Deuischnationaler EltisprüH
beim Ministerpräsidenten Görina Berlin, 21. Juni. Der deutschnationale Retchstagsabzeordneie Sch midt-Hannover hat für die Deutschnationale Front beim preußischen Ministerpräsidenten Göring telegraphisch Einspruch erhoben gegen dis Durchführung von Haussuchungen bei deutsch' nationalen Reichstagsabgeordneten. Inzwischen sind übrigens die zunächst festgenommenen deutschnationalen führenden Persönlichkeiten wieder aus der Haft entlassen worden. Insbesondere wurde auch der Reichstagsabgeordnete Timme wieder freigelassen. Die Deutschnationale Front wird in Verhandlungen ihrer Parteigremien und in Verhandlungen mit den maßgebenden Stellen versuchen, eine Klärung der Zwischenfälle herbeizuführcn. Vor Abschluß dieser Verhandlungen wird von der Deutschnatiormlen Front jede weitere offizielle Erklärung abgelehnt.
Getmte Ruhe iu SesterreW
Noch kein Ergebnis der Untersuchungen
Men, 21. Juni. Die Unklarheit in der Wiener Presse darüber, was nun weiter geschehen soll, die Unsicherheit gegenüber der nationalen Bewegung ist deutlich zu spüren. Mit einer gewissen Befriedigung wird festgestellt, daß das Betätigungsverbot in Ruhe hingenommen worden ist. Aber niemand gesteht die eigentlich einfachste Erklärung dafür ein, daß nämlich die Parteileitung und erst recht die deutsche NSDAP, dem Treiben der jugendlichen Heißsporne, das sie selbst entschieden verurteilen, absolut fernstehen. Auch die mit großem Aufwand gestern überall vorgenommenen Durchsuchungen haben kein Belastungsmaterial der nationalsozialistischen Führung ergeben. Das Wiener Tageblatt ist ehrlich genug, zuzugeben, daß die Untersuchung gegen die Festgenommenen keine besonderen Fortschritte gemacht habe und daß kaum anzunshmen ist, daß sie in der allernächsten Zeit zum vollständigen Abschluß gebracht werden könne. Auch in den Ländern wird jede Verantwortung für die Attentate der letzten Tage von den Führern der Nationalsozialisten entschieden abgelehnt. Einen breiten Raum nehmen in den Zeitungen die Berichte über die Maßnahmen der Reichsregierung gegen die „Schwarze Front" Otto Strassers ein. Die „Reichspost" bezeichnet die „Schwarze Front" als das „Jakobinertum" der nationalsozialistischen Bewegung. Die „Wiener Neuesten Nachrichten wenden sich gegen alle Bestrebungen, die Mandatsausübungen der Nationalsozialisten via facti unmöglich zu machen. Ein Verbot der Partei sei nicht ausgesprochen, nur eine Betätigung der Partei und di? Bildung von Parteiorganisationen. Maßgebend für den Beschluß sei die Erwägung gewesen, daß man eine Partei nicht verbieten könne weil sie keine juristische Person sei. Die nationalsozialistischen Mandate könnten daher nicht erlöschen, auch wenn der Partei die Wirkungsmöglichkeit genommen werde Würde man jetzt auch das Verbot auf die grobdeutsche Partei ausdehnen, so müßte die Oefsentlichkeit zu der Ueber- zeugung kommen, daß es sich gar nicht um Bombenattentate, sondern um den Versuch handelt, die nationalsozialistische Opposition politisch und organisatorisch lahm- r ule gen.
Die Montagausgabe der „Frankfurter Zeitung" wurde wegen „Aufreizung gegen die Behörden" beschlagnahmt. Der „Völkische Beobachter" wurde in Oesterreich sür drei Monate verboten. Der gestern zum erstenmal erschienenen „Nachtpost" wurde die Verbreitung durch Straßenverkauf auf 3 Monate versagt.
Trotzdem die Frage der Ausübung parlamentarischer Mandate von Mitgliedern der NSDAP, noch in der Schwebe ist, Hai der Landeshauptmann von Niederösterreich die an die nationalsozialistischen Landesräte der niederösterreichischen Landesregierung ergangene Einladung zu einer Sitzung am heutigen Tage zurückgezogen. In der niederösterreichischen Landesregierung herrscht die Auffassung, daß die Ausübung des Mandates als eine Betätigung der Nationalsozialisten anzusehen sei; das erscheine nach dem Beschluß des Ministerrates unstatthaft. Ebenso ist zu einer Plenarsitzung des niederösterreichischen Landtags für den 23. Juni an die nationalsozialistische Fraktion noch keine Einladung ergangen. Ferner verlautet, daß an alle Gemeinden, in denen die Nationalsozialisten Mandate innehaben, sowie an Bezirksausschüsse usw. ähnliche Weisungen zur Ausschließung der Nationalsozialisten ergangen sind.
D/» He/e/r«
Roman von Jda Boy-Ed.
5. Fortsetzung. Nachdruck verbot,».
„Na, na," meinte Wackernagel, das grüne Glas dicht vor seine bleckende Zähne haltend, „wollen mal den Frühling abwarten, und wenn der Vetter Diete wiederkommt! Er machte es deutlich genug Weihnachten!"
Dann trank er.
Thassilo stand wie versteinert.
Da war ein Vetter, dessen Verliebtheit in Beate so offenkundig besprochen werden konnte?
Es gab einen Mann, der seine Hoffnungen auf dieses Weib richtete? Vielleicht sogar schon ein Anrecht dazu hatte?
Ihn erfaßte eine so eifersüchtige Qual, daß sein Gesicht ganz farblos wurde.
Er war sich gar nicht bewußt, daß er Beate mit einem Ausdruck anstarrte, der seinen Zustand verriet.
Beate merkte es nicht, denn sie schenkte gerade ihrem Vater wieder das Glas voll.
Aber Wackernagel sah es. Er hatte schon manchmal den Verdacht gehabt, daß Thassilo verliebt sei.
„Ei, ei," dachte er und verfiel in ein kurzes schweigsames Nachdenken.
Er hielt Thassilo Stürmer für sehr bedeutend. Und so ein Mann hatte sich durch die schöne Gestalt bestricken lassen? In seinen, Wackernagels, Augen war Beate eine „dumme Pute". Sollte der Stürmer blind dagegen sein? Aber wer wußte — — der wollte vielleicht gerade ein Weib zum Ausruhen. Bei Männern, die viel und schwer arbeiten, kam das ja vor.
Wenn das so war, dann brannte dem Manne gewiß das Verlangen nach einem Tete-a-tete in den Adern. Man mußte ihm dazu verhelfen.
Das wäre ja auch wirklich hübsch, wenn er, Wackernagel, wieder einmal Vorsehung spielen, die Sache machen und durch seinen Einfluß zustande bringen konnte.
Die österreichische Negierung beabsichtigt, die Einfuhr aus Deutschland beträchtlich zu verringern. Innenminister Schumy hat einen Ausschuß von Fachleuten eingesetzt, der alle Einzelheiten des Handelsvertrages mit Deutschland studieren soll.
Die Hauptversammlung des Niederösterreichischen Automobilklubs beschloß einstimmig, die Clubleitung zu beauftragen, von den zuständigen staatlichen Stellen die Gleichschaltung des Oesterreichischen Automobilclubs mit Deutschland zu fördern.
EWUsfrilW der LMonerKsOlliiz
Die Weltwirtschaftskonferenz ist bereits in das Stadium getreten, das den Teilnehmern die Frage vorlegt, wie überhaupt weiter gearbeitet werden soll. Zwar hat sich die Konferenz in einen unübersichtlichen Komplex von Unter- und Nebenausschüssen ausgesp alten, deren Tätigkeit eine Zeitlang das Bild intensiver Arbeit wird bieten können, da die Erörterung, Vergleichung, Zusammenfassung und Umarbeitung der von den einzelnen Delegationen eingereichten Vorschläge nicht von heute auf morgen erledigt werden kann. Eines Tages wird aber der Augenblick gekommen sein, an dem festgsstellt werden muß, welcher Grad von Uebereinstimmung wenigstens über die wichtigsten Fragen unter den Konferenzteilnehmern herrscht. Man fragt sich jetzt schon, wie diese Uebereinstimmung erzielt werden soll, wenn so wichtige Delegationen wie die amerikanische unter sich und mit ihrer Regierung nicht einig zu sein scheinen. Rooseoelt hat bekanntlich gegen die von den Londoner Ver- tretrn der Zentralbanken vereinbarte vorläufige Stabilisierung Einspruch erhoben und auch der Vorschlag einer zehnprozentigen Zollsenkung ist zurückgezogen worden. Der einzige Beitrag Amerikas zu den Konferenzarbeiten ist im Augenblick der Antrag des Senators Pittman, die Metalldeckung der Währungen auf 28 v. H„ wovon ein Fünftel in Silber bestehen könnte, zu beschränken. In dem Unterausschuß, der sich mit diesem Antrag zu beschäftigen hatte, wurde ihm allerdings eine Tendenz gegeben, die sich gegen die amerikanischen Urheber richtet; es wurde nämlich mit beträchtlicher Uebereinstimmung der Auffassungen aus der Begründung des Antrages zunächst nur der Wunsch nach einer baldigen Stabilisierung der Währungen und nach Wiedereinführung des Goldes als Wertmesser zum Beschluß erhoben, während die Metalldeckungsfrage, die Amerika gerade nicht in diesem Sinne gelöst sehen möchte, einein Nebenausschuß überwiesen wurde. Derartige Prozedur- Erfolge sind natürlich sür den Erfolg der Konferenz ziemlich bedeutungslos, denn gegen den Willen Amerikas kann gerade in der Währungsfrage nicht beschlossen werden, und auch die aufgetauchten Gerüchte über einen europäischen Sta- brlisterungsplan scheinen weniger auf realen Möglichkeiten als auf Ser besonders in England und Frankreich herrschenden Verstimmung über die neue amerikanische Isolierungs- Politik zu beruhen. Da die andere noch ungelöste Hauptfrage, das S ch u l d e n p r oble m, nicht auf oder während der jetzigen Konferenz erörtert werden soll, hat sich setzt schon die paradoxe Lage ergeben, daß man gerade in England zehn Tage nach dem Beginn der Konferenz mit einer gewissen Ungeduld auf ihr Ende wartet.
Offizielle Mitteilung an die Internationale Arbeitskonferenz
Genf, 21. Juni. Vor ihrer Abreise von Genf haben die deutschen Delegierten in einem Brief an den Präsidenten der Internationalen Ärbeitskonferenz Senator de Mich e l i s offiziell mitgeteilt, daß die deutsche Vertretung ihre Mandate zur Konferenz niederlegt.
Das Danziger Ermächtigungsgesetz
Danzig, 21. Juni. Der neue Danziger Senat hat dem Volkstag das Ermächtigungsgesetz unterbreitet. Die Vorlage enthält u. a. die Möglichkeit zur Aenderung der Wahlgesetze, Neuregelung der Beamtenverhältnisse und Angleichung an die deutschen Dienstbezüge, Bekämpfung der antireligiösen Propaganda, Aenderung des Sozialversicherungswesens und Einführung der Arbeitsdienstpflicht. Das Ermächtigungsgesetz ist bis zum 30. Juni 1937 befristet.
Wie wohl Altheer darüber dachte? Dem mußte so ein Freier hochwillkommen sein, denn wie viel Lasten auf Gla- nau ruhten, wußte ja Wackernagel genauer als alle anderen Menschen. Ob Stürmer Beate für eine gute Partie hielt? Nun, da konnte dann er wieder eingreifen, etwaige Ansprüche des Freiers besänftigen und mit dem Brautvater Nachdenken, wie man sie teilweise befriedige. Da konnte man in jeder Weise wieder eine segensreiche Rolle spielen.
„Na, Wackernagel, so schweigsam?" fragte Altheer.
„Mir geht eben was durch den Kopf, was ich noch mit dir besprechen möchte. Wenn du fünf Minuten hast..."
„So viele du willst..."
Sie gingen.
Thassilo war mit Beate allein. Sie saß wieder in dem Lehnstuhl, die Hände auf dessen Armpolstern. Sie trug ein knappes hellgraues Gewand, das beinahe wie ein Reitkleid aussah. Jedenfalls verbarg es so wenig als möglich von den schönen Linien der Gestalt.
Die eifersüchtige Furcht, von welcher Thassilo erfaßt war, steigerte sich fast bis zur Besinnungslosigkeit, als er nun keine Zeugen mehr hatte bei diesem Zusammensein.
Er hätte Beate packen mögen und sie mit wilden Küssen beschwören, niemand zu lieben, niemand zu gehören, als ihm allein.
Dennoch aber saß er stumm und reglos.
Sein Hang, still in sich gekehrt mit seinen großen Erregungen zu kämpfen, beherrschte ihn ganz.
Wenn sie jenen Mann liebte! Recht bedacht, konnte er selbst sich keines besonderen Beweises rühmen, der ihm sicher von ihren Gefühlen zeugte. Nie hatte er sie errötend, unsicher gesehen. Nie bebte ihre Stimme, wenn sie zu ihm sprach. Und doch war es ja gerade diese immer gleiche, ruhevolle Harmonie ihres Wesens, die ihn bezauberte. Er sah darin den höchsten Beweis einer vollendeten Selbstbeherrschung, einer ungemeinen weiblichen Keuschheit.
Wenn sie ihm ein „Nein" entgegensetzte!
Sein Atem stockte.
Großkampf der „Deutschen Christen"
um die evangelische Reichsbischossfrage
Berlin, 21. Juni. Auf einer Kulturausschußsitzung der Elaubensbewegung „Deutsche Christen" äußerte sich der Neichskulturreferent Bierschwale über die bevorstehenden Maßnahmen der Glaubensbewegung in der Frage des evangelischen Reichsbischofs. Er wies darauf hin, daß der Reichskanzler es abgelehnt habe, den bisher genannten Reichsbischof Dr. von Bodelschwingh zu empfangen, solange nicht klar sei, ob das Kirchenvolk hinter dem Reichsbischof stehe. Dann hob er hervor, daß ihm von den zuständigen Stellen Vollmacht erteilt worden sei, evangelische Kirchensachen in allen deutschen Rundfunksendern zu regeln. Die Glaubensbewegung habe nun die Aufgabe, das evangelische Kirchenvolk in ganz Deutschland aufzuklären über die kirchliche Lage und die weitere kirchliche Entwicklung. Am nächsten Dienstag fänden in Berlin 19 Massenversammlungen statt mit dem Thema: Wer soll Reichsbischof werden? Derartige Kundgebungen würden über das ganze Reich bis in das kleinste Dorf gehen. Erst wenn so das Kirchenvolk aufgeklärt sei, werde die Frage nach der Persönlichkeit des kommenden Bischöfe? gestellt. Für den Kampf der Deutschen Christen sei ein großes Aktionsprogramm in Borbereitung.
Der Evangelische Bund habe sich entschlossen, sich den Feiern der Elaubensbewegung anzuschließen. Der „Reichsluthertag" soll ein Ausmaß erhalten, wie es die Welt seit Luther um den Namen dieses Reformators noch nicht erlebt habe.
Aufruf der bayerischen Industriellen
München,'21. Juni. Der bayerische Jndustriellenver- band erläßt im Hinblick auf das neue Arbeitsbeschaffungsprogramm des Reichskanzlers Adolf Hitler einen Aufruf, in dem es heißt: Die Reichsregierung hat mit ihrem Arbeitsbeschaffungsprogramm den Worten des Reichskanzlers Adolf Hitler die Taten folgen lassen, indem sie einen entscheidenden Schritt zur Verwirklichung seiner Pläne getan hat. Nunmehr heißt die Losung: Unternehmer ans Werk
Bomben- und Dynamitfunde in Sachsen
Stollberg (Sachsen), 21. Juni. Auf briefliche Anzeige eines vor kurzem nach Amerika ausgewanderten Kommunisten nahm ein Kommando der NSDAP, auf einem Grundstück im benachbarten Brünlos eine Durchsuchung vor. Unter einer dünnen Rasenschicht versteckt wurden ein halber Zentner Dynamit, 18 Gasrohrstücke mit Dynamit gefüllt und mit Zündschnur versehen sowie eine Bombe mit Zünder gefunden.
Vernehmung des Reichskampfringführers von Bismarck Berlin, 21. Juni. Der Reichskampfringführer der Deutschnationalen Front von Bismarck, der noch bis vor fünf Wochen Staatssekretär im preußischen Innenministerium war, ist heute zu einer Vernehmung in das Staatspolizeiamt geladen und von SA. dorthin geleitet worden. Er wurde dann einer eingehenden Vernehmung unterzogen. In der Vernehmung äußerte «r immer wieder, daß er keine Ahnung gehabt habe, wie die Zustände tatsächlich in den Kampfstaffcln gewesen seien.
Welkere Verboke
In Braunschweig wurden sämtliche Landes-, Bezirksund Ortsgruppen des Jungdeutschen Ordens, des Wehrwolf und des Tannenbcrgbundes aufgelöst. Die Wiedererrichtung der Gruppen ist verboten. Die badische Staatsregierung hat die d e u t s ch n a t i o n a l e n Kampfringe, den Bismarck-Bund, den Jungdeutschen Orden, den Wehrwolf und die Deutsch-Völkische F'eihelts- partet verboten. Auch in Mecklenburg wurden dis deutsch nationalen Kampf staffeln ausgelöst. In Oldenburg bestanden solche nicht, jedoch erfolgte das Verbot der Neubildung von Kampfstaffeln.
Die Aktion gegen die kampsslaffeln abgeschlossen Berlin, 21. Juni. Zu dem Verbot der Kampfringe der Deutschnationalen Front und der Bismarck-Jugend wird noch folgendes mitgeteilt: Das Verbot ist durch das Geheime Staatspolizeiamt in Verbindung mit besonderen Bereitschaften der Schutzpolizei bis zum Abend in ganz Preußen restlos durchgesührt worden. Der preußische Ministerpräsident habe sich um so mehr zu dieser
Nein, das konnte, das' durfte nicht sein. Vielleicht war es richtiger, noch zu warten, einen Augenblick abzupassm, wo es ganz zweifellos war: Beate liebte ihn.
Die schwüle Stille dauerte selbst für Beatens Geduld zu lange.
„Was denken Sie?" fragte sie.
„Ich denke über den vorhin erwähnten Vetter Diete nach", sprach er.
Sie machte mit den Fingern kleine Bewegungen und brachte die Quasten an den Armpolstern des Stuhles ins Baumeln.
„Ach Diete! Das ist ein Verwandter durch irgend eine gemeinsame Tante. Er war bei Papa ein Jahr Bolontär. Aber da war ich in Pension. Nun besucht er uns manchmal.
Diese ruhige Erklärung gab aber doch gar keine Ausschlüsse. Sie machte lediglich aus dem „Vetter" einen kaum noch als Verwandten zu betrachtenden und darum als Bewerber noch ernstlicher in Erwägung kommenden Mann.
„Liebst du ihn? Liebst du ihn?!" schrie es in seinem Herzen.
. Er hatte nicht die Entschlossenheit, die Frage laut zu tun.
! Die Antwort, ja nur eine Miene, ein Lächeln Beatens
hätte ihn vernichten können.
Er verzehrte sich vor Begier nach dem Glück. Aber er hatte nicht den Mut, die Entscheidung herbeizuführen.
Er sprang auf und ging im Zimmer hin und her. Sein Blick vermied Beate. Das köstliche Weib in seiner blonden Schönheit machte ihn toll. Aber zugleich erfüllte eine unendliche Ehrfurcht vor ihr sein Herz, eine Ehrfurcht, wie er sie sonst nur vor seiner Mutter fühlte.
Die Stimmung, die ihn jetzt beherrschte, war aus eifersüchtigem Zorn und Leidenschaft so unrein gemischt, daß er sich ihrer vor Beate schämte.
Das war nicht die Stimmung, in welcher er um die Hohe, leuchtend Reine werben durfte.
Er wollte das niederzwingen, was jetzt in seinem Blute kochte.
Fortsetzung folgt. ^