Die Herbstübungen der Reichswehr. lieber die dies­jährigen Herbstübungen wird mitgeteilt, daß die S. Lnvl- sion diesmal ihre Herbstübung auf imd in der ^"M.ebung eines Uebungsplatzes abhalten wird. Die 5. und 7. Dwifwn üben auf und in der Umgebung von Uebungsplatzen. D e 6. Division und die 3. Kavallerie-Division üben unter Lei­tung des Gruppenkommandos 2 in der letzten September- woche zwischen Paderborn-Marsberg und Treudelburg.

Bengalische Beleuchtung. Im Rahmen der Stuttgarter Werbewoche veranstaltet der Verein für Fremdenverkehr i >r Stuttgart e. V. am Freitag, den 27. Mar, um 7.30 Uhr n 8 30 Uhr abends Schloßplatzmusik (Obermusikmeister Müller Regt. 13), ferner bei Einbruch der Dunkelheit den- raUsche Beleuchtung der beiden Stiftskirchentürme. Im An­schluß hieran findet eine elektrische Beleuchtung des Rathaus- .urms nebst Glockenspiel statt.

Aus dem Laude

Waiblingen. 23. Mai. Mit dem Auto verun- clückt. Die Si c-ße von Winnenden nach Waiblingen hat I >e schadhafte Stelle, die einem mit Eßlinger Herren be- setzten Auto verhängnisvoll wurde. Der Wagen überschlug sich an der Straßenoertiefung, Schuhfabrikant C. Lieberk wurde herausgeschleudert und ziemlich schwer verletzt, Kauf­mann A. Bucka kam unter den Wagon zu liegen und trug ebenfalls schwere Verletzungen davon. Beide wurden in das hiesige Krankenhaus verbracht.

Heilbronn. 23. Mai. Synagogenjubiläum. Die ! iesige jüdische Gemeinde feierte am Samstag das 50jährige i'ubiläum ihrer Synagoge. Auf dem Festabend wies Rechts- Anwalt Dr. Gumbel darauf hin, welch ganz andere

Wellung heute das Judentum einnehme gegenüber der Zeit cor 80 Jahren.

Welzheim. 23. Mai. Tödlicher Unglücksfall. Der 56 I. a. Bauer Karl Höser von Tiefenmad wurde am Sams, tag vormittag in seinem Steinbruch durch einen >H»reng- schuß getötet.

H«H, SZ. Mai. Tödlich verunglückt. Der Mitte d?r S9«r Jahre stehende Bierbrauer A. Eßlinger war am Donnerstag in der Ritterbrauerei mit dem Reinigen von Nluminiumlagerfässern mit Salpetersäure beschäftigt. Schm gegen Mittag stellte sich Unwohlsein ein, wozu noch Atembeschwerden traten. Ein beigezogener Arzt stellte Vronchialkatarrh fest. Eßlinger arbeitete bis Feierabend weiter. In der Nacht verschlimmerte sich sein Zustand der- artig, daß eine Ueberführung ins Krankenhaus notwendig wurde, und am Freitag ist der pflichttreue Mann unter großen Schmerzen gestorben. Der Braumeister, bei dom sich ähnliche Erscheinungen zeigten und der ebenfalls ins Krankenhaus eingeliefert war, scheint mit dem Leben davon­zukommen.

Ellwar.gen, 22. Mal. Betrug. Vor einiger Zeit kam der Tapezierer Ludwig Hörmann von hier nach Augsburg und hak dort für sich und Ellwanger Kollegen Maren auf Kredit entnommen, die er in Lindau und in Augsburg zu Geld machte. Zugleich sammelte er Gaben für ein hier zu entrichtendes Gesellenhaus und hat dadurch zahlreiche Pfarr­ämter betrogen, wofür er bereits zu 8 Monaten Gefängnis verurteilt worden war. In Augsburg erhielt er wegen Marenbetrugs 2 Wochen Gefängnis.

Reresheim, 23. Mai. Durchziehende Reichs­wehr. Eine in Dresden in Garnison stehende Kraftfahrer­abteilung der Reichswehr, 3 Kompagnien (300 Mann stark), passierte, vom Truppenübungsplatz Münsingen kommend, bei schönstem Maiwetter am Samstag nachmittag unsere Stadt. Mit 150 Kraftfahrzeugen, vorwiegend Lastwagen, wurden das Militär- und die Uebungsgeräte sowie Betriebs­stoffe befördert.

Metzingen. 23. Mai. Ehrende Auszeichnungen. Aus Anlaß seiner 50jährigen Dienstzeit als Buchdruckerei- Faktor im Verlag desMetzinger Anzeigers" G. Köllreutter ließen der Reicbsvräsident v. Hindenburg und Staats­präsident Bazille dem Gustav Kittelberger durch Vermittlung des hiesigen Stadtfchultheißenamts kunstvoll ausgeführte Ehrenurkunden überreichen. Auch seitens der Handelskammer und Handwerkskammer wurde der Jubilar durch entsprechende Ehrenurkunden erfreut und aus­gezeichnet.

Tübingen. 23. Mai. Körperverletzung mit Todesfolge. Das Schwurgericht hat den ledigen, 25 Jahre alten Maurer Wendelin Teufel von Hailfingen, der am Karsamstag seinen Onkel, den 49 Jahre alten Steinhauer Franz Geiger von Hailfingen. im Streit erstochen hatte, wegen Körperverletzung mit Todesfolge zu 5 Monaten Ke- fängnis verurteilt.

Die vom Innenministerium genehmigte Kraftwagenlinie LustnauTübingenDerendingen wird voraussichtlich am

4. Juni eröffnet werden. Das Innenministerium bereitet der Linie TübingenPfäsfingen Schwierigkeiten, ist dagegen für eine Linie TübingenHagelloch zu haben. Der Omni­busverkehr Tübingen ist bereit, auch diese Linie zu über­nehmen.

Rokkenburg. 23. Mai. Staatsbeiträge zu Kir­chen- und Pfarrhausbauten. Aus Kapitel 46 Titel 6 des Staatshaushaltsplans 1926 sind verwilliat wor­den für die kath. Kirchenbauten in Heilbronn, Kuchen, Wiesenstetten je 1000 Obertürkheim und Isenburg je 1500 Obernheim 2000 M, für den Pfarrhausbau in Fellbach 2500 für das Pfarrhaus in Apfelbach 500 -K.

Sulz a. R., 23. Mai. Eisenbahnunfall. Am Samstag kurz nach 5 Uhr nachmittags ist auf dem hiesigen Bahnhof eine Lokomotive aus den Schluß des Güterzugs Nr. 8882 aufgefahren. Führer und Heizer der Lokomotive wurden leicht verletzt. Der Materialschaden ist nicht un­bedeutend. Das durchgehende Gleis war 2/4 Stunden ge­sperrt. Der Unfall ist darauf zurückzuführen, daß die Schluß­wagen des Güterzugs in die Fahrstraße der Lokomotive hineinragten.

Rottweil, 23. Mai. Von einer Lokomotive überfahren. Der verh. 30 I. a. Verschieber August Liebermann von Göllsdorf geriet am Freitag auf dem hie­sigen Bahnhof beim Ueberschreiten der Geleise unter eine Lokomotive. Es wurde ihm der linke Fuß abgefahren. Auch trug er noch sonstige Verletzungen davon.

Schwenningen, 23. Mai. Annahme des Schieds­spruchs. Der vom Schlichtungsausschuß Rottweil am 12. Mai gefällte Schiedsspruch in Sachen der Angestelltengehäl­ter bei der Uhrenindustrie ist von sämtlichen beteiligten Par­teien angenommen worden. Hiernach werden die tariflichen Grundgehälter vom 1. April ds. Is. an um etwa 6 Prozent und vom 1. Oktober ds. Is. ab um ein weiteres Prozent erhöht.

Küfermeisker Jakob Cppler jr. hak das in der Ge- werbeausskellung ausgestellte und von ihm angefertigke Weinfaß mit Schnitzereien, 300 Liter haltend, dem Gesang­verein Liederkranz in das Beethovenhaus zum Geschenk gemacht. Der Verein hat mit Dank für den Stifter das Ge­schenk angenommen.

Mtchlfiekken OA. Spaichingen, 23. Mai. Seltener Fund. Als der Landwirt Ludwig Achter dieser Tage auf seinem Kartoffelfeld mit Hacken beschäftigt war, fand er den Ehering seiner vor 6 Jahren verstorbenen Frau, der in einem Wurzelbündel verwachsen war. Vor 16 Jahren hatte die Frau den Ring verloren.

Alm. 23. Mai. Ueberfälle. Ein Stahlhelmmitglied wurde bei der Gaisenbergkaserne überfallen, an der Brust geschüttelt und durch Schläge am Nasenbein verletzt. Der Täter erhielt Hierwegen und wegen einer Reihe anderer Straftaten zusammen eine Gefängnisstrafe von 5 Monaten. Ein anderes Stahlhelmmitglied wurde beim Heimweg nach Neu-Ulm aus der Donaubrücke angegriffen. Hier entkam der Täter..

Ochsenhausen OA. Biberach, 23. Mai. Zur großen Armee. Einer der ältesten Veteranen starb hier in der Person des früheren Kaufmanns Fridolin Oelhaf. Der Verstorbene machte die Feldzüge 1866 und 1870/71 mit. Er erreichte ein Alter von nahezu 88 Jahren.

Ravensburg» 23. Mai. 6 0. Geburtstag. Den 60. Geburtstag feierte am Samstag Brauereidirektor Ruile, Vorsitzender der Handelskammer Ravensburg.

Lodnegg. OA. Ravensburg, 23. Mai. Maikäfer- plage. Durch Maikäfer ist die Kirschenernie hier vollstän­dig vernichtet. Eichen, Buchen und Kastanienbäume' sind kahl gefressen. Und nun machen sich die Nimmersatten so­gar an die Birn- und Apfelbäume, wodurch die Obsternte gefährdet ist.

Wolperkewende OA. Ravensburg, 23. Mai. Schwerer Zusammenstoß. Auf der Straße AltshausenBlitzen­reute stieß der Motorradfahrer Paul Heim aus Konstanz mit dem Fuhrwerk des Landwirts Laub aus Vorsee zusammen. Der Beisitzer des Heim, der 25 I. a. Kaufmann Johann Bäuerle aus Schorndorf, z. Zt. in Altshausen angestellt, wurde getötet, Heim schwer, aber nicht lebensgefährlich ver­letzt. Der Lenker des Fuhrwerks kam mit dem Schrecken davon.

Leukkirch, 23. Mai. Brand. Am Sonntag früh 4 Uhr entstand in der mit 200 Ztr. Gerbrinde gefüllten Gerberei Wurm hier Feuer, das auch auf das Wohngebäude Über­griff. Die Gerberei brannte vollständig aus und vom Wohn­haus wurde der Dachstuhl zerstört. Das Mobiliar konnte größtenteils gerettet werden.

Isnn. 23. Mai. Ziaeunerbändel. Am Freitag

fand in' dem Usergehökz an der Argen bei Jsny aus Eifer­sucht eine Schießerei zwischen Zigeunern statt, wobei der Zigeuner Josef Reinhardt von Hertmannsweiler einen Schuß durch den rechten Fuß oberhalb dem Knöchel erhielt, der Fuß wurde von dem Geschoß vollständig durchgeschla­gen. Der Schütze Emil Kiefer und der Verletzte wurden von den beiden hiesigen Oberlandjägern festgenommen.

Meckenbeuren OA. Tettnang, 23. Mai. Aus dem Parteileben. In einer Versammlung der Zentrums­partei sprach Justizminister Beyerle über kommunal­politische Fragen.

Friedrichshafen. 23. Mai. Fe st genommener Fahrradmarder. Am Freitag nachmittag wurde einem hiesigen Flaschnermeister das Fahrrad gestohlen. Eine Stunde nachher wurde der Dieb als der von Munzingen bei Freiburg gebürtige, frühere Schlossermeister I. Hunn festgestellt. Er ist ein gewerbsmäßiger Fahrraddieb, der auch von einer österreichischen Behörde gesucht wird. Er wurde in das Polizeigeföngnis eingeliefert.

Skraßberg In Hohenz., 23. Mai. Schafwäsche. Bei derUnteren Mühle" herrscht zur Zeit großer Betrieb. Die Zeit der Schafwäsche ist wieder da. Vom Heuberg und von der Alb kommen die Schäfer oft viele Stunden weit mit ihren Herden hier an. In kleinen Gruppen werden die Tiere mit ihrem zottigen, grau-braunen Winterkleid ins Wasser genommen und gereinigt. Am folgenden Tage ver­lassen sie in schönem weißen Wollkostüm den Ort, um in der Heimat durch die Hand der Schererinnen sommerlich gekleidet zu werden.

Nördlingen, 23. Mai. Der neue Bürgermeister. Durch einstimmigen Beschluß des Stadtrats Nördlingen ist der Regierungsrat 1. Klasse Dr. Hausmann im Staats­ministerium des Aeußern zum ersten rechtskundigen Bürger­meister von Nördlingen gewählt worden.

2m Jähzorn. Reineke Fuchs. Wegen eines Streits über einen Holzhaufen regte sich der verheiratete Taglöhner Josef Schreiner in Kempten derart auf, daß er sein fest­stehendes Messer zog und den Arbeikseheleuken Josef und Rosa Mair je einen Stich in den Unterleib versetzte, so daß beide in lebensgefährlichem Zustand ins Spital gebracht wer­den mußten. Der Täter ist sestgenommen. In der unteren Mühle in Mattsies schlich sich ein Fuchs in den Hühnerstall und würgte nicht weniaer als 44 Hühner und 5 Enken ab. Der Fuchs, der den Ansgang nicht mehr finden konnte, wurde vom Müller erlegt.

Baden

Karlsruhe, 23. Mai. Das Verkehrsflugzeug D 767 der Deutschen Lufthansa, welches die Strecke MünchenStutt­gartKarlsruhe befliegt, wurde in der Nähe der Ortschaft Ettelried (Bayern) auf freiem Felde infolge eines Motor­schadens zu einer Notlandung gezwungen, die glatt ver­lief. Das Flugzeug konnte aber nicht mehr startfähig ge­macht werden, sodaß ie Reisenden gezwungen waren, den Zuganschluß zu suchen.

Pforzheim, 23. Mai. Der 8. Regimentstag und das 75jährige Jubiläum des ehemaligen 4. Bad. Infanterie­regiments Prinz Wilhelm Nr. 112, das gestern hier stattfand, hatte viele ehemalige Regimentskameraden in unserer Stadt zusammengeführt.

Vrekken, 23. Mai. Der 71 I. a. Karl Arnold, Kohlen­händler, stürzte von der Scheune herab und zog sich schwere Verletzungen zu, an deren Folgen er heute früh verschied.

Philippsburg, 23. Mai. Auf der Straße Philippsburg Waghäusel scheute das Pferd einer Marktfrau von Neuluß- heim, die aus den Spargelmarkt in Philippsburg wollte, als ein Auto entgegenkam. Das Pferd rannte mit dem Wagen einen 5 Meter hohen Abhang hinab, wobei die Frau zu Fall kam und so schwere Verletzungen erlitt, daß an ihrem Aufkommen gezweifelt wird.

Villingen, 23 Mai. Beim hiesigen Postamt kann der Post­assistent Franz Müller auf eine 45jährige Dienstzeit zurück­blicken. Aus diesem Anlaß wurden ihm Ehrenurkunden des Reichspräsidenten und des Reichspostministers überreicht.

Triberg, 23. Mai. Die Beleuchtungen der Triberger Wasserfälle, die in diesem Jahr bereits über Ostern schon stattgefunden haben, werden vom Vorabend des Himmel­fahrtstags ab (25. Mai) nunmehr regelmäßig erfolgen. Und zwar wird die Beleuchtung mit Scheinwerfer täglich abend, von 9.30 Uhr durchgeführt bis etwa Mitte September.

Freiburg i. B., 23. Mai. Am 21. Mai ds. Is. waren 40 Jahre seit der Einweihung der Höllentalbahn verflossen, die am 23. Mai 1887 ihren Betrieb ausgenommen hatte.

Ich Hab dich lieb.

4 Roman von _. .

Urheberschutz durch Stuttgarter Romanzentrale C. Ackermann, Stuttgart.

Wieder war es still im Gemach. Un. doch redeten bei­der Herzen laut, und ohne Worte oder Gelöbnisse wußten sie plötzlich, daß sie einander gut waren. Fühlten es, daß diese Stunde ihrer beiden Schicksale mit festem Band um­wob.

Mit einem letzten heißen Blick in ihre braune Samt­augen riß Berend Haller sich endlich los.

Ich muß nun gehen! Aber Sie haben mir ver- ziehen?"

Alles! Alles! Von ganzem Herzen!"

Und, wenn wir uns Wiedersehen, ist alles zwischen uns wie sonst? Nein schöner viel schöner" .. . setzte er leise hinzu und zog ihre schmale Mädchenhand inbrünstig an die Lippen.

Mas« nickte nur. Das Herz war ihr so voll Seligkeit, daß sie kernen Laut über die Lippen brachte.

Als sie wieder drüben in ihrem Boudoir war, litt es sie auf keinem Stuhle. Stumm lächelnd schritt sie hin und her, da und dort wie liebkosend über einen Gegenstand streichend.

So fremd erschien ihr alles und doch so lieb vertraut! Ihr war, als sei in ihrer Brust ein Quell aufgesprungen und ströme nun fort und fort. Ein Quell von Licht und Wärme, der alles verklärte wie die Sonne.

Plötzlich klopfte es an ihre Tür.

Darf ich herein, Maja?"

Und ehe noch Antwort kam, schob sich ein lachender Aopf, von wuschligem Schwarzhaar umrahmt, herein.

Gretl Du?"

Jawohl. Und gottlob habe ich mich umsonst geäng- stigt, wie ich sehe! Du bist sa ganz wohlaufl"

Hat denn jemand gesagt, ich sei krank?"

Nein. Aber ich fürchtete es beinahe, da du so knall und fall von Hellschmidts verschwandest. Ohne uns auch nur adieu zu sagen! Ich dachte, der Schlag träfe mich, als mir der Diener sagte, du seiest schon über eine Stunde lang fort und ganz allein! Nachher ließ es mir keine Ruhe mehr. Leo meinte auch, ich sollte doch noch nach dir sehen. Was ist dir ienn nur eingefallen? Warum bist du fort?"

Ich . . . mir . . . mir war nicht ganz wohl. Die Hitze, die vielen Menschen, weißt du . . ."

Gott, das bist du doch gewohnt!?"

Ja. Aber diesmal machte es mir plötzlich Kopf­schmerz und Schwindel. Ta ging ich eben."

Gretl Klaudy betrachtete die Freundin mit mißtrau!- schein Blick.

Komisch! Man sieht dir nämlich gar nichts an. Im Gegenteil. Tu strahlst ja förmlich in Rosenglut und Frischei Nein, wirklich, Maja! Oder macht das nur die- ses entzückende Kleid?"

Möglich", lächelte Maja.

Aber lege doch ab, Gretl. Oder mußt du gleich wie­der fort?"

und Leo hat wieder einmal einen Vortrag im 2 Verein zu halten. Ich bin also solo daheim."

Wie ich- Tante Madeleine hat sich ins Bett gezogen und laßt ihren Fuß mit Tampsumschläge

Famos, dann bleibe ich bei dir, und wir plaudern' Das heißt, wenn du mich nicht hinauswirsstl"

Aber Gretl I I Warte, ich will Fanny gleich sagen, daß sie uns das Abendbrot hier servieren soll. Mache dir's inzwischen bequem."

Zehn Minuten später saßen sie beide behaglich in derc Kaminecke vor einem Tischchen, das Fanny rasch gedeckt» hatte.

Gretl, in deren unregelmäßigem, aber anziehendem Gesicht alles vor Leben und Beweglichkeit zuckte, bohrte die kleinen Füße ungeduldig in das weiße Eisbärenfell.

Ich habe dir auch so rasend viel zu erzählen, Maja", sagte sie mit einem Seitenblick ans das eben eintretende Stubenmädchen, das eine Platte mit verschiedenen Gerich­ten brachte.

Du weißt schon, gelt?"

Maja verstand und gab dem Mädchen einen Wink.

Stellen Sie nur alles her, Fanny. Wir bedienen uns selbst. Ich klingle Ihnen später."

Nun", sagte sie dann, als beide allein waren.

Es handelt sich wohl uin Heinz Werffen?"

Natürlich. Denke dir, der arme Kerl ist ganz desperat und ich mit ihm! Sein reicher Onkel auf Glumotschan, von dein er Pekuniär ganz abhängt, hat sich in den Kopf gesetzt, ihn standesgemäß zu verheiraten! Du verstehst: mindestens acht bis zehn tadellose Ahnen! Der Alte sucht bereits teils in Gotha, teils in der Nachbarschaft, und Heinz soll schleunigst nach Glumotschan kommen, um ihm dabei behilflich zu sein."

O weh, arme Gretl, das ist freilich hart für dich! Wie wirft du die Trennung ertragen?"

Die Trennung? Ja, glaubst du denn, Heinz ginge? Noch dazu unter solchen Umständen?"

Gretls lachende Schwarzaugen funkelten plötzlich vor Entrüstung.

(Fortsetzung folgt.) .