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lichen Kundgebung voraus geht eine Landesausschußsitzung, bei der Landtagsabg. Schees Uber das ThemaPolitische, wirtschaftliche und steuerliche Zeit- und Streitfragen" sprechen wird. Abg. Schees wird insbesondere auch auf das gegenwärtig aktuelle Thema der württembergischen Gewerbesteuer zu sprechen kommen. Die Nachmittags­versammlung ist öffentlich. ^

keine Aufhebung der Nachgebühr bei ungenügender Freimachung. Das Reichspostministerum teilt zu den An­regungen auf Wegfall der Nachgebühr, die für unzureichend freigemachte Briefsendungen erhoben wird, mit: Die Frage der Nachgebühren ist durch den Weltpostoertrag für sämt­liche Länder des, Weltpostvereins bindend geregelt. Hier­nach ist für nicht oder unzureichend freigemachte Brief­sendungen eine über den einfachen Fehlbetrag hinaus­gehende Nachgebühr zu erheben. Die Deutsche Reichspost ist daher rechtlich nicht in der Lage, eine von dieser Bestim­mung des Weltpostvertrags abweichende Regelung der Nachgebührenfrage selbständig zu treffen.

ep. Rationalisierung der Sozialpolitik. Es ist bekannt­lich eine bedauerliche Folge der Rationalisierung in der Wirtschaft, daß Angestellte und Arbeiter, die das 40. Le­bensjahr überschritten haben, oft nur unter größten Schwie­rigkeiten sich noch eine Stellung erhalten können. Viele aber, die in ihrer Leistungsfähigkeit so weit beschränkt sind, daß sie den Anforderungen des allgemeinen Arbeitsmarktes nicht mehr genügen können, dabei aber doch nicht Invalide im Sinn des Gesetzes sind, haben keine Ansprüche auf Renten. Oft ergeben sich für die Betroffenen auch daraus besondere Schwierigkeiten, daß verschiedene Stellen der So­zialversicherung über die Arbeitsfähigkeit oder Arbeitsun­fähigkeit widersprechende Urteile abgeben. Der Wille der Arbeitsämter, diesen Notleidenden zu helfen, scheitert daran, daß es einfach unmöglich ist, Arbeitsbeschränkte in größerem Umfang unterzubringen. Angesichts dieser Tatsachen ist es verständlich, wenn heute von erfahrenen Praktikern der So­zialhygiene die Forderung nach einer Reform auch des Aufbaues der Sozialversichermung und der Sozialpolitik erhoben wird. Sie fordern eine Revision für den Begriff der Invalidität, nicht Steigerung der sozialpoli­tischen Lasten, aber Anpassung der Versicherungen an die veränderte Wirtschaftslage durch Vereinfachung der sozialen Fürsorge, ihre Befreiung von überflüssiger Bürokratie und stärkere Arbeitsgemeinschaft der sozialen Fürsorgestellen. Der Leitgedanke dieser Anregungen wird von einer führen­den Berliner Zeitung in die Worte gefaßt:Rationali­sierung der Wirtschaft verpflichtet! Erhöhte Produktion ist nur möglich mit erhöhter Sozialpolitik, rationalisierte Güterwirtschaft ist unmöglich ohne rationalisierte Menschen- ökonomie."

Aus der Nachbarschaft.

Neuenbürg, 13. Okt. Zwecks Ausstellung von Arbeit­gebervertretern für die Wahl des Ausschusses der Allgem. Ortskrankenkasse hatten sich auf Einladung des Gewerbe­vereins die Vertreter der Gewerbevereine von Birkenseld, Calmbach> Herrenalb, Höfen, Schömberg und Wildbad im Schiff" zusammengefunden, außerdem ein Vertreter des Landw. Bezirksvereins. Der Vorstand des Gewerbever­eins, Fabrikant Gollmer, begrüßte die Erschienenen und gab den Zweck der Zusammenkunft bekannt, durch Ein­reichung eines einheitlichen Wahlvorschlags eine sehr kost­spielige Wahl zu vermeiden. Nach gründlicher Aussprache, welche die Namen der Kandidaten und die Zahl der Ver­treter der einzelnen Vereine zum Ziel hatte, einigte man sich dahin, eine von sechs ständigen und zwölf Ersatzmän­nern festzusetzende Liste aufzustellen, ebenso die Zahl der Vertreter, welche den betreffenden Vereinen zugestanden werden. Die Vertreter haben sich nun mit ihren Ver­einen zu besprechen und das Ergebnis bezw. die Namen der Vertreter, enthaltend Vor- und Zuname, Geburtstag und Jahr und Wohnort, spätestens bis Montag, 17. Okt., an Fabrikant Gollmer einzureichen. Bei der Auswahl der Vertreter war man bemüht, Männer aus allen Berufs­kreisen heranzuziehen.

Kleine Nachrichten aus aller Mell

Der Berliner hochbahnersireik hat nur einen Tag ge­dauert. Die Verhandlungen vor dem Schlichter führten zu einem Vergleich.

Die spinale Kinderlähmung. In Klingenberg (Ostpreußen, Kreis Braunsberg) sind drei Kinder im Alker von 2 bis 6 Zähren an Kinderlähmung gestorben, vier weitere sind er­krankt- 3n Sachsen scheint die Seuche ihren Höhepunkt überschritten zu haben, doch werden immer noch vereinzelte neue Fälle gemeldet.

Zn Rumänien hak die Kinderlähmung eine solche Ver­breitung gefunden, daß Kindern der Besuch von Theatern usw. verboten wurde. Viele Schulen sind geschlossen.

Eine Fälscherwerkskatt für Rentenmarkscheine und Fahr­karten der Hoch- und Stadtbahn wurde in Berlin entdeckt Die Fälscher wurden verhaftet. ^

Verunglückte Lotterieziehung. Die letzte Ziehung der norwegischen Klassenlotterie ist für ungültig erklärt worden, weil nicht alle Nummern bei der Ziehung vorhanden waren. Die Ziehung soll gelten für die mit Gewinnen gezogenen Nummern. Zm übrigen soll eine Sonderziehung stattfinden.

Schwere Beschuldigungen gegen einen Großindustriellen.

Auf Grund Strafanzeige der Graz-Köflacher Eisenbahn-AG. wurde der steirische Großindustrielle Dr. Wutte verhaftet, der bis vor kurzem Vorsitzender der Gesellschaft gewesen war. Wutte hatte nach der Anzeige den Entschädigungs­betrag von 870 000 Schilling (522 000 den die öster­reichischen Bundesbahnen an die Eisenbahngesellschaft und die Bergbau-AG. zu leisten hatte, vom Bundesstaat ein­gefordert und auf ein besonderes Konto der Wiener Bank Pojatzi u. Co., deren Inhaber Wutte und seine beiden Schwäger sind, übertragen lassen. Die beiden Gesellschaften hatten in den letzten zwei Jahren große Bilanzverluste ge­habt, die nach der Anklage hauptsächlich Wutte und einige andere Beauftragte verschuldet haben. Wutte wird u. a. weiter beschuldigt, daß er von der dritten Kapitalserhöhung der Gesellschaft im Betrag von 144 Millionen Schilling nur 20 Millionen der Gesellschaft zugeführt habe.

Sonderbares Doppelleben. Zn Florenz erregten schon seit einigen Zähren, zwei Frauen die Aufmerksamkeit der Bevölkerung. Die eine war eine alte einäugige verkrüppelte Bettlerin, die sich mühsam an einem Stock durch die Straßen schleppte und besonders in der Nähe großer Hotels und Kaffeehäuser, wo die reichen Amerikaner und Engländer verkehren, in Lumpen gehüllt, ihre Gaben sammelte, die ge­wöhnlich reichlich flössen. Die zweite Frau war jung und schön und fiel abends in den feinsten Hotels durch ihre Eleganz auf. Vor einigen Tagen wurde nun die alte Bett­lerin von einem Auto angekabren und verlebt, so daß man sie in ein Krankenhaus verbringen mußte. Der Arzt stellte erstaunt fest, daß die Frau weder einäugig noch verkrüppelt

und auch nicht alt sei- Bei einem Verhör stellte sich heraus, daß die alte Bettlerin und die junge elegante Dame eine und dieselbe Person sei.

Ein alkgriechischer Tempel aufgefunden. Bei Ausgra­bungen in der Nähe von Neapel wurde ein griechischer Tempel aus dem fünften Jahrhundert v. Ehr. entdeckt, der hinsichtlich seiner Ausmaße alle bisher bekannten Bauwerke dieser Art übertrisft. Die Umstände deuten darauf hin, daß sich an dieser Stelle der Sitz der unter dem Namen Eleaten bekannten Philosophenschule befand. Außerdem wurden eine gleichfalls aus vorchristlicher Zeit stammende Straße, sowei zwei weitere Tempel und Reste einiger Häuser frei­gelegt.

Winker auf dem Balkan. Seit drei Tagen wütet an der Ostküste der Adria ein schwerer Sturm. Zn Montenegro liegt an vielen Orken der Schnee einen halben Meter hoch.

Wirbelsturm in Arkansas. Im Staat Arkansas wurde das Dorf Bell durch einen Wirbelsturm großenteils zerstört und die Ernte vernichtet. Vier Menschen kamen ums Leben, viele wurden schwer verletzt.

Es gibk noch Richter in Amerika. Unter der Präsident­schaft Hardings hatte der amerikanische Großkapitalist Sinclair durch Bestechung die Ausbeute weiter Strecken der staatlichen Erdölgebiete zur Ausbeute zugewiefen er­halten. Später focht jedoch die Regierung Cootidges den Ueberlaffungsvertrag an, weil der Staatssekretär Hardings, Fall, der den Vertrag mit Sinclair abgeschlossen hatte, ebenso wie verschiedene andere Vertraute Hardings von Sinclair mit hohen Summen bestochen worden waren. Der Prozeß dauerte jahrelang und Sinclair und Fall setzten ihre ganze Geldmacht und sonstige Einflüsse ein, um eine Niederschlagung des Prozesses oder ein für sie günstiges Ur­teil zu erreichen. Der Oberste Gerichtshof hat nun am 10. Oktober entschieden, daß der Vertrag zwischen Fall und Sinclair moralisch verwerflich und daher ungültig sei; Sin­clair hat alle erschlichenen Ländereien, die einen Umfang von einigen tausend Geviertkilometern haben, sowie alle Erdölgerechtsaws an den Staat zurückzugeben.

Me prophetische Quelle. Nach alten schwedischen Volks­sagen hak eine Quelle in der Nähe von Altorp (schweb. Provinz Dalsland) die Eigenschaft, daß sie Kriege an- zeigen kann. Für gewöhnlich ist die Quelle ohne Wasser, steht aber ein Krieg in Sicht, so beginnt das Wasser zu fließen. Das letzte Mal sprudelte im Zuli 1914 das Wasser hervor. Seitdem war die Quelle wieder versiegt. Zn den letzten A^>en aber kam Wasser zum Vorschein, und die Leute glMien fest, daß dies eine Vorbedeutung für einen bevorstehenden Krieg sei.

> Der Fluch eines Dorfes

Roman von L. Hanson.

10. Fortsetzung Nachdruck verboten

Dann aber, erst zögernd, vielleicht von Langeiveile gemeistert, fing Magdalena an, der Mutter zu Helsen, dann der Tochter des Hauses, der sanften Emma und zeigte sich zu allen Arbeiten sehr geschickt. Bald setzte sie ihren Stolz darein, den Bauernmädchen in Fertig­keit bei den Feldarbeiten gleichzukommen. Und in der Tat, sie blieb in den letzten Monaten nicht mehr hinter den flinkesten und geschultesten Erntearbeiterinnen zurück. Ihrem Äußeren nach glich Magdalena immer mehr einem Lanömädchen, zumal sie in letzter Zeit in den Kleidern der verstorbenen Frau Hammaus, die in Fülle nun schon Jahre hindurch ungenutzt im -» Schranke hingen, zur Arbeit ging. Hammaus schmun­zelte verstohlen, wenn die schwarzhaarige Schöne so eifrig zum Felde eilte und es den andern im Flciße Mvor tat. Sie mochte bleiben, solange sie mochte, wenn sie sich nur nützlich machte. Und dann: es über­lief ihn manchmal so heiß, so ein eigentümlich Gefühl überkam den ringenden, gierigen Arbeitsmenschen wenn Magdalena ihn ansah mit durchdringendem Feuerblick. Solch eine Weibsgestalt, die konnte etwas leisten! Der Wille, der in ihr herrschte! Wenn seine Frau, diese langsame, bedächtige, so gewesen wäre, dann wäre er heute weiter voran als so!

Ein trüber Regentag war's heute und die Feld­arbeit ruhte. Frau Maurer hatte sich mit einer Hand­arbeit auf ihr Zimmer begeben. Die Tochter saß ihr gegenüber am Fenster, dessen Ausblick an den Wirt­schaftsgebäuden vorbei ans den großen, parkühnlichen Garten ging. Die ersten gelbgrünen Blätter gingen sanft mit dem Regen nieder. Magdalena sah, in Träumen verloren, ihrem Spiele zu. Ein schwacher .Strahl d. Sonne brach durchs Gewölk und erhellte das

Fenster auf Minutenlänge. Die Mutter sah zur Toch­ter hin. Wie das Mädchen dasaß im Streiflichte der sinkenden Sonne es war eine wirkliche Schönheit. Die große, gliederstarke, doch ebenmäßige Gestalt, der schöne Kopf mit dem vollen, schwarzen Haare und der weißeil, etwas gelblich scheinenden Haut, der üppige schöngeformte Mund und die Glutaugen alles mahnte an innige Vermählung germanischen und süd­lichen Blutes man mußte fast an Zigeunerblut glauben.

Ja ja, Mutter!" seufzte Magdalena auf,nun werden die trüben Tage angchcn! Im Sommer war's ja so schön, doch ich glaube im Winter halte ich's hier nicht aus. Das überstille Dorf, ich spüre es schon jetzt, das hat kein Leben für mich. Meine Natur . . ."

Deine Natur ...! Kind laß dich nicht von deiner Natur wieder Hinreißen! Du kennst die Stadt zur Genüge. Sei mir nicht dumm! Hier kannst du dein Glück machen mit Leichtigkeit. Deine größte Jugend ist hin, und . . ."

Oho Mutter, mach' keine Geschichten! Ich bin jün­ger und stärker als je!" Die Tochter lachte.

Das wohl! Doch du bist zweiundzwanzig Jahre, merke es und was ich dir sage: hier bleibe! Es kann etwas werden, hier ist etwas zu Hause!"

Ich verstehe dich nicht,, Mutter, ich kann doch nicht hier bleiben."

Siehst du denn nichts? Du bist doch sonst nicht so schwerfällig! Hammaus wendet kein Auge von dir, solange er dich sieht."

. Magdalena lachte laut auf:Der alte Hammaus! Er könnte mein Vater sein. Sorge, daß es niemand hört, Mutter! Da wäre mir ein anderer doch lieber."

Ein anderer und wer? Vielleicht der schöne Erzieher dort oben bei dem Kommerzienrat?"

Ach, laß die Geschichte, Mutter, sein wie sie wollen, ich will Freiheit, Freiheit!"

Freiheit, Mädchen, Dummheit! Du hattest schon

zu viel Freiheit ich weiß! Weg mit der Vergangen­heit, hier kennt sie niemand! Sorge für unsere Zu­kunft, an dir liegt's! Solch eine Wirtschaft wie hier, wo findest du sie wieder? Du weißt doch, kannst mich nicht täuschen, viel zu viel von der großen Welt da draußen. Du bist schön und geliebt und umschmei­chelt, solange du jung bist. Bist anderen zum Ver­gnügen da! Eines schönen Tages bist du neben und alles verachtet dich und kennt dich nicht mehr. Denke daran!"

Ach Mutter, du sprichst blödsinnig. So ein ver- huzelter, alter Mann! Ich glaube auch Hammaus selbst denkt nicht daran."

Lehre mich die Welt nicht kennen, Magdalena! Er denkt an dich. Jst's denn so unnatürlich? Du dankst mir's später, daß du seine Frau wurdest. Daß du dich und mich, die wir doch rein garnichts haben, vor Not bewahrt hast. Er ist ein Mann, der etwas will, etwas erringt. Recht gut so: was er herbeischafft, brauchst du nicht hereinzubringen. Er hat noch viel vor. Von seinen Plänen sagte er mir dieser Tage: er ist gelernter Metzger und will in den ersten Wochen einen Laden aufmachen. Dann trägt er sich mit dem Gedanken, nebenbei Gastwirtschaft zu betreiben. Den Antrag hierzu hat er schon eingereicht. Die Räume passen, und: sind wir beide nicht das geeignetste Per­sonal? Geld will er sehen und verdienen, Geld, Geld! wie er sagt. Er hat recht, wir wollen es auch! Du bleibst hier! Fort mit den armen, .immer wechseln­den Leben! Ich bin's satt und gerade hier ist Zu­kunft!" i

Ja, hier ist Zukunft. Wenn man drinnen steckt, ist's zu spät. ' Dann heißt's schaffen und schaffen wie eine dreckige Dienstmagd. Ich sehe ja, wie die Emma, seine eigene Tochter, schaffen muß. Eine Zeitlang geht's einmal, ist's eine Lust, doch dann ..."

(Fortsetzung solatJ