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imstärken, seelischen Wirklichkeitssinn ist und bleibt höchste Notwendigkeit. Nennen wir's Realidealismus oder wie wir wollen, jedenfalls gilt es jetzt, immer nur dem Möglichen und Erreichbaren ins Auge zu sehen und in diesem doch auch weiten Rahmen Hochziele zu schauen und zu erstreben. Es war psychologisch begreiflich, wenn sich in den Jammer­jahren nach dem Krieg in weiten Kreisen und nicht zuletzt bei der Jugend eine Flucht ins Romantische bemerkbar machte. Wir sind ein Stück weitergekommen. Die Erkennt­nis rang sich durch, daß gerade im Unglück des Vaterlands alle Kräfte praktisch gebraucht werden.

Das Schicksal eines Volks ist nur dann gleichbedeutend mit Zerfall und Untergang, wenn es das Volk nicht anders haben will. Und ein christlicher Festtag wie Himmelfahrt sagt uns, daß wir nicht mit einem dunklen, unfaßbaren und schließlich sinnlosen Schicksal zu rechnen haben, sondern daß es auch ein Dennoch-Glauben an ein sinnvoll Ewiges gibt. Mit anderen Worten, uns Deutschen war es immer besonders eigen, an eine höhere Führung zu glauben. Eni Tor, der sich dieses Glaubens schämt, um dafür vielleicht irgendeiner abergläubischen Phantasterei zu verfallen! Wenn heute ein dringliches Verlangen nach Höhe und Reinheit ist, und wenn ein schwerstes jüngstgeschichtliches Erleben die Frage nach dem Ueberzeitlichen vielen Men­schen die allerbrennendste Frage werden ließ, so möge man nur ruhig bei der Religion anfangen, deren ewige Höhen unseren Vätern ein liebes Glaubensgut von besonderem Trost waren.

Ein deutsches Aufwärts kann nur aus innersten Kraft­quellen erfolgen. Darüber sind sich heute alle Einsichtigen durchaus klar. Nicht die Wirtschaft ist unser entscheidendes Schicksal, sondern unser Wohl und Wehe hängt davon ab, wie wir geistig-seelisch denken, fühlen und wollen. Die Deutschen, sofern sie sich selber treu waren, haben denn auch auf ihre Gemütsbedürfnisse immer einen besonders hohen Wert gelegt. Dieses deutsche Gemüt ergriff einst nach mancherlei Kampf und Not den wunderbaren Christenglau­ben mit seinem tapferen Himmelan, ergriff und behielt ihn wie etwas innerlich Verwandtes, und ein unsagbarer Segen ist daraus entstanden. Wer ihn uns verkleinern und ver­schandeln will, ist kein Freund des Volks. Wem Volk und Volkstum zum wirklichen eigenen Erleben wird, der möchte wohl die Vorsehung preisen, daß Deutsches und Christliches sich so wundervoll zusammenfügte Das freudige Aufwärts, dar da klingt, ist nichts Vergangenes, sondern etwas immer Gegenwärtiges voll Kraft und Leben.

Tödlicher Mokorradunfall. Sonntag vormittag befanden sich die beiden Söhne des Zigarrenfabrikanten Doll von Eppingen mit ihren Freunden, die sich auf vier Motorräder verteilt hatten, zur Sternfahrt nach Heidelberg unterwegs. Kurz vor Mauer kamen sie an schadhafte Stellen der Land­straße. Das vorausfahrende Fahrzeug konnte noch recht­zeitig abstoppen, jedoch hatte das nachfolgende dies nicht rechtzeitig bemerkt. Zu gleicher Zeit passierten zwei aus Mannheim kommende Autos diese Stelle. Die beiden Brüder Hugo und Eugen Doll, 20 und 21 Jahre alt, wurden mit Wucht vom Rad geschleudert, so daß sie auf der Stelle tot waren.

Ein polnisches Militärflugzeug verbrannk. Ein polnischer Fliegermajor der Flugstation Thorn berührte beim Lan­den in Graudenz eine Hochspannungsleitung. Es entstand eine gewaltige Stichflamme, die das Flugzeug in Brand setzte. Der Offizier büßte dabei sein Leben ein. Die Stadt Graudenz und die der Ueberlandzentrale angeschlossen,m Städte waren infolge des Vorfalls über 3 Stunden ohne Licht. i

Erdbeben in Lüdikalien. In dem Gebiet Süditaliens, das im Juli o. I. von dem schweren Erdbeben heimgesucht wurde, traten am 11. Mai wieder Erderschütterungen ein, die besonders in Aquilonia, Avellino und Melfi verspürt wurden. Mehrere Häuser wurden beschädigt: die Kathedrale in Melfi mußte wegen Einsturzgefahr geschlossen werden. Von den neugebauten erdbebensicheren Häusern in Melfi sind fast alle beschädigt. Auch das für die ganze Landschaft charak­teristische Normannenschloß des Hohenstaufenkaisers Fried­rich II., dessen Schäden aus dem vorjährigen Erdbeben zum Teil wieder ausgebessert worden waren, hat neuen Schaden genommen.

Ehrenmal für die im Weltkrieg gefallenen deutschen Krie­ger in Polen. Am Sonntag wurde auf dem bei Warschau gelegenen deutschen Soldatenfriedhof von Powonsli vom deutschen Gesandten Herrn von Moltke ein Ehrenmal für die im Weltkrieg gefallenen deutschen Krieger enthüllt. Etwa bOO OOO deutsche Soldaten haben in Polen ihre letzte Ruhe­stätte gefunden.

kleine Nachrichten aus aller Veit

Vc. Göbbels zu 5000 Mark Geldstrafe verurteilt. Der na-

tionalfozialistifche Reichstagsabgeordnete Dr. Göbbels wurde vom Schöffengericht Charlottenburg wegen Beleidi­gung zu 5000 Mark Geldstrafe oder 100 Tagen Gefängnis verurteilt. Göbbels hatte den Professor Dr. Riebensahm von der Technischen Hochschule in einem Flugblatt als Sohn eines Getreidejuden bezeichnet.

Tödlicher Vekehrsunfall. Abends unternahmen einige junge Leute aus Schwetzingen auf ihren Fahrrädern eine Maitour und waren in Richtung Karlsruhe unterwegs, als sie zwischen Neulußheim und Waghäusel von einem Lastzug überholt wurden. Infolge einer offensichtlichen Fahrlässigkeit des Führers des Lastzugs, der keine Anstalten machte, aus­zuweichen, wurde der 19 I. alle arbeitslose Jakob Fackel von Schwetzingen vom Motorwagen des Lastzugs angefah­ren, auf die Straße geschleudert und tödlich überfahren. Der Führer des Lastzugs, der aus Stuttgart ist, wurde von der Gendarmerie Wiesental vorläufig festgenommen.

ßendefsW der WMMer llunhsunk W

Donnerstag, 14. Mat:

7.3g: Morgengymnastik. 8.gg: Ausländische Orgelmusik. 10.00: Evangelische Morgenfeier. 11.00: Lothringer Volkslieder. 11.80: Kantate am Feste der Himmelfahrt Christi. 1L.L0: Kammerkonzert. 13.00: Heiteres Schallplatte:,, konzert. 14.30: Fahrt von Antwerpen nach Lissabon auf einem Frucht, dampfer. 15.00: Stunde der Jugend. 10.00: Konzert. 13.00: Otto Lauten- fchlager liest aus eigene» Schriften. 18.30: Marschmusik. 10.30: Unsere Dichtersleut bei 'me gute Viertele. 20.45: Klavierkonzert. 21.15: Unter­haltungskonzert. 22.30: Nachrichtendienst. 22.50: Tanzmusik.

Freitag, IS. Mai:

S.S5: Zeitangabe, Wetterbericht, Morgengymnastik. 7.00: Wetterbericht. 10.00: Schallplattenkonzert. 11.00: Nachrichtendienst. 11.45 Fnnkmerbungs. konzert. 12.20: Schallplattenkonzert. 12.55: Nauener Zeitzeichen. 13.00: Schallplattenkonzert. 13.30: Wetterbericht, Nachrichtendienst, Schallplatte», konzert. 10.00: Plauderei über die elsässische Malerei. 10.30: Konzerl. 13.00: Zeitangabe, Wetterbericht, Landwirtschaftsnachrichten. 18.10: Vortrag: Wann kann der Vermieter und wann der Mieter kündige»?.35: Zeit­angabe. 18.40: Vortrag: Das Milieu als Krankheitsursache. 19.05: Deutsche Opernmeister. 20.00: Festakt anläßlich der Jahresversammlung des Deut- schen Ausland-Institutr. 21.00: Die große Hebammenkunst, Komödie. 22.00: Nachrichtendienst, Wetterbericht, Sportoorbericht. 22.30: Tanzmusik.

Berliner Dollarkurs Dt. Abl.-Anl. SS.

Dt. Abl.-Anl. ohne Ausl. S. Berliner Geldmarkt, 12. Mai.

gandel und Verkehr

12. Mai. 1,19-1 G 1,292 B.

Tagesgeld 3,5S,S v. H.

Der GeschSflsberlchk der orlskrankenkafse Innungen M fo ungünstig, daß entweder der Beitrag erhöht oder die Leistung auf das gesetzliche Mindestmaß herabgesetzt werden muß. Die Auf- sichtsbehörde wird eingreifen.

Die Württ. Elektrizität» A.-G., Stuttgart, verteilt für das ab- gelaufene GJ. 1930 wieder 8 Prozent Dividende. Es ergibt sich ein Reingewinn von 381 S3S (371912) Mk. Dem gesetzlichen Re- seroefonds werden 32 000 (26S80) Mk. zugewiesen, zum Vortrag verbleiben 11 OOS Mk.

Osterkag-Werke, Vereinigte Geldschranksabrlken AG. in Aalen.

Die HB. genehmigte den Abschluß für 1929/30. Zur Beseitigung der Unterbilanz wurde die Herabsetzung des Stamm-Aktienkapitals von 800 000 auf SOO 000 Mark beschlossen.

Stuttgarter Börse, 12. Mai. Die heutige Börse eröffnete zu recht schwachen Kursen. Im Verlauf bröckelten die Kurs« weiter ab. Schluß schwach. Rentenmarkt leicht abgeschwächt.

Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft Filiale Stuttgart.

Berliner Getreidepreise, 12. Mai. Weizen märk. 29.7S, Roggen 19.1019.60, Futter- und Jndustriegerste 2321.10, Hafer 19.90 bis 20.30, Weizenmehl 33.5039.S0, Noggenmehl 26.7528.50, Weizenkleie 11.2511.50, Roggenkleie 11.7515.

Magdeburger Zuckerbörse, 12. Mai. Innerhalb 10 Tagen 26.55 bis 26.85, Mai 26.85, Juni 27. Tendenz fest.

Württ. Edelmelallpreise, 12. Mai. Feinsilber: Grundpreis 11.70, Feingold: Verkaufspreis 2811 ./( je Kg., Rein-Platin: 3.20. Platin 96 Proz. mit 1 Proz. Palladium: 3.15, Platin 96 Proz. mit 1 Proz. Kupfer: 3.05 ,1t je Gramm.

Bremen, 12. Mai. Baumwolle Midül. Univ. Stand, loco: 10.90.

Märkte

Stuttgarter Schlachtvlehmarkk, 12. Mal. Dem heutigen Markt im Stuttgarter Vieh- und Schlachthof wurden zugstrieben: 31 Ochsen, 36 Bullen, 226 Jungbullen, 106 Rinder, 306 Kühe, 1185 Kälber, 2500 Schweine, 7 Schafe, 2 Ziegen. Davon blieben unverkauft: 30 Jungbullen, 40 Rinder, 70 Schweine. Verlauf des Marktes: Großvieh mäßig; Kälber lebhaft; Schweine mäßig belebt.

Ochsen.

ausgemästei vollsleischig fleischig

Bullen:

ausgemästei vollfleischig fleischig

Rinder:

ausgemästei vollsleischig fleischig gering genährl

Kiihe:

ausgemästei vollsleischig

Evangelischer Gottesdienst.

Donnerstag, den 14. Mai, Himmelfahrtsfest.

9.30 Uhr Predigt Stadtpfarrer Dauber.

2 Uhr nachmittags Predigt in Sprollenhaus.

8 Uhr Bibelstunde Stadtvikar Hesler.

katholischer Gottesdienst.

14. Mai, Fest Christi Himmelfahrt.

7 Uhr Frühmesse, 8 Uhr hl. Messe, 8.30 Uhr Äschprozes- sion in der Kirche, Predigt und Amt, 2 Uhr Andacht. Werktag: Freitag und Samstag 7 Uhr hl. Messe, Freitag abend 6.15 Uhr Maiandacht.. .

Beichte: Mittwoch nachmittag von 6 Uhr an, Festtag und Werktag vor der hl. Messe.

Kommunion: Festtag und Werktag bei den hl. Messen.

13 5

7 5

Kiihe:

13 5

7. 5.

46-48

fleischig

18-22

40 44 34 38

gering genährt

14-17

Kälber:

35-36

35-36

feinste Mast- und beste Saugkälber

72-75

69-71

33-34

32-34

mittl. Mast- und

30-32

gute Saugkälber

NN-70

NO-67

geringe Kälber

60-65

47-49

46-4»

Schweine:

42-46

42-45

über 300 Psd.

48

46-48

38-41

240-300 Pfd.

47-49

46 - 47

200240 Pfd.

47-48

4546

160-200 Pfd.

44 - 46

43-45

120-160 Pfd.

42 43

42 - 43

30-36

unter 120 Pfd.

42-43

42-43

23-28

Sauen:

32 - 38

Einzug der II. Rate Vermögenssteuer 1931

am 15. und 16. Mai ds. Js.

vormittags 8V-12 Uhr und nachmittags 25V- Uhr, Samstag von 8'/?1 Uhr auf dem Rathause Zimmer Nr. 4. Bürgermeisteramt.

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