deutschen Stadt verfahren, in der ihnen derartiges be­gegnet wäre? Das Wüten im Ruhrgebiet mitten im Frieden gibt wohl die Antwort darauf; man braucht gar nicht an die verruchten Mordbrenner wie Melac, Turenne usw. zu erinnern. Der Zweck der Lüge ist eben, die große Kriegsgreuellüge" lebendig zu erhalten, damit sie die Kriegsschuldlüge und die Kolonialschuldlüge nach Möglich­keit stütze.

Internationale Pressekonferenz in Genf Genf. 24. Aug. Die vom Bölkerbundsrak einberufens Konferenz von Pressevertretern hat sich unter Borsitz des Besitzers des «Daily Telegraph", Lord B u r Il­horn, heute in Genf versammelt. Diese Konferenz soll einen ersten Versuch der internationalen Zusammenarbeit zwischen der Presse und den Regierungen vermittels des Völker­bunds sein. An der Konferenz beteiligen sich etwa 100 Ver­treter, Direktoren der Nachrichtenagenturen, Journalisten, Leiter der amtlichen Pressebüros usw- Auf der Tagesord­nung stehen hauptsächlich technische Fragen.

UaberraschungLN in Genf?

Belgrad, 24. Aug. Halbamtlich wird mitgeteilt, der von dem früheren Außenminister Nintschitsch mit Frankreich abgeschlossene Freundschaftsvertrag werde gelegent­lich der Septembertagung des Völkerbunds in Genf unter­zeichnet werden. Die Unterzeichnung sei seinerzeit unter­lassen worden, weil man befürchtete, Italien könnte den Vertrag als Feindseligkeit gegen sich auffassen. Nachdem nun aber Italien denFreundschaftsvertrag" von Tirana mit Albanien abgeschlossen habe, habe Südslawien freie Hand bekommen. Der Vertrag sei herzlicher als der Vertrag, den Südslawien vor längerer Zeit schon mit Italien abgeschlossen hatte. Der Abschluß des südslawisch-französischen Ver­trags würde ohne Zweifel von Italien als Herausforderung empfunden werden. Die Belgrader Meldung scheint zu be­deuten, daß es gelungen sei, Bulgarien von Italien endgültig loszulösen und auf die Seite von Belgrad und Paris zu bringen.

Zaglul Pascha ch

Kairo, 24. Aug. Der Führer der ägyptischen Nationali­sten und unversöhnliche Feind Englands, ZaglulPascha, ist gestern im Alter von 77 Jahren gestorben.

Zurückziehung der englischen Fliegertruppen aus China London. 24. Aug.Daily Mail" berichtet aus Schanch Hai: Die Zurückziehung der britischen Fliegertruppe nach England wird Anfang des nächsten Monats erfolgen.

Württemberg

Stuttgart, 24. August.

Vom Rathaus. 3m Gemeinderat wurde über ein Gesuch städtischer Beamten, ihnen städtisches Gelände zum Woh­nungsbau käuflich zu überlassen, verhandelt. Die Bauabtei­lung hatte einen Verkaufspreis von 22 Mark für den Ge- vierkmeier vorgeschlagen, die Stadt selbst hat seinerzeit für das Gelände (oberhalb der Robert Mayerstraße) 26 Mark bezahlt. Von sozialdemokratischer Seite wurde ein Ver­kaufspreis von 18 Mark beantragt. Bei dem Ilmfang des in Frage kommenden Geländes würde die Stadt einen Ver­lust von 70 000 Mark haben. Verireker der Rechten und der demokratischen Partei machten geltend, es wäre unverant­wortlich, die öffentlichen Gelder in dieser Meise zu ver­wirtschaften. Trotzdem wurde der Antrag (18 Mark) mit 25 gegen 24 Stimmen angenommen. Dafür stimmten Zen­trum, Sozialdemokraten und Kommunisten.

Auszeichnung. Firma Schiedmaier, Pianoforte­fabrik, Stuttgart, die bekanntlich im Frühjahr den Großen Preis auf der Internationalen Musikausstellung in Genf bekommen hat, wurde vor einigen Tagen auf der Inter­nationalen Musikausstellung in Frankfurt a. M. mit der höchsten Auszeichnung, der Goldenen Staatsmedaille des Deutschen Reichs, ausgezeichnet.

Stuttgart. 24. Aug. Eröffnung der landwirt­schaftlichen Winterschulen. Sämtliche landwirt­schaftlichen Winterschulen des Landes werden in diesem Jahr am 3. November eröffnet. Die Tagesstunde für die Schul- erösfnung wird vom Schulvorstand bestimmt und von diesem rechtzeitig den auszunehmenden Schülern bekanntgegeben. Die Anmeldung zur Ausnahme hat bis spätestens 15. Oktober zu geschehen. , - ,. > .., - ... -....

Nuhrarkige Erkrankung. Wie die Süddeutsche Arbel- kerzeikung meldet, sind bei dem vor einiger Zeit aus dem Manöver zurückgekehrken Reiterregiment 18 in Cannstatt ruhrverdächtige Erkrankungen ausgetreten. Zwei Soldaten und 5 Zivilpersonen im benachbarten Hallschlag, darunter einige Kinder, sollen an ruhrartigen Krankheikserschemungen gestorben sein. Am Sonntag wurden 86 Soldaten ins Laza­rett gebracht. Auch von den Bewohnern des Hallschlags und dessen Itmgcbung müssen nach dem genannten Blatt täglich Kranke geholt werden.

Lärm-Schutzverem. Hier ist ein Lärm-Schuhverein im Entstehen begriffen, dessen Ausgabe sein soll, als allgemeine Einwohnerschutzorganisakion den Kampf gegen jeden ver­meidbaren Lärm in der Stadt mit allen Mitteln speziell zur Nachtzeit aufznnehmcn. Eine größere Anzahl zuverlässiger Persönlichkeiten soll gegen entsprechende Vergütung zum Nachtschutz herangezogen werden. Diese erhalten zuvor ge­naue Instruktionen. Irgendwelche äußere Kennzeichen (Armbinden oder ähnliches) oder besondere Ausweise sind nicht erforderlich. Ebensowenig erhallen oder benötigen diese UeberwachungSorgane besondere Machtbefugnis, wie sie ein­zig und allein den Polizeibeamken znstehen. Demnächst soll eine öffentliche Eründungüversammlung stattfinden.

Neue Platzkarten für Kurswagen. Auch für die Kurs­wagen LeipzigStuttgartTübingen, die in dem Zug 242/V2 ab Leipzig fahren, werden neuerdings Platzkarten ausgegeben.

Aus dem Lande

Marbach a. N., 24. Aug. Entlarvt. Bei dem soz. Parteitag am Sonntag war eine Schar Bettler in Arbeit. Das Mitleid ries besonders einEinarmiger" an. Ein Landjäger stellte aber fest, daß der Bursche ganz gesund sei, und daß er seinen angeblich fehlenden Arm unter dem Rock verborgen batte. Der erbettelte nicht geringe Betrag wurde eingezogen, außerdem hak der Schwindler eine Strafe zu gewärtigen.

Die Südd. Zkg. beanstandet, daß die Stadtverwaltung von Marbach anläßlich des soz. Parteitags die städtischen Ge­bäude habe beflaggen lassen und sagt: «Seit wann ist es üblich, daß in Württemberg anläßlich von Parteizusammen- künflen die öffentlichen Gebäude Flaggenschmuck tragen? Wie begründet die Stadtverwaltung Marbach ihr Verhal­ten, nachdem ihr durch die Anzeige der Vereinigten Ge­werkschaften und durch das Auftreten Severings in Heil­bronn zur Genüge vorher bekannt sein mußte, daß die sozialdemokratische Veranstaltung auf eine Verunglimpfung der würtkembergischen Negierung hinauslaufen würde?"

Heilbronn, 24. Aug. Hohes Alter. Ihren 80. Ge­burtstag feierte gestern Frau Friederike R u ck w i n d, geb. Seng, wohnhaft Kreuzenstraße 50. Ihre Mutter erreichte ein Alter von 101 Jahren und starb erst von zwei Jahren.

Illingen OA. Maulbronn, 24. August. Tödlicher Sturz. Die Witwe des Landwirts Ernst Fischer war im Begriff, Garben abzuladen, stürzte infolge eines Fehltritts in die Scheunentenne ab und starb bald darnach, ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben.

Reutlingen, 24. Aug. Erwischt. Zwei Lehrlinge in hieß Konfektionsgeschäften..hatten in einem der Geschäfte Waren im Werk von 200 Mark gestohlen und waren damit ausge­rückt. Dis dummen Kerle wurden aber bereits in Frank­furt verhaftet.

Rottweil, 24. August. Handwerkertag. Wie wir hören, findet der Lcmdesverbandstag der württ. Gewerbe­vereine und Handwcrkervereinigungen vom 17.19. Sept. hier statt. Bei der Hauptversammlung hat als Redner bis jetzt Staatspräsident a. D. Dr. Hieber zugesagt.

Dürmentmgen OA. Risdlingen, 24. August. Brand. Mittags ist das Wohn- und Oekonomiegebäude des Land­wirts Schwrnde'e vermutlich infolge Kurzschlusses mit allen Futter- und Erntevorrälen abgebrannt; Schwendele soll nicht genügend versichert sein.

Zwiefalten OA. Münsingen, 24. Aug. Die Notlage der Landwirtschaft. Nachdem voriges Jahr Guts­pächter Traub von Maxfelden sein Anwesen und sämtlich« Grundstücke veräußert hat, brachte letzte Woche Bauer Ba­der seine Güker, sowie Haus, Scheuer und Stallung zum Verkauf. Für die Gebäulichkeiten mit Garten wurden von Zimmermeister Holstein 14 000 -K bezahlt. Aecker kosteten im Durchschnitt 350400 pro Morgen, für gute Wiesen im Eossenzuger Tal zahlten meist auswärtige Käufer 1000 -K.

Die MnheßOimenn.

Roman aus dem Hochtal von Wolfgang Kemter.

, Copyright by Gremer L Comp.. Berlin W 30.

Nachdruck verboten.

9. Fortsetzung.

An diesem Sonntag stieg in den ersten Nachmittags­stunden auch der Gruber Pepi ins Dorf hinunter. Ging am Wirtshause vorbei, ohne einen Blick hineinzuwerfen, überschritt die Brücke und lenkte seine Schritte einer kleinen, baufälligen Hütte zu, die unweit des Leuknerhoses, etwas abseits vom Wege stand. Hier hauste ganz allein mit ein paar Ziegen, einem Lchwein und einer Schar Hühner, ein halbes Dutzend Katzen aller Färbungen nicht zu vergessen, die Niederacher Zenz, ein einschichtiges Frauenzimmer, über das im Dorfe recht geteilte Mei­nungen herrschten. Die einen hätten die alte Hexe, wie sie sie nannten, am liebsten ausgetrieben, die anderen nahmen um so eifriger ihre Partei, denn sie verstand so allerlei, wußte Mittelchen und Salben gegen Krankheiten bei Mensch uno Vieh uno kannte wirksame Sprüche gegen mancherlei Spul und böse Geister. Alle aber ohne Aus­nahme fürchteten ihr böses und scharfes Maulwerk, und nur darum war sie bis heute unbehelligt geblieben. Alles, was Im To-.se, ja im engsten Familienkreise vorging, schien sie zu wissen und nützte es zu ihrem Vorteile aus. Sie stand wohl nicht mit Unrecht im Verdachte, an so manchem häuslichen Zwiste und Unfrieden schuld zu sein und verdankte cs, daß sie in Ruhe gelassen wurde, wie gesagt, einzig dem Umstande, daß die abergläubischen Leute fürchteten, das böse Weib könne ihnen noch Krank­heit und Unglück zur Rache auswünschen.

T«c Gruber Pepi kkopste an die Türe der niederen Hütte. Er mußte eine Weile warten, bis sich im Innern endlich schlürfende Schritte näherten und die Türe ein wenig aufging.

Die Niederacher Zenz, in elende, unzählige Male ge. flickte Lumpen gehüllt, das raubvogelartige Gesicht, aus dem zwei graue scharfe Augen mißtrauisch blickten, und »>«.- A-imer van Schmutz und Ruß

starrend, das graue, ungepflegte Haar halb offen, die Füße in großen, buntkarierten, zerfetzten Hausschuhen steckend, machte sie einen unheimlichen Eindruck, und es war zu begreifen, daß man sie die alte Hexe nannte.

Das Weibsbild, um dessen Füße zwei große Katzen schnurrend strichen, ihre grünlichen, phosphoresziererioen Augen auf den Einlaßbegehrenden gerichtet, spähten zu der schmalen Oesfnung heraus, machten die Türe aber schnell ganz auf und rief:Ei, ei, der Gruber Pepi laßt sich a amal wieder sehen."

Kenntest schon a bissel schneller aufmachen," brummte der Bursche verdrießlich,a halbe Ewigkeit schon steh i draußen/

Die Zenz kicherte boshaft vor sich hin, dann meinte sie spöttisch:Wär kurz, die halbe Ewigkeit, verdammt kurz."

Der Raum, den man durch die Haustür betrat, war der einzige im Erdgeschosse, Küche und Wohnstube zugleich. Er bekam nur durch zwei winzige Fensterchen etwas Licht, in der Tiefe, wo sich die Herdstelle befand, eine Stiege zum Dachzimmer und eine Tür in den Stall ging, herrschte trotz des Hellen Sommertages ein düsteres Dämmern.

Der Gruber Pepi ließ sich auf einen Stuhl fallen, der beim Tische stand, während sich die Zenz gegenüber auf einen niederen Schemel niedersetzte. Mit ihren scharsen, spähenden Augen hatte sie stumm den Burschen betrachtet, dann griff sie in die Lade des Tisches und nahm ein Palet Spielkarten heraus.

7s will die Karten schlagen," meinte sie und begann das Spiel zu mischen.Dir ist, scheint's, was über die Leber gekrochen."

Mechanisch hob der Bursche ab, man sah, seine Ge­danken waren mit etwas anderem beschäftigt.

Unterdessen hatte die Zenz die Karten in Reihen aus­einandergelegt, dann kreischte sie plötzlich mit mißtönigem Lactzen:Hab mir's do denkt, wenn ihr Mannsbilder seid, nachher fehlt's wo, Gruber Pepi, verwebt bist, du Narr. Aber dös is nix für di da ist scho a andere- da, der mehr Gluck hat wie du" ' ' "

Mit einem Fluche raffte der Bursche die Karten ru. ja»,men und schleuderte sie in einen Winkel Tie fen blieb ganz rv" schob ihre knochigen Finger Lander

Saulgau. 24. Aug. Kunstflieger Luber. Unser heimischer Flieger Lüber ist am Montag abend von Säckin- gen kommend mit seinem Flugzeug ein Sportflugzeug Dietrich-Kassel hier eingetrossen, um hier wieder sein Standquartier zu nehmen. Lüber wird von hier aus Re­klameflüge, Schauflüge usw. unternehmen.

Alishaussn OA. Saulgau, 24. Aug. Hohes Alter. Frau Schloßverwalter Gertrud Bossenmaier, geb. Kiderlen, feiert heute ihren 86. Geburtstag. Sie stand 50 Jahre als Weißzeugoerwalterin im Dienst des Herzogs non Urach. Von diesen 50 Jahren verlebte sie 21 Jahre mit der herzoglichen Familie in Stuttgart und 29 Jahre als Schloß- verwalterm auf Schloß Lichtenstein. Der Herzog von Urach übersandte der Frau ein Dankschreiben mit Photographie in wertvollem Rahmen und ein Geldgeschenk. Frau Bossen­maier lebt seit 7 Jahren im Josefshans Altshausen, ist noch vollauf rüstig und gesund und beschäftigt sich täglich in dar Küche und mit Nähen.

Rommelshausen OA. Waiblingen, 24. August. Zur großen Armee. Ein Altveteran aus den Kriegen 1866 und 1870/71, Jakob Fischer, Portier a. D., ist im 63. Lebens­jahr gestorben, lieber 50 Jahre war er ein treues Mitglied des Württ. Kriegerbundes, von dessen Präsidium er vor kurzem anläßlich seiner 50jährigen Mitgliedschaft durch eine Ehrengabe hoch erfreut wurde. In ehrenvoller Weise wurde er hier beerdigt.

Heilbronn, 24. August. Lohnbewegung der Gip- s e r. Die Gipsergehilfen von Heilbronn und Umgebung hat­ten den Unternehmern eine Lohnforderung von 1,70 pro Stunde eingereicht und am Montag die Arbeit nicht ange­treten. Im Hinblick auf die allgemeine Lage des Baugewer­bes haben sich die Meister kontraktlich verpflichtet, diese For­derung und jede weitere Lohnerhöhrung der Gehilfen ab- zulehnen. Am Dienstag wurde die Arbeit wieder ausge­nommen.

Kirchhsiin u. T.. 24. Aug. Todesfall. In einer Tü­binger Klinik ist Fabrikant Kurl Riethmüller nach längerer Krankheit im Alter von 67 Jahren gestorben. Der Verstorbene entstammte einer alteingesessenen Kirchheimer Familie; er hak das im Jahr 1855 gegründete väterliche Geschäft, das als einzige Firma in Süddeutschland Papier­laternen fabrizierte, in großzügiger Weise ausbaute und zu hoher Blüte gebracht.

Möttlmaen OA. Calw, 24. Aug. Brand. Dienstag nach­mittag 5.30 Uhr brach in dem Anwesen des Landwirts Karl Waidelich ein Brand aus, dem in kurzer Zeit Wohngebäude, Stallung und Scheuer völlig zum Opfer fielen.

Freudenstadt, 24. August. Jugendherberge. Der Gsmeinderat beschloß die Einricktuna einer Jugendherberge In den Räumen des Schwarzwaldhotels mit einem Aufwand von 400 Mark. Die Herberge soll Unterkunft für etwa 100 Jugendliche gewähren. Vorgesehen sind zwei Schlafränme für weibliche und männliche Personen, Tagesräume, Walch- röume, ein Massenquartier, Küche und Teppichraum. In den Schlafräuinsn können 30 bezw. 18 Veiten aufgestellt werden.

Rottweil, 24. Aug. In den Ruhestand. Land­gerichtsdirektor Rau in Rottweil tritt mit Ablauf des 31. Ok­tober in den Ruhestand.

Ulm, 24. August. Jugendliche Lebensrettung. Am Montag abend war ein noch schulpflichtiges Mädchen, das oberhalb der neuen Donaubrücke schwamm, dem Er­trinken nahe. Ein löjähriges Mädchen, das vom Ufer aus den Vorfall sah, schwamm schnell nach der Ertrinkenden und konnte sie noch rechtzeitig retten.

' Friedrkchshüsen. 24. Aug. Vom Ban des L. Z. 127. Bon dem im Bau befindlichen L. Z. 127 in der Montage­halle 2 des Luftschiffbau Zeppelin sind nun die drei Ringe Nr. 110, 115 und 120 fertig und aufgehängt in der Halle und werden montierk. Der vierte Ring Nr. 125 wird dem­nächst fertig. Der größte Ring Nr. 110 hat einen Durch­messer von 30,5 Meter. Der Besuch Fremder im Museum und in der Montagehalle ist täglich noch sehr groß.

Friedrichshafen, 24. Aug. Evang. Gemeindehaus. In der Sammlung zum Bau eines evang. Gemeindehauses sind im laufenden Monat bis heute insgesamt 3083 RM. eingegangen, darunter befinden sich eine Gabe von auswärts mit 1400 NM. sowie 772 NM. besondere Zuwendungen, der Nest sind fortlaufende, meist monatliche Gaben.

und fragie mit ihrem boshaften DeNcher.Mrvcnm, was willst?"

Was gibt's Neues inr Dorf?"

Air viel. Daß der alte Leukner und der Blachselluer heut einig geworoen sind."

Einig?"

Daß aus dem Bartl und der Lies a Paar werden soll."

Da horchte der Gruber Pepi auf.

Ter Jager uno die Blachfellner Lies, dös hätten die zwei ausg'macht?"

Heut nach der Mess' beim Vorsteher am offenen Tisch. Der Bartl ist enthoben, und der Blachfellner hält gern, daß sei Mädel an Mann kriegt, die Lies hat uft Boden g'nua. Mit dem Jnschenier ist's nix worden, u m soll der Bartl drau."

Ter Gruber Pepi lachte spöttisch auf.

Wird ihm was pfeifen, dem Alten," ries er.

Wer?"

Te> Jager."

'Warum?"

Ter hockt alle Tage bei der Windeggerin oben, der Grünrock hält wohl a was Gscheiteres zu tun, zum Fensterln wird er uit enthoben sein."

In den Raubvogelaugeu des alten Weibes blitzte jähe- Berstehen auf, dann kicherte es boshaft vor sich hin und sprach:Was du nit sagst. Der stolze Leukner hätt a Freud, wen» er crsahreu tat, daß sein Einziger mit der Witwe aus dem Einödhofer anbaudeln möcht."

" grad recht, wenn der Leukner dös z'wissen krieget."

Wieder ein kurzer scharfer Blick aus den grauen Augen aus den Burschen, daun klang wieder der Zenz ihr miß­tönendes, schrilles Lachen durch den Raum. Es schüttelte sie förmlich, so mußte sie lachen.

Schau, schau," rief sie dabei,der Gruber Pepi, d« möcht hoch hinaus, gar noch Bauer möcht er werden."

Dem Burschen stieg das Blut zu Kopfe, dann aber murrte erWarum nit? Soll unsereiner sei Lebtag a Knecht sein? I Habs scho satt, jahraus, jahrein für andere schinde» und rackern. Möcht a amal mei eigener Herr sein."

(Fortsetzung solgt.)