ärmordet und'weitere 88 eingesperrt und äüs-üeMesen tvor- den. Eine strenge Zensur habe bisher verhindert, daß Mel. düngen über diese Zustände in das Ausland gelangten. Angesichts dieser Zustände hat die Regierung in Washington zwei Versuche dominikanischen Präsidenten Trajillo, Anleihen in Amerika aufzunehmen, abgelehnt.
„Das Ende der Reparationen"
Anfang März wird im Verlag von Gerhard Stalling in Oldenburg ein Buch des frühern Reichsbankpräsidenten Dr. Schacht erscheinen, das den Titel „Das Ende der Reparationen" führt. Der Berliner „Lokal-Anzeiger" beginnt mit dem Vorabdruck einiger Kapitel des Buchs. Das erste Kapitel trägt die Ueberschrift „Verantwortung" und behandelt das Zustandekommen und das Wesen des Versailler Vertrags, der den Rahmen für di« deutschen Reparatiansverpflichtungen abgibt. Schacht schildert zunächst die Vorgeschichte der sogenannten Lansi n g- Nate vom 5. November 1918 und weist an den wichtigsten Teilfragen (Abrüstung, Gebietsabtretungen, Fortnahme der Kolonien und Volksabstimmungen) den Widerspruch nach, der nicht nur einerseits zwischen den Zusicherungen der Lansing-Note, ja sogar zwischen dem Versailler Vertrag selbst und anderseits der tatsächlichen „Liquidierung des Weltkriegs" besteht. Er kennzeichnet den Versailler Vertrag und seine Durchführung als eine schwere Verletzung der Moral. Die Deutschland feierlich gegebenen Zusagen seien gebrochen, und die Ehre des deutschen Volks fei grundlos in der ungeheuerlichsten Weise verletzt worden.
Man merkt es den Ausführungen Schachts an, daß er sich eingehend mit dem Interesse beschäftigt hat, das die Amerikaner an der „Liquidierung des Weltkriegs" im allgemeinen und der Lösung der Reparationsfrage im besonder» haben oder doch haben sollten. Er gibt den Amerikanern zu, daß sie stark genug waren, den Krieg zu gewinnen, hält ihnen ober vor, daß sie nicht stark genug gewesen seien, den Frieden nach ihren Ideen zu gestalten. Zweifellos wird er die Auffassung vieler Amerikaner richtig treffen, wenn er weiter folgendes sagt: „Mau kann nicht 1917 mit Waffengewalt so entscheidend in die Geschicke Europas eingreisen und wenige Jahre später erklären, daß man mit der Gestaltung des europäischen Schicksals nichts zu tun haben wolle. Verantwortung heißt, eine Sache nicht nur ansangen, sondern sie auch zum Ende führen."
Leipziger Vassendiebsiahlsprozetz
Am zweiten Berhandlungstag in dem Prozeß wegen der kommunistischen Waffendiebstähle vor dem vierten Strak- senat des Reichsgerichts sind die polizeilichen Schutzmaßnahmen noch verschärft worden. Bis man in den Verhand- lungssaal gelangt, muß man mindestens zwei Durchsuchungen nach Waffen über sich ergehen lassen. Zunächst vernimmt der Vorsitzende, Reichsgerichtsrat Dr. Schmitz, die letzten Angeklagten über ihre persönlichen Verhältnisse. Als er sich dem ersten Teil der Anklage, den LeipziMr Waffendiebstählen, zuwenden will, beantragt Reichsanwalt N e u- mann den Ausschluß der Oefsentlichkeit für einen Teil der Verhandlung wegen Gefährdung der Staatssicherheit. Dem Antrag widerspricht der kommunistische Rechtsanwalt Dr. Löwenthal. Er führt aus, daß er unter dem Schutz der Immunität am vergangenen Samstag im Reichstag schon alles vor getragen Hobe, was-hier in nichtöffentlicher Sitzung verhandelt werden solle. Er werde auch in Zukunft unter dem Schutze der Immunität über den Gang der Verhandlungen berichten.
Reichsgerichtsrat Dr. Schmitz verstündet den Gerichtsbeschluß, daß die Oefsentlichkeit während der Vernehmung des Vertragsangestellten der Reichswehr Pest - ii er ausgeschlossen werde. Er verpflichtet die Teil- nehmer an der Verhandlung unter besonderer Strafandrohung zu Stillschweigen. Nach Wiederherstellung der Oefsentlichkeit wird in der Vernehmung des Angeklagten Pestner fortgefahren. Pestner ist offenbar nach Ausübung des Diebstahls in den Abendstunden des 22. Februar mit den Kommunisten, die mit Kraftwagen den Diebstahl ausgeführt hatten, zurückgefahren. Seine dem Diebstahl vorausgehenden Verhandlungen hat er in der Hauptsache mit dem Tischler Ernst Döring, einem Abteilungsführer der Sächsischen Arbeiterwehr, und dem Buchdrucker Albin Wagner, einem kommunistischen Gemeindeverordneten aus Engelsdors, geführt. Mit diesen beiden ist wohl auch die Bezahlung für den Verrat des Waffeniagers ausgemacht worden. Pestner ist allerdings nie in den vollen Besitz des zugesicherten Geldes gekommen. Er gibt an, daß ihm 2000 Mark versprochen worden seien. Dieses Versprechen sei
nach mehreren Zusammenkünften mit Döring und Wagner gegeben worden. Man habe Ihm aber nur Abschlagszahlungen gewährt. Vor Ausführung der Tat habe er 300 Mark erhalten. Döring soll gesagt haben, daß er die Geld- hergade der KPD. gegenüber schon verantworten könne. Weitere 500 Mark seien ihm durch einen Boten zugeschickt worden. Dies sei fünf Tage nach Ausübung des Diebstahls gewesen, «inen Tag später habe er noch 200 Mark erhalten. Mit dem Geld habe er Schulden bezahlt. Am Tage nach dem Diebstahl habe er bei einem Bekannten Wein bestellt, den er zu seiner Hochzeit aufheben wollte. — Vorsitzender: Haben Sie nicht 60 Flaschen bestellt: Die Kosten sollten 290 Mark betragen. — Pestner: 3ch wollte 20 Flaschen an einen Bekannten abgebcn. Jeder sollte seinen Teil bezahlen. Der Wein ist aber nicht geliefert worden.
Amltemberg
Stuttgart. 18. Februar.
Sparmaßnahmen im freiwilligen Unterricht. Durch si> r Verordnung der Ministerialabteilung für die höheren Schulen werden mit Zustimmung des Kultministeriums für den freiwilligen Unterricht an den höheren Schulen Einschränkungen verfügt. An freiwilligem Unterricht dürfen der Gs- samtunterrichtsverpflichtung eines Lehrkörpers nur noch eingegliedert werden s) an einbündigen Vollanstalten insgesamt 18 Wochenstunden, b) an mehrbändigen Vollanstalten insgesamt 26 Wochenstunden. Der freiwillige Unterricht in Gesang und Instrumentalmusik ist in diese Stundenzahlen «ingeschlossen und darf nicht zugunsten anderer freiwilliger Fächer zurückgestellt werden. Nichtvollanstalten und Schulen ohne Oberklassen schränken den freiwilligen Unterricht auf das unbedingt Notwendige ein und erbitten für dis Einrichtung freiwilligen Unterrichts jeweils vor Aufstellung der endgültigen Lehrauftragstaseln die Genehmigung der Ministerialabteilung Unterricht in freiwilligen Fächern darf nur dann mit der vollen Wochenstundenzahl auf die Unterrichtsverpflichtung angerechnet werden, wenn der in Frage stehende Lehrgang — der auch mehrere Abteilungen innerhalb der gleichen Unterrichtszeit umfassen kann — von mehr als 10 Schülern besucht wird. Andernfalls kann der Unterricht stets nur mit der halben Stundenzahl angerechnet werden Schülern, die im Pflichtunterricht Mühe haben, das Klassenziel zu erreichen, ist von der Teilnahme an freiwilligem Unterricht dringend abzuraten, Wieder- holungsschüler dürfen überhaupt nicht zugelaisen werde». Beide Bestimmungen gelten indessen nicht für den freiwilligen Unterricht in Gesang und Musik. Zur Fortsetzung eines begonnenen freiwilligen Lehrgangs in der nächsthöheren Klasse darf kein Schüler zugelassen werknn, der am Schluß des vorausgegangenen Lehrgangs nicht mindestens das Zeugnis „genügend" erhalten hat Einzelbestimmungen regeln außerdem den freiwilligen Unterricht im Französischen, im Englischen, im Lateinischen, im Zeichnen, sowie in Kurzschrift und in Werkunterricht.
Aenderungen in der soz. Landtagssrnktion. Die sozialdemokratische Landtagsfraktion hielt am Dienstag ihre erste Sitzung nach dem Ausscheiden der Abg. Ulrich und Dr. Schumacher ab. Neu eingetreten in die Fraktion sind als Nachfolger der beiden Ausgeschiedenen Geiger lHeil- bronn) und Schneckenburger (Stuttgart). An Stelle des seitherigen Mitvvrsitzenden Ulrich wurden zwei neue Vorsitzende gewählt, so daß die Fraktion nunmehr drei Vorsitzende hat. Es sind dies Keil, Steinmayer und Winken Die Geschäfte der Fraktion wird der Abg. Winker führen. In den Fraktionsvorstand wurden weiter dis Abgeordneten Göhring und Weimer gewählt. Als Redner tür die Generaldebatte über: den Staalshciusl"'t
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Haupt - TUikgliederversammlung des Landw. haupkver- lmnds Württemberg und Hohenzöllern. Die satzungsgemätz alljährlich abzuhaltende Mitgliederversammlung des Landw. Hauptverbands Württemberg und Hohenzollern findet am Samstag, den 28. Februar d. I., vorm. 11 Ubr in, großen Saal des Bürgermuseums in Stuttgart statt. Sie ist mit der unmittelbar vorangehenden Vortragsveranstaltung der Württ. Landwirtschaftskammer das Kernstück der „Landw. Woche". Die Versammlung wird von Verbandspräsident Domänepächter a. D. D i'e t l e n - Tübingen geleitet. Den Geschäftsbericht erstattet Generalsekretö, Hummel. Der Verband hat füi den Hauptvortrag de», Bauernführer des Rheinlands, Freiherrn von Lüninck . Bonn, Präsidenten der Rheinischen Landwirtschaftskammer, gewonnen. Er spricht über „Die Gesundung der Landwirt- schaft als Voraussetzung für den Wiederaufbau der deutscher Wirtschaft".
Wüste Auftritte auf der konigstrasze. In der Fastnacht ereigneten sich auf der Königstraße Vorfälle, die das Ein- schreiten der Polizei nötig machten. Gegen 8 Uhr versuchten Kommunisten einen Sarg (mit der Leiche des Nationalsozialismus) durch die Stadt zu tragen, der auf dem Marktplatz verbrannt werden sollte. Die Polizei griff ein. Es kam in der Schulstraße-bei Tietz zu Zusammenstößen, wobei die Polizei mit blanker Waffe Vorgehen mußte. Gegen 10 30 Uhr „vergnügten" sich gewisse Elemente damit. Bstt- röste, Kinderwagen usw. auf die Straßenbahngleise unmittelbar vor die fahrenden Straßenbahnwagen zu leg n, so daß diese nicht mehr Zweiter konnten. Als Polizisten erschienen, wurden sie mit Blechbüchsen, Schneeballen usw. beworfen. Sie sahen sich genötigt, Verstärkung heranzuziehen. Die Königstraße hinunterfahrende Autos kamen mehrmals in Gefahr, umgeworfen zu werden. Einer Frau wurden die Kleider vom Leibe gerissen. Die Polizei nahm etwa zehn bis fünfzehn Feststellungen vor. Von den Polizeibeamten haben mehrere leichte Verletzungen davongetragen.
Todesfall. Der Vorsitzende der Neichszentrale deutscher Bäckergenossenschafteii. Georg Wagner, ist 60jährig in Berlin gestorben. Wagner war aus Zell bei Kirchheim u T. gebürtig und war ein eifriger Förderer des Genossenschafts. Wesens. In Berlin vertrat der Verstorbene nachdrücklichst die Interessen seines Heimatlands Württemberg.
Schulgelderhöhung. Durch eine Verordnung des Kultministeriums vom 5. Februar wird das Schulgeld für die höheren Schulen und Mittelschulen, für die Gewerbe- und Handelsschulen und für die Frauenarbeitsschulen erhöht An den höheren Schulen und den Mittelschulen werden dis Sähe von 90 und 120 auf 120 und 160 RM. erhöht. Das Schul, geld für die Teilnahme an dem verbindlichen Unterricht höheren Handelsschulen beträgt künftig in der Vorklasse 90, auf der Mittelstufe 120, auf der Oberstufe 160 RM. In der Schulgeldordnung für die Frauenarbeitsschulen werden die Sätze von 84 und 90 auf 90 und 120 RM. erhöht.
Stuttgart, 18. Febr. Württembergische Not- Hilfe aktion. Am nächsten Samstag wird ein von der Zentralleitung für Wohltätigkeit und den Spihenverbänden der freien Wohlfahrtspflege in Württemberg ausgehender öffentlicher Ausruf, in dem die württembergische Bev-ölk^- rung aufgefordert wird, sich der materiellen und seelischtzn Bedrängnis der notleidenden Volksgenossen anzunehmen, erscheinen. Dem Aufruf wird sich die württembergische Regierung anschließen: Diese neue Hilfsaktion zugunstm der Notleidenden in Württemberg, die von Presse und Rund- funk unterstützt wird, trägt den Namen .Württ. Nothilfe'. Die Sammlungen werden bis zum 30. April d. I. ausgedehnt. Die gesammelten Gelder und Materialien sollen ganz den einzelnen Bezirken verbleiben und werden nicht nach Stuttgart abgeführt.
Politischer Ueberfall. In der Nacht zum Mittwoch wurde ein Kaufmann im Alter von etwa 40 Jahren, als er zu Fuß nach Degerloch heimkehrte, am Bopser von etwa acht bis zehn Männern im Alter von etwa 20—30 Jahren mit dem Ruf: „Da kommt wieder einer von der Rechtspartei!" angehalten und niedergeschlagen. Dem Ueberfallenen, der den Angreifern auch nicht den geringsten Anlaß gegeben hatte, sondern friedlich seiner Wohnung zustrebte, wurde zuerst der Fuß gestellt, so daß er niederstürzte, dann traten sie ihm in den Unterleib und richteten ihn derart zu, daß er erst nach weiteren zwei Stunden in der Lage war, sich in seine Wohnung zu begeben. Die Täter entkamen unerkannt.
Schadenfeuer. Durch ein eingeschaltet gebliebenes elei irisches Bügeleisen brach heute morgen in der Glasverandi eines Hauses der Hauptstätterstraße ein Brand aus. Do Feuer wurde von der Feuerwache 1 gelöscht. Der Schade: ist nicht unbedeutend.
Sie Mutter
Roman von Lola St «ln.
40. Fortsetzung. Nachdruck verdat»»»
Ruth Carin i war keine Schönheit. Vielleicht war sie nicht einmal hübsch zu nennen. Aber ein starker, eigenartiger Reiz ging von ihrer rassigen, temperamentvollen Persönlichkeit aus. Der braune Lockenkof wirkte ein wenig burschikos, das unregelmäßige, großlinige, pikante Gesicht sprach von hoher Intelligenz, von Energie und Selbstbewußtsein. Die großen, flammenden Augen hatten einen faszinierendn Blick. Sie war mit lässiger Eleganz gekleidet. Nicht alles war tadellos an ihrer Erscheinung. Aber man merkte, daß sie viel Geld für ihre Garderobe ausgab. Wundervolle Ringe schimmerten an ihren langen, schlanksn, schön geformten Fingern.
„Wie geht es euch sonst, Kinder?" fragte sie. „Ueber- all hört man Klagen. Die Schriftsteller haben nichts zu lachen bei diesen schweren Zeiten. Wie kommst du durch, Udo?"
„Schlecht genug," entgegnete er. „Ich verdiene in den letzten Monaten sehr wenig. Ich hatte große Hoffnungen aus mein Buch gesetzt. Die Presse war gut. Aber der Absatz ist schlecht. Es geht nicht so flott, wie ich dachte."
Sie nickte. „Man darf von einem Buch nicht zu viel erhoffen. Man muß auf andere Weise sehen, Geld zu verdienen. Jetzt werden wir den Sketsch zusammen schreiben, den wir damals für mich entwarfen. Weißt du noch, Anfang des vorigen Winters war es?"
„Natürlich weiß ich es. Aber deine plötzliche Liebes- pntz Ehegeschichte kam dazwischen."
„Es war ja gar keine Liebesgeschichte," widersprach sie. „Na, das liegt ja nun auch hinter mir. Also, wie ist es, wollen wir Zusammenarbeiten, Udo?"
„Mit tausend Freuden. Wir schreiben den Sketsch für den „Meteor" und du wirst ihn dort spielen."
„Und wir werden viel Geld verdienen, Udo: Uebrigens beim „Meteor" fällt mir ein: Hättest du nicht Lust, dort künstlerischer Leiter für den Rest dieser Saison zu werden? Dann hättest du doch gleich den fehlenden Verdienst, über den du klagst?"
.Wieso, geht Feldner denn fort, Ruth?"
„Ich habe mich gestern gleich so gründlich mit ihm gezankt, daß ich am Schluß unserer Unterredung erklärte: Entweder er oder ich. Nun, die Direktion verzichtete lieber auf ihn. Er geht zum ersten März. Du warst doch schon einmal vertretungsweise künstlerischer Leiter, Udo, verstehst den Rummel also. Greif schnell zu."
„Eigentlich ist es nichts für mich," sagte Udo. „Aber die gute Bezahlung. Was meinst du, Schätzt?"
„Ich meine, daß Ruth recht hat, daß man in diesen Zeiten nicht allzu wählerisch sein darf."
„Dann aber schnell," meinte die Carini. „Am besten ist es, du gehst gleich und sprichst mit den Leutchen. Du kannst dir denken, daß deine Kollegen sich um den Posten reißen werden."
Er sah noch immer ein wenig unschlüssig auf Uschi.
„Ich werde dann jeden Abend lange beschäftigt sein."
Er erwartete wohl einen Einspruch von seiner Frau. Aber in der Gesellschaft dieser Fremden, die sie peinvoll und störend empfand, schwieg Uschi.
„Dann werde ich also gehen. Kommst du mit, Uschi?"
Sie erhob sich. Die Carini fragte erstaunt: „Nanu, du kannst doch nicht in Gegenwart deiner Frau verhandeln?"
„Das nicht, aber wir trennen uns auch nicht unnötig. Uschi wird in einer Konditorei warten, während ich verhandle. So machen wir es immer, wenn ich geschäftliche Besprechungen habe."
,,-.>o das reine Turteltaubenpaar," lachte die Schauspielerin. „Ein Liebesidyll. Das ist sehr amüsant, Udo!"
„Laß dein Spotten, sagte er ziemlich scharf. „Also, wir arbeiten zusammen. Wann fangen wir an?"
„Mir ist es recht. Wann kommst du?"
„Um elf."
„Aber nicht unpünktlich sein. Hab schönen Dank für alles, Ruth. Es ist sehr lieb, daß du gleich an mich dachtest, mir von dieser Stellung sagtest."
„Das ist ja selbstverständlich, Udo, zwischen uns. und bedarf es keines Dankes. Auf Wiedersehen morgen, und inzwischen Hals- und Beinbruch."
Das junge Paar ging. ^
Die beiden Frauen blickten eine Weile schweigend vor sich hin. Dann fragte die Künstlerin: - ,
„Wie hast du dich denn mit Udos Ehe abgefunden,
Schätzt?" . . , ,, ,_,
„Wie alle Mütter sich mit dem Heiraten ihrer Sohne
abfinden, Ruth." ,
„Das ist sehr verschieden. Die einen freuen sich, die anderen sind traurig. Uebrigens liegt der Fall bei euch doch außergewöhnlich. Du hast nur für Udo gelebt. Und mußt nun plötzlich eine junge Frau neben dir dulden. Das denke ich mir sehr schwer. Warum mußte der dumme Junge auch so früh heiraten?"
(V*rtf*tzim, sollt).