stern unter Sen Regierung-Mlelen zu wichtigen Verein- barungen im Zusammenhang mit der Besoldungsfrage ge­kommen sei. Es sei Uebereinstimmung dahin erzielt wor- den, daß eine Reihe von Bestimmungen, die den Zweck haben, durch eine organische Beamtenoerminderung Erspar­nisse zu erzielen, in das Gesetz über die Besoldungsresorm aufgenominen werden soll. Danach soll j e d e 3. f r e i w e r- dendeStellenicht wieder besetzt werden, außer mit besonderer Genehmigung des Finanzministers, der dar­über jedes halbe Jahr dem Haushaltsausschuß Mitteilung machen müsse. Diese Bestimmung soll auch Auswirkung aus die Länder, die Gemeinden und die Organe des öffentlichen Rechts erhalten. Dazu werde eine Entschließung vorgelegt werden, die sich auf die Verwaltungsverein­fachung beziehe. Dabei handle es sich um die Zusam­menlegung von Behörden und um Bestimmun­gen über dieNeueint eilung von Behörden. Auf diese Weise sollen auch Unterlagen für den neuen Finanz­ausgleich gewonnen werden. Das Zentrum seinerseits werde in einer Erklärung noch einige Wünsche zum Aus­druck bringen, die sich auf die H e r a u f s e tz u n g der Altersgrenze bei der Pensionierung von 65auf68Iahre sowie auf die Frage der Pensions­kürzung bei Nebeneinkommen beziehen. Wie derLokalanzeiger" mitteilt, wollen die übrigen Regie­rungsparteien nur die Forderung nach Heraufsetzung der Altersgrenze unterstützen.

Der Bergleichsvorschlag der mecklenburgischen Regierung zur Fürstenabfindung

Schwerin, 13. Dez. Im Landtag brachte die Regierung einen Gesetzentwurf über die endgültige Abfindung des mecklenburgischen Fürstenhauses ein. Als Abfindungssumme gewährt der Staat dem Fürstenhause 4 Millionen. Davon soll eine Million sofort bezahlt werden, der Rest bis späte­stens 31. März 1928. Mit der Annahme dieses Vergleichs nimmt der Staat die Klage gegen das Fürstenhaus zurück.

Siresemann verteidigl den Rat

Genf, 13. Dez. Das Mlkerbundssekretariat veröffent­licht einen Briefwechsel zwischen Dr. Stresemann und dem Borfitzenden der letzten Ratstagung, dem Chinesen Tscheng Lu. Stresemann bedauert in seinem Schreiben, daß durch die Berichterstattung ausländischer Blätter die Tätig­keit des Rats in der Behandlung des polnisch-litauischen Streits der Rat in eine falsche Beleuchtung gekommen sei. Er wolle feststellen, daß unter den Raksmitgliedern von An­fang an eine weitgehende Uebereinstimmung bestanden habe. Gerade die letzte Sitzung unter Tscheng Lus Vorsitz habe das Ansehen des Völkerbunds besonders erhöht. Tscheng Lu bestätigte in seinem Antwortschreiben die Auffassung Skrese- manns, namentlich daß die Somskagsfitzung das Ansehen des Völkerbunds erhöht habe. (Pariser Blätter hatten u. a. berichtet, der Rat habe seine Entschließung unter dem Druck Pilsudskis gefaßt.)

MIM RelchMg

Die Besoldungsvorlage

Berlin, 13. Dezember.

Zur zweiten Beratung des Besoldungsgesetzes macht Präs. Löbe darauf aufmerksam, daß die Vorlage bis Mittwoch abend verabschiedet sein müsse, da der Reichs­finanzminister sonst nicht mehr die Auszahlung vor Weih­nachten vornehmen könne.

Abg. Lucke (Wirtsch. Vereinigg.) beantragt, daß mit der Beamtenbesoldungserhöhung keine Erhöhung der Bezüge der Reichstagsabgeordneten verbunden sein solle. Präsident Löbe entgegnet, die Mehrzahl der Parteien wünsche eine gleichzeitige Erhöhung der Ab­geordnetenbezüge.

Berichterstatter Abg. Ouaatz (Dnat.): Im Ausschuß sei man einig gewesen, daß der ausgesogene Wirtschaftskörper Deutschlands zum Wiederaufbau des fremden Geldes be, dürfe. Die angeblicheVerschwendung" sei eine innere An­gelegenheit und dürfe mit der Durchführung des Dawes- vlans nicht verbunden werden. Die Entschädigungsange­legenheiten dürfen nicht Sache des Parteistreits sein; die Verwaltungsreform müsse sich nicht nur auf die eigentliche Verwaltung, sondern auch auf die Reichsbetriebe erstrecken. Die entstandenen Schwierigkeiten seien auf das Versagen der Weimarer Verfassung zurückzuführen. Sie habe die Klammer zwischen dem Reich und Preußen, die frühere Personalunion gelöst, habe die Lähmung Preußens ange­strebt, in der Erwartung, daß es im Reich aufgehen werde. Die Wirkung sei aber eine ganz andere gewesen: in Preu­ßen sei eine vollständige parteipolitische Parlament crisie- rung der Verwaltung eingetreten, und dieser Parlamen­tarismus stehe dauernd im Widerspruch zu der Zentral- instanz des Reichs.

Abg. Steinkopf (Soz.): Die Ministerzulage sei vom Ausschuß abgelehnt worden. Allerdings habe die Reichs­regierung erklärt, daß sie zu der Zulage doch gezwungen sei. wenn Preußen an der SOprozentigen Erhöhung der preußi­schen Ministerzulage festhalte.

Abg. Bender (Soz.): Die Behauptung sei unrichtig, daß die Sozialdemokratie aus Wahlrücksichten für die Be- foldungserhöhung der Beamten eintrete. Die Gehälter der unteren Beamten seien auch künftig viel zu nieder.

Abg. Laverenz (Dnat.): Seine Partei begrüße es, daß mit der Vorlage endlich ein der Beamtenschaft schon längst gegebenes Versprechen eingelöst werde. Im übrigen müsse bei den Reichsausgaben größte Sparsamkeit geübt werden.

Mrllemberg

Stuttgart, 13. Dezember.

Aenderung der Landesfürsorgeverordnung. Das Staats­ministerium hat dieser Tage den Entwurf eines Gesetzes zur Aenderung der Landesfürsorgeverordnung festgestelli. Dem früheren Ersuchen des Landtags entsprechend, wonach den Kriegsbeschädigten eine stärkere Bertretung in der Landesfürsorgebehörde gegeben werden soll, wird in dem Entwurf vorgeschlagen, die Landesfürsorgebehörde um zwei Mitglieder zu verstärken. Einem Antrag der Landes­fürsorgebehörde entsprechend soll gleichzeitig die Zahl der Mitglieder des Ausschusses, der die laufenden Geschäfte der Landesfürsorgebehörde besorgt, von vier auf sechs erhöht werden, wodurch es möglich wird, neben den Vertretern der früheren vier Landarmenverbände je einen Vertreter der freien Wohlfahrtspflege und der Fürsvrgebedürftigen zuzu­ziehen. Der Entwurf wird dem Landtag demnächst zu­gehen.

Handwerkskammer. Eine außerordentliche Vollversamm- Zms der Handwerkskammer Gtzittaart aeuebmiate nach

längerer Aussprache den Plan zur Wiederaufrichtüng der Landeswirtschaftsstelle für das württ. Handwerk AG. Syn­dikus Metzger gab einen Bericht über die Verhältnisse in der Verwaltung der Kammer, wonach neben der Neu­gestaltung des Kassen- und Rechnungswesens auch allge­meine Aenderungen vorgenommen werden sollen. Es han­delt sich hier namentlich auch um die Beitreibung vieler Rückstände und die Erledigung von Umlagebeschwerden. Ferner wurden die vorgeschlagenen Aenderungen im Per­sonal und in der Dienstordnung für die Angestellten der Kammer im wesentlichen angenommen. Ihre Besoldung richtet sich nach der Ordnung für die württ. Staatsbeamten. Auch weitere Anträge gelangten zur Annahme, wie z. B. die Lehrlingsordnung für das Buchdruckgewerbe, einige Satzungsänderungen usw.

Handelsschulwettbewerb. Bei einem Wettbewerb für einen Handelsschulneubau Ecke Rotebühl- und Rosenberg­straße hat das Preisgericht keinen ersten Preis verteilt. Je einen zweiten Preis in Höhe von 3000 Mark erhielten die Architekten Fritz Fischle, Prof. Wilh. Jost und Gustav Schleicher (Mitarbeiter Konstanty Gutschow), je einen drit­ten Preis in Höhe von 2000 Mark Stadtbaurat Professor Paul Schmitthenner, Dipl. Ing. Paul Trüdinger und Dipl. Ing. Hans Volkart (die beiden letzteren gemeinsam). Angekauft wurden mit je 1000<l zwei Entwürfe.

Die Spareinlagen bei der Städtischen Sparkasse haben im November um rund 1009 000 Mark zugenommen. Der Einlagenbestand betrug am 30. November 49 262 000 Mark, die Zahl der Sparkonten 88 556. Der Einlagen­bestand der Stüdt. Girokasse belief sich auf 55 963 000 Mark, die Zahl der Girokunden auf 16 938.

Unterrichkskurse im Hufbeschlag. Im Fall genügender Beteiligung finden an den Lehrwerkstätten für Hufschmiede in Heilbronn, Reutlingen und Ulm Unterrichtskurse von viermonatiger Dauer statt, die am 1. Februar 1928 vor­aussichtlich ihren Anfang nehmen.

Der Mord in der Königstraße. Von einem Augenzeugen wird derW. Z." über die Bluttat in der Königstraße in der Nacht zum Sonntag berichtet: Ein Bekannter des später ermordeten Maschinenbauschülers Robert Moser wurde etwa um 1,30 Uhr nachts von drei Männern und einem Frauenzimmer angesprochen, die von ihm Geld für Ziga­retten verlangten. Er gab eineist derselben 5 Pf., was den Zorn der Gruppe erregte. Er ging seines Wegs weiter, wurde aber von den vieren verfolgt und an der Ecke zur Stephanstraße gestellt. Die drei Männer hatten bereits Messer in der Hand. Einer von ihnen versetzte ihm drei Stiche in die Hand und in den Oberarm. Zufällig kam ein Reichswehrsoldat des Wegs, worauf das Weibsbild die drei Täter warnte. Sie zogen sich dann eilig zurück. Der Ver­letzte wurde von dem Reichswehrsoldaten wieder zur König- straße geleitet. Dort traf er eine Gruppe von 4 bis 6 jun­gen Leuten, die vom Hauptbahnhof herkamen und ihm be­kannt waren. Unter ihnen befand sich auch Robert Moser. Der Verletzte berichtete über den Vorfall, der große Er­regung hervorrief und sie eilten den Tätern nach, um sie festzustellen. In der Marstallstraße erreichte der Soldat die Bande. Als er den vermutlichen Täter packen wollte, rief das Weibsbild:Stich ihn". Der ledige Hilfsarbeiter, Oskar Geyer, der vermutlich auch jenen Herrn gestochen hatte, holte bereits zum Dolchstoß aus. Der Soldat versetzte ihm aber einen kräftigen Stoß auf den Arm. In diesem Augenblick erschien Moser mit seinen Freunden und versuchte seinerseits den gefährlichen Burschen zu packen. Sofort traf ihn der tödliche Messerstoß Geyers. Moser brach zusammen. Seine Freunde verfolgten aber den Täter in den Hof des Mar- stalls, wo sie ihm eine furchtbare Tracht Prügel ver­abreichten. Auf die Nachricht, daß Moser tödlich verletzt sei, eilten sie zu diesem zurück. Kurz darauf starb er. Als endlich die Polizei auf dem Platz erschien, konnte sie noch das Frauenzimmer festnehmen, die drei anderen waren ge­flüchtet; doch auch Geyer wurde bald festgenommen.

Vom Lage. Am Montag nachmittag zwischen 4 und 5 Uhr wurde eine 83 Jahre alte Frau, Pflegling des Bür­gerhospitals, beim Ueberqueren der Vahnhofstraße in der Nähe der Wolframstraße vom Kotflügel eines Autos erfaßt und zur Seite geschleudert. Die Frau erlitt einen Schädel­bruch und war sofort tob

Aus dem Lande

Malmsheim OA. Leonberg, 13. Dez. Leichenfund. Bei Aufräumungsarbeiten im hiesigen Schotterwerk wurde gestern in einer Tiefe von 40 Cm. das Skelett eines Man­nes gefunden. Wie lange dieses dort gelegen, wird die Untersuchung ergeben. Vielleicht handelt es sich um einen Arbeiter aus der Bahnbauzeit der 70er Jahre.

Bietigheim, 13. Dez. Aufwertung. Der Gemeinde­rat hat die Aufwertung der städtischen Obligationenschuld in Höhe von 20 Proz. beschlossen. Die Beträge sollen sofort bar zur Auszahlung kommen. Die Stücke sind fast ausschließ­lich im Besitz von kleinen Sparern.

Heilbronn, 13. Dez. Im Tod vereint. Der Vieh­händler Julius Manasse in Gemmingen ist am Samstag ge­storben. Am Totenbett sank seine Frau, vom Schlag ge- troffen, tot zusammen.

Baltmannsweiler, OA. Schorndorf, 13. Dez. Neue Aukolinie. Die Omnibuslinie SchorndorfEßlingen Plochingen hat am Dienstag ihren fahrplanmäßigen Betrieb ausgenommen.

Tailfingen OA. Balingen, 13. Dez. Todesfall. Am Sonntag morgen verschied im Alter von 80 Jahren Fabri­kant Konrad Maier zum Ochsen. Maier hatte an dem Er­blühen unseres Gemeindelebens großen Anteil und hat be­sonders an der Entwicklung der Tailfinger Trikotindustrie hervorragend mitgewirkt.

Strümpfelbach OA. Waiblingen, 13. Dez. Diszipli­narverfahren. Nach einem Erlaß der Ministerial- abteilung für Bezirks- und Körperschaftsbeamte ist gegen Schultheiß Kümmel hier, der bekanntlich seit Juni d. I. von seinem Amt als Ortsvorsteher enthoben ist, wegen ver­schiedener Vergehen in acht Fällen das Disziplinarverfahren eröffnet worden.

Vaihingen a. E 13. Dez. Frecher Ladendieb­stahl. Ein außerordentlich frecher Ladendiebstahl wurde am Samstag nachmittag in der Metzgerei zumLamm" ausgeführt. Der Dieb nahm aus der verschlossenen Laden­kasse, an der der Schlüssel steckte, das ganze Papiergeld, etwa 90 bis 100 Mark heraus, ließ aber das gemünzte Geld unberührt und verschwand dann. Die Bemühungen, den Täter zu fassen, waren bisher erfolglos.

Rottenburg, 13. Dez. Einstellung der Kraft­post Rottenburg Tübingen. Wegen dauernd schwacher Benützuna werden dis KräktvrMabrten. die Sonn­

tag abends und Montag morgens auf der Staatsstraße zwischen Tübingen und Rottenburg verkehren, künftig nicht mehr ausgeführt.

Nagold, 13. Dez. Autolinie Nagold Pfalz­graf e n w e i l e r. Die Bemühungen der Gemeinden Na­gold, Walddorf, Bösingen, Egenhausen und Pfalzgrafen­weiler um eine Autolinie NagoldPfalzgrafenweiler haben einen Erfolg gezeitigt. Die Oberpostdirektion übernimmt die Autolinie. Die Autolinie soll schon am 21. Dezember er­öffnet werden.

Conweiler, OA. Neuenbürg, 13. Dez. InderTrun- kenheit tödlich verunglückt. Im nahen Langenalb verursachte der etwa 20 Jahre alte Sohn des Waldmeisters Karl Geiserl gelegentlich einer Aufführung des dortigen Musikvereins Störungen in angetrunkenem Zustand und verließ, zur Ruhe verwiesen, in aufgeregtem Zustand das Wirtslokal. Da er Anlage zur Schwermut hat, folgte ihm sein Vater. Er schlug den Weg nach Ittersbach ein, klet­terte an einem elektrischen Eisenmasten empor Und fiel plötzlich, ehe sein ihm nacheilender Vater es verhindern konnte, von dem Masten herunter, wobei er tödliche Ver­letzungen erlitt.

Schramberg, 13. Dez. Das neue kath. Vereins­haus. Die kath. Vereinshaus G. m. b. H. hat in Jahres­frist an Stelle der alten Gebäulichkeiten ein stattliches Ver- einshaus gebaut. Der Saal faßt etwa 1200 Personen. Das Haus soll eine Stätte zur Pflege der Musik sein und es soll Raum bieten für Versammlungen, Theateraufführungen und dergl. Die Baukosten betrugen 180 000 Mark.

Laupheim, 13. Dez. Tödlicher Unglücksfall. Am Samstag abend wollte die Ehefrau des Flaschnermeisters Rupert Spleis ausgehen, um Milch zu holen. Wenige Schritte von ihrem Haus entfernt wurde sie von einem auswärtigen Radfahrer angefahren. Frau Spleis ver­mochte sich noch allein in ihre Wohnung zu begeben, ver­starb aber nachts 1412 Uhr vermutlich an inneren Ver­letzungen.

Fleischwangen OA. Saulgau, 13. Dez. Hohes Alter. Jubelpriester Pfarrer a. D. Sterk hier tritt mit dem 14. Dez. in das 94. Lebensjahr ein. Wohl ist der ehrwür­dige Priestergreis infolge von Blindheit an sein Heim ge­bunden, aber sonst ist er noch bei verhältnismäßig guten Geisteskräften.

Ravensburg. 13. Dez. Von einem Wolfshund an gefallen. Auf der Straße zwischen Ravensburg und Weingarten wurde eine Frau von einem Wolfshund angefallen. Der Hund warf sie zu Boden, zerriß ihr die Kleider und fügte ihr so schwere Bißwunden zu, daß sie sich in ärztliche Behandlung begeben mußte. Der Besitzer des Hundes konnte noch nicht sestgestellt werden.

Vaienfurt, OA. Ravensburg, 13. Dez. Angefahren. Gestern wurde ein 72jähriger hiesiger Bürger von einem Motorradfahrer in der Nähe des Bahnhofs angesahren. Der alte Mann hatte die Ueberlegung verloren und war dem Motorrad direkt in den Weg gelaufen. Er brach den Achselsteg und den linken Fuß. Er wurde ins Kranken­haus überführt.

Liggersdors in Hohenz., 13. Dez. Schwerer Unfall. Der 20 I. a. Ludwig Müller sollte am Sonntag abend eine Kuh für einen Viehhändler auf den St. Nikolausmarkt nach Pfullendorf bringen. Unterwegs wurde das Tier stör­risch und überrannte den Burschen, der schwer verletzt wurde und nach dem Krankenhaus überführt werden mußte.

Aus dem Allgäu, 13. Dez. Ueber 20000 Mark unterschlagen. Die Kriminalpolizei Kempten ver­haftete den Geschäftsführer der Geschäftsstelle Kempten der Zweigstelle Nürnberg der Raiffeisenbank Berlin A. G. Rudolf Faißner wegen Unterschlagung von Geldern der Bank seit dem Jahre 1925. Die Hohe der bisher fest­gestellten veruntreuten Summe beträgt 20 000 Mark. Es handelt sich hierbei um Beträge von verschiedenen Dar­lehenskassenvereinen, die der Raiffeisenbank angeschlossen sind, die Faißner vereinnahmte und für sich behielt. Der 38 Jahre alte Verhaftete ist feit 14 Jahren bei der Bank in Stellung und war bereits vorher sieben Jahre bei der Zweigstelle Nürnberg beschäftigt.

-

Säten

Karlsruhe, 13. Dez. Beim Rangieren eines Güterzuges im Bahnhof Flehingen entgleisten Montag vormittag drei Wagen, wodurch beide Hauptgleise gesperrt wurden. Der Personenverkehr wurde durch Umsteiger» aufrecht erhalten, bis gegen 2 Uhr der eingleisige Verkehr wieder ausgenom­men werden konnte. Um 4 Uhr waren beide Gleise wieder befahrbar. Personen kamen nicht zu Schaden. Der Sach­schaden ist unerheblich.

Pforzheim. 13. Dez. Auf der Auerbrücke stürzte am Samstag abend der 50jährige Schuhmacher Albert Höpfer plötzlich tot zusammen. Er hatte einen Schlaganfall er­litten.

Mannheim, 13. Dez. Sonntag vormittag wurde bei der Reiß-Insel eine unbekannte weibliche Leiche aus dem Rhein gekündet. Es handelt sich um eine 28- bis 30jährige Frau, die erst kurze Zeit sich im Wasser befunden haben dürfte.

Singen a. H., 13. Dez. Die bei der Firma ten Brink, Baumwollspinnerei und Weberei in Arten, in deren Filial- fabrik in Volkertshausen beschäftigte Arbeiterin Zitta Fr ik kann auf ihr 50jähriges Arbeitsjubiläum zurückblicken.

Seefelden bei Müllheim, 13. Dez. Auch de rdritte Wahl­gang zur Bürgermeisterwahl verlief hier ergebnislos. An der Wahl beteiligten sich diesmal nur 75 Wähler, das sind kaum 20 v. H. von über 600 Einwohnern. Der Regierung bleibt es nun überlassen, einen Bürgermeister für See­felden zu ernennen.

Konstanz i. D., 13. Dez. Am Freitag wurde aus dem Rhein eine männliche Leiche gelandet, die schon längere Zeit im Wasser gelegen haben mußte. Auf Grund des Vorgefundenen Grenzpassierscheins konnte der Tote als ein 40 Jäher alter verheirateter Walzer aus Kreuzlingen fest­gestellt werden, der dort seit dem 30. Oktober d. I. ab­gängig war. Er dürfte den Tod freiwillig gesucht haben. Am Sonntag nachmittag ereignete sich auf der Land­straße zwischen Wollmadingen und Hegne ein schweres Motorradunglück. Die auf einem neuen Motorrad von einer Ausfahrt heimkehrenden Obergefreiten Berger und Link von der 1. Kompagnie des Konstanzer Reichswehrbataillons stürzten aus bis jetzt noch unaufgeklärter Ursache so unglück­lich vom Rad, daß beide mit schweren Schädelbrüchen ins. Konstanzer Krankenhaus eingeliefert werden mußten.