und Gleichheit aster Spanier vor dem Gesetz. Der Adel wird ; abgeschafft. Weiter enthält die Verfassung die Einführung des weiblichen Stimmrechts und die Verpflichtung jedes Spaniers, dem Vaterland zu dienen; das Wahlrecht besitzt jeder Spanier vom 23. Lebensjahr an. Der Volksschulunter­richt ist obligatorisch und kostenlos. Das Parlament besteht aus zwei Kammern. Der Senat hat 260 Mitglieder, das Unterhaus 470 Abgeordnete. Der Präsident der Repu­blik wird durch beide Kammern auf sechs Jahre gewählt. Wählbar ist jeder Spanier über vierzig Jahre, der im Voll­besitz der bürgerlichen Rechte ist, mit Ausnahme der Mit­glieder der ehemals regierenden Familien. Für die Auf­hebung der verfassungsmäßigen Garantien und die Kriegs­erklärung ist das Parlament zuständig.

Das Kapuziner-Kloster in Madrid in Brand gesteckt

Madrid. 3. Juli. Gestern kam es hier zu schweren Aus­schreitungen. Nach Schluß einer von Mitgliedern des Allge­meinen Gewerkschaftsbunds einberufenen Versammlung zo­gen viele Teilnehmer zum Kapuzinerkloster und setzten es in Brand. Das Feuer griff auf die neben dem Kloster lie­gende Kapelle über, die gleichfalls zerstört wurde.

Kundgebungen in Gibraltar gegen die Hinrichtung eines Mörders

Gibraltar, 3. Juli. Gestern abend kam es hier zu auf­geregten Kundgebungen gegen die auf den heutigen Mor­gen festgesetzte Hinrichtung eines Tischlers, der wegen Er­mordung einer alten Frau zum Tod verurteilt worden war. Dies wird die erste Hinrichtung in Gibraltar seit dem Jahr 1896 sein. Die Menge erzwang die Schließung der Kaffee­häuser und sonstigen Vergnügungslokale, und die Lage wurde so bedenklich, daß (englische) Truppen aufgeboten wurden, die während der Nacht in den Straßen Streifen machten.

Urteil im Kommunistenprozeß Achkenberg und Genossen

Berlin, 3. Juli. In dem Prozeß gegen 6 Kommunisten wegen des Feuerüberfalls auf Nationalsozialisten am 13. April in der Wilhelmsaue verurteilte das Schwurgericht die Angeklagten Achtenberg und Hoffmann wegen gemeinschaftlich verübten Totschlags in 3 Fällen und Waffen- Mißbrauchs zu je 4 Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehr­verlust, den Angeklagten Steinhauer wegen versuchten Totschlags, Widerstands und Waffenmißbrauchs zu 1 Jahr 9 Monaten Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverlust, den An­geklagten Wetzet wegen Vergehens gegen das Schuß- waffengefetz und Waffenmißbrauchs zu 9 Monaten Gefäng­nis. Zwei AngeklagK wurden freigesprochen.

Mahnahmen zur Brotversorgung

Berlin, 3. Juli. Nachdem infolge des Ansteigens der Roggenpreise im Laufe des vergangenen Winters die Ge­fahr einer Brotverkeuerung bemerkbar wurde, hat der Reichsernährungsminister in Verbindung mit dem preußi­schen Minister für Handel und Gewerbe und unter Mit­wirkung der Reichsbörsenstelle vorsorglich eine besonders Aktion unter Einsetzung der Roggenbestände der Deutschen Getreidehandelsgesellschaft eingeleitet. Wie dem Amt­lichen Pressedienst aus dem Ministerium für Handel und Ge­werbe mitgeteilt wird, wird diese Aktion in der Weise durch­geführt, daß für die betreffenden Bezirke vornehmlich in I der kommenden Winterzeit Roggen aus den Beständen der Deutschen Getreidehandelsgesellschaft zur Verfügung gestellt wird. Grundsätzlich ist dabei angestrebt worden, die niedrig­sten Winterpreise des Brotes zu halten oder wieder zu er­reichen. Diese Aktion ist jetzt zunächst dort eingeleitet und bereits in größerem Amfange durchgeführk worden, wo Indu­strie in besonders starkem Maße ansässig ist und die Gefahr einer Brotverteueruna bei der größten Anzahl der Ar­beitslosen besonders fühlbar werden muß. Es besteht kein Zweifel, daß auftretende lokale Störungen schnell und reibungslos beseitigt werden und eine ausreichende und billigere Versorgung der Bevölkerung mit Brot gewähr­leistet werden kann.

Dke Durchführungsbestimmungen für den freiwilligen Arbeitsdienst

Berlin, 3. Juli. Das Reichsarbeitsministerium hat jetzt die Durchführungsbestimmungen für die Paragraphen der Notverordnung vom 5. 6. über die Förderung des Frei­willigen Arbeitsdienstes ausgearbeitet. Sie werden im zu­ständigen Ausschuß des Derwaltungsrates der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung bespro­chen werden. Außerdem findet am Dienstag, 7. 7., eine Besprechung des Präsidenten der Reichsanstalt, Dr. Syrup, mit den Verbänden, die als Träger des freiwilligen Arbeits­dienstes oder der Arbeit bezw. sonst als Interessenten in Frage kommen.

Der Entwurf des Arbeitsdienstes gliedert sich, wie der Jungdeutsche" berichtet, in 5 Teile. Der erste Teil befaßt sich mit dem Personenkreis und dem Verfahren. Das Ar­beitsamt kann für Arbeitslose oder Krisenunterstützte die Unterstützung nach Höhe und Dauer auf höchstens 2 Mark pro Wochentag für eine Dauer von höchstens 20 Wochen fest­setzen. Die Unterstützung kann an einen Arbeitsdienstwilli- gen, an den Träger der Arbeit gezahlt werden.

Ob eine Arbeit aus freiwilliger Arbeitsdienst gefördert werden kann, entscheidet der Vorsitzende des zuständigen Arbeitsamts, in Grenzfällen der Präsident der Reichsanstalt.

Der zweite Teil des Entwurfs befaßt sich mit den Vor­schlägen der Sozialversicherung, die wie bei einer gleicharti­gen anderen Arbeit durchgeführt werden.

Im dritten Teil wird die Verpflichtung der Gemeinden zur Gewährung von Unterkunft und Verpflegung geregelt.

Der vierte Teil beschäftigt sich mit der Erleichterung der Siedlung der Arbeitsdienstwilligen. Danach kann den Ar­beitsdienstwilligen, die während einer Dauer von mindestens 12 Wochen beschäftigt worden sind, ein Betrag von 1.50 ttt für jeden Wochentag der Beschäftigung fortlaufend guige- schrieben werden.

3m fünften Teil wird die Aeberwachung der Arbeiten des freiwilligen Arbeitsdienstes gereaelt, die durch die Arbeits­ämter, durch Nachprüfung der Arbeitszeit erfolgen soll.

Schmeling Weltmeisteri DerKampfum die Welt- m eist erschüft im Boxen fand heute morgen um 4 Uhr (europäische Zeit) in Cleveland (U. S. A.) statt. Die Austragung wurde durch den KurzwellensenderSchloß Solitude (Südd. Rundfunk) übertragen. Nach der 15. Runde konnte Max Schmeling seinen Gegner Poung Stribling kampfunfähig machen, und gewann somit die Schwerge- wichts-Weltmei st erschaft im Boxen. Schme­ling, der wie erinnerlich im vorigen Jahr nur dadurch den Titel eines Weltmeisters zugesprochen bekam, weil Sharkey ihn durch einen Tiefschlag kampfunfähig machte, hat nun gezeigt, tzsß er ejn Boxer von wirklicher Klasse ist.

Die Kriminalität in Württemberg

Stuttgart, 2. Juli. Die württembergische Kriminalität verzeichnet laut Mitteilungen des Statistischen Landesamts nach mehrjähriger Pause für 1929 wieder eine Besserung. Angeklagt wurden im Jahr 1929 33 579 Personen, im Vor­jahr 34389, verurteilt 27 528 bezw. 28 981. Auf je 100 000 der strafmündigen Bevölkerung trafen in Württemberg im Jahre 1929 1352 Verurteilte, 1928 1438, im Reiche 1928 1194 und 1927 1257. Unter den Verurteilten befanden sich 1929 3476, 1928 3506 Frauen, das sind 12,9 bezw. 12,1 Prozent. Im Reich ist der Anteil der Frauen in der Regel 1415 Prozent. Im Jahr 1929 wurden 1603 Jugendliche (im Alter von 1418 Jahren) angeklagt und 1451 ver­urteilt, das sind 4,7 Prozent der Angeklagten überhaupt und 5,3 Prozent der Verurteilen dieses Jahres. Im Reich betrug der Anteil der jugendlichen Verurteilten 1928 nur 4,6 und 1927 3,9 Prozent.

Von den Verurteilten des Berichtsjahres waren 12 690 oder 46,1 Prozent schon früher wegen Verbrechens oder Vergehens gegen Reichsgesetze verurteilt worden, davon 3731 oder 29,4 Prozent schon mehr als viermal. Die Zahl der Wiederverurteilten hat sich in den letzten Jahren stark erhöht. Von den 27 528 Verurteilten des Berichtsjahres haben sich annähernd drei Viertel gegen das Strafgesetzbuch vergangen und rund ein Viertel gegen andere Reichsgesetze. Rein zahlenmäßig sind die Delikte gegen das Vermögen mit 10 967 Verurteilungen (gleich 40,1 Prozent) am häufigsten. Bei den Jugendlichen umfaßt diese Gruppe nahezu zwei Drittel aller Verurteilungen. In ziemlich gleichem Ausmaß fallen dagegen jeweils die Delikte gegen die Person (31 6 Prozent) sowie gegen Staat, öffentliche Ordnung und Re­ligion (28,1 Prozent) an. Verbrechen und Vergehen im Amt waren es 70.

Die Delikte, die am häufigsten verübt werden, sind ein­facher Diebstahl (2784 Verurteilte), Betrug und Untreue (2527), Zuwiderhandlungen gegen das Kraftfahrzeuggesetz (2654), Beleidigungen (2488), gefährliche und schwere Kör­perverletzungen (2173), Zuwiderhandlungen gegen die Ge­werbeordnung (1239) und Unterschlagung (1142). Auffallend ist der fortgesetzt starke Rückgang der Verurteilungen wegen Abtreibung: im Jahr 1927 643. 1928 412 und 1929 305 Fälle. Die Todesstrafe, di« im Vorjahr fehlte, ist in zwei Fällen ausgesprochen worden, andererseits aber verminder­ten sich die Verurteilungen zu zeitigem Zuchthaus von 204 Fällen aus 164 und die der Gefängnisstrafen von einem Jahr und mehr von 462 auf 398. Die Gefängnisstrafen von drei Monaten bis zu einem Jahr sind von 2097 auf 2017 zurückgegangen. Erhöht hat sich die Zahl der Ge­fängnisstrafen bis zu drei Monaten von 4542 auf 4594. Geldstrafen wurden in 20 252 (im Vorjahr 21 588) Fällen verhängt: zu Haft und Arrest sind nur 57 (54) Angeklagte verurteilt worden.

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Württemberg

Skuktgark, 3. Juli. i Feriensonderzüge. Der Verkauf der um 20 v. H. ermäßig­ten Fahrausweise zu den in der Zeit vom 25.27 3uli ver­kehrenden Feriensonderzügen beginnt am 7. 3uli. Neben den Zügen nach dem Rheinland, nach Bremen, Hamburg, Berlin und München wird erstmals ein durchgehender Zug nach der Ostsee (StralsundSeebad Heringsdorf) gefahren. Die Fahrgäste dieses Zuges können von Swinemünde aus Mit Ferienrückfahrkarten zum halben Preis in Motorschnell- lchiffen nach Ostpreußen (Zoppot, Pillau und Memel) ge. langen. Näheres aus den Aushängen und an den Schaltern Iller Bahnhöfe.

Gewährung von Gekränken an Eisenbahnbeamle. Die

Hauptverwaltung der Reichsbahn hat ihre frühere Ver­fügung dahin abgeändert, daß aus gesundheitlichen und wirt­schaftlichen Gründen die kostenlose Abgabe von Getränken bei außergewöhnlicher Hitze versuchsweise auf Kaffee und Tee zu beschränken ist. Soweit bei durchgehenden Zügen mit kurzen Aufenthalts- oder Uebergangszeiten die Ver­abfolgung von Kaffee ober Tee an bas Zugpersonal auf Schwierigkeiten stoßen sollte, ist dafür ausnahmsweise Mine­ralwasser bereitzustellen.

Der Raubüberfall in der Raikelsbergstraße. Die von der Kriminalpolizei inzwischen angestellten Rachfürschungen nach dem Täter des Raubüberfalls in der Raitelsberg- straße haben nunmehr zu einem ganz bestimmten Berbachr, jedoch noch nicht zur Ergreifung des Täters geführt. Was über das Verhalten des Täters vor und nach der Tat bis jetzt bekannt geworden ist, läßt darauf schließen, daß es sich um einen woyldurchdachten Plan handelt.

Lin Tobsüchtiger. Am 2. Juli abends erlitt ein Fahr­gast der Straßenbahnlinie 2, als er vom Schaffner zur Lösung eines Fahrscheines aufgefvrdert wurde, einen Tob­suchtsanfall. Der Mann entkleidete sich völlig und sprang dann, als Polizeibeamte hinzukamen, nackt nach seiner Woh­nung, wo er alles Erreichbare zusammenschlug. Es handelt sich um einen 43 I. a. Maurer aus der Aeußern Landhaus­straße. Der Kranke wurde sofort nach dem Bürgerhospital verbracht.

Lebensmüde. Durch Einnehmer: von Tabletten ln größe­rer Menge versuchte sich in einem Haus der Neckarstraße in Cannstatt ein 49 Jahre alter Maurer zu vergiften. Der Lebensmüde wurde in bas Bürgerhospital eingeliefert.

Aus dem Lande

Heilbronn. 3. Juli. Auf der Lokomotive töd­lich verunglückt. Als gestern abend auf der Strecke HeitbronnStuttgart in der Nähe von Walheim sich die beiden Schnellzüge begegneten, war der Heizer des auf­wärtsfahrenden Zugs eben dabei, mit einem Eisenhaken das Feuer zu reinigen. Hierbei scheint er mit dem Haken zu sehr außerhalb der Lokomotive geraten zu sein, so daß er hängen blieb und so schwer verletzt wurde, daß er heute nacht im Krankenhaus in Bietigheim starb. Der Verstorbene ist verheiratet, wohnhaft in Lauda und heißt Zutaoerne.

Alfdorf, OA. Welzheim, 3. 3uni. Amtsnieder- le allste Hy hex VenseiMrajHtziiW Mr MltMMilkr.

Al"ch ho lz mit, daß er sich aus Gesundheitsrücksichten ge-' Zwangen sehe, auf 1. Oktober ds. 3s. von seinem Amt zu- rückzutreken. Er versieht seit über drei Jahrzehnten das Amt des Ortsvorstehers in hiesiger Gemeinde und kann auf eins erfolgreiche Tätigkeit zurückblicken.

Backnang, 3. Juli. 21 v. H. Umlage. Der Gemeinds- rat hat in seiner letzten Sitzung den Haushaltplan für das Rechnungsjahr 1931 verabschiedet. Es ist gelungen, den , U die Einnahmen und Ausgaben auszu- gleichen. Der Umlagesatz wurde von 22 auf 21 v. H herab- gesetzt. Die Einnahmen betragen 729 690 Mk.. die Aus- gaben 1213 910 Mk., so daß sich ein Abmangel von 484 320 Mark ergibt.

Nürtingen, 3. Juli. 100 Jahre Nürtinger Tag­blatt. Das Nürtinger Tagblatt konnte im Mai ds. JZ auf ein lOOjähriges Bestehen zurückblicken. Eine reich' illu­strierte Festschrift dient den Lesern des Blatts zur Erinne­rung. Von einer größeren Feier wurde angesichts der Zeit­verhältnisse und mit Rücksicht auf den Tod der Frau Jo­hanna Senner abgesehen. Dagegen hatte der Besitzer der Zeitung seine Mitarbeiter auf vorgestern abend in den Löwen eingeladen. Im Namen der Angestellten der Buch­druckerei überreichte Schriftsetzer W. Ebinger dem Geschäfts­inhaber eine künstlerisch ausgeführte Adresse. Er gedachte hiebei der verstorbenen Frau Johanna Senner und rühmte das gute Einvernehmen zwischen dem Besitzer uno den Angestellten. Im Auftrag des Verbands Württ. G-werbe- vereine und Handwerkervereinigungen überreichte Siadtrat Hermann Schweizer eine handgemalte Ehrenurkunde und beglückwünschte den Inhaber zum Jubiläum. Ein Mit­arbeiter gedachte der Verlegersfrau und betonte deren Ver­dienste um das Unternehmen---^ Gestern morgen über­raschte die Stadtkapelle den B'Wsr mit einem Ständchen.

Reutlingen, 3. Juli. Gemeindehaushalt 1931 nochmalsvordemGemeinderat. Inder gestrigen öffentlichen Sitzung hatte die Stadtpflege wichtige Mit­teilungen zum Etatsabschluß für 1931 zu machen. Darnach haben sich die Berechnungsverhältnisse für den Abschluß zum Teil ungünstig verschoben, doch gleichen die Möglich­keiten auf der anderen Seite so aus, daß der bisher er- rechnete ungedeckte Abmangel von 98 700 Mk. sich auf 45 500 Mk. verringert. Man hofft, durch Einsparungen in den verschiedenen Verwaltungen den Etat ausgleichen zu können.

Rottweil. 3. Juli. Bestätigtes Todesurteil. Das Reichsgericht hat das vom Schwurgericht Rottweil am 15. April d. I. ausgesprochene Todesurteil gegen den Bau­arbeiter Johannes Spieß wegen Ermordung seiner von ihm getrennt lebenden Frau bestätigt.

Aalen, 3. Juli. Erblindet. Wie verlautet, ist ein 6 Jahre altes Kind in das Krankenhaus eingeliefert worden, das nach starker Erhitzung infolge rascher Abkühlung er­blindet ist.

Ballendorf OA. Ulm, 3. Juli. 4 5 Jahre Ortsvor- steher. Auf eine lange Zeit als Ortsvorsteher kann unser Bürgermeister Bosch zurückblicken. Am letzten Samstag wurden es 45 Jahre, daß er zu diesem Amt berufen wurde.

Ravensburg. 3. Juli. Fahrlässige Tötung. Der Lljährige Landwirtssohn Anton Birk aus Engetweiler, Gde. Bergatreute OA. Waldsee, hatte in der Nacht zum 1. Juni, als an die Türe gepocht wurde, aus einem Gewehr einen Schuß durch die geschlossene Türe abgegeben in der Meinung, ein Dieb wolle einbrechen. Der Schuß traf die 17jährige Fabrikarbeiterin Bernhardine Hitler, die nachts 1 Uhr Unterkommen begehrt hatte, weil sie zu Hause nicht mehr eingelassen wurde, tödlich. Das Erweiterte Schöffen­gericht verurteilte Birk wegen fahrlässiger Tötung zu 1 Monat Gefängnis unter Anrechnung von 6 Tagen Unter­suchungshaft. -

Deißlingen OA. Rotiweil, 3. Juli. Im Steinbruch verunglückt. Im Steinbruch bei Dauchingen geriet der verheiratete etwa 32 I. a. Franz Vühler von hier unter einen umktppenden Rollwagen, wobei ihm beide Beins abgeschlagen wurden.

rMttekbuch OA. Biberach, S. IM. Vermißt. Der jüngst« Sohn des Landwirts Georg Barth ist seit Sonntag nacht spurlos verschwunden. Er ist mit seinem Fahrrad noch um 10 Uhr bet seinen Kameraden gewesen, denen er gesagt habe, er geh« jetzt heim.

Unkerfulmekingen OA. Biberach, 8. Juli. Motorrad undFahrervom Heuwagenbegraben. Als sich am Mittwoch abend der Gipser F i s ch b a ch - Oggelsbsuren und der Gipsergehilfe Ludwig Bollmann von Biberach mit einem Motorrad auf dem Heimweg nach Laupheim be- fanden, wurden sie von einem gewaltigen Gewittersturm überrascht. In der Nähe von Laupheim begegneten sie einem Heufuhrwerk der Kronenbrauerei Epple-Laupheim. Das Fuhrwerk wich auch aus. Im gleichen Augenblick jedoch, als das Motorrad das Fuhrwerk passierte, kippte -er HriÄvagen infolge des Sturms um und begrub das Motor- rÄr mit dem Fahrer und Beisitzer unter sich. Der Fuhr- werkeienker svannte aus und zog seines Wegs, offenbar hatte er den Vorgang nicht bemerkt. Der Motor lief weiter und dem Tank entströmten etwa 7 Liter Benzin, sodaß die Gefahr eines Brandes sehr nahe war. Zum Glück konnte sich Vellmamr dann einigermaßen frei bekommen und um Hilfe rufen. Von den in der Nähe befindlichen Wohn- barackrn kan: sofort tatkräftige Hilfe, die den Verunglückten Befreiung brachten. Während Fischbach mit heiler Haut und dem Schrecken davonkam, erlitt Bollmann einen Bruch des rechten Fußes und einige Verstauchungen. Das Motor­rad !m Wert von 1700 -st wurde derart beschädigt» daß es nicht mehr benützt werden kann.

Alkkeim OA. Riedlingen, 3. Juli. Nach 2 0 Ja hren die Sprache wieder erhalten. Wie durch «in Wunder kam Frl. Ursula Zeller hier wieder zu ihrer Sprache, die sie bei einer Krankheit vor 20 Jahren verlor. Das Fräulein erlitt kürzlich bei einer Aufregung einen Ner- vsnchock, wobei ihm die Sprach« wieder geschenkt wurde.

Waldsee, 3. Juli. Lebensrettung. Wilderer­fang. Ein junger Mann, der im Stadtfee am Ertrinken war, wurde, als er zum drittenmal sich wieder herauf­arbeiten konnte, von Polizeiwehrwachtmeister Algaier von hier gerettet. Zwei hiesigen Landjägerbeamten gelang es, in einer der letzten Nächte zwei Wilderer auf ihrem Pürfchgang im Haisterkircher Wald zu überraschen. Einer davon konnte verhaftet werden.

Ravensburg, 3. 3uli. Freispruch. Das Schwur­gericht hat die Schneiderseheleute Franz und Frida Fehr aus Aulendorf von -er Anklage der Brandstiftung freige­sprochen.

Ertrunken. Am Donnerstag nachmittag ertrank im hiesigen Flappachweiher der aus Friedrichshafen stammende 85 tz. a. Arbeiter Raidt. ..