lokal«.

Wildbad, den 11- Oktober 1930.

kursaal Wildbad. Auf den heute abend 8.30 Uhr im Kurhaus stattfindenden Tanzabend, sowie auf den am Sonntag nachmittag, ab 4 Uhr, stattfindenden Tanztee möchten wir auch an dieser Stelle aufmerksam machen.

Herbstfeier des Musikvereins. Wie durch Anzeige bekannt­gegeben, veranstaltet der Musikverein am Sonntag abend ab 7 Uhr eine Herbstfeier mit Konzert, Früchteverlosung und Tanz. Da der Verein dieses Jahr aus die Abhaltung einer Weihnachtsfeier verzichtet, werden die Mitglieder, sowie Freunde und Gönner des Ver­eins gebeten, sich recht zahlreich an der Feier zu beteiligen. Nachmittags von 3.304.30 Uhr findet ein Kurplatz-Konzert statt, wovon wir der verehrt. Einwohnerschaft Kenntnis geben.

Aufstieg, so lautet der Titel eines Groß - Films vom Werden und sozialen Wirken des Verbandes der Fabrik­arbeiter Deutschlands, welcher am Sonntag, den 12. Oktober, abends 5 Uhr, im Saale zurAlten Linde" in Wild­bad zur Aufführung gelangt und der sechs Abteilungen um­faßt. Den einleitenden Vortrag hiezu hält Herr Wörner - Cannstatt. Der erste Teil bringt eine packende, ja dramatisch zugespitzte Handlung, er zeigt in erschütternden Bildern den nackten Existenzkampf der Arbeiterschaft unter dem Früh­kapitalismus. Wir werden im Innersten aufgerüttelt von dem furchtbaren Leben dieser Arbeitssklaven, deren Lebens­zeit nur Arbeit war, und die dennoch von den herrschenden Schichten wie Ausgestoßene behandelt wurden. Das namen­lose Elend, die brutale Unterdrückung und rigorose Aus­beutung, der Jammer ganzer Arbeitergenerationen spricht daraus. Die Bilder sind von geradezu suggestiver Wirkung. Von den Zukunftsaufgaben handelt der letzte Teil des Films. Die soziale Lage der heutigen Arbeiterschaft wird aufgezeigt und man sieht: Noch gibt es viel zu tun, noch hat die Organi­sation ein ungeheures Feld zu bearbeiten. Diese Bilder reden eine Sprache, die nicht mißverstanden werden kann. Es sind keine im Atelier zurecht geschusterten Szenen, die gezeigt werden, es ist Wirklichkeit, bittere Wirklichkeit. Mit einer Sinfonie der Industrie klingt der Film aus. Der Mensch hinter der Maschine wird gezeigt. Nervenanspannend, hetzend ist diese Arbeit am laufenden Band, hinter zischenden Kesseln, an stampfenden Pressen und dröhnenden Stanzen. Die Ge­sichter der arbeitenden Männer und Frauen verraten den Ernst der Arbeit, Größe und Wucht geht von den technischen Wundern aus, die der Mensch beherrschen lernte. Es ist ein grandioses Gemälde, das da entrollt wird. Diesen Film des Verbandes der Fabrikarbeiter sollten nicht nur alle Ver­bandsangehörigen und alle Unorganisierten, nein, alle Arbeiter sehen.Aufstieg" gehört zu den bedeutendsten sozialen Filmen, die je gezeigt wurden. Die Bilder sind groß und klar im Aufbau nd verraten die Kunst des Regisseurs, das wesentliche sofort zu erfassen. Der Film wurde so über­zeugend und packend, weil er einen Ausschnitt aus der Wirk­lichkeit bringt. Eine hohe Gesinnung und echtes soziales Emp­finden zeichnen ihn aus. Zur Deckung der bedeutenden Tages­kosten wird ein geringes Eintrittsgeld erhoben.

Warnung. In der ZeitungDas Württ. Handwerk" wurde schon mehrmals darauf aufmerksam gemacht, vor dem Unterschreiben von Auftragsscheinen diese einer genauen Durchsicht zu unterziehen. Wie berechtigt diese Warnung ist, beweist folgender Fall: Im Bezirk der Handwerkskammer Reutlingen werden z. Zt. Bücher vertrieben und zwar soll der Ladeninhaber nach der mündlichen Belehrung des Ver­treters diese an einen bestimmten Personenkreis vollständig kosten- und portofrei abgeben. Der Handwerker dürfe nur beim Verkauf eines Gegenstandes den Namen des Kunden aufschreiben. Das Buch enthält ein Inserat des Handwerkers. Zur Deckung der Jnseratkosten sollen an den Vertreter 30 Pf. pro Buch abgeliefert werden. Der Auftragsschein enthält viele, z. T. klein gedruckte Bestimmungen. Es ist oft gar nicht möglich, den Auftragsschein während der Anwesenheit des Vertreters einer genauen Durchsicht zu unterziehen. In unserem Falle stellte es sich nachher heraus, daß sich der Handwerker zur Bezahlung von 600 RM. verpflichtet hatte, ein Betrag, der für Werbezwecke eines kleineren Handwerks­betriebes untragbar ist. Von Seiten des Vertreters liegt u. E. arglistige Täuschung vor, so daß weitere Maßnahmen eingeleitet werden. Wir warnen deshalb nochmals dringend davor, Auftragsscheine zu unterschreiben, die vor Leistung der Unterschrift nicht einer genauen Durchsicht unter­zogen wurden.

Schauspielhaus Pforzheim. Sonntag, den 12. Oktober, findet nachmittags 3.30 Uhr und abends 8 Uhr je eine Auf­führung der OperetteDie gold'ne Meisterin" statt. In beiden Aufführungen Paul Vassermann vom Stadttheater Freiburg als Gast. (Ermäßigte Preise.)

Quer durch den Schwarzwald führt in Lied und Tanz die reizende Elektrola-Schallplatte E. H. 475Schwarzwald, wie bist du schön!", mit Männerquartett und Solo Wittrich von Marek Weber und seinem Konzertorchester brillant ge­spielt. Treffliche Melodien sind hier zusammen gefaßt, wie z. B.Durchs Wiesental gan i jetz na", das in Wien Hun­derttausende begeisterte, Feldberg Skimeister (gen. Rutscher), Schwarzwahl, o Heimat", Charakterstück usw. in flotter Folge. Die Platte ist entzückend und allen Schwarzwald- freunden ein willkommenes Geschenk.

Ein Millimeter Regen. Wenn bei einem Nisdersälcig so viel Wasser gefallen ist, daß dieses auf einem völlig ebenen und undurchlässigen Boden eine Schicht von der Höhe eines Millimeters gebildet hätte, so sagt der Meteoro­loge: es ist 1 Millimeter Regen gefallen. Dabei kommt eine recht beträchtliche Menge Flüssigkeit herab, die auf einen Quadratkilometer nicht weniger als 1000 Tonnen ausmacht. Das entspricht dem Inhalt eines Würfels, der 10 Meter lang, breit und hoch ist. Verteilt sich ein solcher Nieder­schlag auf eine längere Zeit, indem er van einem anhalten­den Landregen geliefert wird, so ist er harmlos und dem Landmann oft recht willkommen. Wenn aber in einer Minute eine Regenhöhe von 1 Millimeter erreicht wird, so bedeutet das einen Wolkenbruch, der verheerend wirken kann.

^ kleine ilachklchlen aus aller Pell

Das Hochwasser ln Westdeutschland. Der Rhein ist bei Köln von Donnerstag aus »reitaa weiter um 1.1 Meter ae«

üleZeN. Pegelstänsi"srnh"6 Uhr ZM ZWn"Z?78 Meier 8m Donnerstag abend. Die Mosel hat in dieser Nacht bei Trier einen Wasserstand von 6,12 Meter erreicht, seitdem fällt sie wieder. Die Saar hatte Freitag morgens 6 Uhr bei Saar­brücken einen Stand von 5,32 Meter erreicht. Einschränkende Maßnahmen für die Dampfschiffahrt auf dem Rhein werden nicht mehr für nötig gehalten, da die Wasser allgemein zu­rückzugehen begannen. Die Nheinufer waren zum Teil über­schwemmt.

Die S chw a r z w a l d f l ü s s e, die Kinzig, Elz, Dreisam, Wiese und Murg führen dem Oberrhein beträchtliche Wasser­mengen zu. Der Zustrom wird auch weiterhin anhalten, da sich auf den Höhen und beim Abfluß Wasserstauungen und damit nicht unbeträchtliche Ueberschwemmungen im Hoch- schwarzwald ergeben haben. Der Oberrhein ist in d..: l -> Tagen um 1,20 Meter gestiegen.

Lin Nokopfer von Bürgermeistern. Die Bürgermeister ! des Land-kreises Hanau erklärten sich bereit, bis auf l weiteres einen Teil ihrer Nettobezüge den Gemeindekassen j zugunsten der örtlichen Wohlfahrtsfürsorge zu überweisen. Bei einem Monatsgehalt von 200 bis 400 Mark sollen 8 v. H., über 400 bis 500 Mark 10 v. H., über 500 bis 600 Mark 12 o. H., über 600 Mark 15 v. H. überwiesen werden.

Reue Aufdeckungen bei der Heidelberger Wohnungsbau- gescllschaft. Einen neuen Fall bei der Wohnungsbaugesell­schaft bildet eine neue Gründung des Ludwig Müller, und zwar der Remo-Film G. m. b. H. in Berlin, die Ende April handelsgerichtlich eingetragen wurde. Die zur Verfügung stehenden Mittel der Filmgesellschaft bestanden in einer Zu­sage des Rechtsanwalts Ludwig Müller, Direktor der Woh­nungsbau G. m. b. H. in Heidelberg, 50 000 Mark zur Ver­fügung zu stellen. Müller erfüllte dieses Versprechen, indem er tatsächlich 7000 Mark in bar gab, den Rest von 43 000 Mark allerdings in einem Scheck, der nicht gedeckt war. D's Direktoren derRemo", ReichenberIer und Dr. Cremer, nahmen keinen Anstoß an dieser Nichteinlösung und waren dann mit einem Wechsel über 45 000 Mark zufrieden, den Müller als Ersatz für den Scheck gab. Der Wechsel ist aus­gestellt und giriert von der Heidelberger Wohnungsbau G. m. b. H. und akzeptiert von demInstitut der armen Schnl- schwestern in Speyer". Aus dem Erlös des Wechsels sollten die Gläubiger der inzwischen zahlungsunfähig gewordenen Remo" befriedigt werden, es stellte sich aber heraus, daß über den Wechsel einer der Teilhaber bereits verfügt hatte. Dieser Teilhaber hatte schon früher gemeinsame Geschäfte mit Ludwig Müller gemacht. Die Angelegenheit wird ein gerichtliches Nachspiel haben. Paul Müller hat in­zwischen seine Bereitwilligkeit zu einer Vernehmung vor einem badischen Amtsgericht an der Grenze erklärt, wenn man ihm freie Rückkehr in die Schweiz zusichert.

Eine Zirkusgalerie bricht ein. Der Zirkus Willi Hagen- beck gab in Wacha in der Rhön eine Vorstellung, die zahl­reich besucht war. Während der größten Spannung gab iS einen fürchterlichen Krach. Die überfüllte Galerie brach ein und die Zuschauer fielen in die Tiefe. Zum Glück sind keine ernstlichen Verletzungen zu verzeichnen.

Große Giftmengen beschlagnahmt. Bei einer Transport­gesellschaft in Köln wurden 12 000 Kg. starke Gifte beschlag­nahmt, die in schlechter Kistenverpackung zwischen Linsen­säcken standen. Es handelt sich um Schieberware, angeblich aus amerikanischen Heeresbeständen.

Wegen Brandstiftung und Mord verurteilt. Das Schwur­gericht in Gleiwitz (Oberschlesien) verurteilte den 41jährigen Waldarbeiter Joseph Kischka zu 15 Jahren Zuchthaus. Kischka hatte im Juni d. I. das Haus seines Bruders in Brand gesteckt, wobei seine Schwägerin, deren vier Kinder und noch ein fremdes Kind verbrannten.

Großfeuer. In einer Pappfabrik in Hamburg-Groß- borstel brach in der Nacht zum Freitag ein Riesenfeuer aus. Ein großer Lagerraum wurde vernichtet, das Maschinenhaus und die Kesselanlagen sind stark beschädigt.

Vogel-Massenmord durch Flugzeuge. Aus dem Vogel­schutzgebiet Peenemünde (pommerische Insel Usedum) wird berichtet: Am letzten Samstag vormittag beobachteten Peene­münder Fischer zwei Eindecker der Flugschule Warnemünde im Vogelschutzgebiet Peenemünderhasen. Die Flugzeuge, die fast täglich diese Strecke befahren, wichen plötzlich vom Kurse ab, um in aufsteigende Wildentenschwärme hineinzujagen. Zahlreiche Tiere wurden durch den starken Druck förmlich zermalmt. Taufende von Federn bezeichnet«» den Weg, den die Flugzeuge genommen hatten. Die Fischer sammelten ab­geschlagene Flügel, Köpfe, Beine und Eingeweide der auf so grausame Weise getöteten Vögel und füllten damit einige Körbe. Viele Enten waren wie von einem scharfen Messe, i durchschnitten. Auch Schwäne sind von den Flugzeugen schon verfolgt worden. Die staatliche Stelle für Naturdenkmals­pflege ist von diesen Vorfällen in Kenntnis gesetzt worden.

Die Pest in China. In der chinesischen Provinz Schansi, westlich der Provinz Petschili, sollen in zwei Wochen 4000 Menschen der Pest zum Opfer gefallen sein. Ganze Dörfer seien ausgestorben.

Spork

Klemm-Lrsolge bei der Lombardischen Flugwoche. Bel der

soeben beendeten Flugwoche auf dem Mailänder Flugplatz Taliedo gelang es der deutschen Kunstflugmeisterin Fräulein Liesel Bach» Köln, auf Klemm L 26 Va mit Argus-Motor den wertvollen Ehrenpreis der Stadt Mailand im Kunstflug zu erringen. I. M ölt gen-Köln belegte mit der gleichen Maschine in der Ballonjagd unter 17 internationalen Teilnehmern den ersten Platz Und erhielt damit den internationalen Wanderpreis und ein« goldene Ehrenmedaille.

Ozeanslug. Hauptmann Arrol Boyd und Leutnant Barry Courier sind am S. Oktober mit dem FlugzeugColumbia" in Harbourgrace (Neufundland) zum Flug nach England gestartet.

Sande! und Verkehr

Stand der Reben im Reich Anfang Oktober

Die vorwiegend naßkalte Witterung im September hat vielsiuy ein« Lorles« der Trauben erforderlich gemacht. Im allgemeinen wird mit einem der Menge nach befriedigenden Ertrag von mitt­lerer Güte gerechnet. In günstigen Lagen ist die Rotmostlese be­reits in vollem Gang. Fast überall wird über stärkeres Auftreten von Fäulnis der Trauben und über ander« Rebkrankheiten le- richtet.

Unter Zugrundelegung der Zahlennoien 2 gleich 2 gut, 3 gleich mittel, 4 gleich gering lautete die Begutachtung über den Stand der Reben für die wichtigsten Gebiete des deutschen Weinbaus wie folgt: preuß. Rheingaugebiet 3,8 (im Vormonat 3,2), übriges preuß. Rheinqebiet 2,9 (2,8), Nahegebiet 3,3 (3,1), Mosel-, Saar- und Ruwergebiet 2,9 (2,6), Ahrgebiet 2,3 (2,2), Baden 2.7 (2,7), Rheinhessen 2,8 (2,6), Rheinpfalz 2,8 (2,9), Unterfranken 2,6 (2,3), Württ Neckarkreir 2,3 (2,0). Jagstkreis 2,4 (2,8).

Bericht der Handwerkskammer Stuttgart für September

Vom Baugewerbe hat sich der Geschäftsgang im Dach­deckerhandwerk bei sehr gedrückten Preisen weiter verschlechtert. Im Hafnerhandwerk herrscht nach wie vor ein großer Mangel an Aufträgen für Neulieferungen. Durch Mehrverwendung von Kachelöfen such bei öffentlichen Vergebungen wäre jiir dieses Handwerk eine Besserung der Beschäftigung möglich. Im Stein- bilühauer- und Steinmetzgewerbe ist der Auftragsmangel so groß wie noch in keinem der vorangegangenen Jahre. Fast in allen Betrieben mußten sämtliche Arbeitnehmer entlassen werden; sogar die Meister selbst sind vielfach ohne genügende Beschäftigung. Eine Unterstützung dieses Handwerks durch Auftragserteilung ist drin­gend erwünscht; insbesondere kämen hier vielfach notwendige Er­neuerungsarbeiten an Grabdenkmälern und auf Friedhöfen in Betracht, denen jetzt auch viel mehr Sorgfalt als im Frühjahr, wo der Geichästsgang saisonmäßig belebt ist, geschenkt werden könnte. Beim Bekleidungsgewerbe liegt das Geschäft nach sehr darnieder. Von den holzverarbeitenden Ge­werbezweigen war die Lage im Schreinerhandwerk wiederum ge­drückt. Bei den leder- und papierverarbeitenden Gewerbezweigen hat sich die Lage im Lithographie- und Steindruckgewerbe weiter verschlechtert. Im Schlosserhandwerk ist keine wesentliche Aenderung gegenüber dem Vormonat eingetreten. Im Flaschner- und Installäteürhandwerk sind nur 20 Prozent der Betriebe voll beschäftigt. Im Elektro-Installationsgewerbe hat das Geschäft etwas angezogen. Die Preise sind nach wie vor gedrückt. Bon den Nahrun asm ittelgewerbezweigen war der Absatz im Metzgerhar.dwerk zweifellos infolge der allgemeinen ungünsti­gen wirtschaftlichen Lage immer noch schleppend. In Stuttgart hat sich das Geschäft gegen Monatsende infolge des Volksfestes belebt. Auf dem Arbeits markt hat das Arbeitnehmerangebot auch im Handwerk weiter zugenommen. Auf dem Roh st off­mär kt sind die Preise im allgemeinen immer noch unverändert. Aus dem Geld- und Kreditmarkt wurde über die schleppende, teil­weise sogar über die sehr schlechte Zahlungsweise in verschiedenen Handwerkszweigen, insbesondere im Vauhaupt- und Bauneben­gewerbe, geklagt. Die Schwarzarbeit hat einen großen Um­sang im Gipser-, Flaschner- und Installateur- und auch im Schuh­macherhandwerk, insbesondere in Orten, wo sich Schuhfabriken befinden oder Schuhindustriearbeiter ansässig sind, angenommen.

Berliner Dollarkurs. 10. Oktober. 4,1995 G., 4,2075 B.

Dt. Abl.-Anl. 53.

Dt. Abl.-Anl. ohne Ausl. 6.

Berliner Geldmarkt, 10. Okt. Tagesgsld 46 v. H., Manatr- geld 5,57,5 v. H., Warenwechsel 5 v. H.

Der Berliner Privatdiskonl wurde heute für beide Sichten von 4,75 auf 4,875 v H. erhöht.

Die Württ. Notenbank hat den Wechseldiskont auf 5 und den Lombardzinsfuß auf 6 v. H. erhöht.

Neue Eoldobgaben der Reichsbank. Die Reichsbank hat am Freitag morgen wiederum Gold abgegeben. Für die Bank von Frankreich sind 35 Millionen RM. und für die Nederlandsche Bank 17 Millionen RM. verschickt worden.

Baisse an der Neuyorker Börse. An der Neuyorker Börse, di« seit einiger Zeit in Baisse arbeitet, trat am Donnerstag infolge der Zahlungseinstellung einer großen Maklerfirma, die von der Börse dann ausgeschlossen wurde, ein neuer Kurssturz ein. Der allgemeine Kursstand erreichte den tiefsten Stand dieses Jahres.

Italienischer Kredit für Rußland. Aus Moskau wird gemeldet, die Verhandlungen zwischen der russischen Handelsvertretung in Rom und den interessierten italienischen Kreisen über die Ge­währung von Krediten von 400 Mill. Lire (88 Mill. Mk.) an dis Räteregierung seien so gut wie abgeschlossen.

Wehlpreissenkung. Die Süddeutsche Mühlenvereinigung bat den Preis für Weizenmehl Spezial 0 um 25 Pfg. auf 40.25 Mk. für 100 Kg. ab Mühlenstation ermäßigt.

Robert Bosch in England. Um den englischen Schutzzöllen zu entgehen, hat di« Robert Bosch A.-G., Stuttgart, beschlossen, ihre Fabrikat« Lzw. Magnetzündev, Dynamos usw, i n Zukunft in England herzustellen. Cs soll zu diesem Zweck eine be­sondere englische Gesellschaft gegründet werden. Mit dem Bau der Fabrik wird bald begonnen werden. Man erwartet, inner­halb Jahresfrist 1000 Arbeiter einstellen zu können.

Evangelischer Gottesdienst:

17. Sonntag nach dem Dreieinigkeiksfest, 12. Oktober

9.45 Uhr Predigt: Hebr. 4,913; Lied Nr. 549. Stadt­vikar Hesler.

10.45 Uhr Kindergottesdienst.

1 Uhr Christenlehre mit den Söhnen Stadtvikar Hesler. (Bibelstunde fällt aus.)

Donnerstag, den 16. Oktober.

4 Uhr nachm. Bibelstunde im Katharinenstift.

katholischer Gottesdienst.

13. Sonntag nach Pfingsten.

7 Uhr Frühmesse, 8 Uhr hl. Messe, 9 Uhr Predigt und Amt, 2 Uhr Rosenkranz.

Werktag: Täglich 7 Uhr hl. Messe mit Rosenkranz.

Beichte: Samstag nachm, von 4 Uhr an, Sonntag und Werk­tag vor der hl. Messe.

Kommunion: Sonntag und Werktag bei der hl. Messe.

prsllLL.- 5 urIr 1 . lLIsLzen-^oNene

348000 Lvvvinns wm 2 prÄmüsn

im OesLmtbetrL« voll llkbsrll M -

8 114 MiniMMN

WW 88elu>1eerv!nn lk 9 So» »mtl. I-otterisplLvsj WWM

200ÜOOO m I

WM IVeitere Heupttrekksr:

2 prSmlev ru je kbt

2 Usuptgeivlaae ru je kdl

2 llsuptgeviove ru je 2 E) ^81

2 tiisuptgevlave ru je Rbl

12 kiauptgeviaae ru je 1E) E) Adl

Ullck viele srxleis Hiebe

Llskung 1. Klasss 24. unrt 2S. Okt. 1SS0

h»0«b»>il 1 OoppsIIos

1-os

pro Llesss

s- »«.- 2«.- 40-

Borlo uvck I-ists extra

8 «.-

8t»stl. l.ot,tsrIs-bHllvabme

Stuttgart, Setitovstr. S, XSntgsbsu

k'eroruf 21641/42, koslsebsckkovto 8110 Ltuttrsrt