servakiven Bewerber gewählt wurden, ein außerordentliche Stimmenrückgang zu verzeichnen, während Mitbewerber d- Arbeiterpartei ihre Stimmenzahl stark erhöhten.

Bezeichnend für die Wahlstimmung des englischen Bold ist besoni rS die Tatsache, daß der Außenminister von de konservativen Negierung Austen Chamberlain in sei em Wahlkreis nur mit der ge Ingen Mehrheit von 4i lIkimmen über den Arbeiterkandidaten siegte. In dieser Wahlbezirk (Virn/ gham) gewann die Arbeiterpartei nich weniger als 4 Sitze. Der Sohn des Erstministers Stanlei Baldwin, Oliver B a l d w i n, schlug als Arbeiterkandida den bisherigen konservativen Abgeordneten mit einer Mehr heit von 3041 Stimmen, während der letztere bei der vorige, Wahl eine Mehrheit von 885 Stimmen erlangt hat.

Der Wahltag ist in England kein gesetzlicher Feiertag. Es wurden deshalb von morgens bis 8 oder 9 Ilhr abends ohne Pause abgestimmk. Bei der neuen Wahl erschienen 20 823 890 Wähler und Wählerinnen oder rund 7 Millionen mehr als vor 5 Jahren in den Wahllisten. Das Ergebnis der Wahl wurde überall mit der g.ößten Span­nung erwartet und die Zeitungen verkündeten alle Viertel­stunden die eingelaufenen Wahlnachrichten durch elektrische Sichkzeichen.

Freitag mittags war der Stand der Parteien folgender: Konservative 80 Sitze (reiner Verlust 53), Arbeiterpartei 122 (reiner Gewinn 55), Liberale 15 (reiner Verlust 1), Un­abhängige 5

Der Arbeiterführer Mac Donald erklärte, die Wahl­ergebnisse seien für die Arbeiterpartei glänzend. Die Re­gierung habe das Vertrauen des Landes verloren. Zugleich habe die Wahl gezeigt, wie schwach die Stellung der Libe­ralen Partei bei den Wählern sei.

Das bisherige einzige kommunistische Unterhausmitglied, Saklatwala, ein Indier, ist gegen einen Bewerber der Ar­beiterpartei unterlegen.

So viel bis jetzt bekannt ist, betrug die Wahlbeteiligung über 77 v. H.

lieber dis Skärkeverhättnisse der Parteien lagen um 3.38 Uhr nachmittags folgende Zahlen vor: konservative 827 Sitze, Arbeiterpartei'268, Liberale 46. Unabhängige ? Sitze.

Württemberg

Zubiläumsgroscherrgabe des Gustav-Adolf-Vereins

ep. Stuttgart, 31. Mai. Viele Freunde und Bezirks­vertreter des Gustav-Adolf-Vereins aus Stadt und Land hatten sich am Donnerstag im Herzog Christoph in Stutt­gart zu einer Besprechung über neue Anforderungen und Aufgaben des Gustav-Adolf-Vereins eingefunden. Nach einer kurzen Begrüßung durch den Vorstand des württbg. Hauptvereins. Prälat Dr. H o f s m a n n. aab der Schrift­führer des Zentralvorstands in Leipzig. Pfarrer B r u h n s, der sich als ausgezeichneter Kenner der Verhältnisse im Bal­tikum erwies, weite Ausblicke über die seit dem Kriegsende ungeheuer angewachsenen Aufgaben des Vereins zur Pflege ^er evang. Diaspora im In- und Ausland. Seit Kriegsende handelt es sich nicht mehr nur um das Bauen von Kirchen­gebäuden, sondern von ganzen Kirchenkörpern, die sich in­folge der politischen Veränderungen neu gebildet haben. In Rumänien mußten z. B. Kirchengebilde der Dobrudscha, Bukowina, Bessarabiens, und des Banats, die vor dem Krieg zu den Kirchenbehörden vier großer Staaten gehört hatten, in ein ganz neues einheitliches Kirchengebiet um­gewandelt werden. Durch die neue Grenzziehung im Osten find kirchliche Gemeinden oft mitten auseinandergerissen worden und müssen neu aufgebaut werden. Auch das Selbständigkeitsbewußtsein vieler kleiner Völker im Osten und die dadurch hervorgerufene nationale Trennung von Gemeinden rufen nach Hilfe. So sind z. B. in Lettland aus den sieben deutschen Gemeinden heute 43 geworden. Be­sondere Aufmerksamkeit muß der Erziehung und Vorberei­tung des theologischen Nachwuchses für den Dienst in der Auslandsdiaspora geschenkt werden. Der Redner betonte insbesondere noch die Notwendigkeit gemeinsamer Zusam­menarbeit mit der Aeußeren Mission, da sich auch hier bei der Entwicklung der Verselbständigung von Eingeborenen­kirchen gemeinsame große Aufgaben ergeben. Um diesen ungeheuren Anforderungen gerecht zu werden und möglichst alle evangelischen Kreise unseres Volks daran zu beteiligen, ist eine Jubiläumsgroschengabe für die 100jährige Jubelfeier der Gustav - Adolf-Stiftung im Jahr 1932 be­schlossen worden. 51 000 Büchsen können in Deutschland, 9000 im Ausland untergebracht werden, wenn nur jede Ge­meinde im Durchschnitt 3 Büchsen übernimmt. In der Aus­sprache begrüßten viele Redner den Gedanken der Jubi­läumsgabe aufs wärmste. Unter den Wünschen trat na­mentlich der hervor, es möchte diese Sammlung als eins Sache ganz für sich betrachtet werden, damit die laufenden Einnahmen des Vereins dadurch keine Einbuße erleiden.

Lkukkgark, 31. Mai.

ep Zusammentritt des Evang. Landeskirchenkags. Der Vorsitzende des Evang. Landeskirchentags, Generalstaats­anwalt Röcker, hat die nächste Sitzung aufMittwoch, den 12. Juni. 3 Uhr nachmittags ausgeschrieben. Aus der Tagesordnung steht die Zuwahl zweier neuer Mit­glieder zum Landeskirchentag. Die Wahl des Kirchen - Präsidenten ist vorläufig auf den 13. Juni 9 Uhr vor­mittags vorgesehen.

Aronleichnamsprozessionen. Drei kath. Kirchengemeinden veranstalteten am Fronleichnamstag öffentliche Fronleich­namsprozessionen.

Geschäfksjubiläum und goldene Hochzeit. Schuhmacher- Meister Friedrich Maurer, Seniormeister des Maß­geschäfts feiner und orthopädischer Schuhwaren Friedrich Maurer in Stuttgart, Paulinenstraße 52, feierte heute das seltene Fest der goldenen Hochzeit, womit gleichzeitig die Feier des 50jährigen Bestehens seines Geschäfts verbunden wurde. Neben einer Reihe anderer Gratulanten hat auch die Handwerkskammer Stuttgart dieser Feier durch Ueber- sendung eines herzlich gehaltenen Glückwunschschreibens, in dem auch die über zehnjährige Tätigkeit des Herrn Maurer als Prüfungsmeister hervorgehoben wurde, gedacht.

Me Württ. Wohlfahrtsbeamten zur Fürsorgeerziehung. Auf der^ in Stuttgart unter dem Vorsitz von Direktor Aldinger siattgehablen Landesversammlung haben die Württ. Wohlsahrtsbeamten dem württ. Innenministerium eine Entschließung vorgelegt, worin die Unentbehrlichkeit der öffentlichen Erziehung einschließlich der Anstaltserziehung betont und der Dienst, den die sreie Wohlfahrtspflege durch Aufnahme und Erziehung von Minderjährigen in ihren An­stalten und Heimen erweist, anerkannt wird. Es wird eine .Beide von Verbesserungen vorgeschlagen, darunter u a. die

Einrichtung freiwilliger Fürsorgeerziehung, genaue uns in­dividuelle Prüfung, Unterbringung der Unerziehbaren in Bewahranstalten und Vereinigung der Aufgaben des Lan- desjugendamks, der Landesfürsorgebehörde und des staat­lichen Aufsichtsbeamten auf dem Gebiet der Fürsorge­erziehung an einer Stelle.

Vom Tage. Ein mit Flaschenkisten beladener Kraft­wagen fuhr am Donnerstag abend bei der Theaterstraße etwas scharf um die Ecke. Die Kisten kamen ins Rutschen und stürzten teilweise vom Wagen, wobei es Glasscherben gab. Drei Angestellte des Geschäfts, dem der Wagen ge­hört, wurden vom Wagen heruntergefchleudert. Einer von ihnen erlitt schwere Kopfverletzungen und wurde bewußtlos ins Krankenhaus geschafft.

In den Frühstunden des 30. Mai wurde auf der Bahn­strecke Stuttgart-Feuerbach die Leiche einer unbekannten Frau aufgefunden, die sich vom Zug hatte überfahren lassen. Die Tote ist 2025 Jahre alt, etwa 1,60 Meter groß, kräftig und hat dunkelblonden Bubikopf. Sie trug Ohrringe, bräun­liches Kleid, blaue, weiß und rotgeblumte Trägerschürze und schwarze Halbschuhe.

Cannstatt, 31. Mai. Ertrunken. Am Donnerstag abend ertrank auf dem Mühlgrün ein 8jähriger Knabe, der auf einem Balken über einen kleinen Seitenkanal klettern wollte, dabei ausglitt und in der Strömung verschwand. Die Leiche konnte noch nicht geborgen werden.

Stuttgart, 31. Mai. Sparkassenwoche 192 9. Die Württ. Verwaltungsakademie Stuttgart veranstaltet im Einvernehmen mit dem Württ. Sparkassen- und Girover­band in der Zeit vom 5. bis 13. Juni in Stuttgart eine in erster Linie für Sparkassenbeamte bestimmte fachwissen­schaftliche Woche mit 11 volkswirtschaftlichen Vorträgen namhafter Fachmänner. Neben den Vorträgen finden Be­sichtigungen der Maschinenfabrik Eßlingen und von Insti­tuten der Landw. Hochschule Hohenheim statt. Der Lehr­gang wird in zwei gleichen Zügen von je 4 Tagen durch­geführt. Drucksachen sind bei der Geschäftsstelle der Ver­waltungsakademie Stuttgart, Kanzleistraße 34, kostenlos erhältlich.

Die Reichsmeßzahl für die Lebenshaltungskosten ist für den Durchschnitt des Monats Mai mit 153,5 gegenüber 153,6 im Vormonat nahezu unverändert geblieben.

Die Wirtschaftskonjunktur läßt eine Zunahme der Schwierigkeiten erwarten.

Die Milchzenkrale hat von der Reichsbahn zu Erweile- rungszwecken beim städtischen Milchhof ein Gelände von 30 Ar um 135 000 Mk erworben.

Stuttgart. 31 Mai 11 e b e r 5 0 0 0 0 L e f e r. D-e Leserzahl derWürtt Kriegerzeitung", des amtlichen Blatts des Württ. Kriegerbundes, hat nunmehr 50 000 überschritten.

Mtersurilge, lllKmssve«, lelvensoriigk.

äie leiclite

Aus dem Lande

Rotenberg, OA. Eßlingen, 31. Mai. Unwetter- 1 chaden. Das verheerende Unwetter vom Dienstag abend hat ganz erheblichen Schaden angerichtet. Die Weinberge in Gewand Reuen Berg, Schotten, Nellinger sind durch den starken Hagel arg mitgenommen: der Ertrag für dies Jahr ist so gut wie vernichtet. Die Kartoffel- und Gemüseäcker auf der Höhe beim Wald sind durch die herabstürzenden Wassermassen völlig zerwühlt und zerrissen und der leichte Sandboden davongeschwemmt worden.

Winnenden, 31. Mai. Im goldenen Kranz. Sei­fensieder Kreh und seine Gemahlin feierten im Kreise der nächsten Angehörigen und Verwandten das Fest der goldenen Hochzeit. Der Jubilar, ein verdientes langjähriges Mitglied des Gemeinderats, wurde auch als Abgeordneter in denLandtag berufen. Beide Gatten zählen 75 Jahre.

Besigheim, 31. Mai. Wassern ot. Infolge der sehr geringen Niederschläge herrscht hier seit zwei Tagen eine ausgesprochene Wassernot. Große Teile der Stadt bekom­men höchstens in den frühen Morgenstunden ein wenig Wasser. Besonders die gewerblichen Betriebe leiden schwer unter diesem Mangel.

Leinroden. OA. Aalen, 31. Mai Blitzschlag. Bei einem Gewitter, das am Dienstag über die Gegend wegzog, schlug der Blitz, ein sog. kalter Strahl, in das Gasthaus zum 'Rößle", warf das Kamin in den Hof und deckte einen Teil des Dachs ab. Der im Hof befindliche Sohn wurde zu Boden geworfen, ohne Schaden zu nehmen. Ein im Stall befindliches fettes Schwein wurde hoch im Bogen herausgeworfen und wollte nachher um keinen Preis mehr an seinen früheren Aufenthaltsort zurück.

Dettingen, OA. Kirchheim, 31. Mai. Notlandung. Nachmittags mußte ein Schulflugzeug der Deutschen Ver- Kehrsfliegerschule in München-Schleißheim infolge Brenn- floffmangels unterhalb der Teck rechts von der Straße Dek- tingenBissingen eine Notlandung vornehmen. Während der Pilot mit heiler Haut davonkam, erlitt das Flugzeug einen Propellerbruch und Beschädigungen des Traggestells.

Calw. 30. Mai. Tödlicher Verkehrsunfall. Gestern mittag wurde der 9 I. a. Wilhelm Bubeck, Sohn des Eisenbahnhilfswärlers Friedrich Bubeck, in der Bischoff- straße von einem Personenauto angefahren und so schwer verletzt, daß er während der Verbringung ins Krankenhaus verschied.

Freudenstadt, 31. Mai. Tödlicher Unfall durch Starkstrom. Der etwa 24jährige Gipser Wilhelm K i l- gus aus Schopfloch war damit beschäftigt, am Anwesen sei­nes Verwandten Ioh. Gg- Zieste in Hallwangen ein Gerüst anzubringen- Nach Erledigung dieser Arbeiten warf der junge Mann einen Sack auf die elektrische Aausanschluß- leitung, um nach seiner Meinung gegen zufällige Berührung mit den spannungführenden Drähten geschützt zu sein. Hier­

bei kam er mit der nicht außer Betrieb gesetzten Leitung ln Berührung und war sofort tot.

Neuenbürg, 31. Mai. Ein Konkurs. Der Inhaber ,>es !>n Haus des Bäckermeisters Karl Malmsheimer be­triebenen Lebensmittelgeschäfts, Kaufmann Alfred Niese, der auch ein solches an der Gräfenhauser Steige betreibt, scheint in finanzielle Bedrängnis geraten zu sein und hat, ohne seinen Vermieter davon in Kenntnis zu setzen, in der Nacht auf Mittwoch in einem Auto mit seiner ganzen Fa­milie unter Mitnahme von einigen Gepäckstücken die Stadt verlassen, seinen Gläubigern das Nachsehen überlassend; er soll sich bei Verwandten in Brötzingen befinden. Die Ge­schäftsstelle der Edeka in Pforzheim, die davon Kenntnis erhielt und bei der Niese Warenschulden in Höhe von etwa 1500 Mark hatte, sicherte sich diese Waren, indem sie solche mit Erlaubnis des Flüchtigen in einem Auto abholte. Wie verlautet, ergibt sich eine starke Verschuldung, so daß an zunehmen ist, daß der inzwischen angemeldete Konkurs mangels Masse nicht durchgeführt werden kann.

Albershausen, OA. Göppingen, 31. Mai. Kinds- m o r d. Ein in der Gemeinde seit einigen Tagen umlaufen­des Gerücht hat sich bestätigt. Eine 22jährige Haustochter von hier hat heimlich geboren und das Kind im Garten ver­graben. Ob Kindsmord vorliegt, wird die eingeieitete Untersuchung ergeben.

Alm, 31. Mai. Eigenartiger Anfall- Am Mon­tag abend saßen einige Gäste im Garten der alten Bahnhof­restauration in Söflingen beim Bier. Das Dienstmädchen war mit dem Gießen der Gartenbeete beschäftigt. Bei die­ser Arbeit hat das Mädchen die Gäste mit Wasser bespritzt. Einer der Gäste wollte das Mädchen ebenfalls mit Bier spritzen. Dabei glitt dem Gast der Maßkrug aus der Hand und traf das Dienstmädchen so unglücklich an die Stirn, daß es bewußtlos weggekragen werden mußte. Mit dem Krankenauto wurde das Mädchen ins Krankenhaus gebracht.

'^Sonntag nachmittag fanden Paddler bei Kilometer 69 (Nähe Donaumünster) ein gekentertes Boot auf, das Ruck- sack und Kleidung von zwei Männern enthielt. Eine auf- gesunoene Quittung vom Turnverein Söflingen bei Alm lautet auf den Namen Näßler Karl. Ob es sich hier um einen Anfall handelt, oder ob das Boot nur abgetrieben wurde, ließ sich bisher nicht feststellen.

Banstetten, OA. Laupheim, 31. Mai. Ein Gewitter mit Wolkenbruch und Hagelschlag Dienstag abend richtete unermeßlichen Schaden an. Ein Sturm rmt gewaltigen Böen knickte und entwurzelte viele Bäume. Eine volle Viertelstunde zerfetzten Hagelkörner, teilweise so groß wie Taubeneier, in den Gemüse- und Obstgärten die herr­lich stehenden Gemüsepflanzen und das Laub der Obst­bäume. Der Fruchtansatz der Obstbäume ist zu 90 Prozent vernichtet. Der schon in die Halme geschossene Roggen :st vollständig vernichtet. Die Straßen wurden durch die un­geheuren Wassermassen in reißende Ströme verwandelt und zum Teil tief aufgerissen.

Andelfingen, OA. Riedlingen, 31. Mai. Blitzschlag. Bei dem schweren Gewitter am Dienstag schlug ein Blitz in den Kirchturm, deckte das Kirchendach zum großen Teil ab und zersplitterte im Glockenstuhl einen dicken Balken. Das auf der Turmspitze befindliche Kreuz wurde vom Blitz gebogen.

Ravensburg, 31. Mai. Ausstellung für Haus­wirtschaft und Kochkunst. Die erste große Aus­stellung für Hauswirtschaft und Kochkunst in Ravensburg, veranstaltet vom Landesverband württ. Hausfrauenvereine, wurde gestern nachmittag eröffnet.

Murr, OA. Marbach. 31. Mai Selbstmord. In der Nacht auf Donnerstag hat die Kriegerwikwe Friederike Zimmermann im Zustand geistiger Umnachtung den Tod in der Murr gesucht. Die Leiche wurde gestern gefunden.

Lauffen a. N-, 31 Mai. Günstige Ernteaus- jichken. Der ergiebige Regen vor einigen Tagen kam unseren Kulturgewächsen, die bereits unter der anhaltenen Trockenheit notzuleiden anfingen, sehr zu statten. Hier ging das schwere Gewitter vorüber, ohne nennenswerten Schaden anzurichten. Der Stand der Feldsrüchke. Getreide, Kar­toffeln usw, ist jetzt sehr schön und vielversprechend. Letz- tere werden gegenwärtig gefelgt und zum Teil schon ge­häufelt. Die Oöstaussichken sind namentlich bei Birnen sehr günstig; auch bei den Aepfeln ist je nach Sorte auf einen befriedigenden Erkrag zu hoffen. In den Weinbergen hat besonders der Trollinger durch die strenge Winterkälte starke Einbuße erlitten, während weniger empfindliche Sorten schön ausgetrieben haben.

Rahenried. OA. Wangen, 31. Mai. Erstochen. In Artisberg kamen einige mit Kabelverlegungsarbeiten be­schäftigte Leute hiesiger Gemeinde in Streitigkeiten. In deren Verlauf erhielt Matth. Müller von Eintürnen einen Stich in die rechte Brustseite, der die Lunge verletzte, ein weiterer Arbeiter einen Stich in den linken Oberarm. Der Täter, ein gewisser I. Brenner aus dem Bayrischen, machte einen Selbstmordversuch, indem er sich unter ein vorbeifahrendes Motorrad wars, wodurch die beiden Fah­rer sich auch noch Verletzungen zuzogen. Brenner selbst wurde nur leicht verletzt. Der durch den Stich schwer ver­letzte Müller ist inzwischen seinen Verletzungen erlegen. Der Täter befindet sich in Haft.

Oberkeuringen, OA. Tettnang, 31. Mai. Tödlicher Unfall. Auf der Straße MarkdorfRavensburg kam ein Kraftwagen aus Kirchheim u. T. gefahren und vor diesem wollte noch der 9 Jahre alte Anton Höfling er aus Ravensburg, Kostkind bei der Witwe Josefa Maier in Hemigkofen, die Straße überschreiten. Der Knabe wurde von einem Kotflügel des Kraftwagens gestreift, zu Boden geschleudert und erlitt dabei einen tödlichen Schadelbruch.

Friedrichshafen, 31. Mai. Amerika fahrt des Graf Zeppelin". Soweit bis jetzt bekannt ist, darf anoenommen werden, daß bis in etwa 3 Wochen der nächste Amerikastart desGraf Zeppelin" stattfinden wird.

Von der bayerischen Grenze. 31. Mai. Drei Scheu - neu ein ge äschert. Vermutlich durch Kurzschluß ent­stand in Burtenbach ein großer Brand, der die Scheunen und Stallungen der Landwirte Johann R o m m e l, Kaspar Stelzenmüller und Jakob Schüler einascherte. Auch mehrere Wohngebäude waren in Gefahr von denen Auch mehrere Wohngebäude waren von den Flammen oe- reits ersaht worden, konnten aber gerettet werden. Die ao- gebranten Gebäude waren fast alle neu erbaut.

Sigmaringen, 31. Mai. G e b u rZ.st a g s f e i er im Schloß. Am Samstag, den 1. Juni begeht die Witwe des im Jahre 1904 verstorbenen Prinzen Friedrich vom Hohenzollern, geb. Prinzessin v. Thurn und Taxis, lypen 70. Geburtstag. Abends findet eine Schlohbeleuchtung stall.

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