gegen die deutschem Hoheitsrechte vorging. Der Vorwurf der Verfehlung gegen den Friedensvertrag fällt daher aus Frankreich zurück.)
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Die französische Ablrennungsmelhode.
ssoincarä lehnt Verhandlungen über das Ruhrgebiet mit der Reichsregierung ab, und will nur mit der Industrie verhandeln.
Paris, 10. Olt. Die Havas-Agentur veröffentlicht folgende offenbar halbamtliche Erklärung: Die deutsche Regierung hat ihre diplomatischen Vertreter in Paris und Brüssel eine Demarche unternehmen lassen, um an den Verhandlungen über die Wiederaufnahme der Arbeit im besetzten Gebiet teilzunehmen. Man erinnert sich, daß sie bereits jüngst den Wunsch ausgesprochen hat, die Einstellung des passiven Widerstands zum Gegenstand einer Verhandlung zwischen dem Deutschen Reich, vertreten durch einen Reichskommissar, und den alliierten Behörden zu machen. Dies ist ihr verweigert worden, solange der passive Widerstand nicht aufgehört hat. Die deutschen Behörden wollen die Wiederaufnahme der Arbeit und der Kohlenlieferungen zum Vorwand einer neuen Verhandlung machen, aber man hat allen Grund, anzunehmen, daß ihre Hoffnung nach dieser Richtung enttäuscht wird und daß Ministerpräsident Poincare in der Unterredung, die er heute mit dem deutschen Geschäftsträger, Botschaftsrat von Hösch, haben wird, sich weigern wird, in dieser Hinsicht Befriedigung zu geben. Die alliierten Regierungen wollen tatsächlich diese Frage nicht mit der deutschen Zentralregierung diskutieren, d. h. mit den Behörden, die von Berlin aus bis jetzt den Widerstand gegen die Besetzung organisiert haben, aber sie sind im Gegenteil sehr geneigt, direkt mit den Lokalbehörden oder mit den lokalen Unternehmern oder Arbeitergruppe» alle notwendigen Arrangements über die Wiederherstellung des normalen Wirtschaftslebens im Ruhrgebiet zu treffen. Das Abkommen, das vorgestern durch die Interalliierte Kontrollkommission mit der Gruppe Otto Wolfs abgeschlossen wurde, beweist hinlänglich, daß ein derartiges Verfahren rasch durchführbar und praktisch ist. Die Einmischung der deutschen Regierung würde nur die Verahndlungen über die Wiederaufnahme der Arbeit, die übrigens auf ausgezeichnetem Wege ist und die in wenigen Tagen allgemein sein wird, verlängern. Die Zulassung der Berliner Delegierten zu den Verhandlungen ist also keineswegs erwünscht und nützlich. Im Gegenteil, sobald die Einstellung des Widerstandes in der Praxis vollkommen fein wird, steht es dem Reichskanzler Stresemann frei, sich an die Reparationskommission zu wenden, um ihr seine Absichten bekannt zu geben und um zu verlangen, über die zukünftigen Verhandlungen über die Reparationen gehört zu werden. In ihr und nur in ihr allein müssen sich die diplomatischen Verhandlungen zwischen den Alliierten und Deutschland vollziehen. Der Reparationskommission ist übrigens bereits gestern der Text des Abkommens Wolfs übermittelt worden, damit sie prüft, ob die Festsetzungen dieses Abkommens mit ihren eigenen Entscheidungen im Einklang stehen.
Br^s«l, 10. Okt. Die Agence Belge meldet: Der deutsche Geschäftsträger hatte gestern vormittag eine Unterredung mit dem Minister des Aeutzern, Jaspar, dem er mitgeteilt haben soll, das Deutsche Reich wünsche bei der Wiederaufnahme der Tätigkeit im Ruhrgebiet mitzuarbeiten und wieder auf Reparationskonto Kohlen zu liefern. Das Reich wünsche ferner den Zusammentritt von deutschen, französischen und blegischen Delegierten zur Regelung der Frage. Jaspar soll dem deutschen Geschäftsträger erklärt haben, er werde sich mit der französischen Regierung in Verbindung setzen. Auf jeden Fall aber müsse das Reich den zur Lieferung von Brennstoffen bereiten Industriellen versprechen, daß es diese bezahlen werde, und ferner den deutschen Eisenbahnern befehlen, dah sie die Arbeit wieder aufnehmen.
Deutschland.
Der Reichsfinanzminister Uber das Sanierungsproblem.
Köln, 8. Okt. Reichsfinanzminister Dr. Luther führte in einer Unterredung mit dem Berliner Vertreter der „Kölnischen Zeitung" über die von ihm zu lösenden Aufgaben folgendes aus: Schon die Tatsache, dah Sie mich fragen, ob ich glaube, dah die finanziellen Verhältnisse des Reiches überhaupt in Ordnung gebracht werden können, zeigt, wie ungeheuer schwer die Aufgabe ist, die vor mir steht. Dabei wird das deutsche Volk, nachdem der Reichstag entschlossen ist, durch Ermächtigungsgesetz auch gerade auf finanziellem Gebiete der Regierung größte Vollmacht zu geben, mit Recht erwarten, dah nunmehr die Zeit des Redens vorbei ist und gehandelt wird. Die Regierung rechnet in ihrem Bestreben, das Wohl des gesamten Volkes über alle Sonderinteressen zu stellen, auf die Unterstützung aller staatserhaltenden Kreise. Die Tätigkeit des Reichsfinanzministers kann aber nur eine technische Grundlage für die Gesundung unseres Wirtschaftslebens schaffen, auch wenn sie dank der in der Beamtenschaft des Reichsfinanzministeriums verkörperten großen Sachkunde und wohlbegründcten Erfahrung noch so gelingt. Im Vordergrund steht die Frage der Schaffung eines wertbeständigen Zahlungsmittels, für die ja eine ausgearbeitete Vorlage bereits vorliegt, dazu die zahlreichen Steuerfragen, die fast alle in Fluß sind. Bei den Steuerfragcn kommt es nicht nur darauf an, daß die Einnahmen des Reichs auf jeden Fall die Ausgaben decken müssen, sondern die Steuern müssen auch so sein, daß sie einfach zu verwalten sind, also geringe Unkosten Hervorrufen und gerade dadurch in ihrer Notwendigkeit dem Steuerzahler voll verständlich werden können. Sehr wichtig ist ferner die Beseitigung des jetzigen Zustandes, wonach die Länder und Gemeinden fast nur noch als Kostgänger des Reiches leben. Dieser Umstand bedrückt das Verantwortungsgefühl der Länder aufs Schwerste und hat bei den Gemeinden ein wahres Zerrbild der Volksverwaltung geschaffen. Ein noch so gutes Steuersystem aber nutzt gar nichts, wenn nicht 1. die Ausgaben des Reiches ganz außerordentlich eingeschränkt und wenn nicht 2. die Produktion^ unserer Volks
wirtschaft ganz erhebllchl^esteigert wird. Di« Lage Unserer Volkswirtschaft ist wie die eines Schiffes in schwerem Sturm. Wie dort das Kommando heißt: Alle Mann an Deck!, muh jetzt das deutsche Volk seine ganzen körperlichen und geistigen Kräfte anspannen, damit auf der ganzen Linie des Wirtschaftslebens mehr produziert wird. Geschieht das, dann werden alle Waren billiger werden. Wir werden wieder Lebensmittel in der erforderlichen Menge einführen können. Die graue Sorge um das tägliche Brot, die heute so schwer aus vielen Volksgenossen lastet, wird schwinden, wenn einmal die durch den unglücklichen Ausgang des Weltkrieges uns zur Last gefallenen Leistungen auf ein tragbares Maß zurückgeführt sind. Erste Voraussetzung dafür ist die freie Verfügung über Ruhr und Rhein und über die dortigen großen wirtschaftlichen Möglichkeiten, die ihre Kraft nur im Gesamtrahmen unserer deutschen Volkswirtschaft entfalten können. Somit bleibt, wenn wir auch sofort alles tun müssen, um die finanzielle und wirtschaftliche Ordnung so gut als möglich zu gestalten, doch das eigentliche Ziel die Befreiung von Ruhr und Rhein, für die das vaterländische Wollen des ganzen deutschen Volkes sich einsetzt.
Der Kampf um die Arbeitszeit.
Berlin, 9: Okt. Aus gewerkschaftlichen Kreisen wird uns mitgeteilt: Der wirtschaftspolitische Ausschuh des Es- werkschaftsringes deutscher Arbeiter-, Angestellten- und Beamtenverbände faßte den einstimmigen Beschluß, an den Vorstand des Ringes das dringende Ersuchen zu richten, aus der Zentralarbeitsgemeinschaft auszuscheiden. Maßgebend für diesen Beschluß waren die letzten Maßnahmen des schwerindustriellen Unternehmertums, die gegen die Lebensinteressen der gesamten deutschen Nation verstoßen und sich willkürlich über Gesetze und Verträge hinwegsetzen und damit eine Voraussetzung für eine ersprießliche Zusammenarbeit in der Zentralarbeitsgemeinschaft zerstören. — Wie verlautet, wird der Vorstand des Ee- werkschaftsrings angesichts der Tragweite dieses Entschlusses alsbald den Großen Ausschuß zu einer endgültigen Beschlußfassung zusammenberufen. — Es handelt sich hier um sogenannte arbeitsfriedliche Organisationen, die bisher zusammen mit den Arbeitgeberorganisationen über die Regelung der gegenseitigen Verhältnisse gearbeitet haben.
Berlin, 9. Okt. Die in der Morgenausgabe der „Deutschen Allgemeinen Zeitung" veröffentlichten Ausführungen von Stin- nes finden in den Abendblättern allgemeine Beachtung. In Sachen der Darlegungen Stinnes zur Frage der Arbeitszeit im Bergbau erfährt das „Berliner Tageblatt", Stresemann erfuhr von dem am 30. September in Unna gefaßten Beschluß erst nach der Rede Stinnes', in der Fraktionssitzung der Deutschen Volkspartei. Bei dem Beschluß der Volkspartei, der die Wiedereinführung der Arbeitszeit vor dem Kriege ins Auge faßte, habe offenbar ein Mißverständnis mitgewirkt; denn Dr. Stresemann wie andere Mitglieder der Partei waren der Ansicht, dah es sich um eine einstündige Verlängerung der Arbeitszeit handele, während Stinnes, wie sich erst später herausstellte, die Ausfahrt in dis von ihm vorgeschlagene Arbeitsdauer nicht einrechnen wollte, was denn auch im Zentrum schärfste Ablehnung fand. Stresemann teilte deshalb in der nächsten Fraktionssitzung der Deutschen Volkspartei mit, daß der Vorschlag von Stinnes auch innerhalb einer rein bürgerlichen Koalition vollkommen unannehmbar sei. — Für Ein- und Ausfahrt wird je eine halbe Stunde gerechnet.
Der Kampf um die Arbeitszeit im Nuhrgebiet.
Essen, 10. Okt. Auf den Zechen des Ruhrbergbaus wurde durch Anschlag bekannt gemacht, da die Regierung und die Gewerkschaften gegen die Durchführung einer sofortigen Verlängerung der Arbeitszeit Stellung genommen hätten und in Ber- Handlungen darüber eingetreten seien, solle vorläufig die bisherige Arbeitszeit bestehen bleiben.
Berlin, 10. Okt. Wie der „Berliner Lokalanzeiger" erfährt, haben gestern im Reichstag zwischen Mitgliedern der Reichsregierung und den Führern der Ruhrindustriellen einleitende Besprechungen über die Maßnahmen zur Wiederaufnahme der Arbeit im besetzten Gebiet stattgefunden.
Berlin, 10. Okt. Nach einer Meldung des „Berliner Tageblatts" aus Gelsenkirche» haben die GewerkvereMe christlicher Bergarbeiter beim Reichskanzler den Antrag gestellt, die Zechendirektoren im Ruhrgebiet zu verhaften, da sie einen schweren Verstoß gegen die Reichsverfassung und gegen die reichsgesetzlichen Bestimmungen begangen hätten.
Berlin, 10. Okt. Dem „Vorwärts" zufolge finden heute im Reichsarbeitsministerium Besprechungen zwischen dem Reichsarbeitsminister Dr. Brauns und den Vertretern des Bergbau- liehen Vereins über die Vorgänge der letzten Tage im Ruhrgebiet statt. Am Donnerstag soll in Gegenwart von Gewerkschaftsvertretern über die gleiche Angelegenheit verhandelt werden.
Die sozialdemokratische Neichstagssraktion zur letzten Kabinettskrisis.
Berlin, 10. Okt. Der „Vorwärts" veröffentlicht einen Ausruf der Reichstagsfraktion der VSPD. an die Parteigenossen im Lande, in dem die Fraktion über ihre Haltung während der letzten Regierungskrise Bericht erstattet und betont, daß die Auffassung, der sich die Majorität der Fraktion anschloß, davon ausging, daß eine völlig ablehn nde Haltung der Sozialdemokratie gegenüber der von den schwerindustriellen Vertretern in der Deutschnationalen und der Deutschen Volkspartei geleiteten und von dem unter dem Einfluß Stegerwalds stehenden Teil der christlichen Gewerkschaftsbewegung unterstützten Aktion «ins Rechtsregierung zur Notwendigkeit gemacht hätte, was in kürzester Zeit zu einer Rechtsdiktatur geführt haben würde. Der Aufruf schließt mit dem Hinweis darauf, daß auch die Minderheit in der Fraktion, die die Taktik der Majorität ablehnte, mit dieser in der Erkenntnis einig war, daß der Partei und den Gewerkschaften die schwersten Kämpfe bevorständen. Um diese erfolgreich zu machen, bedürfe die Partei ungeachtet der herrschenden Meinungs
verschiedenheiten, der vollsten Geschlossenheit und Schlag.! kraft der Organisation. >
Irvangsmiißige Regelung der Mttchversorgung in Bayern.
Münch««, 9. Okt. Der Generalstaatskommissar griff nunmehr auch in die Mihstände der Milchversorgung Bayerns ein. Er hat umfassende Anordnungen erlassen, die u. a. den Landwirten jede! über dSN dringenden Eigenbedarf hinausgehende Verarbeitung,! sowie die Verfütterung von Milch verbieten, die Wegnahme von! Buttermaschinen vorsehen und säumige Landwirte mit erheblichen Abgaben belegen. Die Ausfuhr von Milcherzeugnissen aus. Bayern wird von der Genehmigung der Landesfettstelle ab-! hängig gemacht. Zur Zeit beschäftigt sich das Generalstaatskom-! missariat mit anderen wirtschaftspolitischen Mahnahmen, die sich! vor allem gegen Wucher- und Schiebertum richten. ;
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Druckfehler.
Eine kleine Liebesgeschichte von Wilhelm Herbert, Er war ein überreifer Hagestolz, bei dem der Krug, der „so lange zum Brunnen geht", just in dem Augenblick brach, als er die Zeitungsanzeige las, wonach „ein bescheidenes häßliches Mädchen" einen gleichgesinnten Mann suchte. !
Bescheiden glaubte er auch zu sein. Von häßlicher Ge- sinnung hielt er sich zwar nicht. Es machte aber einen ge- waltigen Eindruck auf ihn, wenn ein Weib sich aller Eitel., keit so weit entäußerte, daß sie ihre Häßlichkeit vor fünfzig! oder sechzig oder noch mehr Tausend Lesern offen einbekannte. l
Andiesem Wesen mußte etwas sein. Es zog ihn an,! Er schrieb unter den angegebenen Buchstaben und lud die häßliche Unbekannte ein, wenn sie Neigung hätte, mit ihm! am kommenden Mittwoch nachmittags Punkt zwei Uhr aii
der Elisenbrücke zusammenzutreffen. !
Von der Häßlichkeit erwähnte er natürlich in denk Schreiben nichts. '
Punkt zwei Uhr an der Elisenbrücke fand er ein sehr sauber gekleidetes schlichtes Fräulein, das seinen Gruß er« rötend erwiderte und gestand, zu sein, wen er suche. i
Sie zeigte dabei anmutige Bewegungen. Ihr Gesicht bedeckte ein breitrandiger Strohhut. Ihr Körper hatte; zierliche Formen. Ihre Sprache war melodisch und gebildet So gingen sie den Fluß entlang und führten eine anfänglich etwas unbeholfene Unterhaltung, die lebhaftst und wärmer wurde, als sie sich bei einer über den Weg laufenden Katze anvertrauten, daß sie beide Katzensreund^ seien. E
Tierfreunde überhaupt. z
Aber auch Menschenfreunde. Besonders Freunde vorr Menschen, die es nicht mit der Masse hielten, sondern ihren! Weg mehr abseits gingen in einem ruhigen, arbeitssamen Sichselbstgenügen, eine Blume am Fenster, ein gutes Buchs auf dem Tisch, zu seltener Gelegenheit eine Theatervorstellung, von der man etwas für sich mit wegtrug. s
Wackere Arbeitsmenschen mit klingenden Feiertagsstunden. ,j!
Er lud sie schüchtern zu einer Tasse Kaffee in einemi Gartengasthaus ein. Die Einladung wurde ohne Ziererei! angenommen.
Sie gefiel ihm außerordentlich und auch er schien ihr. nicht zu mißfallen. Es ließ sich zwischen Beiden so hübsch! und warm an, als ob es gar nicht mit einer Zeitungsanzeige begonnen hätte — wieder ein Beweis, daß nicht! alles alltäglich enden muß, was mit einer Zeitungsanzeige' beginnt.
Immer mehr aber — je stärker sie ihm gefiel — bangte ihm vor dem Strohhut, vor dem Augenblick, da er abgenommen werden würde und ihre Häßlichkeit enthüllte.
Allerdings machte er an diese Häßlichkeit von Minute, zu Minute lebhaftere Zugeständnisse. Seinetwegen sollte! sie eine unschöne Nase, einen schiefen Mund, vorstehende! Backenknochen haben — sonst noch allerhand — nur die Augen, die Augen bedang er sich aus: Die Augen müßten schön und warm und sprechend sein, wie sie zu allem sonst paßten, was er von ihr sah und hörte.
Plötzlich, als ob sie seine Qual nicht länger hätte mit ansehen können, nahm sie den Hut ab.
Er saß mit offenem Munde und starrte sie an — so unbeholfen und unbehilflich, daß sie lächeln mußte.
Sie war bildhübsch. Nichts von allem, was er zugestehett wollte, zeigte sich.
„Aber"... stammelte er.
„Was ist Ihnen denn?" murmelte sie verlegen.
„Aber" — kollerte es ihm heraus — „Sie sind ja gar nicht häßlich."
Sie sah ihn erstaunt an. „Warum soll ich denn häßlich sein?"
„Es ist doch in Ihrer Anzeige gestanden: „Ein bescheidenes häßliches Mädchen" ..."
Da lachte sie unter Erröten, daß ihr Tränen in die tiefen braunen Augen kamen. „... „Ein bescheidenes häusliches Mädchen"... habe ich doch geschrieben!"
Dann aber wurde sie plötzlich sehr ernst und starrte ihn ängstlich an. „Sie wollen wohl eine Häßliche, eine ganz Häßliche? Es gibt ja Wünsche, die ..."
„Nein!" stammelte er und wurde nun selbst, sehr rot. „Nein! Es ist mir doch schon lieber so!"
Darauf lachten sie beide und ließen den Druckfehler leben, der sie einander zugeführt hatte und — was noch mehr wert war — nun zueinander führte.