nungssassr Vorbereitunaen sür die Wiedereinführung der Vierteljahrszahlungen der Gehälter an die Beamten zu treffen.

Hauptversammlung des Deutschen Liraßenbauverbands.

Heute wurde im g.Mn L.gungssaal des Arbeitsmnnstr- riums die 13. Hauptversammlung des Deutschen Straßen- bauverbands unter dem Vorsitz des Oberbaurats i. N. Dr. Cassinone-Karlsruhe eröffnet. Präsident Euting- Stuttgart sprach über die Ordnung des Strahenwesens. Seine Ausführungen faßte Landesbaurat Dr. Wienecke- Bcandenburg in den Richtlinien zusammen: Die Unterhal­tung ist Sache der Verwaltung, die Verkehrsregelung Sache der Verkehrspolizei unter Mitwirkung der Verwaltung und die Finanzierung im allgemeinen Verwaltungsaufgabe unter Mitwirkung der Unterhaltungspflichtigen. Geh. Re- gierungsrak Pflug vom Reichsverkehrsministerium be­richtete über den Stand der (internationalen) Verkehrs­regelung. Nach langwierigen Verhandlungen se, es ge­lungen, eine Verkehrsordnung aufzustellen, die immerhin die Belange des Reichs wie der Länder wahre. Leider sei es nicht gelungen, über das Rechtsverfahren eine Einigung zu erzielen. Landesoberbaurat i. R. Q u e n t e l l - Düssel­dorf empfahl sür Landstraßen wegen des starken Kraft- wagenverkebrs Steinschlag-Asphalt mit Spramex-Ueberzug. Nach seiner Ansicht haben die Zementstraßen eine Zukunft. Stadtbaurat Feuchtinger - Ulm wies auf die guten Er- fahrungen hin, die man in Amerika mit den Betonstraßen gemacht habe.

Die würlk. Fleischerinnungen hielten am Montag hier im Charlottenhof einen O b e r m e i st e r t a g ab, auf dem »9 Innungen vertreten waren. Syndikus Dr. Pantlen hielt einen Vortrag über die Einkommensteuerveranlagung, woraus eine Entschließung einstimmig Annahme fand, in der es u. a. heißt: Das württ. Metzgergewerbe war durch Reichsgesetz bis zum August 1926 in seinen Preisfestsetzun­gen behördlich überwacht und es waren ihm Verdienst­spannen am Fleisch von nur 4—5 v. H. zugestanden. Trotz­dem wurden bei der Veranlagung zur Einkom- mensteuer von den Finanzämtern Verdienste bis zu 20 v. H. angenommen. Der Obermeistertag erhebt schärfsten Einspruch gegen eine solche willkürliche, den tat­sächlichen Verhältnissen nicht entsprechende Veranlagung zur Einkommensteuer. Der Obermeistertag verlangt, daß bei den Einspruchsoerhandlungen und künftig bei der Veranlagung zur Einkommensteuer berufene Sachverständige aus dem Gewerbe zur Mitwirkung zugezogen werden. Hierauf wurde die Fleischpreisfrage besprochen, wobei der Vw- sitzende Häußermann vorschlug, daß Stuttgart die auf dem Stuttgarter Schlachthof festgesetzten Preise den Innun­gen durch Rundschreiben ohne Verbindlichkeit bekannt geben solle. Dieser Vorschlag fand Annahme.

Zum Volksfest. Anläßlich des Cannstatter Volksfefts werden zwischen Stuktgark, Cannstatt, Eßlingen und Waib­lingen vom 24. bis 28. September verschiedene Sonderzüge ausgeführt.

Für die Schau- und Vergnügungsflüge aus dem Wasen am 25., 26., 27. und 28. September sind umfassende polizei­liche Sicherheitsvorkehrungen getroffen.

Vom Tage. Mittwoch abend sprang die 43jährige Frau Marie Mergenthaler, die in der Hedelfinger Straße wohnt, in der Straßenbiegung vor der Hedelfinger Volksschule von dem in voller Fahrt befindlichen Motorwagen der Linie 19 ab und geriet unter den Anhängewagen. Sie konnte nur als entsetzlich verstümmelte Leiche hervorgezogen werden. Die Frau war Mutter von 11 Kindern.

Aus dem Lande

Laufs«« a. 23. Sept. Zur großen Armee. Im Alter von 94 Jahren starb der älteste Einwohner von hier, Bezirksfeldwebel a. D. Georg Veckert. Der Verstorbene war Kriegsteilnehmer von 1866 und 1870/71. Die älteste Person Lauffens ist nunmehr die 92 Jahre alte, noch ziem­lich rüstige Frau Joos, Nagelschmieds-Witwe

Ellwangs«, 23. Sept. Unkeroffizrerschülerkag. Am 2. und 3. Oktober d. 5. wird hier die zehnjährige Wie­derkehr des Tags, an dem die Ilnteroffizier-Borbildungs- anstalt in Ellwangen a. 5. ihre Pforten zum Einzug der llnteroffizierschüler und -vorschüler öffnete, festlich begangen werden.

Sulz a. N., 23. Sept. Ein mutiger Forst wart. Letzten Sonntag nachmittag traf der stellvertretende Forst­wart Joseph Wohnhas von Kirchberg auf einem Dienst­gang eine mindestens 100 Personen starke Zigeunerbande im Staatswald Eisenbühl an, wo die fahrenden Gesellen be­reits gelagert und ein Feuer zum Abkochen angezündet hat­ten. Energisch trat der junge Forstmann den Zigeunern ent­gegen und forderte zum Verlassen des Waldes auf. Sofort umringte die Bande den Förster und nahm eine drohende Haltung ein. Der Beamte zeigte sich kaltblütig und durch seine feste Haltung gelang es ihm nach einer Stunde, die Bande zum Abmarsch zu bewegen. Nachts haben ihm dann zwei Gesellen im Wald aufgelauert, die aber das Weite such­ten, als ihnen zwei Kugeln um die Ohren pfiffen.

Tailfingen. 23. Sept. Brotpreisermäßigung im Land. Die hiesigen Bäckereien haben seit Montag den Preis für Brot um 2 Pfg. per Kilo ermäßigt, sodaß die hiesigen Brotpreise sich jetzt 4 Pfg. per Kilo unter denen von Stuttgart bewegen.

Tuttlingen, 23. Sept. Lebensmüde. — Schwer verunglückt. Der 62 5. a. Witwer und Schuhmacher Ernst Monkigel hat sich aus Schwermut durch Einatmen von Leuchtgas das Leben genommen. — Der ?0 5. a. Schmied Gregor Schnell wurde von Teilen eines Schleifsteins, den es zerrissen hakte, schwer verletzt.

EP Ulm, 23 . Sept. Kirchenbezirkstag. Hier fand kürzlich unter der Leitung von Dekan Vöhringer der dies­jährige Kirchenbezirkstag statt, eingeleitet durch einen Ge- meindeabend, bei dem Stadtpfarrer Kirn-Rottweil über »die Missionspflichk der Kirche" und Fabrikant Paul Lechler- Stuttgart über „die ärztliche Mission" sprach. Bei den Ver­handlungen am folgenden Tag berichtete Dekan Vöhringer über den Stand des kirchlichen Lebens. Prälat V. v. P l a n ck- Ulm wird im Lauf dieses Jahrs in den R u h est a n d treten. Die kirchliche Statistik des Jahrs 1925 weist in Ulm gün­stigere Zahlen als im Vorjahr auf. Während z. B. die Kir- chenaustrittsziffer in der Stadt nur eine geringfügige Zahl zeigt, ist im Bezirk kein Austritt erfolgt. Zur Erhaltung des Münsters haben oerwilligt: das Reich 60 000 M Staat Württemberg und Stadt Ulm je 20 000 -4t. Kürzlich wurde mit dem Bau der Weststadtkirche begonnen.

Heudorf OA. Saulgau, 23. Sept. Vermißt. Seit 6. August wird der Eymnasiumschüler Karl Mannhart hier vermißt. Man vermutet, daß er sich im württembergischen oder bayerischen Allgäu bei irgend einem Bauern aufhäli oder sich ins Gebirge begeben hat.

Bavendorf VA. Ravensburg, 23. Sept. KirchenSla­we i h u n g. Die durch Architekt Kiderlen-Ravensdurg neu­erbaute evang. Kirche gebt ihrer Vollendung entgegen. Die Einweihung findet am 7. November statt. Von der Kirche aus hat man einen wunderbaren Blick auf den Bodenfee und die anliegenden Berge.

Friedrichshofen, 23. Sevt. Hopfendiebe. Unter dem Verdacht des Hopfendiebstah'.s ist der Versicherungsagent und Hopfenaufknnfer Vetter von hier verhaftet worden.'

Vom Allgäu, 23. Sept. Von einem Stiergetötet. Der Landwirt Hummel von Zadels wurde von einem Stier angefallen und tödlich verletzt.

Vom Dodensee, 23. Sept- Das Mannenbacher Vootsunglü ck. Der 25 I. a. Hilfsarbeiter Franz Beck aus Reichenau, der am 4. Juli d. I. das furchtbare Boots­unglück von Mannenbach verschuldete, wurde vom Schöffen­gericht Konstanz wegen fahrlässiger Tötung zu drei Jahrei. Gefängnis abzüglich der Untersuchungshaft verurteilt. Dem Unglück waren sechs Menschenleben zum Opfer gefallen.

Skorzingen in Hohenzvllern, 23. Sept. AusdemFen- sk e r gestür z k. Die ln den 40er stahren stehende Ehefrau des Landwirts ösidor Sauter verlor das Gleichgewicht und stürzte etwa drei Meter tief aus dem Fenster. Der Arzi "'Me Schädelbruch und einen Brach der Wirbelsäule fest. Oie Frau, Mutter von sechs Kindern, liegt schwer darnieder

Cannstatt, 23. Sept. Kurse für weibliche Cr- wer bslose. Die Frauen-Abteilung der Volkshoc' schule Stuttgart richtet nun auch in Cannstatt Tageskurse für weib­liche Erwerbslose ein.

Lokales.

Wildkad, den 24. Sept. 1926.

Die älteste Person WUdbads, Frau Christine Hammer Witwe, geb. Treiber, ist gestern kurz nach ihrem vollendeten 90. Geburtstag nach kurzer Krankheit (Halsentzündung) verschieden.

Musik-Abend. Musik- und Gesangsfreunde seien da­rauf hingewiesen, daß am Samstag abend von 8P bis 10 Uhr im Kursaal ein Musik-Abend, verbunden mit Gesängen und Tänzen, stattfindet. Da am nächsten Mittwoch abend das letzte diesjährige Konzert des Kur­orchesters stattfindet, besuche man recht zahlreich die sich noch bietenden Gelegenheiten, an guter Musik und fröh­lichem Gesang unter Musikbegleitung Herz und Gemüt zu erfreuen und zu laben, ehe die siebenmonatliche Pause eintritt!

-S

haltet die Kinder von den Eisenbahngleisen fern. Da wiederholt Kinder von Eisenbahnzügeu überfahren worden sind, sieht sich die Deutsche Reichsbahngesettschaft veranlaßt, erneut alle Eisenbahner und auch die Eltern zur größten Aufmerksamkeit zu ermahnen. Die Kinder umgehen die Schranken oder schlüpfen unter ihnen durch, gelangen auf die Bahnhöfe und Bahnkörper und laufen damit Gefahr, un- :er einen Zug zu kommen. Alte Eisenbahner sind daher an­gewiesen worden, streng darauf zu achten, daß Kinder den Gleisen fernbieiben. Auch auf den Freiladegleisen soll die Anwesenheit von Kindern unter keinen Umständen geduldet werden.

Ungewöhnlich große Sonnenslecke sind gegenwärtig aus dem Tagesgestirn erschienen. Nach den Beobachtungen von Dr. H. H. Kritzinger passierte der Schlußfleck einer sehr auffälligen Gruppe, deren Längsausdehnung ungefähr 20 Erddurchmessern gleichkommt, am Montag mittag den zur Erde gerichteten Meridian der Sonne. Die Flecke kön­nen ihre Wirkung vom 20. d. M. an auf die Erde ausüben. Nordlichter sind allerdings erst im Anschluß an den Haupt­fleck zu erwarten, dessen Körperstrahlung uns in der Nacht zum Mittwoch erreicht haben dürfte. Die Verhältnisse liegen jetzt ähnlich wie Anfang März d. I., wo gleichfalls bedeu­tende Nordlichter einem bemerkenswerten Sonnenflecken­übergang folgten.

Aus d e r N a ch b a r s ch a f t.

Btrkenseld, 23. Sept. Auch an dieser Stelle werden die Mitglieder des Bezirks-Bienenzuchtvereins Neuenbürg noch einmal aufgefordert, sich recht zahlreich an der Ausstellung in Neuenbürg zu beteiligen. Es muß dem Honig kaufenden Publikum ein schönes Aus­stellungsbild vor Augen geführt werden und das kann nur geschehen, wenn die Beteiligung eine allgemeine ist, das heißt, wenn von jeder Bezirksgemeinde wenigstens 4—5 Aussteller vertreten sind. Die auszustellenden Gegen­stände, Honig und Wachs, müssen am Freitag, längstens aber am Samstag vormittag in der Turnhalle Neuenbürg angeliefert werden. Die Ausstellungsleitung wird sich alle Mühe geben, die einzelnen Gruppen schön und geschmack­voll zu ordnen und aufzustellen. Als Preisrichter funk­tionieren die Herren Knecht-Calw und Sautter-Pforzheim. Nach Schluß der Ausstellung findet am Montag von 1 Uhr ab ein großer Honigverkauf statt. (Siehe Inserat in heu­tiger Nummer.) - kch

Neuenbürg, 22. Sept. Wie schon bekannt, findet am Sonntag, den 26. September die Ausstellung des Bezirks-Obst- und Gartenbauvereins in Ver­bindung mit dem Bezirks-Bienenzuchtverein in der hiesigen Turn- und Festhalle statt. Cs ist ein glück­licher Gedanke, daß sich beide Gruppen zusammengeschlossen haben, um ihre Erzeugnisse gemeinsam durch diese Aus­stellung der Bevölkerung vor Augen zu führen. Natur­gemäß gehören auch beide zusammen, denn sie sind auch aufeinander angewiesen. Die Vorarbeiten sind in der Hauptsache getroffen und nach den Meldungen zu schließen, dürfte die Ausstellung einen größeren Umfang annehmen, als ursprünglich in Aussicht genommen wurde. Sehr zu bedauern ist, daß verschiedene Gemeinden aus purem Lokal-Egoismus sich den Bestrebungen der Bezirksorgani­sation verschließen und ihre eigenen Wege gehen. Doch dürfte diese Ausstellung zeigen, daß auch ohne sie etwas Gediegenes zustande kommen kann. Die Ausstellung selbst, die den Besuchern überraschende Gruppierungen bieten wird, soll gewissermaßen einen informatorischen Charakter tragen, der sich in der Entwicklung der verschiedenen Sorten auswirkt und der die klimatischen Verhältnisse (Höhen-, Mittel- und Tieflage, auch Sortenart und Boden­beschaffenheit) kennzeichnet. Wenn auch die Aussichten für eine Obst- usw.-Ernte nicht gerade als günstig be­

zeichnet werden können, so dürsten doch die Besucher vollauf befriedigt werden. Ganz besonders ist es erwünscht, daß nicht nur die beteiligten Kreise die Ausstellung besuchen, sondern vielmehr wäre es angezeigt, wenn gerade die Ver­braucherkreise sich für dieselbe interessieren würden. Dies gilt auch insbesondere für die jüngere Generation, die sich zum großen Teil ganz interesselos den vegetabilen Bestreb­ungen gegenüberstellt und sich nach Befriedigung derMagen- frage damit abfindet; woher die Ware kommt, ist Nebensache. Eine jede Hausfrau, die nicht weiß, was sie kochen soll, findet immer eine Lösung, wenn sie zum Gemüse greift. Es sei darauf hingewiesen, daß mit der Ausstellung auch eine Prämierung, sowie eine Verlosung von Obst, Honig, Blumen und Gartenbaugerätschaften verbunden ist. Die Ausstellung ist geöffnet von Sonntag vormittag 11 Uhr bis abends 6 Uhr und Montag vormittag 9 Uhr bis mittags 12 Uhr. Mit Rücksicht aufdie wirtschaftliche Not­lage wurde der Eintrittspreis in mäßigen Grenzen gehalten, so daß es jedermann möglich ist, dieselbe zu besuchen. Dies gilt auch insbesondere für die Schüler, die ja Obst und Honig nicht verschmähen. Der Eintrittspreis beträgt für Erwachsene 30 Pfg., für Schüler 20 Pfg, am Montag für geschlossene Schulklassen, pro Schüler lOPfg. Um 4 Uhr findet im „Bären" ein Vortrag vom Bezirks bienenzucht­verein statt, dem sich um 6 Uhr ein solcher von Obstbau­inspektor Schaal vom Bezirks-Obst- und Gartenbauverein anschließt. Am Montag nachmittag findet in der Turn­halle ein Verkauf von Honig statt, woraus hiermit beson­ders aufmerksam gemacht wird, da nur nuturreiner Honig zum Verkauf kommt. Lcti.

Kleine Nachrichten aus aller Welt

Eine hundertjährige. Frau Christine Fornbachs r, Wwe. in Mönchweiler bsj Mllingen kann am 25. September den 100. Geburtstag feiern. Won ihren Nachkommen leben eine Tochter, 11 Enkel und 30 Urenkel.

Der Deutsche Naturforscher- und Aerztekag, der zurzeit in Düsseldorf versammelt ist, verlangte, daß Naturwissen­schaften und Mathematik in den höheren Unterrichtsfächern der Schulen mehr berücksichtigt werden als bisher.

Die Wohnungsnot in Berlin. Nach der letzten Woh­nungszählung gibt es in Groß-Berlin 1252 591 Haushal­tungen, die in 1 172 310 Wohnungen untergebracht sind. Es fehlen somit 80 281 Wohnungen.

Glücklicher Gewinner. Ein Lehrling in Vogelsdorf (Hol­stein) hatte ohne Wissen seiner Angehörigen von seinem Taschengeld ein Achtellos der preußisch-süddeutschen Klassen­lotterie gekauft. Damit hat er nun 40 000 Mark gewonnen.

Der Typhus in Hannover. In den Krankenhäusern be« fanden sich am 23. September 1730 Typhuskranke. Die Zahl der Todesfälle ist auf 104 gestiegen.

Die Schwurgerichksverhandlungen gegen Schlesinger und die beiden Weber wegen des Anschlags gegen den Schnell­zug bei Leiferde dürste Ende Oktober in Hildesheim statt- finden.

Gegen den Direktor Schmidt von der Pulverfabrik Haßloch und gegen dessen Sohn, der Betriebsleiter der Fa­brik ist, ist Anklage wegen fahrlässiger Tötung und Körper­verletzung erhoben worden. Bei der Explosion der Fabrik am 20. Mai d. I. sind bekanntlich 11 Personen getötet und 23 schwer verletzt worden.

Der wegen Mords zum Tode verurteilte Schröder in Magdeburg hat Revision beim Reichsgericht angemeldet.

Autounglück. In Unteröwisheim (Amt Bruchsal) wurde am Mittwoch mittags ein Lastauto mit Anhänger, in dem sich 10 Frauen befanden, bei einem Bahnübergang von einem Zug angefahren. Beide Wagen wurden umgeworfen. Zwei Frauen wurden getötet und drei schwer ver­letzt. Die andern kamen mit leichteren Verletzungen davon.

Bei Durmersheim (b. Bruchsal) fuhr auf der Karlsruher Straße ein Personenkraftwagen infolge Steuerbruchs mit 80 Kilometer Geschwindigkeit gegen einen Kilometerstein. Das Automobil wurde zertrümmert. Der Fahrer, sowie zwei Kaufleute waren sofort tot Eine Frau und ein Knabe wurden leicht verletzt.

Von einem Hund zerfleischt. Die in Berlin wohnende Ba­ronin v. Carnap-Bornheim wurde von ihrem eige­nen Hund, einem russischen Windspiel, angefallen. Ms der gerufene Schutzpolizist das Zimmer betrat, ließ der Hund von seiner Herrin ab und stürzte sich auf ihn. Der Beamte streckte den Hund mit einem Schuß nieder.

Wieder ein Lausbubenstreich. Auf der Strecke Aschers­leben—Halberstadt legten drei 12—13jährige Schüler in der Nähe der Station Gatersleben (Provinz Sachsen) eine große Zahl Steine von erheblicher Größe auf die Gleise. Der Personenzug Halle—Halberstadt überfuhr die Hindernisse, ohne zu entgleisen, die Lokomotive erfuhr jedoch heftige Er­schütterungen. Der Lokomotivführer erstattete in Gaters­leben Meldung und die drei jugendlichen Täter, die sich in der Böschung versteckt hatten, konnten von der Polizei sofort festgenommen werden.

Eisenbahnfrevel bei Hamburg. Am Mittwoch, den 22. d. M-, vormittags, meldete ein Skreckenläufer auf seinem Dienstgang zwischen den Bahnhöfen Brahlstorf und Pritzier, daß am Kopf einer Schiene ein kurzes Stück herausgebrochen sei. Das betreffende Gleis zwischen Brahlstorf und Pritzier wurde sofort gesperrt. Ein Schnellzug, der sich 10 Minuten später Brahlstorf näherte, wurde deshalb von Brahlstorf aus auf einem falschen Gleis unter Beobachtung aller für solche Fälle vorgesehenen Sicherheitsmaßnahmen nach Prit- zier geleitet und dort wieder in das richtige Fahrgeleis über- geführt. Es ist keineswegs sicher, daß der Zug, wenn er die Stelle mit dem Schienenbruch befahren haben würde, zur Entgleisung gekommen wäre.

Schweres Eisenbahnunglück bei Paris. Der Schnellzug Lyon-Pa-ns stieß am 23. September morgens vor 6 Uhr mit mehreren Wagen eines Personenzugs zusammen, die in­folge Bruchs der Kuppelung auf dem Gleis stehen geblieben waren- Lokomotive, Tender, zwei Packwagen und drei Per­sonenwagen wurden völlig zertrümmert. Vis jetzt zählt man 7 Tote und über 20 Verletzte.

Selbstmord im Gerichksgebäude. Im Münchener Justlz- valast stürzte sich ein Mann aus Gram über einen verlorenen Prozeß vom 3. Stock in den Lichthof und war sofort tot.

Großfeuer. In Leipzig-Plagwitz ist die Korksteinplatten- und Wärmeschutzmassenfabrik von Richard Stumpf größten­teils abgebrannt.

Auf eine Mine gestoßen. Der schwedische Dampfer «Dagmar" ays Kalmar ist mit,-iger. KühlMtzdupL WL