auf die Platte legen. Der Vorschlag gefiel. Der Bankier holte aus einem Glasschrank eine herrliche Platte aus email­liertem Gold, stellte sie aus den Fußboden und ließ den Saal und alle Nebenräume vollständig dunkel machen. Llr ein paar Minuten daraus das Licht wieder anging seyln auch die Platte.

Studenkenunruhen in Rumänien. In Klausenburg, Czernowitz, Jassy und in anderen rumäni,chen Universitats- städten kam es zu Schlägereien der rumänischen Mit lus:-

eo Die evangelische Bewegung in Rußland. In merk»

d°r Jugend unter 18 Jahren verbietet, zieht iin russischen Volk eine starke evangelische Bewegung immer weitere Kreise. Den Anstoß bildete die R ü ck k e h r d e r K r i e gs - gefangenen aus Deutschland, wo Tausende in den Ge­fangenenlagern mit der Bibel bekannt und ausgerüstet wur­den. Sie breiteten aus ihren Wanderungen zum Teil sogar mit der roten Armee von Ort zu Ort diese Bewegung aus. Heute umfaßt sie mindestens 8000 fest organisierte evan- gelische Gemeinden; diese tragen in der Mehrzahl baptisll- schen Charakter und zählen jetzt über 10 Millionen Mit­glieder und Freunde, während es vor dem Krieg höchstens eine halbe Million waren. Die Mitgliedschaft mancher Rich­tungen wuchs innerhalb 5 Jahren um das 45sache. Be­sonders in Sibirien, Südrußland und Kaukasten dehnt sich die Bewegung aus. auch unter der Arbeiterbevolkerung. Auch die innerlich so schwer erschütterte orthodoxe Kirche öffnet sich der Bewegung. Viele ihrer Führer er- klären sich in den wesentlichsten Fragen mit den Evangeli­schen einverstanden, viele Popen schließen sich der Bewegung an. deren Vertreter selbst in orthodoxen Kirchen und Ver­sammlungen das Wort erhalten. Neuerdings sucht bekanntlich dis orthodoxe Kirche Fühlung mit dem westlichen Protestantis­mus. Die Schikanen der Sowjetregierung, die viele evan­gelische Prediger und Gläubige hauptsächlich wegen Ver- Weigerung des Militärdienstes ins Gefängnis oder nach Sibirien geschickt hat und die höheren Lehranstalten von religiösen Schülern säubert, vermögen die evangelische Be­wegung nur wenig aufzuhalten.

Dinier in Schweden. In Westsch-weden herrscht tiefer Winter. Infolge starker Schneefälle sind die Eisenbahn-, Telegraphen- und Fernsprechverbindungen vielfach gestört.

Ein unbekannter Siifier. Prinz Arthur von Connaught erhielt von einem Geber, der unbekannt bleiben will, 3,2 Millionen Mark für das Middlesex-Hospital. Die Summe soll zum Bau einer Schwestern-Ausblldungsschule und eines Schwesternheims mit 180 Betten verwendet werden.

Eine neue Stiftung Morgans. Morgan hat, wie aus Newyork berichtet wird, dem Neurologischen Institut dieser Stadt eine Summe von 200 000 Dollar gestiftet mit der ausdrücklichen Bestimmung, diese Summe zum Studium und zur Bekämpfung der Schlafkrankheit zu verwenden. Die Schenkung erfolgt zum Gedächtnis seiner Frau, die im August 1925 an dieser Krankheit ktarb.

Das Buschwindröschen blüht. In Busch und Wald steht gegenwärtig das Buschwindröschen Anemone nemo rosa, gesellig beieinander. Tausende reinweitze Glöckchen zieren nicht nur den Laubwald, sondern auch Wiesen und Auen, die an Wald stoßen. Die weißen Kelchblüten sind des öfteren rot angeflogen, selten ganz rot. Da das herzige Blümchen seine Hauptblütezeit um Ostern hat, wird es auch im Volks­mund Osterblume genannt. Die zarte Blüte hat fast das Aus­sehen eines Röschens, Windröschen wird es genannt, weil sich Stengel und Blüte beim geringsten Windstoß bewegen. Nachts schließt sich die Blüie, der Stengel neigt sich auf die Seite, Windröschen hat sich schlafen gelegt. Alle Geschöpfe sind aus das Buschwindröschen gut zu sprechen, nur die Bienlein nicht, da die Blüte den sie besuchenden Insekten keinen Honig, sondern nur Blütenstaub verabreicht. Wenn man Windröschen zum Strauß pflückt, so welken sie schneller als andere Pflanzen, da die Blattflächsn verhältnismäßig groß, zart und dünn sind, sie erholen sich aber schnell, wenn man sie in Wasser stellt. Im Sommer sterben die ober­irdischen Teile des Buschwindröschens ab. In der Volkssage sind die Blüten die Tränen eines betrübten Mägdeleins, das jahraus, jahrein um seinen nicht mehr zurückgekehrten Schatz weint. In Oesterreich heißt man die Buschwindross .Hemdpeter nach den im weißen Hemdchen herumlaufenden kleinen Kindern. Das Buschwindröschen ist in allen Teilen, schwach giftig. Ein Bäsle von dem Buschwindröschen ist die gelbe Anemone, auch gelbe Osterblume genannt; sie hat meist zwei goldgelbe Blüten aus schwankem Stengel, sie blüht gleich­falls in Laubwaldungen, aber auch im Gebüsch und Hecken, etwas später als das Buschwindröschen. Eine weitere Ver­wandte ist dis Leberblume mit ihren prächtigen blauen '"löten. Abends werden auch diese Blüten müde, sie schließen sich, nicken und schlafen ein. Da die Blüten die Form der menschlichen Leber zeiaen. brauchte man die Leberblume einst

äls Heilmittel gegen Leberleiden', Indem man die Blätter usid Wurzeln abkochte und als Tee trank. Die Leberblume wird vielfach in Gärten gezog-m.

Newton

Am 31. März 1727 ist der große englische Astronom 3. Newton (geb. 1643) gestorben, der neben Nikolaus Köpernikus (Koppernigk, 14731543), Johannes Key- ler (von Kapel, 15711630) und Galilei (15641642) zu den größten Sternforschern zählt. Hakte der Domherr Kopernikus in seinem Hauptwerk bewiesen, daß die Him­melskörper sich in bestimmten Bahnen bewegen, hatte Keg­ler bereits zuvor die drei großen Gesetze der Planeken- bewegung gefunden, so hat Newton diese Lehren ein­heitlich zusämmengeschweißt und mit scharfsinnigen Bewei­sen neu gestützt. Sehr zu statten kam ihm seine technische Erfindungsgabe. Das seither benützte Linsenfernrohr hatte die störende Eigenschaft, daß die geschauken Bilder einen buntfarbigen Rand zeigten. Er erfand das Spiegelteleskop, das diesen Mißstand vermied; bei seinen Versuchen ent­deckte er unter Benützung des Prismas die Zerlegungsmög- lichkeit von Weiß in die Farben des Regenbogens, aus deren abermaliger Sammlung im Prisma wieder Weiß wird. Er zeigte also, daß die Bielfarben das Ursprüngliche, die scheinbare Einheit des Weiß dagegen eine aus der Farben­vielheit sich ergebende Zusammensetzung ist. Diese Ent­deckung warf die ganze bisherige Jahrtausende alte Anschau­ung von Farben, Licht usw. über den Haufen.

Kepler Halle entdeckt, daß das Gesetz der Schwere mit der Entfernung von der Erde im Ouadrak der Entfernung abnimmk daß die von einem fallenden Körper beschriebene Bahn also eine Ellipse sein müsse, deren einer Brennpunkt das Zentrum der Erde ist. Den genauen Beweis dafür, daß sich alle bekannten Eigenschaften der Planekenbewegung auf Grund dieses Gesetzes erklären lassen, und daß die An­ziehungskraft dasselbe sei wie die irdische Schwere, die­sen Beweis hak Newton gesunden. Ihm gelang es, in einer Verbindung der Eallleischen Lehre vom Fallgeseh und der Lehre Keplers von der Bewegung der Planeten das be­rühmte Gesetz von der allgemeinen Massenanziehung zu fin­den. Aus ihm ergab sich die Bahn der Erde nm die Sonne, die der Trabanten um ihre Monde, die des Monds um die Erde. Hier dringt Newton bis zu letzten nachweisbaren Re­geln vor, nach denen das Universum urewig kreist!

Wohl streift Newton bisweilen das Metaphysische; aber demütig hälk er vor ihm:Hypothesen erdenke ich mir nicht!" Das ist hoher Skolz, aber auch weiseste Bescheidung vor der letzten Kraft. Hier setzt in der hohen Melkenschau Newkons der frommchristliche Glaube ein, daß dieser gewaltigste Na- kurmechanismus, diese unendliche Melkenmaschine nur Sinn und Zweck hak in der Tat eines herrschenden Welken - urhebers, eines Gokkgeistes. .

Und er bekennt:Ich weiß nicht, wie ich der Welt er­scheine. Aber ich komme mir vor wie ein Knabe, der am Mecrssstrand spielt und sich belustigt, wenn er dann und wann einmal einen glatten Kiesel oder eine schöne Muschel findet während der große Ozean der Wahrheit immer wie­der unerforscht vor ihm liegt . .

Kendesol"" der §Ldd. Rundfunk A.-G. Stuttgart

Sonntag, Z. April:

U Uhr: B-rihoven-Frier. L Uh:: Schallplattenkonzert. 3 Uhr: Vortrag: Was wird aus u»streu Kindern? S. Uhr:Funkhci, zelmann" lB-rlin). 4 Uhr: Dichterstunds. 3 Uhr: Elnitihrender Vortrag von Prozessor Dr. Willi, bald Nagel zur 8.30 Uhr Übertragung aus Berlin: Götterdämmerung von Richard Wagner (Berlin). Anschllrßend: Letzte Nachrichten.

Montag, 1. April;

11.40 Uhr: Wetterbericht, Nachrichten. 1.10 bis 2 Uhr: Schallplattenkan. zert. 3.S0 Uhr: Vortrag: Leltisch-Litruische Märchen. 4 15 Uhr: Nachmittags, kouzert. 0 Uhr: Zeitangabe. Wetterbericht. Landwirtichaitsnachrichten. K.1S Uhr: Vortrag: Echauspiclerporiraits. 6.43 Uhr: Fuschriitcn-B.mntwortung. 7.13 Uhr: Bast-lstunde. 7 43 Uhr: Zeitangabe. Wetterbericht. 8 Uhr: Volks­tümliche Lyrik. 9.30 Uhr: Alte Meister (Karlsruhe).

Hände' und^ertehr

Berliner Dollarkurs. 1. April. 4,212 G.. 4,222 B.

Anleihe-Ablösung mit A.R. 31.90

Anleihe-Ablösung ohne A.R. 24.75

Franz. Franken 124,05 zu 1 Pfd. St., 25,54 zu 1 Dollar.

Berliner Geldmarkt, 1. April,. Privatdiskom 78 v. H., Warenwechsel 5 v. H.

Abgelehnke Slaatsbürgschafk. Die bayerische Regierung hat die Uebernahm« der Bürgschaft sür «ine Ausländsanleihe der Aktien­gesellschaft Untere Isar zuin Zweck der Errichtung eines St'ckstoff- werks abgeiehnt.

Der Fleischverbrauch ln Deutschland. Nach einer Veröffent­lichung des Statistischen Neichsamts betrug der Fleischverbrauch 1926 aus den Kops der Rsichsbevölkerung 48,41 Kilo d. h. rund 1 Kilo mehr als 1925. Im Jahr 1913, wo der Verbrauch außer­ordentlich groß war, war er noch rund 3.6 Kilo mehr als 1926.

Veräußerung des französischen Zündholzmonopols. Der fran­zösische Minikterral bot aeaen drei Stimmen beschlossen. das staat­

liche Zündhölzmonopot an eine schwedifch-ame rika ui sch« Käpi- talistengesellschaft zu verkaufen. Ein diesbezüglicher Gesetzentwurf ist bereits der Kammer übergeben worden.

Der Stuttgarter Spar- und Konsumverein verteilt aus dem Reingewinn von 452 572 -4t eine Rückvergütung von 5 v. H. Die Verschmelzung mit dem Konsumverein Cannstatt und Feuerbach wurde gutgeheißen.

lieber Arbeitszeit und Löhne in der südbayerischen Textil- Industrie haben Verhandlungen zwischen dem Verband Süd­deutscher Textilarbeitgeber, Landesgrupp« Südbayern, und den Gewerkschaften stattgefunden. Eine Einigung zwischen den Par­teien konnte nicht erzielt werden. Die Schlichtung der Streitig­keiten soll nunmehr durch ein Schiedsverfahren vor dem bayer. Landesschlichter erfolgen.

Streik. In Breslau sind tu 6 Betrieben etwa 600 Metall­arbeiter in den Ausstand getreten.

Leislungsprüfung für Warmzuchk. In Stralsund hält der Verband Pommerischer Warmbluizüchler vom 13. bis 15. Mai ein« Ausstellung und Hochzuchtschau ab, für die eine groß« Dauer­prüfung von Warmblutpferden im schweren Zug ausgeschrieben wird. Die Pferde werden zweispänmg vor beladenen Wirtschafts­wagen mit einer Belastung des dreifachen Bruttogewichts (also einschließlich des Geschirrs) der beiden Pferde, also etwa 72 bis 75 Zentnern, die beträchtliche Strecke von Demmin bis Stralsund. Ausstellungsplatz, zurückzulegen haben. Mindestzeit 10 Minuten. Höchstzeit 12 Minuten auf den Kilometer. Gespanne, die mehr als 12 Minuten brauchen, scheiden aus

Stuttgarter Börse, 1. April. Die Börse verkehrte heute am Monatsanfang in fester Haltung bei auf der ganzen Linie ge­steigerten Kursen, wobei Farben- und Daimleraktien sich beson­derer Beachtung erfreuten. Die gute Stimmung hielt bis zum Schluss« an. Am Rentenmarkt wurden Vorkriegs- und Goidpfandbrieie bei kleinem Angebot meist etwas höher gesucht.

Württ. Vereinsbonk. Filiale der Deutschen Bank.

Stuttgart. 31. März. Landesproduktenbörse. Der Getreidemarkt liegt ruhig bei unveränderten Preisen: Auslands­weiten (ab Mannheim) 30.2531.75. württ. Weizen 28.28 bis 29 25. Sommergerste 2326. Ausstichware in Sommergerste 26.50 bis 27.50. Roggen 2526.50 .Haser 2021. Weizenmehl 41.75 bis 42.75. Broimehl 33.75-3) 75, Kieie 1313.75, Mesenheu 78, Kleeheu 89. drahtgepreßlrs Stroh 44.50 !e 100 Kg.

Berliner Getreidepreikx. 1, Aoril. Weizen mark. 26.7027, Roaaen 25.3025.8. Winteroerüs 19.2020.50. Sommergerste 21.4024.20 Hofer 20.60-2l.40. Weizenmehl 34.7536.50. Rog­genmehl ,34.2536. Weizenkleie 14 75, Roggenkleie 15.

Magdeburger Zuckerbörse. 1. Avril Innerhalb 10 Tagen 32.75 b>s -33.25. April 32?L, April Juni 33 75, Juni 34. Haltung: ruksig.

Märkte

Pforzheim, 31 März. Schlachtvieh markt. Auftrieb: 5 Kühe. 4 Rinder, 2 Farren. 55 Kälber, 2 Schaf«. 47 Schweine. Preise: Kälber 2. 8084. 3. 75-78. Schweine 1. 6568. 2. 64 bis 67 ,3 5963 -4t. Markloerlauf: langsam. Markt geraum!

Viehpreise. Oinkelsbühl: Ochsen 450725. Stiere 500 bis 850. Kühe 280600. Iunavieh 180400. Laupheim: Kälber und Boschen 205310 Kaibein 450850 Ochsen und Stiere 490. Farren 345 4( d St.

Schweinepreise. Dörzbach a d. I.: Milchschweine 1729

Gerabron » : Milchschmeine 1926 Laupheim: Mutterschweine 320. Milchschweine 2025. Läufer 4260. Piorzheim: Milchschweine 2025, Läufer 3537. Wan­gen i. A.: Ferkel 1930 Weilderstadt: Milchschweine 1927 -4t d. St

Fruchtpreise. Biberach: Besen 1020. Weizen 14.2014.30. Saatroggen 15. Gerste 12.5013 70, Saatgerste 1415, Haser 10.1010.80. Saathafer 11 12.50. Erbsen 14. Wicken 14.50 bis 15.50. Ehingen a D: Hafer 11.5013.20. Gerste 1313.20

Leuikirch: Karn 1550. Wehzcn 13.50. Roggen 1316. Gerste 14.50 Hafer 11.501,3 50 Wangen i. A,: Gerste 1314. Hafer 1314. Saathafer 14.5016. Saatroggen 1617 Petknssr Saalroggen 21. Saatweizen 1617 Rottweil: Esper 28 Weizen 15. Sommerweizen 17.50, Gerste 1516.50. Erbsen 18. Ackerbohnen 16. Hafer 1416 ,4t d. Ztr.

Allaäuer Butter- und kösebörse in Kempten Butter 160 bis >70. Durchschnittspreis 165. einschl. Ueberpreis. Nachfrage stetig: Weichkäse mit 20 o. H. Fettgehalt, grüne War« 3740. Marktlage ruhig; Allgäuer Emmenthaler mit 45 o. H. Fettgehalt 100112, normale Marktlage.

Württ. Landestheater

Großes Haus. 5. April V32: Hans Helling (7.30 bis 10.30). 6. D31: Die Macht des Schicksals (7.30 bis 10.45). 7. F32: Der Widerspenstigen Zähmung (7.30 bis 10.15). 8. C31: Mignon (7.30-10.30). 9. Sonder­miete für Auswärtige 14: Der Sturm (7.309.45). 10. B33: Doktor Faust'(6.30-10). 11. D32: Fidelio (7.30 bis 10).

Kleines Haus. 4 April E31: Der Kammersänger

Der Liebestrank (7.3010). 6. A 32: Dorothea Anger­mann (7.3010.30). 9. E32: Los! kan tutte (7.3010.30).

10. Nach Damaskus (710). 11. C32: Dorothea Angermann (7.3010.30).

Liederhalle: 3. April: Hauptprobe 10. Symphonis- (1112.45). 4. Avril: 10. Symphoniekonzert (7.309.15).

kür

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