Die größte Eisenbekonbrücke der Welk. Das bayerische Straßen- und Flußbauamt Weilheim erbaut im Zug der Staatsstraße AugsburgSchongauOberau eine neue Hoch­brücke über die Ammer bei Echelsbach. Der Entwurf sieht eine Bogendrücke mit 130 Meter Spannweite und rund 32 Meter Pfeilhöhe vor. Mit dieser Spannweite ist die Brücke die größte Eisenbetonbrücke Deutschlands und dem gewählten System nach (System Melan) die größte Brücke der Welt.

Weil die Wusik sie nicht mehr freute. Die 27jährige Pianistin Kassel aus Berlin-Charlottenburg sprang am Montag abend von der Jsarbrücke in Grünwald bei Mün­chen in den Kanal und ertrank. In einem Abschiedsbrief erklärte die Lebensmüde, daß sie die Musik nicht mehr freue.

Der Bergsturz an der Gotlhardbahn. Meldungen aus dem Tessin bezeichnen die Lage am Monte Arbino als ge­fährlich. Neue größere Abstürze werden erwartet, und man befürchtet eine weitere Bedrohung der Gotthardbahnlime. Eine Kompagnie Gebirgstruppen ist in Bereitschaft gestellt um der bedrohten Gegend Hilfe zu bringen.

Im Rausch überfahren. Der Schneider Richard Köhler in Friedland (Mecklenburg) hatte bei einer Feier in einem benachbarten Ort dem Alkohol zu stark zugesprochen. In seinem Zustand stolperte er auf dem Heimweg auf dem Eisenbahngleis und schlief ein. Eine vorbeifahrende Loko­motive fuhr ihm beide Unterbeine ab. Er wurde in das Krankenhaus in Neubrandenburg gebracht.

Absturz eines französischen Postflugzeugs. Das Post­flugzeug der Strecke ParisLyonMarseille ist bei Nebel 1 Kilometer von St. Ballier (Nhone) abgestürzt. Der Flug­zeugführer wurde getötet, der Fahrgast schwer verletzt.

Ein französischer Dampfer gefunken. Im Hafen von Marseille ist der DampferNumidia" samt der Ladung vor der Abfahrt nach Korsika plötzlich gesunken. Man glaubt, daß eine verbrecherische Versenkung vorliegt.

Allerheiligen. Allerseelen

Auch bei den einfachsten Naturvölkern findet sich die Vorstellung und bei den Kulturvölkern der Glaube, daß mit dem Tod nicht alles zu Ende sei: das Wiedererwachen des Lebens nach der Winterruhe weist sie ja deutlich genug darauf hin. So auch bei unseren germanischen Vorfahren, die in jedem Jahr zweimal, zur Zeit der Tag- und Nacht- gleichen, an denen sich die Jahreszeiten schieden, Feste feierten, auf ihre Art, mit denen sie den Sommeranfang und seinen Abschied begingen.

Wie vieles andere, hak die christliche Kirche auch das übernommen und darauf neues aufgebauk. Anfangs im Mai, seit mindestens im vierten Jahrhundert aber am Sonntag nach Pfingsten, feierte sie «Allerheiligen": das Gedächtnis der Märtyrer, die weil ihrer zu viele waren keinen besonderen Gedenktag im Kalender haben: und schon im Jahr 835 wurde er durch Papst Gregor IV. auf den 1- Nebelung (November) verlegt.

Es waren ursprünglich Feiern im häuslichen Familien­kreis. Dem steht nicht entgegen, daß der Abt Odilo von Cluny im Jahr 998 ein allgemeines Seelenfest für alle Klöster des Benediktinerordens einführte, das dann schon acht Jahre später Papst Johann XIX. zu einem Gedenktag der Seelengesamtheik erweiterte und in den Festkalender der Kirche einreihte.

So kamen «Allerheiligen" und «Allerseelen" dicht zu­sammen, wenngleich beiden ihre ursprüngliche Besonderheit im wesentlichen bis auf den heutigen Tag erhalten ge­blieben ist: «Allerheiligen" ist vorwiegend ein kirchliches, «Allerseelen" demgegenüber mehr ein weltliches Fest,, wenn wir diese Dinge, die ins Tiefste menschlichen Erlebens eingreifen, so bezeichnen können. Dabei ist «Fest" wort­wörtlich zu verstehen, als etwas, das «fest" im Kalender steht.

Dieser Zusammenhang und auch dieser Unterschied spricht sich heute noch in vielerlei Bräuchen aus, und nach dem eben Gesagten ist «Allerseelen" das volkstümlichere Fest. Und wird begangen auf Grund uralter Ueberlieferungen, die häufig mißverständlich als «Aberglaube" bezeichnet wer­den, weil sich dabei mit der ernsten «Feierlichkeit" viel Weltlich-Festliches vermischt.

Nach altgermanischem Glauben fährt die Seele als VMd dahin, streift in Gestalt unheimlicher Tiere als Wolf, Katze, Eule (Käuzchen) unstet umher, kehrt als «Wieder­gänger" in ihre einstige Behausung zurück. Deshalb wird .Allerseelen" ein- und ausgeläutet: deshalb werden die Gräber mit Weihwasser besprengt und mit brennenden Kerzen umstellt, um die unholden Geister abzuwehren und die Schrecken der Nacht zu bannen. Deshalb wird das Herdfeier am Vorabend dieses Tags frisch geschürt, damit sich die armen Seelen daran erwärmen können, die «die kalke Pein"leiden: deshalb rüstet man ihnen zu Hause hier und da wohl auch auf dem Grab ein Mahl, und die Hausfrau stellt dazu einSeelenlichtlein", damit sie es leicht finden. Ällenthalbkn gibt es am Allerseelentage «Aller­seelengebäck", vielfach in Form von Zöpfen und Knochen, weil Totengebein und Haar sich am längsten hält. Alles das, um den lieben Verstorbenen die kurze Zeitspanne, während deren sie auf Erden zurückkehren, so angenehm wie möglich zu machen: um sie versöhnlich zu stimmen und jedenfalls nicht zu reizen, freilich auch um wo man sich vor ihnen fürchtet die «Gespenster" abzuschrecken.

Peter Nosegger hat diese «Vorsichtsmaßregeln" am Allerseelentage in seinen schönen Bildern aus dem Volks­leben in der Steiermark besonders eingehend und anschau­lich geschildert:

«Da wird keine Tür und kein Tor etwa gewaltsam zugeschlagen, aus Furcht, eine arme Seele zu zerquetschen. Da wird kein Messer auf dem Nücken, kein Rechen mit den Zinken nach aufwärts liegen gelassen, aus Vor­sicht, daß nicht irgendeine arme Seele darüber stolpere, sich ritze und schneide. Auch darf an diesem Tage keine leere Pfanne über dem Feuer stehen, damit sich nicht un- Versehens eine arme Seele hineinsehe und elendiglich ver- schmoren müsse. Ferner ist es ratsam, keinen Frosch, keiner Kröte usw. etwas zuleide zu tun, weil man nicht wissen kann, ob nicht eine arme Seele in Gestalt solcher Tiere sichtbar werde."

- manchen Gegenden brennt die ganze Nacht hindurch ^ Wohnstubenkür oder mindestens ein Fenster- schlih bleibt geöffnet, das Nachtmahl unabgetragen, und man selber geht zeitig ins Bett, damit «die lieben Eng'lein" ungestört emkehren mögen.

So ist «Allerseelen" ein Tag voll Andacht, Behutsam­keit und Liebe. Die fortschreitende Gesittung hat seine Feier tymer rnehr verfeinert und vertieft. 2m späteren. Mittel­

alter führte das Kirchenreglment .Seelenmessen' uns «veel- bäder" ein. Man wusch nicht nur den eigenen Adam ab, man badete auch die Seelen der Verstorbenen, um ihnen den Aufenthalt im Fegefeuer zu erleichtern und womöglich die Hölle zu ersparen. Seit dem 13. Jahrhundert zählte das mit zu den guten Werken, und nicht leicht starb ein wohl­habender Mann, ohne drei bis fünf Seelbäder für sich und seine Angehörigen bestellt zu haben. Die Zünfte stifteten Seelbäder für alle ihre Innungsverwandten, der Wundarzt Eldfeld Herzogs Georg des Bärtigen von Sachsen stiftete ein Seelbad für sämtliche Dresdner Armen und ließ sich das 600 rheinische Gulden kosten, und erst recht büßten Misse­täter aller Art ihre Sünden auf diele Weise ab.

In der Regel wurden bei jedem Seelbad den Armen zwei Gulden «für ein Faß Bier und Brot" gegeben, das nach dem Bad unter sie aufgeteilk wurde: der Bader bekam einen Gulden für seine Bemühungen, sein Gesinde drei Groschen. In vielen Städten wurden aber die Seelbäder nicht durch den Bader, sondern durch ..Seelweibchen" besorgt: das waren Frauen, die nach Art der Nonnen, doch nicht ab­gesondert in Klöstern, sondern in eigens dazu eingerichteten «Seelhäusern" wohnten.

Seitdem ist immer mehr Abergläubisches und Unschönes von alledem, womit man den Allerseelenkag beging, ab- geskreift, alles wirklich Schöne aber geblieben. Noch immer gilt, was Hermann v. Gilm vomAllerseelenkag" einst sang: «Es blüht und funkelt heut' auf jedem Grabe". Und noch immer findet Friedrich Hebbels .Requiem" einen Widerhall in jedem Herzen:

Seele, vergiß sie nicht,

. Seele, vergiß nicht die Toten!

Sieh sie umschweben dich,

Schauernd, verlassen,

Und in den heiligen Gluten,

Die den Armen die Liebe schürt,

Atmen sie auf und erwärmen,

Und genießen zum letztenmal Ihr verglimmendes Leben.

Seels, vergiß sie nicht,

Seele, vergiß nicht die Token!

Sport

hüneseld wird über das Stille Weltmeer fliegen. Das japa­nische Verkehrsministerium teilt mit. Frhr. v. Hünefeld beab­sichtige, im Juni 1619 einen Flug über das Stille Weltmeer aus­zuführen. Inzwischen werde er sein FlugzeugEuropa" in Tokio lassen und nach Deutschland zurückkehren.

Handel und Verkehr

Berliner Dollarkurs. 1 Nay. 4.1915 G.. 4,2025 B.

6 v. H. Reich?anleihe 1927 87.

Dt. Abl.-Anl. 50 50.

Dt. Abl.-Anl. ohne Ausl. 14.

Franz. Franken 124.15 zu 1 Pfd. St., 25.60 zu 1 Dollar.

Berliner Geldmarkt. 1. Nov. Tagesgeld 89,5 v. H., Mo­natsgeld 89 v. H., Warenwechsel 7 v. H.

Privaldrskonl: 6,375 v. H. kurz und lang.

Die Beichs--'nnahmen im Sevtember im ord. Reichshaushalt betragen (in Millionen RM.) 639, die Ausgaben 780.2, Mehrausgabe 141,2. April bis September Einnahmen 4808, Ausgaben 4688,6, Mehreinnabme 219,4. Auberord. Hauskalt: September: Einnahmen 1,5. Ausgaben 19,2, Mehrausgabe 17,2. April bis Sevtember: Einnahme 65,6, Ausgabe 179,8, somit Mehr- ausaabe 114,2.

Die schwebende Schuld belief sich am 30. September auf 370.5 gegen 800,5 am 31. August. Bon den darin enthaltenen Reichswechseln von 296 waren am 30. Sevtember 185,9 am of­fenen Geldmarkt begeben, gegen 229 bzw. 113,9 am 31. August.

Weitere Preiserhöhung für Kupserblecherzeugnisse. Die Br- knufslbelle des Kup^erblechsnndikots in Kassel hat den Grundpreis für Kavserblechfahrikate mit Wirkung vom 31. Okt. aus 211 -1t iür 100 Kg. festoesekt. Di« letzte Preiserhöhung erfolgte aM 27. Oktober auf 208 Mark.

230 000 Arbeiter ausgesperrk. Im Lobnstreit ln der noLhwcst- b-utschen Eisenindustrie lind nunmehr 230 000 Arbeiter, ausge- i-errt. trotzdem der Schiedsspruch vom Reichsarbeiisminister Wissest für verbindlich erklärt worden war. Der Arbeitaeberver- band Rorbwest hat die Erklärung abgegeben: Der Schieds­spruch ill aus formellen "nd materiellen Gründen nichtig, weil er entgegen den Bestimmungen der Schlichtungsordnung vom 12. Oktober 1923 vom Schlichter allein und nick>t mit einer Kammerm-brbeit gefällt worden ist. Außerdem greift er in be- lt-bende Bestimmungen-des noch lausenden Rahmenvertrags sin. Wirtschaftlich bedeute de- Schiedsspruch eine Belastung des Lobnkonkos der Werke um mindestens 4 5 v, H., la daß der gegenwärtige Breisstand nicht aufrechtzuerhalten wäre. Was aber ein« eniivrechende Crhöbuna der Cisenpreise für die l8-iamiwirtschaft und d>e Aussnbr bedeute, brauche nicht ausqs- fükrt z» werden. Im übriaen sei der Arbeitgeberverband zu wel­keren Verhandlungen bereit.

D-r Hainüvorstanb des Deutschen Metallarbeiterverbands Ist !n ln Ellen zusammengetreten, um Maßnahmen zur Rührung des ^nmvlez zu treffen, 7>er K-rnrvf mlrd gswe-nsaui aefübrl mit bau Organisationen der Christlichen und der Hirsch-Dunckerichen Me­tallarbeiter. lieber die Jogge, ob die Arbeiter Anlnruch auf Ar­beitslosenunterstützung haben, liegt noch keine endgültige Entschei­dung vor.

Der Streik im polnischen Hafen Gdingen ist belgekegt.

Kündigung des Lokmlarifs im Bezirk Hagen - Schwelm. Der Labntarif im Bezirk Hagen-Schwelm ist von den Gewerkschaften gekündigt worden.

Der Schiedsspruch für die Seeschiffahrt wurde vom Reichs» arbeitsminister für verbindlich erklärt.

Die deutsche Rekordkuh. Die Königsberger Herdbuch-Gesell­schaft (Ostpreußen) hat mit der Leistungskuh .Dahlie" eine Iah- resleistung erzielt von 11 691 Ka. Milch Mit 4,36 v, H, Fett gleich 510.1 Kg. Milchfett gleich 1144 Pfund Butter. Züchter und Besitzer dieser schweren, formsckönen Kuh ist der bekannte Ernährungs­diktator im Weltkrieg, Erz. v. Batocki-Ble-au. Man sollte meinen, Herr v. Batocki wäre heut« der richtig« Reichsernäb- rungsminister. Bisher war gleichfalls eine ostpreußische Kuh die deutsche Rekordkuh, nämlich die Kuh .Peluschke" in Palm­nicken, mit 11 372 Kg. Milch mit 4 o. H. Fett Bleich 455 Kg. Milchfett gleich 1018 Pfund Butter, i

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Stuttgarter Börse, 1. Nov. Dle heutige Börse stand unter dem Eindruck der Aussperrung im Cisengebiet: die Kurse waren ab­bröckelnd. Im Verlauf glaubte man eine leichte Besserung zu be­merken, doch blieb man sehr zurückhaltend. Rentenwerte meist eher gefragt bei wenig veränderten Kursen»

Württ. Vereinsbank, Filiale der Deutschen Bank.

Mannheimer Produktenbörse, 1. Nov. Bei unveränderten For­derungen des Auslandes verkehrte, die heutige Börse in stetiger, aber ruhiger Haltung. Weizen inl. 2424.25, au st. 2628.5, Rog­gen inl. 2323.25, Hafer inl. 23.5-724.25, ausl. 23,524,25, Brau- g«« bsö.. best., württ. LS-7S-^26.L v sillz, 26.527.75, Picke?

öerss« 88.8AH Mais gelber mit Sack 82.78 RM.s Ma'tiMba 8

12.80, dta, 4 12,05, Eanlns 2 12.50, Voruffo 78 Kg. 11.90, Rosas« 78 Kg. 11.95 Gulden: Weizenmehl Sp:z. 0 34 25. Raggemnehl 31 bis 32.75, Weizenkleie 14, Biertreber 19.520.25 RM.

Magdeburger Zuckerbörse, 1. Nov. Nov.-Dez. 24, Ian.-März 24.25. Haltung: ruhig.

Württ. Edelmekallpreise vom 1 Rov. Feinsilber Grundpreis

80.80. dto. in Körnern 79.80 G., 80.80 B., Feingold 2800 <S 2814 B Ausfuhrplatin 9.15 G.. 10.15 B.

B:e..ui!, 1. Rov. .Baumwolle MidLll. Univ. Stand, loco.SS.

Märkte

Stuttgarter Schlachkviehmarkt. 1. Nov. Dem heutigen Markt im Stuttgarter Vieh- und Schlnchthof waren zugetrieben: 5 Och­sen, 3 Bullen, 42 Jungbullcn, 42 Jungrinder, IS Kühe, 145 Käl. ber und 421 Schweine. Davon blieben unverkauft: 12 Jungbullen, 12 Iungrinder. Verlauf des Marktes: Großvieh langsam, Kälber und Schweine mäßig belebt. Preise für ein Pfund Lebendgewicht:

Ochsen: ousgemäftet vollfleischig fleischig

Bulle«:

ausgemästet vollfleischig fleischig

Iungrinder: ausgemästel oollfleilchig fleischig

gering genährte

Kühe:

ausgemästet oollfletlchlg

1.11

30 10

«ühe:

1. 11 I

48-84

fleischig

20-26

42-46

gering genährt«

14-18

Kälber;

feinste Mast» und

43-48

44-46

beste Saugkälber

78-77

40-42

4043

Müll. Mast- und

gute Saugkälber

68-73

geringe Kälber

8764

81-84

81-84

Schweine:

4449

4449

über 800 Psd.

83-84

40-43

40-43

240-300 Pfd.

81-82

200340 Pfd.

77-80

180-209 Pfd.

75-76

120-169 Psd.

72-74

unter 120 Pfd.

72-74

28-35

2935

Sauen

20-LS 14-18

76-77

68-78

64-63

8283

80-82

77- 78

78- 7S 71-73 71-78 89-70

Heilbronner Schlachkviehmarkf. Zufuhr: 5 Bullen, 72 Iung- rinder, 22 Kühe, 109 Kälber, 305"Schweine. Preise: Bullen 1. 4446, 2. 4245, Kühe 1. 2832, 2. 22-25, Kälber 1. 7072, 2. 66-68, 3. 5861, Schweine 1. 7779, 2. 72-75, S. 6568. Marktverlauf: langsam.

Viehpreise. Feldstetten: Ochsen 550700, Kühe 450600, Käl- ber 550650, Jungvieh 150270. Blunderkingen: Pferde 270 780, Farren 250-570, Ochsen 480-600, Kühe 140-480, Kölbeln 370600, Rinder 120350. Bkurrhardt: Farren 255500, Ochsen und Stiere 200765, Kalbinnen und Rinder 150 500, Kühe 150650. Welzheim: Farren 350450, Ochsen 600800. Stiere 320480, Kühe 250-700, Rinder 230500, Kalbeln 400 bis 600, schwere Arbeitspferd« 12001300, mittlere Arbeitspferd« 400800, leichtere Pferde 100-300, Fohlen 6001000

Schweinepreise. Bühlerkann: Milchschweine 22.5032.50. Feldstetten: Milchschweine 3035, Läufer 45. Murrhardi: Läu­fer 55, Milchschwein« 3436. Reutlingen: Milchschweine 20 bis 35. Riedlingen: Mutterschweine 200220, Milchschweine 33 bis 34. Tuttlingen: Milchschweine 1325 Läufer 32.50, Waldsee: Milchschweine 3035. Welzheim: Milchschweine 25 bi» 40 -4t.

Fruchkvrelfe. Riedlinqen: Gerste 12 7013, Hafer 11,70 bis 12,20. Tuttlingen.- Dinkel 12-13,50, Weizen 13-15, Gerste 13 bis 14, Hafer 13 d. Ztr.

Stuttgarter Kartoffetmarkt (Leonhardsplah): Zufuhr 300 Ztr» Preis 5.506 -ll Ztr.

Stuttgarter Filderkraukmarkt (Leonhardsplah): Zufuhr 100 Ztr. Preis 6.50-7,50 -K d. Ztr,

Stuttgarter Mostobstmarkt (Wilhelmsplah): Zufuhr 500 Ztr.» Preis 910,50 -st d, Ztr.

Mostobstmarkk auf dem Novdbahnhof. Seit 29, Okt, sind 63 Wogen neu zugesührt, und zwar aus Württemberg 19, Preußen 2 Bayern 1, Schweiz 14, Oesterreich 11. Tschechoslowakei 13, Polen 1, Italien 2, Rach auswärts sind 45 Magen abqegangen. Preis wagenweise für 10 000 Kg, 12001870 Mk. und zwar für Obst aus Württemberg und der Schweiz 17501870, aus Italien 12001250, aus den übrigen Ländern 16501760 Mk.; im Klein­verkauf 99,80 Mk. der Zentner. Marktlage lebhaft.

Obstpreise. Balingen: Tafeläpfel: 1720, Herrenberq:

Tafelobst 1723, Mostobst 9,20-10, Heilbronn: Tafeläpfel 2324 und 2022, Tafelbirnen 1920 und 1618, Mostobst 9 bis 10,50. Reutlingen: Mostobst 99,50. Tübingen: Most­obst 99.50 -st d, Ztr.

tzerbflnachrichken

Am Montag war im Gasthaus zum Rößle ln Endersbach ein« Weinversteigerung der Herzogs. Rentkammer, die sehr gut besucht war. Es wurde bezablt von Neustadt für 1 Hl, Rotgewächs 153, Weißriesling 195197, von Kleinheppach für 1 Hl. Trollinger 210220, von Stetten für 1 Hl. Rotgewächs 180, Weißgemischt 205210, Weißriesling (Brotwasser) 253263 -st. Die Käufe gingen sehr flott vonstatten, verkauft wurde alles. Bei der schwach­besuchten Weinversteigerung in der Gemeindekelter Rotenberg wurde für 1 Hl. Rotwein 140 -st geboten. Infolge zu niedrigen Angebots wurde nichts abgegeben. Unter der Hand wurden Käufe zu 460 -st getätigt, Bei der Gräflich v, Neippergschen Wein- versteigerung in Schwaigern wurden pro Hektoliter erzielt: für Trollinger mit Lemberger 160170, Trollinger 170180, Weiß- rtesling 155160 -st.

Die Reichsbahnsinanzen. Gespannte Lage. Nach dem dem Ver. kehrsausschuß des Reichsverbands der deutschen Industrie von Reichsbahndirektor Robe mitgeteilien Bericht Haber, sich die früh», ren Einnahmeschätzungen nach erfolgter Tariferhöhung bestätigt. Ein von manchen Seiten befürchteter Verkehrsrückgang infolge der Tariferhöhung sei nicht eingetreten, aber es feien auch keine höheren Einnahmen erzielt worden, als geschätzt worden war. Im Personenverkehr sei tatsächlich, wie erwartet wurde, eins gewisse Auswanderung In die Polsterklasse Im Okto­ber eingetreten. Die Lage sei aber immer noch gespannt, da der Reichsbahn zur Deckung etwaiger Einnahmeausfälle jede Reserve fehle. Das erreichte Gleichgewicht würde empfindlich g«« stört werden, »penn etwa neue Lasten in Gestalt von Lohnford»? rungen oder Arbeitszeitverkürzung auftreten würden. Der Mangel an Neukapital mache sich immer fühlbarer. Lie beabsichtigte Aus- gäbe weiterer 200 Millionen Vorzugsaktien scheitere an der Lage des Geldmarkts. Daher müsse eine Reihe von Bauten sck>on in diesem Jahr stillgelegt und das Bauprogramm für nächstes Jahr stark gekürzt werden. Da aus den Be­triebseinnahmen für Bauzwecke keine Mittel erübrigt werden kön­nen. jo bestehe die Gefahr, daß das ganze Bauwesen der Reichs- bahn still liegen werde, wenn es nicht gelinge, andere Gelder zu beschaffen.

Allgemach tritt es eben zutage, was die Verpfändung der Reichsbahn an die Dawesgläubiger zu bedeuten hat. Anfang- Hat man sich darüber wohl keine genügend klare Vorstellung ge­macht.

Im Ausschuß wurden Klagen überfortschreitende Büro­kratisierung" der Re ichspoft vorgebracht.

Der Norddeutsche Lloyd erhöht sein Kapital um 36 Millionen Mark. Der Lloyd hat den Bau von sechs neuzeitlichen Fracht­dampfern vorgesehen.

Neue Indusirie-Ansiedlung In Heilbronn. Durch die Nieder­lassung des deutschen Benzolverbandes in Bochum, der im Industrlegelände eine größere Tankniederlage zu erstellen beab­sichtigt, die später bei Schaffung des Großschiffohrtswegs bis Heil- bronn für ganz Süddeutschland von Bedeutung sein wird, erhält Heilbronn einen Industriezuwochs.

^ Wetter

Unter öetn Einfluß einer von Nordosten her sich geltend machen, den Depression ist für Samstag und Sonntag mehrfach bedecktes, teilweise auch zu Niederschlägen geneigtes Wetter zu erwarten^