^ Schobers Meinung
^ Genf, 19. Mai. In einer Besprechung mit deutschen und österreichischen Pressevertretern äußerte sich Dr. Schober „ziemlich befriedigt" über den Verlauf der gestrigen Ratssitzung. Durch die Ueberweisung der Frage an den Haag werde der Plan zwar verzögert, aber er sowohl wie Dr. Curtius hätten erklärt, daß sie eine rechtliche Prüfung nicht zu scheuen hätten und daß eine weitere Prüfung Unzulässig sei. Alle Schritte seien mit Deutschland gemeinsam überlegt und gutgeheißen.
Das entscheidende Gutachten des Schiedsgerichts w'rd erst kurz vor der Septembertagung des Völkerbundsrars erwartet.
Verlorenes Spiel?
Allgemein ist in Genf die Auffassung verbreitet, daß rankreich mit dem von England gewählten Ausweg, die treitfrage an-den Haag zu verweisen, sich nicht abfindsn will, sondern mit allen Mitteln versucht, noch innerhalb der Ratstagung den deutsch-österreichischen Plan zum Scheitern zu bringen, oder jedenfalls für das Haager Gutachten eins solche hochpolitische Grundlage zu schaffen, daß jetzt schon kein Zweifel mehr bestehen kann, wie das Gutachten aus- fallen würde.
Angesichts dieser Tatsachen versteht man in Genf den Optimismus nicht, den die deutsche Abordnung immer no h zur Schau trägt und der in den amtlich beeinflußten deutschen Berichten über die Genfer Ereignisse zum Ausdruck kommt. Tatsächlich liegen die Dinge so, daß ein Teil ds Programms, mit dem die deutsche Abordnung nach Genf kam. bereits endgültig geopfert ist. daß es nämlich gelinge, die Zollunion in ihrer juristischen Rechtfertigung in Gens selbst durchkämpfen zu können. Davon kann nach dem Vorschlag hendersons, der ganz offenkundig als Unterstützung des französischen Standpunkts gemeint ist. keine Rede me">r sein. Jedenfalls ist es zunächst auf eine Verschleppung abgesehen. Von größter Wichtigkeit ist, wie die Fragen lauten werden, die der Völkerbundsrat an den Haager Schiedsgerichtshof richtet. Davon hängt alles ab, und darüber wird vermutlich noch ein heißer Kampf entbrennen.
Neue iiachrichlen
Elternratswahlen in Sachsen
Dresden, 19. Mai. Bei den Elternratswahl-en zu den Volksschulen in Sachsen am Sonntag erhielten in Dresden (83 Schulen) die christlichen Listen 27 583 (frühere Wahl 23 087) Stimmen gleich 63 v. H., die soz. weltlichen Listen 14 582 Stimmen gleich 33 v. H., die Liste der proletarischen Schulkämpfer 4 o. H.
In Leipzig erhielten die christlichen Listen 358 Sitze (bisher 336), die soz. weltlichen Listen 254 (269), die kommunistischen 77 (58).
In Chemnitz fielen aus die christlichen Listen 312 (298) Sitze, aus die soz. weltlichen 121 (133), aus die kommunistischen 28 (23).
Aehnücy sind die Wahlergebnisse in fast allen Gemeinden.
" Haftstrafen für den Braunschweiger Schulstreik
Braunschweig, 19. Mai. Minister Franzen hat allen Eltern, deren Kinder am 11. und 12. April ds. Is. am Schulstreik der weltlichen Schule teilgenommen haben, einen Strafbefehl zugestellt, wonach jeder von ihnen eine Haftstrafe von 3 Tagen erhält. Insgesamt wurden 3500 Haftstrafen verhängt.
Vürliemberg
H'.ord und Süd in der deutschen Geschichte
Stuttgart. 19. Mai. Im Rahmen der von der Württ. Verwaltungsakademie Stuttgart veranstalteten Einzeloor- träge sprach am Montag abend vor einem großen Zuhörerkreis im großen Hörsaal der Techn. Hochschule der bekannte Tübinger Historiker, Universitätsprofessor Dr. Haller, über „Nord und Süd in der deutschen Geschichte". Der Redner gab in seinem fesselnden Vortrag einen Ueberblick über die 1000jährige Geschichte des deutschen Volks und schilderte die Entstehung und Entwicklung der Trennung in Nord und Süd bis auf den heutigen Tag. Es ist nicht tüchtig, so führte der Redner aus, daß im deutschen Volk zwischen Nord und Süd tiefgehende Artverschiedenheüen bestehen. Der Unterschied ist nicht größer als zwischen Nord und Süd in Italien, Frankreich, Spanien, England. Wahrend bei diesen Völkern aber die Gegensätzlichkeit durch den Einfluß des Staats, die Schaffung des Einheitsstaats, auf- aeboben wurde, bat umaekebrt der deutsche Staat, durch die
ZL/rr-e /macH/ /(a/77e^e.
Eines Pechvogels lustige Geschichte von Fritz Körner.
4. Fortsetzung. Nachdruck verboten.
„Vielleicht gibt Ihnen Papa auch ein paar Winke!" warf Uschi ein. „Papa ist sehr nett, das können Sie mir glauben. Ich habe ihn genau so in mein Herz geschlossen, wie Sie den Ihren."
Bei Anton begann es zu dämmern.
„Gnädige Frau . . ." begann er unsicher, „Sie kennen meinen Bruder?"
„Den Herrn Ministerialdirektor Zumpe? Freilich, kennen wir ihn. Er ist sogar ein Freund unseres Hauses und wird uns heute Abend die Ehre schenken. Er wird Augen machen, wenn er seinen Bruder sieht!"
„Ich freue mich diebisch auf die Ueberraschung!" lachte Uschi.
*
Also fuhr Zumpe mit den Damen im Auto nach der eleganten Villa im Westen Berlins.
Er hatte seine alte Sicherheit und seinen unverwüstlichen Humor wieder gewonnen.
Die Frau Minister und ihre Tochter freuten sich der Natürlichkeit und Frische des jungen Mannes, der so sicher und selbstbewußt in die Welt blickte und bei allem Jungen- tum ein so vollendeter Gesellschafter und liebenswürdiger Kerl war.
Seine Natürlichkeit und Herzensfreude wirkte ansteckend. Selbst die vornehme und sonst so exklusive Frau Margot von Zedtlitz ging aus sich heraus und war heiter wie ein junges MädHen.
Schaffung derPärlikulacstäälen, den Gegensatz nur vertieft. Die Trennung auf staatlichem Gebiet wurde später verschärft durch den Zwiespalt der kirchlichen Bekenntnisse, woran aber nicht die Reformation, sondern die Gegenreformation schuld ist. Daß im überwiegend katholischen Süddeutschland noch eine starke protestantische Minderheit blieb, verdanken wir es, daß Deutschland nicht völlig in zwei Hälften auseinanderfiel, sondern die Einheit der Nation gerettet wurde. Der Zwiespalt zwischen Nord und Süd prägte sich später bis in die jüngste Zeit aus durch den > Gegensatz zwischen Oesterreich und Preußen. Erst 1866 gelang es, Nord und Süd durch Blut und Eisen zusammenzukitten. Das Ergebnis von 1866 war nicht, wie viele heute noch sagen, ein „Sieg der Gewalt über das Recht", sondern der Sieg wurde der stärkeren sittlichen Kraft zuteil. Nicht der Stärkere, sondern der Klügere und Bessere wurde Sieger. Gegenüber denen, die trotz allem heute noch die Entscheidung von 1866 beklagen, erklärte Professor Haller, daß die Weltgeschichte heule ihr erschütterndes Urteil gesprochen habe. Oesterreich ist nicht mehr. Ein Sieg Oesterreichs im Jahre 1866 und das Fortbestehen der österreichischen Vorherrschaft hätte heute auch Deutschland mit in den Abgrund gerissen und ihm d«rs Schicksal Polens, nämlich die Aufteilung zwischen seinen Nachbarn, bereitet. Davor hat Königgrätz, der Sieg des Nordens über den Süden, die deutsche Nation bewahrt. Deutschland aber lebt heute, zwar gedemütigt und zerstümmelt, aber es hat die Stürme des I Weltkriegs und der Revolution überstanden, ohne Schaden ! zu nehmen an dem. was die wesentlichste Errungenschaft i seiner Vergangenheit ist, nämlich seiner Einheit. Die Mächte. ' die einst Nord und Süd verkörperten, sind heute dahin, Oesterreich ist untergegnngen, und was sich Preußen nennt, hat mit dem alten Preußen Friedrichs des Großen nur noch wenig gemein. Lernen wir also aus der Geschichte. Der Gegensatz von Nord und Süd muß der Vergangenheit angehören. Gegenwart und Zukunft dürfen nur noch Verschiedenheiten kennen, die sich gut miteinander vertragen und '"sich in der Einheit der Nation zusammensinden.
Aus dem Lande
Kornwestheim, 19. Mai. Ernst Sigle zum Ehrendoktor ernannt. Sicherem Vernehmen nach wurde Fabrikant Ernst Sigle von der Technischen Hochschule Stuttgart zum Ehrendoktor ernannt. In dieser Ernennung liegt eine besondere Anerkennung der technischen Leistungen der Salamanderwerke.
Dürrenzimmern OA. Brackenheim, 19. Mai. Vom Magen gestürzt. Der Landwirt Karl Reichert war mit Güllenführen beschäftigt, wobei er sein 4jähriges Töch- terchen mitnahm. Auf dem Heimweg scheuten die Pferde, Das Kind fiel vom Wagen und wurde so schwer verletzt, -aß es nach einigen Stunden seinen schweren Verletzungen erlag. ».
Bückingen OA. Heilbronn, 19 Mai. Mit dem Motorrad verunglückt. Kriminalkommissar Steck, -er mit seiner Frau aus dem Motorrad eine Fahrt in die Hohenloher Gegend unternahm, ist in Oehringen verun- lückt. Er wurde mit schweren Verletzungen ins Bezirksrankenhaus Oehringen eingeliefert. Seine Frau kam mit leichteren Verletzungen davon.
' Mühlacker, 19. Mai. Tödlich verunglück!. Am Sonntag abend fuhr ein junger Mann namens Her - riegel mit dem letzten Zug von Pforzheim nach Mühlacker. Während der Fahrt schaute er zum Fenster hinaus. Als bei Niefern eine Lokomotive am Zug vorbeifuhr, wurde Herriegel von irgend einem Gegenstand der Maschine am Mopf schwer verletzt. Er erlag im hiesigen Krankenhaus in der Nacht noch seiner Verletzung. Wie das Unglück geschehen konnte, ist noch nicht geklärt.
^ Hall, 19. Mai. Gautag der Zigarrenladen- ^nhaber. Der Gau Württemberg im Verband Deutscher > Zigarrenlader-Jnhaber hielt hier seinen 7. Gautag ab. Der von dem Geschäftsführer M. Sternbeck erteilte Geschäftsbericht gab ein Bild von der besonders schwierigen Lage i des Tabakwaren-Spezialhandels, der im abgelaufenen Jahr jdrei Steuererhöhungen auf sich nehmen mußte, von denen ! die beiden ersten ausschließlich zu Lasten des Tabakwarsn- , Handels und der Industrie gingen. Schwer leidet der Tabak- ^ waren-Spezialhandel durch Len unbeschränkten Verkauf von Tabakwaren in den Gaststätten und auf den Bahn- chüfen in der Zeit nach dem allgemeinen Ladenschluß, besonders aber an den Sonn- und Feiertagen. Der Gauvorsitzende H. S ch i e h l - Stuttgart berichtete über die gegenwärtige Lage im Tabakwarsnhandel. Der nächstjährige Gautag findet in Stuttgart statt.
^ Nürtingen. 19. Mai. Vom elektrischen Strom getötet. Der 21 I. a. Glaser und Hilfsarbeiter Gustav Kodier non Okereülinoen ist aeltern nackt in dem
Als ihr Zumpe treuherzig gestand, daß er sie beide für Schwestern gehalten habe, da freute sie sich des Kompliments, denn sie hatte das Gefühl, daß es von Herzen kam.
In der Villa führte man Zumpe in einen reizenden kleinen Salon.
Die Damen zogen sich zurück, um sich umzukleiden.
Währenddessen ließ Zumpe noch alles einmal an seinem geistigen Auge vorbeiziehen.
Uschi. . . welch reizender Kerl war das! Ein Mädel, frisch, lebendig, zum Anbeißen.
Sein Typ! So hatte er sich einmal das Frauchen, das an seiner Seite gehen sollte, vorgestellk.
Resignaion überkam ihn.
Eine Uschi war nicht für ihn gebacken!
Da war sie aber schon wieder da, im duftigen Hauskleid mit geröteten Wangen und blitzenden Augen.
Hinter ihr erschien die Frau Minister, die für ihre Jahre wirklich fabelhaft jung aussah, obwohl ihre äußere Kleidung durchaus dezent wirkte und nicht auf Jugendlichkeit gearbeitet war. Die Frau besaß die schlanke biegsame Figur, die sie jung erhielt.
„Wie gefällt es Ihnen bei uns, Herr Zumpe?"
„Gnädige Frau . . . was soll ich sagen . . . gut, schön, reizend, ausgezeichnet . . . ach, das sind ja alles keine Worte. Mir ist zu Mute wie dem Kesselflicker, der von eine mRausch erwacht und findet sich in einem Königspalast auf dem Throne wieder."
„Unser Gast ist sehr poetisch, Mama!"
„Und möchte doch den unpoetischen Beruf eines Boxers ergreifen." l
«Längst aufgegeben, gnädige Frau!" j
rüb n de. - ^ngle in Oberensingen durch Be-
rühren der elektrischen Leitung tödlich verunglückt.
40jährige Jubelfeier der Sanikäts- ^ Würtingen stand am Samstag und Sonntag 7 «Roten Kreuzes". Zur 40jährigen O-übel^
stier der hiesigen Sanitatskolonne waren im Lam des Samstag nachmittags zahlreiche auswärtige Sanitäter erschienen. Am Sonntag morgen erfolgte beim Zementwerk mne groß angelegte Uebung der Nürtinger Kolonne unter Beteiligung derjenigen von Frickenhausen. ^
Den Verlehungen erlege n. Die in der Friedhofstraße von einem Motorradfahrer angefahrene Witwe ^ 'st an ihrer Verletzung (Schädelbruch) in der
chir. Klinik in Tübingen gestorben. ,
Tübingen, 19. Mai. Oberbaurat Daiber und l^ine Kritiker. Von seiten der Tübinger Dozenten- 'ch^st ist bisher zu den heftigen Angriffen gegen den Uni- versitatsneubau bewußt Zurückhaltung in der öffentlichen Diskussion geübt worden. Man wollte dem Urteil des Land- vorgreifen. Nachdem dieser aber in der vorigen Woche mit einmütiger Deutlichkeit Stellung genommen hat, teilt nunmehr Professor v. Gerhard Kittel, Mitglied des Bauausschusses der Universität, seine Stellungnahme, die sich mit dem Urteil der leitenden Umversitätsorgane decken dürfte, mit. Er schreibt u. a.: Im ganzen muß man bei diesem Bau feststellen: es ist fast ein Wunder, wieviel vom ersten Tag an geklappt hat und wieviel Wünsche in kürzester Zeit befriedigt wurden. Diejenigen Notwendigkeiten, die das
rmmittelbare Arbeitsleben der Universität betreffen, sind in einer einfach vorbildlichen Weife erfüllt. Ich betrachte es als ein besonderes Verdienst des Architekten, wie er es fertig gebracht hat, die geschilderten Arbeitsstätten mit würdigen Repräsentationsräumen zu verbinden, ohne doch dabei den Lhartkter der ersteren zu stören. Wir sind besonders dankbar, daß vom Parlament anerkannt worden ist, daß die Landesuniversität als Festsaal einen Raum braucht, der gewiß nicht prunkvoll, aber doch würdig sein soll.
70. Geburtstag. Am 20. Mai feiert Geheimer Iustizrat Professor Dr. A. B. Schmidt seinen 70. Geburtstag. Er ist geboren in Leipzig und folgte 1913 einem Ruf als ordentlicher Professor nach Tübingen, wo er im Studienjahr 1917/18 die Rektoratswürde bekleidete. Am Weltkrieg hat er von 1914 bis Frühjahr 1916 teilgenommen. Professor Dr. A. B. Schmidt hat sich einen Namen vor allem auf dem Gebiet des Kirchenrechts erworben.
Balingen» 19. Mai. Amtsversammlung. Obwohl der Bau eines neuen Bezirkskrankenhauses in Ebingen vor längerem schon beschlossen wurde, mußte der Vorsitzende der Amtsversammlung, Landrat Barth, erklären, daß zurzeit die Durchführung dieses Beschlusses nicht möglich sei. Es ist dagegen die Lungenheilanstalt vom Bezirkskrankenhaus Balingen aufgehoben und eine Wöchnerinnenstation dort eingerichtet worden. Die Aufwendungen für Schneebahnen auf den Körperschaftsstraßen beliefen sich im verflossenen Winter auf rund 50 000 -4l, die aus Restmitt-'n gedeckt werden können. Die Ausgaben für den neuen Etat betragen 870 000 <44, die Einnahmen 161200 -4t, der Ab i Mangel 708 600 ^t. Er soll gedeckt werden durch eine Umlage von 678 000 -4L auf die Gemeinden und durch eine Schuldaufnahme von 30 000 -4t. Wegen ihres schlechten Besuchs wurde von einer Seite der Abbau der Landwirtschosts- schule gefordert. Für das künftige Krankenhaus werden zur Ansammlung eines Fonds 50 000 °4t in den Etat eingestellt. Für die Zweigstelle der Oberamtssparkasss in Tailfingen wurde der Ankauf eines Hauses um 75 000 ^4t bewilligt.
Ebingen, 19. Mai. Kirchenbau. Der hiesige evang. Kirchengemeinderat hat den Bau einer weiteren dritten evang. Kirche beschlossen.
Weilheim OA. Balingen, 19. Mai. Tödlicher Ausgang eines Unglücks. Der am Himmelfahrtstage zwischen Haigerloch und Owingen mit dem Motorrad verunglückte Alfred Ietter von hier ist in der Tübinger Klinik seinen schweren Verletzungen erlegen.
Jsingen OA. Sulz, 19. Mai. Seltener Fund. Ein hiesiger Bürgerssohn fand auf einem Acker, den sein Vater schon 30 Jahre im Besitz hat, einen Ehering vom Jahr 1853, oen der frühere Besitzer des Ackers, Metzger Beutter in Rosenfeld einstens verloren hatte.
Rokkweil, 19. Mai. Zu Tode geschleift. Am Samstag scheuten die Pferde des Johann Georg Seemann in Rotenzimmern und schleiften diesen vom Feld bis zu seinem Haus. Dabei erlitt er schwere innere und äußere Verletzungen, so daß er im Bezirkskrankenhaus in Rottweil starb.
„Ich finde aber den Beruf grade interessant, Mama! Treiben Sie auch noch anderen Sport, Herr Zumpe?"
„Es langt zu! Ich bin ein guter Schwimmer, Reiter und Turner, ich fahre einen guten Rennwagen aus bis aufs Letzte."
„Da haben Sie ja allerhand Fähigkeiten! Sport ist heute Trumpf."
„Bei mir heißts . . . Ministerium . . . was für eins, weiß ich noch nicht . . . Kriegsministerium wirds auf alle Fälle."
Sie nahmen Platz. Während sich die Ministerin mit Anton flott unterhielt, schlüpfte Uschi hinaus, um den Tee zu bereiten, den das Mädchen, das ihr folgte, nach wenigen Minuten brachte.
„Was Ihren Bruder anbetrifft, Herr Zumpe, da können Sie schon ein wenig stolz auf ihn sein. Bestimmt! Er Hai eine Karriere hinter sich, die er wirklich seiner TüchUgkeit verdankt. Mein Mann ist ganz begeistert von ihm. Wissen Sie, der Name Zumpe ist nicht eben der günstigste für eme Karriere . . . aber auch dieses Hemmnis hat Ihr Herr Bruder glücklich überwunden."
„Ich freue mich dessen, gnädige Frau! Von Herzen freue ich mich und wenn ich nur eins wünsche und erhoffe, dann ist es das, er soll die nie vergessen, die sichren Bissen vom Munde abdarbten, um ihm diese Karriere zu ermöglichen."
„Das ist recht gedacht! Wir fühlen da mit Ihnen, Herr Zumpe!"
„Haben Sie Ihren Bruder lange nicht gesehen?" fragte Uschi.
(Fortsetzung folgt).
k
L
*