Tagen in der Nähe der Wohnung Günthers herumlnngern sahen. Auch in die Wohnung selbst versuchte er einzudrin­gen, Günther war aber zufällig ausgegangen. Der Ansch'ag ist also zweifellos mit Ueberlegung vorbereitet ewesen. Der Täter hat nach diesen Beweisen ein Geständni s ab­gelegt.

Die Sanierung der Oesterreichischen Kreditan'tüN

für Handel und Gewerbe

Men, 12. Mai. Die Oesterreichische Kreditanstalt für Han­del und Gewerbe, eine der größten Banken Oesterreichs, ist durch die allgemeine wirtschaftliche Lage dem Zuso. m m e n- druch entgegengeführt worden. Die Bedeutung der Bank für das wirtschaftliche Leben Oesterreichs machte es zur zwingenden Notwendigkeit, sie zu erhalten, und so haben Re­gierung und Bundesrat beschlossen, großangelegte Gesun­dungsmaßnahmen durchzuführen. Nach der Bilanz der Bank vom Ende Dezember 1930 betragen deren Verbindlichkeilen rund 1-100 Millionen Schilling (810 Will. Mark), die aller­dings nicht durchweg sicheren Guthaben 1500 Mill. Schilling (V00 Mill. Mark). Nach der N. Fr. Presse ist nun beabsichtigt, neue Aktien auszugeben, die wie die alten einen Nenn­wert von 10 Schilling (21 Mark) haben sollen: sie werden aber mit einem bedeutenden Aufgeld zmn Kurs von 72 Schil­ling (13.20 Mark) das Stück begeben. Durch dieses Aufgeld sollen die eigenen Gesamtmittel der Bank von bisher 165 auf 18ö MM. Schilling gebracht werden, womit die dringendsten Schulden gedeckt werden könnten. Die neuen Aktien würden Vorzugsaktien sein: ihre Besitzer würden bei einer über ö o. H. hinausgehenden Dividende vor den alten Aktionären besonders berücksichtigt werden. Die Aktienmehrheit soll bis auf weiteres in den Händen der Staatsverwaltung bleiben, -die sich dadurch den nötigen Einfluß und die Ueber- wachung der Geschäftsführung sichert.

Die Wiener Blätter fordern, daß diejenigen, die Oester­reichs Drang nach einem erweiterten Wirtschaftsgebiet (Zoll- gememschaft) mit politischen Vorwürfen schlimmster Art be­antwortet haben, sich die Bedeutung der Sanierung wohl überlegen. Die Kreditanstalt wie vor ihr di« Oesterreichische Bodenkreditanstalt seien Opfer der Friedensver­träge geworden. In Genf werde man jetzt hoffentlich Dr. Schober glauben, daß Oesterreich sich nicht entwickeln könne, wenn man ihm nicht den Weg in ein Wirtschaftsgebiet (Deutschland) freigebe, das zwar auch von der Krise schwer betroffen sei, in dem aber doch immer noch der Blutkreislauf der Wirtschaft pulsiere.

Das Vorspiel zur Präsidentenwahl

Paris, 12. Mai. Die Anhänger Briands bzw. dieser selbst bemühten sich nun in den letzten Tagen, den Senatspräsi­denten Doumer zur Zurücknahme seiner Kandidatur für den Posten des Staatspräsidenten zu bewegen. Doumec erklärte, er werde unter allen Umständen als Bewerber für die am 13. Mai stattfindende Wahl auftreten. Außerdem hat sich noch der französische Gesandte und Minister Abg. Jean Herrn essy als Bewerber gemeldet. Es stehen sich also drei Bewerber gegenüber: Briand, Doumer und Hen- nessy.

L Briand erklärte nach demEcho de Paris", wenn er zum Staatspräsidenten gewählt werden sollte, so würde er am 11. oder 15. zur Eröffnung der Tagung des Völker­bundskats und des Studienausschusses^ Alleuropa auf zwei Tage nach Genf reisen, für die weiteren Verhandlungen aber den Ministerpräsidenten, Lavalund den Unterstaatssekretär F r a n k l i n - B o u i l-! lon vorschlagen. !

Untersuchung gegen Geistliche in Polen

Kaikowitz, 12. Mai. Die polnischen Behörden haben gegen einige Geistliche in Myslowitz, Sorau und Pauls- -orf wegen angeblicher deutsch-freundlicher Handlungen in der Kirche eine Untersuchung eingeleitet. Es wird ihnen auch zum Borwurf gemacht, für das Deutschtum und gegen Po^n gehetzt zu haben, k--' " /

l » ...»

Oratorium in der Wartburg

3m Sängersaal der Wartburg, in dem 1867 Franz eiszts OratoriumDie Legende von der Heiligen Elisabeth" unter Leitung des Komponisten uraufgeführt wurde, ist am Sonntag nachmittag dieses große Werk zur Feier des 700. Todestags der Heiligen Elisabeth wiederholt worden. Eine strotze und erlesene Gemeinde wohnte der glänzend gelun- aenen Ausführung bei. die als Auftakt zu den Elisabeth-

Ver Walzerkönig

Roms» aus dem Leben eines großen Künstlers

S4. F«ickfetz>rng Rachdruck »erboten V0N Gustav LüNge

Graf Lubanitzky empfing den Walzerkönig mit ausge­suchter Freundlichkeit, sodaß die anfängliche Befangenheit alsbald von Johann Strauß wich.

Es war eine Torheit von mir, Herr Graf, als ich an dem Ballabend wie ein trotziger Schulbube davon lief," gestand Strauß, als er nach der Begrüßung neben dem Grafen Platz genommen hatte.

Er war nahe daran, alles das zu wiederholen, was er an dem Ballabend empfunden hatte und dann die verletzen- Worte des Barons über die Komtesse Maria. Er zog es dann aber doch vor zu schweigen, denn der Graf in seiner Empörung darüber, konnte Genugtuung verlangen und dann würde die Geschichte noch viel mehr Staub aufwirbeln.

Nein, jetzt nach dem günstigen Ausgang galt es, so we­nig wie möglich an den peinlichen Vorgang zu rühren.

Ich finde Ihr Handeln menschlich begreiflich, Herr Strauß," entgegnete Graf Lubanitzky.Manch anderer und ich auch, würden sich verletzt gefühlt haben, trotzdem meine Tochter sich nichts dabei dachte, als sie sich hinter der Enkelin der Frau Bechstein verbarg."

Die sie doch auch ist und als welche sie in meinen Augen ebenso hoch steht, wie die Komtesse Lubanitzky."

Alle Achtung vor Ihrer Gesinnung, Herr Strauß. Maria hatte dann die Absicht, sich Ihnen am Ballabend oorzustellen sie hat es mir selbst gestanden und da waren sie verschwunden und Sie können sich die Bestürzung Miner Tochter danach denken."

Feiern religiöser Bereinigungen zu gelten' hat, deren Mit­telpunkt in diesem Jahr die Wartburg sein wird. Hohe Würdenträger beider christlicher Konfessionen waren an­wesend, unter ihnen der Präsident des Deutschen Evange­lischen Kirchenausschusses l). Kapler, Oberkonsistorialrat O. Hohmann-Berlin, Generalsuperintendent O. Schöttlsr- Magdeburg, Bischof Dr. Schmitt-Fulda, Domkapitular Professor Dr. Richter-Fulda und andere. Auch verschie­dene Fürstlichkeiten wohnten der Aufführung bei, so Prinz Oskar von Preußen, Prinz Georg von Meiningen, der Landgraf von Hessen und der Erbprinz von Neuß. Weiter sah man den britischen Botschafter und den bayrischen so­wie den ungarischen Gesandten in Berlin, thüringische und hessische Minister, zahlreiche Berti eter thüringischer Be­zirke, mitteldeutscher Reichs-, Staats- und Kommunal- vehörden, die Abgesandten von Universitäten, Abordnungen der Reichswehr, eine große Anzahl prominenter Künstler, Literaten, Wirtschaftler usw. Die Aufführung stand unter der Leitung des ausgezeichneten Liszt-Interpreten General- I Musikdirektor Professor Dr. Raabe-Aachen. Die Solo- ! Partien wurden von bekannten Künstlern aus Berlin, l München und Weimar gesungen, das Orchester bestand aus den Mitgliedern der Weimarer Staatskapelle, den stimm­lich vorzüglichen Chor stellte der Eisenacher Musikverein. Trotz drangvoller Enge in dem mit Maiengrün und Rosen geschmückten Saal wurde die Aufführung zu einem starken Erlebnis.

Der TübingerLurusbau"

Tübingen, 12. Mai. Gestern nachmittag nahm der Fi­nanzausschuß im Beisein von Finanzminister Dr. Deh- linger und Vertretern der Vauabteilung des Finanz­ministeriums eine Besichtigung der neuen Universitätsbau- ken ln Tübingen vor. Der Rektor der Universität, Professor Dr. Kirch n e r, begrüßte den Finanzausschuß in den Räu­men der Universität. Die Universität sei sich bewußt, daß sie das neue Gebäude der besonderen Fürsorge des Land­tags und des Finanzausschusses verdanke. Nun habe aber eine lebhafte Kritik eingesetzt über die architektonische Ge­staltung und die Zweckmäßigkeit des Baus. Die Aufgabe für den Architekten sei dadurch erschwert gewesen, daß er an ein vorhandenes Gebäude ansetzen mußte. Er habe die Wahl gehabt zwischen einer Anpassung an den alten Bau, oder unabhängig davon in anderer Weise ein neues Ge­bäude zu errichten. Als Architekt habe Oberbaurat Daiber den für Tübingen bestehenden Erfordernissen Rechnung getragen.

Oberbaurat Daiber erläuterte an Hand von Licht­bildern Gestaltung und Ausführung des neuen Baus der Aula. Er habe die Aufgabe, 16 Hörsäle mit 2500 Sitz­plätzen für 6 Seminare aufzunehmen. Die Grundfläche um­faßt mehr als das dreifache des alten Baus. Mit Rücksicht auf die Gesamtverhältnisse habe er es vorgezogen, die Bau­gestaltung anzupassen an den guten und zeitlosen Geist des alten Baus. Der von der Kritik beanstandeteMarmor" ist überhaupt kein Marmor, sondern einheimischer Süß­wasserkalkstein aus Zwiefalten. Der Verkehr von 2000 Studenten täglich erfordert an gewissen Stellen ein hartes Gestein. Durch diese Art von Bauausführung ist es auch möglich gewesen, der darniederliegenden heimischen Salk- sleinindustrie aufzubelken. Die jetzige Mehraufwenduna ren-

gut rinci 5is ciamit gstsiirsn. 6lsi- ken 5is ciairsi, oirsr prcrkisrsn 5i« sucii einmal

Ssnri-ichiig hahsn8is jahrelang 1.06^- kklr^gskault.Uncl

S! irt gehaltvoll unci macht llinoleum unci Parkett rpisgellolanlc

!-0 6^-601-1101^ kür dlöbsl, lürsn l-sciersachsn reinigt tamor unci gibt rugleich ieinrtsn Slonr.

1.06^1.11^ macht cli« öäcisn klar unci ernährt zis. ösronclsr» gsvig net tür ?ark»tt.

Fassen wir das ganze Mißverständnis als einen un­schuldigen Scherz auf, Herr Graf, der nun vorüber ist."

Aber man sieht, wie leicht ein Scherz bitteren Ernst nach sich ziehen kann."

Leider!" stimmte Johann Strauß bei und er vergegen­wärtigte sich noch einmal all die bitteren Stunden, die er nach dem Ballabend und auf der Reise nach Petersburg durchlebt hatte und an seinen Bruder Joseph, der in tau­send Aengsten in Petersburg saß.

Jetzt einen Strich durch, Herr Strauß, meine Tochter wartet auch noch auf Sie. Sie wird Ihnen selbst ein Schuld­bekenntnis ablegen und Sie werden ihr verzeihen. Da­nach werden Sie mir noch ein Stündchen Gesellschaft leisten."

Der Graf gab ein Zeichen für den Diener und als der­selbe erschien, beauftragte er ihn, Herrn Strauß bei der Komtesse anzumelden. Nach einigen Minuten schon kam er wieder mit dem Auftrag, Herrn Strauß nach dem Zimmer der Komtesse zu geleiten.

Dem Walzerkönig schlug das Herz mächtig, als er an der Seite des Dieners nach dem Zimmer der Komtesse schritt. Wie hatte er sich auf der Rückreise von Rußland auf dieses Wiedersehen gefreut und sich dasselbe in allen möglichen schönen Bildern ausgemalt und jetzt war er von Bangigkeit befallen, die ihm die Sicherheit des Auftretens raubte. Er raffte sich erst wieder auf, als ihm der voranschreitende Die­ner die Türe mit einer einladenden Handbewegung und ei­ner tiefen Verbeugung öffnete.

Komtesse Maria kam ihm mit einem Ausruf der Freude entgegen ein tiefes Rot überflog ihr Antlitz und ihre Augen leuchteten. Sekundenlang standen sie einander ge­genüber, dann brach der Bann. Er umsing sie mit beiden

tlert sich auf die'Dauer durch eine verbilligte Bauunterhal- lung. Auch die Hölzer sind einheimische. Ausländisches Material ist nur in geringem Umfang in Platten zur An­wendung gekommen und nur insoweit, als einheimisches Material in Farbe nicht erhältlich war. Der Betrag hier­für sei ein ganz geringer. Die Baukosten betragen 37,5 Mark pro Kubikmeter. Zu berücksichtigen sei hierbei, daß die Vergebung der Arbeit in der Zeit einer Ueberteuerung erfolgte, wo die Baumeßzahl auf 180 stand. Rechnet man das um auf die Friedensmeßzahl, so ergibt sich, daß nicht teurer, sondern in vieler Beziehung billiger als in der Vor­kriegszeit gebaut worden sei.

Im Anschluß an die Darlegungen von Oberbaurat Dai­ber fand eine eingehende Besichtigung der neuen Räume einschließlich des Festsaals statt. Nach Abschluß des Rund­gangs kam aus den Kreisen der Abgeordneten überwiegend die Meinung zum Ausdruck, daß der neue Bau in durchaus zweckmäßiger Weise erstellt worden sei und daß man eine luxuriöse Gestaltung" ihm nicht zum Vorwurf machen kann. Die anders lautende Ieitungskritik ist daher un­begründet. Anschließend an die Besichtigung der Aula wurde ebenfalls noch der im Entstehen begriffene Neubau der Chirurgischen Klinik in Augenschein genommen.

Württemberg

Stuttgart, 12. Mai.

Ernennung. Der Staatspräsident hat den Dr. phil. Her­mann Erhard, Direktor der Metallwarenfabrik Erhard und Söhne A.-G. in Schwab. Gmünd, zum ordentlichen Mitglied des gewerblichen Sachverständigenvereins für Württemberg, Baden und Hessen ernannt.

Todesfall. Nach längerem Leiden ist Oberregierungsrat Andreas Dürr bei der Präsidialstelle des Landesfinanz­amts Stuttgart im Alter von 50 Jahren gestorben. Ober­regierungsrat Dürr ist in Wankheim bei Tübingen geboren.

Ordentliche Hauptversammlung des Vereins Württ. Zei- kungsverleger. Der Verein Württ. Zeitungsverleger hielt seine ordentliche Hauptversammlung unter dem Vorsitz von Generaldirektor E s s e r im Tagblatt-Turmhaus in Stuttgart ab. Zeitungsverleger U l m e r-Ludwigsburg legte als Kas­sier die Iahresrechnung vor: den Bericht der VWZ.-Sterbe- kasse erstattete Zeitungsoerleger K r a e m e r-Heilbronn als Vorsitzender des Kuratoriums. Dem Vorstand wurde einstim­mig Entlastung erteilt. Der Geschäftsführer Dr. Koestel berichtete über die im Hinblick ans eine Ermäßigung der Pcst- Zeitungsgebühren unternommenen Schritte. Dem Vorstand gehören im laufenden Gesstäftsjahr an die Herren: General­direktor E s s e r-Stuttgart als Vorsitzender, Viktor Krak­ln e r-Heilbronn als stellv. Vorsitzender (beide auf zwei Jahre wiedergewählt), Richard Bechtl e-Eßlingen, Direktor Eugen D e p p e-Stuttgart, Direktor Othmar G e ß l e r - Friedrichs­hafen, Otto Härl e-Stuttgart, Oskar Kauper t-Freuden- stadt, Karl Sch a r r-Vaihingen a. F., Max Schwend- Hall, Direktor Dr. Sedlmay r-Ulm, Moriz Ulme r-Lud- wigsburg, Direktor Alfred W a l ck e r-Stuttgart, ferner Dr. Wilh W o l f-Oberndorf als Ehrenmitglied. In den Vorstand der Arbeitsgemeinschaft der Württ. Presse wurden wiederum delegiert die Herren: Generaldirektor Esser-Stuttgart als Berkegervorsitzender, Direktor Walcker-Stuttgart, Bechtle- Eßlingen; als Stellvertreter die Herren: Direktor Deppe- Stuttgart, Ulmer-Ludwigsburg, Direktor Brachat-Stuttgrrt.

Jahresversammlung des Deutschen Postverbands. Bei

der aus Württemberg außerordentlich stark besuchten Jah­resversammlung des Deutschen Postverbands, Bezirksverein Württemberg, nahm neben den sonstigen zur Beratung stehenden Standesfragen die Aussprache, die sich mit einer etwaigen weiteren Gehaltskürzung der Beamtenschaft be­faßte, einen breiten Raum ein. Nachstehende Entschließung kam einstimmig zur Annahme: Die in Stuttgart in großer Zahl versammelten Mitglieder des Deutschen Postverbands, Bezirksverein Württemberg, nehmen mit aller Entschieden- heit gegen die in jüngster Zeit.auftretenden Gerüchte und Versuche einer nochmaligen Gehaltskürzung Stellung. Wr» erheben aus staats- und wirtschaftspolitischen Gründen war­nend unsere Stimme und bitten die maßgebenden Organe, alles daran zu setzen, um diese erneute Gefahr von der Beamtenschaft abzuwenden. Eine weitere Entschließung behandelte die besonders mißlichen Beförderungsverhältnisss in Württemberg. Die Entschließung wurde den zuständigen Stellen zur weiteren Behandlung überwiesen.

ep. Sirchenopfer am Pfingstfest. Das Kirchenopfer am Pfingstfest wird wie alljährlich zur Unterstützung bedürf­tiger evangelischer Kirchengemeinden im In- und Ausland verwendet. Durch die wirtschaftliche Notlage sind die Auf­wendungen der Kirchengemeinden für bedrängte Gemeinde- alieder aewackien. während gleichzeitig die Leistunasfähig-

. Armen und schloß ihren Mund mit einem Kuß, dadurch ihre ersten Worte unterdrückend, denn der erste Austausch des sie beherrschenden Gefühls lieh sich nicht in Worten aüs- drücken. Johann Strauß war es, der zuerst Worte fand.

Lassen wir das Vergangene ruhen, Maria. Weiß ich doch schon alles aus deinem Briefe und das Weitere hat mir dein Vater erzählt, von dem ich entzückt bin und ich kann dich nur beglückwünschen."

Ja, er ist der liebste und beste Vater auf der Welt. Jetzt sage mir aber du, Johann, daß du mir nicht mehr zürnst, well ich mir einen Scherz mit dir erlaubt habe und meine Großmutter bestimmte, mich nicht zu verraten, daß sie schwieg, war auch mein Werk es fiel ihr schwer, dies muß ich im Interesse der Wahrheit und zur Rettung ihrer Frauenehre eingestehen. Meine liebe Großmutter ist un­schuldig!"

Wie könnte ich dir zürnen, Maria. War denn

nicht selbst, der ich im Uebermaße meines Glückes dich daran hinderte, mir etwas über deine Eltern mitzuteilen, weil ich keinen Augenblick an dir zweifelte."

Also würde es dir ganz gleichgültig sein, wenn ich die einfache Enkelin einer Büglerin wäre?"

Ich wiederhole, was ich dir schon bei unserem letzten Beisammensein offenbart habe?"

Du, den man einen König in seinem herrlichen Reich nennt."

Schall und Rauch ist der Name. Nur unsere Herzen sollen sprechen und die sollen nicht danach fragen, wo unsere Wiege gestanden hat, es soll nicht das Gewand unserer Väter gelten."