Bratianu in Verlegenheit
Paris. 29. Juli. „Paris Matmal" meldet aus Bukarest, dem jetzigen Ministerpräsidenten Bratianu seien aus seinem Landhaus in Florida wichtige Schriftstücke g e st o h l e n worden, die ein eigenartiges Licht aus oie Machenschaften der liberalen Partei werfen.
Weltliga für Bekämpfung des Bolschewismus
London, 29. Juli. Gestern wurde eine Versammlung von bekannten Persönlichkeiten des politischen und wirtschaftlichen Lebens abgehalten. Es wurde die Ermächtigung zu vorbereitenden Schritten erteilt, die auf Gründung einer Weltliga für Bekämpfung der bolschewistischen Lehren Hinzielen. Lord Birkenhead hielt eine Rede, in der er Rußland aufforderte, sich klar darüber zu werden, daß seine Interessen von denen des übrigen Europas und der übrigen Welt nicht zu trennen seien.
Die Wahlen auf Island
Reykjavik, 29. Juli. Das Ergebnis der Wahlen zum isländischen Atting liegt nunmehr vor. Die Sozialisten erhielten 6080 Stimmen (4 Sitze), die Konservativen 13 800 (13), die Bauernpartei 19 500 (17), die Liberalen 1680 (1), die Unabhängigen 870 (1).
Württemberg
Slulkgark, 29. Zull. Einmalige außerordentliche Unterstützung der Beamten der unteren Besoldungsgruppen. Der Finanzausschuß des Landtags hat mit 12 gegen 2 (kommunistische) Stimmen folgenden Antrag der Regierungsparteien angenommen: Das Staatsministerium wird vorbehaltlich der Genehmigung durch den Landtag ermächtigt: 1. den planmäßigen und außerplanmäßigen Beamten und den Ruhestandsbeamten, soweit sie einen Frauenzuschlag beziehen, eine einmalige UnkeM'"'ung auszuzahlen, und zwar Gruppe 1—4 in Höhe von 35 Mark, Gruppe 5 und 6 in Höhe von 20 Mark und Witwen und Vollwaisen der Gruppen 1—6 je 20 Mark: 2. den Beamten, Auhestandsbeamken und den Hinterbliebenen aller Gruppen sollen vom 1. Oktober 1927 auf die kommende allaemeine Erhöhung der Veamtenbezüge Abschlagszahlungen in derselben Höhe und nach denselbe.. Grundsätzen geleistet werden, wie es für die Reichsbeamken geschehen wird. Finanz- minister Dr. Dehlinger erklärte, wie die Verschi.den- arkigkeik der jet inen Re< slage aegenüb.r der Weilmachts- beihilfe entstanden sei. Das Reich und die meisten Länder lehnen eine solche Ben-tlse ab. Dem Antrag der Regier....as- varkeien irimme <"- in, m„->e ab - bemerken, daß in weiten Bevölkerungskreisen noch eine viel größere Notlage herrsche. Zum 1. Oktober stehe die allgemeine Besoldungsreform bevor. Der Ausschuß nahm ferner einstimmig eine Entschließung an, das Staaksministerium wolle dahin wirken, daß die den Staatsbeamten gewährten Unterstützungen auch den Körper- schafksbeamken sowie den Hinterbliebenen solcher Beamten zukommen.
Aukobusverl:ehrsverband Slulkgark G. m. b. H. Zum Zweck des Betriebs von Kraftwagenlinien in der Umgebung von Stuttgart und der Beteiligung an ähnlichen Unternehmungen wurde von der Stadt und den Amkskörperschaften Eßlingen—Waiblingen—Leonbera—Nürtingen und Stuttgart Amt der Autoverkehrsverband Stuttgart G. m. b. H. gegründet, die die Führung aller Kraftwagenlinien, die er sofort und in Zukunst einrichtet, wieder der Stuttgarter Kraft- wagengesellschalk übertragen bat. Es sollen zunächst folgende Linien eingerichtet werden: 1. Cannstatt—Plochingen: 2. Skull- dark—Waiblingen. 2. Stuttgart—Leonbera. 4. Degerloch—Unterboihingen, 5. Degerloch—Kemnat. 6. Eßlingen—Waiblingen, 7. Degerloch—Nürtingen und 8. Nürtingen—Neuffen. Der Betrieb der Linien soll ausgenommen werden, sobald dis Erlaubnis erteilt ist und die Wagen ferkiggestellk sind.
Vom Tage. Heute früh wurde ans dem Babnkörper oberhalb des Stegs an der Botnangersteige der Leichnam einer mnaen ??rgu gefunden, die sich offenbar hat vom Zug uberfahren lass n.
Stuttgart, 29. Juli. Verfassnngsfeier. Auf Veranlassung der Stadtgemeinde Stuttgart wird unter Beteiligung von Reichs- und Landesbehörden am 11 August, abends 8 Uhr, im Festsaal der Liederhalle eine Verfassungsfeier stattfinden. Staatspräsident a. D. Prof. Dr. Hell- pach - Heidelberg wird die Festrede halten.
In einem Haus der Neckarstraße verübte eine 30 Jahre alte Frau Selbstmord durch Erschießen.
Auf dem Neubau gegenüber dem Stuttgarter Hauptbahnhof kam ein Arbeiter dadurch ums Leben, daß er mit der Starkstromleitung in Berührung kam.
In der Nacht auf Dienstag wurde auf der Hedelfinger- straße in Wangen der Sohn einer armen Witwe in Wangen von einem Messerhelden in die Vauchgegend gestoßen. Die Verletzung ist so schwer, daß an seinem Aufkommen gezwei- felt wird.
Aus dem Lande
Heilbronn. 28. Juli. Aufgehobenes Urteil. Der Fahrer Fritz Kehder aus Pforzheim, der als Urheber des schweren Autounfalls auf der Strecke Mühlacker—Enzberg am 2. Januar d. I. angeklagt war, war seinerzeit vom Schöffengericht freigesprochen worden. Auf die Berufung der Staatsanwaltschaft hin hat nun gestern die Strafkammer den Angeklagten Kehder an Stelle einer verwirkten Gefängnisstrafe von 14 Tagen zu 100 -K Geldstrafe veruretilt.
Wegen des schweren Verbrechens der Münzfälschung wurde der 40 Jahre alte ledige Goldschmied Rudolf Lang von Pforzheim zu 2 Jahren 6 Monaten Zuchthaus und drei Jahren Ehrverlust verurteilt.
Großingersheim OA. Besigheim, 29. Juli. Die e r sten Trauben. Hier sind an einer Kamerz schön gefärbte Trauben zu sehen.
Oehringen. 29. Juli. Brand durch Blitzschlag. Bei einem Gewitter schlug der Blitz in die Scheuflersche Feldscheuer und zündete. In wenigen Minuten brannte das ganze Gebäude mit Maschinen, Wagen, Futter und Früchte
— In Mainhardtsall schlug der Blitz in einen Stall, wo- .rA eine Kuh getötet wurde. Zwei junge Leute wurden nn «tat! zu Boden geworfen, kamen aber mit dem Schrecken
Hülben OA. Urach 29. Juli. Einbruch Nachts wurd bei dem SOiahr,gen Weber Georg Schill hier eingebroche, Dem Tater fielen 250 Mark bares Geld in die Hände. De Geschädigte ist um so mehr zu bedauern, als er arbeitsunfähi ist und außer einem alten baufälligen Häuschen kein Ve mögen mehr besitzt.
Tübingen, 29. Juli. Massenverkehr beim Jubiläum. Cs wurden an beiden Hauptfesttagen von hier abend insgesamt 16 Sonderzüge mit je 60—70 Achsen abgetanen, und Map in -Kr Richtung ReutlinlM-^Stuttgart
Die neue« BoftgevttVren
(Gültig gv 1
Briefs
im Ortsverkehr bis 20 Gramm 8 Pfennig
über 20 bis 250 Gramm 15 Pfennig
über 250 bis 500 Gramm 20 Pfennig
im Fernverkehr bis 20 Gramm 15 P ennig
über 20 bis 250 Gramm 30 Pfennig
über 250 bis 500 Gramm 40 Pfennig
Postkarten
im Ortsverkehr 5 Pfennig
im Fernverkehr 8 Pfennig
Drucksachen
Karten, auch mit anhängender Antwortkarte 3 Pfennig im übrigen bis 50 Gramm 5 Pfennig
über 50 bis 100 Gramm 8 Pfennig
» über 100 bis 250 Gramm 15 Pfennig
über 250 bis 500 Gramm 30 Pfennig
über 500 bis 1000 Gramm 40 Pfennig
Postwurfsendungen
Drucksachen bis 50 Gramm 3 Pfennig
Mischjendungen, Drucksachen und Warenproben
bis 20 Gramm Pfennig
Geschäftspapiere
bis 250 Gramm 15 Pfennig
über 250 bis 500 Gramm 30 Pfennig
über 500 bis 1000 Gramm 40 Pfennig
Warenproben
bis 250 Gramm 15 Pfennig
über 250 bis 500 Gramm 30 Pfennig
Päckchen bis 1 Kilogramm 40 Pfennig
Pakete (ab 1. Oktober)
1. Zone
2. Zone
3. Zone
4 Zone
5. Zone
über 75
über ISO
Uber 375
über
bis
bis
bis
bis
bis
75 km
150 km
375 km
750 km
750 km
RM.
RM
RM.
RM.
RM.
bis 5 ks
0.50
0.60
0.80
0.80
0.80
über
5
,. 6 „
0.60
0.80
1.10
1.15
1.20
6
„ 7 „
0.70
1.-
1.40
1.50
1.60
7
. 8 „
0.80
1.20
1.70
1.85
2 —
8
,, 9 „
0,90
1,40
2.—
2.20
2.40
9
„ 10 „
1.—
1.60
2.30
2.55
2.80
10
.. 11 „
1 10
1.80
2.60
2.90
3.20
11
„ 12 ..
1.20
2 —
2.90
3.25
3.60
12
,, 13 „
1.30
2.20
3.20
3.60
4.—
13
.. 14 ,.
1,40
2.40
3.50
3.95
4.40
14
1,50
2.60
3.80
4.30
4.80
15
.. 16 ..
1.60
2.80
4.10
4.65
5.20
16
17 ..
1.70
3 —
4.40
5.—
5.60
17
18 „
1.80
3.20
4.70
5.35
6.—
18
19
1.90
340
5.—
5.70
6.40
»
19
.. 20 ,.
2 —
3.60
5.30
6.05
6.80
*)
Im Paketverkehr
zwischen
Ostpreußen und dem übrigen Reich
wird die Gebühr der jeweilig nächstniedrigeren Zone in Ansatz gebracht.
Einschreibgebühren 30 Pfennig
Wertsendungen
1. die Briefgebühr oder Paketgebühr (ab 1. Oktober)
2. die Versicherungsgebühr für je 500 Mark der
Wertangabe 3. die Behandlungsgebühr
a) für Wertbriefe und versiegelte Wertpakete
bis 100 Mark über 100 Mark
b) für unversiegelte Wertpakete
Poslaufträge
Vorzeigegebühr
Protestgebühr bei Postprotestaufträgen
10 Pfennig
40 Pfennig 50 Pfennig 25 Pfennig
20 Pfennig 1 Mark
Alrrgrrft 1S27)
Nachnahmegebühren
Vorzeigegebühr 20 Pfennig
Postanweisungen
bis 10 Mark 20 Pfennig
über 10 bis 25 Mark 30 Pfennig
über 25 bis 100 Mark 40 Pfennig
über 100 bis 250 Mark 60 Pfennig
über 250 bis 500 Mark 80 Pfennig
über 500 bis 750 Mark 1. - Mu'-k
über 750 bis 1000 Mark 1.20 Mark
Telegraphische Postanweisungen bis 25 Mark 3.— Mart
über 25 bis 100 Mark 3.50 Mark
über 100 bis 250 Mark 4— Mark
über 250 bis 500 Mark 4.50 Mark
über 500 bis 750 Mark 5.50 Mark
über 750 bis 1000 Mark 6 — Mark
Postkreditbrief
für je 100 Mark des Betrags 10 Pfennig
Mindestsatz 1.— Mark
Bahnhossbriefe
für den Kalendermonat 18.— Mark
für die Kalenderwoche 6.— Mark
Schließfachgebühr
gewöhnliches Schließfach monatlich 75 Pfennig
größeres Schließfach monatlich 1.— Mark
Poslscheckgebühren
Gebühr-für schriftliche Bestätigung über die Höhe
des Guthabens 10 Pfennig
Gebühr für Einzahlungen mit Zahlkarte bis 10 Mark 10 Pfennig
über 10 bis 25 Mark 15 Pfennig
über 25 bis 100 Mark LO Pfennig
über 100 bis 250 Mark 25 Pfennig
über 250 bis 500 Mark 30 Pfennig
über 500 bis 750 Mark 40 Pfennig
über 750 bis 1000 Mark 50 Pfennig
über 1000 bis 1250 Mark 60 Pfennig
über 1250 bis 1500 Mark 70 Pfennig
über 1500 bis 1750 Mark 80 Pfennig
über 1750 bis 2000 Mark 90 Pfennig
über 2000 Mark unbeschränkt 1.— Mark
Gebühr für telegraphische Zahlkarten bis 500 Mark 3.- Mark
über 500 bis 1000 Mark 3.50 Mark
je weitere 500 Mark oder Teil davon 1.— Mark
schriftliche Benachrichtigung des Empfängers einer
Ueberweisung 20 Pfennig
Gebühr für Briefe der Postscheckkunden an die Postscheckämter in Postscheckangelegenbeiten bei Verwendung der besonderen Briefumschläge 5 Pfennig
Telegramme
Gewöhnliche Jnlandstelegramme
Ortsverkehr (Wortgebühr) 8 Pfennig
Fernverkehr 15 Pfennig
Mindestsatz für ein Telegr 80 Pfg. bzw. 1.50 Mk. (10 Worte) Dringende Telegramme
Ortsverkehr 24 Pfennig
Fernverkehr 45 Pfennig
Mindestsatz 2.40 bezw. 4.50 Mark. Pressetelegramme 8 Pfennig
Mindestsatz 80 Pfennig.
Brieftelegramme 5 Pfennig
Die Auslandsgebühren sind im allgemeinen u n- verändert geblieben.
Die neuen Paketgebühren treten erst am 1. Okt. 1927 in Kraft.
11, Rottenburg—Rottweil 2, Hectzingen 2 und Herrenberg 1. Die Kokk d-r non b>->- any in den Sonderzügen abtransportierten Personen ist ohne die in den fahrplanmäßigen Zügen beförderten Personen mit insgesamt 40 000 nicht zu hoch angenommen. Der Zugsverkehr wickelte sich ohne jede Störung oder Unfall ab.
Fridingen OA. Tutlingen, 29. Juli. Tödlicher Un - alücksfall. Malermeister Johann Bücher stürzte bei Anstricharbeiten im Donaukraftwerk auf unaufgeklärte Weife von dem 6 Meter hohen Gerüst ab und erlitt einen Achsel- und Schädelbruch, dem er in der vergangenen Nacht erlag.
Alm, 29. Juli. 1^ Jahre Zuchthaus. Der schon oft und erheblich vorbestrafte ledige Kutscher Otto Meßmer von Stuttgart, der hier aus einer Kammer in der Karl- stratze Kleider im Wert von 500 Mark gestohlen hatte, wurde wegen Diebstahls im Rückfall, zu 1^ Jahren Zuchthaus verurteilt.
Gerstekten OA. Heidenheim, 29. Juli. Badeanstalt. An den Eglenseeen wird zurzeit eine Badeanstalt errichtet, bestehend aus einem Umkleideraum und einem durchschnittlich ein Meter tiefen Schwimmbassin, dessen Grund ein Bretterboden ist. Außerhalb des Beckens befindet sich ein genügend großes Freibad.
Buchau. 29. Juli. Lehrertag für Naturschutz Zurzeit nimmt hier eine gut 200köpfige Lehrerschar aller Schulgattungen an einer Naturschutztagung teil.
Oberteubingen OA. Tettnang, 29. Juli. Brand. Die Scheuer des Gutsbesitzers und Gemeinderats Josef Keller in Bitzenhofen wurde mit reichen Roggenvorräten durch Blitzschlag eingeäschert. Zwanzig Ferkel sind mitverbrannt.
Hechingen, 29. Juli. Enttäuschung. Schwer enttäuscht wurde gestern die Bevölkerung der Stadt Hechingen. Von Tübingen war Studentenbesuch anaesagt, etwa 400 bis 500, der mit den Festgästen in drei Sonderzügen hier ankommen sollte. Den drei Sonderzügen entstiegen insgesamt alles in allem etwa 30 Personen. Dabei hatte die Stadt Vorbereitungen getroffen, um die Gäste recht würdig zu empfangen. Der Bürgermeister und die Musikkapelle standen bereit, letztere konzertierte den ganzen Nachmittag im Schloßhof der Burg.
Vom Ries. 29. Juli. 100 Jahre alt. Am 25. Juli beging Frau Sophie Stern von Schopfloch bet Dinkelsbühl, die lange Jahre in Nördüngen lebte, in verhältnismäßig guter körperlicher und geistiger Frische ihren 100. Geburtstag.
Mühlen OA. Horb, TödlicherUnfall. Freitag nac wurde dxr 56 Jahre alte verh. Telegraphenasfiste -O-^hnstian Eichung von hier bei dem Brückenbau üb den Muhlkanal von einstürzenden Erbmassen erdrückt, so d der Tod sofort emtrat. Eine Gerichtslommisston war ai bald an der Unfallstelle.
Göppingen, 29. IM. Ueber 50 v. H. Geburtenrückgang. Im Jahr 1910 wurden in Göppingen 701 Kinder geboren, im Jahr 1926 dagegen nur 302. Dabei ist zu berücksichtigen, daß im Jahr 1900 die Zahl der Familien viel kleiner war. Die Zahl der Eheschließungen ist etwa gleich geblieben. Die Todesfälle sind etwas zurückgegangen.
Lokales.
Wildbad, den 30. Juli 1927.
Lhoralmusik. Die Musikvereinskapelle spielt morgen Sonntag früh 9 Uhr vom Turme der Wilhelmschule den Choral: „Ein' feste Burg ist unser Gott".
Landes-Kurtheater. Samstag abend 8 Uhr wird die immer beliebte Operette „Schwarzwaldmädel" von L. Iessel mit Marie Luder in der Titelpartie wiederholt. In die übrigen Hauptrollen teilen sich Damen: Mabeck,Friedrich, Herren: Bauer, Lang, Kiefer, Scharnagl, Schletterer. — Sonntag beginnt die Vorstellung schon um 7V- Uhr und gelangt Ioh. Strauß's Meisteroperette „Der Zigeuner- baron" mit Richard Rückert in der Titelpariie zur Aufführung. Weitere Hauptpartien liegen in Händen von: Damen: Friedrich, Luder, Mabeck, Rypinski; Herren: Bauer, Graf, Kiefer, Schletterer. — Montag abend 8 Uhr geht das zum Sensationserfolg gewordene Lustspiel „Der Garten Eden", vier Kapitel aus dem Leben eines „unanständigen" Mädchens mit Edith Robbers in der Hauptrolle zum 8. Male in Scene. — Dienstag abend 8 Uhr „Heimliche Brautfahrt", ein entzückendes Nokokolustspiel von Leo Lenz.
Saisonentwicklung. Die schönen warmen Tage der beiden letzten Wochen haben auf die Frequenzziffer unseres Bades einen außerordentlich günstigen Einfluß ausgeübt. Während am 1. August vorigen Jahres 10538 Fremde gemeldet waren, sind es am heutigen Tage 11832. Das Hauptverdienst hieran kommt neben der besseren Witterung der Badverwaltung zu, die in dem nun ablaufenden Monat Juli den Kurgästen eine solche Fülle gediegener Unterhaltungen und Vergnügungen bot, daß auch der verwöhnteste Kurgast hochbefriedigt sein konnte. Es gäbe eine lange Liste, wollte man alles hier aufzählen. Wenn das warme, schöne Sommerwetter noch einige Wochen anhält, so dürfte die heurige Fremdenziffer die Zahl 15000 erreichen, womit man wohl zufrieden sein könnte, wenn man die widrigen wirtschaftlichen und finanziellen Verhältnisse des deutschen Volkes dagegen in Betracht zieht.
„Der Vorstoß in den Weltenraum", Lichtbildervortrag von Max Valier am Montag, 1. August, abends