Vertrauen zur jetzigen Regierung, vaß es ihr gelingen wirb, die Wirtschaft zu beleben und dementsprechend die Arbeitslosigkeit zu senken. Getragen von diesem Vertrauen hoffen wir, daß es möglich sein wird, aus den Trümmern der sozialen Einrichtungen feste und gesunde Grundlagen zu schaffen, aus denen jeder Versicherte seinen Beiträgen entsprechend auch Leistungen garantiert erhält. Wir begrüßen die eiche Lockerung von Härten.
Ausschuß zur Nachprüfung der Osthilfe
Berlin. 21. Februar. Die Reichsregieruna hat bereits am letzten Freitag auf Vorschlag des Reichsministers Dr. Hugenberg an die ReichZtaosfrakiionen, mit Ausnahme der Kommunisten, Einladungen zur Beteiligung an einem Ausschuß zur Nachprüfung der Osthilf« ergehen lassen. Aufgefordert wurden die Abgeordneten Reinhardt und Martin (NSDAP.), Hcrrmony (DN.), Ersing (Ztr.), Heinig und Wisse! (Soz.), Behrens vder Einrpsendärser (Techn. Fraktion) und Pfleger (B. Vp.). Die Herren haben sich bis 23. Februar zu erklären.
Zum Vorsitzenden des Ausschusses ist der frühere Reichs- wirtschaftsminister Dr. Neuhaus auserfeben. Der Ausschuß soll so bald als möglich zusammentreten.
Zeitunasverbote
Berlin, 21. Febr. Die Wochenzeitung der Eisernen Front „Der Alarm" wurde vom Polizeipräsidenten bis 31. März verboten.
Der Oberpräsident der Rheinprovinz hat die kommunistischen Blätter „Ruhr-Echo" in Essen, „Freiheit" in Düsseldorf und „Sozialistische Republik" in Köln bis 28. Februar einschließlich verboten.
Das Reichsgericht hat das zweiwöchige Verbot des „Reichsbanner" auf eine Woche verkürzt. Ferner hat das Reichsgericht das Verbot von 6 sozialdemokratischen Zeitungen in Thüringen (wegen Abdrucks des sozialdemokratischen Wahlaufrufs) aufgehoben. Die Kosten des Verfahrens wurden dem thüringischen Staat auferlegt.
Das Reichsinnenministerium hat bei der bäuerischen Regierung das Verbot der „Münchner Neuesten Nachrichten" aus drei Tage beantragt. Die Regieruna hat jedoch dagegen die Entscheidung des Reichsgerichts ange- rnsen. Das Blatt hatte behauptet, Reichskanzler Hitler sei gegen die Ermäßigung der 59-^-Krankenscheingebühr aus 25 Pfennige. In Wahrheit erscheint, wie der Völkische Beobachter mitteilt, Hüter diese Ermäßigung ungenügend und er möchte die Gebühr ganz beseitigt wissen. Dagegen wird aber von den ziMänrugen Ministern das Bedenken erhoben, daß be-i Beseitigung der Gebühr die Krankenkassen beitrage erhöht werden müßten.
Ein gleiches Ersuchen erging an die badische Regierung betr. ein achttägiges Verbot des „Badischer Beobachter" (Ztr.) wegen eines Artikels über die Stuttgarter Hitlerrede. Der badische Innenminister hat ebenfalls die Enscheidung des Reichsgerichts angerufen.
Volksentscheid in Danzig über Gewährung von Straffreiheit
Danzig, 21. Febr. Nachdem der Senat der vom Volkstag beschlossenen Gesetzesvorlage über die Gewährung von Straffreiheit in der eingebrachten Fassung nicht zugestimmt hat und der Volkstag in der Sitzung vom 19. Januar bei seinem Beschluß geblieben ist, wird diese Gesetzesvorlage zum Volksentscheid gebracht.
Monarchie in Bayern?
Münch««, 21. Febr. Verschiedene Berliner Blätter, aber auch der Nürnberger „Fränkische Kurier" behaupten von neuem, in Bayern werde die Einsetzung eines Staatspräsidenten ernstlich erwogen. Staatspräsident solle Kronprinz Rupprecht werden. Die „Tägliche Rundschau" behauptet sogar, der Besuch des Staatsrats Schäf - s e r beim Reichspräsidenten habe vor allem dieser Frage gegolten. Der Landesleiter des Bayrischen Heimat- und Königsbunds, Frhr- v. Guttenberg, erklärt demgegenüber. die Sache der bayrischen Monarchie dürfe nie Sache einer Partei oder von Parteien sein; eine wahrhaft überparteiliche Staatsführung könne nur die Krone gewährleisten. Man glaubt vielfach, daß in dem sich entwickelnden Kampf zwischen Bayern und dem Reich die Bayrische Volks- partei nicht bei der Einsetzung eines Staatspräsidenten stehenbleiben, sondern sich gleich für die Monarchie entscheiden würde. Darauf weist ein Artikel im „Regensburger Anzeiger", dem Blatt Dr. Hslds, hin, in dem es heißt: „In dem monarchischen Gedanken und seiner Verwirklichung sehen wir die letzte und größte Krastreserve Bayerns. Ein bayrischer König i st d i e b e ste G e- währ für die Erhaltung des bayerischen Staats auch in der Zukunft. Wenn man in Berlin weiter versuchen sollte, Bayern zu „entrechten", so wird man in Bayern wissen,
was man zu tun hat. Heute gisi es, älle SäWschM KkäM für den unausbleiblichen Endkampf bereitzuhalten.
Scharfe Rede Helds
Amberg (Oberpfalz), 21. Febr. In einer Wahlversamm- I lung der Bayerischen Volkspartei hielt Ministerpräsident Dr. j Held eine außerordentlich scharfe Rede gegen den Aufruf ! der Reichsregierung. Er sagte u. a., er werde die bayerische ! Selbständigkeit bis zum üußerstenzu wahren suchen, auch wenn mit Gewalt aus irgendeine Weise der Kamps s geführt werde. Er sei darauf gefaßt und es sei zu hoffen, daß auch das bayerische Volk daraus gefaßt sein werde. Auf ! alle Falle werde man keinen preußischen Prin- ! zen zum deutschen König bekommen. Was Bayern ! in dieser Sache zu tun gedenkt, gehe niemand etwas an. s
Blutige Zusammenstöße in Kaiserslautern i
Kaiserslautern, 21. Febr. Nach einer Versammlung des ( Zentrums und der Bayerischen Volkspartei, in der Dr. Brü- t ning sprach, kam es zu s ch w e r e n Z u s a m men st ö ß e n t zwischen der Pfalzwacht, die den Saalschutz übernommen hatte, und Nationalsozialisten. 21 Mitglieder der Pfalzwacht, sowie einige SA.Leute erlitten Schuß- und Schlag- Verletzungen. Die Stadt war bis lange nach Mitternacht in ! größter Erregung. Dr. Brüning wurde unter starker Br- i deckung nach Mannheim geleitet, von wo er mit dem Schnell- ! zug nach Berlin zurückkehrte. i
Der Slreii Peru-Kolumbien vor dem Völkerbundsrak !
Genf, 21. Februar. Der Völkerbundsrat trat heute vor- f mittag auf Antrag Kolumbiens zusammen, um zu dem j Streit zwischen Peru und Kolumbien Stellung zu nehmen. Der Ratspräsident stellte fest, daß der Vertreter Perus zu - der Sitzung nicht erschienen sei, obwohl die Sitzung schon r einmal auf Wunsch Perus vertagt worden war. Der Ratspräsident sprach seine scharfe Mißbilligung über das Verhalten Perus aus. Der aus den Vertretern Irlands, Spaniens und Guatemalas bestehende Ausschuß wurde mit der Schlichtung des Streits beauftragt.
Die Aufhebung des Nlkoholgefetzes
Washington. 21. Februar. Nachdem nunmehr auch das Abgeordneteichaus, wie vorher der Senat mit Mehrheit der Aufhebung des ÄlkohvlMsetzes Mgestünmt hat, geht die Vorlage jetzt den 18 Bundesstaaten zu. Sie muß von mindestens 36 eigens dafür gewählten Konventen gebilligt werden. Die Mitglieder dieser Konvente werden durch allgemeine Wahl bestimmt. Die Gegner der Aushebung des j Alkoholgesetzes hoffen, daß wenigstens in 13 Staaten die ; Einberufung der Konvente verhindert oder stark verzögert ! wird. Wahrscheinlich werden diejenigen Staaten, die eine I starke N egerbevölkerung haben — es sind deren acht l im Süden — gegen die Aufhebung sein, weil von der Frei- ! gäbe des Alkohols eine starke Zunahme der Negerverbrechen befürchtet wird.
Die Kämpfe in Jehol
Tokio, 21. Febr. Von japanischer Seite wird behauptet, der Kampf zwischen chinesischen und japanischen Truppen, s der Montag bei Tschao-Iangsu ausgebrochen ist, sei durch einen Versuch der Chmesen, die japanische Garnison zu umzingeln, herbeigeführt worden. Eine japanische Brigade aus Tschingtschau sei unverzüglich als Verstärkung herangezogen worden. Die Japaner gingen zum Gegenangriff über und suchen gegenwärtig auf Peipiao vorzudringen, um die Eisenbahnlinie zu besetzen. !
Das japanische Kriegsamt hat die Veröffentlichung von j Nachrichten über das Vorgehen in Jehol, abgesehen von den amtlichen Mitteilungen, verboten, angeblich, um . jede Möglichkeit eines Durchsickerns von Nachrichten über ? japanische Truppenbewegungen nach China zu verhindern.
Marineminister Okada hat den Offizieren und Mann- f schäften der japanischen Kriegsflotte Weisung erteilt, sich für ! alle Fälle bereitzuhalten. l
Die Mandschukuo-Regierung sendet ein auf 24 Stunden f befristetes Ultimatum an die chinesische Zentralregierung in ) Nanking, mit der Aufforderung, daß die Truppen des chins- j fischen Generals Tjchanghsueliang aus der Provinz Jehol s zurückgezogen werden. z
Die kolumbianische Gesandtschaft in Lima geplündert ^
Guayaquil, 21. Februar. Der kolumbianische Gesandte ! Lozano ist mit seiner Familie im Flugzeug aus Lim« hier z eingetroffen. Er erklärte, peruanischer Pöbel sei in die Ge- ? saudisch ast ein gedrungen und habe das Gebäud e einschließ- f lich des Weinkellers ausgeplündert. Die Archive seien jedoch !
in Sicherheit. i
Papeli vor der Berliner vatiMlen Studentenschaft
Auditorium Maximum der Fried- rich-Wilhelm-Unwersität Berlin veranstaltete die nationale Studentenschaft heute abend aus Anlaß der Wahlen zum Allgemeinen Studentenausschuß (Asta) eine Kundgebung, aus der Vizekanzler von Papen über die Eingliederung der akademischen Tugend in die Wirtschaft und den Staat natio- naler Prägung sprach. Die Rede, die der Rektor der Universität, Professor Dr. Kohlrausch, einleitete, wurde durch den Deutschlandsender übertragen.
VON Papen, von den Studenten lebhaft be- grußt, führte u. a. aus: Der akademische Boden verpflichtet den Redner, seine Ausführungen aus den Niederungen der politischen Phraseologie herauszuheben, und die Hörer auf die allzu gefühlsbetonte Einstellung dieser Tage zu verzichten. Wir müssen zur platonischen Auffassung von der Politik zuruckkehren. In der Neuzeit hat sich der Mensch allzu sehr dem diesseitigen Leben zugemendek und das kommunistische Manifest bildet die Vollendung dieses großen Säkulari- fationsprozesses. Die wahre Revolution des 20. Iahrhun- derts ist nicht der Bolschewismus, sondern die Erhebung der heroischen Persönlichkeit gegen Mechanisierung und Kollek- nvierung.
Daß der Marxismus heute verschwinden muß, ist nur d-e Quittung für seine geschichtliche Schu d. Allerdings dürfen wir nicht die Mitschuld des Bürgertums übersehen. Das liberale Anternehmertnm hat die Entwicklung mit vorbereitet. Eine wahre Sozialpolitik hat der Proletarisierung entgegen- Dirken müssen. Der Staat kann nicht die Verantwortung für das Lebensrisiko des Einzelnen tragen; wo der Einzelne zu schwach war, hätte die genossenschaftliche Selbsthilfe gestärkt werden müssen. Statt dessen hat man das deutsche Bolk zu einem Rentnervolk gemacht.
Die drei Gruppen, die die nationale Regierung gebildet haben, Nationalsozialisten, Deukschnationale und die christlich- konservativen Kräfte, maßen sich nicht an, allein national zu sein oder allein das deutsche Volk zu sein. Wenn Teile der kommunistischen Massen den Willen zeigen. Teil des Volkes zu werden, so müssen wir das unterstützen. Wenn aber kommunistische Führer ausländische politische Systeme und Methoden nach Deutschland bringen wollen, io müssen wir das rücksichtslos unterdrücken.
Erdbeben in Württemberg
Heute nachmittag um 16.47 und 16.51 Uhr wurde in Stuttgart und auch in verschiedenen Teilen Württembergs ein ziemlich starkes Erdbeben mit zwei aufeinanderfolgenden Stößen verspürt. Tn den Häusern klirrten die Fenster, Möbel und Wände erzitterten. Vielfach sprangen die Leute erschreckt auf die Straße. Aus dem Lande liegen bis jetzt Meldungen von Kornwesiheim, Marbach a. N., Leonberg. Neuenbürg, Hall, Lorch, Gmünd, Murrhardk, Rottenbnrg, Reutlingen, Tübingen, Ebingen vor. Tn Ebingen wurde schon um -12 Uhr ein schwacher Erdstoß wahrgenommen. Tn Neuenbürg wurde das Beben nicht als Stoß, sondern als Rütteln und Schütteln verspürt. Irgendwelche ernstere Schade« sind bis jetzt nicht gemeldet. Der Herd des Bebens liegt, wie die Erdbebenwarte Stuttgart auf Grund vorläufiger Feststellungen mitteilt, in ettva 45—50 Km. Entfernung, und zwar in der Südwestalb, also nickst wie das lehte- mal im Rheintal. Ziveifellos handelt es sich auch hier um ein sogenanntes tektonisches Beben.
Das Erdbeben machte sich um 4.50 Uhr auch in Karlsruhe mit zwei Stößen bemerkbar.
Aufklärung über Neunkirchen
Saarbrücken, 21. Febr. Das Gewerbsaufsichtsamt veröffentlicht einen Bericht über die neuesten bei der Untersuchung der Explosionskatastrophe gemachten Feststellungen. Der Explosion des großen Gasbehälter ist bekanntlich eine kleine Explosion in dem Umgehungsrohr des Gasometers vorausgegangsn. Es ist bereits früher festgestellt worden, daß an diesem Umgehungsrohr kurz vor der Explosion noch gearbeitet worden ist. Man nahm aber an, daß nur mit einem Hammer, also auf kaltem Weg. gearbeitet worden sei. Nunmehr wurde ermittelt, daß mit größter Wahrscheinlichkeit unmittelbar vor der Explosion Arbeiten mit dem Schneidebrenner an dem Umgehungsrohr vorgenommen wurden. Da das Umgehungsrohr vorher gasfrei gemacht worden war und eine Undichtigkeit dieses Rohres gegen das mit Gas gefüllte Nachbarrohr von den Arbeitern nicht bemerkt worden war, hielt man diese Arbeiten für ungefährlich.
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Zeitroman von Helmut Messerschmidk
Urheber-Rechtsschutz für die deutsche Ausgabe:
Drei Quellen-Verlag, Königsbrück (Sa.)
24. Fortsetzung Nachdruck verboten.
Hanna war ganz erstaunt.
„Ist da hinter mir jetzt jemand hinausgegangen oder hereingekommen?"
„Ein Mann ist hinausgegangen, antwortete sie.
„Also ist niemand mehr hinter mir?"
„Anscheinend nicht."
„Hier . . . bitte sofort verschwinden lassen. So, ich danke Ihnen. Das haben Sie sehr geschickt gemacht. Also, Ihr Vater . . . daß Ihr Vater damals heimgeschafft wurde, hat Heinrich veranlaßt."
„Was? Heinrich?"
„Ja, und ich Hab ein bißchen geholfen dabei."
. . Heinrich und . . . Sie?"
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Ein wenig später machte sich Hanna frohgesinnt auf den Heimweg. Sie hatte eine schöne Tat Bredenkamps erfahren . . .
Während sie noch einige Einkäufe besorgte, kam sie in die Nähe der Bredenkampschen Wohnung.
Irgend etwas Besonderes schien sich hier abzuspielen. Menschen strömten zusammen. In banger Ahnung näherte sie sich dem Auflauf.
Vor Bredenkamps Haus standen französische Soldaten.
Als sie das sah, erschrak sie so sehr, daß sie sich an eine Mauer anlehnen muhte, um nicht umzusinken.
„Da ist Haussuchung", hörte sie jemand sagen, „wer mag da wieder was verbrochen haben?"
Um Gottes willen, dachte Hanna, was werden sie seiner Mutter jetzt antun? Wie muh ihr das furchtbar sein!
Sie wartete lange. Die Menschen gingen allmählich ihrer Wege. Wenn sie noch weiter hier stehen blieb, mußte sie den Soldaten auffallen.
Tief erschüttert schlich sie sich davon . . .
*
Bredenkamp war ihr ein Stück Weges entgegengegangen.
„Wie siehst denn du aus?" rief er, als er sie kommen sah.
„Ach, Heinrich ... bei euch ist Haussuchung jetzt . . . ich Hab die Franzosen stehen gesehn."
„Das ist . . . bitter. Aber das Hab ich mir gedacht. Irgendwo ist immer ein Verräter. Mutter wird mir diese Stunden ja nie verzeihen. Aber ich glaube nicht, daß sonst noch was zu befürchten ist, denn sie werden nichts finden."
„Aber Hanna . . ."
„Ach, mir ist so . . . eigenartig."
„Du bist keine Aufregung gewohnt. Warst du bei Willi Barnscheid?"
„Ja." Sie gab ihm den falschen Ausweis.
Bredenkamp las: „Ewald Möllmann. Schöner Name! Merk dir mal, Hanna, wenn es brenzlich wird, heiße ich Ewald Möllmann . . . Aber was ist dir denn? Hanna ... nicht weinen!"
„Du ... ich Hab solche Angst!!"
Heinrich schlang den Arm um sie und führte sie fort von der Straße.
Ein seltsam weiches Gefühl stieg in ihm auf und ergriff ganz von ihm Besitz.
Das Mädchen drückte den Kopf an seine Schultern und schluchzte.
„Hanna, Liebe . . .. mach es nicht noch schwerer als schon alles ist. Es ist nun einmal so gekommen . . . Wir können jetzt nichts mehr ändern . .. Wir müssen alles tragen . . . Wir haben schon so viel durchgemacht . . - Auch das jetzt, das wird vorübergehn . . . Einmal wird alles anders. ... Hanna! . . . Sei doch tapfer!"
Hanna brachte kein Wort heraus. Ihre vorher gewaltsam niedergekämpfte Erregung brach jetzt ungehemmt hervor und schüttelte sie in haltlosem Weinen.
Bredenkamp streichelte zärtlich ihr Haar.
Auch er schwieg. Was hätte er auch noch sagen sollen?
Dann leuchtete plötzlich eine wundersame Erkenntnis in ihm auf und überstrahlte den schmerzvollen Augenblick mit einer Flut von Licht. Er zog das Mädchen fest an sich:
„Hanna, du ... ich Hab . . . dich lieb!"
Ihr Weinen brach unvermittelt ab. Langsam hob sie den Kopf und sah ihn durch Tränen hindurch groß an, als habe er Unfaßbares gesagt.
„Ja ,.. du ... ich Hab dich immer liebgehabt ... all die Jahre hindurch ... und ich muß dir das endlich sagen."
-st
Breedenkamp wartete an der Altenburg aus die drei Kameraden.
In ihm war Klingen und Singen und lauter Jubel. Er fühlte sich stark und frei und wußte mit Sicherheit, daß er jetzt siegreich jeden Strauß ausfechten würde. Hanna hatte ihm ihre Liebe bekannt. Hanna hatte ihn geküßt . . .
Herrgott — es ist doch schön auf der Welt! Trotz allem!
(Fortsetzung folgt).