Kleive SaWchleu aus aller weil

Iacquemont gestorben. Der bei den Manövern in Süd­srankreich vom Blitz getroffene General Jacquemont ist im Krankenhaus von Barcelonette seinen schweren Brand­wunden erlegen.

Der Schleifer Hulke gestorben. Der 41jährige Schleifer Karl Hütte von Schweinfurt, der in einem Verkehrsflug­zeug der Strecke NürnbergBerlin einen Selbstmordversuch unternommen und dabei schwere Brandwunden erlitten hatte, ist im Schweinfurter Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen. Gegen Hütte schwebte bekanntlich ein Verfahren wegen Transportgefährdung, da sein Selbstmordversuch im Flugzeug für dieses und die übrigen Fahrgäste leicht hätte verhängnisvoll werden können.

Zwei Arbeiter ertrunken. An der Staustufe Kleinheubach bei Aschaffenburg kenterte bei Baggerarbeiten im Main ein von vier Arbeitern besetzter Kahn. Zwei konnten sich durch Schwimmen retten, die beiden andern ertranken.

Familientragödie. In München-Pasing wurden die in Scheidung lebende Frau Dehn mit ihren beiden Söhnen im Alter von 5 und 12 Jahren, sowie das Dienstmädchen in ihrer Wohnung durch Gas vergiftet tot ausgefunden. Zerrüttete Familienverhältnisse und Nahrungssorgen sind der Grund der Tat.

Ein Schmugglernest ausgehoben. Der Zollfahndungs­polizei von Düsseldorf ist es gelungen, in einem einsam ge­legenen Kaffeehaus bei Wuppertal-Elberfeld ein Schmuggel- tager von 66 000 Zigaretten und 167 Pfund Feinschnitt­tabak, sowie einen größeren Geldbetrag zu beschlagnahmen. Der Schmuggler Schymanski sprang aus dem Fenster und entkam, notdürftig bekleidet, im nahen Wald. Zwei Kraft­wagenführer konnten verhaftet werden. Schymanski hat in den letzten Wochen mehrere 100 000 Zigaretten und mehrere Zentner Feinschnittabak, die aus Holland eingeschmuggelt waren, von dem Kaffeehaus aus in den Handel gebracht.

Unterschlagung. Beim Postamt Berlin W 8 wurde ein Postbeamter wegen Unterschlagungen im Dienst in Höhe von 50 000 Mark verhaftet.

Bei der staatlichen Kreis- und Forstkasse in Dillenburg (Nassau) wurden Unterschlagungen in Höhe von 40 000 Mk. festgestellt. Der Oberrentmeister und sin Verwaltungs- Assessor wurden verhaftet.

Schwere herbststürme über dem Schwarzwald. Im hohen Schwarzwald wütete in den letzten Tagen der erste Herbst­sturm. Uralte Tannen wurden umgeknickt, viel Jungwald zersplitterte. Große Mengen Fallholz liegen in den Wäl­dern. Aus allen Höhenkämmen oberhalb 1400 Meter fiel Schnee. Selbst in den mittleren Tallagen ist die Tempera­tur auf 56 Grad zurückgegangen. Der Fremdenverkehr rer Nachsaison hat einen schweren Schlag erlitten.

Zollhinterziehung. Die beiden Inhaber der in Zahlungs­schwierigkeiten geratenen Getreidesirma I. F. Lorek Nachf., Königsberg, Gellert u. Neumann, sowie deren La- rerverwalter wurden aus eine Anzeige der Stadtverwaltung verhaftet. Sie werden der Zollhinterziehung und des Lager­scheinbetrugs in Höhe von 200 000 Mark beschuldigt.

Unterschlagung. Der Prokurist einer Kölner Firm-a wurde wegen Unterschlagung von 100 000 Mark verhaftet.

An der Sparkasse in Gesmold (Wests.) wurden Veruntreu­ungen von 200 000 Mk. festgestellt.

Sturmschäden in Pommern. Heftige Stürme richteten am Samstag und Sonntag in Pommern beträchtlichen Schaden cn. Aus allen Gegenden Pommerns lausen Meldungen über Unterbrechung des Fernsprechverkehrs und der Stromver- ssrgung ein. An der Ostseeküste und auf Rügen erreichte der Sturm eine Stärke von 10 und 11. Seebrücken und Badeanstalten wurden beschädigt. Der Bäderdampfer Frigga" brauchte am Samstag zur Rückfahrt von Saßnitz nach Schwinemünde 15)4 Stunden -(normal etwa 4 Stunden). Zwischen Schwinemünde und Misdroi wurs der Sturm einen Hamburger Schoner auf Strand. Die Besatzung konnte sich retten. Ein mit zwei Mann besetzter Kutter wurde bei Groß-Poberow im Kreis Eammin an Land geworfen. Auch bier konnte die Besatzung in Sicherheit gebracht werden. 5m Stettiner Haff sind bei dem hohen Wellengang mehrere FrachtkähLö gesunken. 3n dem Dorf Bernhagen bei Äau- gard wurde durch die Gewalt des Sturms eine Mauer umge- worfen. Mehrere Arbeiter wurden unter den Trümmern begraben, von denen einer tot war. Unzählige Bäume wurden entwurzelt.

Wiedereröffnung römischer Brunnen in der Libyschen Wüste? Sidky Pascha, Iler in der nächsten Zen die Libysche Wüste besuchen wird, hat der ägyptischen Grenzverwaltung den Austrag gegeben, die alten Brunnen zu untersuchen, die dort in römischer Zeit angelegt wurden und damals der Wüstenbevvlkerung Master lieferten. Die Brunnen sind jetzt ausgetrocknet; die Untersuchung soll klären, ob sie nicht wieder geöffnet und für die Einwohner nutzbar gemacht werden können.

12 Millionen unkerschlogen. Nach amerikanischen Blät­tern sind an der Illinois-Bank in Chikago durch den Speku­lanten Wolf rund 3 Millionen Dollar Beamten-Treupolicen unterschlagen bzw. betrügerisch verkauft worden. Von den Policen waren etwa 0,4 Mill. Pfd. Sterling (8 Mill. Mark) bei Lloyds in London versichert. Diese Versicherungsgesell­schaft hat daher den entsprechenden Anteil an dem Verlust zu tragen.

Zwei Tote beim Autorennen in Buenos Aires. Beim Autorennen in Buenos Aires um den großen Preis von Argentinien am Sonntag wurden zwei Zuschguer getötet und ein Rennfahrer schwer verletzt.

Eine Million Menschenopfer in China. Die chinesische Kuonnn-Agentur schätzt die Menschenverluste bei den Ueber- schwemmungen am Südufer des Gelben Flusses (Ho- ongho) im Norden der Provinz Honan aus etwa eine Mil­lion. Tatsache ist allerdings, daß diese Ueberschwemmungen wohl die schlimmsten sind, die China in Hunderten von Jah­ren betroffen haben. Di« fast gleichzeitigen Ueberschwem­mungen des Jangtsetals bei H ankau (Provinz Hupe) sollen außerdem nach amerikanischer Schätzung 300 000 Menschen das Leben gekostet haben.

200 chinesische Fischer ertrunken.Times" meldet aus Hongkong: Ein Wirbelsturm hat der chinesischen Fischer- ftotte großen Schaden zugesügt. Es wird behauptet, daß 200 Dschunken verloren gegangen und 200 chinesische Fischer ertrunken seien.

Tribüne mit 200 Menschen eingestürzt. Bei einem Stier­kampf in Sotillo de la Adrada (Spanien) stürzte «ine mit 200 Zuschauern besetzte Tribüne zusammen. Ein Mann -wurde getötet, SO wurden verletzt, darunter 30 schwer und v lebensgefährlich.

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Lüneburger Gericht hatten sich zwei Franzose» zu verant­worten, die einen Tischlergesellen, nachdem sie ihn mit einer narkotisierten Zigarette eingeschläfert hatten, in einem Kraftwagen entführten. Das Gericht stellte fest, daß die Franzosen den Tischlergesellen in die Fremdenlegion ver­schleppen wollten, und verurteilte sie zu je vier Jahren Zucht­haus und 1500 Mark Geldstrafe.

Früher Winter in Schweden. Währe ) Stockholm sich des schönsten und sonnigsten Wetters erfreur, ist ein unglaub­lich früher Winter in Nordschweden eingezogen. Starkes Schneetreiben, Sturm und Frost werden von überall ge­meldet. Der Telephon- und Telegraphenverkehr zwischen Nord- und Südschweden ist völlig lahmgelegt.

In der Notwehr erschossen. Schon vor einem Jahr hatte der 46 I. a. verh. Joses Förster von Dielheim bei Wies- loch dem 39 I. a. Julius Knopf mit dem Tod gedroht, als dieser anläßlich einer Streiterei der Polizei mithalf, ihn zu fesseln. Am Montag vormittag wiederholte er diese Drohung und begab sich dann nach auswärts. Als er am Nachmittag zurückkehrte, rief er schon im Hausflur, den er gemeinsam mit Knopf bewohnte:Einer von uns beiden muß heute das Leben lassen!" Daraufhin begab er sich vor die Wohnung des Knopf und begehrte Einlaß. Knopf hatte sich inzwischen mit einer Waffe versehen und schoß Förster in Notwehr nieder. Förster ist Vater von vier unmündigen Kindern.

Blutkak. In Walds Hut lauerte Dienstag abend der Arbeiter Breitschupf, der beim Kraftwerkbau Albdruck beschäftigt ist, seiner Braut Maria Vogler aus Biberach in Baben auf, weil sie das Verlöbnis mit ihm gelöst hatte. Das Mädchen flüchtete in den Laden einer Buchhandlung, wohin ihr Breitschupf mit gezücktem Messer folgte, im Laden über das Mädchen herfiel und ihr einen Stich in den Rük- ken und zwei in den linken Unterarm beibrachte. Der In­haber der Buchhandlung hielt den Tobenden fest. Breit­schupf brachte sich einen tiefen Stich in die Herzgegend bei und brach bewußtlos zusammen. Beide wurden ins Walds- huter Krankenhaus verbracht.

Lin Eisenbahnpostwagen ausgebrannt. Im Personenzug FrankfurtLeipzig brannte in der Nacht zum Mittwoch irr der Nähe der Station Flieden bei Fulda ein Packwagen, der als Paketwagen der Zost mitlies, vollständig aus. Sämtliche Pakete wurden durch das Feuer vernichtet. Bis jetzt konnte noch nicht festgestellt werden, wieviel Pakete sich in dem Wagen befanden.

Selbstmord eines Versicherungsdirekkors. Der Direktor der Hermes Kreditversicherungsbank AG. in Hamburg, Schön selb, hat sich erschossen. Sein Gehalt war in letz­ter Zeit erheblich gekürzt worden, er vermochte sich aber den notwendigen Einschränkungen seiner privaten Lebensweise nicht anzupassen. In der Bank soll sonst alles in Ord­nung sein.

Wollenbruchartige Regenfälle in England verursachten dort am Freitag in verschiedenen Gegenden schwere Schäden. Häuser mußten geräumt und wegen Störung der Elek­trizitätsversorgung die Arbeiten in Fabriken eingestellt wer­den. Auch der Eisenbahnverkehr erlitt stellenweise Unter­brechungen.

Amerikanisch^ Weizen- und Mehllieserung für China. Nach amtlicher amerikanischer Mitteilung hat die chinesische Negierung das Angebot vom Bundessarmeramt auf 50 MiWonen Bushels Weizen und Weizenmehl angenommen. Wetz-« und Mehl dürfen nur für die Nothilfe an die hungernde chinesische Bevölkerung verwendet werden. Die Bezahlung soll in drei gleichen Teilen in den Jahren 1934, 1935 und 1936 erfolgen. Für die Preisstellung find di« jeweils bei den Verladungen geltenden Börsen­kotierungen maßgebend, zu denen ein Zuschlag svn 4 v. H. kommt. China hatte ursprünglich eine zehn- Khrige Frist verlangt.

Ern Schmuggelschiff gesunken. Zwischen einem angeb­lichen Schmuggelschiff und amerikanischen Küstenwachbooten ist es auf hoher See zu einem überaus erbitterten Kampf gekommen, ln dessen Verlaus ein Mitglied der Besatzung des Schmuggelschiffes getötet wurde. Als das überwältigte Schiff in den Hafen von Gloucester gebracht werden sollte, geriet es plötzlich in Brand und versank.

Sparmaßnahmen am Badischen Landeskheaker. Nach dem Plan des Verwaltungsrats des Badischen Landestheaters soll das Spieljahr in eine Winter- und Sommerspielzelt (erstere September bis Mai, dazu ein Freimonat) zerlegt werden. Das Personal wird nur für diese 8 Monate be­zahlt. Gehälter über 9000 Mark werden bis über 40 v. H. gekürzt. Das Personal wird verringert. Mit den Landes­theatern in Stuttgart und Darmstadt soll ein Abkommen über gegenseitige unentgeltliche Aushilfeleistungen getroffen werden. Auf diese Weise hofft man eiwa 480 000 Mark ein­zusparen.

Erdichteter Eisenbahnanschlag. Der Bahnwärter, der dieser Tage den angeblichen Anschlag gegen den Schnellzug RomBerlin zwischen Freising und Pulling (Oberbayern) entdeckt und verhütet haben wollte, wurde unter dem Ver­dacht verhaftet, denAnschlag" selbst zubereitet zu haben, um sich eine Belohnung zu verdienen.

Beerensucher verhüten ein Eisenbahnunglück. Beim Beerensuchen wurde auf der Strecke Löttringehausen Zerdecke (Wests.) von jungen Leuten ein Schienenbruch entdeckt und der Personenzug 1438 DortmundSüdZagen vor der Bruchstelle zum Halten gebracht. Rach Auswechse- lng der beschädigten Schiene konnte das Gleis wieder be- fahren werden.

Der 58. Deutsche Philologenkag wurde im Hinblick auf Ke schwierige Wirtschaftslage der Gegenwart auf unbe­stimmte Zeit verschoben, er soll aber jedenfalls in Trier ab- gehalten werden.

Was hak der Weltkrieg gekostet? Ein Amerikaner, Dr. Lewis L. Lorwin vom Wirtschaftsinstitut der Brookings Institution in Washington, hat dem internationalen sozial­ökonomischen Kongreß in Amsterdam eine Statistik über die Kosten des Weltkriegs vorgelegt. Danach betragen die sämt­lichen Kosten des Weltkriegs und die durch ihn verursachten Schäden die ungeheuerliche Summe von 400 Milliarden Dollars-gleich 1680 Milliarden Mark. Bisher war die nach­stehende Statistik der Kriegskosten (ohne die Schäden) be­kannt geworden: Deutschland 165, Oesterreich-Ungarn 55, Frankreich 128, England 176 Milliarden Mark. Das wären allein für die vier Hauptkriegführenden (ohne Rußland, Italien und die Vereinigten Staaten) 524 Milliarden Mark.

Zwei Tote, vierzehn Berletzke beim Mailänder Auko- rennen. Bei den, in Mailand abgehaltenen großen inter­nationalen Autorennen geriet ein Alsa Romeo-Wagen ans der Dahn, rannte gegen die Brüstung und stürzte in die ! Zuschauermenge. Der Wagenführer blieb unverletzt: von den i Zuschauern Wurden zwei getötet und vierzehn verletzt.

Spart

t tauben als Sporiberlchterslaker. In Rauenberg (bei Wiesloch machte der Verein für Bewegungsspiele einen interessan­ten Versuch, indem er von Ketsch, wo er ein Berbandsspiel absol­vierte, Brieftauben aufsteigen ließ, die den zu Haus gebliebenen Sportfreunden den Stand des Spiels und das Ergebnis Mitteilen sollten. Die Tiere, die vom Sportplatz ausgelassen wurden, brach­ten in kurzer Zeit das Ergebnis nach Rauenberg. Unter den Brieftauben befand sich eine solche, die bereits schon einmal einen Landstreckenflug von 800 Kilometern zurückgelegt hat. Der Ver- ein will auch in den kommenden Berbandsspielsonntagen die Brief­tauben als Sportberichterstatter verwenden.

Das Arktts-UnlerseeboolNautilus" wird von Longyear City vermutlich in einigen Tagen seine Fahrt fortsetzen. Professor Sverdrup, der Deutsch- Billinger und der Amerikaner Souie sind mit einem norwegischen Dampfer nach Karstad abgereist. Wie Astenposten" meid t. wird dies dahin gedeutet, daßNautilus" entweder direkt nach Amerika oder über Island fahren wird.

Handel nnd Verkehr

Neichsbankausweis vom 7. September

Notendeckung 41,3 v. H.

Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 7. September 1931 hat sich in der verflossenen Bankwoche die gesamte Kapitalanlage der Bank in Wechseln und Schecks, Lombards und Effekten um 170,2 auf 3279,8 Mill. RM. verringert. Der Umlauf an Reichs- banknoten hat um 91,8 auf 4292,1 Mill. RM., derjenige an Ren- tenbankscheinen um 9,6 auf 410,4 Mill. RM. abaenommen. Die fremden Gelder zeigen mit 434,1 Mill. RM eine Abnahme um 74,5 Mill. RM. Die Goldbestände haben um 4,4 auf 1370,5 Mill. RM. und die Bestände an deckungsfähigen Devisen um 44,2 aus 400,4 Mill. RM. zugenommen. Die Deckung der Noten durch Gold und deckungsfähige Devisen beträgt 41,3 v. H. gegen 39,3 v. H. in der Vorwoche.

Die Finanzierung des Rußlandgeschafts

Der Rediskonlkredtl der Reichsbank Das neue Bcmkenkonsorfium

Di« Bemühungen der Industrie um die Bereitstellung neuer Mittel für di« Finanzierung der Lieferungen nach Rußland haben zu einem positiven Ergebnis geführt. Der Rediskonlkredii dev Reichsbank in Höhe von 150 Mill. RM. gilt für Geschäfte mit Rußland, die n-ach dem 1. März 1931 abgeschlossen sind, und für Rätemechsel mit einem Endfälligkeitstermin bis zum 1 . Juli 1933, Der Rediskontkreint der Reichsbank ist dem neugcbtldeten Banken, konsortium zur Verfilzung gestellt worden, dem u. a. die Deutsche Bank und Disconto-Gesellischast, die Dresdner Bank, die Commerz- und Privatbank, die Neichskreditgesellschaft, die Preußische See­handlung, die Sächsische Staatsbank, die thüringische Staatsbank usw. angehören. Die Diskontierungskosten sind auf 1,5 o. H. über Reichsbankdiskont festgesetzt worden, betragen mithin gegenwär­tig 9,5 v. H. Für die Einreichung der Rätewechsel ist wie bisher die Industrie-Finanzierungs-AG. Ost Jfago zuständig. Der Redis- kontkredit der Reichsbank ist in erster Linie für die am Rußland­geschäft beteiligten mittleren und kleineren deutschen Industris­firmen bestimmt. Da der größte Teil der langfristigen Rätemechsel erst im Herbst bezw. im Winter dieses Jahrs zu laufen beginnt, so werden die neuen Finanzierungsmittel hauptsächlich Geschäften mit einer Kreditfrist von 1418 Monaten zugute kommen. Neue Reichsgarantie über den Betrag von 700 Mill. RM. binauf scheint man nicht bereitsteüen zu wollen. Zurzeit laufen mit den Russen- noch Verhandlungen über die Kreditbedingungen.

Französische Einfuhrverbote für Wein und Holz

Verletzung des Handelsvertrags

Berlin, 7. Sept. Die französische Regierung hat Einfuhrverbote für Wein und Holz erlassen, die am 4. September in Kraft ge­treten sind. Diese beiden Einfuhrverbote berühren auch deutsche Jntressen, insbesondere wird der deutsche Holzhandel lm-MU- leidenschaft gezogen. Am schwersten geschädigt wird der badische Holzhandel um so mehr, als dis französische Regierung am 5. September eine Zusatzverordnung herausgegeben hat, wonach das deutsche Holzkontingent für das laufende Jahr alsbereits erschöpft" bezeichnet wird, so daß jede weikere Ausfuhr von deut­schem Holz plötzlich unterbunden ist, obwohl die Einfuhrverbote grundsätzlich Kontingente für dieses Jahr vorgesehen hatten.

Auch aus grundsätzlichen Erwägungen ist man in Regierungs­kreisen von den plötzlichen Einfuhrverboten überrascht, da sie im Widerspruch zu dem deutsch französischen Handelsvertrag stehen. Wenn dieser Vertrag auch für einzelne Güter die Möglichkeit von Einfuhrverboten vorsieht, so dürfen diese Verbote jedoch nur aus lebenswichtigen Interessen für die betreffend« nationale Industrie erlassen werden. Im Hinblick auf die unverhältnismäßig geringe Zahl von etwa 100 000 Arbeitslosen, die Frankreich im Vergleich zu Deutschland hat, kann man die Begründung der Einfuhr­verbote mit lebensnotwendigen Interessen Nicht verstehen. Das Auswärtige Amt wird mit der französischen Regierung in Ver­bindung treten, um die deutschen Interessen zu wahren. Wenn Deutschland ebenso verfahren würde, so könnte es so ziemlich jede Einfuhr verbieken, da bei seiner ungeheuer großen Zahl van Ar­beitslosen durch jede Einfuhr ein deutsches Gewerbe betroffen wird. . .. .-

Sendefolge der SlMarler Sim-susl AG.

Freitag, 11. September: ,

5.55: Zeitangabe, Wetterbericht, Gymnastik. 7.88; Wetterbericht. 18 . 80 : Schallplattenkonzert. 18.48: Funkwerbungskonzert. 12.35: Schallplatten. 12.85: Nauener Zeitzeichen. 13.88: Schallplattenkonzert. 13.38: Nachrichten, Wetterbericht, Schallplattenkonzert. 14.38: Englischer Sprachunterricht. 17.88: Konzert. 18.38: Zeitangabe, Landwirtschaftsnachrichten. 18.48: Vortrag: Der Muflksalon Kastner-Boursault. 1S.85: Vortrag: Die Leberbehandlung bei Blutarmut. 18.38: Zeitangabe, Wetterbericht. 18.48: Unterhaltungskonzert. 28.38: Bon den Dynamiden bis zu I. S. Bach. 21.88: Segen der Erde. 22.15: Wetterbericht, Nachrichten, Sportvorbericht. 22.38: Tanzmusik. ,

Samstag, 12. September;

8.58: Zeitangabe, Wetterbericht, Gymnastik. 7.88: Wetterbericht. 18.88: Schallplattenlonzert. 11.88: Nachrichten. 12.88: Wetterbericht. 12.85: Funk­werbungskonzert. 12.35: Schallplattenkonzert. 13.38: Nachrichten. Wetter, bericht, Schallplattenkonzert. 15.28: Stunde der Jugend. 18.28: Schallplatten. ll-88: Konzert. 18.38: Zeitangabe. 18.48: Bartrag: Im Auto durch das neue Spanien. 18.85: Spanischer Sprachunterricht. 13.38: Zeitangabe, Wetter, icricht, Sportbericht. 28.88: Im Schloß und Münster Salem in Oberbaden. 28.48:Dasselbe in Grün!" Bunter Abend. 22.15: Wetterbericht, Nachrichten. 22.35: Tanzmusik.

Amerika Borkräge im Rundfunk

Zwischen der Reichsrundsunkgesellschast und der National Broadcasting Corporation in Neuyork ist vereinbart worden, daß regelmäßig an jedem zweiten Freitag Vortrage aus Amerika unter dem TitelWorüber spricht man ln Amerika. abends von 88.15 Uhr gebracht werden sollen. ' ^

Die Vorträge werden in Washington von dem dort tätigen Vertreter des WTB., dem deutschen Journalisten Sell, gehal­ten werden, der seit vier Jahren in Washington lebt. Der nächste Vortrag ist für Freitag, 18. September vorgesehen.

Das Rußland-Abkommen der Firma Hermann Tietz. Wie dir Zeitschrift Sowjet-Wirtschaft und Außenhandel, das amtliche Organ der Berliner Handelsvertretung der UdSSR., mitteilt, ist Zwischen der Derutra und dem Warenhauskonzern Hermann Tietz ein Ab­kommen über den Paketversand an Privatpersonen nach der UdSSR, geschlossen worden. Die Firma Tietz erhält mit den chr angeschlossenen Häusern für Deutschland das alleinige Recht, aus Bestellung von Privatpersonen Lebensmittel und Gegenstände des täglichen Bedarfs in bestimmten Höchstmengen an Privatpersonen innerhalb der Räteunion zu versenden und bereits in Deutschland sämtliche Spesen und Gebühren zu berechnen.