Punkt vorschieben werden, an dem der Lan-Fiuß die Trotze Mauer durchbricht, wodurch Iehol nach Süden völlig ab­geriegelt wäre. . .

Die chinesische» Behörden in Peipmg haben nach An- Weisungen aus Nanknrg den Oberkommandierenden der chinesichen Truppen im Gebiet von Schanhaikwan zur An­nahme der japanischen F r i e d e n s v o r s ch l ä g e ermächtigt, falls sie gemacht werden sollten. Eine Beilegung des Streits darf jedoch ohne die ausdrückliche Genehmigung der Regierung nicht erfolgen. Bisher sind keinerlei Frie­densverhandlungen eröffnet worden.

Obgleich die chinesischen Truppen auf einen Angriff vor­bereitet find, nimmt man doch allgemein an, daß sie sich itmerhüld der Erohen Mauer ZurückZiehen werden. Dort sollen gut ausgebaute Stellungen bezogen werden, in denen di« Chinesen den japanischen Vorstoß aufsangen wollen.

Seine englische Vermittlung

Tokio. 11. Jan. Der Minister des Aeußern Uschida hat die japanische Gesandtschaft in Peipmg angewiesen, eine englische Vermittlung im chinesisch-japanischen Streit m Schanhaikwan mit der Begründung abzulehnen, datz keine Gefahr für eine Erweiterung der Kämpfe bestehe und unmittelbare chinesisch-japanische Verhandlungen zur Bei­legung des Streitfalls bereits angebahnt seien.

Britische Truppen in Alwar

Alwar. 11. Januar. Zur Verstärkung der Truppen der indischen Staats Atwar sind etwa 1000 britische Soldaten in der Stadt Alwar eingerückt. Sie befinden sich im Vor­marsch gegen die von den mohammedanischen Aufständischen besetzt gehaltenen Oertlichkeiten.

Die Danzig-Flieger nach Stolp zurückgekehrt

Berlin, 11. Jan. Junge Danziger Flieger waren heute morgen in Stolp (Pommern) zu einem Werbeflug ge­startet, auf dem sie innerhalb dreier Monate vierzig deutsche Städte anzufliegen beabsichtigen. Das Flugzeug trägt auf den Tragflächen die AufschriftDanzig bleibt deutsch". Erste Stelle sollie Berlin fein. Die Flieger fanden jedoch auf der Strecke so starken Nebel vor, daß sie vorsichtshalber um« kehrlen. Sie sind in her Mittagsstunde wohlbehalten wieder in Stolp gelandet.

Vom Vorbereitenden Ausschuß

Genf. 11. Aan. Dem Ausschuß für die Vorbereitung der Weltwirtfchaftskonferenz wurde ein erster Entwurf einer Tagesordnung der Weltwirtschaftskonferenz vorgelegt, den der belgische Vertreter ausgearbeitet hak. Der belgische Fi­nanzsachverständige Francqui fordert in der Denkschrift, daß die Konferenz ihre Arbeiten auf einige Hauptfra­gen beschränken müsse, nämlich die Regelung der noch ungelösten großen politischen Fragen, die Wiederherstellung einer vernünftigen Freiheit des Warenverkehrs, die Wie­deraufnahme der Kapitalbewsgung und die Rückkehr zur festen Goldwährung.

Anhaltend« Unruhen in Spanien *

Madrid, 11. Januar. Auch in der Nacht zum Mittwoch waren in Sevilla und in Teres wieder Unruhen zu verzeichnen. In Sevilla soll eine Gendarmerieabteilung mit Schüssen empfangen worden sein. Die Mannschaft eines Polizeiautos nahm die Verfolgung der Täter auf und er­schoß Syndikalisten. In Teres ist es zu einem Zusammen­stoß zwischen Gendarmerie und Aufrührern gekommen, wo­bei ein Nachtwächter getötet wurde.

Die Regierung hat über die Unruhegebiete den Belage­rungszustand verhängt.

kommunistische Unruhen kn Kuba

Havanna, 10. Januar. In Havanna und Santiago de Luba kam es am Dienstag zu kommunistischen Unruhen. Mehrere Personen erlitten Verletzungen. Zahlreiche Ver­haftungen wurden vorgenommen. In Matanzas wo das Militär den Sicherheitsdienst übernommen hat, wurden ungefähr 100 Personen verhaftet.

Vörkleiuberz

Todesfall. Nach kurzer Krankheit starb hier im Alter von 77 fahren Professor Dr. Theodor Drück. Beinahe ein Menschenalter lang war er Lehrer am Eberhard-Ludwigs- Gymnasium. '

Skaaksgakerle, Stuttgart. Die Staatsgalerie hat eine BronzeBoxer" von der Hand des jungen Bildhauers Hans Ge r d e s erworben, dessen starke Begabung in der Staats« galeri« bisher nur durch einige Handzeichnungen vertreten war.

Stuttgart, 11. Januar. Vom Landtag, her Neue?« ausschuß des Landtags hat einstimmig einen Antrag Murr (NS.) angenommen, die Staatsregierung wolle bei der Reichsregierung dahin wirken, daß für die Umsatzbesteue­rung für Milch und Milcherzeugnisse der ermäßigte Satz von 0,85 v. H. wie bei Getreide angewendet werde statt bis­her 2 vom Hundert.

Stuttgart. 11. Januar. Steuerbeschwerde der Stadt Backnang. Dem Steuerausschuß des Landtags lag eine Eingabe der Stadt Backnang betr. Aenderung des Steuergesetzes vor. Abg. Winker (Soz.) führte dazu aus, daß infolge wiederholter rückwirkender Herabsetzung der Ka­taster der Firma Adolf in Backnang die Stadt Backang an die Firma von 19281930 allein über 200 000 Mark Steuer habe zurückbezahlen müssen. Dabei habe die Firma Adolf sich andauernd vergrößert und fast durchweg einen guten Geschäftsgang gehabt. Es sei unmöglich, daß die Stadt Backnang nochmals 110 000 Mark an die Firma Adolf zurückzahle; denn dadurch müßte die Gemeindeumlage erneut um 7 v. H. erhöht werden, nachdem sie infolge der Rückzahlungen 1928 von 15 auf 20 v. H. und 1929 sogar auf 23 v. H. hatte heraufgesetzt werden müssen. Der Ver­treter der Regierung wies darauf hin, daß gegen einen Rechtsanspruch auf Berichtigung des Steuerkatasters nichts getan werden könne, daß aber das Mögliche getan worden sei, indem das Landesfinanzamt einen Vergleichsoor­schlag machte, der aber von dem Bürgermeisteramt Back­nang abgelehnt worden sei. Es werde eben schließlich zu einer Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofs kommen. Eine Aenderung des Katastergesetzes im Sinn des Antrags habe auf diesen Fall sicher keine Einwirkung mehr und sei daher angesichts des in Bälde zu erwartenden In­krafttretens des Relchsgewerbesteuer-Rahmengesetzes im jetzigen Augenblick wohl nicht zweckmäßig. Der Ausschuß nahm einen soz. und nat.-soz. Antrag an, die Eingabe der Stadt Backnang der Regierung zur Berücksichtigung zu überweisen.

Oeffentliche Führungen in der Staalsgalerie Stuttgart, Neckarstraße 32. Die Führungsvorträge werden am Sams­tag, 14. Januar, vor mittags 11 Uhr, wieder ausgenommen. Thema: Malerei der Romantik und Biedermeierzeit. Wie­derholung Mittwoch, den 18. Januar, vormittags 11 Uhr.

Schlohmuseum, Neues Schloß. Am Sonntag, 15. Jan. 1933, vormittags 11 Uhr, findet durch die Ausstellung des Münsinger Vertrags ein« Führung statt. Eingang Portal unter der Krone.

Schuh den Berufsmusikern. Die Vollzugsverordnung des Staatsministeriums zum Beamtengesetz hat eine vierte Aenderung erfahren. Anlaß hiezu gab namentlich die recht schlimme Lage der B e r u f s m u s i k« r. Mit Rücksicht auf sie wurden die Vorschriften über entgeltliche Musikausübung und entgeltlichen Musikunterricht durch Beamte dadurch verschärft, daß die Genehmigung dieser Nebentätigkeit grundsätzlich von der Vorlegung einer Bescheinigung des zuständigen Arbeitsamts abhängig sein soll, wonach für die beabsichtigte Musikausübung oder Unter­richtserteilung geeignete Berufsmusiker nicht zur Ver­fügung stehen.

keine Berichte über Faschina. Zahlreiche württember- gische Zeitungen haben beschlossen, textliche Hinweise auf Faschingsveranstaltungen und Berichte über solche auch Heuer, wi« ln den letzten Jahren, nicht zu veröffentlichen. Die Not im Volk ist so groß, daß es nicht angezeigt erscheint, die Gegensätze dadurch zu verschärfen, daß Faschingsberichte zum Abdruck kommen.

Verfahren im Fall Wolf- Zakobowih-Kienle eingestellt. Die erst« Strafkammer des Landgerichts Stuttgart hat das Verfahren gegen Frau Kienle und Dr. Wolf wegen Ab­treibung vorläufig eingestellt. Das Verfahren gegen Frau Kienle kann nicht durchgeführt werden, da sie sich in Frank­reich mit einem Amerikaner verheiratet hatte und mit un­bekanntem Aufenthalt nach Amerika verzogen war. Das Verfahren gegen Wolf, der der Beihilfe durch Ausschreiben von Rezepten beschuldigt ist, ist, wie die gerichtliche Presse­stelle mitteilt, deshalb eingestellt worden, weil seine Durch­führung von der des Prozesses Kienle abhängig sei. Haft­befehl und Steckbrief gegen Frau Kienle bleiben bestehen.

Vom Tage. In einem Haus der Brückenstraße in Cann­statt wurde ein 32 Jahre alter Mann tot aufgstrmdcn. Es liegt Selbstmord durch Gasvergiftung vor.

Aus dem Lande

kornrvestheim OA. Ludwigsburg, 11. Januar. Die Frage der Amtsoerweferfchaft. Für den Posten des Amtsverwesers für die hiesige Ortsvorsteherstelle haben sich bisher drei Bewerber zur Verfügung gestellt, und zwar

Dort unten in der Mühle

Roman von Siefan Atsch.

W. U»Msttzun, Rlichd-ruck orrb-tn,.

Bernshausen steckte seinen Browning in die Tasche ungesichert.

Ich sage dir. mein Junge jetzt halloh in die Klappe! . . . Verschwinde . . . Und laufe mir nicht nochmal in die Quere . . . Wenn ich so leicht gereizt wäre wie du dann säße dir jetzt eine Kugel im Gehirn. Nun los in die Burg

dieses Revier überlasse mir . . ."

Ich gehe nicht! . . . Fällt mir nicht ein!"

Du bist ein Ouerkopf ein Dickkopf! ... Ich setze dich fest, wenn du mir weiter Schwierigkeiten machst. Du ver­dirbst mir den ganzen Spaß . . ."

Ich kann genau so gut hier in der Nacht herumspazieren wie Sie auch! . . . Will sehen, wer mir das verbieten wollte!

Gibt es nicht ich weiß, was ich zu tun und zu lassen habe . .

Aber du arbeitest uns ja entgegen schadest uns mehr, als du nützest. Weißt vielleicht noch gar nicht mal recht, um was es sich handelt!"

Das weiß ich doch! Ich bin nicht so dumm wie Sie glauben, Herr Kriminaler! . . ."

Wenn du dem Herrn Grafen helfen willst, so mußt du dich unbedingt meinem Willen unterwerfen. Es geht wirk­lich nicht, daß du uns dauernd auf unseren Streifzügen in die Flanke fällst . . ."

Dann nehmen Sie mich doch mit, Herr Kriminaler," sagte Stäche.Oder geben Sie mir einen Punkt an, wo ich Posten stehen soll!"

Gut damit bin ich einverstanden! Behalte den Burghof, den Eingang und den Burggraben im Auge . . . Ich werde dich immer ab und zu verständigen, wo ich mich aufhalte."

Wollen Sie pfeifen?"

Dummkopf! Wie darf man pfeifen. Du rveißt doch, wie eine Mauerunke ruft, so . . ." Bernshausen ahmte naturgetreu den Ruf nach.Rufe ich einmal, so dient dir der Ruf zur Orientierung über meinen Stand, rufe ich zweimal, so ist Gefahr im Verzüge. Hast du begriffen?"

Jawohl, Herr Kriminaler!"

Diese Unken, lieber Stäche, sitzen wohl vielfach in Mau­ern, aber sie halten sich stets in der Nähe von Wasser auf. Du verstehst, die Burg liegt hoch, also krabbeln solche Tiere hier nicht herauf. Kannst mithin durch Originaltöne nicht getäuscht werden . . . Verstanden?"

Jawohl! ich weih Bescheid . . . Der Herr Polizei­direktor glaubt doch auch, daß der Brückner noch einmal hierherkommt?"

Bernshausen klopfte ihm auf die Schulter.

Das ist gewiß . . . Aber diese Ueberzeugung meiner­seits nicht dem Grafen unterbreiten! Er hat weiß Gott genug Aufregung . . ."

Nein, ich werde nichts sagen! . .

Gut es bleibt bei unserer Abmachung . . . Morgen werde ich dich mit meinen Leuten bekannt machen, und wenn du uns weiter zur Seite stehen willst, so ist es er­forderlich, daß du in unsere Arbeitsmethode eingeweiht wirst. Bist ein tüchtiger Kerl Potzdonner! so einen könnte ich dauernd gebrauchen. Aber du mußt verschwiegen sein wie ein Grab verschwiegen gegen jedermann, hörst du?" Ich habe im Leben noch nichts verplappert! . .

Rechnüngsrat A d'e - Schwemlingen, Negierungsccheffok Kärche r-Leonberg und Regierungsrat Hengere r-Heil- bronn. Die beiden Erstgenannten waren schon früher Be­werber um die Stadtvorftandsstelle. Der Amtsverweser wird nach Anhörung des Gemeinderats vom Innenministerium ernannt.

Lorch l. R., 11. Januar. Wiedereröffnung des Genesungsheims. Das zur Zeit geschlossene Gene­sungsheim wird voraussichtlich im April wieder eröffnet werden können.

Oberfontheim OA. Gaildorf, 11. Jan. Brand. Am Montag abend brach !m Dachstock des Hauses von Flaschner- meister Endreß Feuer aus. das auch auf das Anwesen üer Witwe Stürz übersprang. Letzteres, Wohnhaus und Scheuer, wurde vollständig eingeäschert, vom Haus des Enbreß sind Dachstock und zweiter Stock dem Feuer zum Opfer gefallen.

Leonberg. 11. Jan. Winterschießen im Ge­lände. In der Zeit vom 7. bis 10. Februar 1933 halten die 2. und 3. Eskadron des 18. Reiter-Regiments ein Winterschießen mit Karabinern, leichten und schweren Ma­schinengewehren u. Minenwerfern in dem durch nachfolgende Straßen und Geländepunkte eingeschlossenen Raum ob: Malmsheim Güthlerhof Jhingerhos Magstadt Maichingen Darmsheim Döffingen Schafhausen Weilderstadt Malmsheim. Das fragliche Gelände ist durch Posten abgesperrt und darf in der angegebenen Zeit nicht betreten werden. Die Schießzeiten dauern täglich von 10 bis 16 Uhr. Etwa aufgefundene blindgegangene Geschosse, Zünder, Geschoßteile dürfen laut oberamtlicher Bekannt­machung nicht berührt werden. Nachgraben oder Freilegen in die Erde eingedrungener Geschosse ist verboten. Die Wege und Straßen Magstadt Darmsheim Weilderstadt Malmsheim, sowie Güthlerhof Malmsheim und Jhinger- hof Magstadt können ohne Gefahr betreten werden. Wäre es im Interesse der Sicherheit nicht besser, solche Schießübungen aus einem Truppenübungsplatz abzuhalten?

Calmbach OA. Neuenbürg, 11. Januar. Geldgeber­schwindel. Oberlandjäger Mundle gelang es, eine steck­brieflich verfolgte Person mit Namen Noe festzunehmen und in das Amtsgericht Neuenbürg einzuliefern. Der Fest­genommene gab sich als Geldvermittler aus und versprach den Leuten, in Bälde billige Darlehen zu verschaffen. Zw nächst lassen sich diese Leute eine sog. Bearbeitungsgebühr ausbezahlen, die sich nach der Höhe der versprochenen Summe richtet. Die angeblichen Geldgeber wohnen mei­stens in Mittel- oder Norddeutschland. Diese prüfen den ausgefüllten Fragebogen, verlangen dann noch verschiedene Papiere und ebenfalls eine Bearbeitungsgebühr. Nachdem auch diese Gebühr entrichtet ist, gehen die Papiere an irgend einen Geldgeber und von dort erhält dann der Gesuchsteller den schriftlichen Bescheid, daß er unter den gegebenen Um­ständen kein Geld erhalten könne. Auf diesen Schwindel fallen immer wieder leichtgläubige Personen herein.

Metzingen OA. Urach, 11. Januar. Tödlich ange- fahren. Gestern abend kreuzten sich zwischen Reutlingen und Metzingen zwei Autos. In gleicher Höhe gingen drei Fußgänger, ein Mann und zwei Frauen, auf der rechten Seite der Straße Metzingen zu. Während der Mann und eine der Frauen auf dem Gehweg gingen, benützte dis etwa 60 Jahre alte Frau Meß aus Metzingen die Straß« dem Randstein entlang. Beim Ausweichen fuhr nun der von Reutlingen herkommende Wagen Frau Meß an, so daß sie bewußtlos auf der Straße liegen blieb. Die Frau wurde ins Bezirkskrankenhaus nach Reutlingen verbracht, wo je­doch nur noch der Tod festgestellt werden konnte. Der Be­sitzer des Unglückswagens es handelt sich um ein Stutt­garter Auto meldete sich in Metzingen auf der Polizei­wache.

Lützingen, 11. Januar. Abreise des chinesischen Ministerpräsidenten. Der chinesische Ministerpräsi­dent Wang Ching Wei, der seit einigen Wochen hier im Tropengenesungsheim zur Erholung von einer Tropen­krankheit weilte, hat Tübingen wieder verlassen.

Alm, 11. Januar. Warnung. Vor einer Gesellschaft von Spitzenhändlern, die mit einem geschlossenen Kraft­wagen Pfarr- und Schwesternhäuser aufsuchen und sich so frech und aufdringlich benehmen, daß nur die Drohung mii dem Landjäger sie zur Weiterfahrt brachte, wird'gewarnt. Das Auto ist badischer Herkunft.

44UlmerwolltenzurMarine. Aus Ulm hatten sich 44 Personen zum Eintritt in die Neichsmarine gemeldet. Bei der ungeheuer großen Auswahl werden nur die Tüch­tigsten ausgesucht. Da die Schiffe der Reichsmarine technifcke Wunderwerke sind, wird in erster Linie Wert darauf gelegt,

^ daß die Bewerber eine abgeschlossene Lehrzeit mit erfolg­reicher Gesellenprüfung abgelegt haben, daß sie tropen-

Schön. Also bis später!"

Die beiden trennten sich. Bernshaufen erstieg einen hohen Mauerwall, legte sich platt auf das dort wuchernde Gras und spähte in die Nacht. In der Dämmerung schlich er von dannen . . .

*

Der Kollege Bernhauses war nach Genua abgereist. Er stand von morgens früh bis abends spät mit einem Be­amten von der italienischen Polizei im Hauptpostamt vor dem Schalter für postlagernde Sendungen. In einem Fach lag ein Brief von ihm an Stäuble adressiert. Hier konnte ihm Brückner nicht entgehen an Hand einer Photographie mußte er ihn sofort bei Erscheinen erkennen.

Der Kriminalist Bernshausen selbst war Tag und Nacht auf den Beinen. Er fühlte, daß die Brückner-Affäre in das kritische Stadium eingerückt war. Nach den Aussagen der Haushälterin die ihm unbedingt glaubwürdig erschienen, mußte er in den nächsten Tagen nach Genua abreisen.

Aber vorher würde noch etwas geschehen, das wußte der Kriminalist. Es war, als ob ein gewisses Fluidum aller ge­heimen Pläne des Verbrechers in ihren Hauptumrissen sich von dessen Hirn in das seinige überleiteten. Er besaß ein Einstellungsvermögen inbezug auf solche Fälle, daß man ihn trotz seiner Jugend nur zur Aufdeckung von Kapitalver­brechen verwendete.

Alle seine Sinne waren auf Brückner eingestellt. Cs war für ihn Wissenschaft, daß Menschen vom -Schlage dieses Verbrechers keine Ruhe und Rast finden, bis sie entweder selbst unschädlich gemacht oder die mit einem unseligen Haß verfolgten Personen durch ihre ruchlosen Hände be­seitigt worden sind. Er befaß Routine nicht ein einziges- mal hatte ihn seine Ahnung getäuscht.