Borstandssitzung der Württ. Landwirtschaftskammer. Am > Samstag, den 29. Januar hielt der Vorstand der Würtk. j Landwirtschaftskammer in Stuttgart eine Sitzung ab. 2m Rahmen der Landw. Woche wird am Samstag, den 19. Februar, nachmitags 2.30 Uhr, im Gustav-Sieglehaus em Vortrag der Landwirtschaftskammer über „Die Bedeutung der Arbeitsforschung für die landw. Praxis" mit Filmvor- fübruna von Prof. Dr. D e r l i tz k i - Pommritz gehalten w.ndcn. Am 23. März findet in L u d w i g s b u r g die 2 Gebrauchsherden schau für das würtk. Landschaf und vom 6.-8. April in Ulm die L a n d e s s ch a f s ch a u ftett. Die Beschickung der diesjährigen Wanderausstellung der D.L.G. in Dortmund mit württ. Schafen wird gutge- heißen. Um den Absatz von Hammelfleisch zu steigern, soll' mit den interessierten Kreisen eine Aufklärung durch- aesührt werden. Der Absatz von Zuchtschasen nach Rußland wird angestrebt. Anläßlich des landw. Haupk- s stcs 1928 soll eine Landeserzeugnis schau verbunden mit Preisbewerb von Erzeugnissen der Ernte 1927 ab- aebalten werden. Künftig sollen jährlich 4 Bezirksgetreideschau veranstaltet werden. Die vorgeschlagene Prämiierung von Dungstätten wurde gutge- beißen. Während der landw. Woche ist die Gründung eines Motor Pflugbesitzervereins in Aussicht genommen. 2m Lauf des 2ahrs 1927 sollen Maschinen- Prüfungen mit verschiedenen landw. Maschinen vorgenommen werden. Bei der Saatenanerkennung wird in Zukunft nach einem Vorgang der D.L.G- 2. Nächtig u nicht mehr anerkannt. Als weitere Saatbauwirkschaf- ten werden anerkannt: Arnehreute, Amr. erhof, Hohenmü bringen, Kappel, Mösselhof und Öberwecker stell. Der Anregung in der letzten Hauptversammlung entsprechend werden im Obstbau künftig auch Versuchsringe gebildet werden. Für das verstorbene Kam- mermikglied' M ü l l e r-Reutfeldhof wird Landwirt und Schultheiß 2gnaz Behnle in Dunstelkingen OA. Neres- beim in die Landwirtschafkskammer einkreten. lieber die Verhandlungen mit den interessierten Kreisen bekr. lieber- wachung der elektrischen Anlagen wurde Bericht erstattet. Die Verhandlungen sollen weitergeführt und dem Vorstand wieder berichtet werden. Außerdem wurde noch eine Reihe laufender Angelegenheiten erledigt.
Brennholzverkäufe und Aorstämier. Der Abg. Rath (DB.) hat folgende Kleine Anfrage an die Regierung gerichtet: Ist dem Staatsministerium bekannt, daß einzelne Forstämter bei Brennholzverkäufen den Zuschlag deshalb verweigern, weil die Kaufliebhaber nicht den forstamtlichen Anschlag, bestehend aus Forsttaxe und den Kosten des Än- rückens des Holzes an die Abfuhrwege, zu bieten sich bereit erklärten. Was gedenkt das Staatsministerium zu tun, um die preistreibende Wirkung einer solchen Maßnahme, die namentlich in dem Zuschlag der Anrückungskosten zur Forsttaxe zu erblicken ist, künftig auszuschalten?
Die Grippe ist in Stuttgart keineswegs im Rückgang begriffen. In manchen Betrieben ist der Krankenstand so groß, daß ernstliche Schwierigkeiten entstehen. — Auch aus vielen Teilen des Landes wird ein Zunehmen der Seuche gemeldet, so in Schwenningen, Balingen, Oberndorf a. N., Metzingen, Pfullingen, Schnaitheim a. Br., Ravensburg, Tettnang, Langenargen. In Gmünd ist die Grippe «m Erlöschen.
Stuttgart, 2. Febr. Eisenbahnbetriebsunfall. Heute 10.22 Uhr vormittags ist in Unterkürkheim-Güterbahn- hof der von Ulm kommende Güterzug Nr. 7864 bei der Einfahrt in Gleis 15 a mit einer Nangierabkeilung zusammen- gcstoßen. Verletzt wurde niemand. Der Materialschaden ist gering. Das Gleis Ulm—Stuttgart war vorübergehend gesperrt. Die Untersuchung über die Ursache des Zusammenstoßes ist eingeleitet.
75. Geburtstag. Prälat Konrad Mangold feierte am 1. Februar in geistiger und körperlicher Frische seinen 75. Geburtstag. Er ist der älteste katholische Geistliche der Diözese im Amt.
Dienstjubiläum. Obersekretär Schwarz, Kassier bei der Städt. Spar- und Girokasse Stuttgart, Zweigstelle Cannstatt, feierte am 1. Februar sein 25jähriges Jubiläum im Dienste der Stadt Stuttgart.
Todesfall. Im Alter von 66 Jahren ist der Hospiano- fortefabrikant Kommerzienrat Dr. phil. h. c. Pfeiffer gestorben. Er war lebenslängliches Ausschußmitglied des Deutschen Museums in München. Seit 1920 war er bayerischer Konsul.
Die Gcivveevidemie 1927.
inneren Abteilung des Kathacinenhospitals in Ttüllgärt schreibt in einem Bericht über die Grippeepidemie: Die Grippeepidemie von 1927 ist seit dem Jahr 1918 die umfangreichste. Aufgeflackert ist sie auch in den Jahren 1921, 1922 und 1923. Ueber die Aussichten auf baldigen Rück, gang der Krankheit und über den weiteren Verlauf des Seuchenzugs läßt sich schwer etwas sagen. Zunächst scheint der Zugang zu den Stuttgarter Krankenhäusern etwas ge- ringer zu werden. Es zeigte sich auch Heuer wieder, daß gerade schwere und rasch tödlich verlaufende Fälle, bei denen nicht einmal die gefürchtete Lungenentzündung zur Entwicklung kommt, nicht beim ersten Einsetzen der Epidemie, sondern erst später beobachtet werden, als man schon auf das Ende der Seuche wartete. Aber glücklicherweise ist diese schlimme Derlaussart bis jetzt selten. Auch die mannigfachen Verwicklungen, vor allem Gehirngrippe, sind noch wenig beobachtet: allein sie haben sich auch in früheren Jahren meistens nicht zu Beginn der Epidemie gezeigt. Berechtigt ist die Mahnung, sich nicht zu sehr auf Witterungsänderungen mit der Hoffnung auf Erlöschen der Seuche zu verlassen. Praktisch wertvoll ist und bleibt Vorsicht im Verkehr mit frisch infizierten Menschen, Waschen vor den Mahlzeiten, wenn man mit einer größeren Anzahl Personen in Berührung kam, häufiges Gurgeln mit heißem Tee oder desinfizierender Lösung. Daß oft die Grippe bei weniger empfänglichen Menschen ohne Bettlägerigkeit überstanden werden kann, ist auch zurzeit häufig zu bemerken. Das darf jedoch nicht dazu verleiten, die Erkrankung leicht zu nehmen. Wir sahen immer wieder, daß bei vollständigem Ausbruch der Erkrankung mit Fieber, katarrhalischen Erscheinungen und allgemeiner Mattigkeit das frühzeitige Verlassen des Betts mehrfach erneuten Anstieg des Fiebers und Auftreten von Lungenentzündung zur Folge hatte. Der Schutz des einzelnen vor der Ansteckung wird immer etwas Unsicheres bleiben; trotzdem sollte man die erwähnten einfachsten Maßnahmen der allgemeinen Reinlichkeit und Hygiene ernster nehmen. Niemand kann wissen, in welcher Gestalt die Krankheit bei ihm selbst zum Ausbruch kommt. Entscheidend ist dann in letzter Linie die L e i st u n g s - fähigkeitdesHerzens und die Befähigung des Blutgefäßapparats zum Durchhalten. Vorbeugung durch Cin- nehmen von Medikamenten ist höchst fragwürdig: allenfalls wird ein beginnender leichter Erkrankungsfall, der auch sonst gutartig und rasch verlaufen wäre, mit seinen unangenehmen Begleiterscheinungen — Kopfschmerzen, Halsschmerzen — unterdrückt.
Wachsendes Aikoholelend. An Opfern der Trunksucht waren in Stuttgart zu betreuen 1924: 94 Personen, 1925: 125, 1926: 175 Personen. Insgesamt standen wegen notorischen Trinkelends in Stuttgart im Vorjahr in der Fürsorge 369 Personen. Auf katholischer Seite ist in Stuttgart eine halbamtliche Fürsorgerin tätig, die 90 männliche und 20 weibliche Personen zu ncrschcn hatte.
Wegen Mensur bestraft. Das Große Schöffengericht Stuttgart II hat 3 Studenten der Technischen Hochschule und der Landw. Hochschule in Hohenheim wegen „Zweikampf mit tödlichen Waffen" zu je 3 Monaten Festung, den Verbindungsdiener zu 40 und den Geschäftsführer des neuen Schützenhauses im Feueroacher Tal, wo die Bestimmungsmensuren stattgesunden hatten, zu 50 Geldstrafe verurteilt. Das Urteil stützt sich auf die neuerliche Entscheidung des Reichsgerichts, wonach auch harmlose Be- stimmungsmenjuren als „Zweikampf mit tödlichen Waffen" anzusehen sind.
Aus dem Lande
Hegnach OA. Waiblingen, 2. Febr. Ehrenbürger. Dem früheren Gemeindepfleger und Gemeinderat Friedrich P f i st e r e r ist in Anerkennung seiner Verdienste, die er sich während seiner 40jährigen Tätigkeit als Gemeinderatsmitglied und während seiner Tätigkeit als Gemeindepfleger erworben hat, das Ehrenbürgerrecht der Gemeinde verliehen worden.
Nürtingen, 2. Febr. Leichenländung. Vormittag» wurde der Leichnam eines 27 I. a. Mädchens aus einem Bezirksort auf hiesiger Markung aus dem Neckar gelandet. Kopfgrippe und Nervenüberreizung waren die Ursache de» Selbstmords.
Eglingen OA. Münsingen, 2. Februar. Brand. Gestern brach in der Scheuer des Pfründerhauses von Gemeinderat Baier Feuer aus. Die Scheuer brannte bis auf die Grundmauern nieder. Das Wohnhaus wurde stark beschädigt.
Mähringen OA. Tübingen,. 2, Februar. U eberfall.
Geb. Rat Dr. Sick von der
Die Spinne.
Roman von Sven Elvestad^
Berechtigte Uebersetzung aus dem Norwegischen von Julia Koppel.
, Copyright by Greiner L Comp., Berlin W 30.
(Nachdruck verboten.)
54. Fortsetzung.
„Und Sie geben auf dieses Fenster acht", fuhr der junge Detektiv fort, indem er sich an den Polizeibeamten mit dem Gewehr wendete. „Asbjörn Krag schreibt, daß sich jedenfalls einer oder zwei von den Schurken in der Wohnung befinden, und das soll sicher heißen, daß sie uns nicht entschlüpfen dürfen."
Jens blickte kritisch zum Hause hinüber.
„Tie Wasserrinne", murmelte er.
Einer der Polizeibeamten bemerkte:
„Wie beliebt? Sie meinen doch nicht, daß ein Mensch aus der dritten Etage die glatte Fassade entlang entschlüpfen kann, wenn sich auch eine Wasserrinne darin befindet?"
Aber seiner früheren Fahrten gedenkend, antwortete
„Ich hckb' es jedenfalts getan."
Jetzt wurde eines der Fenster geöffnet, und der Poli- zcibeamte mit dem Gewehr nahm dort Aufstellung.
„Und ich?" fragte Falkenberg. „Was soll ich tun?"
„Sie sollen hier bleiben", antwortete Jens. „Sie würden uns drüben nur im Wege sein."
T«m Konsul blieb nichts anderes übrig, als zu gehorchen Während die anderen Polizeibeamten die Wohnung verließen, blieb er am Fenster stehen und sah zu dem Haus hinüber, wo Ada eingesperrt war. Er verging fast vor Spannung. Auch hatte er so lange keinen - Scklaf gefunden, daß alle seine Nerven bebten. Würde er 'sie bald Wiedersehen? Lebte sie noch? Erging es ihr schlecht? Hoffnung und Angst wechselten in chm. Tmrfte er sie bald wieder in seine Arme schließen, oder hatten die Schurken ihr tztwas Böses zugefügt, sie viel
leicht getötet? Tenn er wußte, daß er von der Spinne und ihrer Bande das Schlimmste erwarten konnte. Das Unerträglichste aber schien ihm, daß er hier untätig in ihrer Nähe warten mußte.
Vorläufig konnte Falkenberg nichts anderes tun, als mit gespanntem Interesse den Bewegungen der anderen zu folgen.
Sieh, dort unten glitt ein dunkler Schatten über die Straße. Das mußte Jens sein. Er wurde von anderen Schatten gefolgt, die ohne das geringste Geräusch über die Straße schlichen.
Er sah, daß.fie sich bei dem Haustor versammelten, und einem Laut, einem ganz schwachen Kreischen der Türangel entnahm er, daß das Tor geöffnet worden war. Und jetzt vergingen fast fünf Minuten, während lautlose Stille herrschte. Das Haus da drüben lag tot und dunkel da, und auf der Straße war kein Schritt zu hören. Selbst hier im Zimmer, wo er sich befand, herrschte tiefe Stille; der Polizeibeamte stand unbeweglich, das Gewehr im Arm, am Fenster — das einzige, was F-al- kenberg hörte, war das heftige Klopfen seines eigenen erzens. Aber er wußte, daß in einem Augenblick wilder ärm, Schüsse und Schreie die Stille unterbrechen würden.
Uno jetzt kam es.
Aus dem Innern des gegenüberliegenden Hauses hörte er ein Geräusch, der davon berichtete, daß chie Flurtür eingeschlagen wurde. Tas Geräusch von Glasscherben, die unter den Füßen zertreten wurden, war durchdringend; eine halbe Sekunde später ertönte ein furchtbarer Krach, als ob ein Bleigewicht gegen eine Wand geschleudert wurde, und im nächsten Augenblick drangen ferne Stimmen zu ihm herüber.
Gleich darauf flackerte ein rötliches Licht flüchtig in einem der Fenster auf; das Licht sah aus wie der Schein einer beginnenden Feuersbrunst, aber es war nur der Lichtschein einer Blentlaterne, der über die Fensterscheibe siel. Tas Licht verschwand und tauchte in dem nächsten Fenster auf. Und jetzt wurde das Geräusch der Stimmen lauter, es wurde gerufen, schnelle, laute Befehle wurden erteilt. T-er flackernde rötliche Lichtschein, das Klirren
Samstag nacht wurden zwei hiesige BUrgersdyne aus oem Heimweg von einer Hochzeit in Gomaringen von zwei Jettenburger Burschen ohne einen Wortwechsel überfallen. Einer wurde in die Rippen gestochen, der andere mit einer Eisenstange auf den Arm geschlagen, sodaß er auch arbeitsunfähig ist.
Bad Teinach, 2. Februar. Rücktritt des Schultheißen. Die Gemeinde steht in der kurzen Zeitfolge von 7 Jahren zum dritten Mal vor einer Ortsvorsteherwähl. Bei der letzten Gemeinderatssitzung erklärte Schultheiß Dap- per, daß er sein Amt mit Wirkung vom 31. Januar, ab niederlege, um in den württembergischen Staatsdienst zurückzutreten. Sein Vorgänger hat beinahe genau die gleiche kurze Zeit geamtet. Der Gemeinderat hat beschlossen, wiederum nur Fachleute als Kandidaten zuzulassen.
Tailfingen. 2. Febr. Erdstoß. Gestern morgen nach 5 Uhr wurde wieder eine Crderschütterung, die einige Sekunden währte, verspürt.
Ludwigsburg, 2. Febr. G r o b e r U n f u g. In der Nacht auf Sonntag wurden im oberen Stadtteil vom Hohenzollern- platz bis zur Kornwestheimer Allee verschiedene Verbotsund Straßentafeln gewaltsam ausgerissen und zum Teil gegen die Straße geworfen. In den frühesten Morgenstunden des heutigen Tages wurde in der Allee ein Schaukasten zertrümmert und die Belcuchjungseinrichtung am Eingang eines Gasthofs der M-yliusstraße beschädigt. Der Tat dringend verdächtig ist ein vor einigen Tagen aus den Stadtbezirk Ludwigsburg und den nächsten Bezirksorten ausgewiesener Flaschner.
Gaildorf. 2. Febr. S ch e u n e n b r a n d. In der Nacht auf Montag sind zwei auf Markung Hausen a. R. gelegene, den Gemeinderäten Wahl-Hausen und Reißner - Scheuerhalten gehörige Feldscheunen abgebrannt. Die Scheunen enthielten ziemlich viel Futtervorrüte. Bei ersterer konnten noch einige landwirtschaftliche Maschinen gerettet werden. Es ist gelungen, den Täter in der Person des ledigen 30 Jahre alten Dienstknechts Jakob Jckinger von Erlenhof, der zurzeit bei einem Landwirt in Spielhöf Gemeinde Kirchenkirnberg bedienstet ist, zu ermitteln und festzunehmen. Jckinger will die Tat deshalb verübt haben, weil er seinen Lohn nicht in eigene Hände bekam und außerdem seine Dienststelle, ohne daß es bewilligt wurde, verlassen wollte.
Rottenburg, 2. Febr. H o h e s A l t e r. Vorgestern feierte der älteste Bürger Carl Ritter, Drehermeister, im Kreise seiner Kinder, Enkel und Urenkel seinen 90. Gehurstag. Bis vor einem Vierteljahr arbeitete er an feiner Drehbank mit Fußbetrieb. Unter den vielen Gratulanten war auch Kapitularvikar Weihbischof Dr. Sproll, der es sich nicht nehmen ließ, dem Jubilar seine Glückwünsche und den bischöflichen Segen persönlich '"^-"-^>'ingen, was diesen alten Mann sehr erfreute.
Vom Ries, 2. Febr. Zurruhesetzung. Der Stadtrat in ^ördlingen hat aus den bekannten Gründen nunmehr einstimmig die Zurruhesetzung des 1. Bürgermeisters Dr. Mainer beschlossen.
Diberach, 2. Febr. Verschüttet. In der an der Warthauser Straße gelegenen Kiesgrube des Baugeschäfts Betz wurde gestern vormittag der Arbeiter Gottlieb Maier von herabstürzenden Gesteinsmassen bis an den Hals verschüttet. Der Verunglückte konnte aus seiner gefährlichen Lage sofort befreit werden. Die Verletzungen scheinen schwer zu sein.
Steinhaufen OA. Biberach, 2. Februar. Pfarrhauseinbruch. Kürzlich wurde, wie berichtet, in dem hiesigen Pfarrhaus ein Einbruchsdiebstahl verübt. Der Täter wurde sitzt in der Person des Joh. Münz von Mettenberg (Leutkirch) von der Memminger Gendarmerie verhaftet. Er war noch im Besitz'des größten Teils des Diebesguts.
Hummerksried OA. Waldsee, 2. Febr. Der erste Star. Am Montag früh wurde hier ein Star auf einem Kirschbaum gesehen, der wohl noch etwas unzufrieden in das Schneegelände schaute, aber doch freundliche Frühlingslauie hören ließ.
Leutkirch, 2. Febr. 1926 — ein Brandjahr. Der erste Monat des Jahrs 1927 ist im Oberamtsbezirk Leutkirch ohne Brandfall verlaufen. 3m Zahr 1926 wurden 23 Brände und Blitzschläge gemeldet und zwar aus folgenden Gemeinden: Leutkirch 1, Äichstekken 1, Aitrach 2, Altmannshofen 1, Berkheim 1, Gebrazhofen 2, Haslach 1, Hauerz 2, Herlazhofen 2. Hofs 1, Kirchdorf. 1, Aeichenhofen 1, Not 1, Seibranz 1, Spindelwag 2, Tannheim 1 und Wurzach 2.
von Glas gaben dem Auftritt ein unheimliches und schreckenvolles Gepräge.
Und jetzt ertönte ein Schrei, der durchdringende Schrei einer Fran. Uno im nächsten Augenblick fiel ein Schuß. Und noch einer. Ein Fenster, das zur Straße ging, wurde eingeschlagen, die Scherben fielen klirrend auf den Fußsteig, und der wilde Lärm drang jetzt laut und gellend durch die Oeffnung. Falkenberg hörte deutlich eine Männerstimme brüllen: „Schlagt ihn nieder!" Dann aber flössen Lärm, Stimmen und Geklirr zu einem einzigen Wirrwarr ineinander.
Falkenberg stürzte zur Tür.
„Ich ertrage es nicht länger!" rief er ganz außer sich vor Spannung und Angst. „Ich muß hinüber. Lassen Sie mich durch!"
Der Polizeibeamte packte ihn am Arm und zog ihn wieder ins Zimmer zurück.
„Sie kommen nicht hinaus, so lange ich hier bin", versetzte der Beamte.
Im selben Augenblicke warf er einen Blick auf das gegenüberliegende Haus, trat hastig ans Fenster und legte das Gewehr an die Wange.
Falkenberg folgte der Richtung seines Blickes — und entdeckte eine Gestalt, die an der Hausfassade an der Wasserrinne herunterkletterte.
„Der junge Mensch hatte also doch recht", murmelte der Beamte. „Ein behender Mensch kann wirklich mi< Hilfe einer Wasserrinne an dieser glatten Mauerwand Heruntergleiten. A'- er soll mir nicht entkommen."
„Wollen Sie ihn erschießen?" fragte Falkenberg in äußerster Erregung.
„Ich schieße ihm ins Bein", antwortete der andere kaltblütig und folgte dem Menschen drüben mit der Gewehrmündung.
Als er die Straße fast erreicht hatte, drückte de» Beamte ab.
Tie Gestalt brach sofort zusammen.
(Fortsetzung folgt.), ^