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Nummer 1

Fernruf 17S

Donnerstag, den 2 . Januar 1 S 30

Fernruf 17S

65 . Jahrgang.

Neujahr!

Nun haben die Glocken ein neues Jahr eingeläutsi! Wie mit Schleiern behängt, steht sie vor uns, die Zahl 1930, und wir Menschen möchten so gerne wissen, was es um die­ses Jahr sein wird. Ob es wirklich ein Jahr des Heils be­deuten wird? Ob auch in diesem Jahr, schwere Katastrophen kommen werden? Man hat so allerlei geredet und geschrie­ben, daß gerade auch dieses setzt anhebende Jahr viel Dunk­les und Schweres mit sich bringen werde. Wenn wir aus die außen- und innenpolitische Lage unseres Volkes sehen, dann mag einem freilich das Herz schwer werden. Was möchten wir lieber, als daß unserem viel heimgesuchten deutschen Volk recht bald der heiß ersehnte Aufstieg zuteil werden möchtel Wenn ein Glückwunsch zu Beginn dieses neuen, weiten, unbekannten Zeitraumes seine innere Be­rechtigung hat, so ist es dieser, daß doch endlich, endlich ein­mal eine innere und innerste deutsche Gemeinsamkeit Zu­standekommen möchte. Es muß ein Neujahrswunsch aller derer sein, die ihr Volk und Vaterland lieb haben, daß man in gemeinsamer Arbeit und Geduld das Mögliche und Er­reichbare auch wirklich leiste und durchführe. Aber es wäre falsch, wenn man sich den Neujahrstag durch düsteres Sor­gen trüben und verbittern wollte. An der Schwelle des neuen Jahrs ziemt es sich, daß man große leuchtende 5) o f f- n u n g s g e d a n k e n bewege. Dazu stimmt es, daß dieser Feiertag den Jesus-Namen im Kalender trägt, und das bedeutet ja für alle bewußten Christenmenschen einen wun­derbaren Erlöfungsglauben. Möge die stille, hoheitsvolle Gestalt des Mannes von Nazareth und Golgatha unserem deutschen Volk so recht eine höchste Führerpersönlichkeit sein ^.aiwd bleiben!_^Es ist etwas Eigenartiges, daß dieser hundert­mal totgesagte Jesus doch irnmer wieder der Ewig-Lebendig« für alle Zeiten ist. Unter seinen Seligpreisungen ist wohl immer noch die am volkstümlichsten, die davon redet, daß die Leidtragenden getröstet werden sollen. Der christliche Neujahrstag trägt die hohe Losung in sich.Ewigkeit, in die Zeit leuchte hell herein!" Wem das der Mittelpunkt seiner Lebens- und Weltauffassung ist, der wird in alle Glück- und Segenswünsche zum neuen Jahr den entsprechenden tiefsten Sinn hineinlegen.

Nun kommt es aber vor allem auch darauf an, daß jeder an seinem Teil mit vollem Verantwortungsbewußtsein und mit voller Verantwortungsfreudigkeit an seinem Platz tagtäglich pflichtgemäß schaffe, und daß man nicht verdrieß­lich und müde werde, wenn die kleinen und kleinlichen All­täglichkeiten zermürbend wirken wollen. Der Pflichigedanke ist wirklich keine veraltete Sache, sondern er gehört zu den unvergänglichen Lebensnormen. Und auch, wer still und unbemerkt von der großen Oeffentlichkeit in pflichtg Ueuer Weise sein persönliches und berufliches Leben führte, wird immer ein wertvolles und segensreiches Leben gehabt haben.

Der 1. Januar hat ein Doppelgesicht. Er schaut auf so manches zurück, was wohl auch anders und besser hätte sein können, und er richtet das Auge zugleich aufwärts und sieht eine Fülle von Aufgaben, die nun mit ganz beson­derer Treue und Freudigkeit angefaßt und gemeistert wer­den möchten. Wenn jemand dabei zagen möchte wegen menschlicher Schwachheit und Torheit, nun, der mag sich wieder und erst recht des großen christlichen Hoffnungs- alaubens entsinnen, der über dem Neujahrstag schwebt. Unsere Väter sagten es so gern:An Gottes Segen ist alles gelegen!" Es läßt sich kaum ein größeres und tieferes Wort finden zur rechten innersten Erfassung des Neujahrstags.

des allen 7ahier schwere MLen

Schwer sind sie, unmenschlich schwer die Bürden, die das deutsche Volk in das neue Jahr mit Hinüberschleppen muß: Eine gewaltige Schuldenlast von fast 17 Milliarden, unter deren Zinsendienst die Wirtschaft fast zusammenbricht, und die lawinenartig wächst, bis das Volk von ihrem töd­lichen Druck vollends zermalmt wird. Dazu die Wirtschaft bis fast zur Blutleere ausgepreßt. Unerträgliche Steuern, himmelschreiende Arbeitslosigkeit, immer wenige - Kapital, Uebereignung durch das Ausland, notleidende Landwirt­schaft, schlechter Geschäftsgang,und andere Uebel' mehr. Das ist keine Schwarzseherei, die verzweifelt. Das ist vielmehr nackte Wahrheit, traurige Wirklichkeit. Rur unverbesserliche Optimisten sehen anders und urteilen anders.

Hat denn das alte Jahr gar keine Fortschritte gebracht? Man nennt den Toungplanund verspricht sich von ihm spürbare Erleichterung der fürchterlichen Tributlast, die ein wahnsinniger Siegerübermut dem unterlegenen Volk auf­gebürdet hat. Wohl ist dieser Zahlungsplan noch nicht per­fekt geworden Es soll in den ersten Tagen des neuen Jahres so weit kommen Aber von Monat zu Monat schrumpfen die Vorteile, die man von ihm erwartet, mehr zusammen. Und niemand alaubt mebr beute, namentlich

seit der Reichsbankdirektor Dr. S ch a ch't seine scharfen Ein­wendungen erhoben hat, an jene Steuersenkungen, die infolge der angeblichen Tribut-Erleichterungen eintreten sollten. Nein, man ist froh, herzlich froh, daß man über, oe>. Jahresultimo gerade noch ohne Unfall hinüberkommt. Drüben über dem Rhein aber freut man sich jetzt schon un­bändig über den Plan. Ja sie haben sich zusammen­gefunden, alle unsere Gläubiger einmütig, um im Haag eine geschlossene Front gegen den gepeinigten Schuldner zu bil­den. Wo aber Frankreich sich freut, hat stets Deutschland klagen müssen. So wird es auch diesmal kommen.

Aber ist nicht die zweite Zone geräumt worden? Gewiß! Ein Aktivposten, den wir dankbar in der Bilanz des Jahres 1929 buchen wollen. Groß ist zwar nicht diese vielgepriesene Errungenschaft: stark noch sechs Wochen vor dem Termin, da so wie so vertragsmäßig diese Räumung fällig war. Noch aber ist die dritte Zone besetzt. Ob sie am 30- Juni, wie versprochen-wurde, geräumt wird, ist mehr als zweifelhaft. Hat doch die französische Regierung vor ein paar Tagen unter lautem Beifall der Kammer festgestellt, daß die Räumung der dritten Zone noch nicht begonnen habe, daß kein Locarno und kein Völkerbund Frankreich dazu nötigen könne, daß vielmehr Frankreich kein Zugeständ­nis machen werde, so lange nicht seineSicherheit" und seine Tributanteile gewährleistet seien.

Wohl hat Deutschland Heuer auf wirtschaftlichem und geistigem Gebiet manchen Erfolg zu verzeichnen, um den uns andere Völker beneiden. Man denke an Hsvpelins Weltflug, an das größte Wasserflugzeug, das den Bodensee überquere, an das schnellste Riesenschiff, das es auf seiner Werft erstellt hatte, an jenes Kriegsschiff, das alles bisher Dagewesene in der Technik übertrifft. Aber noch sind wir tributpflichtig, elf Jahre nach dem Krieg! Noch fehlt uns die Ebenbürtig­keit in der Reihe der Großmächte. Noch sind' wir entwaff­net, während unsere Nachbarn in Waffen starren, und dies trotz des Zersailler Vertrages, der die allgemeine Abrüstung fordert. Noch lastet die Kriegsfchuldlüge auf uns. Noch ist keine Kolonie uns zurückgegeben worden. Noch hat keine Regierung die Anklage über angebliche deutsche Kriegsgreuel zurückgenommen. Und dies alles, obwohl ein Haufe von Zeuoen die Wahrheit einwandfrei bekundet haben.

Am 28, Juni beging Deutschland zum zehnten Male den Trauertag von Versailles. Cs appellierte an das Welt- gewissen. Unsere Gegner hielten sich die Ohren zu. Sie fürchten uns. Darum lassen sie uns keine Gerechtigkeit widerfahren, nicht diesseits, selbst nickt jenseits des Ozeans. Wird das Jahr l930 es ändern?Es lebt ein Gott, zu richten und zu rächen."

lleber die Bedeutung der Alters­versicherung für die kleinen Landwirte

Die Notlage, der viele alte Bauern und ihre Frauen da­durch ausgesetzt sind, daß sie sich bei der Uebergabe ihrer Wirtschaft entweder gar kein oder kein genügendes Alterteil gesichert haben oder daß die Kinder die ihnen aus dem Altenteil obliegende Verpflichtungen nur schwer erfüllen können oder manchmal nur widerwillig oder gar nicht er­füllen, hat schon vielfach Trübungen in das Zusammen­leben von Eltern und Kindern gebracht und es wird in den Teilen des Landes, in denen das Kleinbauerntum vorwiegt, kaum einen Bezirk geben, in dem nicht schon lebhafte Klagen bis zu den Fürsorgebehörden gedrungen sind.

Diese Verhältnisse haben den Deutschen Verein für länd­liche Wohlfahrts- und Heimatpflege in Berlin veranlaßt, nach Degen zu suchen, um eine Abhilfe zu schaffen. Nach Prü- ung aller Möglichkeiten erschien die reichsgesetzliche Jn- laliden- und Hinterbliebenenversicherung als das geeignetste Mittel, und so ist eine kleine Flugschrift zustande gekommen» für deren Verbreitung der Verein für ländliche Wohlfahrts­pflege in Württemberg und Hohenzollern (Stuttgart) sich einsetzt. -

Gewiß besteht vielfach in der Landbevölkerung eine ge­wisse Abneigung gegen die reichsgesetzliche Versicherung, die zum großen Teil daher, rührt, daß der selbständige Land­wirt nur ihre Lasten zu spüren bekommt. Der kleiner« Landwirt ist aber in seinem Alter meist nicht besser ge­stellt als ein Arbeiter, und deshalb wird er sich überlegen müssen, ob er sich nicht auch die Vorteile dieser Dersiche- rungsart zunutze machen will. Ein ins Auge springender Vorteil ist der, daß nicht wie bei anderen Versicherungen die Rente bloß dem entspricht, was an Beiträgen eingezahlt wurde, sondern daß das Reich zu jeder Vollrente 72 RM und zu jeder Waisenrente 36 RM aus Reichsmitteln zu­schießt-. Ein Nachteil-der Versicherungsart ist es, daß bei vorzeitigem Tod die eingezahlten Beiträge nicht zurück- 'rstattet werden: das kommt aber den länger lebenden Ve'- sicherten wieder zugute und im allgemeinen gehört ja zu

ihnen die bäuerliche Bevölkerung mehr als andere Klassen der Bevölkerung. Es ist aber noch darauf hinzuweisen, daß die Landesversicherungsanstalt auch schon während der Dauer der Versicherung unter Umständen Leistungen ge­währt, z. B. Heilverfahren. Die Einzelheiten sind in der SchriftAltenteil Altersversorgung des Landwirts", nieder- gelegt, die von namhaften Sachverständigen in Landes- versicherungsanstaiten, körperschaftlichen Verwaltungen, landwirtschaftlichen Organisationen usw. eingehend geprüft wurde und auch von der Württembergischen Landwirl- schaftskammer empfohlen wird. In dieser Schrift ist aus­geführt, wie man sich den Bezug einer Rente sichert, die unter Umständen bis zu 100 RM jährlich betragen kann. Die in der Schrift empfohlene Maßnahme der Selbftver- > sicherung oder Weiterversicherung kommt natürlich nur für die jüngeren und die im mittleren Alter stehenden Land­wirte in Betracht, weil die Selbstversicherung nur für Land» wirte unter 40 Jahren zugelassen ist und auch nur für solch« Landwirte, die höchstens zwei Versicherungspflichtig« be- schäftigen. Die Schrift kann einzeln gegen Voreinsendung von 20 Pfg. durch di. Geschäftsstelle des Vereins für länd­liche Wohlfahrtspflege Stuttgart, Hohenheimerstraße Nr. 4, bezogen werden, es ist aber damit zu rechnen, daß da und dort die Oberämter oder Schultheißenämter oder die land­wirtschaftlichen Bezirks- und Ortsvereine einen verbilligten Bezug vermitteln.

Neujahrskim-gebuiig des Kyffstan^erstunds

Gegen Kriegsschuldlüge und kullurbolschewismus

Der Deutsche Reichskriegerbund Kqffhciu- s e r, der mit seinen in 30 000 Vereinen zusammengeschloise- nen 3 Millionen Mitgliedern der größte Bund ehemaliger Soldaten der Welt ist, wendet sich in folgender Neuiahrs- kundgebung seines Vorstandes erneut gegen die Kriegs­schuldlüge und den Kulturbolschewismus:

Nach wie vor wird es unsere höchste Aufgabe lein, den Kampf gegen den zersetzenden Kulturbolschewis us weiter zu führen und dafür zu sorgen, daß das deutlet . Gewissen nicht dem Streben fremder Völkerversöhnung, dem Klassen­kampf und einem ideallosen Materialismus geopfert wird. Der unverminderte Kampf gegen die Lüge von der deutschen Schuld am Weltkrieg, auf der sich als Ursache alle Nöte des Versailler Vertrags aufbauten, ist für die durch diesen Vorwurf aA das tiefste getroffenen ehemaligen Soldaten eine Selbstverständlichkeit. Der Kampf gegen diese Lüge ist die Grundlage des Kampfes für die Sicherheit und Freiheit unserer Nation. In enger Ge­schlossenheit will der Kyffhäuserbund auch im neuen Jahre mithelfen anderBildungeinesgesundenVolks- t u m s, einer wahrhaft patriotischen Gesinnung, die sich selbst und ihre besonderen Ansichten und Belange dem Gesamt­wohl opfert und unbekümmert um Gunst oder Haß die Lehren der Vergangenheit aufrecht erhält und sie mit den Forderungen der Zukunft verknüpft."

Der Aufruf schließt mit einer Aufforderung an alle Ka­meraden und pflichtbewußten Deutschen, die den Glauben an eine deutsche Zukunft nicht verloren haben, mitzuhelfen an der inneren Erstarkung unseres Vaterlandes.

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Neue Nachrichten

Hindenburgs Gruß an die Wehrmacht /

Berlin, 31. Dez. Das Heeresverordnungsblatt enthält^ folgenden Neujahrsgruß des Reichspräsidenten von Hinden- bürg an die Wehrmacht:

Der deutschen Wehrmacht, Reichswehr und Reichs­marine, entbiete ich zum Jahreswechsel meine herzlichsten Glückwünsche. Tut weiterhin in Gehorsam und treuer Pflicht- ^ erfüllung Eure Schuldigkeit.

Der Reichspräsident. (gez.) v. Hindenburg."

Reichswehrminister Gröner erläßt folgenden Neu­jahrsgruß an die Reichswehr:Allen Offizieren, Unteroffi­zieren und Mannschaften, Beamten, Angestellten und Ar­beitern wünsche ich ein gutes neues Jahr. Schwere Ent­scheidungen im Innern und nach außen stehen dem deutschen Volke bevor. Ueber den Streit des Tages, über Klassen und Stände, über politische Parteien und Bünden dienen wir allein dem Staat, der deutschen Republik. Das Reich zu schützen und zu erhalten war und bleibt erste Aufgabe der > Reichswehr. Diese Aufgabe fordert Zusammenstehen im Glauben und im Wollen. Je wirrer die Zeiten, um so fester die Wehr! (gez.) Gröner, Reichswehrminister.'

General Ke ne erläßt folgenden Gruß an das Reichs-

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