könne, also «in Abbau derselbe: nicht gerechtfertigt seit Als ob jenen fünffetten" Jahren nicht inzwischen zwei magere und recht magere Jahre gefolgt wären! Auch hätte Deutsch­land, dessen Lagerbestände durch Krieg und Inflation st..rk angegriffen waren, -dringend Ersatz nötig.

Nein, unsere Wirtschaft, so gerne man das Gegenteil sagen möchte, ist übel, recht übel daran. Und von Monai zu Monat kommen neue Sorgen. So pumpt die Invaliden­versicherung, um ihre Fehlbeträge auszu-gleichen, die A n- g e st e l l t e n oe r s i ch e r u n g, die ein Vermögen von 1633,8 Mill. angesammelt hat, um 500 Millionen an. Und nun die Not in der H o l z i n dust r i e! Die russischen Lieferungen in der Zeit von 1928 bis 1930 sind bei Nutz- und Bauholz um 79 v. H., bei Papierholz um 500 o. H. und bei Grubenholz um 200 v. H. gestiegen. Das bedeutet Still­legung vieler deutscher Sägewerke, verringerte Kaufkraft des Waldbesitzes, starke Fehlbeträge in den Haushalten von Reich, Ländern und Gemeinden, vermehrte Arbeitslosigkeit u. a, m. Und wie stolz waren wir doch alle auf den deut­schen Wald!

Aus dem Württembergischen Landtag ilt etwas sehr Erfreuliches zu berichten. Ein Antrag der Re­gierungsparteien, die Negierung wolle bei der Reichs- regierung dahin wirken, daß baldigst Schritte für eine Revision des Aoungplans" eingeleitet werden, wurde mit großer Mehrheit angenommen: auch die Sozial­demokraten stimmten dafür, dagegen nur die Kommunisten. Wenn man sich erinnert, wie sich noch beim Hugenbergschen Volksbegehren die Gemüter für oder wider den Uounq- plan erhitzten, wird man mit Freuden begrüßen, daß end­lich einmal wieder in einer Lebensfrage des deutschen Volks eine Einmütigkeit hergestellt ist. II.

- §

Jas Rätsel des Aals

- Seit einigen Jahren wird in Deutschland lebhaft die ausgiebige Besetzung unserer Gewässer mit Aalen emp­fohlen, denn abgesehen davon, daß rund ein Drittel unserer gesamten Süßwasser-Fischeinfuhr in Aalen besteht, machen rbn seine Anpassungsfähigkeit, sein hoher We t, seine leichte Hälterung und Absatzmöglichkeit zu dem eh etlichen Brol- fisch unserer Binnenfischerei.

Ws Aalbesatz stehen uns zwei Altersklassen des Aals zur Verfügung: die Aalbrut, auch Steigaale, Glasaale be­nannt, und die Satzaale. Die Gewinnung von Aalbrut ist durch natürliche Ursachen an einzelne Punkte gebunden. Es sind diese die Mündungen aller zum Atlantischen Ozean strömenden Flüsse Europas, die den Aufstieg der kleinen, sechs Zentimeter langen Glasaale zeigen. Fischereiwirt­schaftlich genützt wird diese Naturerscheinung an vielen Or° dm. Bei uns in Deutschland an der Ems. Die hier ge­fangenen Mengen spielen hinsichtlich unseres Bedarfs nur eine sehr untergeordnete Rolle, so daß wir alljährlich noch etwa vier bis sechs Millionen Stück Äalbrut aus England einführen müssen. Diese Einfuhr wird bei uns seit dem Jahr 1908, also seit der Zeit betrieben, wo der dänische For­scher Dr. Johannes Schmidt (Kopenhagen) hinter das bis dahin ungelöste Rätsel des Aals kam. Es bestand keine Klarheit über die wirklichen Laichplätze des Aals. Sie wur­den erst nach dem Krieg, im Jahr 1920, von Dr. Schmidt in der Gegend der größten Tiefen des Atlantischen Ozeans (6000 bis 7000 Meter), etwa gleichweit von den Bermudas und den Westindischen Inseln, im Golf von Mexiko genau ermittelt. Aus dem Ei entschlüpft dort die Aallarve, ein kleines, blattähnliches Gebilde. Dieses begibt sich dann auf die Wanderschaft und kommt mit dem Golfstrom im dritten Jahr an die europäischen Küsten. Hier verwandelt sich die Larve im vierten Jahr in den Glasaal, der durch das Süßwafser der Flüsse stark angezogen, dort beim Auf­stieg in großen Mengen gefangen wird.

Im Jahr 1908 begab sich der staatliche Fischereidirektor Lubbert (Hamburg) sofort nach Bekanntwerden der Schmidtschen Feststellungen nach England, um dort die gün­stigsten Fangplätze für Aalbrut ausfindig zu machen und durch die Errichtung einer deutschen Fangstation unseren lausenden Bedarf an Satzfifchen sicherzustellen. Diese wurde dann in Epney, einem kleinen Dorf bei Gloucester in Westengland, wo der Severn in den Bristol-Kanal mündet, errichtet. Da sich der Bristol-Kanal an der Mündung des Severn stark verengt, drücken die dort zur Zeit der Tag- und Nachtgleichen, im Frühjahr und Herbst besonders stark auftretenden Springfluten ihre Wafsermassen mit donner- artigem Getöse in den Fluß hinein. Der Meeresspiegel steht hierbei oft um etwa zwei Meter höher als der Pegel des Severn, so daß sein Mündungsgebiet weithin überschwemmt wird. Die jungen Aale, die regelmäßig von Ende Mürz bis Ende April an der Küste des Bristol-Kanals erscheinen, wer- den durch die Springfluten den Fluß emporgedrückt und hier von den Fischern mit großen Handketschern aus dem Was­ser gefischt. Die gefangenen Aale, die so durchsichtig sind, daß man ihren Herzschlag erkennt, werden dann gesäubert und in den besonders gebauten Becken unserer Epneyer Station während des Kriegs beschlagnahmt, wurde sie 1924 vom Deutschen Fischerei-Verein neu erworben bis zu ihrem Versand nach Deutschland gehältert.

Ganz erhebliche Schwierigkeiten machte besonders die Lösung der T r a n s p o r t fr a g e, bis man endlich nach vielen Versuchen folgenden Ausweg fand: Die kleinen Aale werden nicht etwa in Wasserbehältern, sondern in großen Kisten zu je etwa 55 000 Stück Inhalt zum Versand gebracht. Jod« dieser Kisten enthält zehn mit wasserdurchlässigem Stoff bekleidete Rahmen, die man übereinander legt. Die Aalbrut wird auf diese Stoffrahmen, deren jeder drei Pfund (auf das Pfund gehen ungefähr 2000 Stück) faßt, geschüttet und durch eine im obersten Rahmen auf Watte gepackte all­mählich abschmelzende Eisschicht feucht gehalten. So verpackt werden die Aale von Gloucester nach Grimsby, das an der entgegengesetzten Seite der englischen Küste liegt, mit der Eisenbahn transportiert und dort von Dampfern nach Ham­burg übernommen. Während der Ueberfahrt selbst müssen di« Transportkisten von zwei zu zwei Stunden mit Seewasser übergossen werden, bis die Hamburger Hälteranlagen des Deutschen Fischerei-Vereins die Aale, etwa zwei Tage, nach­dem sie ihr Wasser im Atlantik verlassen haben, aufnehmen. Von dort aus werden dann die deutschen Interessenten be­liefert, wobei der Versand wieder in gleichen Kisten oor- genommen wird.

Die zweite Art von Besatzmaterial sind di« sogenannten Setzaale, die um drei Jahre älter sind als die in Eng­land gefangene Brut. Ihr Hauptfanggebiet ist die Unterelbe -zwischen Hamburg und Cuxhaven. Weiterhin kommen von den schleswig-holsteinischen Küstenflüssen sowie von der unteren Oder nicht unerhebliche Setzaalmengen.

Jahr für Jahr werden große Mengen junger Aale in die deutschen Flüsse und Seen eingesetzt. Ihre Zahl ist, je nach jirn Fa naertranen Merer englischen Station, naturgemäß

gewissen 'Schwankungen unterworfen. Nachdem während der letzten beiden Jahre (1929 und 1930) jährlich etwa sechs Millionen Stück Aalbrut in Epney gefangen und versandt wurden, liegen in diesem Jahr beim Deutschen Fischerei- Verein wieder Bestellungen auf acht Millionen Stück vor.

Die Hauptfangzeit liegt gewöhnlich um Ostern herum, so daß bei der zunehmenden Erwärmung der Luft schon in diesen Tagen mit den ersten Fängen zu rechnen -st. Von den ersten Transporten, die Anfang April in Hamburg eintref- fen, sollen, wie stets, auch in diesem Jahr wieder einige Exemplare im Berliner Aquarium zur Schau gestellt werden. Diese Aale benötigen zu ihrer Reise vom Golf von Mexiko bis in den heimatlichen Kochtopf die Zeit von 1012 Jahren.

bemeindeumlagen in Württemberg im Jahr 19.-.0

Einschließlich der etwaigen Nachumlagen ergibt sich für das Rechnungsjahr 1930 folgendes Bild:

Von den 55 württembergischen Gemeinden über 5000 Einwohner haben im Rechnungsjahr 1930 9 eine limlage- erhöhung (und zwar 4 um 1 v. H., 4 um 2 v. H-, eine um 4 v. H-), dagegen 5 eine limlageermäßigung beschlossen (eine um 1 v. H., drei um 2 v. H-).

Von den 1823 Gemeinden unter 5000 Einwohnern haben im Rechnungsjahr 1930 507 Gemeinden ihre Umlage er­mäßigt, 476 dagegen ihre Umlage erhöht.

5m 5ahr 1931 sind bekanntlich Umlageerhöhungen durch Reichsgesetz ausgeschlossen. Nach Zeitungsnachrichten konnte fesigestellt werden, daß von den 22 württembergischen Ftädten mit 1050 000 Einwohnern mindestens vier ihre Aemeindeumlage im Krisen-jahr 1931 sogar senken konnten.

Die Zahl der Gemeinden mit besonders hohen und in ganz besonders starkem Ausmaß, auch die Zahl der Ge­meinden mit ungewöhnlich niederen Umlagesähen ist zu­rückgegangen. Vorwiegend handelt es sich dabei um Gemein­den mit erheblichem Waldbesitz, aber auch die im ver­gangenen 5ahr bei den Landtagsberatungen über die Lan- oessteuerordnung neugeschaffene Bestimmung des Art. 14 a Abs. 2, die Gemeinden mit nicht mehr als 12 v. H. Umlage von der Betetliaung an gewissen Aeichssteuerüberwsisungen ausschließt, dürfte den Entschluß zur Amlageerhöhung in mancher dieser Gemeinden erleichtert haben.

5m ganzen gesehen ist also in Württemberg die Aufwärtsbewegung der Gemeindeumlagen schon mit dem 5ahr 1929 zum Abschluß gekommen.

5m Gegensatz dazu sei darauf htngewiesen, daß im 5ahr 1930 nach den Veröffentlichungen des Deutschen Städtetags von 121 preußischen Stadtgemeinden mit mehr als 25 000 Einwohnern 84 die Aealsteuerzuschläge (entsprechen der württembergischen Gemeindeumlage) erhöhen muß­ten und zwar sehr wesentlich: Steigerungen um Ks des bis­herigen Satzes sind durchaus keine Seltenheit. Außerdem hat ein großer Teil dieser preußischen Gemeinden schon im 5ahr 1930 von den Steuermöglichkeiten der Not­verordnungen vom 5uli und Dezember 1930 in weit stärkerem Ausmaß Gebrauch machen müssen als die würt- temberaischen Gemeinden.

MeM KMMlW MS aller Veil

Sverdrups Ansicht über den Nordpoiflug. Der norwe­gische Nordpolforscher Professor Sverdrup, der sich wahr­scheinlich der von Sir Hubart Wilkins im TauchbootNau­tilus" aevlanten Nordvolervedition anschließen wird, er­

klärt, nach feiner Ansicht werde ez s e h r s ch w e r sein, ein« Ahndung zwischen dem Tauchboot und dem Luft­schiff ,,G r a fZeppelin" in der Arktis herzustellen. Auch sei der Monat Juli eine für dis Zeppelinexpedition un- ^ "»."im ^ Zeit, da in diesem Monat gewöhnlich Nebel und Wolken über dem Polarmeer lagern und die Gefahr der Eisbildung auf dem Luftschiff bestehe. Sverdrup be­tonte, daß die Männer, welche die Expedition planen, die Schwierigkeiten kennen und auch wissen, daß es vielleicht > "" ^"glich sein werde, die Expedition planmäßig durch- zufuhren.

Mßklang bei der Einweihung der Heldenorgel. Dieser Tage wurde in Kufstein, wie bereits berichtet, die neue Heldenorgel zum Gedächtnis der österreichischen und deut­schen Gefallenen eingeweiht. Das Münchner Reichsbanner, das republikanische Kartell und der republikanische und der republikanische Klub München beschweren sich nun, daß bet der Feier in Kufstein die schwarz-rot-goldene Flagge nicht gebührend gezeigt worden sei.

Der Mörder Reins verhaftet. Der Maurer Ernst Re ins aus Berlin, der dort einen Geldbrieftrüger in seine Wohnung gelockt und dann ermordet und beraubt hat, ist mit zwei Schwestern in einem Hotel in Genua verhaftet worden. Neins hat bereits ein Geständnis abgelegt. Bei ihm wurden N^ch 1740 Mark in deutschem Geld, außerdem noch einiges italienisches und dänisches Geld gefunden. Auf die Spur Reins, der der Tat verdächtig war, kam man durch Briefe der beiden Schwestern aus der Schweiz an ihre Mutter in Berlin, aus denen eine unglaubliche Leicht­fertigkeit spricht. Die Schwestern teilten u. a mit, daß sie noch nicht entschlossen seien, ob sie nach Amerika oder Ruß­land Weiterreisen wollen. Der Fluchtplan ist offenbar mit der Mutter vereinbart worden.

Spionage für 2 Mark. In Beeskow (Mark) wurde ein im 8. 5ahr dienender Obergefreiter des Reiterregiments 9 verhaftet. Er hatte einem ausländischen Agenten militärische Geheimnisse verraten und dafür 2 Mark erhalten.

Für die internationale Erklärung zur Melkabrüstung sind in England bis jetzt 416 000 Unterschriften gesammelt.

Hollands Einwohnerzahl. Nach der Volkszählung vom Dezember 1930 hat Holland 7 920 464 Einwohner. Dis volk­reichste Stadt ist Amsterdam mit 7S2 003 Seelen, dann fol­gen Rotterdam mit 581 899, Haag mit 436 564 und Utrecht mit 153 725 Einwohnern.

Waghorn seinen Verletzungen erlegen. Der englische Fliegerleutnant Waghorn, der Gewinner des Schneidsr- pokals 1929, der am 5. Mai beim Ausprobieren einer Ma­schine für Kunstflüge in Farnborough mit dem Fallschirm ahgestürzt war, ist seinen Verletzungen erlegen.

Auf dem englischen Militärflugplatz Aldershot stießen am 6. Mai wieder Zwei Flugzeuge in 1000 Meter Höhe zu­sammen. Die Führer konnten sich durch Fallschirme retten, die Maschinen wurden zertrümmert.

Schmuggel mit Kriegerleichen. In der Londoner Sonn­tagspresse werden aufsehenerregende Enthüllungen über einen Schmuggel mit den in Frankreich und London begrabe­nen Leichnamen gefallener englischer Krieger ge­macht. Nach den Bestimmungen des britischen Kriegsgräber­komitees ist die Ueberführung von Kriegerleichen nach Eng­land und den Dominien des Weltreiches nicht gestattet. Hier­auf gründet sich Las zweifelhafte Geschäft, das ein belgi­scher Geschäftsmann mit dem Hauptquartier in Antwerpen und mit Unterstützung einer Anzahl von Schmugglern seit

Eine Rechnung für Bansparer.

IM einfache Werlegungen und Berechnungen soll der Bausparer seine Aussichten aus Zuteilung selber prüfen.

Das Bausparwesen hat sich überraschend schnell zu einem ungeheuer wichtigen Faktor in unserer Volkswirt­schaft entwickelt. Daß bei solchem Wachstum auch Auswüchse Vorkommen, ist selbstverständlich. Die Oeffentlichkeit und be­sonders die auf gesunder Basis arbeitenden Kassen haben alles Interesse, diese Auswüchse zu bekämpfen. Hiezu gehört in erster Linie eine gemeinsame Front gegen jene Kassen, die, wie es geschehen ist, versprechen, das Baudarlehen nach nur sechs Monaten zuzuteilen. Ein solches Versprechen kann in dieser Verallgemeinerung unmöglich gehalten werden und kann deshalb den Sparer in schwerste Bedrängnis bringen.

Wie schützt sich nun der Sparer dagegen? Vor allem durch eine präzise Rückfrage bei der Kasse, die solch un­wahrscheinliche Zusagen veröfentlicht, sowie durch die For­derung, diese Zusagen ausdrücklich und unverklauselt schriftlich mit Rechtsverbindlichkeit zu geben. Dann wird die Kasse nämlich zugeben müssen, daß sie solche Zusagen nicht halten kann, weil keine Bausparkasse, ganz gleich wel­ches System sie hat, im voraus genau angeben kann, wann die Zuteilung erfolgt.

Eine Bausparkasse kann voraussichtliche Warte­zeiten bei regulärer Weiterentwicklung angeben, aber nicht mehr. Eine weniger zuverlässige Kasse wird vielleicht diese Wartezeiten frisieren, um den Sparer anzulocken. Eine gute Kasse aber wird die Frage nach den Wartezeiten nach bestem Wissen und Gewissen beantworten. Deshalb erkun­dige sich der, welcher Bausparer werden will, zuerst genau über die Kasse, die ihn umwirbt, und er sei um so vorsichti­ger, je marktschreierischer die Werbemethode der Kasse und je schneller angeblich die Auszahlung erfolgen soll.

Wie unwahrscheinlich eine Zuteilung aller Bausparer nach 6 Monaten ist, sollte schon der gesunde Menschenver­stand sagen. In Ausnahmefällen, z. B. bei den ersten Bausparern, die einer neuen Kasse beitreten, gibt es wohl sehr kurze Wartezeiten. Falls aber alle Bausparer in die­ser kurzen Zeit ihr Geld bekommen sollten, so müßte diese Kasse einen Zugang haben, der sich selbst fast in astrono­mischen Ziffern bewegt.

Der Einfachheit halber wird eine Durchschnitts-Bauspar- summe von 10 000 Mark angenommen, deren Zuteilung allen Sparern nach 6 Monaten zugesagt ist. Setzen wir sogar noch voraus, daß jeder Bausparer, bevor er zutei­lungsberechtigt wird also seine Wartezeit von 6 Mona­ten beginnt selbst eine Einzahlung von 20 Prozent (2000 Mark), geleistet haben müsse. Ferner wird in der Warte­zeit (vor der Zuteilung) eine monatliche Sparrate von 20 Mark, und nach der Auszahlung des Geldes eine monatliche Tilgungsrate von 60 Mark, ange­nommen. Nach Ablauf der sechs Monate müssen also jedem Sparer die verlangten 10 000 Mark ausbezahlt werden.

Aus eigenen Mitteln des Sparers stehen demnach der Bausparkasse zur Verfügung: 2000 Mark plus 6 Monats­raten zu je 20 Mark, zusammen also 2120 Mark. (Dabei ist aber angenommen, daß keine Verwaltungs- noch sonstige Unkosten berechnet werden.) Es sind also 7 880 Mark durch

weiterhin eintretende Sparer aufzubringen. Dazu sind

4 Sparer mit der gleichen Sparleistung und Einzahlung nötig, die natürlich ebenfalls nach 6 Monaten zugeteilt wer­den jollen. Angenommen, diese 4 Sparer seien ein Viertel­jahr nach dem ersten Sparer eingetreten.

Am Schluß des zweiten Vierteljahres ergibt sich das folgende Bild:

Leistung des Sparers wie oben -4( 2120

Einzahlung der vier späteren Sparer je-4(2000 -4( 8 000 Plus drei Sparbeiträge zu -K 20 je -4( 60 -4( 240

Einnahmen -4( 10 360

Auszahlung an den ersten Sparer °4( 10 000

Vortrag -4( 360

Am Ende des dritten Vierteljahres sollen die vier wei­ter eingetretenen Sparer ihr Darlehen erhalten. Die Kasse benötigt dazu insgesamt 40 000 Mark. An Mitteln stehen ihr zur Verfügung:

Vortrag wie oben -4( 360

drei Sparbeiträge der vier Sparer -4( 240

drei Tilgungsrenten des ersten Sparers -K 180

-K 780

Es fehlen also noch 39 220 Mark, wozu 20neueSpa- rer mit einer Einzahlung von je 20 Prozent-2000 Mark der Bausparsumme erforderlich sind.

Und so wird folgender Zugang unter Zugrundelegung von je 10 000 Mark Bausparsumme erforderlich:

1. Vierteljahr 1 Sparer mit 20 Przt. Sofort-Einzahl.

2. Vierteljahr 4 Sparer mit 20 Przt. Sofort-Einzahl.

3. Vierteljahr 20 Sparer mit 20 Przt. Sofort-Einzahl-.

4. Vierteljahr 96 Sparer mit 20 Przt. Sofort-Einzahl.

5. Vierteljahr 462 Sparer mit 20 Przt. Sofort-Einzahl.

6. Vierteljahr 2 218 Sparer mit 20 Przt. Sofort-Einzahl.

7. Vierteljahr 10 651 Sparer mit 20 Przt. Sofort-Einzahl.

8. Vierteljahr 51149 Sparer mit 20 Przt. Sofort-Einzahl.

Solch phantastische Zugangsziffern kann natürlich keine

Kasse innerhalb zweier Jahre haben. Dabei ist aber noch in diesem Beispiel im 1. Vierteljahr nur der Zugang von einem Sparer angenommen. Wollte man statt dessen M 1. Vierteljahr einen Zugang von nur 10 Sparern anneh­men, so müßte die Kasse in den ersten 3"^/ JcM^? esnen Zugang an Sparern von über eine halbe Million

^Es ;« endlich an der Zeit, daß der Bausparer selbst das Seine tut. um hier andere Verhältnisse zu schaffen. Er muß sich endlich klar machen, daß er nicht Geld verlangen kann, bevor er eine entsprechende Sparleistung aufzeigen kann. Immer ist Bausparen (solange nicht Fremdgeld in ausrei­chender Menge zur Verfügung steht und dies ist heule zu erträglichem Zins ausgeschlossen) eine gegenseitige Hilfe aller Sparer, bei der nur die Sparsumme des einen zugunsten des Vorgängers verwendet wird. Vorsicht bei Prüfung der Zusagen und genaue Erkundigung über die Kasse, der man sich anschließt, sind demnach selbstverständli­che Voraussetzungen für den Abschluß von Bausparverträ­gen. . . -