verschiedenen Wasserstande. Im Gegensatz dazu handelt es sich bei der Versenkungsstelle bei Friedingen (ungefähr 30 Kubikmeter) unterhalb Jmmendingens nicht um Naturvor- gänge, sondern um Maßnahmen der württembergischen Re­gierung, die die Versenkung des Donauwassers verhindere. Das Friedinger Kraftwerk nehme das Donauwasser auf und leite es durch einen Stollen wieder in das Flußbett auf hohenzollerischem Gebiet. Dadurch werde die Friedinger Do­nauschleife zum Schaden der badischen Anlieger trockenge- legt. Die Vertreter der beiderseitigen Regierungen erläu­terten in ausführlichen Darlegungen ihren Standpunkt.

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Völkerbundsrat und Welkwirkschafkskonferenz Genf, 17. Juni. In der gestrigen Nachmittagssitzung des Völkerbundsrats gaben die Vertreter Rumäniens, Japans, Chiles und Polens Sympathieerklärungen zum Ergebnis der Weltwirtschastskonferenz ab. Chamber­lai n beantragte eine Abänderung von Punkt 3 der im Be­richt von Dr. Stresemann vorgeschlagenen Entschließung in dem Sinne, daß die Regierungen, die mit der Prüfung des Berichts der Wirtschaftskonferenz noch nicht zu Ende seien, nicht auf die Befürwortung aller und jeder Empfehlung der Weltwirtschaftskonferenz festgelegt würden. Der Reichs­außenminister verteidigte seine Fassung, erklärte sich aber bereit, die erbetene Abänderung anzunehmen.

Der Rat nahm schließlich den Bericht Dr. Stresemanns mit der Abänderung an. Der Rat nahm dann noch einen Bericht Chamberlains als Vorsitzenden des im März ein­gesetzten Dreierkomitees für den rumänisch-unga­rischen Streitfall entgegen. Auf Antrag von den beiden Mächten wurde die Vertagung der Frage beschlossen. Damit war die öffentliche Nachmittagssitzung beendet, worauf der Rat noch in einer kurzen Geh-imsitzung weiter tagte.

Deutschland kommt in die Mandatskommission Gens, 17. Juni. In der geheimen Sitzung vom Donners­tag richtete, wie aus Genf gemeldet wird, der Generalsekre­tär des Völkerbundes an den Rat eine Anfrage, wie er sich zur Ernennung eines deutschen Mitglieds in die Mandatskommisson stelle, die als möglich im Haushalts­plan für 1927 vorgesehen sei. Es wurde beschlossen, die An­frage der Mandatskommission zur Aeußerung zuzuleiten. Auf deutscher Seite zweifelt man jedoch nicht an einerEr­ledigung im Sinne der deutschen Auffassung", das heißt, man nimmt an, daß Deutschland einen Sitz in der sog. Man­datskommission (die in der Hauptsache für die Verwaltung der früheren deutschen Kolonien zuständig ist) be­kommen wird.

Schluß der internationalen Arbeitskonferenz Genf. 17. Juni. Die internationale Arbeitskonferenz ist nach dreiwöchiger Dcmer gestern mit Ansprachen ihres Präsidenten Sir Atul Chatterjee und des Direktors des internationalen Arbeitsamts Albert Thomas abgeschlos» sen worden. Der Direktor des Arbeitsamts betonte dabei, ) es nach den auf der diesjährigen Arbeitskonferenz ent- randenen Schwierigkeiten nunmehr dem Arbeitsamte ob- uegen werde, deren eigentliche tieferliegende Gründe zu erforschen, für die die Ablenkung des Fragebogens zur gewerkschaftlichen Freiheit nur als Symptom aufgefaßt werden könne, da dieses negative Ergebnis die eigentlushen Gründe der entstandenen Schwierigkeiten nur verschleiern.

< Ende der Völkerbundslagung

G^nf, 17. Juni. In einer halbamtlichen Auslassung von dechtzcher Seite heißt es: Die Abreise B r i a n d s, die Mttzerordentlich beschleunigt infolge einer schmerzhaften Er­krankung vor sich ging, hat die Absicht zunichte gemacht, zwischen den Besatzungsmächten und Deutschland über die sie untereinander betreffenden Einzelfragen weitere Ver­handlungen zu führen. Das ist umso bedauerlicher, als an den amtlichen Bericht über die Mittagsbesprechung die ver­schiedenartigsten Vermutungen geknüpft worden sind, die aber meistens danebengehen. Ueber die Fragen, die in den letzten Verhandlungen der sechs Mächte zur Erörterung gelangt seien, könnten gegenwärtig keine näheren Angaben gemacht werden, da es sich um Fragen handle, die zum Teil von den Regierungen selbst noch einmal ge­prüft werden mühten, und andererseits um Fragen, die noch behandelt werden sollen. Bezüglich der Locarnopoli- iik handle es sich nicht um Deutschland betreffende Fragen, sondern um Maßnahmen der Locarnomächte zur Auf­rechterhaltung des Friedens überhaupt. Aus dem amtlichen Bericht dürfe jedoch unter keinen Umstän­den gefolgert werden, daß in den Verhandlungen die Bil­dung einer Front gegen eine andere Macht vorbereitet worden sei. Derartige Absichten seien auf keinen Fall zur Erörterung gelangt. Die Verträge, die Deutschland mit den einzelnen Ländern geschloffen habe, und die es wohl aufrecht erhalte, hinderten es jedoch nicht daran, diese Län­der zu kritisieren, wenn sie etwas täten, was zum min­desten nicht als richtig empfunden werde. Das gälte für den Westen ebenso wie für den Osten. Nach Erledigung der letzten Programmpunkte in der heutigen Völkerbunds­ratssitzung, in der die noch ausstehenden Danziger Fragen, und zwar die Danziger Kommunalanleihe sowie die Westernplattenfrage behandelt werden, werden die meisten Abordnungen voraussichtlich bereits heute abend Genf ver­lassen. Camberlain dürfte heute abend abreisen, während Dr. Stresemann nach den bisherigen Dispositionen vermut­lich erst am Samstag oder Sonntag früh Gens verlassen wird.

Es scheint nach allem, daß das Ergebnis der Genfer Ministerbesprechungen sehr mager sein wird, sowohl in den zentraleuropäifchen wie auch in den osteuropäischen Fragen, und daß sich die meisten Hoffnungen, die auf die Tagung im Juni gesetzt wurden, nicht erfüllen. Das schließt natürlich nicht aus, daß die Kämpfe hinter den Kulissen sebr lebhaft gewesen sind. Wäre es anders gewesen. Id hätte keine Notwendigkeit bestanden, daß die sechs Minister so lebhaft von der Geheim di plomatie Gebrauch gemacht hätten.

Unruhe ln Moskau

Warschau, 17. Juni. Wie aus Moskau gemeldet wird, hat Litwinow den russischen Geschäftsträger in Warschau, Ulianow, telegraphisch angewiesen, von der polnischen Re­gierung eine Antwort auf die letzte russisch« Note zu fordern. Ulianow wird wahrscheinlich heute im polnischen Außenministerium wegen der letzten Ereignisse vorstellig werden. In Moskau fanden zahlreiche Straßen- demonstrationen als Protest gegen das Urteil gegen den Wojkow-Mörder statt.Jswestija" weist darauf hin, daß das Urteil des Warschauer außerordentlichen Gerichtshofes gegen Kowerda in der Oefsentlichkeit der Sowjetunion ge­rechteste Lntrüstuna Hervorrufe. Das beschleunigte Gerichts- .

verfahren, so erklärt das Blatt, hat die polnische Regierung zur raschesten und sichersten Verbergung aller Fäden des Verbrechens benötigt. Die von der Sowjetregierung in ihrer Note gestellte Forderung hinsichtlich der Untersuchung des Verbrechens und der strengen Bestrafung des Mörders ist von der polnischen Regierung faktisch abgelehnt worden. Die Sowjetregierung wartet nunmehr die Stellungnahme Po­lens zur dritten Forderung der Liquidierung der weißgar- distischen terroristischen Organisationen in Polen ab, um ihre endgültigen Schlüsse zu ziehen, inwieweit die Erklärungen der polnischen Regierung über den Wunsch, die freundnach- barlichen Beziehungen zur Sowjetunion zu wahren und zu bessern, den Tatsachen entsprechen.

Lin russischer Schisfskommandank zum Tode verurteilt

Moskau, 17. Juni. Das Militär-Tribunal in Kron­stadt verurteilte den ehemaligen Kommandanten eines der baltischen Flotte angehörenden Schiffs, Klepikow, wegen Spionage zugunsten Englands zum Tode, seine Frau wegen Beihilfe zu 3 Jahren Gefängnis. Klepikow versorgte einen in Finnland sich aufhaltenden Vertreter des englischen Geheimdienstes mit Geheimberichten über den Ausland de, Kriegsstreitkräfte der Sowjetunion, besonders der Flotte Klepikow hat seine Spionagetätigkeit eingestanden.

Bria»d bei Poincare

Paris, 17. siuni. Poincare hatte heute mik Briand eine Unterredung, die sich auf die Arbeit des Völkerbunds bezog. Ueber das gesundheitliche Befinden Briands wurde mittags ein Communique ausgegeben, in welchem erklärt wird, daß das Augenleiden, das auf Ueberarbeitung zurückzuführen sei. keine weiteren Fortschritte gemacht habe, daß aber Briand für einige Tage das Zimmer hüten müsse.

Opfer der Berge. An der Nordseite der Benedikten- w and,, auf der sogenannten Stadelbauer-Raute, sind zwei Münchesier Touristen tödlich abg e st ürzt. Bis jetzt ist nur der Name des einen bekannt und zwar Hermann Kabel. Die Leichen sind geborgen. Die Züricher Alpinisten Hans und Walter Lang, die am 4. Juni von Airola im Obertessin zu einer Bergbesteigung aufgebrochen waren und seitdem ver­mißt werden, wurden gestern unterhalb der Caplimohütte, 2500 Meter, am Wege erfroren aufgefunden.

Deutscher Reichstag

Berlin, 17- Juni- sin der heutigen Reichskagssihung wird ohne wesentliche Debatte eine Novelle zur Rechlsamvattsord- nung in allen drei Lesungen angenommen. Darauf begrün­det Abg. Biener (Dn.) einen von Abgeordneten der Re­gierungsparteien eingebrachken Gesetzentwurf zur Lockerung der Bäckereiverordnung, wonach der Achtstundentag zwar aufrecht erhalten, an den einzelnen Werktagen aber ein- lretender Ausfall der Arbeitsstunden durch Mehrarbeit an anderen Werktagen ausgeglichen werden soll. Die Arbeits- bereitschast soll nicht voll als Arbeitszeit gerechnet werden. Arbeitszeit und Arbeitsbereitschaft sollen insgesamt 60 Stun­den wöchentlich nicht überschreiten. An Sonn- und Feier­tagen soll es während zweier Stunden gestattet sein, leicht verderbliche Konditoraren herzustellen. Äbg- Unterleit- ner (Soz.) bekämpft ebenso wie Abg. Rädel (Kom.) die Vorlage, während Abg. Dunkel (W.V.) für einen ver­nünftigen Ausgleich einkrikt. Schließlich wird der Entwurf dem sozialpolitischen Ausschuß überwiesen. Das Kriegs- gerätegeseh geht an den Auswärtigen Ausschuß.

Nächste Sitzung Samstag mittag 12 Uhr.

Der Kampf um die Postgebühren.

Berlin, 17. Juni. Der Reichspostminister erklärt im Laufe der Aussprache zur Ueberraschung der meisten Mit­glieder des Berwaltungsrats, daß er nunmehr dem Wun­sche des Reichstags Rechnung trage und die Gebiihren- vorlage namens der Deutschen Reichspost zurückziehe.

Allekotte (Ztr.) stellt hierauf folgenden Antrag:Der Verwaltungsrat genehmigt die vom Arbeitsausschuß be­schlossenen Gebührensätze." Ferner bringt im Laufe der sich entspinnenden Geschäftsocdnungsaussprache' Kammer- zienrat Wimmer-München folgenden Antrag ein:Der Verwaltungsrat beauftragt den Herrn Minister, erneut eine Vorlage einzubcingen, die sich auf die Beschlüsse des Ar­beitsausschusses stützt." Der Reichspostminister erklärt sich hierauf bereit, sowohl dem Antrag Allekotte als auch dem Antrag Wimmer Folge zu leisten und die Vorlage am Samstag wieder einzubringen.

Württembergischer Landtag

Stuttgart, 17. Juni.

Im Landtag wurden heute die Abstimmungen zu Kapitel 86 (Einnahmen aus Reichssteuern) nachgeholt und dabei wurden sowohl die kommunistischen wie auch die sozial- gemokratischen Anträge abgelehnt. Im übrigen wurde der Kultetat beraten. Der Abg. Gaus (Z.) wünschte die Einstufung der kath. Geistlichen in die Gruppe 10, ihm wurde von dem Abg. Heymann (S.) erwidert, daß das Sache der kirchlichen Organisationen sei. Man habe ja dazu der Kirche die Landeskirchensteuern gegeben. Der einmalige Staatszuschuß für die evang. und die kath. Kirche in Höhe von 147 000 wurde gegen die Stimmen der Sozialdemo­kraten und der Komunisten genehmigt. Für die Universität wurden 71 500 -4t an sachlichen Ausgaben bewilligt. Zum Kap. 51 (Techn. Hochschule) beantragte der Abg. Dr. Wi­der (B.P.), zu de vorgesehenen 43 500 -K weitere 150 000 Mark für bauliche Veränderungen zu bewilligen. Nach Mit­teilung von Ministerialrat Bauer sind die 150 000 -4t erfor­derlich, weil ein Professor erklärte, er bleibe nur in Stutt­gart, wenn ihm in seinem Institut dieselben Arbeitsbedin­gungen gewährt würden wie in Karlsruhe. In der Aus­sprache wurde verlangt, daß man die Ueberspezialisierung verlasse. Außerdem wurde gefordert, den Neubau der Technischen Hochschule in Bälde vorzunehmen, damit sie nicht von München und Karlsruhe überflügelt werde. Der Antrag Wider wurde bis zur dritten Lesung zurückgestellt. Angenommen wurde beim Kapitel 54 ein Ausschußantrag betreffend Vermehrung der Lehrstellen bei den Gewerbe-, Handels- und Frauenarbeitsschulen. Abgelenht wurde dann ein kommunistischer Antrag, den Religionsunterricht an Gewerbeschulen einzustellen und zugestimmt einem Antrag Heymanns (Soz.), eine Ueberschreitung der Etat­summe von 2600 -4t für Studienreisen der Kunstakademie­schüler nicht zu beanstanden. Zu den Kap. 55 und 56 (Höhere Schulen, Aufwand af die Lehranstalten) wurden Ausschuß­anträge angenommen betr. Verwandlung unständigeL^tellen in ständige an höheren Schulen und an Volksschulen, Rück­sicht auf die besonderen Verhältnisse cher Reallehrer und der

Präzeptoren bei der Einstufung und Wiedererrichtung der lm Jahr 1924 abgeuauten Latei-, Real- und einklassigen Volks­schulen. Der Abg. Dr. Schermann (Z.) schilderte ein. gehend das große Assessorenelend und wies darauf hin, daß es heute noch 44 Jahre alte unständige höhere Lehrer gebe. Ausführungen, die Kultusminister Bazille zur Frage der Versögerung der Besetzung von vier erledigten Oberstudien­direktorenstellen machte, blieben unverständlich, weil der über der Pressetribüne angebrachte Ventilator zu geräuschvoll war und trotz Aufforderung nicht abgestellt wurde. Schließlich wurde noch Kap. 60 (Sonstiger Aswand auf die Volksschulen) beraten, wobei der Abg. Pölich (Z.) die Anstellungsver« hültnisse namentlich der katholischen Lehrerinnen als tief­traurig bezeichnete. Vom Ausschuß lag ein Antrag vor aus Schaffung neuer Lehrstellen an den Volksschulen, Nichtbean­standung der für Stellvertretungskosten für Volksschullehrer vorgesehenen Mittel für 1927, Vermehrung der Zahl der Stellvertreter für 1928, Schaffung günstigerer Verhältnisse> die planmäßige Anstellung von Lehrerinnen, Erhöhung der Beiträge an bedürftige Gemeinden zu Bauten für Volksschul­zwecke. Die Abstimmung wurde aus morgen verschoben. In der morgigen Sitzung soll auch der Vertrag mit dem herzoglichen Hause beraten werden.

sin der kommenden Woche fallen die Plenarsitzungen des Landtags aus, um den Ausschüssen Gelegenheit vor Vorberatung kleinerer Gesetzentwürfe zu geben, sin der darauf folgenden Woche soll dann der gesamte vorliegende Stoff aufgearbeitet werden, worauf der Landtag in die Sommerferien gehen will.

Württemberg

Stuttgart, 17. Juni.

Zngsenkgleisung. Die Reichsbahndirektion Stuttgart teilt mit: Am Donnerstag ist die Lokomotive des Zugs 19, WäschenbeurenGöppingen (Göppingen an 18.09), bei der Einfahrt auf die Station Faurndau (Nebenbahn) entgleist. Der Zug 20, GöppingenGmünd (Göppingen ab 18.32). mußte ausfallen, die Züge 21 und 22 erlitten größere Ver­spätungen. Verletzt wurde niemand. Die Ursache der Ent­gleisung ist noch nicht aufgeklärt. Untersuchung ist im Gang-

Falsche Dreimarkstücke im Umlauf. Am Dienstag nach­mittag wurde im westlichen Stadtteil festgestellt, da^ falsche Dreimarkstücke in Läden in Zahlung gegeben wurden.

Vom Tage. Donnerstag nachmittag kurz nach 2 Uhr ertrank eine 30jährige Frau beim Baden im Rikl -ad am Neckar. Der Ertrunkenen soll es an den noirvmdigen Schwimmkenntnissen gefehlt haben.

Kaltental, 17. siuni. Er lebt noch- Die Meldung des Filderboten, nach der ein Teilnehmer an der Fahnenweihe des Freien Volkschors in Kaltental seinen Gegner mit einem Hebeisen erschlagen hatte, ist lt. Süddeutscher Arbeiterzei­tung nicht richtig. Der Erschlagene lebt noch und der des Totschlags Beschuldigte war beim Lesen des Filderboten nicht wenig erstaunt. Der Tatbestand ist folgender: Vier oder fünf junge Männer gingen über ein neben dem Festplatz liegendes Grundstück durch ein Maschinenhaus. Der Be­sitzer rief den Arbeiter K. zu Hilfe gegen die Eindringlinge. Diese nahmen zwar kein Hebeisen, aber ein Wasserleikungs- rohr- Mit diesem soll einer der Beteiligten eine Verletzung am Kopf erhalten haben. Er begab sich selbst ins Kranken­haus und ließ sich verbinden. Am Montag früh wurde er aus dem Krankenhaus entlassen.

Bommelshausen OA. Waiblingen, 17. Juni. Hohes Alter. Am 8. d. M. vollendete Konrad Würteles Witwe ihr 95. Lebensjahr. Sie ist die älteste Person in der Ge­meinde und befindet sich noch bei guten Kräften des Körpers und des Geistes.

Bietigheim, 17. Juni. Abgelehntes Gesuch um einenStaaksbeitrag. Das Gesuch der Stadtgemeinde um Verwilligung eines Staaksbeitrags zu dem Besoldungs­aufwand der Lehrkräfte an der ev- und kath. Volksschule wurde einem Erlaß des Kulkministeriums zufolge abgelehnt mit der Begründung, daß die vorhandenen Mittel bedürf­tigeren Gemeinden zuzuweisen waren.

Heilbronn, 17. Juni. Todesfall. In Emden ver­schied der Generalmusikdirektor a. D. Prof. Birnbacher- Lange. Als der Heilbronner Liederkranz nach Rektor Köhlers Stabniederlegung vor zwei Jahren eine Dirigenten­stelle ausschrieb, hatte sich Pros. Birnbacher-Lange auch um diesen Posten beworben und wurde nach erfolgreichem Probe­dirigieren mit großer Stimmenmehrheit gewählt. Krankheit verhinderte ihn aber, diese Stelle anzutreten.

Besigheim, 17. Juni. Besuch. Am Sonntag traf die Dortmunder Kunstgewerbeschule mit 22 Schülern samt Lehrer bier ein. Die Gäste halten sich zu Studienzwecken hier einige Zeit auf.

Vaihingen a. Enz, 17. Juni. JäherTod. Ein hier seit längerer Zeit bei Verwandten wohnender 76 I. a. Mann wurde im Gebüsch am Ufer der Enz sitzend tot aufgefunden. Er hatte einen Spaziergang gemacht und wurde dabei vom Tod ereilt.

Vaihingen a. E., 17. Juni. Eisenbahnunfall. Am Reichsbahnhof ist vorgestern nachmittag eine Frau in den Zug der Nebenbahn hineingelaufen und wurde angefahren. Glücklicherweise kam sie ohne schwerere Verletzungen davon. Die Frau ist etwas schwerhörig und gibt an, daß sie den fahrenden Zug nicht gehört habe.

Reckarsulm, 17. Juni. Rücksichtsloser Fuhr­mann. Vorgestern wurde das 6jährige Söhnchen Werner des Werkzeugmachers Walter Witter von dem Fuhrwerk des Schuhhändlers Schüle überfahren und schwer verletzt. Der rohe Fuhrwerkslenker ließ das Kind liegen und fuhr mit Schimpfen davon.

Hall, 17. siuni. Ein Schwindel. Die Mädchenenk- führung, von der gestern berichtet wurde und die die Stadt Hall und die ganze Umgegend in die größte Aufregung ver­seht hak, hak sich inzwischen als ein Schwindel schlimmster Art, von der angeblich Entführten selbst erdichtet, heraus- gestellk. Die angeblich entführte Berka Schefferk aus Ens- lingen hat selbst unter falschem Namen beim Schultheißen­amt in Gelbingen und auf dem Stationskommando in Hall Anzeige erstattet, daß sie die Entführung der Schefferk hinter Gelbingen mikangesehen habe. Sie hak ihr Fahrrad selbst in den Straßengraben geworfen und ist dann von Hall aus mit dem Zug nach Stuttgart gefahren. Von hier aus fehlt bis jetzt jede weitere Spur von ihr-

Beuren OA. Nürtingen, 17. Juni. Tödlicher Un­fall. Ein Mädchen von 4 und ein Knabe von 2 Jahren des früheren Landjägers Vollmer spielten hinter einer aus­gehängten schweren eichenen StubentüreVerstecken". Auf unaufaeklärte Weife siel die schwere Türe um, den Knaben