Reichs k'uratori um für Technik!» d er Land- wirtschaftumgewandelt, das als zusammenfassende Stelle für die technischen Aufgaben in der Landwirtschaft dienen soll, und eine ausgedehnte Selbstverwaltung erhalt. Nach der neuen Satzung ist der Zweck des Reichskuratoriums, die Ausgestaltung, Verbreitung und Nutzbarmachung aller technischen Einrichtungen, Verfahren und Hilfsmittel zur Steigerung der wirtschaftlichen Erzeugung in Land- und Forstwirtschaft, wie im Garten-, Obst- und Weinbau zu fördern und als beratende Stelle dem Reichsernährungsministerium in allen technischen Fragen zu dienen. Um alle nutzbaren und zur Mitarbeit willigen Kräfte des deutschen Volkes hcranzuziehen, werden zu Mitgliedern des Reichskuratoriums hervorragende Persönlichkeiten aus der unmittelbar beteiligten Landwirtschaft, Landmaschinen- industrie und landwirtschaftlich-technischen Wissenschaft, sowie aus Kreisen der sonstigen Volkswirtschaft, der Arbeitnehmer, des öffentlichen Lebens und des Parlaments und der Presse berufen werden.
66. Katholikentag
Dortmund, 7. Sept. Die dritte und letzte öffentliche Versammlung des Katholikentages begann gestern nachmittag mit einer Rede des Landessekretärs des Volksverems, Dr. G e h e n y - Stuttgart, über «Weihe und Vergeistigung des nationalen Gedankens". Diese Gedankengänge baute in seinem Vortrag «Die kulturelle Einigkeit der deutschen Katholiken" llnive'rsitä'tsprofessor Dr. Beyerle weiter aus. Die Schlußrede hielt der Vorsitzende Stegerwald. Er kam auf die Aufgaben zu sprechen, die dem Katholizismus noch bevorstehen. Der Vorkriegskatholizismus habe sich stark an den Aukoritäksbegriff angelehnk. Nach dem Krieg habe man schnell den Weg zu einer neuen Staatsform und zu einer neuen Generation gefunden. In dem neuen Staat müßten die Katholiken ihre Grundsätze weitgehend und nach- drücklichst zu verwirklichen suchen. Der Katholizismus verlange universelles Denken. In Deutschland habe man immer mehr daS universelle Denken verlernt. Die Katholiken dürften sich in dem Pflichtgefühl, aus dem Staat etwas Großes zu machen, von keiner Seite überbieken lassen.
Neue Nachrichten
kabinettssihung am Samstag
Berlin, 7. Sept. Die nächste Sitzung des Reichskabinetts ist auf kommenden Lmmstag anberaumt worden. Ob die außenpolitischen Fragen behandelt werden können, hängt von der Entwicklung der Dinge in Genf ab.
Reichsfinanzminister Dr. Köhler wird in nächster Woche in Magdeburg über die Reform der Beamtenbesoldung sprechen.
Nach einer Zeitungsmeldung weiden die Finanzminister der größeren Länder am 8. September mit dem Reichsfinanzminister eine Aussprache über die B e a m t e n b e s o l- dung haben.
Hochverraksprozeß
Leipzig, 7. Sept. Vor dem Ferienstrafsenat des Reichsgerichts begann ein größerer Hochoerratsprozeß gegen süddeutsche Kommunisten. Angeklagt sind der Maurer Emil Seyfried, der Maschinenschlosser Robert Müller aus Calmbach und acht Genossen aus Pforzheim und Stuttgart. Sie werden beschuldigt, im Jahr 1923 in Calmbach größere Mengen Sprengstoff gestohlen zu haben, um sie der militärischen Leitung der Kommunistischen Partei zuzuführen. Außerdem haben sie sich wegen Verleitung zum Hochverrat, Vergehen gegen das Republikschutzgesetz und wegen unbefugten Waffenbesitzes zu verantworten. Die Angeklagten sind geständig, 90 Kg. Sprengstoff gestohlen zu haben. Die Verhandlung wird voraussichtlich mehrere Tage dauern.
Württemberg
Stuttgart, 7. September. Besprechung mit dem Neichsernährungsminister. Am Freitag, den 9. September, vorm. 10 Uhr, findet im großen Sitzungssaal des Wirtschaftsministeriums aus Anlaß der Anwesenheit des Reichsministers für Ernährung und Landwirtschaft. Schiele, ein Empfang des Reichsernährungsministers für die Vertreter der württ. Landwirtschaft, insbesondere der Milchwirtschaft statt.
Die Winbeggvauerin.
Noman aus dem Hochtal von Wolfgang Kemter.
Copyrighi bh Greiner ä Comp., Berlin W 30-
Nachdruck verbalen
22. Fortsetzung.
„Ist recht, daß mir dös gsagt hast, Bartl. Kannst di verlassen auf mi." ^
„Tanke dir, Hans, jetzt geh i noch zum Palmhofer aussi. Der hat an Wachhund zu verkaufen, den bring t euch morgen aufsi aufs Windegg. Man weiß nie, zu was er gut ist."
„Dös ist gescheit. A guter Hund ist oft mehr wert, wie der stärkste Mann. Alsdann, t mach mi gleich auf oen Weg."
Mit einem Händedruck schieden die beiden Männer...
T«er Palmhofer war ein lediger Bauer, mit zwei Schwestern bewirtschaftete er einen der ältesten Höfe von Schönwald. Nebst seiner Bauernarbeit fand der Palm- Hofer feine Freude daran, gute Wachhunde zu züchten und abzurtchien.
Als er erfuhr, was den Jäger herbetgeführt hatte, da ließ er einen dnrchoringenden Pfiff erschallen, woraus alsbald zwei riesige deutsche Doggen in langen Sätzen um das Haus herum gesprungen kamen.
„Dö sind beim letztjährigen Wurf," erklärte er, die beiden Tiere, die sich an ihn herandrängten, ''Aeichelnd, „gute Ttere, wachsam und treu. Bet Tag tuns koan Kind was, aber in der Nacht find scho höllisch scharf. Den Tyras könntest haben, den anoern kriegt der Schneider von Steinberg."
Aus Bartls Befragen nannte der Palmhofer den Preis, und Bart! zahlte, ohne zu feilschen.
„Morgen in der Früh hol t den Hund ab, Palmhofer, er kommt nämttch aufs Windegg. Die Brigitta möcht sa an Wächter."
„GlanbS eh, da heroben in der Einöd. Na, i wünsch Glück, der Hund ist recht."
> Bart! ging. —
- Lukas Leukner war noH nicht nach Haufe gekommen. Bartl kalt den Lnecbten im Stall, wartete nach dem
Stuttgart 7. Sept. Tagung der Württ. Verwaltungsbeamten. Der Verein Württ. Verwal- . tungsbeamten hält seine Landesversammlung am Sonntag, den 30. Oktober, im Konzertsaal der Liederhalle in Stuttgart. Am Samstag 29. Oktober findet die Sitzung des Landesaus- schusses und am Sonntag vormittag eine Versammlung der Fachgruppe der Staatsbeamten statt.
Stuttgart, 7. Sept. Herb st Übungen der Reichswehr. Am 8. September wird das Grenadierbataillon zu den Regimentsübungen im Gelände zwischen Münsingen und Ehingen und den anschließenden Divisionsübungen abbefördert. Die Rückkehr in den Standort erfolgt am 20. September. Teile- des Bataillons werden bis zum 30. September an den Uebungen der 3. Kavallerie-Division und den großen Manövern in Westfalen teilnehmen.
Manöver der 5. Division. In der Zeit vom 15. bis 17. September finden auf dem Truppenübungsplatz Münsingen die-Manöver der 5. Division statt. Am 16. September findet abends ein großer Zapfenstreich statt, wozu die Staats- präsid-enteN"derjenigen Länder, deren Truppen an den Dr- Visionsmanövern teilnehmen, eingeladen worden sind. Am 17. September finden die Manöver ihren Abschluß mit einem Parademarsch vor dem General der Infanterie, Reinhardt.
Der Württ. Lehrerverein gegen den Reichsschulaesch- Entwurf. Der Württ. Lehrerverein erhebt in einer Erklärung Einspruch gegen den dritten Reichsschulgesetzentwurf und lehnt ihn ab. weil er die Schulorganisation verschlechtere, die Kosten für die Schule unnötig vermehre, die Leistungen der Schule herabfetze und jeden Schulfortschritt verhindere.
Beleidigung durch die Presse. Wegen Beleidigung des deutschnationalen Landtagsabgeordneten Dr. Hölscher in Ulm durch Artikel im „Beobachter" wurde der demokratische Parteisekretär Hopf vom Schöffengericht Stuttgart zu 150 Mark Geldstrafe eventl. 10 Tagen Gefängnis verurteilt. Das Urteil ist auf Kosten des Angeklagten in verschiedenen Zeitungen zu veröffentlichen.
Süddeutsche Hausbesiherkagung. Am Samstag 10. und Sonntag 11. September findet in den Sälen des Bürgermuseums eine Südd. Hausbesitzertagung statt, in der die Vertreter der Hausbesitzer-Verbände Badens, Bayerns, Hessens und Württembergs gemeinsam zu der geplanten Erhöhung der Eebändeentschuldungssteuer und der Wohnungszwangswirtschaft Stellung nehmen werden.
Cannstatt. 7. Sept. Altertumsfund. Beim Kies- baggern bei der Hofener Straße unterhalb des Viadukts wurde IN etwa 6 Meter Tiefe ein Bronzefchwert gefunden. Nach dem Urteil der Sachverständigen vom Landesamt für Denkmalpflege stammt der Fund aus der mittleren Bronzezeit und dürfte ein Alter von etwa dreitausend Jahren haben. Das Sckwert wurde der Altertümersammlung in Stuttgart überlassen.
Aus dem Lande
Fellbach, 7. Sept. Gemeindefragen. Der Gemeinderat beschloß ab 1. Oktober d. I. die Aufhebung der Woknunaszwangswirtschaft. Gleichzeitig wurde der Beschluß gefaßt, das der Gemeinde gehörende Baugelände an der Hofmauer mit etwa 40 Wohnungen zu überbauen. Ferner wurde beschlossen, bei der ev. Gemeinde zu beantragen, das freie Gelände bei der ev. neuen Vaulvskircbe in eine oi'ent- licbe Anlage verwandeln zu wollen. Die Gemeinde ist bereit, sich an den dadurch entstehenden Kosten zu beteiligen.
Zuffenhausen. 7. Sept. Von einem Auto überfahren. Gestern nacht wurde ein hier in Stellung befindliches Mädchen namens Schellkopf in Feuerbach von einem Auto angefahren und schwer verletzt.
Geisingen OA. Ludwigsburg, 7. Sept. Strychninvergiftung von Enten. Hier sind fünf Enten des Landwirts Paul Geiger durch Strychninvergittung verendet. StrychninweAen war in dem Orisbach geworfen worden, in dem sich die Enten mit Vorliebe aufhalten.
Freudenkal OA. Besigheim, 7. Sept. Die Böschung hinunter. Eine Gesellschaft von vier Personen, die von der Kleebronner Kirchweih in einer Kutsche nncb Freudental fahren wollte, um hier den Anschluß an den Postkraftwagen zu erhalten, fuhr unterweas die Böschung hinab, wobei der Wagen umstürzte. Ein Insasse brach dobei den Arm und mußte ins Krankenbaus verbracht werden. Die anderen kamen mit leickteren Verletzungen davon.
Benningen OA. Leonberg, 7. Sept. Tödlicher Insektenstich. Der 48jährige Bäcker Wilhelm Stoll von hier wurde dieser Tage von einem Insekt gestochen. Er schenkte dem Stich wohl keine Beachtung, so daß Blutvergiftung eintrat. Trotzdem die sofortige Ueberführung nach Stuttgart zur Operation veranlaßt wurde, ist der im schönsten Alter stehende Mann am Montag gestorben.
k'rchhetm n. B.. 7. Sept. Motorrad Unfall. Ach der Straße Bönnigheim—Kirchheim stürzte der 23jäbrige Architekt Erwin Hauck von hier mit dem Motorrad und erlitt hiebei eine schwere Gehirnerschütterung.
ep. Maulbronn, 7. Sept. Kirchliche Fretz eit. Die Freie Volkskirchliche Vereinigung veranstaltete in den letzten
8 Tagen hier eine von kirchlichen Kreisen aus den verschiedensten Gegenden des Landes besuchte Freizeit. Die Leitung hatte Dekan Welsch aus Vaihingen übernommen. Die täglichen Vorträge von Ilniv.-Prof. v. S k ä h l i n - Münster und die Besprechungen galten der kirchlichen Not der Gegenwart und den sich aus ihr ergebenden Aufgaben der Kirche.
Vom Remskak, 7. Sept. Ertrunken. Beim Baden in der Rems ist ein rmch Reutlingen gehöriger 19jähriger Zögling der Anstalt Schönbühl, Gde. Beutelsbach, ertrunken.
Oehringen. 7 Sept. Ertrunken. In schweres Leid wm de die Familie des Studienrats Strotzbsck versetzt, der bi.e telegraphische Nachricht zuging, daß ihr Sohn Fritz im O.'nenaufenthalt ertrunken sei.
HA. Roilmell, 7. Sept. Schwerer U n - ' a l l. Am Sonntag abend wollte Gipsermeister Josef Sauter i ier mit hinein Motorrad, auf dem auch seine beiden 3 und
9 Jahre asten Söhne saßen, nach Wellendingen fahren. In
der Nähe des Stungenhoss verlor Sauter die Herrschaft über das Motorrad und dieses sauste gegen eine Sicherheitsschranke. Hiebei erlitt er und der ältere Sohn schwere Verletzungen. Drr jüngere S.hn kam ohne nennenswec.cn Suaden davon. . ...... ,..
1'lm, 7. Sept. Freispruch. Der 29 Jahre alte, schon öfters vorbestrafte Mechaniker Brunner hier, der am 27. Dezember v. I. nachmittags mit seiner Frau unter Benützung abgelaufener und somit ungültiger Sonntagsrückfahrkarten von Augsburg nach Neu-Ulm zurückgefahren war, erhielt seinerzeit vom Amtsgericht Ulm wegen Betrugs im Rückfall 4 Monate Gefängnis, seine wegen Hehlerei vorbestrafte Ehefrau wegen Betrugs 10 Tage Gefängnis, Sie legten Berufung ein, worauf die Strafkammer Ulm beide freisprach, da ihnen nicht widerlegt werden konnte, daß sie der Meinung waren, die Fahrkarten hätten am 27. Dezember noch den ganzen Tag Gültigkeit.
Dornsta-k OA. Blaubeuren, 7, Sept. Brand. In dem Kraftwagenschuppen des Wilh. Rapp von hier, auf dem Flugplatz zwischen Lehr und Dornstadt, ist am Samstag Feuer ausgebrochen, dem ein Teil dieses Schuppens, in dem zwei Kraftwagen und ein Anhängewagen untergebracht waren, zum Opfer fiel. Der Pächter des Schuppens wurde fest- genommen.
Talheim OA. Ehingen, 7. Sept. Vorsicht beim Mghen. Der 7jährige Anton Steiner von hier hieb, als er in einem unbewachten Augenblick seine Kunst im Mähen versuchte, seiner 10jährigen Schwester Marie sämtliche Sehnen der rechten Ferse ab. Es ist fraglich, ob das Mädchen wieder den normalen Gebrauch seines Fußes erlangen wird.
Schussenried OA. Waldfee, 7. Sepst Brand. Gestern früh 5 Uhr ist an einem Maschinenraum des Hüttenwerks der Dachstuhl abgebrannt.. Die wertvolle Schaltanlage konnte gerettet werden. Der Brand scheint auf Kurzschluß zurückzuführen sein.
Wangen i. A., 7. Senk. Zum Besuch oes Reichsernährungsministers. Anläßlich des Besuchs des Reichsernährungsministers Schiele wird auch Staatspräsident Bazille mit Begleitung heute abend in Wangen eintreffen.
Tettnang, 7. Sept. Aufwertung. Der Gemeinderat beschloß, die städt. Schulden mit 18 v. H. in einem Zeitraum von 30 Jahren aufzuwerten. Zu diesem Zweck sollen 72 000 Al aus einer aufzunehmenden Anleihe von 80 000 Al verwendet werden.
Mit dem Plan einer Kraftwagenverbindung von hier nach Friodrichchasen haben sich die Gemeinderäte beider Städte wiederholt beschäftigt. Dis Stadt Friedrichshafen ist bereit, von einem Abmangel die Hälfte zu tragen. Der Eemeinderat TAlnana r 'l mit den beteiligten Ge-
Ncchtessen noch eine Zeit, als es aber auf neun Uhr ging und der Vater noch immer nicht zurück war, da mußte er bon seiner Absicht, mit dem Vater heute noch ins klare zu kommen, abstehen. Er griff nach Hut und Gewehr, ries der Mutter zu, daß er heute Nachtdienst mache, und verließ den Hot . . .
Eine warme, halbhelle Sommernacht lag über Berg und Hochtal.
Mit katzenartiger Behendigkeit, lautlos und mit seinen scharfen Augen sich seinen Weg über Stock und Stein durchs Unterholz suchend und bahnend, stieg der Gruber Pepi trotz seines durchschossenen Beines um die Mitternachtsstunde zu Berg.
Ohne die nötige Vorsicht außer acht zu lassen, hatte er den Platz erreicht, wo er die Beute seines gestrigen Jagdganges, der leiser einen Zeugen hatte, versteckte.
Aber er hatte den Zeugen zum Schweigen gebracht. Tte Windcggerin würde reinen Mund halten. Er hatte ihr zu verstehen gegeben, was sonst geschehen könnte. Und in der Angst' um den Geliebten könnte wohl auch ein Weib schweigen lernen.
Ter Bursche bückte sich und begann mit den Händen das Reisig wegzuräumen. Ter Blachfellner war sür seinen Vetter, den Wirt in Kirchberg draußen, ein guter Abnehmer, der ordentlich bezahlte und nicht lange fragte, woher das Wild stamme.
Tas Versteck war bloßgelegt, da entfuhr dem Burschen ein wilder Fluch. Tas Versteck war leer.
„Gruber Pept, da kannst no lang suchen, dö Gams ist gut aufgehoben."
Wie von einer Hornisse gestochen, fuhr der Bursche aus seiner gebückten Stellung in die Höhe und starrte betroffen nach der Richtung, woher die Stimme gekommen war.
Gerade hinter ihm, hart am Stamme einer Tanne, stand, das Gewehr tm Arm, Bartl Leukners breite Gestalt.
Tv entfuhr dem überraschten Wildschützen ein zweiter Fluch. Er sprang zwei Schritte zurück, dabet fuhr fstne Hand blitzschnell zur Tasche.
Bartl aber hatte den Burschen ntcht aus ^em Auge gelassen, es war ihm also dessen Bewegung nicht ent- üungen» .
„Hand weg, Gruber Pepi," ries er drohend, „sonst..." schon lag sein Gewehr im Anschlag.
„Verfl..." ries der Bursche, der zähneknirschend ein- sehen mußte, daß er tu der Falle stak, „hat dst Windeggerin plauscht?"
„Gruber Pepi," begann Bartl ruhig, aber jedes Wort betonend, „gib acht. Tte Brigitta hat mir nix Neues sagen können. Glaubst, i bin blind? Im Kar oben Hab t scho öfters det Spur und gestern 's Eingeweid von der Gams gesund«-». Wo der Gruber Pepi am Windegg Knecht war, da war's nit schwer zu erraten, wer wieder wildert. Aber i will dir was sagen. I will nit, daß du gleich wieder ins Loch gsteckt wirst. Drum laß i's gut sein dös ocmzigmal. Dö Gams Hab t, also mach r an Strich durch die Sach. Versteh mi aber recht, nur dös oanemat. Du versprichst mir, daß dein Bündel schnürst und aus dem Tal gehst .Draußen am Land find'st leichter und a bessere Arbcist Für dein Fuß ist unsere Gegend nix. Hast mt verstanden? Also, du druckst dt morgen scho. Denk nit, daß da unten bei der alten Hex vielleicht an sicheren Unterschlupf hast. So, und jetzt sind wir zwei fertig."
Da knirschte der Bursche voll Wut: „Freilich Hab i dt verstanden, Jöaer. I bin in deiner G'walt und muß tun, was du willst. Morgen geh t, aber amal werden wir zwei do no z sammentrefsen, und für die Windeggerin bet i a extra Vaterunser."
„Gruber Pepr, laß deine Drohungen. I steh dir gut, l Hab dt gleich beim G'nack, wenn du dir no amal im Revier -'schaffen machst, dann kenn t aber nix mehr, koa Gnad und koa Pardon. Und jetzt marsch, fünf Schritte vor mir."
Bartl ließ den vor ihm her hinkenden Burschen keine Sekunde aus den Augen, bis sie das Dorf erreicht hatten.
Bor der Hütte der Meoeracher Zenz machten sie halt.
„So, da sind wir," sprach Bartl Leukner, „die Nacht no, Gruber Pept, morgen aber ist der Vogel ausgeflogen, wohlverstanden."
Der Gruber Pept sandte dem zu seinem Vaterhause Htnüberfchreitenden einen Blick tödlichen Hasses nach, dann klopfte er in kurzen Abständen dreimal an die Tür der Hütte. —
(Fortsetzung folgt.) 1