ke Seburt ckrilten 8uben

nsgeorg

hocherfreut an

>l Käuchle rau Sertruck

b. vtllingsr

11. vez. 1923.

t 13.Dez.I9L3 , '»v. tm gehetzten t >le, da2.-H. belegt.

!N Preisen:

igen

>i, sowie

el

emrisler

e«. von der Vrlder-Leiste.

Stroh

tweil b. Reutlingen

in

npf.hlen zer Auswahl

l

u Bcziklls

e d». Bl.

preisen.

DU'

bs--

>7«

M

Nr. 3S2

Amt«- und Anzeigeblatt für den Obernmtrbezirk Calw.

V8. Jahrgang.

Erscheinung tmetse: «mal »Sckentti«. NnzeigenPreis: Lte Zeile 10 Goldpsennige. yamilien. en-eigen 8 E.-Pf.. Nekickmen SO E.-Ps. Aus E«mmel»«-eigen k»««t ei« Zusching »»» 100*/,.

Donnerstag, den 13. Dezerkver 1323.

Leiugtprei«: Z» der Etndt mit TrSgrrlstz« 800 Milliarden Äk MZ^enIlich. PestbezugspreiL

vlX) Milliarden Nt. ohne 0estrllgeid. Lchlnh der An-eigenannahme S Uhr *»r«trr«gs.

Neueste Nachrichten.

Der Reichswährungstommissar hat mitgeteilt, daß zur Sicherung unserer Goldwährung die Errichtung einer Eoldkredit- bank geplant sei. Auch neue einschneidende Steuermatznah­men stehen in Aussicht. Um aber endlich zu einer anhaltenden Besserung unserer Lage zu kommen, wird alles daran gesetzt, um Auslandskredite zu bekommen, und mit den Alli­ierten zu endlichen Verhandlungen über die Reparation s° srage zn gelangen.

Die amerikanische Regierung hat nun gestattet, daß ei« Vertreter Amerikas an den Beratungen des von Frankreich vorgeschla­genen Sachverständigenansschusses teilnimmt.

Die deutsch-französischen Verhandlungen Uber die Ausgabe von wertbeständigem Notgelde für das Rheinland und Ruhrgebiet find zmn Abschluß gekommen, sodatz das Geld bald zu» Aus­gabe gelangen kann.

Eine neue Phase in der Reparationspolitik.

Endliche amerikanische Beteiligung an der Sachvrrstiindigen- untcrsuchung.

-paris, 12. Dez. Nach einer offiziösen Verlautbarung erklärte der amerikanisch« Beobachter in einem Schreiben an den Vor­sitzenden der Neparationskommission, Darthou, daß er die gestern Abend verbreitet« Nachricht über die Zustimmung der amerika­nischen Regierung zur Teilnahme eines amerikanischen Vertre­ters an der Sochverständigcnenquete bestätigen könne. ame­rikanische Regierung würde es gerne sehen, wenn von den ame­rikanischen Sachverständigen die ihnen von der Reparationskom- mi'sion zugehend« Einladung angenommen würde, in das Ko­mitee einzntreten. das von der Neparationslommission eingesetzt werden solle Das Schreiben Darthous an den amerikanischen Beobachter vom 8. Dezember und die heutige Antwort des letz­teren, die den angeführten Passus enthält, werden später ver­öffentlicht werden. DerTemps" Mt es für möglich, was allerdings wenig wahrscheinlich ist, daß die Ernennung der Sachverständigen schon übermorgen in der regelmässigen Wochen­sitzung der Rcparationskommi'fion stattfinden wird.

Paris, 12. Dez. Wie verlautet, glaubt man in Washington, dass ein einziger Sachverständiger für die von der Neparations- kommission beabsichtigte Engucte über die Währungs- und die Finanzlage Deutschlands genügen wird. Als solcher wird nach einer Na-^ii-btenagentur der ehemalige Beamte des amerika­nischen Schatzamtes. Charles Dawes, genannt, der während des Krieges Mitglied der Interalliierten EinkaufskommiPon und nM dem Krieg Mital-'ed der Interalliierten ?igui>ierungs- kommission gewesen ist. Wie derTemps" feststellt, ist Dawes Ritter der Ehrenlegion.

London, 13. Dez. Einer Routermeldung aus Newvork zufolge begrüßt die dortige Prelle di« Beteiligung Amerikas an der von der Neparationskommission beschlossenen Untersuchung und gibt der Hoffnung Ausdruck, daß etwas daraus hervorgehen möge, was eine Besserung der Lage herbeiführen könne.Newvork Hsrald" erklärt, es sei bedauerlich, daß die Reichweite der Un­tersuchung im Gegensatz zu der im Schriftwechsel zwischen dem Staatsserctär Hughes und Lord Eurzon vorge'chlagenen Formel beschränkt sei, die Hauptsache sei jedoch, daß Frankreich endlich dem Vorschlag zugestimmt habe, gegen den weder Amerika, noch Croßbritannien Einwände erhöben.

Washington, 13. Dez. Der Newyorker Bankier Monti- ner Schiff stattete gestern dem Präsidenten Eoolidge auf dessen Einladung einen Besuch ab. Er erklärte später, daß die Reparationsfrage erörtert wurde, lehnte es aber ab, nähere Einzelheiten mitzuteilen.

Abschluß der deutsch-französischen Verhandlungen über eine rheinisch-westfälische Eoldnotenbank.

Köln, 12. Dez. Heute Nachmittag wurden die Verhand­lungen über die Gründung der rheinisch-westfälischen Eold- rrotenbank zwischen der deutschen Bankiergruvoe und den

Vertretern der französisch-belgischen Gruppe fortgesetzt und zum Abschluß gebracht. Ueber alle Punkte ist eine Eini­gung erzielt worden. Die Statuten, die festgesetzt worden sind, werden nunmehr der deutschen Negierung und der Rheinlandkommisston vorgelegt werden.

Die katastrophale Finanzlage d«c. Rrichs und die Besser.>ugs- versuche.

Berlin, 18. Dez. Die Blätter beschäftigen sich heute weiter­hin in längeren Artikeln mit der katastrophalen Finanzlage des Reiches und betonen, daß wir tatsächlich mit allen unseren fi­nanziellen Mitteln am End« sind. Die bereits ergangene Not­verordnung über die Vorauszahlung der erst im Januar fällig gewesenen Rate der Rhein- und Ruhrabgabe neben den Voraus­zahlungen aus die Einkommens- und di« Umsatzsteuer und die beiden anderen angekündigten Notverordnungen, bei denen mit Eingriffen in die Substanz des Volksvcrmögens zu rechnen sei, sollten dem Reich über die nächsten schlimmsten Schwierigkeiten hinweg helfen. An eine wirkliche Ordnung der Neichsfinanzen sei jedoch ohne Hilfe des Auslandes nicht zu denkest. Es sei ein Schritt der deutschen Regierung in der Frage der Aus­ländsanleihe geplant und zwar soll es sich, wie di« Blät­ter glauben, um «inen feierlichen Appell an die am Versailler Vertrag beteiligten und an di« neutralen Mächte handeln, in welchem die trostlose finanzielle Lage des Reiches dargelegt wird. Endgültige Beschlüsse der Reichsregierung über die Form dieses Schrittes lögen noch nicht vor. T-ie neue Negierung werde alles daran f*4«n> die "vier rL-rp iltigc» Lösung zu»

zusühren und mit den Regierungen der Entente an den Ber» Handlungstisch zu kommen, an dem Deutschla«»d als gleichberech­tigte Macht seinen Platz finde» solle. >

Berlin, 13. Dez. Nach privaten Informationen steht der Er­laß von zwei neuen Steuervcrordnungen bevor, die beide einen stark einschneidenden Charakter tragen werden. Die eine dieser Verordnungen soll bereits heut« im Neichskabinett beraten werden. Die andere sei im- Entwurf f-rtiggestellt und gehe zu­nächst dem Reiäisrat zu. Sie regele besonders das Problem einer andenveingen Verteilung der Einnahmen zwischen dem Reich und den Ländern.

Der Rcrchswährungskonnnissar über den Stand unserer Währung.

Berlin, 13. Dez. Neichswahrungskommissar Dr. Schacht machte dem Vertreter einer sozialdemokratischen Korrespon- denz Mitteilungen über den augenblicklichen Stand unse­rer Währung und die in allernächster Zukunft zu ergrei­fenden Maßnahmen. Durch die Tatsache der Stabilisierung der Währung seit dem 20. November sei in den weitesten Krei'en der Wirtschaft eine Beruhigung eingetreten. Das stabile Verhältnis zwischen Papiermark, Nentenmark und Geldanleihe habe zu dem Verkauf von Waren, Devisen und Effekten aus inländischen Händen geführt. Zn allen dreien zeige sich deshalb ein merklicher Preisnachlaß und die Un­lust, weiter aus großen Vorräten sitzen zu bleiben. Eine Besserung unsrer Produktionslage sei jedoch nicht eingr- treten. Sie könne auch nicht eintreten, wenn nicht der deut- scheu Produktion Betriebskapital in größerem Umfang zu- gesührt werde. Dieses Betriebskapital aber müsse Gold- kapital sein. Aus diesem Grunde sei die Beschaffung neuer Mittel durch eine Goldkreditbank die entscheidende Frage der nächsten Wochen. Die Aussichten hierfür seien nicht ganz ungünstig.

Beglisch-französische Dsuifcheuhetze.

Berlin, 12. Dez. Belgische und französische Blätter be­schäftigen sich in letzter Zeit wiederholt mit der Anwesen­heit angeblicher deutscher Spione in Frankreich und beson­ders in Belgien. Ihre Aufgabe soll darin bestehen, Be- triebsgeheimnisse der belgischen Industrie zu erkunden. Diese Gerüchte entbehren, wie mitgeteilt wird, schon des­halb jeder Grundlage, weil aus deutscher Seite irgendein Interesse an solchen Erkundungen nicht besteht. Wenn die Sache nicht so grausam ernst wäre; könnte man über solche Gemeinheiten lachen, denn gerade die Franzosen

und Belgier haben mit Gewalt die deutschen Fabrikgeheim­nisse an sich gerissen.

Englands Intresse an d«, Freundschaft Frankreichs.

Paris, 11. Dez. Lord Robert Eecil, der in Paris an den Beratungen des Völkerbundsrates teilnimmt, hat dem Quoiidien" in einem Interview u. a. über die Aussichten der Kabinettsbildung in England erklärt, wie auch die nächste eng­lische Regierung gestaltet sein möge, es gebe zweierlei, dessen man sich in Frankreich versichert halten könne: 1. werde die neue englische Regierung, wer sie auch sei, den Frieden wünschen und mit aller Kraft an seiner Erhaltung arbeiten, 2. werde sie alles tun, um di« freundschaftlichen Beziehungen Englands zu Frankreich zu stärken.

Französische Bündnisverhandlungen mit Südslavien.

London, 12. Dez. Der diplomatische Berichterstatter des Daily Telegraph" schreibt, trotz gegenteiliger amtlicher bzw. offiziöser Mitteilungen habe der sogenannte privat« Besuch Alexanders von Serbien in Paris zur Erössnung von wichtigen Verhandlungen geführt. Das Quai d'Orsay sei in letzter Zeit enttäuscht worden durch die Weigerung Masaryks, die Tschechoslovakei mit Frankreich durch eine neue Militärkonvention nach dem Vorbild der mit Polen abgeschlossenen zu verbinden. Zu gleicher Zeit wäre Ru­mänien zu tief verwickelt in innere und Balkanprobleme, um neue Machtaufgaben, die sich auf entfernte Gefahren bezögen, auf sich zu nehmen. Die französische Diplomatie und Strategie sei daher genötigt, sich eher an das dritte Mitglied der Kleinen Entente zu halten. Serbien besitze bei weitem ein bedeutenderes Heer, sodatz Frankreich Mu­nitionskredite von größerem Umfange bewilligt habe.

Theoriee« der englischen Arbeiterpartei.

London, 11 Dez. Der politische Berichterstatter desDaily H7ra!d" schreibt, wenn die Arbeiterpariei zur Regierung komme, könne sie vielleicht drei der dringendsten Probleme des Landes in Angriff nehmen: die Arbeitslosigkeit, die Wohnungsfrage und die auswärtigen Angelegenheiten. Sie könne, ohne daß di« gelingst mögliche Niederlage im Unterhaus bestehe, erstens die russische Frage ein für allemal regeln, indem sie für Ruß'and volle Anerkennung verlang«, wogegen nur ein kleiner Teil der konservativen Partei opponieren dürfte, ein« internationale Kon­ferenz einberufen, um die Problem« der deutschen Reparationen, der alliierten Kriegsschulden und des Versailler Vertrages zu behandeln. Zu dieser Konferenz würden nicht nur die Alliierten, sondern auch Deutschland, Rußland und Amerika eingeladen werden. Auch Frankreich dürfte in der Erkenntnis, daß io gut wie das gesamte britische Volk diesen Plan billige, aller Wahr­scheinlichkeit nach eine derartig« Einladung annehmen. Auf diese Weise würde der erste wirksame Schritt zur Wiederherstellung Europas getan sein.

Die neue amerikanische Flottenvorlage.

Paris, 11. Dez. Nach einer Havasmeldung aus Washin rn fordert der Marinesekretär in seinem Jahresbericht an dem Kon­greß einen Kredit von 30 Millionen Dollar zur Modernisierung der Flotte und zum Bau von 8 großen Kreuzern, drei Untersee­kreuzern und sechs Kanonenbooten. Der Bericht erklärt die Kreuzer für einen Offensiv- und Defcnsiowasse zugleich, um für ein Hauptelement der Flottcnstrategie, in der die Vereinigten Staaten, verglichen mit der englischen Marine, ernstlich im Rück­stand seien.

Ausland.

Die innere Politik der englischen Regierung nach .

Wahlen.

London, 13. Dez. Reuter meldet, von zuständiger Seite werde erklärt, daß keine Verhandlungen gepflogen würden, um der Regierung bei der Fortführung ihrer Geschäfte die liberale Unterstützung zu gewinnen. Die Regierung be­schäftige sich im Augenblick mit keinem derartigen Plan. Das Programm der Regierung für die nächste Parlaments- session werde wahrscheinlich Baldwins Schutzzollvorschläge