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' ^Was nun den Volksentscheid, der ia den Anstoß »u der Aenderung der Pressenotverordnung gegeben hat, betrifft, so ist er durchgesallen: statt 13,3 sind nur 9,8 Mil­lionen Ja-Stimmen abgegeben worden. Es bleibt also in Preußen beim alten. Otto Braun und Senering werden auch weiterhin im größten Staat Deutschlands re­gieren, jedenfalls bis zum anbrechenden Frühjahr.

Ein Lichtblick in dieser trüben Zeit ist der Besuch deut­scher Staatsmänner bei Mussolini, der ohne Frage eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der Gegenwart ist. Was ist nun bei diesemitalienischen Chequers" herausgekom- rnen? Bei Diplomaten ist Reden Silber und Schweigen Gold. Doch eines ist gewiß: Italien wird aus der bevor­stehenden Allgemeinen Abrüstungskonferenz 1942 auf seiten Deutschlands stehen. Und damit ist viel gewonnen. Seit dem deutsch-italienischen Entwasfnungsvorschlag 1S3V hat Italien in der Abrüstungsfrage sich als unfern Gesin­nungsgenossen gezeigt. Es braucht nicht gerade, wie der rö­mische Senator Benedetto Cirmeni meinte, zu einer entente corcliale" zu kommen. Es genügt, wenn Italien sich mit uns in der gemeinsamen Abwehr gegen die französische Vorherrschaft zusammenfindet. vt. tt.

Säume und Slih

Alljährlich im Hochsommer häufen sich die Berichte über Blitzschäden. Landarbeiter und Gespanne, heimkehrende Mäher und besonders vorm Gewitterschauer unter Bäumen Schutzsuchende werden durch diese Auswirkung einer unse­rer stärksten Naturgewalten zur Strecke gebracht. Alt­bekannte Reime sprechen von der verschieden großen Blitz­gefährdung einzelner Baumarten Wer hätte es nicht schon in seiner Kinderzeit gehört:

Von den Eichen mußt du weichen.

Und die Weiden sollst du meiden,

Vor den Fichten sollst du flüchten.

Doch die Buchen kannst du suchen.

Wie so häufig bei altem Volksglaubenist etwas an der Sache dran". Professor Stahl (Jena) geht in einem fesseln­den Büchleinlieber die Blitzgefährdung der verschiedenen Baumarteist gerade auch auf diese Frage ein. Es dürfte wohl von Nutzen sein, etwas über die Beziehungen unserer Baum-arten zu elektrischen Entladungen zu hören. Schon im vorigen Jahrhundert jahrelang durchgeführte statistische Er­hebungen in nordwest- und mitteldeutschen Waldgebieten haben die besonders starke Blitzanfälligkeit von Eichen, Pappeln, Weiden und einigen Nadel­hölzern dargelegt. Am s e l t e n st e n in auffälliger Weise vom Blitz beschädigt wurden Erle, Vogelbeerbaum, Ahorn, Roßkastanie, Buche und Hainbuche. Be­sonders die letztgenannte Baumart scheint fast ganz gegen Blitz gefeit zu sein.

Zur Erklärung der Bevorzugung gewisser Bäume durch den Blitz sind wohl verschiedene Umstände maßgebend. Eine nicht unwichtige Rolle soll die Bodenart spielen; die Gefahr für in Lehmboden wachsende Bäume ist größer als für solche aus Kalkboden, was allerdings ein belgischer Gelehrter be­streitet. Von den meisten Forschern wird aber aus nahe­liegenden Gründen zugegeben, daß Bäume an Wasserlüufen oder in durchnäßtem Boden vom Blitz bevorzugt werden. Hierbei spielt auch ein in tiefere feuchte Schichten gehendes Wurzelwerk eine Rolle. So wären also Bäume und auch Gebäude, die man ihrer überragenden Lage nach für besonders blitzgefährdet halten müßte, diese- keineswegs, falls sie auf einem Boden stehen etwa von der Eigenschaft des Muschelkalks, der das Regenwasser versickern läßt.

Höhe und Gestaltung des Baums, innere Eigenschaften von Holzkörper und Rinde, Festigkeit, Spaltbarkeit, Gehalt und Verteilung von Wasser, Fetten, Harzen, das alles sind Umstände, von denen man annehmen darf, daß sie die Lei­tung der Elektrizität beeinflussen können. Bäume werden viel öfter, als man so allgemein weiß, vom Blitz heimgesucht. Robert Hartig hat auf solche häufiger erst bei genauer ana­tomischer Untersuchung hervortretenden Blitzspuren aufmerk­sam gemacht. Hierauf gründen sich auch die Untersuchun­gen von Professor von Tubeuf über dieEipfeldürre der Fichten". Die stärkeren, äußerlich wahrnehmbaren Beschädi­gungen werden die Folge rein mechanischer Wirkungen der Elektrizität oder auf die plötzliche Verdampfung von über­hitztem Wasser zurückzusühren sein. Eine bedeutende Rolle spielt die Oberflächenbeschaffenheit der Baumrinde im Zu­sammenhang mit der mehr oder weniger rasch eintretenden Benetzbarkeit. So bieten eine geschlossene Wasserhülle oder an Stamm und Aesten herablaufende Regenwasserstreifen einen gewissen Schutz. Stark ringsum benetzt sind nach Be- cbachtung: Buche, Roßkastanie.

Buchen mußt du suchen" so vereinigt die Buche tat­sächlich verschiedene Eigenschaften, die geeignet sind, sie vor stärkeren Beschädigungen zu bewahren, und bietet also nach der Volksmeinung bei Gewitter eine sichere Unterkunst. Etwaige Blitzverletzungen an Buchen sind wegen Glatt- rindigkeit, Benetzbarkeit, Meiden nassen Untergrundes stets geringfügig. Stark gefährdete Bäume sind neben Pappeln, Eichen und Weiden, die baumartigen Nadelhölzer infolge der erst nach langanhaltendem Regen eintretenden, sogar oft cusbleibenden Benetzung ihrer Rinden. Bei der Eiche finden sich alle Eigenschaften, welche die Gefährdung erhöhen, ver­einigt: tiefe Wurzeln, leicht spaltbares Holz, sehr spät be­ginnende Stammrindenbenetzung. Pappeln sind gefährdet durch ihre beträchtliche Höhe und wie die Weiden durch Wurzelung in feuchtem, ja meist durchnäßtem Boden. Aus der leichten Spaltbarkeit des Holzkörpers erklärt sich in der Regel die starke Beschädigung des Stammes, die oft bis zur völligen Zersplitterung geht. Unter Obstbäumen bevor­zugt der Blitz ganz entschieden den Birnbaum.

Im schweizerischen Hügellande sehen wir, wie auch häu­fig anderwärts, in der Rahe von Gebäuden die Pnramiden-

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pästpel zum Schutz gegen Gewitter angepslanzt. Dieses hak aber nur Sinu bei feuchtem Standort und einiger Entfer­nung vom Gebäude. Ist der Standort trocken, ist sie hoch-- beästet oder nur spärlich belaubt, so ist die Wahrscheinlich­keit für das Abspringen des Blitzes nach dem Gebäude sehr hoch. Wünscht man Bäume zum Windschutz von Gebäuden, so wähle man die geeigneten Arten,Blitzableiter" wären vor allem die Bäume, bei denen nicht nur für die Krone, sondern auch die Rindenoberfläche schon nach kurzen Regen­güssen bis zum Boden herunter naß wird: Hainbuchen, Buchen, Roßkastanien, Nuhbäume oder andere glattrindige Bäume, unter denen wieder die, mit steil aufstrebenden Aesten, von denen das Wasser rasch dem Stamm zusließt, den Vorzug verdienen.

Wie soll sich nun ein Mensch, der auf freiem Felde oder im Walde vom Gewitter überrascht wird, verhalten? Es ist nur zu natürlich, daß man vor dem Regen unter die nächststehenden Bäume flüchtet. Man soll aber unbedingt rauhrindige, lange trocken bleibende Holzarten meiden und naßgewordene Stämme wählen.Freistehende Bäume sind zu vermeiden, desgleichen auch solche mit abgestorbenen Aesten. In Alleen ist den Mittlern, wenn möglich kleinern Bäumen der Vorzug zu geben. Im Walde meide man den Rand, fuche das Innere auf, wo kleinere Bäume stehen." Empfohlen wird ferner, sich niederzulegen, möglichst weit vom Stamm, noch unter dem Schutz der belaubten Zweige, aber nicht an der Sturmseite, sondern an der regengeschützten andern Seite, wo der Stamm vorwiegend trocken bleibt.

Der 30jährige Maurer Josef Esser in Köln hatte Ende Dezember einen Einbruchdiebstahl verübt, wobei ihm Wall- svaren im Wert von 1400 Mark in die Hände fielen. Bor Gericht gab er an, er habe sich in einer Notlage befunden, da er mit Eintritt des Winters seine Arbeit verloren habe. Nach dem Antrag des Staatsanwalts verweigerte das Gericht dem Angeklagten die mildernden Umstände. In der Begründung des Urteils, das auf zwei Jahre Zucht­haus lautete, wurde u. a. ausgeführt: Die Strafgerichte befinden fick beute bei der Beurteilung von Eigentumsver-

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brechen in einer recht schwierigen Lage, denneinersett^ei die Not des Volks sehr groß, anderseits wissen aber auch die Geschäftsleute nicht mehr ein und aus. Ein Ein­bruch bringe sie oft an den Rand des Abgrunds und be­drohe die Grundlage ihres Daseins. Deshalb sei in jedem Fall sorgfältig die Auswirkung des Einbruchs zu prüfen, nicht allein die Notlage des Täters. Der Angeklagte Habs als Maurer gut verdient, er hätte die Krisenspanne durch­halten und die Zeit abwarten müssen, in der er wieder unterstützt worden wäre. Das habe er aber nicht getan, sondern er sei sofort rückfällig geworden und habe den Ein­bruch in den Laden verübt. Bet dieser Sachlage habe ihm das Gericht mildernde Umstände versagen müssen.

Der Winkerweizen ist im letzten Jahr diejenige Frucht gewesen, welche sich im Preis am besten gehalten hat. Da eine lieber- Produktion bei dieser Getreideart nicht zu befürchten ist, kann der Anbau von Weizen statt Roggen immer noch empfohlen werden. Der Weizen gehört allerdings zu den im Nährstoffbedars an­spruchsvollen Getreidearten, was berücksichtigt werden muß, wenn eine befriedigende Ernte erzielt werden soll. Je früher die Nähr­stoffe verabreicht werden, desto günstiger wirken sie auf die Ent­wicklung. 2 bis 3 Kilogramm 40er Kalidüngesalz und ebensoviel Thomasmehl je Ar dürften die richtige Grunddüngung sein, welche je nach Bedarf durch eine Stickstoffdüngung ergänzt wird.

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Von C. Gcickl e.

Wir bringen heute eines der seltensten und wertvollsten Bilder Alt-Wildbads, das wir der Liebenswürdigkeit des Herrn Pfeiffer, Hotel z. gold. Lamm, verdanken. Das Original, das sich in der reichen Wildb ad-Sammlung dieser alten Wildbader Familie befindet und stets gerne gezeigt wird, stellt den Marktplatz im Jahre 1810 dar.

Der Brand von 1742 hat bekanntlich Wildbad so vollständig wie nie zuvor eingeäschert. Beim Wiederaufbau wurde die ganze, nunmehr recht­winklige Umrahmung des Marktplatzes eine an­dere. An Stelle der Kirche von 1667 trat 1744 die jetzt noch bestehende Stadtkirche. Das alte Rathaus machte nächst der Kirche einem kleinen Amtshaus später Forsthaus Platz. Auf den

Wildbad in dauerndem Andenken zu bleiben, der Stadtuff den Platz (heutigen Kurplatz) einen Casten samt Brunnenstockh" geschenkt, welch letzte­rer in Stein das wohlgetroffene wenn auch nicht ganz proportioniert ausgeführte Stand­bild des Erzherzogs darstellte. Der Bürgermeister, Gericht und Rat stellten an St. Veit's Tag des Jahres 1532 dem Erzherzog unverlangt einen mit dem Siegel der Stadt versehenen Revers aus, da­hin lautend, sie wollenden Bruderbronnen an dem Rembach gelegen fassen und desselben Fluß in vorangezeigten casten in das stattlin uff ihre und ihrer Nachkommen Costen in weerenden aütten dycheln füren und sampt dem Casten und Brun­nenstockh und aller zugehörung sürohin im wesent­lichen buwen und Erren halten/ Später wurde in­

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Stätten des Ulrichbaues (Schlosses) und großen Christophels erhob sich im Jahre 1798 das sogen. Palais. Die Badgewölbe, welche allein dem Brande widerstanden hatten, wurden damals ebenso ein­fach als geschmacklos unter Lach gebracht. Auf der Stätte des ehemaligen Armenbades entstand das Gasthaus zum grünen Baum, das unter dem Na­men Katharinenstift zum damaligen Armenbad wurde. Diese Verhältnisse veranschaulicht der ab­gebildete Holzschnitt aus dem Jahre 1810; zugleich läßt uns die Häuserreihe auf der rechten Flanke die heutigen Hotels in ihrem da­mals noch einfacheren Gasthofgewande erblicken. Von den kostümlich hochinteressanten Figuren im Vordergrund möchten wir gelegent­lich einmal erzählen, und heute einiges aus der Geschichte des unmittelbar vor dem Badgebäude stehenden Brunnens erwähnen.

Dieser mit dem Standbilde Erzherzog Ferdi­nands gekrönte Marktbrunnen ergoß aus zwölf Röhren sein von der rechten Bergseite her­geleitetes frisches Quellwasser in einen sechsseiti­gen Kasten. Ferdinand hatte nämlich nach dem großen (vierten!) Brand i. Jahr 1525, bei dem die Stadt innerhalb der Mauern mitsamt den Bädern abgebrannt war, Bäder und Stadtmauern wieder aufbauen lassen. Die Behauptung aller­dings, daß ihm Wildbad seine Holz- und Bad- Gerechtsame verdanke, ist so sehr nicht richtig, daß er vielmehr damit umging, die damals schon längst bestandenen Gerechtsamen den Wildbadern zu nehmen. Nun Ferdinand hat also, um in

des der Brunnen mit Recht denn er paßte nicht mehr auf den Kurplatz entfernt; das Stand­bild selbst stand lange Zeit schmählich mißachtet in einem der Feuerwehrmagazine, bis man das prächtige Standbild als Brunnenfigur zu dem im Jahre 1912 an der Enz errichteten Peter Lie- big-Brunnen verwendete, der von einer Stiftung des im Jahre 1910 hier verstorbenen Jntendanzrats Peter Liebig des langjährigen Lei­ters des hiesigen Kurtheaters, errichtet wur­de. Unser Heimatdichter Ludwig Finckh hat bei seinem Kuraufenthalt in Wildbad dem Schicksal dieses Brunnens ein feinempfundenes Gedicht ge­widmet:

Der Liebigbrunnen.

In Stein gerichtet, Stirn und Antlitz frei.

So ragst du auf dem hohen Brunnenschaft Aus Röhren quillt des Wassers Silberkraft Einst flössen zwölf, jetzt sind es nur noch drei. Dein Bruder steht zu Jnsbruck hell in Erz Du bist gebannt ins Württemberger Land.

Doch schaust du stolz und unbewegt das Herz Der Zeiten dunkelgraue Schieferwand.

Du sahst den roten Schein der Feuersbrunst, Den Fluß vor Dir in jähem Ueberschwall Den Krieg, den Mond, den sommernächtigen Dunst Musik und Lärm und frohen Hörnerschall. Was blickst du Ritter nun ins Abendrot?

Was spricht dreifältig laut der Brunnenmund?

Ich sah -es Volkes bitterheilige Not

Und hör ein Schicksal klingen aus dem Grund.