ls« verschwanden. Das Rätsel ist jetzt gelöst. Minister Göring machte Mitteilung über das Vorgefundene Schrift- material, das noch durchgeprüft wird. Unter anderem fei ein fertiger Plan für den Ausbruch des Bürger­kriegs in der Nacht vom 6. zum 6. Mürz, also unmittel­bar nach Schluß der Reichstagswahlen gefunden worden: die Kommunisten sollten in Trupps von je 200 Mann Vor­gehen, die nationalsozialistischen Organisationen, der Stahl­helm und die Polizei sollten durch gefälschte Befehle trre­geführt, große Brände angelegt, hervorragende Persön­lichkeiten als Geiseln gefangen genommen oder getötet wer­den usw. Das Material soll nach Beendigung der Sichtung öffentlich bekanntgegeben werden.

Die nächste Folge war nun eine scharfe Notverord­nung des Reichspräsidenten zum Schutz von Volk und Staat, die für Verbrechen des Aufruhrs die Todesstrafe oder schwere Zuchthausstrafen vorsieht und, was besonders wichtig ist, die verschiedenen Länder regie­rt! n gen verpflichtet, Anordnungen der Reichsregierung in diesem Betracht durch­zuführen, widrigenfalls sie auf Grund der Nollzugsgewalt des Reichs in den Ländern durchgeführt werden. Soviel bis jetzt bekannt ist, haben alle Länder und die Hansestädte dem Ersuchen des Reichs stattgegeben, die kommunistischen Blätter, Plakate, Versammlungen, Umzüge usw. verboten mit Aus­nahme von Bayern, das wieder eine Extrawurst haben will. Ministerpräsident Dr. Held reiste extra nach Berlin und hatte eine lange Unterredung mit dembayri­schen" Reichskanzler Hitler: Bayern sei von Anfang an so scharf gegen die kommunistische Bewegung vorgegangen, daß man in Bayern die Notverordnung nicht brauche. Da­gegen find in Bayern zwei größere nationalsoziali­stische Blätter vom 2. bis S. März verboten worden, di« dann allerdings Beschwerde beim Reichsinnenminister er­hoben haben. Möglich, daß sich daraus ein neuer Streitfall zwischen Bayern und dem Reich ergibt.

Im Zusammenhang mit der genannten Notverordnung ist dan noch ein« andere erschienen, di« den unmittelbaren Verrat deutscher Belange ans Ausland, be­sonders militärischer Art, die verräterische Verbreitung reiche schädlicher Nachrichten im In- und Ausland unter schwerere Strafen nimmt als bisher.

Das ist nun die Sachlage am Vorabend vor der R e i cb s r a g s w a h l, die für die Geschicke von Reich und Volk von allergrößter Bedeutung sein wird. Zum erste» Mal seit Gründung des Reichs stehen sich zwei Fron­ten gegenüber, Rechts und Links. Das deutsche Volk wird am 5. März Zu entscheiden haben, welche Seite den zah­lenmäßigen Vorrang haben wird. Für den Bestand der Reichsregierung und der Regierung in Preußen Preu­ßen wählt bekanntlich für sich am 12. März wird, der Wcchluussali zunächst wohl nicht nusschslagMb-enid sein, Reichskanzler Hitler hat ja wiederholt erklärt, daß die Links nicht mehr zur Herrschast kommen werde. Es würde sich also etwa darum handeln, ob das Zentrum sich künf­tig der Rechten «.»schließen wird: die Brücke ist gespert, aber nicht abgebrochen. Es kommt also darauf an, ob die Rechte am Sonntag für sich eine Mehrheit erhält, ein­schließlich des Zentrums würbe sie auf sehen Fall «ine sichere Mehrheit im Parlament haben.

Zn Genf hat sich die außerordentliche Vöikerbunds- versamlung so ziemlich einstimmig für den Neanzeh- ner-Bericht ausgesprochen, und damit im japa­nisch-chinesische n Streit der Form nach den Chi­nesen recht gegeben. Aber so ganz schlimm ist es nicht ge­meint; wer weiß, was die Großkopfeten unter vier Augen miteiiwnder ausgemacht haben. Jedenfalls hat Japan, nach­dem es seine Knallraketen Halle steigen lassen, sein« Drohung mit Austritt aus dem Völkerbund noch nicht wahr gemacht, und der japanische Hauptvertreter Matsukuo läßt es sich in Genf nach wie vor wohl sein. Der Haupt- aussthuß der Abrüstungskonferenz spielt seine Komödie weiter. Nachdem man in der Frage der Vereinheitlichung d«r europäischen Heere den deutschen Antrag mit Glanz batte durchfallen lassen dafür stimmte nur Nadolny hat Frankreich es wieder verstanden, die Abschaffung der militärischen Luftfahrt zu Hintertreiben, in­dem es unter Assistenz seiner guten Freunds und Traban­ten die Zivilluftfahrt, die die eigentlich gefährliche sei weil Deutschland darin allerdings in erster Reichs siebt so in den Vordergrund zu schieben verstand, daß man die 4000 französischen Bombenflugzeuge darüber ver­gessen möchte. Der deutsche Vertreter Brandenburg erhob zwar Protest: er wolle nicht mehr mittun, wenn nicht die Abschaffung der Bombenflugzeuge gesichert sei er ließ sich aber beruhigen und tut wieder mit. Man kann gespannt darauf fein, was bei dem Genfer Theater heraus­kommt. Manche glauben, sie wissen es schon.

kleine Nachrichten ans aller lve»

Eine Mllionenklage abgerviefen. Vor der dritten Kam­mer für Handelssachen in Frankfurt a. M. schwebte seit geraumer Zeit eine Schadenersatzklage der Firma Dycker­hoff u. Wiedmann in Biebrich, Redlich u. Berger-Bau AG. in Wien und Ast u. Co. in Wien gegen die Vorarlber­ger Jllwerke AG in Bregenz, an der das Land Vorarlberg, der Staat Württemberg und verschie­dene führende Elektrizitätsgesellschaftcn beteiligt sind. Die Beklagte hat die Wasserkräfte an der III in Vorarlberg von Bludenz aufwärts, sowie des Lünersees und des Aloier- bachs zur Stromerzeugung nutzbar gemacht und die Bau­arbeiten teilweise an die Klägerinnen vergeben. Sie errich­tete das sogenannte Vermuntwerk, das einen Stdusee, die Druckstollen und Druckrohrleitungen, das Krafthaus und die Staumauer umfaßt. Dem 1931 vollendeten Vermunt- werk stellten sich viele Schwierigkeiten entgegen. Z. B waren zur Heranschaffung und Bearbeitung der Baustoffe eigene Bahnanlagen, Förderanlagen, Mischhäuser usw. not­wendig. Die Klägerinnen behaupten, daß sie einen Betrag «on vielen Millionen Schilling zusätzlich aufwenden mußten aus Ursachen, die die Beklagte zu vertreten habe. Die Beklagte bestreitet das. Das Gericht fällte jetzt ein Teil­urteil, das jedoch den Kern der Klage bildet. Der Vertrag zwischen den Parteien über die Errichtung der Staumauer Bermunt sei als Werkvertrag anzusehen; es handle sich nicht um eine Ausschreibung, wie geltend gemacht wurde. Die Klägerinnen hätten die Staumauer zu errichten

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gehabt ohne Rücksicht auf di« Boden- und Felsbeschaffen­heit: sie seien daher mit ihrem Anspruch auf 4495 932 österreichische Schilling nebst Zinsen abzu weisen. Die Beklagte wird lediglich verurteilt, an die Klägerin 70 430 österreichische Schilling nebst 2 v. H. Zinsen über Reichs­bankdiskont seit Oktober 1931 zu zahlen.

Wo die Deutschen Barcelonas wählen. 3000 deutsche Einwohner Barcelonas, die zur Reichstagswahl ihre Stimme abzugeben wünschen, haben den HapagdampferHalle" ge­mietet. Das Schiff wird über die spanische Hoheitsgrenz« hinausdampfen, um die Wahlhandlung gültig zu machen.

Beleidigungsprozeh. Wegen Beleidigung des Reichs­ministers Dr. Hugenberg durchOffene Briefe" wurd« der Herausgeber derChronik der Menschheit", Georg L i - chey, vom Schnellschöffengericht Berlin zu 5 Monaten Ge­fängnis verurteilt.

Hochverräter. Der Erste Strafsenat des Kammergerichts Berlin verurteilte den früheren Studienrat Fritz Arndt wegen vollendeten Verrats militärischer Geheimnisse zu­gunsten Polens zu 5 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverlust und Zulässigkeit der Stellung unter Polizei­aufsicht. Der Verurteilte hatte den polnischen Behörden im deutsches. Abwehrdienst beschäftigte Personen namhaft ge­macht.

Geheimnisse des Vitamins gelöst. Die Vitaminforschung hat an der Göttinger Universität durch die erfolgreichen Ar­beiten einer Reihe von Gelehrten darunter Prof. W i n- daus schon seit längerer Zeit wertvolle Förderung erfah­ren. Man hat insbesondere die Stoffe festgestellt, die der Nahrung zugeführt werden müssen, um Erkrankungen aus Mangel an Vitaminen sogenannte Vitaminosen zu Hellen. Nach Isolierung dieser Stoffe wär es daher die Auf­gabe der chemischen Wissenschaft, den chemischen Aufbau der Vitamine festzustellen. Auf diesem Forschungsgebiet hat nun der Göttinger Privatdozent Dr. Fritz Michael einen we­sentlichen Schritt vorwärts getan, indem es ihm gelungen ist, die chemische Struktur des gegen die Skorbu-Erkrankung wirksamen Vitamins aufzuklären, so daß man mit der künst­lichen Herstellung desselben beginnen kann.

Ein schweres Explofionsunglück ereignete sich in einem Weinkeller in Beurig bei Saarburg. Aus größeren Mengen Schwefel, der in dem Keller lagerte, hatten sich Schwefelgase entwickelt. Als der Küfermeister ein Streich­holz anzündete, explodierten die Gase und es bildete sich eine Stichflamme, durch die der Küfer und ein Arbeiter schwer verletzt wurden. Auch der Keller war in Brand ge­raten. Die Feuerwehr mußte zur Bekämpfung des Brands mit Gasmasken Vorgehen.

Furchtbare Familientragödie. In Breslau wurden am Freitag mittag der Arbeiter Paul Günther und fünf Kinder im Alter von 4 bis 11 Jahren in ihrer Wohnung gasver­giftet aufgefunden. Günther lebte in zerrütteten Familien­verhältnissen. Seine Frau und zwei weitere Kinder muhten bereits durch das Wohlfahrtsamt anderweitig untergebrachk werden. Die Frau hatte Donnerstag abend gegen ihren Mann Strafantrag wegen schwerer Körperverletzung gestellt.

Raubmord an einem Geldbriefkräger. In Thorn (Neu­polen) ist am Donnerstag nachmittag ein Geldbriefträger ermordet und beraubt worden. Der Mörder, der von aus­wärts zugereist war, und sich bei einer Witwe eingemietet hatte, soll Miller heißen. Er hat an sich selbst einen Betrag von 5 Zloty abgesandt. Als ihm der Briefträger das Geld bracht«, wurde er von dem Verbrecher erdolcht. Dem Mör­der sind 3500 Zloty (1645 Mk.) in die Hände gefallen.

Neues englisches Tauchboot. Die britische Admiralität gibt die Einzelheiten über das neue TauchbootHames" be­kannt, aus denen hervorgeht, daß es sich um das schwerste Unterseeboot der Welt handelt. Bei der Probefahrt wurde die Höchstgeschwindigkeit von 22,5 Knoten (41,6 Kilometer) an der Oberfläche erreicht. Das Boot kann bis 120 Meter tief tauchen.

Eisenbahnanschlag in Irland. Auf der Strecke Belfast Londonderry wurde ein Personenzug durch verbrecherisches Aufreißen zur Entgleisung gebracht. Der Zug stürzte über ein« Böschung hinunter. 70 Personen wurden verletzt.

Verseht: Postdirektor Dr. Lauxmann in Friedrichshafen aus dienstlichen Gründen mit seinem Einverständnis nach Stutt­gart Oberpostdirektion,

lleberkragen: Die Stadtpfarrstelle der Paul Gerhardt-Kirche in Stuttgatrt dem 2. Stadtpfarrer Binder in Stuttgart- Wangen, die Stadtpsarrstelle der Brenzkirche in Stuttgart dem Pfarrer Hitzing er, Geschäftsführer des Eo. Preßver- bands in Stuttgart; eine Lehrstelle der Bes,-Gr, 9 b für Hand­arbeit, Hauswirtschaft und Turnen an der Mädchenrealschule in Reutlingen der Hilfslehrerin Hedwig Leypold daselbst.

MrilmheMche LW.deslh§a!er

Großes Haus, 5, März: Des Landesbußtages wegen geschlossen,

6, Hauptmiets B 23: Liselott (811), 7, D 23: Der Freischütz (811), 8. E 23: Das Liebesverbot (810,30), 9. A 24:- Simone Boccanegra (8 bis nach 10,30), 10, Geschlossene Vor­stellung für Arbeitslose usw,: Die Nürnberger Puppe, Sonne und Erde (68,45). 11, Auswärtigen-Miete 2, Abt. 10, Vorst,: Die Fledermaus (710), 12, Liselott (7,3010,30).

Kleines Haus. 5. März: Des Landesbutztags wegen geschlossen,

6, Hauptmiete A 23: Spiel im Schloß (810,15), 7. St.B.B, 35: Die endlose Straße (810.15), 8, 1. Gastspiel Friedrich Kaytzler: Vor Sonnenuntergang <8 bis nach 10,30), 9- B 24: 2, Gastspiel Friedrich Kayßler: Vor Sonnenuntergang (8 bis nach 10,30). 10, C 24: 3, Gastspiel Friedrich Kayßl-r: Der 18. Ok­tober (810). 11. 4, Gastspiel Friedrich Kayßler: Der 18, Ok­tober (810). 12,: Die endlose Straße (46,15), 12,: Spiel im Schloß (810.15). 13. A 25: Dänische Ballade (8 bis nach 10,30).

Liederhalle. 12, März: 9, Symphoniekonzert (öffentliche Haupt­probe) 1112.45 Uhr, 13, März: 9, Symphoniekonzert (8 bis 9,45).

Sendefolge der SKMMler Rundfunk AG.

8. März (Wiirtt. Landesbubtag)

g,50:Magnifkcat anima men", 10,40: Flötenstücke v. Haydn. 10,40: Evangelische Morgenfeier, 11,30: Bnch-Kantats. 12.00: Konzcrt, 13.00: Händcl-Haydn-Mozart-Ltunde, 14,00: Stunde des Landwirts:Frühsahrs- arbeiten im Bauern- und Hausgarten", 14,30: Schallplatte», 15.M: Jugend, stunde. 10,30: Orgelkonzert, 17,30: Fastenkonzert, 13,00: Sportbericht. 13,20: Beim Scheibenschlagen im Markgräfler Land. 1S.00: Orchesterkonzert. Dazwischen: Bekanntgabe der Wahlergebnisse bis zur Feststellung des vor. läufigen Endresultates, 22.00: Zeitangabe, Wetterbericht, Nachrichten, Sport- bericht. Anschließend: Konzert. Dazwischen: Bekanntgabe der Wahlergebnisse bis zur Feststellung de» vorläufigen Endergebnisse»,

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Montag, li, März:

O.: Zeitangabe, Wetterbericht, Gymnastik, 7,l5: Zeitangabe, Nachrichten, 'letterbericht. 7.20-8,00: Echallplatten. 10,00: Nachrichten, 10.10: Wieder im Vorfrühling, 10,40lt.13:Neuzeitliche Musik kur Orgel", 11,55: Wet'er. bericht, 12,00: Konzert. 13,13: Zeitang.be, Nachrichten, Wetterbericht. 13 30: Konzert. 14,30: Spanischer Sprachunterricht, 15,00-15,30: Englischer Sprach, unterricht für Anfänger, 10,30:Mariechcn" (Aove,e>, 17.00: Konzert, 13,Iö: Zeitangabe, Wetterbericht. Landwirtschastsnachrichlen, 18.25: Aus dem Wirtschaftsleben unserer Heimat: 21. Mnsügernie und Spielwaren. 18,50: Englischer Sprachunterricht. 19,15: Zeitangabe, Nachrichten. 19,80: Aus Spaichingen: Auf dem Dreifnltigkeitsberg, 20,10: Konzert, 22.00: geitan- gäbe, Nachrichten, Wetterbericht. 22,20: Schachsunk, 22,45 -24,00: Nachtmusik.

Hände! und Verkehr

WürtkemberMche Notenbank

Unter dem Vorsitz von Finanz,ninister Dr. Dehlinger fand am 3, März die ordentliche Generalversammlung der Wiirtt, Noten­bank statt. Es waren 13 831 Stimmen vertreten.

Der Geschäftsbericht über das Jahr 1932, das 6l, Geschäfts­jahr, wurde entgegengenommen und die vorgelegte Bilanz ge­nehmigt, Dem Aufsichtsrat und Vorstand wurde einstimmig Ent­lastung erteilt und die Auszahlung einer Dividende von 5 Prozent (wie im Vorjahr) gleich RM, 4t) sür die Aktie zu RM, 800 und NM, 20 für die Aktie zu RM. 400 abzüglich Kapitalertragsteuer nach dem Antrag des Vorstands und des Aufsichtsrats beschlossen. Der Dividendenfchein Nr. 1 gelangt ab 4, Mürz d. I. zur Ein­lösung. >

Die infolge Ablauf ihrer Amtszeit aus dem Aufsichtsrat aus­scheidenden Herren Finanzminister Dr, Dehlinger, Dr, Otto Albert, Wirtschaftsminister Dr, Maier, Präsident Otto Mül­ler und Präsident Hugo Neufser wurden auf die Dauer von drei Jahren wiedergewählt.

Der haferausfuhrschein

Rach der Verordnung, die am ll, März d, I, in Kraft tritt, wird der Zollsatz für Hafer bei Nachweis der Ausfuhr einer entsprechenden Menge von Hafer aus dem freien Verkehr des Zoll­gebiets durch Vorlage eines Ausfuhrscheins bis zum 31, Juli 1933 auf 8 ,/( je Dz herabgesetzt. Der gleiche Zollsatz gilt bei Nachweis der Ausfuhr einer entsprechenden Menge von Hafer in Form von Müllereierzeugnissen mit Ausnahme von lediglich gequetschtem, ge­walztem, geschrotetem oder sonst zerkleinerten, rohen Hafer durch Vorlage eines Ausfuhrscheines bis zum 31, Juli 1933, wenn die Ausfuhr nach dem 10, März d, I, getätigt wird. Bis zum 10. März bleibt die Einfuhr zollfrei. Nach näherer Bestimmung des Reichs- finanzministers kann von der Zollerhebung abgesehen werden, wenn der Nachweis erbracht wird, daß der Hafer auf Grund von Verträgen eingeführt wird, die nachweislich vor dem 2, März 1933 abgeschlossen worden sind,

Reichsregierung gegen Kürzung der Tariflöhne .

Amtlich wird mitgeteilt, daß die Reichicsqierung die Kürzung der Tariflöhne, wie sie letzthin mehrfach vm genommen oder ver­langt worden ist, wirtschaftlich sür uiL ' bar holte. Das Ka­binett wird sich am Dienstag mit dieser ^'-age beschäftigen. -

Berliner Pfundkurs. 3, März. 14,46 G 15,50 B.

Berliner Dollarkurs. 3, März, 4,209 G 4,217 B.

100 französische Franken 16,61 G,, 16,65 B.

100 Schweizer Franken 82,17 G., 82,33 B.

100 österr, Schilling 48,45 G., 48,55 B.

Dt. Abl.-Anl, 69,50, ohne Ausl, 9

privaldiskonk 3,875 o. H, kurz und lang

Würlt. Lilberpreis, 3, März. Grundpreis 39,50 d. Kg,

Der Rediskontkredit der Reichsbauk ist, wie bereits mitgeteilt, von den Gläubigern (BIZ,, Bank von Frankreich, Bank von Eng­land und Bundesreservebank in Neuyork) auf weitere Z Monate verlängert worden, nachdem die Reichsbank wieder eine Abschlags- zahlunu von 16 Millionen Dollar geleistet hatte. Die Schuld be­trägt nunmehr noch 70 Millionen Dollar von ursprünglich 10V Millionen, Der Zinssatz wurde von 5 auf 4 v. H. herabgesetzt,

pachkzinserleichterung in Preußen. Die preußische Domänen­verwaltung teilt mit, daß die Pachtzinse sür Staatsdomänen für das Jahr 1932/33 im Sinn von Erleichterungen für di« Domänen- Pächter neu geregelt werden.

Die deutschen Sparkassen im Januar. Die Spareinlagen bei den Sparkassen des Deutschen Reichs haben im Januar 1933 -di« 10-Milltarden-Grenze. die sie seit Oktober 1931 unterschritten hat­ten, wieder erreicht. Bei insgesamt 777,7 (Dezember 1932: 527,4) Will, Mark Gutschriften, von denen 159,9 (117,8) Will. Mark auf Zinsen und 40,25 (24,7) Milt. Mark aus Aufwertungen entfallen, sowie andererseits 471,4 (408,3) Will, Mark Auszahlungen ergibt sich zum Ende des Berichtsmonats ein Gesamtbestand von 10 228 Millionen Mark, Dabei ist zu berücksichtigen, daß die Neueinzah­lungen trotz steigender Tendenz der Auszahlungen letztere über- trassn Die Giroeinlagen haben sich im Berichtsmonat von 1102,1 auf 1106,8 Will, Mark erhöht,

Die Reuyorker Bundesreservebank hat infolge des starken Gold- nbsluises de,, Diskont von 2,5 (seit 23, Juni 1932) auf 3,5 v. H- erhöht, In den letzten Wochen hat im Zusammenhang mit der Bankenkrise in Amerika eins neue bedeutende Umschichtung des Galdbesitzes stattgefunden. Die Bundesreservebank hat im Februar mehr als 175 Millionen Dollar Guthaben und Noten in Gold um­wandeln müssen, und in den letzten Tagen sind neue erheblich« Goldverluste eingetreten. Der Goldbestand der Reservebank war Ende Februar noch mit 3260 Will, Dollar verzeichnet, im letzten Ausweis nur noch mit 3120 Mill, Dollar,

Tarissriede kn der Textilindustrie. Der Arbeitgeberverband der Deutschen Textilindustrie e. V, und die Arbeitnehmerverbände haben sich unter Zurückstellung beiderseitiger Wünsche im Interesse einer ruhigen Fortentwicklung der Wirtschaft entschlossen, eine Stabili­sierung der derzeitigen Arbeitsbedingungen für einen längeren Zeitraum vorzunehmen. In der Vereinbarung werden die Lohn- tarisverträge mit einer Mindestzeit bis zum 31, Januar 1934, die Mantelverträge und Mehrarbeitszeitabkommen bis zum 30, April 1934 verlängert. In den zur Zeit tariflosen Bezirken werden die jetzt gültigen Arbeitsbedingungen zum Tarifvertrag erhoben. Diese Vereinbarung regelt die Arbeitsbedingungen für etwa 600 000 Arbeitnehmer.

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