" Abbau der Gemeindegehälter in Preußen
Berlin. 30. August. Im preußischen Kabinett wirb eine Notverordnung ausgearbeitet, durch die für die Gehälter der SVO preußischen Oberbürgermeister von Städten über 20 000 Einwohnern und der höheren Gememdebeamten bei Neu- :md Wiederwahlen Richtlinien gegeben und Höchstgrenzen isestgelegt werden, und zwar in Abstufung der Größe der 'Städte über 400 000,100 000, 50 000 und 20 000 Einwohner. Wie verlautet, soll bei den Bürgermeistern von Großstädten das Gehalt der preußischen Staatssekretäre, für besoldete Stad träte das Gehalt der Ministerialdirigenten das Höchstmaß sein. Bisher bezogen fünf Oberbürgermeister Ministergehälter, zwei noch höhere Gehälter. Die sogenannte Aufwandsentschädigung soll künftig in die Gesamtbezüge eingerechnet werden.
Neue Waffenfunde in Berlin
Berlin. 30. August. Bei Haussuchungen bei Kommunisten ln vier Straßen üschlagnahmte die Polizei 14 Gewehre und Karabiner, 15 Revolver, eine Anzahl Seitengewehre, Schlagringe, Stahlruten und eine große Menge Munition. Eine Anzahl Personen, die sich verborgen gehalten hatten, wurde verhaftet.
Erklärung Likwinows
i Berlin. 20. August. Der russische Volkskommissar L i t w i- now erklärte vor Pressevertretern, die Sowjetregierung habe »die neuerlich^ polnische Anregung wegen des Abschlusses eines jRichtungrisssvertrags abgelehnt, weil Polen die alten un- ?annehmbaren Bedingungen von 1926 (Einschluß der Rand- sstaoten und Rumäniens) wieder vorgebracht habe. Er hoffe, -Saß der Vertrag mit Frankreich in nächster Zeit zum Abschluß -tMyne.
ch Oesterrelchische Kolonisation
^ Innsbruck, 30. August. Der frühere LandwlrtschaftSmink- THaler ist von seiner Studienreise nach Südamerika churückgekehrt und wird demnächst öffentlich einen Bericht Mer seine Siedlungsforschungen geben. Vorerst teilte er Amt, in Südamerika, besonders in Chile und Argentinien, könnten Tausende tiroler bezw. österreichische »Bauern und Handwerker angesiedelt werden. Er habe darüber verbandest und leicht zu verwirklichende Borschläge mit- l gebracht.
Die Sparmaßnahmen in England
London. 30. August. Die erste Sparmaßnahme des neuen .Kabinetts ist die Herabsetzung der Löhne und Dehälter für 300 000 im Staatsdienst stehende Arbeiter und Beamte. Bom 1. September an werden sie um L bis 5 Mark in der Woche gekürzt. Die Ersparnisse werben 16 Millionen Mark im Jahr ausmachen. Auf Bier »nd Tabak wird eine Sondersteuer gelegt. Die Ilmwand- -lungsanleihe für di« Kriegsanleihe wird wahrscheinlich im Ikooember aufgelegt.
Einspruch der höheren Beamten
^ Berlin. 31. A«ust. Der telegraphisch nach Berlin ein- berufene Gesamtvorftand des Reichsbunds der höheren Be- amttn erklärt in einer Entschließung: Die Erregung der Beamten über die ihnen erneut zuaemuteten Opfer ist um so größer, als die Entwicklung der Finanzlage immer deutlicher erkennen läßt, daß die bisher schon gebrachten Opfer ganz nutzlos gewesen find. Die durch k»e lchte Notverordnung (über die Haushalte in Ländern und Gemeinden) an- geböchnte Enkwkcklnag be-enkel nach den übereinstimmend Berichten ans Ländern und Gemeinden den Beginn ool- Zersetzung der B oamkenbedeukung. Den Arbeitern gegenüber wird der Tarifschutz von der Regierung aner- rannt, das Berufsbeamtentum aber gibt man schütz- uns achtlos jedem Zugriff preis. Der Grundsatz der Besoldungs- ünheit zwischen Reich und Ländern wird aufgegeben. Die iöhere Beamtenschaft verlangt die Aufnahme von Verhandlungen zwecks gerechter Verteilung der Laken, bevor ihr neue Opfer zugemuket werden.
s Der Jenaer Asta prokestierk
Jena. 31. August. Der Allgemeine Studentenausschuß (Asta) hat in einem Schreiben an den Rektor der Universität und den Bolksbildungsminister Käster gegen die willkürlichen Satzungsänderungen der Asta durch Käster Ein- svruch erhoben, durch die die gewährleistete Selbstverwaltung der Jenaer Studentenschaft hinfällig gemacht werde. Die Satzungsänderungen seien verfügt worden, ohne daß der Asta vorher davon in Kenntnis gesetzt wurde. Der Asta erkenne sie nicht als rechtsgültig an.
Anbillige Verkeilung der Reichsauftrage München. 81. August. In einer Denkschrift an das Staatsnnnisierium beschwert sich der Bayerische Indu
striellenverband über stilgerechte Verteilung der Relchsius- aufträge an Bayern gegenüber Preußen.
Seitens Württembergs sind bekanntlich solche Klagen schon wiederholt erhoben worden.
" Einspruch der englischen und schottischen Lehrerschaft gegen die Gehaltskürzung
London. 31. August. Der englische und der schottische Verband der Lehrer und Lehrerinnen mit 165 000 Mitgliedern hat gegen die beabsichtigte Gehaltskürzung Einspruch erhoben.
Aus dem Reichstag
Berlin. 30. August. Dein Reichstag sind jetzt die Notverordnungen des Reichspräsidenten über steuerliche Erfassung bisher nicht versteuerter Werte und über Steuev- amnestie (Steueramnestieverordnung) vom 23, August 1931 und zur Sicherung der Haushalte von Ländern und Gemeinden vom 24. August 1931, sowie die Verordnung zur Aenderung der zweiten Verordnung zur Bekämpfung politischer Ausschreitungen vom 10. August 1931 zugegangen.
Antrag auf Einberufung des Reichstags
Berlin, 30. August. Dem Reichstag ist ein kommunistischer Antrag zugegangen, der die sofortige Aufhebung der Verordnung des Reichspräsidenten zur Sicherung der Haushalte von Ländern und Gemeinden vom 24. August 1931 ? fordert. Wie das Nachrichtenbüro des V.d.Z. hört, beabsich- I tigt die kommunistische Reichstagsfraktion, auch einen neuen Antrag ans Einberufung des Reichstags zu stellen, damit über die Aufhebung der Notverordnung so bald wie möglich beraten werden kann. Die Fraktion wird zu diesem Zweck die Cinberusunq des Aeltestenrats beantragen. Der Reichstag muß vom Präsidenten vorzeitig einberufen werden, falls im Ältestenrat die Vertreter von mehr als der Hälfte aller Abgeordneten die Einberufung des Reichstags »erlangen.
Landtagseinberusung unvermeidlich
Berlin, 30. August. Nachdem die Kommunisten jetzt im preußischen Landtag einen Mihtrauensantrag gegen >as Staatsministerium eingebracht haben, ist die Einberufung des Landtags unvermeidlich geworden. Nach der preußischen Verfassung muß ein Mitztrauensantraa innerhalb »on 14 Tagen nach seiner Einbringung vom Landtag erledigt werden, Von zuständiger Seite wird dem Nachrichtenbüro des VdZ, ausdrücklich versichert, daß in dieser Frage angesichts des klaren Wortlauts der Verfassungsbestimmung Zweifel über die Auslegung nicht bestehen. Der preußische Landtag muß infolgedessen innerhalb der nächsten 14 Tage zusammentreten. Unter diesen Umständen ist damit ;u rechnen, daß der Aeltestenrat am Dienstag den Termin der neuen Landtagssitzung festsetzen wird.
Mkllemberg
Stuttgart. 29. August.
Die Rettungsmedaille wurde dem Bankbeamten Hugo Winter, Stuttgart, für die mutige und opferwillig« Errettung eines Menschen vom Tod verliehen,
Württ. Landestheater. Di« Württ. Landestheater er- öffnen die Spielzeit 1931/32 im Schauspiel am Samstag, den 5. September mit „Götz von Berlichingen", und in der Oper am Sonntag, den 6, September mit „Orpheus und Eurydike" von Gluck. Mit Beginn der neuen Spielzeit werden die Eintrittspreise der Württ. Landestheater in Oper und Schauspiel ganz erheblich (bis zu 30 o. H.) ges en k t, in einem Umfang also, der bis jetzt von keiner größeren deutschen Bühne erreicht wurde.
Aeble Nachrede. In der „Roten Sturmfahne", einem kommunistischen Wochenblatt in Backnang, wurden gegen die Spinneretfirma Adolf AG. in Backnang schwere Vorwürfe erhoben im Zusammenhang mit einem von der Firma unter- haltenen Arbeiterinnenheim. Der verantwortliche Schriftleiter des Blatts hatte sich wegen dieser unwahren Behauptungen vor dem Schöffengericht in Cannstatt zu verantworten. In der Hauptverhandlung stellte sich einwandfrei heraus, daß die erhobenen Vorwürfe vollständig aus der Luft gegriffen waren. Das Gericht erkannte auf eine Geldstrafe von 200 Mark, sowie Veröffentlichung des Urteils im „Murrtalboten".
Stuttgart, 30. August. Ueberlastung von Lastkraftwagen und Anhängern. Wie Beobachtungen gezeigt haben, werden Lastkraftwagen und ihre Anhänger sehr häufig weit über das zulässige Ladegewicht hinaus beladen, obwohl die Gesamtgewichtsgrenzen für Kraftfahrzeuge und ihre Anhänger im vorigen Jahr im Interesse der Kraftfakirzeuabesitzer erhöbt worden sind. Der Verkehr mit
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Ei»»s Pechvogels luftige Geschichte von Fritz Körner.
ei. Fortsetzung. Nachdruck verboten.
„Herr Regierungsrat . . was sprechen Sie damit aus?"
.„Herr Ministerialdirektor... ich taste nicht an die Ehre eines meiner Kollegen. Da ist keiner drunter, der etwa bestochen ist. Das scheidet für mich aus, Herr Ministerialdirektor. Aber bedenken Sie doch . . . wie es im gesellschaftlichen Leben ist! Der Automobiloertreter macht seine geschäftlichen Abschlüsse doch zum guten Teil in der Gesellschaft durch gute Bekannte, er hört hier und da etwas, der Versicherungsagent genau so . . . und Bankdirektor Koch... er wird sich hüten, unsere Beamten auszufragen . . . nein, dazu ist der Mann zel zu schlau . . . man kann ja auch zwischen den Zeilen lesen. Mancher denkt mit einem Worte nichts zu verraten und doch deckt er die Karten auf. Je enger das gesellschaftliche Verhältnis höherer Beamten zu diesem Koch ist, um so größer ist die Gefahr, etwas . . . «äs zur geschäftlichen Ausbeutungschance wird . . zu verraten. Da genügt ein kleines Wort. Ich muß nun zugeben, daß das Verhältnis zwischen verschiedenen hohen Beamten der Stadt und Koch ein wesentlich innigeres ist, als mit unseren Beamten. So hat mir Witte einen Kreditfall mit- grteilt . . . Stadtrat Busse hat für 10 000 Mark Kredit Und der Kassierer hat Witte gesagt, daß einer Ueberziehung des Kontos von seiner Seite nichts im Wege steht."
„Das ist ja unerhört!"
„Ja, und gibt sehr zu denken. 10 000 Mark Kredit . . . ent« schöne Summe, die man nicht ohne Gegenleistungen ... es ist ja so schwer, hier die Grenze zu ziehen, aber «qß dem wenigen schon, was wir wsssen, können wir sa
gen, daß dort im Bankhause Koch etwas nicht stimmt und daß es ein Unfug war, daß damals die preußische Regierung auf das Angebot einging."
^,Es ist möglich, daß Sie recht haben. Nach meiner Ueberzeugung dürfen — selbst wenn sich daraus Vorteile ergeben — amtliche und private Angelegenheiten nicht miteinander verquickt werden."
„Ganz richtig! Herr Ministerialdirektor wissen doch, daß jetzt das Projekt über den neuen Berliner Hauptbahnhof perfekt werden soll."
„Ganz recht!" seufzte Georg aus. „Das war eine schwere Sache. Die Stadt und die Ministerien haben sich damit redlich abgequält."
„Ich habe selbst einer Sitzung beigewohnt, Herr Ministerialdirektor .es waren doch vier Projekte, die in
Frage kamen. Wissen Site, ob die Stadt gekauft hat. . . ich meine, sich den Grund und Boden vorgesichert hat?"
„Nein! Die Verhandlungen sind ja ganz geheim geführt worden. Gestern ist die Entscheidung gefallen . . .!"
„Ist sie gefallen . . .?"
„Ja, und ich kann Ihnen heute auch verraten . . . daß der Bahnhof im Süden Berlins über das Tempelhofer Feld hinaus errichtet wird. Soviel ich weiß sind bereits Stadtrat Götze und der Stadtkämmerer Zundeling beauftragt worden, mit den Landbesitzern abzuschließen."
„Aber . . . wenn eine Stelle vorher gewußt hat . . . daß der Bahnhof dort hinkommt?"
„Das ist ausgeschlossen, lieber Freund. Ganz ausgeschlossen, ich lege für die fünf Herren der Stadt Berlin, wie für alle Herren des Ministeriums die Hand ins Feuer."
„Aber es ist doch möglich, Herr Ministerialdirektor!"
Ein Bürodiener trat ein.
Überlasteten Fahrzeugen hat eine empfindliche Schädigung der Straßen zur Folge, die heute um so weniger hingenommen werden kann, als bei der gegenwärtigen Finanznot für die Wegeunterhaltung nur noch sehr beschränkte Mittel zur Verfügung stehen. Daneben gefährden überlastete Fahrzeuge den übrigen Verkehr und können zur Schädigung von Gebäuden an Durchgangsstraßen beitragen. Die mit der polizeilichen Ueberwachung des Kraftfahrzeugverkehrs betrauten Dienststellen des Landes sind daher entsprechend dem Vorgehen anderer Länder angewiesen worden, durch gelegentliche Kontrollen der Lastkraftwagen und der Anhänger auf die Einhaltung der zulässigen Belastung hinzu- wirken. Bei nachgewiefener Ueberlastung haben Kraftfahrzeughalter und -führer empfindliche Bestrafung zu gewärtigen. Die Reichsverordnung über Kraftfahrzeugverkehr sieht außerdem vor, daß die Polizeibeamten eine dem Ueber- gewicht entsprechende Entladung fordern können, für dis der Halter die Kosten trägt.
Jäher Tod. Auf dem Bahnsteig in Kempten wurde die Muflklehrersgattin Emma Hasenmayer von Stuttgart vom Schlag getroffen. Die 61 Jahre alte Frau war auf der Stelle toll
Die verräterischen Westenknöpfe. Zwei Jahre Gefängnis und 5 Jahre Ehrverlust reichten nicht aus, dem 49 I. a. ledigen Schreiner Christian Burkhardt von Schopfloch OA. Kirchheim eine andere Meinung über Eigentum beizubringen. Vielmehr stand er jetzt schon wieder vor dem Schöffengericht Cannstatt, wo ihm drei schwere Einbrüche zur Last gelegt wurde. Er gab jedoch nur einen zu, den er allerdings auch nicht leugnen konnte, denn da wurde er auf frischer Tat ertappt und, ehe er dem Landjäger übergeben wurde, weidlich durchgeprügelt. Es bestand aber auch kein Zweifel, daß er die beiden anderen Einbrüche begangen hatte, besonders den bei einem Landwirt in Kirchheim, denn da rissen ihm, als er sich durch ein Stall- ferrster hindurchzwängte, zwei Westenknöpfe ab, sowie seine Uhrkette, die am Tatort zurückblieben und nunmehr als Beweisstücke zur Ueberführung des. Angeklagten dienten. Er erbeutete etwa 140 Mk. Das Gericht verurteilte den alten Sünder in Anbetracht seiner Gemeingefährlichkeit zu 3 Jahren 6 Monaten Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverlust.
Vom Tage. Selbstmord durch Erhängen verübte in einem Haus der Tannenackerstraße in Feuerbach ein 20 I. a. Mann. — In einem Haus der Möhringerstraße wurde ein SO I. a. Mann tot aufgefunden. Es liegt Selbstmord durch Gasvergiftung vor. — In einem Haus der Aleranberstraße versuchte eine 29jährige Frau sich durch Gas zu töten. Nach erfolgreicher Anwendung des Sauerstoffapparats wurde sie nach dem Katharinenhospital gebracht.
Aus dem Lande
vbereßlingen, 30. August. Todesfall. Nach schwerem Leiden ist in Obereßlingen der Professor an der Höheren Muschinenbauschule Eßlingen, Dipl-Ing. Franz Sallin ge r, im Alter von 50 Jahren gestorben.
Wahlheim OA. Besigheim, 30. August. Freitod. Ein älterer Mann aus dem benachbarten Erligheim suchte und fand hier den Tod im Neckar. Ein unheilbares Leiden scheint den Unglücklichen in den Tod getrieben zu haben. Die Leiche wurde geborgen.
Heilbronn. 30. August. Der Karlshasen wird zu geschüttet. Mit der im Zusammenhang mit dem Kanaldurchstich geplanten Zuschüttung des Karlshafens, der eine Größe von 45 000 Geviertmeter hat und 1880 dem Verkehr übergeben wurde, ist begonnen worden. Interessant ist die Abdämmung des Ausflusses in den Neckar. Große Steine, durch Drahtumwicklung in Walzenform gebracht und versenkt, hindern den Zufluß des Neckars.
Gmünd, 30. August. Unzufriedenheit im Ge- werbestand. Im hiesigen Gewerbeverein berichtete Vorstand Seybold über die Schorndorfer Gautagung. Die Versammlung schloß sich einmütig dem Bericht an. So könne es nicht mehr weiter gehen. Der Staats- und Wirtschaftskurs müsse mehr vom Mittelstand beeinflußt werden. Der scharfen Kritik an der Gauleitung und Geschäftsführung des Abg. Henne, der mehr demokratischer Parteimann als Gewerbeoertreter sei, wurde rückhaltlos zugest^mmt. Die Regierenden hätten es versäumt, in Politik und Wirtschaft Ordnung zu bringen. Der Mittelstand müsse seine Geschicke selbst in die Hand nehmen.
Vom Rechberg. 29. August. W i n te r a n z e ich e n. Auffallend früh hat in diesem regnerischen Jahr das Maus- Wiesel seinen Pelz gewechselt. Noch ist der August nicht zu Ende, und schon hat das kleine Wiesel oder Hermännchen sein brcmnfarben Sommerkleid abgelegt. Rein weißfarbsn setzt der gewandte Springer über Straßenbreite und Graben. um in einer Döble vor den Augen des verwunderten
„Was gibts?"
„Der Herr Stadtkämmerer möchte Sie sprechen, Herr Ministerialdirektor."
„Der Herr Siadtkämmerer. . Befremdet blickte Georg auf Brettschneider. „Seltsam ....!" Ich lasse" bitten!"
Brettschneider wollte das Zimmer verlassen, aber Georg sagte: „Bitte, bleiben Sie, Herr Regierungsrat .... ich habe eine so verflixte Ahnung . . . daß hier was nicht stimmt."
Der Stadtkämmerer Zundeling, ein sehr schlanker, älterer Herr mit starkem, graumeliertem Kopfhaar, trat erregt ein.
„Tag, Herr Ministerialdirektor. .
Vorstellung.
„Eine . . skandalöse Sache . . .1" Fragend sah er auf Brettschneider.
„Bitte, reden Sie getrost. Herr Stadtkämmerer.... Herr Regierungsrat Brettschneider ist einer meiner zuverlässigsten und pflichtgetreuesten Beamten."
„Es ist unfaßbar . , . die Spekulation hat Wind bekommen . . . das Gelände unseres neuen Hauptbahnhofes im Süden ... es ist in den Händen der Spekulation."
Die Eröffnung wirkte wie ein Bombenschlag.
„Das . . . Südgelände ... in den Händen der Spekulation . . . das . . . kann doch nicht sein."
„Ja... in den Händen eines gewissen Robert Eilenberg . . .eines Schweizers. Der Mann sitzt in der Schweiz . . . gestern erst ist die Eintragung ins Grundbuch erfolgt!"
„Konnten Sie im Grundbuch nicht sperren lassen?"
(Fortsstzm,- PKM. ^