Weges" und warfen zahlreiche Zeitungsexemplare auf die Straße.
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In gleicher Weise wurden als Reichskommissare für die Polizei ernannt in Baden Landtagsabgsordneter Wagner, in Sachsen Reichstagsabgeordneter Frhr von Killinger, im Schaumburg-Lippe Beigeordneter Matthai aus Marl bei Recklinghausen.
Reue Nachrichten
Feierliche Reichstaaseröffnung
durch den Reichspräsidenten
Berlin. 9. März. Die Eröffnung des Reichstags wird sich diesmal in ganz anderen Formen vollziehen, als es bisher üblich gewesen ist. Nicht nur, daß wegen des schändlichen Brandfrevels im Reichstagsgebäude ein anderer Ort für die Eröffnungstagung gewählt werden muß, sondern der ganze Rahmen der Eröffnungssitzung wird sich sehr wesentlich von den früheren unterscheiden. Die eigentlichen Eröffnungssitzungen und die laufenden Tagungen des Reichstags werden in den Räumen der krollopec stattfinden. In der Potsdamer Garnisonskirche, an der historischen Stätte über der Gruft des großen Preußenkönigs, wird diesen ordentlichen Verhandlungen des Reichstags eine feierliche Staatshandlung vorangehen, nachdem in der Poisdamer Nikolaikirche und der katholischen Stadkpfarrkirche Eröffnungsgottesdienste für die Abgeordneten der beiden Konfessionen abgehalten worden sind. Der Reichspräsident wird persönlich den neuen Reichstag begrüßen und dem Reichskanzler das Wort zur Regierungserklärung erteilen. Damit ist eine völlig neue Form für die Eröffnung des Reichstags gewählt worden, ähnlich der Eröffnung des Reichstags im kaiserlichen Deutschland durch die Thronrede des Kaisers und der des englischen Parlaments durch diejenige des Königs. Es wird das erste Wal sein, daß Reichspräsident v. hinder bürg aus einem solchen Anlaß im Reichstag erscheint» nachdem er bisher überhaupt nur nach seiner ersten Wahl zu seiner Vereidigung an einer feierlichen Reichstagssitzung 1-eilgenommen hat. Man sieht in dieser Tatsache, daß nicht das älteste Wikglied, sondern das Staatsoberhaupt, verkörpert durch die Persönlichkeit des greisen Feldmarschalls, dos neue Parlament eröffnet, ein Symbot für die Verein- heitlichung der Dillensbildung der beiden Träger der Skaals- gewolk, Reichspräsident und Reichstag. Der gleiche Gedanke kommt auch darin zum Ausdruck, daß der Reichskanzler die Regierungserklärung abgeben wird, bevor die formale Konstituierung des Reichstags erfolgt ist. Wenn dann schließlich der Reischpräsident gerade in dieser feierlichen Stunde einen Kranz an der Gruft des großen Friedrich niederlegt, so bedeutet auch dies ein Symbol für die Verwurzelung der neuen Zeit in den Traditionen der Geschichte.
Reichslagssraktionssiihrer bei Göring
Berlin. 9. März. Reichstagspräsident Göring hat die j Fraktionsführer mit Ausnahme der Kommunisten für Mittwoch, den 15. März, nachmittags, zu einer Aussprache über ! die Dispositionen für den neuen Reichstag eingeladen. Die Besprechung soll im Reichstagsgebüude stattfinden. Den Gegenstand der Verhandlungen dürften vor allem auch die zahlreichen technischen Fragen bilden, die mit den Arbeiten des Reichstags in Potsdam und in der Kroll-Oper Zusammenhängen. Nicht zuletzt handelt es sich dabei um die Platzverteilung. Bereits jetzt sind allen Fraktionen mit Ausnahme der Kommunisten ihre Arbeitsräume im Reichstagsgebäude wieder zur Verfügung gestellt worden, s Es ist anzunehmen, daß bei der benachbarten Lage der ! Kroll-Oper zum Reichstagsgebäude auch während der s Reichstagsverhandlungen die Fraktionen im wesentlichen s mit ihren Räumen im Reichstagsgebäude auskommen ! werden. j
Der Reichswahlausschuß zur Feststellung des amtlichen s Endergebnisses wird am Montag nächster Woche zusammen- ! treten.
Entschließung der oberen Beamten j
Berlin, 9. Mürz. Vom Reichsbund der oberen Beamten ' ist heute dem Reichskanzler, den Reichsministern und den . Reichskommissaren für Preußen eine Entschließung überreicht worden, in der es heißt: „Der Reichsbund der oberen Beamten begrüßt die Erklärungen, in denen die Reichsregierung ein sauberes, pflichttreues Berufsbeamken- kum als zum staatlichen Aufbau unentbehrlich bezeichnet und den Schutz seiner Rechte gewährleistet. Die im Reichsbund unter Ablehnung gewerkschaftlicher Tendenzen auf berufsständischer Grundlage zusammengeschlossenen Fachverbände
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Zeitroman von Helmut Wesserschmidt Urheber-Rechtsschutz für die deutsche Ausgabe:
Drei Quellen-Verlag, Königsbrück (Sa.)
L8, Fortsetzung Nachdruck verboten.
„Schließen Sie was Sie wollen. Aber dieser Schluß ist ein Trugschluß."
„Sagen Sie mir doch, was haben Sie eigentlich gegen mich?"
„Ich? Durchaus nichts! Aber immer, wenn ich Sie sehe, ist mir so, als hätte ich früher schon mal was von Ihnen gehört." Sie ließ die Nadel sinken und sah zu ihm auf. „Als ich auf dem Lyzeum war, da war in der obersten Klasse mal irgendeine erschröckliche Geschichte passiert, und ich meine, ich hätte dabei von einem Gymnasiasten was gehört, der Herbrllgge hieß."
„Das waren Schülerdummheiten, Hanna. Ich bin damals sofort als Freiwilliger ins Feld gezogen."
„Ob das so ganz freiwillig war im letzten Kriegsjahr kurz vor Ostern?"
„Ja wirklich. Ich Hab es sehr ernst gemeint draußen!"
„Der Ernst scheint nicht lange angehalten zu haben. Dieser Tage wurde mir erzählt, daß später ein ähnlicher Abgang auch von der Landwirtschaftlichen Schule sehr erwünscht gewesen wäre, daß aber schließlich die viele Arbeit auf Ihrem Hof für ihre plötzliche Heimkehr als Grund herhalten mußte."
„Böse Zungen sagen viel, Hanna. Darauf darf man Lvichts geben."
„Sie haben ja recht, und ich kann diese Dinge nicht nachprüfen, aber sie mahnen zur Vorsicht ..
der oberen Veamken stellen sich der Regkerutig für SMAkIffö Werk des Aufbaus vorbehaltlos zur Verfügung. Sie hegen die Zuversicht, daß die Maßnahmen der nationalen Regierung auf dem Gebiet des Beamtenrechts dem Berufsbeamtentum deutscher Prägung wieder eine sichere Grundlage geben."
Besetzung öffentlicher Gebäude
Zwick«» (Sachsen), 9. März. In Zwickau wurden sämtliche öffentlichen Gebäude von SA.-Leuten besetzt. Die Besetzung ging in voller Ordnung und Ruhe vor sich.
Das sozialdemokratische Vnlkshcius und die Verlagsbuchhandlung in Zittau wurden gestern von einer SA.-Abtei- lung besetzt, nachdem die Polizei die Kassen und Geld- schr'änke versiegelt hatte. Unter den Heilrufen einer vieltausendköpfigen Menschenmenge wurde die Hakenkreuzfahne gehißt. Vor dem Haus blieb ein mit Karabinern bewaffneter Doppelposten zurück. Die im Haus Vorgefundenen Fahnen, Schriften, Bücher ufw. wurden auf der Neustadt verbrannt.
I In Meißen wurden das Gewerkschaft-Haus und das Gebäude der „Meißener Volkszeitung" besetzt. Es kam zu einer anscheinend unblutigen Schießerei.
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In Essen, Duisburg-Hamborn und einigen kleineren Orten am Niederrhein zwangen Nationalsozialisten Warenhäuser, Einheitspreisgeschäfte, Konsumanstalten und jüdische Geschäfte zu schließen... Die nationalsozialistische Gauleitung hat sofort die erforderlichen Schritte unternommen, um das eigenmächtige ungesetzliche Vorgehen zu unterbinden.
In Dessau wurde der frühere Regierungspräsident Paulick (Soz.) abends auf der Straße von einem noch nicht ermittelten Mann überfallen und durch Faustschläge erheblich verletzt. Der anhaltische Ministerpräsident Freiberg hat nachdrückliche Verfolgung des Täters befohlen.
ön Alb rechts bei Suhl wurde ein kommunistisches Waffenlager von 43 Revolvern, mehreren halbfertigen Gewehren und viel Munition beschlagnahmt. Bei einem Waffenhändler im nahegelegenen Heidersbach, dem wegen Unzuverlässigkeit der Waffenhandel untersagt war, wurden 10 gleiche Waffen beschlagnahmt. Der Verfertiger dieser Waffen, ein Arbeiter in einer Suhler Waffenfabrik aus Schwarza, wurde mit mehreren anderen verhaftet.
Bon den Verwundeten, die dem Feuerüberfall auf einen nationalsozialistischen Leichenzug in Düsseldorf zum Opfer fielen, ist ein weiterer gestorben.
3n dem Geburtshaus von Karl Marx in Trier wurde von einer SA.-Abteilung die Hakenkreuzfahne gehißt, drei rote Fahnen mit den drei Pfeilen wurden aus der Straße verbrannt.
Landtagspräsident Kerrl hat für Donnerstag und nächsten Sonntag (Volkstrauertag) auf dem Landtags- gebäu-de.und dem Herrenhaus in Berlin das Hissen der Hakenkreuz- und der schwarz-weißen Preußenfahne an- zeordnet.
! Das im vorigen Sommer auf dem Hildegard-Platz i in Zweibrücken (Pfalz) errichtete Denkmal für ! Eber t, Erzbergerund Rathenau ist in der Nacht ! zum Donnerstag von unbekannten Tätern zerstört worden.
! Eine SA.-Abteilung forderte am Donnerstag mittag den , Rücktritt des ganzen derzeitigen Börsenvorstands. Der Vorsitzende des Vorstands, Dr. Mosler, verweigerte den Rücktritt. Es wurde energisch verhandelt.
^ Auf dem Börse ngebäude wurde die Hakenkreuzfahne aufgezogen, auf der Universität wehen die Hakenkreuz- und die schwarz-weiß-rote Fahne.
Seit Donnerstag mittag 1 Uhr weht in München vom Karlstor, der Eingangspforte in die Neuhaiiser- und Kau- finger-SLraße und auf dem Marienplatz die nationalsozialistische Parteistagge. In den frühen Nachmittagsstunden sammelten sich auf dem Marienplatz Menschen an, die auf die Hissung der Hakenkreuzflagge auf dem Rathaus warteten. Das Polizeigebäude ist für jeden Verkehr gesperrt.
In der Nacht zum Donnerstag versuchten in Gelsen- kirchen mehrere Kommunisten von einem Dach eine Hakenkreuzfahne herunterzuholen. Anmarschierende Polizei und Hilfspolizei wurden von den Kommunisten aus Häusern beschossen. Die Polizei erwiderte das Feuer. Daß jemand verletzt wurde, steht noch nicht fest. Die Polizei durchsuchte sofort die Gegend und nahm einige Verdächtige fest.
SN
In u. Omg. - 30, -.55, 1.1Ö
Schulte-Dieckhoven kam. „Na, wie wiet is et denn bi önk met et Heu. Alles onner Dak?"
„Wie häfft de letzte Fuhre ren."
Der Bauer griff nach den Karten. Hanna bückte sich über ihre Stickerei. —
Manchmal klopfte auch Schulte-Dieckhoven auf den Busch. Aber Hanna winkte dann jedesmal ab.
„Es ist noch zu früh. Und überhaupt ist mir Herbrügge nicht Mann genug. Dem liegt an mir auch gar nichts, der will nur den Hof."
Der Bauer widersprach.
„Doch, doch" behauptete Hanna, „ich habe ja keine Beweise dafür, aber das fühlt man. Erst mal abwarten, wie sich das entwickelt. Ich krieche nicht auf den ersten besten Leim." —
Mit dem Hofe aber ging es immer weiter bergab. Zuerst war die Ernte schon auf dem Halm verkauft. Im nächsten Jahre war sie bereits verpfändet, ehe der Schnitt begann.
Mitten in den Erntetagen kam Blitz und Ungewitter, trug die Kornpuppen fort, zerriß und zerstreute die Frucht, und was noch stand, das stampfte der Hagel nieder.
Bauer Schulte-Dieckhoven stand trotzig am Fenster und sah mit stahlharten Augen in das verderbenbringende
„Man feste, feste! Dä Hoff hat schon mehr utgehollen!"
Als er aber am Abend durch seine Felder schritt, hätte er heulen mögen wie ein Schuljunge.
Zwar sprang die Regierung den unwettergeschädigten Landwirten hilfreich bei. Doch langte das kaum zu, um die verschlämmerten Aecker wieder in Ordnung zu bringen und schnell noch ein wenig Winterfrucht anzubauen.
Die Schulden blieben, und die Gläubiger drängten mehr als zuvor.
Reichsrvehrdoppelposten vor dem Ehrenmal ' Anker den Linden
Berlin, 9. März. Von Sonntag, den 12. März ab, dem Volkstrauertag für die Gefallenen des Weltkrieges, wird vor dem Ehrenmal Unter den Linden ein Doppelposten der Reichswehr aufgestellt werden. Der Doppelposten wird täglich von 8 Uhr morgens ab bis zum Eintritt der Dunkelheit stehen.
Nationalsozialistische Führer bei Held
Wünchrn, 9. März. Am Donnerstag mittag fuhr der Stabschef der nationalsozialistischen SA. Röhm und der i Landtagsabgeordnete und Gauleiter von Oberbayern-Schwa- ! ben Wagner in Begleitung mehrerer SA.- und SS.- ' Führer vor dem bayerischen Staatsministerium vor und begaben sich zu dem Ministerpräsidenten. Anschließend fand j eine Besprechung der Minister statt.
i Heine Gleichberechtigung
! Paris, 9. März. Der halbamtliche „Petit Paris,en" schreibt, Mac Donalds Bemühungen um eine Durchführung der wirklichen Gleichberechtigung werden in Paris keinen ! Erfolg haben. Die französische Regierung werde sich nicht j einem neuen „Mißverständnis bezüglich der Gleichberechtigung ausfehen, die die Genfer Verhandlungen beherrscht habe. Frankreich würde einen tiefen Graben zwischen sich und seinen Freunden Polen, Belgien und den. Kleinen Verbund ziehen. Das n-affonn- . listische „Echo de Paris" sagt, der französische Plan, daß ' alle Mächte sich für die „Sicherheit" Frankreichs verbürgen , sollen, erscheine bei den gegenwärtigen Verhältnissen auf der Abrüstungskonferenz nicht mehr als durchführbar. Im Hauptausschuß müsse der französische Vertreter jetzt Nein . sagen. Wenn man das französische Heer an- - taste, taste man den Frieden an.
' kommunistische Zelle in einer französischen Schiffsjungen- j Vorschule
? Paris, 9. März. In der Vorschule für Schiffsjungen der ? Kriegsmarine in Bre st, die Zöglings im Alter von 13 i Jahren ausbildet, ist eine kommunistische Zell« ent- s deckt worden. Zwölf Schüler wurden entlassen, gegen zwei ' Lehrer wird ein Dienststrafverfahren eingeleitet.
Liukkgark, 9. März. Unsinnige Behauptung. Während der Wahlbewegung ist von einem Parteisekretär in Versammlungen behauptet worden, die Württ. Landwirtschaftskammer habe 180 000 Mark aus der Ofthilfe erhalten, über deren Verbleib nichts bekannt geworden sei. Diese Behauptung ist rein aus den Fingern gezogen, da die Landwirtschaftskammer nicht einen Pfennig O st - Hilfebeiträge erhalten Haff Im übrigen haben die Landwirtfchastskammern mit den OsthÄfebeiträgen überhaupt nichts zu tun.
Berufung. Das Staatsministerium hat durch Beschluß vom 29. Dezember 1932 den Schriftleiter der Süddeutschen Zeitung in Stuttgart, Dr. H o r l a ch e r, zum Ersten Schriftleiter des Staats-Anzeigers bestellt und ihm für die Dauer der Bekleidung dieser Stelle die Amtsbezeichnung Oberregierungsrat verliehen.
Nationalsozialisten im Südfunk. Die Fahnenwache, di« am Mittwoch im Haus des Deutschtums, in dem sich der Südsunk befindet, zurückblieb, verweigerte, wie schon berichtet, gestern den jüdischen und teilweise auch nichtjüdischen Angestellten des Sridsunks den Zutritt in dos Gebäude. Beide Hoftore blieben am Mittwoch geschlossen. Der Zutritt zu dem Haus des Deutschtums war nur durch das Tor am Lharlottenplatz, wo die Wache der Nationalsozialisten stand, möglich. Die Leitung des Südsimks hat laut Württemberger Zeitung die gestrigen Vorfälle nach Berlin mitgeteilt und die Entscheidung der Rsichsstell-en angerufen.
Abgesagte Versammlung. Die geschlossene Mitglieder- Versammlung der SPD. von Groß-Stuttgart, die Mittwoch abend im Saalbau Dinkelacker stattfinden und auf der der Reichstagsabgeordnete Dr. Schumacher sprechen sollte, wurde von der sozialdemokratischen Parteileitung abgesagt, da Störungen befürchtet wurden.
Aassehundeausstellung. Der Bund württ. kynologifcherBtt- eine hält am Sonntag, 9. April, in der Gewerbehalle eine Rassehundeausstellung ab, mit der der Bund die Feier seines 25jährigen Bestehens einleiten wird. Jede Auskunft erteilt die Ausstellunasleitung Stuttgart, Urbanstraße 45, 1. Fernsprecher 289 19.
Seit dem Unwetter machte sich auch Ludger Herbrügge seltener.
Hanna saß fast jeden Abend allein mit ihrem Vater, der immer verdrießlicher wurde. Er sah, daß er sein Schicksal nicht mehr zu meistern vermochte, legte schließlich müde die Hände in den Schoß und ließ die Dinge laufen wie sie wollten.
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„Ich weiß nicht, was ich noch machen soll", klagte Hanna, als sie Sonntags mit Vredenkamp am Ruhrufer spazierte, „Papa macht jetzt überhaupt nicht mehr mit. Ich muß nun auch seine Arbeit noch tun. Er sitzt bloß den ganzen Tag herum, schimpft über jede Fliege an der Wand und brütet über seinen Papieren. Es ist kaum zum Aushalten."
„Ja, ich kann nur wiederholen, was ich schon oft gesagt habe: ich kenne mich in all diesen Dingen nicht aus."
„Ach du, es ist furchtbar. Er läßt keinen hineinschauen in seine Papiere. Manchmal meine ich wirklich, er hat Grund zu verheimlichen, wie es um uns steht."
„Und bei euern Nachbarn, sagtest du doch mal, steht es auch nicht besser?"
„Da ist es auch nicht viel anders als bei uns. Ein Stück Vieh nach dem andern muß für einen Schandpreis aus dem Stall, und neues kommt nicht rein. Bald werden sich die Bauern alle selber vor den Pflug spannen müssen."
„Wenn das überall so ist, dann ist Hoffnung. Denn ein ganzer Stand kann nicht verderben. Zumal der Bauernstand nicht. Der ist doch der Ernährer des Volkes."
„Das ist alles ganz schön und gut, aber wenn man einmal so tief drinsitzt wie wir, dann ist es aus. Ich hörte übrigens, auch in der Industrie fing es an, schlechter zu werden." .Fortsetzung fotzt),