trat, wie dasWürtt."Handwerk" berichtet, der Ausschuß für wirtschaftliche Betriebsführung im Handwerk unter dem Vor­sitz von Präsident von Iehle im Württ. Landesgewerbe­amt zu einer Sitzung zusammen. Zunächst berichtete Baurat Fleischhauer von der Technischen Beratungsstelle über die Fälle, die seit Bestehen des Ausschusses der Beratungs­stelle von Handwerksmeistern zur Erledigung eingesandt worden sind. Es handelt sich um 50 Fälle, die hauptsächlich die Einrichtung von Werkstätten, die Anwendung bestimm­ter Arbeitsverfahren, die Rechnungsprüfung und allgemeine Begutachtung zum Gegenstand hatten. Regierungsrat Brendle konnte über eine rege Inanspruchnahme der Chemischen Beratungsstelle beim Württ. Landesgewerbeamt berichten. Wie Baurat Fleischhauer und Dr. Mehmke vom Haus für Technik und Industrie ausführten, sollen von Mitte Mai bis Ende Juli im Rahmen der betriebstechnischen Jubiläumsausstellung des Vereins deutscher Ingenieure ver­schiedene Musterwerkstätten und neuzeitliche Werk­zeuge für das W a g n e r - und Drechslergewerbe ge­zeigt werden. Die Handwerkskammer Heilbronn hatte an das Landesgewerbeamt das Ersuchen gestellt, das Staatliche Preis- und Schiedsamt zu veranlassen, in eine eingehende Prüfung der Frage einzutreten, inwieweit im Bauhandwerk und im Baunebengewerbe eine Senkung der Unkostensätze durch wirtschaftliche Betriebsführung möglich ist, insbeson­dere in bezug auf die Feststellung einer Mindestzeit für eine bestimmte Arbeitsleistung. Architekt Zeitler vom Staat­lichen Preis- und Schiedsamt wies auf die örtlichen und fach­lichen Verschiedenheiten hin, die die Feststellung einer Ar­beitszeitnorm fast unmöglich machen. Die Rationalisierung des Baugewerbes würde nach seiner Auffassung auch den Uebergang des Bauhandwerks zum Serienbau bedin­gen, was gleichbedeutend mit einer Aufgabe des handwerk­lichen Betriebs sei. Baurat Keuerleber vertrat eine ähnliche Ansicht. Von großem Interesse war der Bericht von Baurat S ch l u n ck bezüglich der Organisation der Re­klame b e r a t u n g im Handwerk. Hier liegt noch vieles im argen, und das Handwerk namentlich in großen und mitt­leren Städten muß unbedingt aus seiner Zurückhaltung her­austreten und sich moderne Werbemethoden aneignen. So gilt es für das ladenbesitzende Handwerk, der Schaufenster­dekoration seine vorzüglichste Aufmerksamkeit zuzmvenden. Und auch die Kunst der Kundenbedienung ist bisher über­haupt noch nicht gepflegt worden. Dasselbe gilt von der kunst- und werbegerechten Abfassung von Zeitungsanzeigen und sonstigen Propagandadrucksachen. Alle diese Dinge sollen demnächst in Artikeln und Vorträgen behandelt werden.

Die 24-Skundenzeik werden in Württemberg ab 15. Mal auch alle Straßenbahnen einführen.

Aus dem Lande

Hellbronn, 8. Mai. Vier jugendliche Ein­brecher fest genommen. Die Kriminalpolizei hat vier Fürsorgezöglinge im Alter von 13 bis 15 Jahren, die vor kurzem aus einer Erziehungsanstalt entwichen sind, fest­genommen. Die Nachforschungen ergaben, daß die Burschen bettelnd durch das Land zogen und auch bereits mehrere Verkaufsbuden und Sporthäuser in Heilbronn und Cann­statt erbrochen und beraubt hatten. Ein Teil des Diebsguts konnte wieder beigebracht werden. - <

Mittelstadt OA Urach, 8. Mai. Brand. Am Don­nerstag brach im Wohn- und Oekonomiegebäude des Flasch­nermeisters Knecht ein Brand aus, der die Gebäulichkeiten in kurzer Zeit bis auf den Sockel in Schutt und Asche legte. Die Versicherung des Gebäudes ist unzureichend. Die Fahr­nis wurde zum Teil gerettet- Die Ursache des Brands ist unbekannt.

Alm. 8. Mai. Wasserversorgung. Der oor der Wilhelmsburg liegende Wasserhochbehälter von 400 Kubik­meter Inhalt reicht zur Versorgung der hochgelegenen Ge­bäude und Grundstücke nicht mehr aus. Das städtische Wasserwerk errichtet daher zurzeit anschließend an den alten Behälter eine weitere Kammer von 600 Kubikmeter Inhalt, so daß nach deren Vollendung eine Wasserreserve von 1000 Kubikmeter zur Verfügung steht, wodurch alle Ansprüche für lange Zeit befriedigt werden können.

Heidenheim, 8. Mai. Tödlicher Unfall. Der von der Firma I. M. Voith in Norwegen beschäftigte Montage- meister Karl Schwäble von hier ist dort gestorben. Vor einigen Wochen ist er im Betrieb abgestürzt und jetzt den erlittenen Verletzungen erlegen

Born Leven gehetzt

70 Roman von I. S. Schneider-Foerstl.

Urheberrechtsschutz 1926 durch Verlag Oskar Meister, Werdau.

Wie lange würde das noch dauern, bis es einmal müde wurde, und endlich ganz stille hielt vielleicht noch zehn noch zwanzig noch dreißig Jahre. Ein Grauen be­schlich ihn, das Leben dehnte sich vor ihm wie eine Ewigkeit.

Immer wieder hoffte er, es müßte einmal etwas kommen, das ihm ein Ende setzte.

Aber es kam nichts.

Wurde er nachts oder bei Unwetter gerufen, dann sah er hinauf nach den Bäumen, ob keiner niederstürzte und ihn unter sich begrub, ob kein Ast brach und ihm den Schädel zertrümmerte.

Fiel denn kein Ziegel von einem Dache, der ihm die Stirn spaltete? Er wäre dankbar gewesen für jede Art des Sterbens.

Hundert anderen hatte er schon die Augen zugedrückt, nur die seinen standen noch immer offen.

Er griff in die Seitentasche und legte einen Revolver vor sich hin. Mit zärtlichen Händen strich er über das kalte Metall. Die Augen sogen sich daran fest.

Hier lag die Erlösung! So nahe und doch so un­erreichbar für ihn.

Er hatte bei sich selbst geschworen und es dem Oheim in die Hand versprochen, daß er seine Schuld sühnen wollte dadurch, daß er diese furchbare Marter der Neue ein ganzes Leben lang ertrug.

Ein ganzes Leben lang!

Manchmal schien es ihm unmöglich, dies auch nur einen Tag noch auszuhalten. Die Worte Gubens sielen ihm dann ein: Die Reue und der nie ruhende Vorwurf des Gewissens sühnen mehr als ein vierfacher Tod.

Mehr als ein hundertfacher! murmelte er und steckte den Re volve r langfam wieder zu sich. Er konnte sonst der Ver­

Ehingen a. D.. 8. Mai. Schwerer Schaden. Ern Bauer aus Obermarchtal lieferte kürzlich drei fette Schweine mit je 4 Ztr. Gewicht an die Viehverwertungsgesellschaft nach Stuttgart. Unterwegs, wohl infolge der großen Hitze und der weiten Entfernung, krepierten zwei Stück, wodurch dem Besitzer ein Schaden von ca. 500 entstand. Diese 8 Ztr. Fleisch sind dem menschlichen Genuß entzogen und als Fischfutter zu 4 Pfg. das Pfund nach Schelklingen verkauft worden. i

Saulgau. 8. Mai. Eine Erzberger st raße. Der Gemeinderat beschloß, bei Neubenennungen von Straßen eineErzbergerstraße" zu schaffen.

Alkshausen, OA. Saulgau. 8. Mai. Unglücksfall. -Der Gemeinderat und Bäckermeister Theodor Schlecker hielt sich beim Aufgang in die frühere Kreuzerwirtschaft, wo er seine Steuer bezahlen wollte, am Treppengeländer, die auf eisernen Pfeilern ein schadhaftes Glasdach trug. Das Glas­dach stürzte ein und schlug Schlecker ein Bein ab.

Volfartsweiler OA. Saulgau, 8. Mai. Verbrannt. Der verwitwete Landwirt Matthäus Lechleiter wurde in seiner Wohnung mit Brandwunden bedeckt tot aufgefunden. Er hatte wahrscheinlich beim Feuerwachen einen Schwindel- anfall bekommen, dabei ist ein brennendes Zündholz in das in der Nähe liegende dürre Reisig gefallen und hat dieses entzündet, von wo aus die Kleider des Verletzten Feuer fingen.

Schwenningen. 8. Mai. Eröffnung einerAuto- linie. Die Autoverbindung SchwenningenTuningen Tuttlingen wurde am Donnerstag feierlich eröffnet.

Ziegeldach OA. Waldsee, 8. Mai. Ermittelt. In letzter Zeit waren hier verschiedene Einbrüche und Dieb­stähle verübt worden. Jetzt ist es gelungen, den Täter in der Person eines 16jährigen Burschen von Rohrbach zu er­mitteln und festzunehmen.

Tannheim. OA. Leutkirch, 7. Mai. Blihschlag- Als ein großer Teil der Einwohnerschaft am Donnerstag zur Maiandacht versammelt war, schlug der Blitz zwischen dem hiesigen Ort und Oberopfingen in die elektrische Leitung, so daß die gesamte Gemeinde die ganze Nacht ohne Be­leuchtung war.

Langenargen. 8. Mai. Markierungsversuche an Bodenseefischen. Das Institut für Seenforjchung und Seenbewirtschaftung unternimmt in diesem Frühjahr in größerem Ausmaße Markierungsversuche an Bodensee­fischen, insbesondere Brachsen. Ziel dieser Versuche ist es. in erster Linie Klarheit darüber zu gewinnen, vb der Brachsen an seinen Standort gebunden ist, oder ob er Wan­derungen über größere Strecken im See ausführt. Gelöst werden soll ferner die Frage nach der Entstehung der Laich­schwärme. Die Marken bestehen aus einem kleinen Merall- plättchen, das mit einem Draht vor der Rückflosse befestigt ist, oder einer einfachen mit Nummer versehenen Metall­spange an der Schwanzwurzel.

Friedrichshaken, 8. Mai. Zusammenstoß auf dem Bodensee. Die Unsitte des Nichtbeleuchtens von Gondeln und Motorbooten hätte beinahe zu einem großen Unglück aeführt. Als das DampfbootStadt Konstanz" in Kurs 74 von Meersburg (ab 8.30 abends) abgefahren war und sich bereits in voller Fahrt befand, wurde das Schiffspersonal, veranlaßt durch einen auf ein herannahendes

Motorboot aufmerksam, das in voller Fahrt seinen Kurs auf den Bug des Schiffs richtete. Trotz Herumreißens des Steuer-; und s-ll---"---?n Scannens des Dampfschiffs, das mit voller Krait rückwärts arbeitete, konnte der Zusammenstoß nicht i crmieb-n werden. Das Motorboot, das erst am Don­nerstag ins Wasser gelall-m wurde, zerschellte am Bug des Schiffs. Die Insall-n, Fischermeister Klinaenstein und sein Helfer Bürkle von Meersbura, wurden dank des raschen Zu­greifens der Schiffsbesatzung vom Tod des Ertrinkens ge- r

Zurzeit sind im Bezirk keine Erwerbslose mehr vorhanden. Am 1. Mai wurden solche nur noch in Friedrichshafen gezahlt, und zwar war es ein Mann und 12 weibliche Personen mit vier Familienangehörigen, ferner 125 Notstandsarbeiter: es standen also 142 Personen in Erwerbslosenfürsorge.

Vom bayrischen Allgäu, 8. Mai. Der Landwirt Jäger von Enisried bei Seeg stellte, als ein schweres Gewitter heranzog, sein wertvolles Pferd unter eine große Tanne. Kaum war das Pferd angebunden, als ein Blitzstrahl her- niedersuhr und das Tier tötete. Der Landwirt kam mit dem

suchung nicht mehr widerstehen, ihn an die Schläfen zu setzen und loszudrücken.

Draußen im Flur schlug die Klingel an ein Kranker, der nach ihm verlangte? Es mußte wohl schlimm stehen, sonst würde man ihn nicht holen heute.

Er hörte die Stimme seiner Haushälterin, dann fiel die Flurtllr wieder ins Schloß. Sie klopste, legte ein Tele­gramm vor ihn hin und ging dann wieder.

Er erhob sich und schritt zum Fenster, denn es dunkelte schon. Dann brach er es ohne Eile auf und hielt mit der Rechten die Vorhänge zurück, um besser lesen zu können.

Die Hände singen ihm an zu zittern, die Mundwinkel bewegten sich zuckend, die Augen liefen über. Unfähig, sich auf den Füßen zu halten, brach er in einem Stuhl hinter sich zusammen.

So traf ihn die Haushälterin? als sie nach einer Viertel­stunde kam, um zu sehen, warum er noch immer kein Licht hatte.Herr Doktor!" rief sie erschrocken, als er sich nicht regte und rührte.Herr Doktor, soll ich den Herrn Baron rufen lassen?"

Ja! Bitte! Gleich!" nickte er und legte den Kops gegen die Lehne.

Sofort, Herr Doktor!" Sie war schon hinausgelanfen.

Drüben in seinem Sprechzimmer riß sie die Kurbel am Telephon und bat, als Schloß Eck sich meldete, der Herr Baron möchte kommen, aber gleich, es würde eilen es stünde schlimm um den Herrn Doktor.

Guben nahm sich kauin Zeit, in seinen Mantel zu schlüpfen, und hastete aus seinem Zimmer die Treppe her ab. Der Stallmeister hatte ihm schon ein Pferd ge>atteir.

Im Galopp sprengte er den breiten Fahrweg hinunter.

Nun war es also doch noch gekommen, was er immer ge­fürchtet hatte: Bernhard hatte selbst ein Ende gemacht. Wo­zu mochte er gegriffen haben? Zu Gift oder Revolver? Es stand jedenfalls schlimm, sonst hätte die Haushälterin es nicht so eilig gemacht. Er lebte wohl noch und wartete auf ihn.

War nicht das Leben voll Entsetzen auch dann» wenn man

Schrecken davon. Am Mittwoch abend ging ein starker Hagelschauer über Füssen nieder. Ueber Buching ergoß sich ein Wolkenbruch; in beiden Orten haben die Obstbrum-- blüten großen Schaden genommen.

Don der bayrischen Grenze, 8. Mai Brand. Töd­licher Unfall. 3n Herbertshofen wurde das Anwesen des Arbeiters Georg Dollinger durch Brand bis auf die Grundmauern vernichtet. sin der Gastwirtschaft Beringer in Oberingingen brach Feuer aus, dem das Gebäude zum Opfer fiel. Der 16 3. a. Sohn des Paulesbauern in Assel­fingen geriet unter den Heuwagen und wurde tödlich verletzt.

Baden

Pforzheim. 6. Mai. Gestern explodierte in einer hiesigen Fabrik ein Glasglühofen, wobei einem Arbeiter Chamotte- teilchen ins Gesicht geschleudert wurden. Der Verunglückte, der hauptsächlich Beschädigungen an den Augen davontrug, wurde sofort ins Siloah eingeliefert.

Eine fürchterliche Schlägerei ereignete sich gestern abend kurz nach 8 Uhr in der Wimpfenerstraße. Ein Schuhm rcher, ein Bäckermeister und ein Bahnwärter waren in Streit ge­raten, in dessen Verlauf sie mit Stöcken und Gummiknüppeln aufeinander losgingen. Einer der Beteiligten wurde so er­heblich verletzt, daß er, nachdem das herbeigerufene Ueber- fallkommando eingegriffen hatte, in das städt. Krankenhaus übergeführt werden mußte. Die beiden anderen wurden leicht verletzt aus die Polizeiwache gebracht, wo sie alsbald wieder entlassen wurden. Der Grund der Schlägerei soll in Hausstreitigkeiten liegen.

Bruchsal, 6. Mai. Die neuzeitlichen starken Belastungen des Bahnkörpers haben einen Umbau sämtlicher sieben Brücken an der Rheinstraßen-Ueberführung im Bahnhof Bruchsal notwendig gemacht. Der Umbau dieser Brücken ist jetzt beendet. Zahlreiche Firmen waren an diesen be­trächtlichen Arbeiten beteiligt. In den nächsten Tagen wer­den noch die alten Block- und Stellwerke mit elektrischer Stationsbeleuchtung versehen.

Karlsdorf bei Bruchsal, 6. Mai. Dem Landwirt Rudolf Riffel von hier wurde am hellichten Nachmittag das Geld, das er am Morgen von einem Kuhverkauf gelöst hatte, von einem unerkannt entkommenen Gauner gestohlen. Es muß sich um einen orts- und familienkundigen Dieb handeln.

Oberhausen bei Bruchsal, 6. Mai. In der Nacht zum vergangenen Dienstag räumten Diebe die Werkstatt der Fahrradhandlung Wilhelm Gang vollständig aus. Das Spargelstechen kann bei der herrschenden guten Witterung flott vonstatten gehen. Es gehen täglich zahlreiche Körbe mit der Fracht zum Versand ab.

Wiesloch, 6. Mai. Wegen Wilddiebereien durch Schlin­genlegen auf einer Wieslocher Jagd wurden gestern zwei Einwohner aus Rettigheim (Amt Wiesloch) verhaftet und in das hiesige Amtsgefängnis eingeliefert. Es handelt sich um zwei angesehene gut situierte Bürger des Orts. Weitere Verhaftungen wegen Wilddiebereien stehen bevor.

Mannheim, 6. Mai. Im Parkring fand man ein 29jähr. Fräulein, das bewußtlos auf dem Gehweg lag. Man «er­brachte es nach dem allgemeinen Krankenhaus, woselbst fest- gestellt wurde, daß die Obnmäcbtige zu viel Schlafpulvst eingenommen hatte.

Mannheim. 8. Mai. Am Freitag abend durchzogen ver­schiedene Trupps des Roten Frontkämpferbunds die Straßen der Stadt und forderten zur Verhinderung der Abreise der Stahlhelmleute zu ihrer Reichstagung in Berlin auf. dem Bahnhof kam es zu einer verkehrsstörenden Ansamm­lung der Roten Frontkämpfer, die durch die Polizei zer­streut wurden. 2 Führer der Roten Frontkämpfer, die zu Gewalttätigkeiten und zum Widerstand gegen die Polizei aufreizten und Mitglieder der Reichsregierung beleidigten, wurden festgenommen. Die Abreise der Stahlhelmleute voll­zog sich ohne jede Störung.

Weinheim, 8. Mai. Anläßlich der vom 3. bis 5. Sept. )ier stattsindenden Hauptversammlung des Badischen Sän­gerbunds (1100 Vereine mit gegen 50 000 Sängern) wird )er vom Hauptlehrer Philipp Stein- Mannheim geleitete Pfalzgau-Sängerbnnd am Sonntag, 4. Sept., nachm. 3 Uhr ruf dem hiesigen Marktplatz eine Kundgebung für die Pfalz und für das deutsche Lied veranstalten. Prof- Münch- Bruchsal wird dabei die Festansprache halten. Ein Massen­chor von 2400 Sängern wird unter freiem Himmel singen. Am gleichen Abend wird durch die hiesige Stadtverwaltung eine Beleuchtung beider Burgen veranstaltet werden.

nutzt Weib und Kind besaß, die man zu verlieren fürchtet? jemand war immer da, an dem das Nerz hing, um den man sich sorgte. Jemand, um den man weinte, wenn er ging, der eine Lücke ließ, die nie mehr auszusüllen war, wenn er uns verlassen hatte.

Am Doktorhause wartete schon der Kutscher, der ihm das Pferd abnahm und nach der Stallung führte. Dle Haus­hälterin stand unter der Tür und legte den Finger aus die Lippen.Ich bin schon ein halb dutzendmal bei ihm drinnen gewesen, aber er rührt sich nicht!"

Wo ist er denn?" fragte Guben.

In seinem Arbeitszimmer, Herr Baron!"

Als der Freiherr dort eintrat, wendete sich ihm ein blasses, verhärmtes Gesicht zu

Bernhard!" rief Guben, eilte auf ihn zu und legte den Arm um seinen Nacken.

Ja, Onkel!" kam es langsam.

Fühlst du dich krank, mein Junge?"

Sanders schüttelte den Kopf und öffnete die Hand, in der das Telegramm verknittert lag. Guben überlas es hastig. Cs enthielt nur eine einzige Zeile:

Ich habe Ihre Braut gefunden! Erwarte Sie morgen mit Schnellzug 12 Uhr 26. Hellmuth."

Guben mußt« Nch setzen. Ihm war, als stürzte alles über ihm zusammen.

Gertraud Rammelt lag nicht im Schlamm des Weihers begcabe-? Sie lebte lebte!

Junge! Junge," rief er,und da tanzest du nicht? Da singst du nicht? Da stellst du nicht die gesamte Welt auf den Kops?"

Ich glaube es nicht, Onkel!"

Hellmuth würde es doch nicht schreiben, Bernhard, wenn es nicht so wäre!"

Er hat sich getäuscht!"

Ich bitte dich, Bernhard! Hellmuth, dieser gewiegte, erfahrene Detektiv und sich täuschen. Lach' doch, mein Junge!" Er rieb sich selbst die Hände. _