Mätze, un8 WsiTiörk bewegkev sich bieHeersäülen in den Chrenhof des Neuen Schlosses. Hier fand eine überaus eindrucksvolle Kund­gebung statt, welcher auch Reichsstatthalter Murr, Ministerpräsi­dent Mergenthal er, OBM. Dr. Strölin und eine große Anzahl weiterer Ehrengäste beiwohnten, darunter auch Vertreter der Reichswehr und der Polizei. Dem Zapfenstreich ging eine kurze Begrüßungsrede des Reichsführers Ob erlindober vor­aus. Am 12. November müßten die Bataillons der Kriegsopfer marschieren, nicht in den Krieg, sondern an die Wahlurne, um ihre Pflicht gegenüber dem deutschen Volk zu erfüllen. Es folgte die Aufforderung des Redners an die Versammelten, die Hände zu erhebest zum Schwur, daß sie alle bereit sind, dem Frieden des deutschen Volks entgegenzumarschieren. Unter brausenden Sieg- sHeil-Pufen wurde der Schwur der Treue geleistet. Alsdann kam .der Große Zapfenstreich, ausgesührt von etwa 300 Musikern unter Leitung von Musikdirektor Langer. Den Abschluß des Tags bildete Hin Schwäbischer Abend in der Gewerbehalle.

A Iahnenweihe und Vorbeimarsch

^ Zu Zehniausenden waren am heutigen Sonntag die Kriegs­opfer mit ihren Angehörigen aus Württemberg und Hohenzol- lern, aber auch aus dem benachbarten Baden und aus dem Saar­gebiet in vielen Sonderzügen, in ungezählten Autos und Last­wagen zum ersten schwäbischen Kriegsopfer-Ehrentag nach Stutt­gart gekommen. Am Vormittag marschierten unter Leitung von Dg. Grunert die Verbände der Kriegsopfer und der alten Soldaten mit Hunderten von Fahnen zur Rotebühlkaserne. Mit klingendem Spiel rückten die Ehrenkompagnien der Reichswehr Mit den ruhmreichen Fahnen der alten württ. Armee und der (Polizeiwehr an. Auf der Ehrentribüne hatten sich mit dem Reichs- ssükrer der NSDAP. Oberlindober, Reichsstatthalter Murr Und die gesamt« württ. Staatsregierung, Oberbürgermeister Dr. Strölin, der Divisionskommandeur Generalleutnant Lieb- Mann, Postzeigeneral Schmidt-Logan, stellv. Gauleiter Kchmidt, Vertreter sonstiger Behörden und die Führer der ;.SA.. SS. und des Stahlhelms eingefunden. Vor der Tribüne ständen 300 neu« Fahnen der NSKOV., die ihre Weih« erhal- ck-m sollten. Ihnen voran die schwarze Fahne der Kriegsopfer des l aargsbiet-. 60000 Menschen füllten dicht gedrängt den weiten Hof.

,Der Kundgebung ging ein Jeldgottesdienst voraus Die An­sprache hielt unter dem tzroßen Kreuz auf der Ehrentribüne Pfar­rer Re hm. Nach dem Niederländischen Dankgebet, gespielt von der Reichswehrkapelle, gedachte der Landesobmann der 2 Millio­nen gefallenen Kameraden, während alle Fahnen sich senkten und das Lied vom guten Kameraden gespielt wurde. Die Erinnerung an die Toten sollen die 300 neuen Fahnen der NSKOV. wach­halten, deren Weihe der Führer der Saarkriegsopfer, Peter Bal­te s - Zweibrücken vornahm. Er überbrachte die Grüße der Brü­der aus dem Saargebiet und weihte die neuen Fahnen als Ban­ner des Friedens. Nichts für uns, sondern alles für Deutschland, soll der Aahnenspruch sein.

Dann eröffnete Landesobmann Greß die eigentliche Kund­gebung, dis den Kriegsopfern die Ehre gab, die ihnen Mlange verweigert worden war. Oberbürgermeister Dr. Strölin hieß die Angehörigen der alten schwäbischen Regimenter in Stuttgart herzlich willkommen. Ministerpräsident Mergenthaler rief das ganze Volk, vor allem die Jugend auf, den Kriegsopfern stets dankbar zu sein. Die württ. Regierung habe durch die Tat bewiesen, daß sie die Kriegsopfer in jeder Weise bevorzuge. Reichs- siatthalter Murr machte die Mitteilung, daß die württ. Regie­rung den württ. Kriegsopfern ein Erholungsheim zur Verfügung stellen werde.

Stürmisch begrüßt sprach zum Schluß der Reichsführer Ober­lindober. Während bisher die Kriegsopfer zu Rentenempfän­gern herabgestempelt wurden, habe ihnen das neue Reich die Achtung der Nation wiedergegeben. Wer als Soldat geopfert habe, brauche nicht zu betteln. Der alte Soldat habe wieder seine Ehre und das kommende Kriegsopfergesetz werde den Ver­wundeten und Hinterbliebenen die Rechte geben, die ihnen ge­bühren. Der Redner forderte die früheren Gegner auf, auch ihrerseits dem deutschen Soldaten seine Ehre zu geben und den Makel der Kriegsschuidlüge vom deutschen Volk zu nehmen. Er schloß mit einem Appell, das deutsche Friedenswerk zu. vollenden durch das einhellige Ja bei der Abstimmung am 12. November. Ein dreifaches Sieg-Heil auf die Führer des neuen Deutschland, Hindenburg und Hitler, und der gemeinsame Gesang des Deutsch­land- und des Horst-Wessel-Liedes beendete die Kundgebung.

Nach der Kundgebung bewegte sich ein ungeheurer Zug, die Schwerkriegsbeschädigten in Hunderten von geschmückten Autos, zum Neuen Schloß, wwdie Führer den Vorbeimarsch abnahmen. Der Nachmittag war der Kameradschajt gewidmet. s

Ser ReichstWSMWZetz

Das Zeugnis des Wanderburschen

Berlin, 21. Okt. Nachdem durch die letzten Zeugenvernehmun­gen die Lügen des Londoner Braunbuchs restlos widerlegt wor­den sind, untersucht das Gericht nun die politischen Hintergründe der Reichstagsbrandstiftung. Präsident Dr. Bünger teilt zu Be­

ginn der heutigen" Verhandlung mit, daß nach Vernehmung der ersten Zeugen eine Besichtigung des Reichstags stattfinden solle.

Als erster Zeuge wird der Arbeiter Leon Organ'.stka aus Rositz vernommen: Er sagt aus, er sei vor einem Jahr auf der Wander­schaft in der Nähe von Konstanz mit zwei Wanderburschen zu­sammengetroffen und in ein Gespräch geraten. Die beiden ande­ren hätten sich alsWeltreisende" ausgegeben. Der eine von ihnen, ein Bursche mit schwarzem zerzaustem Haar, bezeichnet« sich als Holländer und wies dem Zeugen auch seinen Pah vor, der auf den Namen Marinus van der Lubbe lautete. Dieser Lubbe trug das kommunistische Abzeichen und einSowjethemd". Auf ihre kommunistischen Anzapfungen hin erwiderte der Zeuge, daß der Kommunismus für ihn nicht in Frage komme. Für ihn gebe es nur den Nationalsozialismus. Darauf erwiderte Lubbe: Zn Deutschland gibt es in kürzester Zeit keinen Reichstag mehr." Der andere fremde Wanderbursche erklärte:Du wirst noch von Lubbe hören." Darauf haben sich die drei von einander getrennt. Als der Zeuge von dem Reichstagsbrand Kenntnis bekam, hat er sofort an Lubbe gedacht und daraufhin seine Mitteilungen gemacht.

Lubbe wird dann zur Gegenüberstellung an der Anklagebank vorgeführt. Der Zeuge erkennt ihn mit aller Bestimmtheit als den Mann wieder, mit dem er damals zusammengetroffen ist.

Vorsitzender:Lubbe, kennen Sie nun den Mann wieder. Nehmen Sie mal den Kopf hoch!" Lubbe lacht ein wenig vor sich hin, bleibt aber so gut wie unbeweglich und stumm. Auch der Zeuge redet auf ihn ein und ruft ihm zu:Lubbe, sieh mich mal an!" Vorsitzender:Kennen Sie ihn?" Lubbe:Nein".

Der Zeuge gibt weiter an, Lubbe habe im Lauf der Unter­haltung gesagt:Wenn wir Kommunisten nicht drankommen, dann gibt es in Deutschland Jener und Schwefel. Du wirst noch von mir hören." Der Zeuge war damals in Begleitung eines Kameraden des Hilssgärtners Oskar Müller aus Württemberg, dessen Adresse vom Gericht festgestellt wird. Die Begegnung fand einige Tage vor dem 15. Oktober 1932 statt.

Auf die Frage, warum der Zeuge sich mit seinen wichtigen Wahrnehmung-n erst im September gemeldet habe, erwidert er, er sei auf Wanderschaft gewesen, habe keinen Pfeimig in der Tasche gehabt und habe sich gedacht: Dem haben sie nun ja das Handwerk gelegt. Von der Ausschreibung einer Belohnung Habs er nichts gewußt. Erst im September habe er mit seinem Orts­gruppenleiter über die Sache gesprochen und dann auf dessen An­regung die Aussage gemacht.

Cs wird sodann eine Pause eingelegt zur Besichtigung des Brandweges.

Eingriffe in die Wirtschaft nicht mehr geduldet

Berlin. 21. Okt. Der Reichsarbeitsminister und der Reichswirtschaftsminister teilen im Einvernehmen mit dem preußischen Minister des Innern mit: Es werden der Regierung noch immer Fälle gemeldet, in denen unberufene Kreise in Verhältnisse der einzelnen Betriebe eingreisen, in­dem sie auf die Zusammensetzung der Belegschaft, auf die Entlassung von sog. Doppelverdienern und dergleichen Ein­fluß zu gewinnen versuchen. Derartige Eingriffe werden künftig nicht mehr geduldet werden.

Wo derartige Fälle weiter gemeldet werden sollten, wird die Regierung irz Zusammenarbeit mit den zuständigen Polipeiorganen die notwendigen Maßnahmen zur Siche­rung des gesetzlichen Zustands treffen. Darüber hinaus stellt sie fest, daß kem Betriebssichrer verpflichtet ist, Vorladungen und Anordnungen von Stellen, die nicht durch Gesetz oder durch die Regierung dazu berufen sind, Folge zu leisten. Kreise, die unerlaubte Zumutungen unter Anwendung von Drohmitteln stellen würden, müssen sich darauf gefaßt machen, wegen Anmaßung von Amtsbesugnifsen oder Stö­rungen des Wirtschaftsfriedens zur Rechenschaft gezogen zu werden.

Auflösung deutscher Parteien in der Tschechei

Prag» 22. Okt. Das Abgeordnetenhaus hat mit Mehrheit die Auslösung der Deutschen Nationalparkei, der Deutschen Nationalsozialistischen Arbeiterpartei nach der Regierungs­vorlage angenommen. Dagegen stimmten außer diesen Par­teien die noch weiter bestehenden sudetendeutschen Oppo­sitionsparteien (Deutsche Chrilllichsoziale Partei, Deutsche Gewerbepartei und Deutsche l -irtschaftsgemeinschaft) fowie die übrige Opposition. Namens der Deutschen National- Partei hatte Abg. Dr. Schollich erklärt, daß sie sich, ent­gegen den tschechischen Behauptungen, nie mit der NSDAP, habe verschmelzen wollen.

Münchener Krimineckroman von Hans Klingen st ein Urheberrechtsschutz durch Verlagsanstalt Manz, Regensburg.

St. Fo^setzung. Nachdruck verboten.

Bitte sie steht in den Passagierlisten." Der Kapitän be­stätigte es:Ja, Frau Bankier Riedl aus München, Ziel Buenos Aires."

Und der andere Mann, von dem Sie erzählten?"

Der Kapitän sah nach:Hat sich heute früh eins Stunde vor Abfahrt angemeldet. Papiere in Ordnung. Rudi Mayer, München."

Ist ein Deckname", begann Spannagel.Es ist ihr Bruder."

Also Schwager von Riedl?"

Ja, Schwager von Riedl."

Wissen Sie es auch bestimmt?"

Spannagel zuckte die Achseln.Soweit ein menschliches Urteil möglich ist, sicher. Ich weiß, sie hat einen Bruder. Oder soll man sagen, sie hatte ihn? Ihr Bruder, der junge Hettingen, war, wie ich von meinem Chef hörte, Leutnant bei den Bamberger Ulanen bis kurz vor dem Krieg, ein leichtes Tuch. Vor allen Dingen, er hatte den Dickkopf der Hettingen, dessen beispiellose Härte in München sprichwört­lich ist, in konzentriertem Maße geerbt. Er hatte sich in eins hübsche Kellnerin des Kaffee Heck verliebt und heiratete sie. Die Familie Hettingen tobte, das Regiment gab ihm schlich­ten Abschied und Hettingen verschwand im Frühjahr1914 mit seiner blutjungen hübschen Frau über das Wasser."

Aber Sie erzählten da etwas von Bogohl?"

Bo-gohl! Je länger ich darüber nachdenke, desto klarer wird es mir. Dieser Rudi von Hettingen ist sicher während des Krieges irgendwie herübergekommen. Er war ein glü­hender Patriot. Ich denke, er hat sich irgendwo gemeldet als Mayer 4, vielleicht mit Wissen seiner Vorgesetzten, vielleicht auch nicht. Er war bei einer Infanterie-Kompagnie und .nachher Flieger in der Abteilung 275 bei Riedl und nachher wie Rünzi erzählt, erfolgreicher Kampfflieger."

Rünzi!" rief der Kapitän.Ist das der kleine Rünzi von Lindau?"

Von ihm weiß ich den Zusammenhang: Bogohl und Mayer 4. Er war selbst bei der Abteilung 275, ebenso wie Riedl."

Und nun scheint mir auch etwas zu dämmern", warf der Kapitän ein.Rünzi hat uns ja diesen Koch empfoh­len. Drei, vier Tage vor unserer Abfahrt, ja ich erinnere mich genau, am letzten Samstag, kommt unser Koch, der dicke Menz und bringt ein Telegramm, er kann diesmal nicht mitfahren, seine Mutter ist gestorben. Ich hatte an dem Tag mit noch zwei Herren von uns eine kleine Motor­spritztour nach Lindau hinübergemacht und wir saßen im kleinen Cafe am Markt. Rünzi ist auch am Tisch, grad als die Ordonnanz kam und mir das Urlaubsgesuch des Menz brachte. Verdammt, nun hatten wir keinen Koch und sollten in vier Tagen abfahren. Ich sprach mit der Ordon­nanz und unseren Herren. Rünzi hört zu. Er überlegt etwas und sagt dann zu mir: Ich kenne hier einen tüchtigen Koch, der arbeitslos ist. Zuverlässig? frug ich. Treu wie Gold. Alter Kriegskamerad von mir, sagt Rünzi. Und kann kochen? Fabelhaft! Wollen Sie Zeugnisse, haben?

Ich lache und sage: Wenn Sie, der raffinierteste Fein­schmecker am ganzen See, mit seinen Künsten zufrieden sind, nehme ich ihn. Wissen Sie auch, ob er mitfahren will?

Dafür lege ich die Hand ins Feuer; nichts lieber als das. Er ist ein großer Abenteurer, ist als Schiffskoch jahrelang gefahren. Und luftsicher? frage ich. Der ist so luftsicher wie Sie und ich. Gut, schicken Sie morgen Ihren Mann, er soll etwas vorkochen und wenn es schmeckt, ist das Ge­schäft gemacht."

Nun ja", bemerkte der Kommandant,die Sache run­det sich. Aber es widerstrebt mir immer noch, ihn fest­nehmen zu lassen. Ich meine die Zusammenhänge sind noch so unklar."

Kommodore, ein Gegenvorschlag: Ich werde Riedl beo­bachten. Geben Sie mir die Erlaubnis, das ganze Schiff unauffällig zu durchsuchen, er muß das Geld, das er unter­

Rutzland und Amerika

Washington. 22. Okt. Präsident Roosevelt hat in einer Note an die Moskauer Regierung die Einleitung von Verhandlungen über die Anerkennung des Rätebunds durch die Vereinigten Staaten vorgeschlagen und einen Vertreter zwecks dieser Verhandlungen nach Washington eingeladen Wie verlautet, wird der russische Kommissar für Auswär­tiges Litwinow noch in dieser Woche nach Washington abreisen.

Es ist zweifellos kein Zufall, daß die amerikanische An­erkennung der Sowjetunion und die an sich für diesen Zweck nicht gerade erforderliche Konferenz in Washington mit dem japanischen Verständigungsversuch mit China zeit­lich zusammenfüllt. Die Lage im Fernen Osten wird da­durch in ein Helles Licht gerückt.

*

Die MoskauerPrawda" meint, Roosevelts Schritt habe gezeigt, daß man nicht eine Politik mit einem Land von 160 Millionen Einwohnern treiben könne, ohne zu ihm in geregelte Beziehungen zu treten. Auch die amerikanische Bourgeoisie müsse begreifen lernen, daß eine ablehnende Haltung Amerikas keine Dollar einbringe. Die beiden Län­der würden sich im Sinn der Aufrechterhaltung des Frie­dens verständigen, besonders in bezug auf diejenigen Län­der, die mit Waffengewalt gegen Rußland vorzugehen drohen. Das Blatt der Roten Armee.Krasnaja Swesda", schreibt, der Telegrammwechsel zwischen Roosevelt und Kalinin werde sich auch auf die Lage im Fernen Osten aus­wirken.

Verstärkung der Verteidigungsanlagen von Honkong

Hongkong, 22. Okt. Infolge der wachsenden Spannung am Stillen Ozean haben die englischen Militärbehörden Maßnahmen zur Verstärkung der Verteidigungsanlagen von Honkong getroffen. Die Marine- und Luftstxeitkräfte wer­den ausgebaut und verstärkt. Der englische Luftmarschall, Sir John Higgins, ist in Honkong eingetroffen, um eine Fliegerschule zu errichten. Das Personal und die Ausrüstung für eine große Luftabwehrbatterie werden von England hingesandt werden. Ferner ist die Bildung eines Marine­freiwilligenkorps geplant. Das FlugzeugmutterschiffEagle" ist in Honkong eingelaufen.

Der Aufstand in Siam niedergeschlagen

Bangkok (Siam), 22. Okt. Der Militäraufstand in Siam ist beinahe völlig niedergeschlagen. Der Generaldirektor des .landwirtschaftlichen Forschungsinstituts, Prinz Sithiporn, der Bruder des Aufständischenführers Prinz Booaradey, ist festgenommen worden. Die Aufständischen haben bereits am 17. Oktober den Flugplatz Donmuang geräumt, nachdem sie das Trinkwasser vergiftet und sich unter Sprengung aller Brücken nach dem 250 Km. nordöstlich gelegenen Komat zurückgezogen hatten. Regierungsingenieure haben mit dem Wiederaufbau der gesprengten Brücken begonnen. Zwei Aufständischenführer, für deren Gefangennahme eine Be­lohnung von 10 000 -4l ausgesetzt war, sind in einem in der Umgebung Bangkonks gelegenen Tempel gefunden und fest­genommen worden. Auch für die Festnahme der anderen Aufständischen sind Belohnungen ausgesetzt. Der König hat dem Noten Kreuz 20 000 -K für die Verwundeten und für die Familien der getöteten Soldaten zur Verfügung gestellt.

Württemberg

Reichsstatthulter Murr über die Wahl

Stuttgart, 22. Okt. Im Halbmondsäal des württ- Land­tags versammelten sich am Freitag nachmittag sämtliche Kreisleiter des Gaubezirks, die Reichstags- und Landtags­abgeordneten, der Gauleiterstab, die führenden Redner des Gaus, die Minister Mergenthaler, Dr. Schmid und Dr. Lehn ich, sowie Oberbürgermeister Dr. Strölin. Gauleiter Reichsstatthalter Murr sprach in der Versamm­lung über die Bedeutung der bevorstehenden Abstimmungen. Er würdigte dabei die bisherigen Leistungen der nat.-soz. Partei, vor allem die Zerschlagung der Parteien und die gewaltige innerpolitische Entwicklung. Freilich konnte nicht der Traum in Erfüllung gehen, daß es möglich sei, jeden aller Sorge zu entbinden. Der Gauleiter sprach weiterhin über die Vorgänge in Genf und betonte: Wer es am 12. November wagen sollte, ohne zwingenden Grnnd nicht

schlagen hat, bei sich haben. Finde ich das Geld, dann ge­hört er mir."

Einverstanden!" sagte der Kommodore.Suchen Sie in erster Linie nach dem Geld. Sie können ihn auch beob­achten, möinetwegen auch verhören. Aber mit der Verhaf­tung wollen wir vorsichtig sein, denn immerhin ist er mein Koch, auf dessen Kunstfertigkeit wir acht Tage angewiesen sind. Glauben Sie übrigens, daß er von der Anwesenheit seiner Frau und seines angeblichen Schwagers eine Ahnung hat?" ,

Er weiß, daß sie da ist. Ich sah deutlich, wie er er­schrak, als er sie sah. Sie selbst, dafür lege ich die Hand ins Feuer, hat nicht die leiseste Ahnung. Sie will ja nach Buenos Aires fahren, um ihn dort am Hafen zu erwarten, solange zu warten, bis er mit irgend einem Schiff an­kommt und sie ihn der Beate Mayer entreißen kann."

Gott, Gott! Diese Beate Mayer hängt noch voll­ständig in der Luft!" sagte der Kapitän.Wo wollen Sie sie unterbringen, Spannagel?"

Wir werden das alles zur rechten Zeit erfahren. Habe ich Riedl, dann löse ich Frau Cora die Zunge über Bogohl. Ist die Rolle Bogohls ermittelt, dann haben wir auch die Beate. Irgendwie hängt das alles innerlich zusammen."

Der Kommandant entschuldigte sich:Ich muh an meine Arbeit. Lassen Sie sich von dem Kapitän die Kajüte 22 an­weisen. Aber mein Gott, da ist ja auch der Mayer drin­nen. Ich kann Sie doch unmöglich mit dem Mayer zu­sammensperren."

Der Kapitän lachte:Kriminalfilm auf Graf Zeppelin! Kommen Sie mit, ich werde Sie irgendwo bei der Be­satzung hinten unterbringen."

Sie schritten durch den schmalen Laufgang, der die Füh­rergondel von der Passagiergondel trennte, und kamen dann durch den Salon an den Kabinen vorbei. Im Salon saßen die drei Skatbrüder vom Seehotel und hieben auf den Tisch-

(Fortsetzung folgt.) ,