Gruppe Volkswohlfahrk und der einzige demokratische Ab­geordnete.

Ausscheiden der Deukschliberalen aus dem Danziger Senat Danzig. 17. Aug. Infolge von Auseinandersetzungen im Senat über den sozialdemokratischen Antrag, in dem Dan- ziaer Vorort Ohra die Simultanschule einzurichten, sind die beiden dentschliberalen Vertreter Ernst und Siebenfreund aus dem Senat ausgeschieden.

Verbannung italienischer Geistlichen Vom. 17. Aug. Der Provizialausschuß von Udine hat fünf Pfarrqeistliche der Provinz, darunter Monsignore Prof. Gori, Kanonikus der Kathedrale von Udine, die sich nach der Anklage in Gegensatz zu dem neuen Gesetz bekr. Ver- keidiaung des Staats gestellt hakten, zur Zwangsver- schicküng auf ein bis vier 3ahre verurteilt. Gegen den vatikanischen „Osservakore Vornan»", der unter Berufung auf das Kirchenrecht das Vergehen der Behörden gegen die Geistlichen scharf angegriffen hatte, wurde ein gerichtliches Verfahren eingeleikek.

Die spanische Nationalversammlung Madrid. 17. Aug. Nach Blättermeldungen aus Saragossa erklärte der Rektor der dortigen Universität, der Primo de Rivera auf dessen letzter Reise begleitet hatte, die neu­zuschaffende Nationalversammlung werde insgesamt 400 Mit­glieder zählen. 49-Sitze sollen den Provinzgouverneuren, den Führern des Vaterländischen Bunds, sowie Vertretern der provinzlichen und gemeindlichen Körperschaften Vorbehalten werden.

Die Laufanner Kirchenkonferenz *

Lausanne, 17. Aug. 3n der heutigen Sitzung der Lau- sanner Weltkirchenkonferenz fand der Verhandlungspunkt des gemeinsamen Glaubensbekenntnisses der Kirchen fol­gende Fassung: „Anker Anerkennung der Tatsache der Lehr- unterschiede der einzelnen Kirchen sind wir eins in dem gemeinsamen christlichen Glauben, welcher verkündigt ist in der Heiligen Schrift, welcher bezeugt und bewahrt ist in dem ökumenischen Bekenntnis, dos den Namen des Nicaenums trägt, sowie in dem apostolischen Bekenntnis ununterbrochen sich lebendig erweist in der geistlichen Erfahrüng der Kirche". — Dei orthodoxe Kircheugruppe hak einige Vorbehalte zu dieser Fassung vorgebreckk.

Württemberg

Stuttgart, 17. August.

Verbandskag der Fleischbeschauer. Der Verband der württ. Fleischbeschauer hält am Sonntag, den 28. August d. I. im Schlachthof in Stuttgart seinen diesjährigen Lan­desverbandstag ab.

ep. Lehrerschaft und Reichsschulgesetz. Der Hauptaus­schuß des Deutschen Lehrervereins hat sich bekanntlich vor kurzem gegen den Reichsschulgesetzentwurf erklärt. Von einer angeblich einmütigen Ablehnung des Entwurfs durch „die" deutsche Lehrerschaft ist aber nicht die Rede. Im „Tag" (Nr. 192) stellt ein führender Vertreter der Lehrerschaft, der durch feine pädagogischen wissenschaftlichen Arbeiten be­kannte Schulrat Bee tz-Gotha fest, daß der Deutsche Lehrer­verein nicht „die" deutsche Lehrerschaft darstelle. „Gegen 100000 st ehen abseits; die katholischen und evange­lischen Lehrer- und Lehrerinnenvereine, die völkischen und nationalen Lehrerverbände bekämpfen in religiösen Fragen seine Einstellung. Sie sehen nicht wie er in dem Entwurf einen „unversöhnlichen Gegensatz zur Reichsverfassung" und eine Erneuerung der Kirchenschule. Wohl aber begrüßen sie mit der überwiegenden Mehrheit unseres Volks, daß er den Kindern christlicher Eltern wieder eine Heimatstätte deutsch­christlichen Geistes schafft."

Regimentstag ehemaliger 24§er. Anläßlich der Wieder­kehr des Jahrestags der Errichtung des Regiments lädt die Vereinigung ebemaliger 248er alle früheren Regimentsan­gehörigen auf 3. und 4. September zu einer Regimentszu­sammenkunft mit Gedächtnisfeier nach Kiichheim u. T. ein. In Kirchheim wird Gelegenheit sein, die Kameraden von einst, die noch am Leben sind, Zu treffen, um alte ge­meinsam im R.I.R. 248 erlebte Erinnerungen auszu­tauschen. — Samstag, 3. Sept. 20 Uhr: Begrüßungsabend im Adlersaal, Sonntag, 4. Sept. 9.30 Uhr: Aufstellung am Turnhalleplatz zum gemeinsamen Abmarsch zum Denkmal, 13 Uhr: Gemeinsames Mittagessen, Preis etwa 1.20 Mk. Teilnehmergebühr für Samstag und Sonntag 1.— Mk., für Sonntag —.50 Mk. Die Bevölkerung Kirchheims stellt auch dieses Jahr unentgeltliche Quartiere zur Verfügung. An­meldungen hierzu von Kameraden, die schon am Samstag teilnehmen, sind bis spätestens 25. August an Kamerad Richard Gerber, Kirchheim u. T., Karlsstraße 32, zu richten. Die Teilnehmer am gemeinsamen Mittagessen am Sonntag wollen sich ebenfalls bis zu genanntem Zeitpunkt bei Kamerad Gerber anmelden.

ein der Sommerfrische ertrunken. Der Bäckermeister Gottlob Biehlmaier von hier, der in Tutzing am Starn­berger See zum Sommeraufenkhalk weilte, ist beim Baden ertrunken.

Vom Tage. Im dritten Stockwerk des Hauses Geiß­straße 4 war die 19jährige, schwachsinnige Tochter der Fa­milie Reichert für wenige Augenblicke in -er Küche allein ge lassen worden. Dabei hat sie sich anscheinend mit Zünd­hölzern zu schaffen gemacht, sodaß ihre Kleider Feuer fingen. Das Mädchen erlitt schwere Brandwunden, denen es noch am gleichen Abend im Katharinenhospital erlegen ist. — Auf der Straße Möhringen—Degerloch fuhr der Photograph Adolf Thomas von Stuttgart mit seinem Motorrad mit Bei­wagen, in dem sein Vater saß, von hinten her auf ein Lang­holzfuhrwerk auf. Der Vater wurde aus dem Wagen ge­schleudert und erlitt einen schweren Schädelbruch, der Sohn kam unverletzt davon. — Am Dienstag abend wurde auf der Straße Cannstatt—Münster ein Radfahrer so unglücklich von einem Kraftwagen angefahren, daß er mit einem dop­pelten Schädelbruch bewußtlos liegen blieb. Er wurde nach dem Cannstatter Krankenhaus verbracht.

i n Aug. Aufnahme von Zöglinge

Am 3. Januar 1928 wir 1'"?. sÄ L,,?°"„Z°glmgen in die Ackerbauschulen zu Kircl berg OA. Sulz, Ellwangen a. I. und Ochsenhause OA. Bibe 15- Februar 1928 eine Anzahl in die Ackerbau schule Hoheneim ausgenommen. Aufnahmegesuche sind sp testens bis 15. September d. I. je bei den Vorständen dies Ackerbauschulen einzureichen.

Krankeiksskakislik. In der 31. Iahreswoche vom 31. Juli bis 6. August wurden in Württemberg folgende Fälle von gemeingefährlichen und sonstigen übertragbaren Krankheiten gmtlich gemeldet; Diphtherie 13 /tödlich —), übertragbare

Genickstarre 1 (—), Tuberkulose oer wringe unv oes zreyi- kopfs, sowie anderer Organe 9 (22), Ruhr 1 (—), Scharlach 12 (—), Unterleibstyphus 7 (2). Paratyphus 8 (—), Spinale Kinderlähmung 2 (—).

33 Sommerkage. Die Zobl der Sommertage ist bis jetzt ruf 33 angewachsen. Bekanntlich sollen zum Gedeihen eines guten Weines 45 Sommertage nötig sein. In den Vorjahren wurden regelmäßig 46 Sommertage gezählt. Im letzten Jahr kamen die Sommertage erst im August und September. Ts ist also auch Heuer noch möglich, daß sich die oben ge­nannte Zahl auf die erforderliche Höhe hebt.

Eßlingen, 17. Aug. Todesfall. Gestern starb hier nach kurzem schweren Leiden Moriz O p p e n h e i m e r, der Zn- Haber der bekannten Viehhandlung.

Gmünd. 17. Aug. Neues Amtsgerichtsgebäu­de. Die Bauabteilung des Finanzministeriums will in der Kathrinenstraße einen Amtsgerichtsneubau erstellen. Der Ge­meinderat beschloß in seiner letzten Sitzung eine Reihe von Maßnahmen, um diesen Neubau zu ermöglichen und zu er­leichtern.

Wasseralfingen, 17. Aug. O p f e r st o ck d i e b st a hl. Schon zum dritten Mal in kurzer Zeit wurde der Antonirs- Opferstock in der katholischen Kirche in den letzten Tagen ge­waltsam erbrochen. Leider konnte der Täter immer noch nicht ermittelt werden.

Lauchhcim OA. Ellwangen, 17. Aug. Todesfall. Im Priesterhospital St. August in Neuburg a. D. starb Käm­merer Eugen Erdner, Pfarrer bei Hl. Kreuz in Donau­wörth, nach lanoShrigsm Nervenleiden, das ihn vollständig gelähmt hatte. Er war am 26. August 1869 hier geboren, wo auch die Beerdigung stattfindet. Der Verstorbene war bekannt als hervorragender Botaniker.

Metzingen. 16. Aug. Der schriftleitende Redakteur der Iubiläums-Zeitung des Metzinger Anzeiger, Erich Köll- r e u t t e r, hat in Anbetracht seiner hervorragenden Leistung, im Interesse der Zeitungskunds seitens des Instituts der Zeitungsforschung der Universität Heidelberg durch Prof. Dr. v. Eckardt höchste Anerkennung gefunden.

Gächingen OA. Urach, 17. Aug. Zur großenArmee. Dieser Tage starb hier im 79. Lebensjahr der letzte Veteran des Orts, der im Siebziger Krieg unmittelbar in der Front stand; es dies der Bauer 3ohann Georg Goller, der in der Umgegend unter dem Namen „Brunnenhansjörg" wohl- bekannt war. Der Militäroerein gab ihm das Geleit zur letzten Ruhestätte.

Herrenberg. 17. Aug. Die Amtseinsetzung des neuen Stadtschultheißen Schick fand gestern in feierlicher Weise im Rathaussaal statt. Abends veranstaltete der Turnverein einen Fackelzug und vom Liederkranz wurde dem neuen Stadtvorstand ein Ständchen dargebracht.

Herrenberg, 17. Aug. Motorradunfall. Lamm­wirt Eipper von Kayh stürzte infolge Bruchs der Vorderachse vom Motorrad und erlitt schwere Verletzungen, jedoch nicht lebensgefährlicher Art.

Heilbronn, 17. Aug. Ueberschreitung der Ar­beitszeitverordnung. Der Direktor des Heilbrun­ner Salzwerks war wegen Ueberschreitung der Arbeitszeit­verordnung angeklagt. Es handelte sich um den Einspruch gegen einen Strafbefehl von 200 Mk. Der Einzelrichter des Amtsgerichts gelangte zu einem Freispruch mit der Be- - gründung, daß die Mehrarbeit bis zu 14 Stunden täglich objektiv wohl unzulässig, daß sie aber freiwillig geleistet worden sei und deshalb nach der Verordnung von 1923 straflos zu bleiben habe.

^ LnlLrjettingsn OA. Herrenberg, 17. Aug. Tödlichs Verletzung. Die vor einigen Tagen auf der Domäne Sindlingen von einem Farren übel zugerichteke Taglöhnerin Elisabeth Sayer ist Samstag nacht im Bezirkskrankenhaus Herrenberg ihren schweren Verletzungen erlegen.

Baiersbronn, 17. Aug. Vor der diamantenen Hochzeit gestorben. Am Samskag nachmittag wurde auf dem Mittelkaler Friedhof ein altes Mütterlein zur letz­ten Ruhe bestattet, Agathe Gaiser, geb. Klumpp, vom Haberland. 3m Mai hatte sie das 91. Lebensahr vollendet, der Ehegatte, der ihr noch aufrecht das Geleite gab, wird in drei Wochen das 86. vollmachen. Am 15. August, hätten die beiden diamantene Hochzeit feiern sollen.

Alpirsbach OA. Oberndorf, 17. Aug. Erhängt auf­gefunden. Im benachbarten Rötenbach wurde der 65jährige Martin Schneider morgens in der seinem Anwesen angebauten Scheuer erhängt aufgefunden.

Schramberg. 17. Aug. Ein Schramberger ver­unglückt. In einer Lederfabrik in Bad Oldesloe in Hol­stein verunglückte der 29 I. a. Arbeiter Johannes Feiß, Sohn der Witwe Feiß hier. Ein Arbeiter war beim Rei­nigen einer Farbgrube bewußtlos geworden; Feiß und zwei andere Arbeiter wollten ihn herausholen, wurden aber eben­falls von giftigen Gasen betäubt. Schließlich gelang es, alle vier aus der Grube zu holen. Der zuerst verunglückte Ar­beiter und Feiß waren aber bereits tot, die beiden anderen konnten wieder zum Bewußtsein gebracht werden.

Tuttlingen, 17. Aug. Einweihung des Krema­toriums. Der Verband württembergischer Feuerbestat­tungs-Vereins hielt hier am Samstag und Sonntag seine Landestagung ab. Mit der Tagung war verbunden die Ein­weihung des Leichenhauses, der Einsegnungshalle und des Krematoriums. Den Weiheakt nahm Stadtpfarrer Gös vor. Die Tuttlinger Leichenverbrennungshalle ist die siebente im Lande.

Ennekach OA. Saulgau, 17. Aug. Durch ein Auto aus Pfullendorf wurde im hiesigen Ort ein 3 I. a. Kind des Fritz Scheech überfahren. Das Kind ist schwer verletzt und wird kaum mit dem Leben davonkommen. Den Autoführer trifft keine Schuld.

Ravensburg, 17. Aug. Selbstmord. In einem Haus der Schussenstraße erhängte sich der Viehtreiber Bittier.

Fronhofen OA. Ravensburg, 17. Aug. Brand. Gestern nachmittag ist vermutlich infolge Kurzschluß die Scheuer des Landwirts Rist in Möllenbronn niedergebrannt. Die Scheuer war versichert.

den letzten Tagen im Montblanc-Gebiet von Chamou durch einen Blutandrang ums Leben gekommene Tourt ist Fräulein Johanna Dünn von hier, eine in Alpinist kremen bekannte gewandte Bergsteigerin. Sie hatte iurem Schwager, Sattlermeister Straubvon hier, die ' s eigung der Aiguille de Bionassay unternommen.

Jsny i. A., 17. Aug. In den Wasserfällen trunken. Am Saipstag, nachmittag machte^eitze, grös

Anzahl der im Herz Iesu-Heim in Heimenkirch befindlichen Zöglinge einen Ausflug an die Niedholzer Wasserfälle. Ein etwa 14jähriger Teilnehmer wagte sich in dem großen Kessel zu weit vor, glitt aus und fiel in die Tiefe. Hilfe konnte ihm infolge der starken Wirbel nicht gebracht werden, sodaß er vor den Augen seiner Kameraden ertrank.

kiszlegg OA. Wangen, 17. Aug. FrecherDiebstahl. In der Wirtschaft zur Traube schlich sich ein Dieb in den oberen Stock, während unten noch gewirtschaftet wurde. Am Morgen zeigte sich, daß 450 entwendet waren.

Tettnang, 17. Aug. Revolverheld. Auf dem Kal­tenberg waren zwei Parteien in Streit geraten; während am Sonntag abend nur die Fäuste eine Rolle spielten, wurde am Montag in aller Frühe von einem gewissen Reinhardt durch den Wohnwagen des anderen geschossen. Dabei erhielt der Betreffende, der aus der Gegend von Kempten stammt, einen Schuß in das Becken. Der Revolverheld und sein Gesellschafter sind geflüchtet.

Von der bayerischen Grenze, 17. Aug. Schwere Un­fälle. Der Braumeister Scharpf von Mindelheim stürzte auf der Straße nach Lauchdorf mit seinem Rad über einen Stein und trug eine Gehirnerschütterung davon, der er in der Nacht erlag. — Am Sonntag nachmittag wurden auf der Strecke Kempten—Sibratshofen die beiden taubstummen Korbmacher Hertz und Rottmayr von Biehl bei Weitnau an einer unübersichtlichen Stelle der Bahn vom Güterzug erfaßt, beiseite geworfen und mehrfach erheblich verletzt. Es scheint Selbstoerschulden durch unberechtigtes Gehen auf dem Bahnkörper vorzuliegen.

Aus dem Allgäu, 17. Aug. Erkannke Leiche. Das Bezirksgericht Reutte in Tirol konnte nun nach langen Erhebungen feststeilen, daß der auf der Taura-Galt-Alpe in der Nacht vom 10. Juli letzten 3ahrs vollständig ver­brannte Unbekannte der Lehrer Karl Hessig aus der Gegend von Stuttgart ist. Karl Hessig war wegen eines ernstlichen Leidens in der Heilanstalt Schussenried in Würt­temberg unkergebracht, wo er, da sein damaliger Zustand nicht allgemein gefahrdrohend war, volle Freiheit genaß. Auf einem seiner Ausflüge, die er unternehmen durfte, ver: lor er die Orientierung, kam in der Nacht immer weiter von Schussenried ab und in seinem folgenden Umhcrirren u. a. auch nach Oberskdorf. Von dort aus schrieb er an seine Frau, daß er sich einmal das Leben nehmen werde, aber sein Ende so einrichten werde, daß man von ihm nichts mehr auffinden werde. Der Bedauernswerte kam nun in der Folge seines Ilmherirrens auch in die Pfrontener Ge­gend, wo er nun auf der Taura-Galt-Alpe seinem Leben ein Ende machte.

Baden

Karlsruhe, 17. Aug. 3m allgemeinen scheint der Arbeiks- markt in Baden jetzt in seiner Aufnahmefähigkeit die Grenze erreicht zu haben, abgesehen von dem in einigen Be­rufszweigen bestehenden und nicht zu deckenden Mangel an Facharbeitern. Die Zahl der Hauptunterstützungsempfänger sank in der Zeit vom 4. bis 10. August nur unerheblich, und zwar von 14 944 auf 14 441. Die Lage in den Angestellten­berufen blieb großenteils unverändert ungünstig. Es be­stand nur örtlich ungedeckter Bedarf an branchekundigen Verkäuferinnen. Stellenweise gelang eine zahlenmäßig be­schränkte Vermittlung von Angestellten zur Urlaubsvertre­tung.

Adelsheim, 17. Aug. Im benachbarten Hagenbach brach im Wohnhaus des Landwirts Heinrich Haussacker Feuer aus, das mit riesiger Schnelligkeit um sich griff und in kurzer Zeit das Anwesen bis auf den Boden niederbrannte. Die Bevölkerung war bei Ausbruch des Brandes fast ausschließ­lich auf dem Felde.

Mannheim, 17. Aug. Ein mit Kohlen beladenes zwei- spänniges Fuhrwerk aus Altrip fuhr bei der Altriper Fähre infolge Bruchs der Bremsketten in den Rhein. Die Pferde ertranken; der Wagen konnte noch nicht geborgen werden.

Vruhl bei Schwetzingen, 17. August. Einer der ältesten Männer der Gemeinde, Feldhüter a. D. Karl Mehrer, Kriegsteilnehmer von 1866 und 1870/71, ist zur großen Armee heimberufen worden. Er erreichte ein Aller von 83 Jahren.

Hebstkal bei Cberbach, 17. Aug. Auf dem Schießstand des Kleinkaliberschießvereins ereignete sich ein bedauerlicher Un­glücksfall. Der Schütze Adam Scheuermann tief in die Schießbahn, als ein Jungschütze in Anschlag lag. Der Schuß drang Scheuermann ins Herz, so daß er sofort tot war. Die Schuld trifft in erster Linie den Toten, der in die Schußbahn lief.

Mosbach, 17. Aug. Im benachbarten Bronnacker fand am letzten Sonntag die Weihe des Kriegerdenkmals statt. Das Ehrenmal wurde von Vildhauermeister Berhard aus Hardheim her gestellt.

VMngen, 17. Aug. Einen verbrecherisch angelegten Waldbrand konnten einige Villinger Bürger verhüten, welche am Sonntag nachmittag eine Wanderung über das sogenannte Knie nach Bad Dürrheim machten. 3n einer dortigen Kiefernschonung fanden sie ein hellauf brennendes Bündel Reisig, welches offenbar angezündet und hinein­geworfen war und das schon einige Bäumchen in Brand gesetzt hatte. Den Hinzukommenden gelang es noch, mit Tannenästen, das Feuer auseinanderzufchlagen und zu er­sticken.

Sk. Georgen i. Schw-, 17. Aug. 3n der Mühlbachquelle wird zur Zeit ein Stollen vorgekrieben, der eine Länge von 55 Meter erhallen soll. Der 25jährige Arbeiter Gustav Zahnen von Aach wagte sich anscheinend zu weit vor und wurde von herabfallender Erde verschüttet. Er erlitt eine Brustquetschung und vermutlich innere Verletzungen, die kurz nach der Einlieferung ins Krankenhaus den Tod herbei­führten.

Leukesheim (bei Kehl), 17. Aug. Aus dem Altwasser bei Leutesheim wurde eine unbekannte männliche Leiche gelän- det. Es dürfte sich um den am 7. August beim Baden im Rhein bei Breisach ertrunkenen Erwin Nopper handeln.

Liel bei Müllheim, 17. Aug. Der 67jährige Landwirk und Zimmermann M. Zimmermann stürzte von der Scheu- nenleiker auf die Tenne und zog sich einen Bruch der Wirbelsäule zu. Der Unglückliche starb, ohne das Bewußt­sein wieder erlangt zu haben.

Schwaningen bei Waldshut, 17 Aug. Drei Geschwister von Schwaningen können zusammen auf die stattliche Zahl von 250 Jahren zurückblicken. Elisabeth Hupfer, die älteste der drei Geschwister, hat ein Alter von 86 Jahren, Heinrich Hupfer ist 83 Jahre alt und die jüngste der drei Geschwister ist 81 Jahre.