Die Polizeiaktion in Württemberg

Gegen Gerüchiemacher

Skukkgark, 27. Juli.

Vom Württ. Innenministerium Württ. Politische Poli­zei wird mitgeteilt:

1. Die im Zusammenhang mit der im ganzen Reich durchgeführten Verkehrskontrolle auch in Württemberg am 24. Juli 1933 zwischen 1213 Uhr vorgenommenen Sperr- und Fahndungsmagnahmen haben nach den inzwischen bei der zuständigen Stelle aus dem ganzen Land eingegangenen Meldungen zu einem vom politisch-polizeilichen Standpunkt aus befriedigenden Ergebnis geführt. Die Aktion ist rei­bungslos verlaufen und insbesondere von der im großen Umfang eingesetzten Hilfspolizei, SS. und SA. pünktlich und planmäßig durchgesührt worden. Das beschlagnahmte Material wird zur Zeit gesichtet.

2. Die zur Sicherung des Deutschen Turnfestes von der Politischen Polizei durchgesührten Sondermaßnahmen haben neben der Jnschutzhafmahme von 200 Stuttgarter Funktio­nären, über die bereits berichtet worden ist, auch im Land zu der Festnahme von mehreren hundert verdächtigen Per­sonen geführt. Diese Schutzhäftlinge werden für die Dauer des Turnfestes in Haft bleiben, so daß jede von politischer Seite geplante Störung des Festes als ausgeschlossen be­zeichnet werden darf. Falls der störungsfreie Verlauf des Turnfestes es rechtfertigt, werden sämtliche Schutzhäftlinge nach Abschluß der Festlichkeiten wieder entlassen werden, so­weit sie nicht mit der Vorbereitung strafbarer Handlungen belastet sind oder in Verbindung stehen. Noch in Freiheit be­findliche Anhänger der Häftlinge werden sich daher in deren Interesse in den nächsten Tagen die äußerste Zurückhaltung angelegen sein lassen.

3. In Verbindung mit den in den letzten Tagen durch­geführten polizeilichen Sicherheitsmaßnahmen werden in der

- Oeffentlichkeit unwahre Nachrichten verbreitet, die in hohem Maß geeignet sind, Unruhe und Aufregung unter die Be­völkerung zu bringen. Nachrichten über geplante Anschläge auf den Gaskessel oder auf die König-Karls-Brücke und ähn­liche unwahre Behauptungen werden gedankenlos oder bös­willig in Umlauf gesetzt. Hierzu sei nur kurz festgestellt, daß alle derartigen Gerüchte jeder ernsthaften Grundlage entbehren. Selbstverständlich sind von den zuständigen Stellen alle notwendigen Vorkehrungen ge­troffen worden, um jeden Zwischenfall unmöglich zu machen. Das Gaswerk ist im übrigen seit Tagen durch ein starkes Wachkommando besonders geschützt. Auch die vorher er­wähnte Inschutzhaftnahme verdächtiger Parteigänger ge­hört mit in den Rahmen der von der Polizei in weitreichen­der Weise durchgeführten Schutzmaßnahmen. Die Gäste des Turnfestes und die Bevölkerung der Stadt Stuttgart.können also ohne Sorge und in voller Ruhe sein.

Gewissenlose Gerüchtemacher oder ge- dankenlose Verbreiter von alarmierenden Lügennachrichten werden vor den Folgen gewarnt. Durch derartige Nachrichten wird nicht nur das Ansehen der Feststadt Stuttgart geschädigt, sie liefern darüber hinaus dem feindseligen Ausland willkommenes Material zu neuer Hetze gegen das Reich. Die Behörden werden gegen derartige Störenfriede rücksichtslos im Inte­resse der Äufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und ^ Ordnung Vorgehen.

Die Steinbildhauer tagen

Im Saal der Handwerkskammer Stuttgart fand die jähr­liche Hauptversammlung des Württ. Landesverbands der ' Steinbildhauer und Steinmetzmeister statt. Mit dem Ver­bandstag war eine Gedenkfeier verbunden: der Verband be­steht nunmehr 25 Jahre. Der Berbandsvorsitzende, Bild­hauermeister A. Wacker- Stuttgart, gab einen Ueberblick über die von der Geschäftsstelle des Verbandes geleisteten Arbeiten. Vom Verbandstag wurde Stellung genommen zur Einführung einerBerechtigungskarte für Friedhof­arbeiten". Diese sollte nur gelernten Meistern ihres Berufs zuerkannt werden. Weiter wurden die zuständigen Stellen dringend ermahnt, dem Steinbildhauer- und Steinmetzhand­werk wieder mehr Arbeitsmöglichkeit durch eine gesteigerte Verwendung von Naturstein zu geben.

Stuttgart, 27. Just.

Keine Blumen in Fahrzeuge werfen! Das Polizeipräsi­dium hat über die Zeit des Turnfestes das Werfen von

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D/n He/e/rcr

Roman von Zda Boy-Ld.

«>. Fsrtsetzun,. Nachdruck verböte».

Und der Mann stand und sah-

Zum erstenmal sah sein Auge, was seine von rasender Eifersucht gefolterte Phantasie so oft gesehen-

Es war, als ob aller Schmerz und als ob alle Leiden­schaft in ihm auslösche. Er wußte nur das eine er dachte nur an das eine: Jener darf nicht leben!

Er ging in die Herbstnacht hinein. Er wanderte unge­messene Zeit am Ufer hin und her. Das Meer rührte sich kaum. Ein feindlicher Windstoß zähmte es. So glich es ei­nem schlafenden gefesselten Ungeheuer, das sich in der Fin­sternis versteckt hielt. Und immerfort dachte er: Nicht mehr leben nein, nicht mehr leben darf er er und ich - das ist zu viel auf der Welt.

VI.

Thassilo hatte Hedi seit langer Zeit versprochen, daß sie einmal den Stand der Arbeiten vom Wasser aus be­sichtigen dürfe, und daß sie und Georg Altheer in seiner Barkasse mitfahren sollten. Aber dazu mußte ein sonniger Tag gewählt werden. An der Küste der norddeutschen Tief­ebene gibt es Novembertage von lachender Schönheit. Der Reiz des Herbstes liegt noch über der Natur. Die Buchen­wälder stehen noch im rostroten, zähen Laub, es fehlt auch an grünen Tönen in Feld und Wald, und die frisch umge­pflügten Koppeln mit ihren fetten braunen Schollen liegen in einer üppigen Saaterwartung, neuer Fruchtbarkeit ent­gegenruhend, da. Der Himmel nimmt eine tiefblaue Farbe an, und das Meer spiegelt sie mit Saphierglanz zurück.

So ein Tag muhte es sein, und der Ost sollte blasen, damit die lustigen Wogen ihnen vom weiten Meer draußen lebendig in die Bucht hinein entgegengeritten kämen mit ihren weißen Schaummähnen. Denn Hedi hatte ein wenig . Angst vor dem Wasser, und sie wollte es sich abtrotzen, kühn

Blumen, Sträußen, Kränzen usw. in Fahrzeuge, insbeson­dere Kraftfahrzeuge, auf öffentlichen Straßen wegen der damit verbundenen Ablenkung der Fahrer im Interesse der Verkehrssicherheit verboten. Das Publikum wird dringend ermahnt, dieses Verbot zu beachten.

In den Ruhestand. Mit Ablauf des Monats Juli wir! der Leiter der Württ. Staatsforstverwaltung, Präsident Dr. König, kraft Gesetzes in den Ruhestand treten.

Privatomnibus-Taschenfahrplan. Vom Verband Süd­deutscher Omnibuslinien e. V. Stuttgart, Sitz Göppingen, wird mitgeteilt: Die Firma Braun und Schnon, Nagold, hat den Württ. Privatomnibus-Taschenfahrplan, Ausgabe Sommer 1933, herausgebracht. In demselben sind alle noch befahrenen württ. Privat-Omnibuslinien in übersichtlicher Weise enthalten. Die Fahrplanhefte sind von den Heraus­gebern direkt oder in allen größeren Buchhandlungen zum Preis von 25 Pfennig je Stück zu beziehen.

Bahnböfchungsbrände. Durch die Funken einer Loko­motive geriet am 26. Juli nachmittags am Bahndamm der Gäubahn an drei Stellen die Hecke in Brand. Das Feuer konnte von der Feuerwache 2 erst nach längerer Tätigkeit gelöscht werden.

Die Entführung der Gebrüder Roller vor Gericht. Am Mittwoch standen in Konstanz die Teilnehmer an der am 5. April 1933 versuchten Entführung der Gebrüder Rotier, richtig Schaie in Liechtenstein, wegen Freiheitsberaubung und versuchter Nötigung vor der großen Strafkammer des Landgerichts Konstanz. Angeklagt waren auch zwei:t- temberger, der 35 I. a. Jakob Lehmann aus Simmers­feld und der 33 I a. Kraftwagenführer Gotthelf Trom­mel e r aus Schützmgen, beide in Konstanz wohnhaft. Der Angeklagte Lehmann bekam 3 Monate Gefängnis, Trom- meter wurde sreigesprochen.

Verein zNr Förderung der Volksbildung e. V. Auf Wunsch und mit Zustimmung des Kultmimsteriums und der Stadtverwaltung Stuttgart hat der Verein zur Förde­rung der Volksbildung beschlossen, das Konservatorium für Musik als Abteilung des Vereins weiterzuführen, wie dies bis 1928 der Fall war. Mit der Leitung des Konservato­riums wurde Musiklehrer G a n sser - Cannstatt, dem der Ruf eines ausgezeichneten Musikpädagogen, Komponisten und Konzertsängers vorausgeht, beauftragt. Herr Gansser hat sein neues Amt bereits übernommen. Um die enge Ver» bindung mit der Volkshochschule Stuttgart sicherzustellen, wurde der Leiter der Volkshochschule, Rektor Küble?, ebenfalls in die Leitung des Konservatoriums berufen. Zur Unterstützung der Leitung wurde ein Beirat gebildet, der neben den Vertretern des Vereins zur Förderung der Volks­bildung aus Vertretern des Kultministeriums, der Stadt Stuttgart, der Hochschule für Musik, des NS.-Lehrerbunds und des Kampfbunds für deutsche Kultur besteht. Die Arbeit selbst wird auf den bisher gewährten pädagogischen Grund­lagen weitergeführt. Anmeldungen in der Geschäftsstelle des Konservatoriums, Stuttgart, Herdweg 49.

Allgemeine Einführung der Durcharbeitszeik in Stutt­gart. Auf Veranlassung des Württ. Staatsministeriums hat Oberbürgermeister Dr. Strölin im Rathaus «ine Bespre­chung über dis allgemeine Einführung der Durcharbeitszeit in Stuttgart abgehalten. Als Ergebnis konnte er feststellen: Die anwesenden Vertreter von Behörden sind einmütig der Auffassung, daß bei allen Stuttgarter Verwaltungen mit Wirkung vom 1. August 1933 an für den Rest des Sommer- halbjahrs und für das kommende Winterhalbjahr die Durch­arbeitszeit versuchsweise eingeführt werden soll. Die Ver­treter der Wirtschaft treten ebenfalls geschloffen dafür ein, daß in der Privatwirtschaft derselbe Versuch spätestens vom 1. September 1933 an unternommen wird. Der Einzel­handel und das Verkehrsgewerbe werden naturgemäß eine Ausnahme bilden. In den nächsten Tagen wird die end­gültige Entscheidung der zuständigen Reichs- und Landes­behörden ergehen.

15. Deutsches Turnfell

Der Tag der Wettkämpfe

Der Donnerstag brachte den Beginn der Wettkämpfe. Ein Riesenbetrieb herrschte aus der Festwiese. Alle aktiven Turner und Turnerinnen waren in den Vorkämpfen beschäftigt und Tausende von Zuschauern verfolgten die zahlreichen Kämpfe auf dem Rasen, in den Zelten und auf dem Neckar. Leider wurden gerade die volkstümlichen Uebungen zum Teil durch die den ganzen Taa über berrlckende Glutkitze beeinträchtigt, so daß sie zum Teil

zu sein, was ihr in Thassilos Gegenwart eine ganz leichte Aufgabe schien.

Sie wartete so lange, bis dann Georg Altheer auf der Jagd war, als endlich der Tag mit vorschriftsmäßigen Qualitäten erschien. Aber Hedi dachte, dies ließe sich nicht ändern. Und da sie ganz gut bemerkt hatte, daß Onkel Georg eigentlich nur aus Höflichkeit ein bißchen Interesse an dem Werk heuchelte, das ihm nur in den zu erwartenden Folgen, nicht in seinem Werdegang wichtig war, so sagte sie dem Boten, den Thassilo früh morgens mit einem Brief­chen nach Glanau hinaussandte, sie werde elf Uhr unten am Hafen sein.

Thassilo und Jrne waren ein wenig erstaunt, als sie in vollkommener Unbefangenheit allein gegangen kam.

Einen so fröhlichen Gesichtsausdruck hatte Thassilo noch nie bei Hedi bemerkt. Er verjüngte sie förmlich. Man sah ihr nun viel besser ihre wirklichen Jahre an. Denn zu­meist hielten die Leute sie für ein schon verblühendes Mäd­chen in der letzten Hälfte der Zwanzig. Daß sie vor Sorgen und Kummer überhaupt noch nicht zum Blühen gekommen war, sagte sich kaum -jemand.

Unten, in der Barkasse, die backbordseits hart am Quai lag, stand Jrne und sah zu Thassilo hinauf. Sie dachten alle drei dasselbe: es wäre das Einfachste, das Natürlichste gewesen, Beate holen zu lassen, die sich wahrscheinlich zu Hause heute vereinsamt fühlte, da auch Edles sich auf der Jagd befand.

Aber niemand sprach den Namen aus. Niemand wagte es.

Es hätte geheißen, Stunden harmloser Fröhlichkeit in solche schwülster Spannung umwandeln.

Ach was! dachte Hedi dann entschlossen.

Und sie machte Anstalt einzusteigen. Jrne Hjelmersen reichte ihr die beiden Hände entgegen. Thassilo folgte.

Mit brüderlicher Fürsorge bestanden beide Männer da­rauf, daß sie sich ganz mit dem Plaid umwickele, und halfen ihr dabei.

in die Zelte verlegt werben mußten. Die Tänittitskolbnnril hatte» des öfteren Gelegenheit, einzugreisen.

Das größte Interesse nahmen die volkstümlichen Uebungen in Anspruch, deren vielseitigen Bewegunassormen ein bunter Bild boten. Aber auch die Wettbewerbe der Mehrkämpfer fanden großen Zuspruch. Bet der großen Zahl der Teilnehmer kann man natürlich die Besten nicht verfolgen und auch nicht feststellsn wer wohl die größten Aussichten hat. Nur soviel kann man sagen daß die gezeigten Leistungen auf sehr hoher Stufe standen, zumal ja die nach Stuttgart entsandten Vertreter nach gründlichen Aus- scheidungskämpsen erst ermittelt wurden.

Auf der Spielwiese, wo die Mannschaftskämpfe gleichzeitig in »ollem Esnge waren, wurden in verschiedenen Spielarten.di« Vorrunden erledigt, bei denen natürlich Ueberraschungen nicht «usblieÄe».

Das Endergebnis war:

Fußball'

TV. 48 Saarbrücken (kampflos); TV. Holzhausen-Leipzls. TV. Sindelfingen 1:0 (1:0); TV. Schweinau Nürnberg SpN Nomberich 1:0 (0:0); PSV. Kiel TV. Finsterwalde 4:0 (0:0).

Handball der Frauen

Hamburger Turnerschaft Barmbeck/UhlenhorstTB. Schwan- Weiß Essen 8:4 (3:3); NSTV. Breslau Leipzig-Lindenaü 5-4 (1:2); TGem. Berlin MTB. 48 Nürnberg 5:1 2:0);. Stadt­sportverein Frankfurt (kampflos).

Handball der Männer

TV. Hernsheim-Worms TV. 61 Kottbus 10:6 (5:2). ,

Schlagball der Männer

TV. Gut-Heil Arbergs TV. Mitterschlick-Bonn 53:29; 1880 München Union Flensburg 55:33; ATV. Mikultschütz TV. 48 Saarbrücken 62:31; MTV. Wehlau TV. Wittgenrdors 41:32; VfL. Charlottenburg TV. Bad Wildungen 42:20.

Schlagball der Frauen .

Hamburger Turnerschast 16 Oldenburger TBd. 51:24.

^ Degenfechter,

72 an der Zahl, hatten schon am Vormittag ihre Vorkämps« aus­getragen. Aus dem wieder beachtlich gut beschickten Feld hatten sich 10 Fechter für den Endkampf qualifiziert, der am Nachmittag stattfand. Der Endkampf zeigte den Deutschen Fechtmeister Geiwitz-Ulm in famoser Form. Er gewann acht seiner Gefechte 2:0 und erst in seinem letzten Kampf mußte er von Kolbinger- München eine 2:1-Niederlage einstecken.

1. Geiwitz-Ulm 8 Siege; 2. Thomson-Offenbach 6 Siege; 3. Kol- binger-München 6 Siege; 4. Fllrsattel-Fürth 6 Siege; 5. Kronen­berger-Barmen 5 Siege; 6. Jakob-Ofsenbach 5 Siege; 7. Eggert- Hamburg 3 Siege; 8. Raafs-Mainz 2 Siege; 9. Liebscher-Fhrth 2 Siege; 10. Kramper-Hamburg 2 Siege.

Die Ergebnisse waren:

Mehrere Schwaben Sieger im Zwölfkampf Mannschaflsklasse 2, Jahrgang 1900,1836

1. Willi Grimm, TV. Kornwestheim, 211 Punkte; 2. Fried­rich Weiß, TGde. Reutlingen, 206 ; 3, Jakob H a l l e r, .Schwen­ningen, 201; 4. Wilh. Theilacker; TV. Schnaitheim, 201; 5. Erich Schaarschmidt, Allg. TV. Dresden, 201; 6. Franz W a l cz ack, Hoffnung Magdeburg, 199; 7. Georg Hösger, MTV. 1856 Mülheim (Ruhr), 197; 8. Richard Baumgärtner, TV. Jahn 1859 Berlin, 194; 9. Heinrich Grasmehr, TGde.. Stol- berg (Rhld.), 174; 10. Josef Nagel, TGde. Eßlingen) 193; 11. Ernst Re müll er, TGde. Schw. Gmünd, 193.' Ferner befinden sich B i s ch o s f - Böblingen mit 191 P. und Haag-Ulm unter den Siegern.

Spihensiege im Fünfkampf:

1. Upitz, Spandau 1860, 109 Punkte; 2. Braun, Turnverein Sulzbach. 105; 3. v. Ditchuyser, TV. 1888 Uhlich, 103; 4. Hagenmayer. TV. 1847 Ravensburg, 99; 5. Hans Kan- torowitz, TV. Berliner Turnerschaft, 98; 6. Wenzel, TV. 1890 Edingen, 97; 7. Bauer, TV. Wurzen in Sachsen, 97.

Beim

Zehnkampf

liegen mit an der Spitze: Hermann-Ulm mit 184 Punkten, Ulrich - Ulm 173 P., H u ck - Sindelfingen mit 168 und Litz- Cßlingen mit 164 Punkten.

Im

Siebenkampf der Turnerinnen

liegt Paula Jaud-Göppingen, Elfriede Köhler vom TB. Ulm mit 126 Punkten in der Spitzengruppe. Voraussichtliche Siegerin dürfte hier Julie Schmidt-München und Frl. Zschorn- Frankenberg i Sa. werden, die beide 140 Punkte haben.

Einzelheiten über die Spiele

In den Kampfspislen und im Tennis herrschte am Donnerstag auf allen Feldern lebhafter Betrieb. Die große Zahl der Faust­ballkämpfe eröffneten am Morgen die Turnerinnen und die Tur­ner der Klassen 2 und 3. Die Spiele der Hauptklasse der Turner beginnen erst am Freitag morgen und werden dann die Besten der .16 766 Faustballmannschasten der Deutschen Turnerschast zu-

Jch bin nur noch ein Paket," behauptete sie,ein ganz unförmliches Bündel." Aber desto feiner erschien das kluge Köpfchen, auf dem eine Pelzmütze saß, die sie ein wenig keck kleidete.

Das kleine Schiff schoß hinab und stieg bergan, und es war, als säße man in einem Schaukelstuhl.

Jrne Hjelmersen, mit seiner aus der Stirn geschobenen Mütze und seiner engen Joppe, sah aus wie ein Knabe und benahm sich auch so. Er war fröhlich, und es war eine gute Fröhlichkeit, die aus seinen Augen leuchtete.

Jrne fütterte Hedi mit Brötchen.

Essen, essen," mahnte er,es schützt zwar nicht gegen Seekrankheit, aber es macht sie eventuell weniger mühsam.

Aber Hedi dachte nicht daran, seekrank zu werden.

Sie wollte alles wissen und erklärt haben. Draußen beim Leuchtturmbau hatte sie viel zu fragen.

Vom Leuchtturm fuhren sie zurück und den Fluß hinauf, bis dorthin, wo eine natürliche Böschung seinen Ufern feste Linien gab und wo die Arbeiten aufhörten.

Es wurde wärmer und Hedi lockerte ihren Plaid.

In ungetrübter Stimmung floh ihnen die Zeit.

Fast mit Rührung sah Thassilo auf dem farblosen: Ge­sicht Hedis die frische Röte, welche die herbe Lust und der Wind darauf malten. Sie sprach am meisten mit Jrne. Aber unwillkürlich richtete sie ihre Blicke immer, auf This- silo. Es war, als wollte sie ihn nicht bemühen, als wollle sie seine Vorliebe für Schweigsamkeit schonen, aber als wäre es ihr unmöglich etwas zu sagen oder zu denken, was nicht eigentlich doch mit für ihn gesagt oder gedacht war.

Und als sie auf den gelblichen Sandhügeln des Deich- baues herumkletterten, während ihr Schifflein ihrer wartete, als Thassilo die in leichter Beweglichkeit vor ihm He^ schreitende sich alle Augenblicke mit strahlendem Gesicht nach ihm umwenden sah, ergriff ihn eine leidenschaftliche Trauer.

Fortsetzung folgt,