Nächsten, venn er > st e , n D eu rsch er wie o u. uns ist das Gefühl einerseits für den Wert des Deutschtums an sich und andererseits für die gleichwertige Zusammengehörig, keit aller Volksgenossen vielfach abhanden gekommen, ohne Rücksicht auf die wirkliche oder erheuchelte Geringschätzung, die die Versailler Herrenmoral dem Deutschtum entgegenbringt — die vereinigten Kriegsgewinner haben uns ja in dem sogenannten Friedensvertraq zu Menschen zweiter Klasse gestempelt.
Wahre Verständigung ist nur denkbar von Macht zu Macht, nicht aber von Macht zu Ohnmacht. Warum sollte sich Macht mit Ohnmacht verständigen, da sie ihren Willen im Notfall doch zwangsweise durchsetzen kann? Daher glaubt die Macht auch nicht an den ehrlichen Willen der Ohnmacht zur Verständigung, sondern immer nur an einen Willen mit H utergedemken. Di« Macht ist mißtrauisch selbst gegen den guten Willen der Ohnmacht, weil sie nicht aus ihrer Haut heraus kann; und di« Ohnmacht muß mißtrauisch sein gegen die Macht, will sie sich nicht selbst ausgeben.
Darum ist klar: eine ehrliche Verständigung wird erst möglich sein, wenn ihr die Erneuerung vorausgegangen ist Wer seinen Nächsten, den Deutschen, verächtlich beiseite schieben möchte, um dadurch die Achtung der Fremdvölker zu erwerben, wird nun von Enttäuschung zu Enttäuschung taumeln. Noch tobt der künstlich gehemmte Tätigkeitsdrang des Volks der Deutschen sich nach innen, im würdelosen Kampf aller gegen alle, aus. Erst aus der Erkenntnis, daß das kein Weg ist, die verlorene Achtung der andern zurückzugewinnen, kann neue Selbstachtung erworben werden. Erst wenn wir in jedem ehrlich strebenden Volksgenossen wieder „den Nächsten lieben", will heute sagen, den schick- saiverbundenen Deutschen achten lernen, erst dann sind wir aus dem Weg zu jener Erneuerung, die uns auch die Möglichkeit zur Verständigung mit alten und hartnäckigen Gegnern öffnen kann. Nimmermehr aber wird diese Verständigung uns gelingen aus Grund der Spekulation, der Schaden einer Volksschicht könnte vielleicht der Nutzen der andern werden.
Als Christus das grundstürzende Wort sprach von den Letzten, die die Ersten sein würden, da war das ja nicht gemeint im Sinn einer rein äußerlichen Umschichtung, die die Sklaven zu Herren und die Herren zu Sklaven machen sollte. Was wäre damit gewonnen im Sinn einer höheren Weltordnung? Ihr ist nur gedient, wenn die Letzten dadurch die Ersten werden, daß sie ihre Lebensführung zu immer höheren sittlichen Werten emporsteigern.
Wie aber könnten sie das, wenn sie die Grundlage sitt- sicher Lebensführung, die ihnen beim Eintritt in diese Zeitlichkeit mitgegeben ward, wenn sie ihr Volkstum achtlos beiseite werfen?
Auch wir wollen aus tiefster Erniedrigung auferstehen, denn noch ist der Hunger nach Erneuerung in uns lebendig. Aber nicht als „gute Europäer", die außer uns niemand kennt und niemand mag, nein, als gute Deutsche wollen wir auferstehen und durch Dienst an unserem Volkstum di« Aufgaben erfüllen, durch die wir der Menschheit dienen sollen. Das ist deutscher Osterglaubel
Karwoche and Sstern
Wenn der Winter seine Rolle ausgespielt hat und der Frühling ins Land zieht, gibt es ein allgemeines Wiederaufleben. Daher wurde das Osterfest von jeher als ein rechtes Freudenfest begangen. Schon unsere altgermanischen Ahnen, die von der Auferstehung des Welterlösers noch nichts wußten, feierten es als Auferstehungsfest der Natur, die ihnen nun wieder neue, lange entbehrte hochwillkommene Gaben bot.
In den christlichen Kirchen wurde de letzte „Salve- Gottesdienst" abgehalten, was auf die Pa,,ionslieder des heiligen Bernhard von Clairveaux zurückgeht, die alle mit dem Wort „salve" (sei gegrüßt) beginnt; eins derselben wird in der wundervollen Umdichtung Paul Gerhardts: „O Haupt voll Blut und Wunden" heute noch gesungen. Gleich nach dem letzten salve aber schenkte der Geistliche den Kindern „Salvebrezeln". War das nicht Anlaß zu lautem Jubel?
Und so ging es durch die ganze Woche. Gleich am Palmsonntag fing es an, mit einer feierlichen Prozession in Er- inneruna an den Einzug Jesu in Ierusalenr, bei der der „Palmesel" die größte Rolle spielte. Schon feit dem 10. Jahrhundert, aus der Lebensbeschreibung Ulrichs von Augsburg, wissen wir davon. Wo man keinen lebenden Esel hatte, ersetzte man ihn durch einen aus Holz; und die angesehensten Bürger und Ratsherren stritten sich um die Ehre, ihn zu reiten, zu geleiten oder wohl gar zu tragen! Während des Umzugs „pfefferte" man das Grautier, wenn nicht gar den, der darauf saß, mit „Palmen" (Weidenruten); wer ihn traf, nahm sie mit nach Hause und bewahrte sie auf. Noch im Jahr 1782 wurde der Palmesel in Salzburg herumgeführt, noch länger (bis 1800) in München.
Und das war eigentlich nur erst die Einleitung der jährlich wiederkehrenden Osterspiele, deren ältestes noch in lateinischer Sprache aus Tegernsee stammt: „Von der Ankunft und dem Untergang des Antichrist". Wo also nicht dem Heiland die Rolle zufiel, sondern dem — Gottseibeiuns! Eindrucksvoll wirkte das Gespräch des Engels mit den Frauen an Christi Grab. Bekannt ist die unerwartet starke Wirkung eines Osterspiels durch die Eisenacher Predigermönche im Jahr 1322 auf den Markgrafen Friedrich von Meißen. Er wurde von der Hoffnungslosigkeit der „thörich- ten Jungfrauen" so ergriffen, daß er in tiefe Schwermut sank und wenige Tage danach starb.
Noch zu Anfang des 16. Jahrhunderts setzte Herzog Georg der Bärtige von Sachsen 2000 Gulden aus, damit in Freü- berg, Großenhain, Meißen und anderen Städten in diesen Tagen „das ganze Leben und Leiden des Heilands" dau- gestellt würde. Durch solche Veranstaltungen sollten die durch sechs Fastentage abgespannten Gemüter in Stimmun g erhalten werden.
Endlich kam der Ostersonntag herauf. Da stand jeder schon in aller Frühe auf, um zu sehen, wie die Sonne dr<8 Freudensprünge machte. Wehe dem, der das verschlief. De t holte man mit dem „Birkenhänschen" aus den Federn un>- trieb ibn in den näcksten Tüm vel oder Back.
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Und nicht die Sönne allein ließ man springen. Nahe bei Iserlohn stand bis ins 18. Jahrhundert hinein eine uralte Eiche mit sieben weit ausladenden starken Wurzeln. Dorthin zog die ganze Einwohnerschaft. Einer nach dem andern griff nach dem Stamm und begann zu Hüpfen. Wer in „sieben Sprüngen" rundherum kam, hatte zum mindesten noch sieben Lebensjahre vor sich, und sofern er ledig war, bekam er eine Frau, einen Mann!
Endlich war vielfach sogar die Festpredigt ein Ausdruck der Freude und Heiterkeit. Ein großer Moment war es immer, wenn der Geistliche das „Halleluja" anstimmle, in das die ganze Gemeinde im vollen Chor einfiel, wonach das Fest auch wohl „Hallelujafest" genannt wurde.
Des Vaterland s Dank
Der nachfolgende Artikel wurde der Schnflleisi.ng
vor. bcfrrnndcter Seile zur Verfügung gesteltt.
Nie in meinem Leben erfuhr ich den Dank meines Vaterlandes so deutlich wie un vergangenen Herbst. Kriegsver- wunoer —. nach den Mitlitürpapreren zu fünfzig Prozent erwerbsunfähig, war es mir eines Tages nicht mehr möglich, meine Aroettspssicht zu erfüllen. Die Nerven versagten, ich suhlte mich am Ende meiner Kraft und seufzte nach emer Erholungspause unter äztlicher Aussicht. Beim Ber- sorgungsamt stellte ich Antrag aus Baderur, die nur nach Durchlaufen der verschiedenen Prüsstationen kostenfrei bewilligt wurde. Der untersuchende Arzt ließ mir sogar freie Wahl des Ferienortes, und weil ich den Schwarzwald über alles liebe, entschied ich mich für Wildbad! Von dort möchte ich jetzt plaudern:
Eme wunderschöne Herbstfahrt liegt hinter mir. Zuerst dem Rhein und spater der Enz entlang. Durch Schwarzwaldlust, vorbei an Sägereien in sattgrunen Wiesen. Wn^bad liegt in goldener Avensonne. Der Dienstmann, dem ich rneinen Gepäckschein überreiche, verständigt mich, daß bereits ein Auto von der Kuranstalt seine Gäste erwarte. Richtig, da steht der Autobus. Wie fürsorglich, denke ich und geoe den Schein dem Fahrer. Ich wandere hinaus zur Anstalt. Gestern noch, zu Hause, stellte ich mir darunter ein Fuder Stein vor. Aber welch angenehme Enttäuschung jetzt! Stolz wie eine Universität, steht das schöne Gebäude mit seinen zwei Flügeln, umrankt nrit Epheu bis hinauf zu den Giebeln, hoch droben am Berg. Ich melde mich beim Wärter. Durch den prächtigen Garten, über blumenreiche Terrassen komme ich in den Warteraum. Rund zwanzig Erholungsbedürftige hat der Zug gebracht, sie alle warten hier. Die Sekretärin nimmt uns die Einweisungspapiere ab und eine Krankenschwester führt uns zu einer Erfrischung in den Speisesaal. Dann kommt die Verteilung aus die Zimmer. Genau wie Schüler, wie in einer Ferienkolonie — nur noch sorgfältiger, vornehmer, grad wie frisch zurückgekehrte Fronrhelden, voller Respekt und Bewunderung werden wir behandelt. Dabei sind es doch bald 15 Jahre seit jenem Erlebnis. Im Lift kommen wir in Gruppen von drei bis vier Mann au fdie verschiedenen Etagen. Unübertreffliche Sauberkeit strahlte uns aus großen, Hellen Zimmern entgegen, i Zu viert beziehen wir Nr. 251 und wohnen dann herrlich, ja direkt komfortabel. Mein Bett steht am Fenster, ich habe eine grandiiose Aussicht auf Berg ung Tal. Wir packen unsere Koffer aus und richten uns häuslich ein. Allzu selten scheint das Bäuerlein auswärts zu übernachten. Seine vier knallroten, weißgetupften Taschentücher legt er zusammen init den geblümten Samtpantoffeln zu unterst in den Schrank. Die Schnupftabakdose unter das Kopfkissen. Das Rasierzeug und sein Pfeifchen in die Nachttischschublade. Den Schirm mit dem großen Griff hängt er an die Bettlade, und in dem abschließbaren Wertkästchen verstaut er seine wollenen Socken. Er lamentiert wegen meines zusammenklappbaren Hosenbügels und behauptet, daß seine grüne Sonntagshose unter der Matratze noch bessere Falten bekomme.
Der Gong ruft zum Abendbrot. Sofort wird das Haus lebendig wie ein Ameisenhaufen. Frl. Frieda, die Saaltochter mit rheinischem Humor, gibt jedem sein Plätzchen. Achtzig Mann gabeln aus achtzig Tellern ein pikfeines Schweinsragout mit Rösti. Dazu einen Tee so gut wie daheim. Ich trinke gleich drei Tassen. Es ist so appetitlich hier am blütenweißen Tisch, darauf die schönsten Herbstblumen leuchten.
Wir sind eine große Familie. Alles duzt sich. Ein gelähmter Tischkamerad läßt sich sein Butterbrot streichen. Er dauert mich wegen seiner Abhängigkeit. Still betrachte ich die andern. Ich muß nuch beim Anblick dieser Schlachtzeugen gegen meine eigene Erinnerung wehren. Zu Hause, auf der Straße, im Tram, im Cafe und so weiter rückt einem das alles nicht so nahe. Aber hier in der Soldatenstube ist dys anders. Nach dem Essen verteilen sich die gefütterten Kolonisten wieder in die Zimmer—Kn den Lese-oder SchreG- saal. Ich gehe einem unregelmäßigen Klopfen nach und lande im Spielsaal, wo drei wackere Schwaben einen Skat sp:elen. Im Bibliothekschrank finde ich die Hausordnung, Lichter löschen abends 11 Uhr. Nachdem mir ein Doppelamputierter, gemütlich im Rollwagen sitzend, noch ein paar lustige Sachen erzählt, gehe ich sorglos wie ein Kind zur Ruhe. Warum soll ich Sorge haben? Ich fühle mich ja so gut aufgehoben.
Gut ausgeruht, stehe ich um halb sieben Uhr auf und mache Morgentoilette an richtiggehenden Hotelwaschbecken. Die Kameraden sind auch schon munter. Damit die beiden Einarmigen rechtzeitig zum Kaffee herunterkommen, schnüren wir ihnen die Schuhe und helfen ihnen in die Kittel. Ein Galafrühstück, wie ich es auf meinen Geschäftsreisen in den bürgerlichsten Hotels nicht besser finde, wartet uns. Die Kaffeekannen werden immer wieder nachgefüllt zurückgebracht. Der frischgebackene Brotberg ist jedem „Angriff" gewachsen. Echter Schwarzwälder Bienenhonig erzwingt meinen Bombenrespekt vor der Anstaltsleitung. Um neun Uhr werden wir gewissenhaft untersucht. Befundsgemüß verschreibt der Arzt. Ich bekomme zwanzig Bäder ä 1,20. Ganz gewohnheitsmäßig errechne ich den Endbetrag. Klotzige Ausgabe! Billet und Gepäckbeförderung, Bad- und Kurtaxkarte, Bergbahnabonnement, Pension und Arzthonorar ergäben eine gesalzene Rechnung. Aber das geht uns ja alles nichts an, uns, die das Vaterland in die Ferien geschickt hat. Damit wie wieder kräftiger würden.
Die Morgenstunden sind restlos ausgefüllt mit Baden — Turnen — und obligatem Ruhen. Das Baden ist angenehm, die Turnerei aber kein Vergnügen. Bloß notwendig. Zur Gliederlockerung müssen wir rudern, radfahren, kamelreiten, Ringe ziehen oder Bauch und Rücken mit einem fibrieren- den Gummiballen elektrisch vermöbeln lassen. Eine Prozedur, die recht müde macht. Deshalb wird Bettruhe vorgeschrieben bis zum zweiten Frühstück. Nachher gehen wir in die Badeanstalt. Der Weg dorthin führt durch den reizenden Kurgarten. Frisch und klar erwartet uns der Heilquell. Einbeiner humpeln ins Wasser. Ein Doppelamputierter wird hereingetragen. Zwei große runde Sandsteine legt er sich an
oie Suimpfe, damit er nicht rutscht. Neben mir liegt meln Zimmerkamerad, der Bauer. Ein Schrapnell hat ihm den rechten Arm weggerissen. Während der 10 Minuten Badezeit erzählt er nur, wie er sich zu Hause gegen die furcht- > baren Nervenschmerzen wehrt. Er legt zerdrückte Kartoffeln, so heiß er sie vertragen kann, auf die genähte Armhöhle und uberwindet damit das Gefühl der unzähligen Nadelstiche leichter, die ihn vor jedem Witterungsumschlag plagen. Nach dem Baden setzen wir uns mit Vorliebe in eme sonnige Ecke vor die Trinkhalle, wo das Kurorchester ständig seine Morgenkonzerte gibt. Das Häuflein Elend, das vorhin im Bade lag, ist jetzt mit seinen künstlichen Armen und Beinen kaum wiederzuerkennen.
Die „dienstfreien" Mittagsstunden sind herrlich, sie richtig auszunützen ist Sache jedes einzelnen. Die selten schönen Kuranlagen, die Nachmittagskonzerte im Kursaal, die Bergbahn, alles steht uns zur Verfügung. Ich gehe gerne auf den Sommerberg. Auf sonniger Bank, angelehnt an den harzigen Stamm einer riesengroßen Tanne, sitze ich allein im Walde und lasse meine Seele den tiefen Frieden atmen. Oder ich wandere unter sonnigen Strahlenbündeln von Hütte zu Hütte, kaffeebraune Tannenzapfen sammelnd. Abends sitzt ein rotbackiger, frohgelaunter Mann mit einem Tannenzweig im Knopfloch in der Bergbahn. Das bin ich. sind nach dem schmackhaften Abendbrot treffe ich einen patenten Wildbader beim Billardspiel. Sachte wie auf Eiern geist er ums Brett. Kein Mensch sieht ihm an, daß er keine Zehen mehr hat. Alle zehn Stück liegen in Rußland. Lustig behauptet sem Galgenhumor, daß er noch öfters von seinen Hühneraugen geplagt werde.
Recht amüsant vergingen die vier Wochen, die mir heute beim Schreiben wieder so lebhaft werden. Neben mir steht eine Base, aus der mein Waldstrauh grüßt, den ich noch kurz vor meiner Abreise gepflückt habe. In seinen Nadeln und Blättern liegt die Wehmut meines Abschiedes von Wildbad, dessen Heilquell nach von so mancherlei Beschwerden erlöst hat. Mit frohem Gemüt bin ich heimgekehrt. Freilich nicht mehr so jugendfroh wie seinerzeit, als ich von meinen gesiebten Alpen Abschied nahm und aus der Fremde dem Rufe des Vaterlandes folgte, um einfacher Soldat zu werden. Aber ich bin zufrieden und für die erhaltene Pflege dankbar. In diesen stürmischen Zeiten, da unser Vaterland um seine Existenz ringt, bedeuten die Ausgaben für einen derartigen Kuraufenthalt keine Kleinigkeit, wenngleich si^ es gegenüber verlorenen Gesundhesiswerten in Tat und Wahryeit sind. Aber die Fürsorge, mit der das Reich die Kriegsopfer in Erfüllung einer heiligen Pflicht betreut, ver- d ent dankbarste Anerkennung!
Carl Butz, 18. 1. 31.
Kleine NachrWes aus aller Welt
General von Mudra 80 Jahre alt. Einer unserer bekanntesten Heerführer im Weltkrieg, Generalder Infanterie a. D. von Mudra, ist am 1. April 80 Jahre alt geworden. Er wurde 1851 in Muskau in Schlesien als Sohn eines Zimmermeisters geboren. Als der Krieg ansbrach, war er Kommandierender General des XVI. Armeekorps in Metz, mit dem er im Argonner Wald erbitterte Kämpfe gegen den Feind ausfocht, wobei ihm zustatten kam, daß er Generasinspekteur des Ingenieur- und Pionierkorps gewesen war und die Truppenführung gemischter Waffen schon von seiner früheren Laufbahn an sich zu eigen gemacht hatte. (1893 war er Kommandeur des Pionierbataillons Nr. 7 in Köln.) 1916 war er Oberbefehlshaber der 8. Armee in Rußland, später nacheinander der Armeeabteiluna X in Lothringen, der 1. Armee bei Reims und der 17. Armee in Flandern. Als Korps- wie als Armeeführer hatte er mit seinen Soldaten in vorderster Stellung stets die engste Fühlung und genoß darum auch bei der Truppe vollstes Bertraen. Nach dem Krieg postierte es ihm, daß er in Wiesbaden 1924 von den Besahungstruppen verhaftet, einige Tage eingespsrrt und dann ausgewiesen wurde. Seitdem hat er seinen Wohnsitz in Schwerin.
Oskar von Miller in Italien. Der Schöpfer des Deutschen Museums, Geheimrat Oskar von Miller, der sich gegenwärtig auf einer Erholungsreise in Italien befindet, wurde von Mussolini empfangen, der großes Interesse siir das Deutsche Museum als Volksbildungsstätte zeigte. Der Papst empfing Oskar von Miller in einer halbstündigen Privataudienz. Er sprach u. a. seine Befriedigung darüber aus, daß die Denkmäler von Albertus Magnus, Nikolaus Kopernikus und Athanasius Kircher im Ehrensaal des Deutschen Museums aufgestellt worden seien. Miller erklärte, die Verdienste des Papstes Sylvester um die Naturwissenschaft und Technik würden auch im Deutschen Museum ihre Würdigung finden.
Neun Monate Gefängnis für eine Falschmeldung. Im vorigen Herbst wurde die minderbemittelte Bevölkerung Hamburgs durch eine von der nicht sonderlich gut beleumundeten Wochenschrift „Große Glocke" verbreitete Alarmnach- richt beunruhigt. Es wurde nämlich behauptet, daß von allen Sparkassen- und Bankguthaben ein Reichsnotopfer in Höhe von 7 bis 20 v. H. geplant sei. Infolgedessen gab es einen Ansturm auf dis Kassen. Die Girozentrale mußte in wenigen Tagen für die ihr nahestehenden Sparkassen etwa drei Millionen Mark Sparkassengelder auszahlen. Da die Nachricht vollkommen erfunden war, hatte der Staatsanwalt Strafantrag gestellt. Der Herausgeber der Zeitsch'' st wurde nunmehr zu der empfindlichen Strafe von mu.i Monaten Gefängnis verurteilt.
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