16mal 106 Meier Belleblg-Ziaffel für (Saue:' 1. Schwaben 12:04,5; 2, Thüringen 12:15,2. — 4mal 100 Meter Brust-Siassel: 1. Turngemeinde Mühlhausen 5:41; 2. Eintracht Leipzig 5:43.
Turnerinnen:
Hanpkspr»nge«i: 1. Kapp, Allianz Frankfurt 130,70 Punkte; 2. .Hardekopf, Hamburg 127,05 Punkte; 6. Maier, MTV. Stuttgart. — lOmal 50 Meter Beliebig-Skasfel für Gaue: 1. Norden 5:45,9; 2. Schwaben 6:21. — 4mal 50 Meter kraul-Staffel: 1. Hamburger TB. 2:23 (neue DT.-Bestleistung); 2. Hamburger Turnerschaft: 3. MTV. Stuttgart 2:58,5. — Wasserball-End- splel (Tu.): TGem. Mühlhausen — TC. Hannover 8:5 (2:3).
Neue 200 Meter Lrawl-DT.-Bestleistungen
Dis beste Leistung vollbrachte die Turnerin Ohliger vom TB. Solingen, die im 200 Meter Kraul-Schwimmen mit 3:00,8 eine neue DT.-Bestleistung aufstellte. Die alte Bestleistung stand auf 3:13,0. Zweite wurde Remmer (Hamburger TBd.
An Schwabenecsolgen sind zu verzeichnen: 3mal 200 Meter kraul: 3. Tbd. Heilbronn 11:15,4. — 100 Meter kraul. Klasse 2: 3. Reit (MTV. Stuttgart) 1:19,8. — 100 Meter Seite Ti.: 4. Gretel Fecht (MTV. Stuttgart).
, Schlagball
TV. Gut-Heil Arbergen verteidigte mit 47:30 Punkten gegen den TV. Westerbauer seinen Schlagballmeistertitel wieder erfolgreich.
Kleinkaliberschießen
1. Mühleis (TV. Ulm) 101 Ringe- 2. Waldmann (I. G. Ludwigshafen) 96 Ringe; 3. Gvenner (TV. Heidelsheim) 95 R.; 3. Hagenauer (MTV. Nürnberg) 95 R.; 4. Emanuel (TV. Lohr) 94 R.; 7. Herrmann (Heilbronn) 91 R.; 8. Burckhardt (TSV. Vaihingen a. F.) 90 Ringe.
Im Faustball
unterlagen die Hamburger gegen dis Turngemeinde Schweiufuri mit 21:42 (10:20 Punkten).
Mannschaslskampf der Akademiker
1. Universität Tübingen, Mannschaft 7, 29 Punkte; 2. SA.- Sturni 14 216 42 P.; 3. SA.-Sturm Stuttgart 8,119 66,5 P-,
Rekorde bei den Volkslurnern 1000-Meterlauf: 1. Mertens, TV. Wittenberg, 2:30,8. — 5000- lauf: 1. Syring, TV. Wittenberg, 15:36,3. — 400 Meter: 1. Single, T g d e. Eßlingen, 51,2 Sek. — Stabhochsprung: 1. Mütter, TV. Kuchen, 3,80 Meter. — Weitsprung: 1. Storz, TV. Al- pirsbach, 6,91 Meter. — 100-Meterlauf: 1. Lammers, Orpo- Oldenburg, 10,8 Sek. — 110 Meter Hürden: 1. Wegener, TSV. Schöneberg; 2. Pflüger, Tbd. Georgii Stuttgart, 156 Sek. — Hochsprung: 1. Bornhöfft, Limbach, 1,90 Meter; 2. Haag, Tgmde. Göppingen, 1,85 Meter. — 4mil 100-Mekerstaffel: 1. Orpo Oldenburg; 2. Tgmde Eßlingen 44,3. — 4mal 100- Metee Turnerinnen: 1. Barmer TV. 52,1 Sek. — Zmal 1000-Mtr.: 1. TV. Wittenberg 7:50,6. — 80 Meter Hürden Turnerinnen: 1. Rotte, Düsseldorf, 12,5 Sek. — Hochsprung für Turnerinnen: 1. Rotte, Düsseldorf, 1,58 Meter. — 100-Meterlauf f. Turnerinnen: 1. Dörffel, Karlshorster TV., 12,5 Sek. — Kugelstoßen: 1. Vogel, Passau, 14,73 Meter. — Diskuswerfen: 1. Stück, Greifswald, 43,36 Meter. — Speerwerfen für Turnerinnen: 1. Schumann, Essen, 41,92. — Speerwerfen: 1. Stück, Greifswald, 65,85 Meter.
Säbelmeislcx
wurde Heim (Osfenbach). Von den württem belgischen Fechtern hatten sich Rudolf Lutz (TBd. Ulm), Paul Schempf (TV. Cannstatt) und August Eggenweiler (TV. Feusrbach) bis in die Vorschlußrunde durchgekämpft, mußten sich aber hier mit Trostpreisen begnügen.
Handballendspiel
Im Handballendspiel ist der Ehlingsr TSV. gegen ATG. Gera 4:3 unterlegen; die Ehlinger waren trotzdem die bessere Mannschaft.
Schwäbische Siege im Tennis
Im Herren-Einzel siegte R. Wille (TBd. Stuttgart). Im Turner-Doppel kam Stuttgart zu einem zweiten Erfolg durch das ausgezeichnet eingespielte Paar Wille-Baumann, das über die Anhalter Held-Schröter leicht und sicher 6:3, 6:2 siegte.
Schlagball der Turner: TV. Gut Heil Arbergen — MTV. Wehlau 24:15 (18:12); TV. Jahn Westerbauer — ATV. Mikult- schütz 52:24.
Trommelball: TSV. Magdeburg — TV. Kottbus 63:45 (33:27); TV. Bremen-Lilienthal — TSV. Magdeburg 73:60 (38:25).
Freundschaftsspiel im Handball: Gau Sachsen — Gau Schwaben 7:5 (5:4).
Der weihe Sport: Wegen einsetzenden Regens wurden die Spiele unterbrochen. Im Doppel der Turner haben die Rheinländer Preußer-Pollaschek, die Stuttgarter Wille- B a u mann und die Anhalter Held-Schröter die Vorschlußrunde erreicht. Im Länderspiel siegte Thüringen über Bagern, Schwaben über Schlesien, Sachsen über Pommern und Anhalt über Baden.
He/e/rcr
Roman von 2da Doy-Ed. I
38. Fortsetzung. Nachdruck verboten. I
Gerade ging der Doktor Gramberg am Hafen entlang und sah den herzlichen Abschied.
Am nächsten Vormittag, als Hedi mit einer großen blauen Schürze über dem schwarzen Kleid in der Schrankstube stand, die weißen und bunten Haufen Leute- und Herrschaftswäsche vor sich auf dem Tisch, um sie durchzusehen, ehe sie dieselbe fortlegte, tat sich die Tür auf und Beate kam herein. ;
Hedi bekam einen roten Kopf. Sie hatte ein schlechtes Gewissen. Es wäre höflicher und freundlicher gewesen, gestern nach der Wasserfahrt noch zu Beaten zu gehen, ihr Guten Tag zu sagen.
Daß. Beate um diese Tageszeit, daß sie überhaupt zu Fuß kam, war etwas Erstaunliches. Sie liebte es nicht sehr, zu marschieren. Die dreiviertel Stunden von Marstadt nach Elanau waren für sie schon ein förmliches Unternehmen.
Sie war auch nicht für einen Spaziergang über Land angekleidet, sondern trug ein sehr modernes graues Tuchkostüm, das fast sommerlich gewirkt haben würde, wenn sich nicht um Beatens Hals ein sehr schöner Silberfuchs geschlungen hätte. Auch ihr grauer Filzhut, vielfarbigem Fittichgesteck, sah winterlich aus.
„Dein Vater ist nicht zuhause," sagte Hedi, „komm, wir wollen ins Zimmer gehen!"
„Laß nur!" Beate setzte sich auf einen der beiden hölzernen Stühle, die nebst den Schränken an den Wänden und dem Tisch in der Mitte die Ausstattung der Stube bildete.
Beate fand es unerwartet schwer, das zu sagen, was sie wollte.
Als Doktor Gramberg ihr gestern nachmittag bei einer kleinen, überflüssigen ärztlichen Visite erzählte, daß er Hedi
Schwaben und Bayern !m kreiskurnen
Mit einem Massenaufgebot von 12000 Turnern und 4000 Turnerinnen trat am Freitag nachmittag der Schwabenkreis auf den Plan. Die Zuschauer wurden fast erdrückt von der Zahl der Teilnehmer und der Mannigfaltigkeit des Gebotenen und kargten nicht mit dem wohlverdienten Beifall.
6000 Turner und Turnerinnen marschierten vom Kreis Baden auf. 1200 Geräteturner zeigten an 36 Barren, die in der Form des Turnerkreuzes aufgestellt waren, Gemeinübungen in vierstufigem Aufbau. Die von 2500 Turnern gezeigten Freiübungen erfüllten alle Anforderungen an mustergültige Ausführung.
Die Lndkämpse im Florett gestalteten sich recht dramatisch. Bei den Damen siegte Frau Oelkers in großem Stil ohne Kampf- verlust; in ihrem letzten Treffen gegen Frl. Oslob (Leipzig) erlitt sie einen Schwächeanfall, so daß dieser Kampf beim Stand von 2:1 für Oelkers abgebrochen werden mußte. Die Deutsche Meisterin, Frl. Haß, mußte sich nach einer Niederlage durch Frau Oelkers mit dem 2. Platz begnügen.
Auch bei den Herren blieben Süddeutsche auf den ersten Plätzen. Ohne Kefechtsverlust siegte Heim (Offenbach) vor Kolbiner (München) und Thomson (Ofsenbach); 14. Schlenker (TG. Schwenningen): 15. Nack (TB. Stuttgart); 16. Wiest (TB. Heilbronn); 20. Koch (TV. Rottweil).
Die Sterling-Union
Der dritte Währungsblock
Nach der Schlußsitzung der Weltwirtschaftskonferenz hielten die Abordnungen Englands, der Dominien und Indiens eine Sonderbesprechung ab, in der die Schaffung einer großen Sterlingunion beschlossen wurden, der auch andere Staaten beitrsten können. Es wurde also ein dritter Währungsblock ins Leben gerufen, der die Mitte hält zwischen den Ländern mit Goldwährung und den Vereinigten Staaten mit dem schwankenden Dollarkurs. Die Dominien haben sich nunmehr dem Sterling anzugleichen: der Sterling wird vom Franken (Gold), dem er praktisch während der letzten sechs Monate anschlossen war, losgelöst. Das Britische Reich werde, so heißt es in der amtlichen Erklärung, eine Politik der Preiserhöhung so lange unterstützen, bis eine normale Tätigkeit von Industrie und Wirtschaft erreicht sei, welche die Erzeugung von Rohstoffen lohnend und die Last der Schulden für den Erzeuger tragbar mache. (Bis dahin besteht Uebereinstimmung mit den Grundsätzen der Währungspolitik Roosevelts.) Gleichzeitig wird aber davor gewarnt, die Preiserhöhung bis zu einem solchen Grad durchzuführen, daß sie übertriebene Gewinne Hervorrufe und eine Störung des Ausgleichs in umgekehrter Richtung zur Folge habe.
Die skandinavischen Länder werden sich der Erklärung voraussichtlich anschließen. Besonders wichtig ist die Tatsache, daß Kanada die Erklärung vorbehaltlos unterzeichnet hat, das damit seine bisherige Anlehnung an den amerikanischen Dollar aufgibt. Die Erklärung hat auch eine politische Bedeutung, indem sie das Britische Reich wieder enger zusammenbringt.
Reue Nachrichten
Die italienisch-ungarischen Besprechungen
Berlin. 30. Juli. Das Ergebnis der Romreise Göm- b ö s' ist eine neue Bekräftigung der alten italienisch- ungarischen Freundschaft, die also auch fernerhin ein grundlegender Faktor für alle Entwicklungen im Donauraum bleiben wird. Damit sind alle die Pläne erledigt, die in Len letzten Wochen hinsichtlich des Donauraums in speku- lativen Köpfen gewisser Mächte entstanden waren. Das Festhalten Ungarns an seiner Forderung der Aenderung des Frisdensvertrags läßt alle jene Versuche als aussichtslos erscheinen, die in der Richtung einer Einbeziehung Ungarns in das System des Kleinen Verbands oder eines noch zu schassenden Ostlocarno gemacht würden. Gömbös hat alle Lösungen abgelehnt, die aus eine politische Konstruktion im Donauraum abzielten, bei denen die Interessen der Großmächte Deutschland und Italien in dem erforderlichen Umfang nicht gewahrt worden wären. Daß dauerhafte Lösungen der schwierigen Donaufragen abseits von Deutschland und Italien nicht möglich sind, werden auch die Wirtschafts-Verhandlungen in der kommenden Woche erkennen lassen.
Die Entziehung der deutschen Staatsangehörigkeit
Berlin, 30. Juli. Wie das VDZ.-Büro meldet, hat der Reichsminister des Innern nunmehr Durchführungsbestimmungen zu dem Gesetz über den Widerruf von Einbürge
rungen und die Aberkennung der deutschen Staatsangehörigkeit erlassen, und zwar im Einvernehmen mit dem Aus- wärtigen Amt und dem Reichsfinanzministerium. Danach wird die Frage, ob eine Einbürgerung als nicht erwünscht anzusehen ist, nach völkisch-nationalen Grund- sätzen beurteilt. Im Vordergrund stehen die rassischen, staatsbürgerlichen und kulturellen Gesichtspunkte für eine den Belangen von Reich und Volk zuträgliche Vermehrung der deutschen Bevölkerung durch Einbürgerung. Tatsachen aus der Zeit vor der Einbürgerung sind ebenso zu berücksichtigen, wie solche, die in die Zeit nach der Einbürgerung fallen. Danach können für den Widerruf der Einbürgerung insbesondere in Betracht kommen Ostjuden, soweit sie nicht auf deutscher Seite im Weltkrieg an der Front gekämpft oder sich um die deutschen Belange besonders verdient gemacht und ferner Personen, die sich eines schweren Vergehens oder eines Verbrechens schuldig gemacht oder sich sonstwie in einer dem Wohl von Staat und Volk abträglichen Weise verhallen haben.
Die Verteidiger der Reichstagsbrandstifter
Leipzig, 30. Juli. Der Präsident des 4 Strafsenats des Reichsgerichts hat den wegen des Reichstagsbrands Angeschuldigten, die noch keine Wahlverteidiger haben, für die bevorstehenden Verhandlungen die in Leipzig wohnhaften Rechtsanwälte Seuffert, Hubbk und Dr. Teichert bestellt.
Todesurteil und Zuchthausstrafe gegen Kommunisten
harburg-Mlhelmsburg, 30. Juli. Wegen eines am 31. Januar d. I. im Stadtteil Wilhelmsburg verübten Feuerüberfalls auf Stahlhelmer verurteilte das Sondergsricht den Bäcker Hotze wegen Rädelsführersch-aft bei Land- fried-ensbruch zu 9 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverlust, und den Arbeiter Richard Trampenau, der überführt worden war, bei dem Uebersall geschossen zu haben, wegen versuchten Mordes zum Tode.
Kommunistische Geheimorganisation aufgedeckt
Bochum, 30. Juli. Im Ruhrgebiet wurde wieder eine kommunistische Bewegung ermittelt, zu der sich einige imsend Kommunisten unter dem Namen „Sterbefürsorge" und „Fördert den Kirchenaustritt" zusammengeschlossen hatten. 51 Mitglieder wurden verhaftet und zahlreiche Schriften beschlagnahmt In einem Hetzblatt fand sich die Aufforderung an die Sozialdemokratie, sich mit den Kommunisten zu vereinigen, um die Regierung Hitler zu stürzen.
Neuorganisation der KPD.
S.'adkhagen, 30. Juli. Schon lange hatte die Polizei in Stadthagen (Schaumburg-Lippe) die Vermutung, daß die verbotene Kommunistische Partei wieder erstanden sei. Es wurde eine große Aktion angesetzt und insgesamt ^.Personen verhaftet. Mün fand u. ä. die neueste Anweisung, wie im „faszistischen Deutschland" die proletarische Herrschaft zu organisieren und durchzusühren sei. Eigenartig ist, daß sämtliches Material bei allen Funden unter Brennholz versteckt aufgesunden wurde. Es gelang u. a„ Schriftenmaterial zu beschlagnahmen, das wertvolle Fingerzeige für das Vorhandensein kommunistischer Organisationen im Reich gibt. Die Schaumburg-Lippesche Ortsgruppe wurde ins Leben gerufen durch kommunistische Funktionäre in Hannover. Die Verbindung nach Berlin wird bewiesen durch die Zeitung „Rote Fahne", Ausgabe der dritten Juliwoche. Bei allen Ortsgruppen konnte das gesamte Kassenmaterial einschließlich des Bargelds beschlagnahmt werden. Abends versammelten sich die einzelnen Mitglieder bei Genossen und hörten im Rundfunk die Anweisungen und Sendungen aus Moskau. Die weiteren Untersuchungen ergaben das enge Zusammenarbeiten mit ehemaligen Sozialdemokraten und Reichsbannerangehörigen, die ebenfalls in Schutzhast genommen und dem Amtsgerichtsgefängnis zugeführt wurden.
Spanische Soldaten in marokkanischer Gefangenschaft
Paris, 30. Juli. Nach einer Meldung des „Journal" aus Madrid erklärte ein parlamentarischer Unters-uchunzs-
mit Jrne Hjelmersen in offenbar vergnügtester Intimität habe ankommen sehen, geschah ihr etwas Seltsames. Es quoll in ihr auf, — heiß — zornig! Wie, Hedi war in Intimität mit diesem merkwürdigen Manne?! Am Ende wußte Hedi, wie er über sie — Beate — dachte? Und es schien so unglaublich interessant, zu wissen, wie er dächte!
Bloß so des Spaßes halber möchte ich es wohl wissen, sagte Beate sich. Denn was lag ihr im Grunde an dem Mann? Er war ein Angestellter ihres Gatten. Am Tage, wo seine Arbeit getan war, sagte man ihm adieu! Aber in Marstadt passierte so wenig. Man kam auf allerlei Grillen. Auch auf die, ergründen zu wollen, ob dieser Mensch eigentlich in sie verliebt war oder ob er sich über sie aufhalte!
> So redete Beate zu sich. Allein zu Hedi ähnlich zu re- - den, ging nicht an. ^
Hedi konnte sonst am Ende noch denken, daß sie Wunder welches Interesse an dem Ingenieur nähme und es ihm gar . wiedererzählen. Oder Hedi konnte denken, daß sie es ihr nicht gönne, einen Freund zu haben, mit einem Mann herzlich zu verkehren, der nicht zu ihren — Beatens offen- ! i kundigen Verehrern gehörte. Es konnte so aussehen, als sei ! Beate neidisch, wenn auch Hedi jemand an sich fesselte.
Hedi brauchte sich nicht zu besinnen. Sie wußte, daß sie eine Unhöflichkeit begangen hatte, und wollte sie offenherzig gutmachen. s
„Verzeih nur, Beate, ich war gestern unten in der Stadt, ! bei der Rückkehr von einer herrlichen Partie mit Thassilo , und Jrne Hjelmersen. Da hätte ich wohl bei dir Vorkommen sollen. Zeit hatte ich noch. Aber ich vergaß es. Sei nicht böse!"
Becne winkte abwehrend mit der Hand. Das war ja nicht der Rede wert. Daran hatte sie nicht gedacht.
„So, Thassilo war auch mit?" fragte sie und ärgerte sich über Grambergs Bericht. Das war ja gleich was anderes!
Hedi erzählte, wie der Ausflug langer Hand geplant gewesen, wie nur die gestrige Jagd Onkel Georg abgehalten habe, dabei zu sein.
Beate guckte immer zum Fenster hinaus und dachte: Ach so — ach so —! Weiter garnichts? Das war nicht der Mühe wert.
Da endete Hedi ihren Bericht. „Zum Schluß, als wir die Deiche besichtigten, mußte Thassilo draußen bleiben, und er ließ Jrne Hjelmersen und mich allein zurückfahren."
Und da quoll es wieder auf, das heiße — zornige -- unerklärliche Gefühl.
Warum hatte Thassilo das getan? Um den beiden ein Alleinsein zu gönnen? Machte Thassilo am Ende nur den Elefanten? Protegierte er eine Bewerbung Jrnes um dies blasse, reizlose Ding? Denn daß Thassilo selbst nicht um Hedi werbe, trotzdem es die Welt sagte, das wußte Beate in dem geheimen, untrüglichen Triumphgefühl des sieggewohnten Weibes. Sie vergaß niemals jenen Augenblick in ThaMos Büro. Sie verstand nur zu gut sein ängstliches Fernhalten. Dies Wissen gehörte zu den Reizen ihres Lebens. Aber daß er seinen Freund an Hedi zu verheiraten hoffte — das war denkbar — sehr denkbar...
„Ich muß dir sagen," begann Beate mit ungewohnter Lebhaftigkeit, „daß ich es sehr unpassend finde, wenn du dich allein mit diesem Jrne Hjelmersen herumtreibst."
Hedi legte vor Erstaunen den Packen Handtücher wieder hin, den sie gerade auf dem Arm trug.
„Herumtreiben?" fragte sie, hellrot vor Entrüstung.
„Jawohl! So sage ich. Jrne Hjelmersen hat gar keinen sehr schönen Ruf. Es heißt, er liebe unglaublich freie Unterhaltungen. Elsa Hagen war neulich ganz wütend auf ihn "
„Er wird sich zu solchen Unterhaltungen wohl die Geeigneten aussuchen. Mir gegenüber wagt er sie nicht!" rief Hedi.
„Das können die Leute nicht wissen. Ich muß dich ersuchen, deine Freundschaft für diesen Mann etwas weniger zu zeigen. Dir das zu sagen, bin ich gekommen. Denn mir war schon von mehreren Seiten davon gesprochen worden. So, nun weißt du es!"
Fortsetzung folgt.