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lporuern oeiegr, wovon eiwa zwei -urmel im Baynyos Bärental ausstiegen. Auch der Güterverkehr auf der neu­eröffneten Linie hat schon einen beträchtlichen Umfang an­genommen, 'wodurch eine fühlbare Entlastung des Bahn­hofs Titisee eingetreten ist.

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Von der Bayerischen Grenze, 20. Jan. Unglückli­cher Schütze. Brand. Heimatmuseum. In der Meinung, einen Wilderer vor sich zu haben, hat der Waldaufseher Scherm im Sehensander Forst bei Neuburg a. D. den Arbeiter Josef Appel, der Leseholz sammelte, anaefchossen. Die Schrote drangen in das linke Bein, die Nase und die Hand, so daß eine Operation notwendig wurde. Der unglückliche Schüße leistete dem Verletzten die erste Hilfe. Am Sonntag abend brach in dem Anwesen des Landwirts Egger in Guggenberg Feuer aus, das sich so rasch ausbreitete, daß innerhalb weniger Stunden das ganze Anwesen eingeäschert war. Mobiliar und Vieh konnten ge­rettet werden. Die Gemeinde Sonthofen hat ein Wohn­haus käuflich erworben, um darin ein Heimatmuseum ein­zurichten.

Kleine Nachrichten aus aller Welt

Die Pension für General vvn Lüttwitz. Der erste Senat des Reichsversorgungsgerichts als höchste Instanz hat ent­schieden, daß General von Lüttwitz die Pension, die jährlich 16 963 Mark beträgt, rückwirkend bis zum 1, Januar 1923 nachzuzahlen ist. In der Begründung des Urteils beruft sich das Gericht auf die Amnestierung des Generals von Lüttwitz.

Die Rheinbrücke KölnMülheim wird nach dem von der Firma Krupp-Essen eingerichteten Entwurf gebaut. Es ist eine einschossige Bogendrücke mit einem Fahrdamm von 26 Meter Breite, die den Strom in einem riesigen Bogen ohne Strompfeiler überspannt. Der Bogen erreicht in der Mitte eine Höhe von 50 Meter. Im ganzen waren 38 Entwürfe eingereicht worden. Die Brücke hat eine Ge­samtlänge von rund 702 Meter, davon kommen auf die Ueberspannung des Rheins als Hauptschiffahrtöffnung 315 Meter; der darüber geführte Sichelfachwerkbogen hat eine Stützweite von 333,2 Meter. Die Brücke trägt d!« Gleise für die Schnellbahn, daneben zu beiden Seiten je ein Gleis der Straßenbahn und dazu je einen Fußweg auf besonderen Konsolen außerhalb der Hauplträger. Die Kosten des Krupp­schen Entwurfs sind mit rund 12,3 Millionen Mark an­gegeben, während der Entwurf einer Hängebrücke von der Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg 30 Millionen gekostet hätte. In dem Bericht der Sachverständigen über den Ent­wurf Krupp heißt es: Der Entwurf sucht in seiner Kühnheit und ästhetischen Wirkung in Deutschland und im Ausland seinesgleichen.

Deutsche Volkskunstausstellung. Der Reichskunstwart Dr. Redslob plant eine deutsche Volkskunstaussiellung in Ber»* lin im Frühjahr 1929. Im Zusammenhang damit soll eine Reihe von reisenden Sonderschauen veranstaltet werden. Der Hauptzweck soll die Belebung des deutschen Kunsthand­werks sein. Ein besonderes Gebiet wird die Wappen­kunde bilden, vor allem die Wappen und Schilder der Gemeinden.

Das INärchenschifs des Vielmillionaärs. Der frühere In­haber und Leiter der Westamerikanischen Gas- und Elek- 'trizitäts-Gesellschaft in Chicago, Jra C. Copley hat sich in Kiel von der Firma Krupp eine dacht bauen lassen, die so verschwenderisch ausgestattet ist, daß Copley selbst sie als Märchenschiff bezeichnet. Er hat als junger Bursche ohne einen Pfennig Geld angefangen und es schließlich zu einem Vermögen von 20 Millionen Dollar gebracht.

Unterschlagung. Bei der Ortskrankenkasse in Glatz wur­den Unterschlagungen von Beamten in Höhe von me er­laufend Mark festgestellt.

Die Folterkammern bei der französischen Fremdenlegion. Ein Pariser Schriftsteller namens Albert Londres, der die Strafanstalten der französischen Fremdenlegion besucht hat, berichtet über die hier vorkommenden Greuel folgendes: In der französischen Fremdenlegion werden verhängte Todes­strafen in Anstalten verbüßt, in denen die Verurteilten furchtbaren Todesmarterungen ausgesetzt werden. Die in Sträflingslagern untergebrachten Legionäre sind an Un- ternebm.r vermietet, die nur das eine Ziel kennen, nämlich schnell reich zu werden. So werden die erschöpften Arbeiter durch abgerichtete Hunde durch Bisse zur Arbeit angehalten. Zur Strafe werden Erschöpfte mit nacktem Körper auf Dor­nenhecken gespannt, wo dann Schwarze bei 50 Grad Hitze Befehl erhalten, aus den Opfern herumzutrampeln. Die oft zum Wahn'lun führenden Durstqualen werden dadurch ge­steigert, daß man den Opfern Salzbrühe in den Mund ein- ftopft. Die durch die Dornen zerfleischten Körper werden dann in eine heiße Kalkbrühe gelegt. Eine beliebte Quä­lerei ist es auch, daß man in die Wunden der Gefolterten Zucker cinstreu um den Insekten die weitere Quälerei der armen Opfer in den Dornenhecken zu überlassen. In schwe­ren Fällen von Unbotmäßigkeit werden Daumenschrauben bis zu 15 Minuten angelegt. Eine große Rolle spielt die Krachand (Kröte), wobei der Körper der Verurteilten fo in Bisen gelegt wird, daß er einer großen Kröte gleichsieht. In dieser Kleidung werden die Verurteilten glühender Son­nenhitze ausgesetzk. Andere werden in Sandlöcher gesteckt, olme Nahrung und Getränke zu erhalten, dafür müssen dann Schwarze ihre Notdurft auf die armen Opfer verrich­ten. Ein Lager verzeichnet in drei Monaten nicht weniger ol- 50 Martertodesfälle. Der Hauptmann kommt alle Mo­nat nur einmal in das Marterlager zur Inspektion, um die Leute zu fragen, ob sie Anlaß zu Klagen haben, aber nur selten wird eine solche laut, weil die Gemarterten Angst haben, daß nach Entfernung des Hauptmanns die Marter von neuem losgeht. Das Buch des Franzosen Albert Lon­dres füllen nach derSolothurner Zeitung" eine Menge von Marterszenen. Die französische Fremdenlegion besteht aus Angehörigen aller Nationen mit Ausnahme der Engländer und Amerikaner. Beim Lesen dieser Zeilen wird es jungen deutschen Männern wohl vergehen, in die französisthe Fremdenlegion einzutreten.

Die Stadt mit der schlechtesten Luft. Auf dem Inter» nationalen Zongreß für Forstwirtschaft in Rom war eine Kommission eingesetzt worden, um die Schädigungen des menschlichen, tierischen und pflanzlichen Lebens durch di« von Industrieanlagen, Bergwerken und Hausfeuerungen herbeigeführte Verunreinigung der Lust zu untersuchen und Maßregeln dagegen vorzuschlagen. Wie der Anreger dieses Kampfes und Borsitzende der Kommission, Prof. I. Stok- lasa von der Prager Land- und Forstwirtschaftlichen Hoch­schule festgestellt hat, besitzt Prag die schlechteste Luft unter allen Großstädten: sie enthält durchschnittlich 8,006 bis 0,0008 Prozent Schwefeloxyd aus dem Steinkohlenrauch der Fabriken. Dies Ergebnis Stoklasas ift durch die neueren Untersuchungen der Kommission bestätigt worden.

Sering Ehrendoktor der Landwirtschaft. Dem bekann­ten Professor der Berliner Universität, Geheimrat Dr. Max Sering, dembeharrlichen Vorkämpfer für Mehrung und Stärkung des deutschen Bauernstands" wurde anläßlich sei­nes 70. Geburtstags <18. Januar) auf einstimmigen Be­schluß des Senats der Landwirtschaftlichen Hochschule Ber­lin die Würde eines Ehrendoktors der Landwirtschaft ver­liehen. Sering, einer der bedeutendsten Volkswirtschaft- ler, hat sich nun die deutsche Landwirtschaft sehr verdient gemacht. Dem Kampf für die Landwirtschaftszölle waren 30 Jahre seines Lebens gewidmet. Er ist als der geistige Urheber der bäuerlichen Siedlungen und der wissenschaft­lichen Umgestaltung des Anerbcnrechts in Preußen. Sering hat die kühne Behauptung aufgestellt, die jetzt über Amerika hinbarusende Agrarkrise, die Hunderttausende Hektar besten Ackerbodens in Steppe zurllckverwandelt, sei eine Folge des wirtschaftlichen Zusammenbruchs Deutschlands. Dieses Wort hat zuerst Verwunderung erregt, wird nun aber auch in Amerika fehr ernst genommen, daher die Sorge drü­ben um den Wiederaufbau Deutschlands.

Jahrhundertfeier der Landwirtschaftlichen Hochschule.

Der Ruhm, den wissenschaftlichen Unterricht auf dem Gebiet der Landwirtschaft- auf die Universität wieder verlegt zu haben, wofür schon Justus v. Liebig und Albrecht Thc.er eingetreten waren, gebührt Friedrich Gottlob Schulze, demReformator der Landwirtschaft". Schulze war 1795 auf dem Rittergut seines Vaters in Obergäver- nitz bei Meißen (Sachsen) geboren. Er studierte 1813 in Leipzig Rechts- und Naturwissenschaft, wandte sich dann aber, seiner Neigung entsprechend, der Landwirtschaft zu. Seine Schrift überWesen und Studium der Wirtschafts­und Kameraswissenschaften" 1826 gab Beranlassung zur Gründung eines mit der Universität Jena verbundenen landwirtschaftlichen Instituts. Auf Anregung des hoch­sinnigen Eroßherzogs Karl August und Goetbes war auf dem großherzoglichen Kammergut Tiefurt bei Weimar ein Landwirtschaftliches Institut durch Universitätsprofessor C. Christian Gottlob Sturm <17811826) errichtet worden, der im Sommer in Tiefurt, im Winter in Jena lehrte. Im März 1816 trat Schulze als Lehrer in das Institut zu Tiefurt ein. Vom Großherzog aufgefordert, einen Plan zur Errichtung eines Landwirtschaftlichen Instituts in der Universität Jena und unter Benützung des Kammerguts Zwätzen zu ent­werfen, entsprach Schulze mit so viel Geschick, daß das Landwirtschaftliche Institut der Universität Jena, das erste in Deutschland, am 2. Mai 1826 eröffnet werden konnte. Ein zweites solches Institut gründete er 1835 in Greifs­wald. Schulze starb 1860 in Jena.

Silberdiebftcchl. In der Wohnung eines zurzeit mit seiner Frau verreisten Senatsvräsidenten in Berlin in der Kaissr- allee erbeuteten Einbrecher Silbertischzeug für 48 Personen. Durch die Rückkehr des Dienstmädchens wurden sie gestört und verhindert, zwei weikre Koffer, die sie mit Schmuck­fachen, Wäsche, Kleidern usw. gepackt hatten, ebenfalls mit- zunehmen. Die Einbrecher sind wahrscheinlich falsche Bettler, die i» dem Haus wiederholtgefachten" hatten, um Ge­legenheit für einen Einbruchsdiebstahl zu erspähen.

Strafe wegen einer Bestimmungsmensur. Das Schöffen­gericht in Karlsruhe verurteilte die Studenten Rudolf S i g- l o ch aus Stuttgart und Erich Raumer aus Neunkirchen (Saar) wegen einer Bestimmungsmensur, die in dem Karls­ruher Vorort Bulach ausgetragen wurde, zu je drei Mo­naten Festungshaft.

Die gefährliche Hemdenbrust. Ueber einen eigenartigen Vorfall berichten dieMarkgräfler Nachrichten": In der Lokalbahn MüllheimBadenweiler füllte sich plötzlich das ganze Abteil mit Rauch, zugleich machte sich ein unange­nehmer Geruch bemerkbar. Die Ursache des Rauchs und Geruchs wurde dann in einer brennenden Hemdenbrust ent­deckt. die durch eine Zigarre in Brand geraten war. Glück­licherweise konnte dem Besitzer der Zelluloid-Brust, einem alten Mann, Hilfe gebracht werden, ehe er Schaden ge­nommen hatte.

60 Kinder ermordet. In Bialystok (Polen) wurde eine Frau verhaftet, die 60 Kinder ermordet und verbrannt hat. Sie hatte die Kinder in Pflege genommen und sich für jedes Kind eine bestimmte Summe zahlen lassen. Wenn die Mütter nach ihren Kindern fragten, erzählte sie ihnen, daß sie auf dem Lande seien.

Ein neues Heim der evang. Inugmännerbünde Deutsch­lands. D e evana. Aungmcinnerbünde, deren Reichsver­band mit etwa 200 000 Mitgliedern an der Spitze der evang. Jugendbünde steht, haben einen neuen Mittelpunkt ihrer Arbeit erwarben, der in besonderer Weise auch der Schulung von Turn- und Sportsekretären und damit der Förderung der Leibesübungen dienstbar gemacht werden soll. Das in herrlicher Lage am Rand des Habichtswalds in Kasstl-Wilhelmstiöhe gelegene neue, geräumige Heim wurde von den Stuttgarter Architekten Klatte und Weigle nach modernen Gesichtspunkten ausgestattet. Die Einweihung fand in Anwesenheit von Vertretern der Jugendbünde, Behörden usw. am 12. Januar statt.

Was Reuyork verzehrt. Märchenhaft sind die Lebens­mittelmengen, die täglich nach Neuyork gebracht werden müssen, damit die Riesenstadt sich ernährt. Das Gewicht sämtlicher Lebensmittel zusammengenommen, macht täglich 250 000 Zentner (nach deutschem Gewicht) aus. Davon sind 35 000 Zentner Fleisch und Fische, 70 000 Zentner Brot, Mehl und sonstige Körnerfrüchte, 30 000 Zentner Gemüse, 40 000 Zentner Milch, Eier und Käse, 40 000 Zentner Früchte, 15 000 Zentner Zucker, 3000 Zentner Kaffee und 600 Zentner Tee. In einem Jahr macht das 80 Millionen Zentner aus. Auf den Kopf der Bevölkerung fallen also jährlich 16 Zentner Lebensmittel, das sind 41^ Pfund täglich.

Rund 11 060 Sparkasfenstcllen in Deutschland. Nach dem Stand von Mitte 1926 gibt es in Deutschland 2678 Spar­kassen und 8313 Sparkcisssnnebenstellen und Annahmestellen. Demgegenüber betrug die Zahl der deutschen öffentlichen und privaten Sparkassen im Jahr 1913 3133 ohne Nebenstellen.

Zum Streit über die Fridericus-Marke. Eine Oberpost­direktion hatte kürzlich eine Verfügung erlassen, daß solche Briefe, deren Annahme vom Empfänger verweigert wird mit der Begründung, daß sie mit der Fridericus-Marke ^ seien, nicht wie sonst zurückgewiesene Briefe dem Absender wieder übermittelt werden, sondern aus dem Post­amt lagern sollen. Wie verlautet, hat nun das Reichspost- ministerium dahin entschieden, daß eine derartige Ver. fügung unzulässig sei. Es bestehe vielmehr nach wie vor die Verpflichtung der Postbehörde, Briefe, deren Annahme aus irgend einem Grund vom Empfänger verweigert wird, bei Crmittlungsmöglichkeit der Absenderadresse an den Schreiber des Briefs zurückzubefördern. Eine Sondsrbehandlung der abgelehnten Fridericus-Briefe darf demnach nicht erfolgen.

ep. Soziale Arbeitsgemeinschaft der evang. Kirche. Auf

Einladung des Deutschen Evang. Kirchenausschusses wer­den am 17. und 18. Januar in Erfurt die s o z i a l e n F a ch- arbeiter aus allen deutschen Landeskirchen versammelt sein. Eine erste Konferenz dieser Art hat im Sommer 1925 in Eisenach getagt und überall ein starkes Echo gefunden. Nun soll zu den inzwischen aufgetauchten Fragen Stellung genommen werden. Die Verhandlungen werden geleitet werden von dem Vorsitzenden der Sozialen Kommission des Kirchenausschusses, Vizepräsident v. Dr. Duske-Ber­lin. Aus Württemberg nimmt, wie wir hören, Kirchenrat Schaal an den Beratungen teil.

ep. Wieder ein kirchlicher Weltkongreß im Reuen Jahr.

Das Jahr 1927 wird wieder eine internationale kirchliche Tagung bringen: dieW eltkonferenzsür Glaube und Verfassung", die im Unterschied von der Welt­konferenz für praktisches Christentum (Stockholm) eine Eini­gung der Christenheit auf der Grundlage eines gemein­samen Glaubensbekenntnisses und gemeinsamer Ordnungen des kirchlichen Verfassungslebens (in erster Linie des bi­schöflichen Amtes) herbeiführen will. Die Weltkonferenz wird am 3. August in Lausanne ihren Anfang nehmen. Auch von Deutschland werden, wie man hört, einzelne im kirchlichen Leben hervorragende Persönlichkeiten teilnehmen. Außerdem wird der Fortsetzungsausschuß der Stockholmer Weltkonferenz, der im August verg. Jahres in Bern ver­sammelt war, Ende Juli d. I. in England zu seiner Jahressitzung zusammentreten.

Amerikanische Arbeikszeiten. Nach Ausführungen -m Reichsarbeitsblatt zeigt die Arbeitszeit auch in den Ver­einigten Staaten in den letzten Jahren eine Neigung zur Verkürzung. Hatte noch im Jahr 1914 der Prozentsatz der industriellen Lohnarbeiter, die 54 oder mehr Stunden wöchentlich arbeiteten, 74,6 betragen, so ging er bis zum Jahr 1919 auf 34,9 und bis 1921 auf 30,3 zurück. Weitere rund 30 Prozent dürften jetzt zwischen 54 und 48 Stunden arbeiten, rund die Hälfte der amerikanischen industriellen Arbeitnehmer werden den 8stündigen oder einen etwas kür­zeren Arbeitstag haben. Im allgemeinen ist die Arbeitszeit gewerkschaftlich organisierter Arbeiter"er als die der Nichtorganisierten und beträgt meistens Stunden und darunter.

Lerrvaliuiigsfoiwerzüge

zum Besuch des Zirkus Sarrasani

Stuttgart, 19. Januar 1927.

Um dem auswärtigen Publikum Gelegenheit zum Be­such der bis 11 Uhr dauernden Abendvorstellungen bei Zirkus Sarrasani zu geben, wird die Reichsbahndirektioii in der Zeit von Mittwoch, 26. Januar bis Mittwoch, 2. Fe­bruar 1927 im Anschluß an diese Vorstellungen Berwaltungs- sonderzüge ausführen wie folgt:

1. Am Mittwoch, 26. Januar, Plochingen Geis­lingen a. d. St. Stuttgart Hbf. ab 11.26, Cannstatt ab 11.32, Plochingen ab 12.15, Göppingen an 12.48, Geis­lingen an 1.35 (bis Plochingen fahrplanmäßig, ab Plochingen Sonderzug mit Halt auf allen Stationen).

2. Am Donnerstag, 27. Januar, Plochingen- Tübingen Kirchheim u. T. Stuttgart Hbf. ab 11.26, Cannstatt ab 11.32, Plochingen ab 12.18, Reutlingen an 1.24, Tübingen an 1.50, Unterboihingen ab 12.35, Kirch- Heim-Teck an 12.50 (bis Plochingen fahrplanmäßig, ab Plochingen Sonderzug mit Halt auf sämtlichen Stationen ausgenommen Oberboihingen und Reutlingen-Tübinaen- vorstadt).

3. Am Freitag, 28. Januar, Stuttgart Hbf.H eil. bronn Hbf. und Marbach a. N. Stuttgart Hbf. 'ab 11.35, Heilbronn Hbf. an 1.10, Lndwigsburg ab 12.05, Marbach a. Neckar an 12.24 mit Halt auf allen Stationen aus­genommen Favoritepark. Der Triebwagenzug Stuttgart Hbf.Ludwigsburg Stuttgart Hbf. ab 11.30 fällt dagegen aus.

4. Am Montag, 31. Januar, Stuttgart Hbf.G münd und Backnang Stuttgart Hbf. ab 11 . 35 , Cannstatt ab 11.43, Gmünd an 1.24, Waiblingen ab 12.18, Backnang an 12.52 mit Halt auf allen Stationen ausgenommen Bein­stein, Weiler, Deinbach, Nellmersbach.

5. Am Dienstag, 1. Februar, Stuttgart Hbf.Calw Stuttgart Hbf. ab 11.35, Calw an 1.14 mit Halt auf allen Stationen ausgenommen Stuttgart-Nordbahnhyf, Höfingen, Rutesheim, Malmsheim und Ostelsheim.

6. Am Mittwoch, den 2. Februar, Stuttgart Hbf.H e r- renberg Stuttgart Hbf. ab 11.35, Herrenberg an 12.55 mit Halt auf allen Stationen ausgenommen Karlsvorstadt, Wildpark, Rohr.

Außerdem verkehrt von Samstag, 22. Januar, bis Sonn­tag, 30. Januar, täglich ein Sonderzug Stuttgart Hbf. Waiblingen Stuttgart Hbf. ab 11.35, Cannstatt ab 11.43, Fellbach an 11.57 Waiblingen an 12.02.

Sämtliche Sonderzüge führen 2., 3. und 4. Klasse. Zu ihrer Benützung berechtigen die Fahrkarten des allgemeinen Verkehrs und die Sonderzugsfahrkarten.

Um den Sonderzugsteilnehmern aus den über Plo­chingen, Ludwigsburg, Waiblingen und Zuffenhausen Rich- tung Calw hinausgelegenen Orten gegenüber den Zirkus­besuchern, die die Eintrittskarten in Stuttgart im Vor­verkauf lösen, die Lösung der Eintrittskarten noch am Abend der Vorstellung sicherzustellen, werden ihnen auf Wunsch bis 3 Tage vor der betreffenden Vor- stellung von den Fahrkartenstellen der Haltstationen der Sonderzüge, ausgenommen Strecke StuttgartPlochingen, StuttgartLudwigsburg und StuttgartWaiblingen ent­sprechende Ausweise verabfolgt, die an der Abendkasse des Zirkus bei Lösung der Eintrittskarten an besonderem Schal­ter oorzuzeigen und abzugeben sind. Die Fahrkartenstellen geben über die Preise der Plätze Auskunft. Die Ausweise werden jedoch nur abgegeben, wenn gleichzeitig Fahrkarten für den Sonderzug gelöst werden.

Uebergangsanstalt für entlassene Strafgefangene. Nach einer zwischen der Justizverwaltung und dem Verein für Arbeikerkolonien in Württemberg neuerdings getroffenen Vereinbarung ist die Arbeiterkolonie Erlach, Oberamts Backnang, mit Wirkung vom 1. ds. Mts. an zugleich zur Uebergangsanstalt für entlassene männliche Strafgefangene bestimmt worden. Durch die Aufnahme in die Uebergangs­anstalt sollen Personen, die nach ihrer Entlassung aus der Strafhaft nicht alsbald eine Arbeitsstelle oder ein sonstiges Unterkommen finden können, vor Not geschützt und vor er­neuter Straffälligkeit bewahrt werden. Während ihres Aufenthalts in der Uebergangsanstalt erhalten die Straf­entlassenen freie Unterkunst und Berpflegung, Arbeitsklei­dung und einen, wenn auch kleinen Wochenlohn. Sie können in der Anstalt regelmäßig bis zur Höchstdauer von zwei Monaten bleiben, doch ist auch ihr längeres Verweilen dort nicht ausgeschlossen, wenn sie nach Vcrfluß des genannten den haben ^in anderweitiges Unterkommen gefun-

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