10^84, Deutsche Volkspartei 9622, Demokraten 4796, Wirtsch. Vereinigung 3838, Deutschnationale 2136, Reichs­partei für Volksrecht und Aufwertung 1488, Christlich- Soziale 931, unabhängige Soz. 916, Deutsche Aufwertungs­partei 593. Ungültig waren 2199 Stimmen. Beteiligung etwa 45 o. H. Voraussichtlich werden Sitze erhalten: Sozialdemokraten 26, Zentrum 1314, Kommunisten 12 bis 13, Deutsche Volkspartei 11, Demokraten 6, Wirtschafts­vereinigung 4 bis 5, Deutschnationale 2 bis 3, Reichspartei für Aufwertung 1 bis 2, Deutsche Auswertungspartei 1, un­abhängige Soz. 1.

Bürgerschaftswahlen in Lübeck

Lübeck, 15. Nov. Auf Grund der gestrigen Bürger­schaftswahlen in Lübeck setzt sich die neue Bürgerschaft zu­sammen aus Sozialdemokraten 35 (28), Kommunisten 5 (10), Demokraten 2 (7), Haus- und Grundbesitzerverein 0 (3), Anfwerkungspartei 1 (0), Zentrum 1 (0), Hanseatischer Volksbund 36. Die Wahlbeteiligung betrug rund 86 Proz. gegenüber 87,3 Proz. im Jahr 1924.

Wieder ein Bombenanschlag in Oberschlesien

Posen, 15. Nov. Unter das Schlafzimmer des Dekora­tionsmalers Aakaj in Bielschowitz. der zweiter Spitzenkandi­dat der Katholischen Boikspartei ist, wurde eine Dynamik­bombe geworfen, die die Scheiben des Hauses und aller Häuser der Nachbarschaft zertrümmerte.

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Es wird weiter «entwaffnet"

Paris, 15. Nov. lieber die Besprechung, die Briand mit dem belgischen Außenminister Bandervelde in Paris hakte, wird halbamtlich berichtet, daß Frankreich und Belgien In an Deutschland zu stellenden Forderungen völlig einmütig seien. Die deutsche Aeichsregierung sei bereit, alle Forderungen zu erfüllen, nur das Verbot der Herstellung und der Ausfuhr von Waffen werde beanstan­det, weil dadurch die deutsche Industrie geschädigt werde, während andere Industrien, besonders die französische, durch die Knebelung der deutschen Industrie um so größeren Nutzen haben. Die deutsche Entwaffnung und die Ueberleikung der Aeberwachung an den Völkerbund wird wahrscheinlich in der Tagung des Völkerbundsrats im Dezember oder in der Völkerbundstagung im März, die vielleicht in Berlin statk- finde, zur Beratung stehen. Vorsitzender des diesbezüg­lichen Völkerbundsausschusses werde der französische Gene­ral Desticker, die rechte Hand des Marschalls Foch, sein.

Bedrohung der Türkei durch Italien?

Paris, 15. Nov. Die Pariser Ausgabe derChicago Tri­büne" weiß zu melden, daß Italien auf denZwölsinseln" an der kleinasiatischen Südwestküste, besonders auf der Insel Rhodos, fieberhafte Kriegsrüstungen zu einem Einfall in Kleinasien betreibe.

Der türkische Außenminister Tewfik Ruschdi-Bey hatte in den letzten Tagen Besprechungen mit dem russischen Außenminister in Odessa.

Pariser Nachrichten zufolge soll die S p a n n u n g z w i - fchen Südsla Wien und Italien immer schärfere Formen annehmen. Die kroatische Bevölkerung werde in den neuitalienischen Gebieten an der Adria von den faszisti­schen Italienern in unerhörter Weise drangsaliert und flüchte massenweise auf südslawisches Gebiet.

In Laibach verhaftete die italienische Polizei den slove, Nischen Abgeordneten Dr. Wilfan, ließ ihn aber auf scharfen Einspruch der Belgrader Regierung wieder frei. Minister Raditsch soll in Belgrad empfohlen haben, zur Vergeltung des italienischen Uebergriffs den italienischen Gesandten in Belgrad zu verhaften. Der Gesandte hat des­halb bei dem serbischen Außenminister Nintschitsch Beschwerde erhoben.

Entscheidung über den englischen Streik am Freitag

London, 15. Nov. Die Vertreter der Bergarbeiter haben mit 430 000 gegen 352 000 vertretenen Stimmen beschlossen, die Vorschläge der Regierung den Bergarbeitern zur An­nahme zu empfehlen. Zunächst sollen die Bezirke einzeln darüber cchstimmen, worauf eine neue Vertreterversammlung am Freitag das Endergebnis bekannt geben wird.

Wupeisu zurückgetrelen

Paris, 15. Nov. Havas berichtet aus Peking: Marschall Wupeisu hat infolge des letzten Mißerfolges den Befehl über seine Truppen niedergelegt und diesen an seinen frü- Hern Unkerbesehlshaber Tschaokakuni übergeben. Es be­stätigt sich, daß der Ministerpräsident Wellington Ku seine Entlassung eingereicht hat. Er wird jedoch vorläufig im Amt bleiben

Des Mitleids Liebe.

6S Roman von Robert Fuchs-List a.

Sie wollen das Kind in ein Pensionat geben, Frau von Gerdenring?"

Es wird mir nichts anderes übrigbleiben!" seufzte Suse.

Geben Sie mir es!" bat Frau Maria mit aufwallen­der Herzlichkeit.

Frau Wangelin-", rief Suse und sah die er­

rötende Frau an.

Ein Kinderherz das ist es ja, was meine Sehn­sucht umfassen möchte!"

Und dann begann sie Suse zu überreden. Trudchen sei bei ihr besser aufgehoben, wie in einein Hause, wo alle Kinder ohne Unterschied und ohne Rücksicht auf ihren Charakter behandelt würden. Sehen könne Suse das Kind, wen nsie nur wolle. Jeden Tag, zu jeder Stunde sei sie ihr willkommen. Nicht dem Mutterhcrzen abspenstig machen wolle sie Trudchen. Nur ein ganz klein wenig Liebe ihm abgewinnen. Süße Augenblicke lang von der .Freude zehren wolle sie, die ein Kind in die öden, düsteren -Zimmer des Stammhauses brächte. Und Suse eine Freun­din wolle sie sein ewig dankbar für das große Geschenk, das sie ihr mit dem Anvertrauen des Kindes mache.

Und ihr Mann?" tragend, zweifelnd diesem neuen Glücksfall gegenüberstehend, flüsterte Suse.

Er wird es mir nicht abschlagen. Warum sollte er mir diese Freude nicht gewähren wollen, wo ich ihn zum erstenmal voller glücklicher Erwartungen herzlicher bit­ten kann, als ich es Wohl je getan?!"

Da begann auch Suse sich für den Gedanken zu er­wärmen. Unter diesen flehenden, braunen Augen dem Menden, traurigen Mund Frau Marias, gab sie das Ver-

Deutscher Reichstag

Vertagung

Berlin, 15. November

Nachdem der deutsch-schweizerische Handesvertrag gegm die Stimmen der Deutschnationalen, der Völkischen, der Wirtschaftspartei, der Bayrischen Volkspartei und der Kom­munisten angenommen war, wurde das vorläufige Han­delsabkommen mit Frankreich behandelt. Abg. Hoffmann (Zentr.) erklärte, das Abkommen werde ohne Zweifel dem deutschen Wein-, Obst- und Gemüse­bau weiteren Schaden bringen, das Zentrum werde aber die Vorlage annehmen. In zweiter und dritter Lesung wurde sodann das Abkommen mit dem gleichen Stimmenverhält­nis angenommen.

Zur zweiten Beratung der Krisenfürsorge erklärt Abg. Hoch, der Entwurf sei inzwischen so weit nach den Forderungen der Sozialdemokraten abgeändsrt worden, daß sie dafür stimmen können. Abg. Dr. Rademacher (Dntl.) beantragt, die bisherige Art der Unterstützung der Ausgesteuerten (durch die Gemeindefürsorge) bestehen zu lassen und den Gemeinden 75 v. H. der Kosten von Reichs­wegen zu ersetzen. Nach Ablehnung dieses Antrags wird die Vorlage mit den Stimmen der Regierungsparteien und der Sozialdemokraten in zweiter und dritter Lesung ange­nommen.

Bei der Fortsetzung der Beratung des Nachtrags­haushalts erklärt Abg. Dr. Spahn (Dntl.) auf An­griffe des Abg. Dr. Schreiber (Ztr.) gegen die Deutschnatio­nalen (wegen einiger Aeußerungen des Hofpredigers Dr. Döhring gegen Rom): Döhring gehöre nicht der Deutsch­nationalen, sondern der Deutschen Volkspartei an, Schreiber hätte also seine Angriffe gegen die Deutsche Bolkspartei richten müssen, wenn er schon glaubte, wegen der Aeuße­rungen eines einzelnen eine ganze Partei angreifen zu müssen. Das Zentrum, das angeblich die Gleichberechtigung bei der Stellenbesstzung Herstellen will, lasse dieseGleich­berechtigung" sofort vermissen, sobald es sich um Katholiken handelt, die nicht dem Zentrum angehören. (Spahn ist Katholik). Es sei entschieden zurückzuweisen, wenn denen, die dem Zentrum nicht mehr angehören,Verrat am Katho­lizismus" oorgeworfen werde. Schreiber habe das deutsch­nationale Angebot zur Mitarbeit am Schulgesetz in christlichem Sinn mit kaltem Spott zurückgewiesen, obgleich ein Schulgesetz in christlichen Formen nur durch Annäherung von Zentrum und Deukschnationalen erreichbar sei. Die Deutschnationalen werden die Vorlage ohne jeden Vor­behalt und parteipolitische Voreingenommenheit prüfen und daran Mitarbeiten.

Nach weiterer unwesentlicher Aussprache vertagt sich der Reichstag auf 22. November.

Württemberg

Stuttgart, 16, Nov. Fürsorge für ausgesteuerte Erwerbslose. Durch einen Erlaß des Ministeriums des Innern und des Arbeitsministeriums vom 13. November sind Erläuterungen und Ergänzungen für die Anweisungen über die Fürsorge der sogenannten ausgesteuerten Erwerbs­losen gegeben worden.

Triebwagenverkehr StuttgartLudwigsburg. Die Reichs­bahndirektion Stuttgart beabsichtigt, demnächst zwischen Stuttgart und Ludwigsburg einen halbstündigen Bororts­verkehr mit einem Dieseltriebwagen durchzuführen. Die Ver. suchsfahrten sind bereits abgeschlossen: am 16. November veranstaltet die Reichsbahndirektion eine Probefahrt auf der genannten Strecke:

Pressefest. Das am Samstag abend in den Räumen des Kunstgebäudes (Goldener Hirsch") veranstaltete Pressefest war überaus zahlreich besucht und nahm einen schönen Ver­lauf. Auch der finanzielle Erfolg, der den bedürftigen Mit­gliedern der Presse und des Schrifttums zugute kommt, war sehr gut.

Ausstellung. In den Tagen vom 11. bis 19. Dezember 1926 findet im Stuttgarter Han^elshof unter der Bezeich­nungDie Frau im Hause" eine Ausstellung statt, die aus­schließlich der Frauenwelt gilt und den vielseitigen Aufgaben der Hausfrau zu dienen bestimmt ist: Die Frau als Gattin, Mutter und Erzieherin in Haus, Heim und Küche, im Dienste der Hygiene und Kultur.

Die Tiergarlensrage. In einer Versammlung der Ver­einigten Bürgervereine Groß-Stuttgarts wurde eine Ent­schließung angenommen, in der die Bestrebungen des Tier- gartenoereins Stuttgart die einmütige Unterstützung sämt­licher Bürgervereine finden. Die Bürgervereine wünschen, daß das Finanzministerium dem Gesuch um Ueberlassung eines Teils des Rosensteins zur Errichtung des Tiergartens entspricht.

sprechen:Sobald ich Aussicht auf eine Stellung habe, sollen Sie Trudchen bekommen!"

Das bräunliche Blaß des schwermütigen Frauengesich­tes war um einen Schein dunkler in der Röte freudiger Erregung, als sie das Kind von ihrem Schaß tat, uni suse -inen herzlich dankbaren Kuß zu geben.

Dann spannen sich die beiden Frauen in ihre Zn- knnftspläne ein. Und als nichts mehr zu besprechen blieb, sahen sie, eng aneinandergeschmiegt, auf die ewigen Berge am Rande des Himmels. Und Suse sagte zufrieden:Ich wußte, daß hier das Glück wohnen würde. Frau Maria die Welt ist doch nicht so dunkel, wie ich sie sah!"

Und Frau Marias Braunaugen strahlten die Sonne Wider, die in leuchtenden Kreisen auf dem Grün des Aare­flusses schimmerte, mit feinem Golde im Gewirr des Eisen- nehes sich fing, das die Kirchenfeldbrücke von einem Ufer zum andern schlägt.

Hoch und kühn, weit ansgreifend als wolle sie den beiden Frauen zeigen: Es gibt nichts auf der Welt, das ein Menschenherz ganz von seinem Glück zu trennen ver­möchte. Und stürmte auch der wildeste Fluß harter Ge­schicke durch sein Leben!-

* * »

Sommerlich geschmückt lag die kleine Vorstadt in der Ruhe ihrer Behaglichkeit da. Die Straßen waren ein wenig menschenleer, denn die erste Hitze machte sich breit und erwärmte das einfache Pflaster. So stieg der heiße Dunst an den stillen Häusern empor und zitterte dann über den Dächern, wo die -Sommersonne ungehindert ihre Strahlen niederfließen ließ. Der Monat Juni war ge­kommen, und wer nur im geringsten teilnahin an dem Jubiläum der alten Gießerei, rüstete sich für den Abend. Galt es doch, den Fackelzug der Arbeiter zu sehen, die an der Villa vorsahrenden Festgäste zu bewundern und-

Stuttgart. 15. Nov. Das Wehrkreiskommando 5 wird am 2. und 3. Dezember d. I. in der Stadthalle zu Stuttgart zwei Militär-Großkonzerte veranstalten, deren Ertrag für wohltätige Zwecke verwendet werden soll. Die Konzerte werden von 9 Militärmusikkapellen unter teilweiser Mit­wirkung der Spielleute von 2 Bataillonen ausgeführt wer­den. Außer den Musikkapellen des Standorts Stuttgart- ! Cannstatt werden noch diejenigen der Standorte Ludwigs- i bürg, Gmünd, Tübingen und Ulm herangezogen. Die j musikalische Leitung der Konzerte wird der Ärmeemusik- inspizient Professor Hackenberger aus Berlin über- ! nehmen. Zum Abschluß der Konzerte wird der große Zapfenstreich zur Vorführung gelangen. Borverkauf der ! Eintrittskarten ab Freitag, den 26 November 1926 bei Auer, Musikalienhandlung, Stuttgart, Calwerstr. 43 und , Reitzel, Buchhandlung, Cannstatt, Königstr. 44. !

Göppingen, 15. Nov. Fe st genommen er Brand- i st ist er- Der aus der Wilhelmshilfe geflüchtete Brand- j stifter Busch, geboren in Schorndorf, nahm seinen Weg ! nach der Rettungsanstalt auf dem Schönbühl, Gde. Beutels­bach. Dort legte er das Geständnis ab, nicht bloß den letzten - Brand in der Wilhelmshilse gelegt zu haben, sondern auch ! den vorhergehenden, dem die Scheuer der Anstalt zum Op- >' fer fiel. Von seinen beiden Mitwissern oder Begünstigern : befindet sich der eine noch in der Anstalt, während der an­dere jener Ausreißer ist, der von der Staatsanwaltschaft ge­sucht wird. Busch scheint sich noch mit andern schlimmen ^ Absichten getragen zu haben.

Eßlingen. 15. Nov. Die Einweihung der Süd- k i rche. In einer schlichten und schönen Feier wurde gestern die neue Stadtkirche in Eßlingen eingeweiht. Dem Weihe­gottesdienst ging eine Abschiedsdankfeier im Gemeindehaus voraus, in dem bisher die Gottesdienste der Südkirchen- gemeinde abgehalten wurden. Hierauf fewegte sich der Zug zur neuen Kirche, darunter der Kirchenpräsident Dr. v o n Merz, der Prälat des Sprengels, Dr. Schöll, und der k

Eßlinger Dekan Dr. L e m p p. Vor der Kirche erfolgte die Uebergabe der Schlüssel durch Professor Elsäßer - Frank­furt. Dekan Dr. Lempp hielt die Weiherede. Im An- ^ schluß sprach Stadtpfarrer R i e t h m ü l l e r. Die Schluß­ansprache hielt Kirchenpräsident Dr. v. M e r p. -

Eßlingen, 15. Nov. Tödlicher Unfall. Freitag ' vormittag stieß ein auf der Straße Eßlingen-Mettingen sah- ! render Radfahrer, der mit dem Vorderrad im Straßenbahn- ! gleis hängen blieb, mit einem aus entgegengesetzter Rich­tung kommenden auswärtigen Kraftwagen zusammen und wurde tödlich verletzt.

ep. Ludwigsburg. 15 Nov DieWernerschenKin- i derheilaustalten in Ludwigsburg, deren neuester : Jahresbericht vorliegt, bieten in ihren insgesamt 6 Heimen ^ besonders verkrüppelten Kindern Gelegenheit zur Ausbil- ! düng, zur Erlernung eines Berufs, ja nicht selten zu teil­weiser oder vollständiger Heilung. Der älteste Zweig der Anstalten, die vor 85 Jahren gegründete Kinderheii- anstalk, zählte am Ende des Berichtsjahres 79 Kinder. Für gebrechliche und verkrüppelte, aber bildungsfähige Jugend­liche im Alter von 1418 Jahren bieten das Maria- Martha-Stift und das W i l h e l m s st i f t, in denen i sich 76 Zöglinge befanden, Gelegenheit zu Fortbildungs- und 1 Handarbeitsunterricht. Insgesamt zählten die Anstalten am Schluß des Berichtsjahrs 155 Kinder. Ungegliedert sind eine Kuranstalt in Wildbad und zwei Anstalten mit Sol­bädern in Jagstfeld. An insgesamt 1449 Pfleglinge wurden in 42 868 Pflegetagen 34 686 Solbäder abgegeben:

560 konnten als geheilt, 879 als wesentlich gebessert entlassen k werden, während nur bei 28 Kindern eine sichtliche Besserung t bei der Entlassung noch nicht zu verzeichnen war. In den ! letzten Jahren war ein Aufwand von ungefähr 50 000 j nötig zur Anlage von neuen Bädern, Spielhöllen usw.

Ludwigsburg, 15. Nov. In der Schorndorfer Straße wurde abends Frau Bankdirektor Disterle von einem Kraft- > wagen, der mit abgeblendsten Lichtern fuhr, erfaßt und eine ! kurze Strecke geschleift. Sie ist kurze Zeit nach dem Unfall gestorben. Der Kraftwagenführer.scheint schuldlos zu sein.

Asperg, 15. Noo. Funde aus der Steinzeit.

Beim Erweiterungsbau des H. Gerber in der Augustenstraße stießen die Arbeiter auf den Stirnzapfen eines vorgeschicht­lichen Büffels und aus ein kleines Wohlerhaltenes Gefäß aus der jüngeren Steinzeit.

Bietigheim, 15. Nov. V o m Z u g e r f a ß t. Heute früh um 12.05 Uhr wurde der verh. 35 I. a. Balmsteigschaffner- Aushelfer Josef Hofmann bei dem Versuch, einen Reisenden vom fahrenden Schnellzug zurückzuhalten, vom Zug erfaßt und ihm dabei der rechte Fuß am Knöchel abgefahren und der linke Fuß durch Quetschungen verletzt.

Biekiak>eim. 15. Nov. Eisenbahndieb. Ein früher hier

zu kritisieren, lieber die Parkmauer drang Hämmern und Klopfen. Wunderliche Dinge waren dort Wohl in Vorbe­reitung. Alls dem Dach der Hartmannschen Villa leuchte­ten bunte Fahnen, wenn sie auch schwer und still in der schweigend ruhenden Sommerhitze an ihren Stangen nie­derhingen. .

Und diese drückende Schwüle lag nicht nur über dem Hause Justs. Sie herrschte auch über den Menschen, die darinnen wohnten. Sinchen und Just standen sich noch fremder gegenüber als in der Zeit vorher.

Vergeblich hatte Just versucht, die Wahrheit zu erfah­ren, als Theophil, von Suse kommend ihm berichtete, kme diese seiner Schwester Sinchen Erwähnung getan hatte. Er ging aus der Gießerei sofort in die Villa und suchte Sine in ihrem Zimmer auf.

Es entwickelte sich eine erregte Auseinandersetzung zwi­schen den Geschwistern und offener Bruch endigte die Stunde, als Sine jede Aufklärung verweigerte.

Eisern hatte Just seine Aufregung zu bemeistern ver­sucht, als er Sine bat:Sprich doch bedenke, daß es sich nicht um das Glück nur eines einzelnen Menschen han­delt. Frau von Gerdenring ist mir unerreichbar!"

Gerade an diesem Umstand schöpfte Sine jedoch dop­pelte Hoffnung und verbiß sich erst recht in den Glauben, daß ihr trugvolles Spiel verborgen bleiben könne.

Just fuhr eindringlicher fort:Selbst ihre Freundin weiß nicht, wo sie jetzt zu suchen wäre ... es können Wochen vergehen, bis wir den Aufenthalt der unglücklichen Frau erfahren haben. Dann kann es zu spät sein -für mich zu spät, um wieder gutzumachen, was du verschuldet zu haben scheinst." .

Und er ging zu der hartnäckig stumm dasitzenden Sine hin und rüttelte sie verziveifelt an den Schultern.

^ (Fortsetzung folgt.)