des Reichsverbands deutscher Kvnsumvereme (DüMldors) neu berufen werden soll.
Darauf setzte das Haus die zweite Beratung des Nachtragshaushalts für 1926 fort mit dem Haushalt des R e i ch s- w eh r m i n i st e r i u m s. General v. Haack weist nach, daß die Berechnung der Kosten eines Gewehrs 98 mit Zubehör mit 200 -k durch das Reichswehrministerium durchaus richtig ist. (Im Hushaltsausschuß war die Berechnung von seiten der Sozialdemokraten angezweifelt worden.) Nach kurzer Aussprache wird der Nachtragshaushalt des Reichs- wehnninisteriums in zweiter Lesung genehmigt. Ueber die Mißtrauensanträge soll erst in dritter Lesung abgestimmt werden.
Württemberg
Stuttgart, 12. Dez. - Vom Landtag. Auf der Tagesordnung der nächsten Sitzung des, Landtags am 15. Dezember nachmittags stehen außer einer Großen komm. Anfrage betr. den Potemkin-Film noch die staatliche Wohnungsbauförderung, Erwerbslosenfürsorge, Notstandsmaßnahmen und Verkehrsfragen mit den entsprechenden Anträgen des Finanzausschusses hiezu.
Gegen die „konsumsinanzierung". Der Ausschuß des Einzelhandels des Württ Industrie- und Handelstags hat sich nach eingehender Besprechung gegen das aus Amerika stammende System der sogenannten Konsumfinanzierung ausgesprochen, da es nicht nur für deutsche Verhältnisse nicht paßt, sondern bei der Verarmung weiter Kreise unseres Volkes geradezu eine wirtschaftliche Gefahr bildet, da es zu Käufen veranlassen kann, die später nicht bezahlt werden und die den Käufer in größte Schwierigkeiten bringen können, da die „Finanzierungsbank" unter allen Umständen zu ihrem Geld kommen will. Das Publikum wird ermahnt, am bisherigen bewährten und soliden Barzahlungssystem festzuhalten.
Verkbund-Ausslellung „Die Wohnung". Von Jul! bis September 1927 veranstaltet der Deutsche Werkbund hier die große „Werkbund-Ausstellung — Di« Wohnung — Stuttgart 1927". Die Ausstellung ist teils eine Hallenausstellung im Innern der Stadt, teils eine Ausstellung auf freiem Gelände durch Erstellung von Siedlungsbauten am Weißenhof.
Vom Tage. Freitag vormittag brach Im Trockenraum einer Blechdosenfabrik in der Wern.'rstraße in Cannstatt ein Brand aus, dessen Ursache die Ueberhitzung eines Trockenofens fein dürfte. Der Brand war nach X Stunden gelöscht. Der Materialschaden ist beträchtlich.
Aus öem Lande
Eßlingen. 12. Dez. B a h n e r ö f f n u n g. Die Straßenbahn Eßlingen-Nellingen—Denkendors wird am Samstag, 18. Dezember, eröffnet.
Ludwigsburg, 12. Dez. Zur Stadtoorstandr- wähl. Der Gemeinderat wählte als Amtsverweser für den erledigten Posten des Oberbürgermeisters den bisherigen Stellvertreter Dr. Walcker. Er erläßt einen Bewerberaufruf mit einer Meldefrist bis zum 24. Dez. Die Wahl soll am 28. Jan. 1927 statisinden.
Professor Heinrich Kracken berger ist hier im Alter von 82 Jahren gestorben. Jahrzehntelang wirkte er am hiesigen Gymnasium.
Oehringen, 12. Dez. Weidmannsheil. Eine gute Hasenstrecke erzielten ca. 40 Schützen aus Markung Hirschbach, die 6 oder 7 Eigenjagden in sich schließt, n->* 98 Hasen,
Reutlingen, 21. Dez. Die elektrische Bahn Reutlingen—N « ck a r t a l. In den letzten Tagen haben di« Gemeinderäte der Orte Altenburg, Wezhausen, Oferdingen und Rommelsbach dem von der Stadt Reutlingen ausgearbeiteten Plan ihre Zustimmung gegeben, der schon für die allernächste Zeit die Ausführung einer elektrischen Straßen- bzw. Vorortsbahn von Reutlingen nach Rommelsbach über Oferdingen mit dem Endpunkt Altenburg vorsieht. Die gesamten Baukosten, ebenso die Tragung des in Aussicht ^ nehmenden Betriebsabmangels Hst die Stadt Reutlingen übernommen, so daß den Gemeircken lediglich noch die Erwerbung des benötigten Geländes zur Last fällt. Die gesamten Baukosten bis Altenburg mit Ausnahme de« Erunderwerhs sind auf rund 850 000 -1t veranschlagt, die Bauzeit auf etwa 9 Monate. Man rechnet, im Frichjahr nächsten Jahrs mit dem Bau beginnen zu können.
Tübingen, 12. Dez. Rektoratswahl. Der Senat der Universität Tübingen hat zum Rektor für das Jubiläumr-
jahr 1927 den Vorstand des Physiologischen Institut» Präs. Dr. T r e n d e l e n b u r g gewählt. Das Programm für die vom 24. bis 26. Iuii 1927 stattfindende Jubiläumsfeier soll demnächst zur Beratung kommen. Der Entwurf de» Programms enthält einen Empsangsabend in der Aula,
einen Festakt in der Stiftskirche, ein Festessen im Äkuseum und die Ausführung eines Freilichttheaters durch das Landestheater. Da mit dem Eintressen vieler früherer Dozenten und Studierenden gerechnet wird, hat Oberbürgermeister Haußer einen Aufruf zur Vorbereitung von Quartieren ergehen lassen.
Der verh. Bäcker und Wirt Wilhelm Maurer von Bebenhausen wurde, als er am Donnerstag abend von Tübingen nach Haus fuhr, von dem Kotflügel eines hinter ihm her- kommenden Autos erfaßt und zu Boden geschleudert. Er war sofort tot- Das Auto gehört« dem Fabrikanten Jung- hans von Villingen. Der Uebersahrene hinterläßt eine Witwe und acht Kinder.
Rottweil. 12. Dez. Opferstockdiebstähle. Zu dem bereits gemeldeten Opferstockdiebstahl in der Kirche in Büh- lingen kommen noch weitere Diebstähle in der Ruhechristikirche in Rottweil und in der Kapelle aus der Ruine Neckarburg.
Schramberg» 12. Dez. Explosion. 5n einer hiesigen Familie explodierte abends eine Märmeslafche, die verschlossen in den Zimmerosen gestellt worden war. Der Ofen wurde vollständig zerstört, auch wurden Wände und Decke des Zimmers beschmutzt, sowie durch die glühenden Kohlen Kleidungsstücke beschädigt
Salach OA. Göppingen, IE.' Dez. Schrecklicher Tod. In der hiesigen Papierfabrik geriet der verh. Karl Zimmerer von Eroßsüßen mit dem Kopf in die Papiermaschinr. Er war sofort tot.
Ulm, 12. Dez. Fahrraddieb. Der vorbestrafte 20- jährige Bäcker Otto Jaumann aus Untertürkheim wurde vom hiesigen Amtsgericht wegen Diebstahls von 8 Fahrrädern und sonstiger Gegenstände zu 8 Monaten. Gefängnis verurteilt.
Vom Ries. 12. Dez. Unterschlagung. Der Angestellte Hans Reiß in Oettingen wurde wegen größeren Unterschlagungen verhaftet.
Aus Hohenzollern, 12. Dez. Neuorganisationder Landjägerwesens. Demnächst findet eine vollständige Umgruppierung der Landjägerstationen statt, die mit einer vollständigen Neueinteilung Hand in Hand geht. So werden künftig die Zahl der Landjügermeisterstellen jo vermehrt, daß auf 3 bis 4 Landjäger ein Landjägermeister kommt. Letztere werden aus Oberlandjägern mit mindestens zwölf Dienstjahren besetzt.
Langenenslingen in Hohenzollern. 12. Dez. Gefährliches Spiel. Die 2- und 3jährigen Knaben der Familie Röcker spielten unbeaufsichtigt mit einem Garbenfeil, das das jüngere Kind dem älteren um den Hals warf. Als die Mutter ins Zimmer kam, lag das ältere Söhnchen erdrosselt am Boden. Der Tod war bereits eingetreken.
Von der bayerischen Grenze, 12. Dez. Pelztierzucht. In Bremerhaven ist dieser Tage ein größerer Transport Edelpelztic ? aus Nordamerika eingetroffen; 158 Tiere, nämlich 20 Füchse und 138 Nerze, kamen in die Silbersuchs- sarm Rechberg> in die Nerzfarm Direlwang und Waldschenke und in die Jnselfarm; die Tiere haben den Transport verhältnismäßig gut Überstunden; 9 Nerze sind auf dem Schiss ausgebrochen und verschwunden.
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Laßt eure Anwartschaft in der Angestellten- uer rcherung nicht verfallen!
Nach einer Sonderbestimmung des Angestelltenversicherungsgesetzes gelten alle Anwartschaften bis zum 31. Dez. 1923 als aufrechterhalten ohne Rücksicht darauf, ob für einzelne Jahre zu wenig Beiträge oder kein Beitrag entrichtet wurde. Von 1924 an aber muß in jedem Jahr eine bestimmte Mindest zahl von Beitragsmarken nachgewiesen werden, sonst gehen die Ansprüche aus der Versicherung verloren. Die Nachzahlungsfrist für freiwillige Beiträge für das Jahr 1924 endet mit dem 3 1. Dezember 1 9 26. Vis zum Schluß des Jahrs 1926 hat jeder Versicherte, für den seit 1913 wenigstens vier Beitragsmonats aus Grund der Verstcherungspfticht in der Angestelltenversicherung nachgewiesen sind, noch die Möglichkeit, seine Versicherung aufrecht,zuerhasten oder wieder aufleben zu lassen. Von dieser Möglichkeit sollte jeder Ver
sicherte, der noch berusssahig ist, Gebrauch machen. Die unbeschränkte Nachzahlung freiwilliger Beiträge ist nur für ein Jahr zurück zulässig, dagegen können .zwar nicht mehr alle, wohl aber Beiträge, die notwendig sind, um den Verfall der Anwartschaft zu hindern, für das Jahr 1924 noch bis 31. Dezember 1926 nachentrichtet werden. Das Gesetz verlangt, daß der Versicherte vom zweiten bis elften Kalenderjahr seiner Versicherung jährlich mindestens acht, vom 12. Kalenderjahr der Versicherung an jährlich mindestens vier Beitragsmonate nachweist. Wer im Jahr 1914 oder später in die Angestelltenversicherung eingetreten ist, muß demnach für 1924 acht Beitragsmonate Nachweisen können. Nur für denjenigen, der bereits seit 1913 der Angestelltenversicherung angehört, genügen für 1924 vier Beitragsmonaie. Frei, willige Beiträge sind mindestens in der Gehaltsklaffe zu entrichten, die dem Durchschnitt der letzten vier Pflicht- beiträge entspricht. In einer niedrigeren Gehaltsktasse ist die freiwillige Weiterversicherung nur zulässig, wenn diese Gehaltsklasse dem Einkommen entspricht. Die Beiträge sind durch Marken zu entrichten. Ein grüner Aushang im Schalterraum der Post unterrichtet über die Beitragsklassen.
Nach einem am 3. Dezember 1926 nom Reichstag an. genommenen Gesetz, dessen Verkündung in den nächsten Tagen zu erwarten ist. sind für Erwerbslose die zur Aufrechterhaltung der Anwartschaft erforderlichen Beiträge zur Angestelltenversicherlina durch die Gemeinde aus- Mitteln der Ern"rhr-losenfürsorge zu entrichten. Die für 1924 noch nötigen Beiträge sind bis zun, 31. Dezember 1926 in Klasse ^ (2 NM.) nach.zuentrichten. Der Gemeinde (Arbeitsnachweis) sind, soweit Beiträge fehlen, zu diesem Zweck die grüne Versicherungskarte und die etwa vorhandene Ansrrck »i asbeichsini'gunq über eine volle Kart« varzulegen. Ferner ist der Nachweis, ob der Eintritt In die Angestellienversicherung im Jahr 1913 oder später ersolgt ist und demnach vier oder acht Beitragsmonate nachzuweisen sind, durch Vorlegung der alten gelben Versicherungskarte, des Kontoabschlusses usw. zu führen. Anfragen bei der Reichsversicherungsanstalt sind möglichst zu vermeiden. Jeder Versichert, besitzt die Unterlagen, aus denen ersichtlich ist, ob und wieviel Beiträge noch erforderlich sind.
Baden
Mannheim, 11. Dez. Am 21. Dezember kann Lotterie- einnehmer I. Stürmer sen., ein Pionier des Deutschtums in Elfaß-Lothringen, seinen 80. Geburtstag feiern. Der Jubilar war 1871 nach Straßburg gezogen. In diesem Jahr gründete er dort die Firma I. Stürmer. 1919 mußte er infolge des unglücklichen Ausgangs des Kriegs mit so vielen anderen Leidensgenossen seine zweite Heimat verlassen. In den letzten Jahren des Kriegs war ihm die Verwaltung fast sämtlicher staatlicher Lotterieeinnahmen von Elsaß-Lochringen übertragen. Bei dem Zusammenbruch hat der Jubilar die Gelder der Staatslotterie unter größter persönlicher Gefahr und unter Hintansetzung seines eigenen Vermögens nach Baden in Sicherheit gebracht und so dem deutschen Staate gerettet. Nur mit Mühe entging er selbst der Festnahme durch die französischen Behörden. Wäh> rend des Ruhrkampfes im Jahr 1923 wurde er in Ludwigs- Hafen von den französischen Besatzungsbehörden ergriffen und unter dem Vorwurf, an den Sabotage-Akten beteiligt zu sein, als 77jähriger Greis 6 Wochen läng von Gefängnis zu Gefängnis geschleppt, bis sich später die Anklagen als unhaltbar herausstellten. Nach dem Zusammenbruch von Elsaß-Lothringen mit seiner Familie nach Mannheim über- gesiedelt, hat er als hochbetagter Greis sein Unternehmen neu ausgebaut mit dem stolzen und befriedigenden Ergebnis, heute die bedeutendste und bekannteste Lotteriefirma in Baden zu haben.
Mosbach. 11. Dez. Die Erstellung der Neckarbrücke bei Obrigheim — Diedesheim wird, wie Finanzminister Dr. Köhler dem Mosbacher Stadtrat mitteilte, im Jahr 1928 vollzogen. Damit haben die an diesem Brückenprojekt beteiligten Gemeinden ihr Ziel erreicht, und die alte Schiffsbrücke, die dem heutigen Verkehr nicht mehr gewachsen ist wird verschwinden.
Kletten a. k. M., 12. Dez. Von einer Buche erschlag e n. Am Mittwoch wurde im Tiergarter Wald beim Holzfällen der etwa 50 I. a. Maurer Mägerle von einer gefällten Buche derart getroffen, daß er sofort tot war.
Vas lüeiter
Der Hochdruck im Westen häU an. ab«, auch di« Wirkung de« nordenrapaijchen Tiefs besteh! jorl. Für D «»Slug zst nur zeit» Meise bedeckte», in der Hauptsache trockenes Weiter zu erwarten.
Die Spinne.
Roman von Sven Elvestad.
Berechtigte Uebersetzung aus dem Norwegls-Hen von Julia Koppel.
Copyright by G.ei er L Comp., Berlin W 30.
(Nachd uck , erboten.)
8. Fortsetzung.
Falkenberg sah sie an.
„Vielleicht auch darum", sagte er.
„O mein Gott," ries sie, „wenn etwas Schlimmes vorliegt, müssen wir alles tun, um seinen Ruf zu retten!"
Sie erhob sich und strich so dicht an J-alkenberg vorbei, daß ihr seiocnes Kleid über seine Knie rauschte.
Sie ging in eine Ecke oes Zimmers, rasselte mit einem kleinen Schlüsselbund und öffnete eine Schublade.
Ter Konsul saß fast ratlos und stumm da. Erfühlte, wie das Parfüm im Zimmer, das Geräusch ihres Kleides, ihre Schönheit, ihre Augen ihn nach und nach förmlich betäubten. Weswegen wollte er sie eigentlich zur Rechenschaft ziehen? Er strich sich verwirrt ttber die Stirn.
Valentine kam zurück. Sie hielt etwas in der Hand.
„Wenn im Augenblick flüssiges Kapital nötig ist, so ,letzt dieses zu Ihrer Verfügung."
Der Konsul erhob sich empört.
Sie breitete c'. lge Geldscheine über den Tisch.
„Später kann ich noch mehr schaffen," sagte sie, „ich habe viele Freunde. Außerdem werden auch Sie wohl als sein Bruder. . ."
„Gnädige Frau," ries Falkenberg, „Sie wissen wohl, daß Sie mich beleidigen."
Auf dem Tisch lageck 20000 Kronen in Geldscheine».
„Ich mache Sie darauf aufmerksam," fuhr er fort, „daß die pekuniären Verhältnisse meines Bruders die meinen sind. Ich kann in einer Stunde fünfmal so viel wie dieses schaffen."
„Fünfmal so viel?" ries sie und stand im nächsten Augenblick neben ihm. „Was sind Sie für ein edler
Mann . . . Fünfmal so viel . . - 100 000 Kronen — das sieht Karls Bruder ähnlich."
Er schob sie von sich. Tie letzte Szene, der Anblick der schmutzigen Geldscheine, die sie vor ihm ausbreitete, hatte ihm sciu Gleichgewicht wiedergegeben.
„Ich bin hierher gekommen, um Sie zur Rechenschaft zu ziehen", jagte er.
„Mich zur Rechenschaft? Weswegen?"
„Karls wegen."
„Sie sino großartig. Sie sind wohl verrückt? Was habe ich mit dem Selbstmord Ihres Bruders z» schassen?"
Sie blinzelte argwöhnisch mit den Augen.
„In meiner Wobnung ist heute nacht ein Diebstahl begangen worden", sagte der Konsul.
„Sv? Was ist Ihnen denn gestohlen worden?"
„25 000 Kronen."
„Wirklich? Wollen Sie vielleicht Karl beschuldigen, die Summe gestohlen zu haben? Darf ich mir in dem Falle erlauben, Ihnen den Verlust zu ersetzen? Bitte, dort liegen 20 000 Kronen."
Faltenberg biß die Zähne zusammen.
„Sie werden mich schon verstehen", sagte er. „Dieser Tiebstabt ist die direkte Veranlassung zu dem Selbstmord meines Bruders. Er aber ist unschuldig."
„Und wer ist- der Schuldige?"
„Das erfuhr mein Bruder, bevor er sich erschoß. Ich nehme au, das- oiese Erkenntnis ihm die Waffe tu die Hand drückte. Im übrigen kenne ich noch jemand, der weiß, wer oer Schuldige ist, nämlich Sie."
Valentines Augen flammten.
„Beweise!" riei sie.
„Beweise, gnädige Frau? Genügt es nicht, daß ich Sie kenne? Es hanoelt sich nicht mehr um diese 25 000 Kronen, aber ich werde Sie zwingen, gnädige Frau, mir von dieser Sache Rechenschaft abzulegen. Ich glaube, daß Sic nieinen Bruder ausgesogen haben, daß Sie bei dem Diebstahl heute nacht die Hand im Spiel hatten und daß die Gewißheit davon meinen Bruder in den Tod getrieben hat. Ich gelobe Ihnen, gnädige Frau, oaß rch nicht ruhen und rasten werde, bevor ich meinen Bruder gerächt und die Wahrheit au den Tag gebracht habe."
Valentine lachte laut aus.
„Gott, wie sind Sie naiv!" sagte sie. „Gehen Sie och zur Polizei."
„Sie wissen selbst, daß es unmöglich ist, da mein iruder so tief in die Sache verwickelt war."
„Was wollen Sie also tun?"
Fa'kenberg sah sie fest an.
„Ich will mit Ihnen kämpfen", sagte- er.
„Gegen mich?" ries sie. „Sie wissen nicht, was Sie rn. Nehmen Sie sich in acht! Ihr Vermögen sieh« ns dem Spiet."
Ter Konsul lächelte. Sie aber fuhr fort:
„Und Ihr Lebe» ist in Gefahr. Noch hat keiner mich esiegt." Sie begann im Zimmer aus und ab zu gehen. Ich kau,, ein Teufel sein, wenn ich es will."
Faltenberg folgte ihr mit den Augen.
„Eine Tigerin mit einem Kindergesicht", sagte er. Plötzlich trat er auf sie zu und flüsterte ,hr in»
lssicht: „Spinne!" . ^ ^ .
Sie fuhr mit einem Schrei zurück und tastete nach
4 . Kapitel.
Der Konsul griff hastig in'die Tasche nach seinem Revolver.
Valentine näherte sich ihm mit schlangenartigen Bewegungen. Ihre Atigen fkaniinten vor Wut, und eine glühende Röte bedeckte ihre Wangen.
„Dieser Däne hat Ihnen natürlich den Namen mit- geteitt", zischte sie. „Dajür soll er büßen. Ich kann ihn „och erreichen! Ich bin mächtiger, als irgens jemand ahnt!"
„Kommen Sie mir nicht näher!" rief Falkenberg Helfer, indem er den Revolver hob.
Sie blieb oor der Mündung stehen. Die Nähe der Waffe schien sie nicht im geringsten zu schrecken. Es war nicht der erste erhobene Revolver, dem sie gegenüberstand.
„Es ist „och ein Schuß darin", sagte der Konsul ernst. „Es ist der Revolver meines Bruders, noch von seinem Blut befleckt. Wenn Sie mir einen Schritt näher kommen, wird dieser Schutz Ihr Tod sein!"
(Fortsetzung folgt.) ^