­zier zu sein. Ein braver Schüler muß vor allem mutig, schnei­dig, tapfer sein. Zum deutschen Buben gehört das draufgänge­rische Temperament, das Kämpferische. Wir müssen der Jugend ein sinnerfülltes Leben geben und ihr nicht jeden Tag sagen, daß' sie noch unreif sei. Wir wollen ja nicht Miniaturgelehrte und intellektuelle Akrobaten, sondern Charaktere heranziehen. Die wich­tigsten Eigenschaften eines Lehrers sind »Klugheit, Güte und Heiterkeit. Die Autorität kann nicht erschlichen werden. Minister Schemm schloß seine Ausführungen mit der Mahnung an die schwäbische Erzieherschaft, mit dazu beizutragen, daß am 12. November das ganze deutsche Volk feine Pflicht tut. Reichs­statthalter Gauleiter Murr wies die Lehrer darauf hin, daß die kommende deutsche Generation das Spiegelbild der Lehrer von heute sei. Die Lehrer haben daher eine große Verantwortung, Wenn ich nicht Politiker wäre, so rief Reichsstatthalter Murr aus, dann möchte ich Lehrer sein, denn es gibt nichts Schöneres, als die Jugend zu bilden. Ministerpräsident Kultminister Mergen- thaler gab seiner Freude Ausdruck, daß das Volk heute ge­sehen habe, daß die schwäbischen Lehrer vom Geist des neuen Reichs erfüllt seien. Musikalische Darbietungen des Lehrergesang­oereins und des Staatstheater-Orchesters und Darstellungen von Schülern und Schülerinnen der Oberklassen der Stuttgarter Schulen umrahmten die Feier. Mit dem Deutschland- und Horst- Wessel-Lied klang die mächtige Kundgebung aus.

l Im Anschluß an die Kundgebung verlas Gauobmann Huber eine Entschließung, in der die Lehrer erklären, daß sie sich hinter den Reichspräsidenten, hinter den großen Führer Adolf Hitler, hinter den Reichsstatthalter und den Kultminister stellen und daß sie sich einsetzen wollen für den Kampf um Deutschlands Freiheit und Ehre.

Das Winterhilfswerk in Württemberg

Das Winterhilfswerk in Württemberg nimmt einen guten Fortgang. Der Kasse der Landessührung und der Kasse der Kreisführung Stuttgart sind an Geld zusammen 460 000 -it zugeflossen. Von den Kreisführungen des W. H. W. außer­halb Stuttgarts (von den Bezirkswohltätigkeitsvereinen) wurden bis heute 200 000 Mark gemeldet. Zusammen wären also an Geld in Württemberg insgesamt 660000 Mark zu-

Hauslatschen zu suchen, dem Keller zu. Er suchte schon im kleinen Vorkeller, als ich schnell in die Dampfkesselhalle hineinhuschte. Schon nahte Eibl. In der Eile wußte ich nicht, wohin mit meinem kleinen Gefangenen. Ich sehe einen Ha­ken in der Manch schwing den Burschen hoch und hängte ihn an feinem Hosenbund auf. Schnell noch Eibls Jacke und Schurz darüber, dann ein Sprung und ich bin selbst im Dampfkessel. Und was dann geschah, hat Eibl dem Renner ja erzählt. Er hieb ab, sauste nach oben, um den berüchtigten Toten an der Wand zu melden. Was jetzt tun? Denn Renner wird gleich kommen. Ich kroch aus meinem Kessel, schmiß vor allen Dingen die Kellertüre zu, daß sie ins Schloß krachte, holte das Häuflein Elend von der Wand, steckte ihn in den Kessel, und verschwand selbst nicht ohne einige Anstrengungen durch den Kohlenschacht. Und da mir unter­dessen die Luft etwas zu dick geworden war, verließ ich mit einem freundlichen Gruße an die an der Gartentür stehen­den Wächter der öffentlichen Ordnung den Schauplatz, so gegen morgens ein Uhr. Sehen Sie, das war die Episode mit dem toten Mann an der Wand."

Frau Cora atmete auf. Es fiel ihr ein Stein vom Her­zen. Wenigstens war Riedl kein Mörder.

Aber wie ist denn dieser Wucherer verschwunden?" fragte Spannagel.

Ja, den Zeitpunkt kann ich Ihnen seihst nicht sagen. Er muß sich in seinem Dampfkessel selbst frei gemacht haben, und her, dann fing er wieder an: Ach so, ja und die Ge- Schacht ab sein, denn am andern Morgen, als ich nach ihm sah, war er verschwunden."

Und die Blutstropfen unter dem Haken an der Keller­wand?"

Kein Mensch ist vollkommen. Ich konnte sie nur noch in aller Eile mit Kohlenstaub zudecken. Sie mußten an­scheinend noch von der Wunde herrühren, die er sich beim Sturz geschlagen hat. Eibl hat sie ja nachher glücklich ge­sehen."

Spannagel schüttelte den Kopf.Es ist mir immer noch

nicht klar, daß sich der Geldverleiher nicht meQete."

fämmengekommen. Diese Zählen wären wesentlich größer, wenn nicht die Abzüge der Reichs-, Bahn-, Post- und Finanzbeamten und zahlreiche Spenden von Firmen und Einzelpersonen unmittelbar nach Berlin abgeführt worden wären. Die Reichsführung braucht allerdings Geld, um die Brennstoffversorgung zu finanzieren und einen Ausgleich für die besonderen Notgebiete des Reiches herbeizuführen. Neben den Geldspenden sind zum Teil recht wertvolle Warenspenden von großen Firmen und kleineren Geschäften zu verzeichnen. Ihr Wert läßt sich nicht genau feststellen, aber immerhin auf mindestens 600 000 Mark schätzen. Dazu kommen die schon gemeldeten Lebensmittelspenden der Land­wirtschaft (45 000 Zentner Kartoffeln und 32 000 Zentner Getreide usw.), die einen Wert von 400 000 Mark darstellen.

Die Landesführung hat in der letzten Zeit noch 50 000 Zentner Kartoffeln erworben, die meisten davon in Würt­temberg und einen Teil in Norddeutschland. In diesen Tagen wurden 169 504 Gutscheine für je 1 Zentner Braunkohlen­briketts und 14 517 Gutscheine für je 1 Zentner Steinkohlen an die Gemeinden zur sofortigen Verteilung an die bedürf­tigen Familien hinausgegeben. Mit der Verteilung der Kleider wurde begonnen. In Stuttgart und anderen Städten sind größere Lebensmittelverteilungen vor Weihnachten vor­gesehen.

Fellbachs Stadterhebungsfeier

Fellbach, 30. Okt. Fellbach feierte gestern seine Erhebung zur Stadt. Die Feier wurde eingeleitet mit einem Feld­gottesdienst, wobei Dekan Gauger die Predigt hielt Dann folgten auf dem Friedhof Kranzniederlegungen an dem Grab des früheren Schultheißen Brändle, wobei der jetzige Bürgermeister Dr. Graser die Verdienste Brändles würdigte. Mittags fanden Platzkonzerte statt und um 1 Uhr setzte sich ein Festzug in Bewegung, der, ein Bi'd von der Eigenart Fellbachs in malerischen Gruppen zeigend, durch die Hauptstraßen der Stadt zog und in der neuen August-Bründle-Straße sich sammelte. Zuvor waren im Rathaus die Ehrengäste begrüßt worden, darunter Mini­sterialdirektor Dill, Präsident Knapp, Bürgermeister Sigloch u. a., die sich in das Buch der Stadt eintrugen. Im Schulhof fand ein Festakt statt, bei dem Bürgermeister Dr. Graser die Entwicklung der Stadt, die jetzt über 11000 Einwohner zählt, schilderte. Weiterhin sprach Kreisleiter Dickert, sowie Landrat Mäulen von Waiblingen, der ein Taufgeschenk von 500 Mark für das Winterhilfswerk brachte. Inzwischen erschien Ministerpräsident Mergen- thaler, der nach weiteren Ansprachen von Präsident Knapp und Ministerialdirektor Dill betonte, daß der Akt der Stadterhebung ein Zeichen für die Rückkehr von Zu­trauen und Mut sei. Die wirtschaftliche Entwicklung Fell­bachs bezeichnete er als vorbildlich. Er mahnte zur Einig­keit und zur Gefolgschaft für den Volkskanzler und schloß mit einem begeistert aufgenommenen Sieg-Heil auf den Reichspräsidenten, den Reichskanzler und "das Vaterland. Der Festakt war von Musik und Gesang begleitet. Ihm schloß sich ein Zusammensein im Gasthaus zurTraube" an.

DasFellbacher Tagblatt", Verlag G. Con­rad i. ist in eine Festausaabe erschienen, die mit ihren interessanten Artikeln und Bildern und in ihrer gediegenen technischen Ausführung dem strebsamen Betrieb das beste Zeugnis ausstellt.

Stuttgart, 30. Oktober.

Glückwunsch des Ministerpräsidenten. Der Ministerprä­sident hat an den Geheimen Hofrat Prof. Dr. e. h. von Güntter in Stuttgart zu seinem 75. Geburtstag im Namen der württ. Staatsrsgierung ein herzliches Glück­wunschschreiben übersandt und darin die großen Verdienste des Jubilars um das Schwäbische Schillermuseum und das Andenken der deutschen Dichter hervorgehoben.

Auch Oberbürgermeister Dr. Strölin hat dem Jubilar namens der Stadtverwaltung Stuttgart die Glückwünsche ausgesprochen.

Beschlußfassung des Kreiswahlausschusses. Unter dem Vorsitz des Kreiswahlleiters Ministerialrat Dr. Kiefer trat heute vormittag im Innenministerium der Kreiswahlaus­schuß für den 31. Wahlkreis (Württemberg) zur Festsetzung des eingereichten Kreiswahlvorschlags zusammen. Der Kreis-, wablvorschlaa der NSDAP., der 685 Namen enthält, wurde

Aber mir, rief Bogohl. Nichts ist mir klarer als dies. Er hatte genug. Bedenken Sie, ein Faustschlag, von dem man einige Stunden bewußtlos liegt, dann meine nicht ge­rade zärtliche Nachbehandlung. Seien Sie versichert, er glaubte meinen Worten. Er war felsenfest davon über­zeugt, daß ich ihm früher oder spater den Hals herumdrehen würde, wenn er auch nur einen Mukser bei der Polizei täte. Wünschen Sie noch eine Aufklärung zu diesem Kellerfalle?"

Spannagel schüttelte den Kopf.

Frau Cora aber lächelte den Bogohl an:Rudi! Rudi! Ich möchte Dich am liebsten küssen dafür!"

Das heb für später auf Corchen! Denn noch sitzt Freund Sigismund da drüben.

Bogohl stand auf, schritt einige Male nachdenklich hin und her, dnan fing er wieder an: Ach so, ja und die Ge­schichte mit -dem Schuldschein. Das war faktisch der Haupt­grund, daß ich nach unserem gemeinsamen schönen Ausflug gesagt, der Mann im Keller machte mir wenig Sorge. Der Schuldschein dagegen hätte die Polizi sofort auf die richtige Spur gebracht. Riedl hatte meinen Schuldschein nicht mit­genommen. Ich wußte aber auch nicht, wo er ihn verbor­gen hatte."

Wieso?" fragte Spannagel.

Geben Sie acht. Wir machten mit meinem Schuldschein anfangs einige Scherze. Riedl saß, als ich ihn brachte, in seinem Büro und sagte: Komisch, ein Schuldschein von mei­nem besten Freund! Das ist ein eben so seltenes Dokument wie die Liebsbriese von meiner Frau. Sie gehören zusam­men und ich muß sie schon ganz besonders gut verwahren. Ich habe nämlich aus der Zeit, als Cora noch eine zarte Jungfrau war und als ihr Herz für mich pflichtschuldigst sanft erglühte, einige Briefchen von ihr. Ich bewahre sie in einer kleinen zierlichen Ledermappe auf. Er öffnete ein geheimes Fach seines Schreibtisches und holte eine reizende Mappe aus Saffianleder hervor mit Goldpressung, wie sie in der Biedermeierzeit unserer Großväter liebten. Sie hatte ein feines Schloß aus Silber mit entzückenden Verzierungen,