37 Millionen Mark für Wohnungsbau in Bayern
München, 19. Jan. Der Haushaltungsausschuß des bayerischen Landtags bat die zwecks Arbeitsbeschaffung durch Förderung des Wohnungsbaus angeforderten Mittel in Höhe von 37.2 Millionen Mark einstimmig bewilligt.
2n schriftlicher Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage wegen des Falls Nouzier erklärte Ministerpräsident Dr. Held u. a.. daß wirksame Maßnahmen zum Schutze der Bevölkerung gegen Gewaltakte ^Besatzungs- angehöriger vonseiten der deutschen Behörden solange die Besetzung andauere leider nicht möglich seien. Das einzige wirksame Schutzmittel sei die Beendigung der Besetzung.
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Der mexikanische Erdölstreit
Washington, 19. Jan. Auch der Führer der demokratischen Senatsgruppe, Robinsen, hat eine Entschließung für eine schiedsgerichtliche Erledigung des Erdölstreits mit Mexiko eingebracht.
Deutscher Reichstag
Berlin, 19. Jan. Der Reichstag, der heute wieder zusammentrat, hielt nur eine kurze Sitzung ab, die Präsident Loebe mit einem Nachruf für den verstorbenen Abg. Zu bei! (Soz.) eröffnete, an dessen Stelle Schriftsteller Kurt Heinig in den Reichstag eintrat. Ein kommunistischer Antrag auf Auflösung des Reichstags wurde gegen die Stimmen der Antragsteller und der Sozialdemokraten abgelehnt. Die Vereinbarung über die Regelung des Ar- deiterverkehrs an der deutsch-saarländischen Grenze fand ohne Aussprache Annahme. Nachdem ein kommunistischer Antrag auf sofortige Beratung der kommunistischen Anträge zur Erwerbslosenfürsorge an dem Widerspruch des Abg. Andre (Z.) gescheitert war, wurde in die erste Beratung des Gesetzentwurfs über die Reichswohnungszählung im Jahr 1927 und die Festsetzung der Zahl der Wohnungssuchenden eingetreten, der nach kurzer Aussprache dem Wohnungsausschuß überwiesen wurde. Es folgte die erste Beratung des Gesetzentwurfs über die Zulassung zum Hebammenberuf, wonach die Länder berechtigt sein sollen, die Niederlassungsfreiheit der Hebammen einzuschränken. Nach einer ablehnenden Kritik der Abg. Frau Arendsee (K-) wurde die Vorlage dem sozialpolitischen Ausschuß überwiesen, worauf sich das Haus auf Donnerstag nachmittag 3 Uhr oertaate.
Württemberg
Stuttgart, 19. Januar.
Württ. Landestheater. Die Uraufführung der Oper „Rosanna" von Rudolf Peterka mußte wegen mehrerer Erkrankungen von 20. Januar auf 29. Januar verschoben werden.
Zum Arbeitsgerichtsgefetz. In einer Versammlung des Deutschnationalen Handlungsgehilfen-Verbands wurde eine Entschließung angenommen, die im Interesse der Vereinheitlichung der Rechtssprechung die Errichtung .ur eines Landesarbeitsgerichts für Württemberg un Hohenzollern beim Landgericht Stuttgart verlangt.
Schiedsspruch für die Angestellten. Der Gesamtverband deutscher Angestelltengewerkschaften (G-D.A.) und der Verband weiblicher Angestellten (V.w.A.) teilen uns mit: Der Schlichtungsausschuß hat heute einen Schiedsspruch gefällt, der ab 1. Januar die Schaffung eines neuen Gehaltsabkommens vorschlägt. In den einzelnen Gehaltsgruppen treten durch teilweise Aufrundung der Sätze des Abkommens vom März 1925 und Zusammenziehung der Alters- stafselung Aenderungen ein. Außerdem enthält der Schiedsspruch einen Vorschlag zur einheitlichen Regelung der Kurz- arbeitsonkündigung. Die Erklärungsfrist für die Taris- parkeie': ist auf den 25. Januar festgesetzt.
Die Grippe hat in Stuttgart so zugenommen, daß wohl nicht viele Häuser mehr von der Seuche verschont sind. In zahlreichen Fällen liegen ganze Familien krank darnieder. Bei der Ortskrankenkasse betrug der Krankenstand am 8. Januar insgesamt 7585 oder 4,81 v. H. der Gesamtmitgliederzahl, am 15. Januar 9837 oder 6,19 v. H. Der Zugang an Kranken überhaupt betrug in der letzten Woche 5069, der Abgang nur 2817. In der laufenden, ^ oche werden täglich etwa 1000 Neuerkrankungen angemeldet. Die Krankenhäuser sind überfüllt. Der Verlauf der Krankheit ist im allgemeinen nickt bösartia. >
Die Spinne.
Roman von Sven Elvestad.
Berechtigte Uebersetzung aus dem Norwegischen von Julia Koppel.
Copyright by Greiner 8c Comp., Berlin W 30.
(Nachdruck verboten.)
t2. Fortsetzung
Auf dem weißen Tischtuch zwischen den kunstfertig gefalteten Servietten uno den verschiedenfarbigen Gläsern lagen Bekette und Girlanden von La-France-Rosen und Maiglöckchen. Mitten aus dem Tisch stand eine hohe seegrüne Vase, aus deren großer Krone ein wahrer Blumenflor herausquoll, bei jedem Kuvert lag in einem Bukett »ne elektrische Birne verborgen. Das Menü war auf rosa Seide gedruckt. Zur Feier des Festes ivurde das alte berühmte Silberserviee des Hotels benutzt, Von weitem glich der üppige Tisch einer btiimengeschmttckten, funkelnden Juwelensammlung,
Jetzt aber war es Zeit, sich wieder in de» Empfangs- falon zu begeben. Der Architekt faß:e Krag unterm Arm »nd ging mit ihm durch den Saal,
Endlich kam Valentine.
„Mit dem Rittmeister", flüsterte rer Architekt.
Als Valentine erschien, blieb Asbjöru Krag sprachlos stehen und betrachtete sie. Er hatte sie noch nie jo ! schön gesehen. Sie war tatsächlich eine Offenbarung von Schönheit, wie sie dort in einer weinroten Seidentoilette mit einem Kollier von schwarzen Diamanten um den Hals hereinkam. Er wurde vorgestellt,
„Ich habe bereits von Ihnen gehört," sagte die Spinne lächelnd zu Asbjörn Krag, „es freut mich, Sre kenne», zu lernen." .
Ter Detektiv verbeugte sich und murmelte erne Phrase.
„Sie sind gewiß ein gefährlicher Mann mit .Ihrer Geistesgegenwart und Ihrer Sicherheit", fuhr Valentine fort. . !
„Jemand, der mir und meinen Freunden Böses zu- , fügen will, hat allerdings Grund, mich zu fürchten^, l Antwortete Asbjörn Krag und blickte der Schönen fest m
Stuttgart, 26. Jan. (Das Zuschauergerüst der Zirkus Sarrasani zum Teil eingestürzt; 45 Leichtverletzte.) Der Zirkus Sarrasani scheint mit Stuttgart kein Glück zu haben. Die gestrige Eröffnungsvorstellung mußte infolge eines unliebsamen Zwischenfalles kurz vor dem Beginne abgesagt werden. Nachdem schon die Stadthalle sich zum größten Teil mit Zuschauern gefüllt hatte, stürzte plötzlich ein Teil der vom Zirkus eingebauten Tribünen ein. Es gab etwa 45,Leichtverletzte und eine große Aufregung im Zuschauerraum. Sofort wurde die Feuerwehr alarmiert, die jedoch nicht mehr einzugreifen brauchte. Sanitätspersonal und die Zirkus-Angestellten griffen sofort ein, um die Ordnung wieder herzustellen.
Vom Tage. Nackts hat sich in einem Haus in der Lindenstraße ein junges Mädchen im Alter von 20—21 Jahren, anscheinend aus Liebeskummer, aus dem dritten Stock in den Hof gestürzt. Es wurde schwel: verletzt ins Krankenhaus verbracht.
Am Samstag nachmittag wurde auf der Straße zwischen Brühl und Hedelfinqen ein 9 Jahre alter Knabe von Hedelfingen von einem Personenauto überfakren, sodaß er bewußtlos in die Klinik verbracht werden mußte. Die Verletzungen sind leichterer Art.
Ans ein Lande
Ludrvlgsburg, 19. Jan. Zur Stadivorstands- A a Al- Dr. S t r ö b e l-Stuttgart hat feine
Kandidatur um den Stadtvorstandsposten ebenfalls zurückgezogen. Jetzt stehen sich nur noch Rechtsrat Dr. Schmid und Amtmann Geißler gegenüber.
Leonberg, 19. Jan. Selbstmordversuch. Am Montag wollte sich ein 19jähriger junger Mann aus Ger- Ungen m der Seestraße in selbstmörderischer Absicht die Pulsader offnen. Er wurde jedoch an seinem Vorhaben verhindert, so daß er mit nur starken Fleischwunden ins Krankenhaus verbracht werden konnte.
Winnenden. 19. Jan. Tödlicher Autounfall. Am Samstag nacht wurde auf der Straße zwischen Winnenden das rechte Handgelenk fast ganz durchschnitten. Er erlitt einem von Backnang herkommenden Personenauto übersah- reu, wodurch er tödliche Verletzungen erlitt.
Laufsen a. N., 19. Jan. Feldbereinigung. Bei heutigen Abstimmungstagfahrt zur Feldbereinigung 3 und 4 beschlossen die beteiligten Grundbesitzer mit weit überwiegender Stimmenmehrheit, in der betr. Gemeinde die Feldbereinigung durchzuführen, womit die Zaberkorrektion verbunden wird.
Heilbronn. 19. Jan. Selbstmord. Am Montag hat sich eine 49 I. a. Kaufmannsehefrau von hier durch Einatmen von Gas das Leben genommen. Der Grund zur Tai ist in einem unheilbaren Leiden zu suchen.
Die Staustufe Horkheim. Nachdem die vor 2 Monaten angekündigte Wiederaufnahme der Arbeiten an der Staustufe Horkheim bis heute nicht Tatsache geworden ist, hat der Bezirksrat beschlossen, zu gegebener Zeit durch eine Kommission die bis jetzt erfolglosen Bemühungen der Neckar- Aktiengesellschaft um baldige Wiederaufnahme der Arbeiten bei den in B-ttracht kommenden Ministerien nachdrücklichst zu unterstützen,
Maulbronn. 19. Jan. Unglücksfall, Glasermeister Gottlieb Klink hier wurde durch eine beschädigte Glastafel das rechte Handgelenk fast ganz durch schnitten. Er erlitt einen großen Blutverlust und mußte ins Krankenhaus verbracht werden.
Gaildorf, 19. Jan, Aufgegriffen. Die Ausreißerin Elsa Sckwenger von Gaildorf, die am 6, Januar aus der Strafanstalt Gotteszelt entwichen war, ist in Stuttgart aufgegriffen worden und wird nun wieder nach Gotteszell zurückgeüefert.
Gmünd, 19. Jan. Aufwertung. In einer nichtöffentlichen Sitzung dcs Gemeinderats wurde dem Vorschlag des Vorsitzenden, die vor dem 1. Januar 1919 bei der Oberamtssparkasse ausgenommenen Schulden mit 10 Prozent aufzuwerten, zugestimmt.
Bühlerkann OA. Ellwangen, 19. Jan. Ein Kriegsandenken. Einem hiesigen Kriegsinvaliden, Gemeinde- psieger A. Stegmaier, wurde vorige Woche ein Granatsplitter, durch den er vor fast zwölf Jahren bei Baue,ums
die Augeu.
„Ich werde daran denken", lachte sie und reichte ihm die Hand, „Ich dari mich wohl zu Ihren Freunden rechnen "
„Bis aus weiteres", antwortete Krag, ebeusalls lachend,
„Sie ist wie eine Flamme", schnarrte der Rittmeister und starrte Vateiitines rote Seideutoilette entzückt an.
Valentine wauote sich zum Architekten und ergriff dessen Arm, indem sie mit einem Seitenblick auf den Rittmeister antwortete:
„Ja, hüten Sie sich vor der Wärme, Herr Rittmeister, sie ist gefährlich."
„He—he—he, gnädige Frau, man kann sich vielleicht die Finger verbrennen?"
„Auch das", antwortete die Spinne.
Im selben Augenblick wurden die Türen geöffnet und der Saal lag in seinem ganzen Glanz vor ihnen.
Asbjörn Krag hatte eine gewisse Unruhe an Valentine bemerkt, einen Schimmer von Blässe in ihrem Gesicht, der sie nur noch schöner machte, ein nervöses Zittern an den Augen. Ahnte sie den Kampf, der bevorstand
In dem Lichtblitz einer Sekunde strichen an dem inneren Auge des Detektivs all die Berbrechergestalten vorbei, mit denen er es in seinem Leben zu tun gehabt hatte. Mit eineni Verbrecher wie diese Frau hatte er noch nie gekämpft.
Wie ist sie schön und dennoch, was für ein Teufel von Bosheit, dachte er, als er sie am Arm des Architekten langsam über das spiegelblanke Parkett schweben sah.
Hinter Myrten und Palmen stimmte die Kapelle einen klingenden exotischen Marsch an. —
15. Kapitel.
Die Gesellschaft nahm an dem prächtig g^e kksn Tisch Platz, und unter Aussicht des Oberkellners begannen die livrierten Kellner ihre Tätigkeit.
Valentine äußerte ihre Freude über das wohlgeluu- gene Arrangement uno dankte dem Architekten lächelnd.
Ter verliebte Architekt war im siebenten Himmel.
Ter Rittmeister klemmte sein Monokel ein und näselte ein Kompliment.
(Frankreich) verwundet worden war, aus dem Oberschenkel entfernt.
Metzingen, 19. Jan. Todesfall. Am Sonntag starb im Alter von 74 Jahren nach schwerer Krankheit Professor Paul Maier. 30 Jahre lang hat er mit seltener Tkeue und Taikrast die hiesige Realschule geleitet.
Tübingen, 19. Jan. Pestalozzi-Feier der Universität. Die Universität veranstaltet im Februar eine Pestalozzi-Gedenkfeier aus Anlaß des 100. Todestages des großen Erziehers.
Die Sektion Württemberg des Deutschen Drogistenverbands hält im März hier ihre diesjährige Tagung ab.
Bebenhausen, OA. Tübingen, 19. Jan. Ein Messerheld. Beim Verlassen der Wirtschaft zum „Hirsch" gerieten einige Studenten von Tübingen in Meinungsverschiedenheiten. Einer der Studenten zog ein Sieckmesser; seine Begleiter wollten es ihm nehmen, wobei einer von ihnen in die Seite gestochen wurde, sodaß er sich in die Klinik nach Tübingen begeben mußte. — Es dürfte bisher noch nicht leicht vorgekommeli seui, daß ein Student zum Messer greift.
Dußlingen OA. Tübingen, 19. Jan. Rohlinge. Am Samstag vormittag hatten sich einige Holzfuhrleute mit ihrem Wagen vor dem Bahnübergang ausgestellt. Ein aus der Richtung Hechingen kommender Krastwagenführer gab Zeichen und verlangte Durchfahrt, ohne daß sich die Fuhrleute darum kümmerten. Schließlich fielen sie mit ihren Peitschen über den Kraftwagenführer her und drohten Vir Fenster einzuschlagen.
Nufringen OA. Herrenbera, 19. Jan. Eine Kraftleistung. Schreinermeister Georg Ruoß von hier ging dieser Tage in Oberjesingen eine Wette ein, einen 306 Pfund schweren Weizensack von der Bühne eines dortigen, etwa 10 Meter entfernten Bauernhauses in das Gasthaus zur Traube zu tragen. Ruoß nahm den Sack anstandslos ohne fremde Hilfe und trug ihn 2 Treppen herab. Nicht weit vom Ziel gieng es über einen Siraßenkcmdei; Ruoß glitt aus und warf die Lost ab, wobei der Sack platzte. Die Wette war natürlich für Riwb damit verloren.
Ehrenstein OA. Ulm, 19. Jan. Steinschlag. Gestern nachmittag glitt im Steinbruch der Steinfabrik der Arbeiter Matthäus Schwaiger von hier infolge Lösung, von Steinmassen von einer Wand ab. Durch das nachsrürzende Gestein wurde dem Mann der Schädel zertrümmert, sodaß er sofort tot war. Er hinterläßt eine Witwe und fünf unversorgte Kinder.
Dietenheim OA. Laupheim, 19. Jan. Brand. In einem Holzschuppen an der Illerbrücke brach Feuer aus. Das darin untergebrachte Kleinvieh konnte gerettet werden, während Heu und Stroh den Flammen zum Opfer fielen.
Stetten OA. Laupheim, 19. Jan. Wasserdurchbruch. In der hiesigen Bauernvereinsmühle entstand plötzlich eine Betriebsstörung. Die Ursache war, daß die Rot das Ufer oberhalb des Fallenstocks durchbrochen und den äußersten Pfeiler weggerissen hatte, wodurch sich affes Wasser dem Ablaß zuwandte und die Mühle in kürzerster Zeit aufs „Trockene" gesetzt wurde. Gegenwärtig wird eine eiserne Spundwand eingerammt, um der Mühle wieder den „Betriebsstoff", das Wasser, zuzuführen. Es soll sine ganz neue Wehranlage mit breiterem Steg geschaffen werden.
Leutkirch. 19. Jan. Der starke Schneesall hat schwere Störungen in den Licht- und Telephonleitungen hervorgerufen, deren Beseitigung geraume Zeit in Anspruch nehmen dürfte. So sind Kerzen und Erdöllampen wieder zu Ehren gekommen. — Am Postgebäude in Tannheim riß die Schneelast nachts den in der Giebelwand befestigten Träger der etwa 20 Hauszuleitungen ab, sodaß er mit großem Getöse zur Erde stürzte. Dadurch ist der Telephonbetrieb auf einige Tage stillgelegt.
Leutkirch. 19. Jan. Ein abgehärteter Wände* rer. Einen flotten Wanderburschen sah man gestern nachmittag durch die Stadt pilgern. Er trug kurze Wichs (Kniehosen), hatte die Schuhe umgehängt und ging barfuß im tiefen Schnee. Der Naturbursche hat anscheinend keine Angst vor der Grippe.
Zsmh 19. Jan. Tödlicher Unfall. Der 15jährige Bauernsohn Martin Natterer in Bolsternang machte sich in der Stallung des elterlichen Anwesens an der elektrischen Leitung zu schaffen. Er hantierte mit einem Steckkontakt und kam dabei mit der Leitung in Berührung. Bei seinem Auffinden kurz nachher lag er bereits entseelt am Boden: den Steckkontakt hielt er noch in Händen.
Das Mittagessen begann mit Austern und Ehampagner.
Asbjörn Krag bemerkte, baß sowohl der Rittmeister wie der Architekt, besonders aber der Rittmeister bereit- anfangs sehr viel tranken, und als er einen Blick aus die lange Sn °-''!nrtc wart, dock ec mit GraWie soll das end .
Er selbst nippte nur an seinem Glase.
Tie Spinne hob ihren Champagnerkelch und nicktt ihm lächelnd zu.
„Schade, daß Sie oben in Ihrer öden Grubengegeni solche Mittage nicht veranstalten können", sagte sie.
„Ich bezweisle, daß das Leben dadurch angenehmer würde", antwortete der Grubeningenieur alias Asbjörn Krag
„Aber es würde abwechslungsreicher sein."
„Vorausgesetzt, daß wir ebenso schöne Tischgenossinnen hätten wie hier im Süden", antwortete Asbjörn Krag und nippte wieder an seinem Glase.
Tie Kellner schenkten unablässig Ehampagner ein. Nach und nach wurde die Unterhaltung lebhafter.
Im Laufe dcs Gesprächs wurde Asbjörn Krag gefragt, wie lange er sich tu Oslo aufzuhalten gedenke. Bevor er antwortete, warf er einen verstohlenen Blick zu Valentine hinüber und bemerkte, daß die schöne Dame einen gespannten Ausdruck in ihrem Gesicht zur Schau trug.
„Wenn ich meine Aufgabe gelöst habe, verschwinde ich wieder", antwortete der Grubeningenieur.
„Handelt es sich »m eine wichtige Ausgabe?" fragte die Spinne.
„In der Tat."
„Um große Werte?"
„Ja, auch um große Werte. Zu meiner Aufgabe gehört außerdem, daß ich einige unglückliche Menschen vor der Vernicht nig retten will."
„Sic sind aijo eine Art Engel der Barmherzigkeit."
„Nennen Sie mich lieber einen Handlanger der Gerechtigkeit", antwortete der Griibeiiiiigemeur lächelnd.
Baicutines Glas klirrte leise.
„Dc.b ist eine schreckliche Benennung", sagte sie.
(Fortsetzung solgt.) .