23 «tSMM DSüziger GüIDen geyäbt, 1925 etM IS Millio­nen, im Jahr 1626 werden es wegen des Zollkriegs Polens mit Deutschland nur etwa 2 Millionen werden. Danzig habe ferner eine in nächster Zeit fällig werdende schwebende Schuld von 13,44 Millionen Gulden, hat aber zur Rück­zahlung keine Mittel verfügbar. Danzig sei daher sehr ent­täuscht, daß der Finanzausschuß des Völkerbunds statt der von Danzig erbetenen Anleihe von 60 Millionen Gulden nur eine solche von 30 Millionen bewilligen wolle, und zwar unter Bedingungen, die Danzig, zum Teil wenigstens, nicht erfüllen könne. Troß dieser durchschlagenden Gründe nahm der Völkerbundsrat den Bericht des Finanzausschusses un­verändert an. Der Bericht besagt: Der Finanzausschuß könne die Anleihe für Danzig in Höhe von 30 (nicht 60) Millionen Gulden nicht eher empfehlen, als bis Danzig seine Verpflichtungen aus dem Friedensvertrag (Besatzungskosten usw.) erfüllt, ein Abkommen mit Polen über die Verteilung des Zollerträgnisses getroffen (Polen verlangt einen unver­schämt hohen Anteil) und das Tabakmonopl eingeführt habe. Außerdem müsse Danzig die Zahl seiner Beamten und die Gehälter herabsetzen.

Das Zollabkommen zwischen Danzig und Polen

Der Finanzausschuß des Völkerbunds schlägt vor, die in Danzig anfallenden Zolleinnahmen so zu verteilen, daß aus Danzig mindestens 14, höchstens 20 Millionen Gulden kommen, der weit höhere Rest soll an Polen fallen.

Das Zollabkommen wurde in Genf unterzeichnet.

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Französischer IMnisterrak

Jarls, 21. Sept. In dem heute vormittag unter Vor­sitz des Staatspräsidenten abgehaltenen Ministerrat erstat­tete Außenminister Briand Bericht über die Haltung und die Arbeiten der französischen Abordnung in Genf. Die Re­gierung beglückwünschte ihn zu den erzielten Erfolgen. Briand setzte den Ministerrat in Kenntnis über seine Be- sprechungen mit Stresemann. Die Regierung war einmüti­ger Ansicht über das Interesse dieser Besprechungen und die Nützlichkeit, sie fortzusetzen. In der nächsten Sitzung des Ka­binettsrats soll die Prüfung der technischen Fragen vorge- nommen weiden, die diese Verhandlungen mit sich bringen könnten.

Meuterei holländischer Reservisten Amsterdam, 21. Sept. Gestern abend meuterten in der Garnison Assen Reservisten des 12. Inf -Negts. Es kam zu Schießereien. Ein Teil der Kaserneneinrichtung wurde zer­trümmert. Ein Unteroffizier wurde getötet, verschiedene Soldaten verwundet.

Rumänien kauft billig Waffen Bukarest, 21. Sept. Der rumänische Kriegsminister be­stätigt die Nachricht, daß Rumänien von Italien Mannlicher- Gewehre und Maschinengewehre kaufe, die Italien nach dem Zusammenbruch des österreichisch-ungarischen Heers an der italienischen Front als Kriegsbeute zugefallen sind. Di« Waffen entsprechen allen modernen Anforderungen und seien außerdem sehr billig.

Südafrika und Zndie-z

Bombay, 21. Sept. Der südafrikanische Bergwerksbe­sitzer Beyer ist in Bombay mit einer Abordnung der süd­afrikanischen Regierung zum Studium der indischen Ver­hältnisse eingetroffen. Die umfangreichen Arbeiten der Ab­ordnung sollen die Verhandlungen zwischen Vertretern der indischen und der südafrikanischen Regierung in Kapstadt über die Cinwanderungsbeschränkungen für Inder nach Süd­afrika vorbereiten. ^

Wie General Debeney Thoiry auffaßk Paris, 21. Sept. Bei der Iahresgedenkfeier für die Wiedereroberung der Feste Douaumont in Verdun hielt der Chef des französischen Generalstabs, General Debeney, eine Rede, in der er sagte: Noch neunJahre lang gibt uns der Vertrag von Versailles das Recht, das linke Rheinuferbesetztzu halten. Es ist unsere Pflicht, diese Zeit gehörig auszunutzen, um unsere Macht wieder herzustellen, unser Heer neu zu gestalten und es fürseine zukünftigeAufgabe schlagfertig zu machen. Die Mo­bilisierung aller Kräfte der Nation muß vorbereitet werden. Auf unseren neugewonnenen Grenzen muß ein neues Festungswerk erstehen, dessen kurze Losung heißen soll: ..Verdun". General Debeney in erst kürzlich von der französischen Regierung besonders ausgezeichnet worden.

Die Verdächtigungen gegen Deutschland Paris, 21. Sept. Der Berliner Vertreter des Journal glm ot behaupten zu können, daß bei der Unterhaltung zwischen Briand und Stresemann diegeheimen Militär-

orßalsisatistten in Deutschland" eine wichtige Rolle gespielt hätten. Briand habe die Aufmerksamkeit Stresemanns mit aller Dringlichkeit auf die Haltung gewisser Reichswehrkreise gelenkt, deren Beziehungen zu den geheimen Militärorgani­sationen zu eng seien, um nicht ernstgenommen zu werden. Briand Hobe seinem Berliner Kollegen in dieser Beziehung Tatsachen und Einzelheiten mitgeteilt, die zeigten, daß die französische Regierung in dieser Beziehung viel besser unter­richtet sei als die öffentliche Meinung in Deutschland selbst. Gleichzeitig erschien im Avenir ein Artikel, der sich auf einen aufsehenerregenden Artikel des Professors Foerster in der Weltbühne" stützt und in ähnlicher Richtung zu arbeiten ver­sucht, um in Frankreich Mißtrauen gegen die friedlichen Ab­sichten Deutschlands zu säen.

Württemberg

Sluttgark, 21. Sept. Die Gebühren der öffent­lichen Feldmesser. Das Staatsministerium Hit seine Verordnung über die Gebühren der öffentlichen Fe )messer vom 18. August 1921, am 18. September 1926 in Rnigen Punkten im Sinn einer Ermäßigung einzelner Gebühren geändert.

Würkk. Landestheaker. Zur Aufführung vonUndina" am Freitag, den 24. September, ist Theatergemeinde B 5 üngesetzt, nicht D 4.

Hilfsweck für die Rol der Deutschen in Südflawien. Für

unsere deutschen Stammesbrüder im Banat, in der Baranja und Baschka, die in diesem Sommer durch furchtbare Donau­überschwemmungen heimgesucht wurden, ist ein Hilsswerk im Gang. Das Deutsche Auslandinstitut in Stuttgart (Post­scheckkonto Nr. 7690) und der Verein für das Deutschtum im Ausland Berlin (Postscheckkonto 88 467) bitten um Spenden.

»Unsere Zähne". Der Reichsverband Deutscher Dentisten, Großbezirk Württemberg, veranstaltet in der Zeit vom 23. September bis 3. Oktober anläßlich seiner süddeutschen Fach­tagung im hiesigen Kunstgebäude eine Zahnhygiene-Aus­stellung mit dem NamenUnsere Zähne". Zweck und Ziel dieser Ausstellung ist, der Oeffentlichkeit und insbesondere den Schulen, in anschaulicher, gemeinverständlicher Weise die Wichtigkeit der Pflege und Erhaltung der Zähne vor Augen zu führen und so zur Bekämpfung des folgenschweren Zahn­zerfalls und zur Förderung der Volksgesundheit beizutragen.

Vom Tage. Als der Wirt Becker des Cafes zum Wilhelmsbau" mit seiner Geldkassette in der Hand nachts die Treppe zu seinen Privaträumen Hinaufstieg, wurde er von seinem Hausburschen Willi Markowsky, der die Haus­türe jeden Abend zu schließen hatte, von hinten überfallen und der Kassette, in der sich 5000 Mark befanden, beraubt. Becker stürzte kopfüber die Treppe hinunter; ohne größeren Schaden zu nehmen. Markowsky entkam mit seinem Raub. Um 2 Uhr nachts sprang in der Reuchlinstraße eine Frauensperson vom ersten Stock ihrer Wohnung in den Hof und Hilfe- und Fsuerrufe ertönten. Kinder flüchteten im Hemd auf die Straße. Ein betrunkener Familienvater hatte feine ganze Familie mißhandelt. Feuerwehr und Schutz­polizei sorgten für Ordnung.

Ecke Hahn- und Müllerstraße stürzte ein 53jähriger städtischer Arbeiter aus einem Auto. An seinem Aufkommen wird gezweifen.

Aus dem Lande

Vaihingen a. F., 21. Sept. Tödlich überfahren. Am Samstag nahm Paul Mezger ein Kind auf dem Wagen mit aufs Feld. Während der Fahrt fiel das Kind vom Wa­gen, kam unter die Räder zu liegen und wurde tödlich ver­letzt.

Fellbach, 21. Sept. Im Spaß erschossen. Zwei Reichswehrsoldaten waren in einer Gärtnerei in der Stutt­garterstraße am Lindie aushilfsweise beschäftigt. Bei der Arbeit klagte einer von ihnen über Zahnweh, worauf ein mitbeschäftigter Gärtner sich den Spaß erlaubte,Schieß ihn heraus" und holte gleich eine Pistols, die unbewußt geladen war. Beim Zugreifen nach der Pistole kam der Soldat an den Abzugshahnen und der Schuß ein Querschläger ging ihm durch den Arm und blieb im Rückgrat stecken. In der Nacht verstarb der Soldat an seinen Verletzungen.

ep Ludwigsburg. 21. Sept. 200 Iahrfeier der Stadtkirche in Ludwigsburg. Die Stadt Lud­wigsburg beging am Samstag und Sonntag unter leb­haftester Beteiligung aller Kreise das Jubelfest des 200jähr. Bestehens ihrer evangelischen Stadtkirche. Dankbare Freude durchklang die Feier aui dem Marktvlak am Samstaa abend.

Des Mitleids Liebe.

IS Roman von Robert Fuchs-Liska.

Das Wappen der Gerdenrings hat für mich eine trau­rige Bedeutung... und die ist es auch, die meine Hand­lungsweise entschuldigen muß. Hören Sie, Frau von Gerdenring? Ich sagte: Muß!! Der Vater Ihres Gatten stand mir einst nah. So nah, daß ich glauben wollte... doch reden wir nicht von allein Leid! Der Sohn und vor­her der Vater sie haben sich beide als Feiglinge dem Leben gegenüber erwiesen!"

Suse versuchte eine zornige Erwiderung.

Nein, nein unterbrechen Sie mich, bitte, nicht! Ich will das Andenken, wenigstens das Ihres Toten, nicht 'herabsetzen.- Nur das sollen Sie erfahren, was meiner unrichtig erscheinenden Handlungsweise zur Rechtfertigung gereichen wird. Der alte Herr von Gerdenring war mein Verlobter gewesen. Niemand wußte darum als er und ach. Damals war mein Vater noch der einfache Ofenfabri­kant Hartmann, und nicht, wie kaum drei Jahre nach meiner Enttäuschung, der geadelte Chef der großen Eisen­gießerei, den der König für berechtigt hielt, sich Albrecht von Hartmann zu nennen. Im gleichen Jahr kam Justus zur Welt. Als mein Verlobter Joachim von Gerdenring seinen Eltern von der Liebe zu dem kaum sechzehnjährigen Bürgermädchen sprach, war der Adelsstolz dieser Leute und wer weiß, vielleicht auch sein eigener groß genug, daß er gehorsam verzichtete und dasOfensetzermäoel" ohne Erklärung sitzen ließ. So hatte der Großvater Ger­denring mich genannt, wie ich aus Joachims Munde selber wußte. Ich habe fürchterliche Tage verlebt... So bin ich einsain und alt geworden, und habe an das sogenannte Glück nur eine traurige Erinnerung, die mich nicht mehr zu überzeugen vermag, daß es Liebe und Treue auf der Welt wirklich geben könnte.

Stellen Sie sich nun mein Erstaunen vor, als ich nach ^ vierzig Jahren einmal wieder das Wappen, das nur so ver­haßte Wappen sah, dessen Reine durch die Handlungsweise von Gerdenring Vater und Gerdenring Sohn längst nicht mehr über den Zweifel erhaben ist. Für mich wenigstens nicht! Der eine ein Treuloser, der andere ein Selbstmörder. Der. letzte Gerdenring, der Sie zum Weibe genommen hatte, war tot. Wer anders als dessen Witwe konnte noch dies Wappen führen? Und was die meinem Bruder mit­zuteilen hatte, mußte mich neugierig machen. Es konnte sich dabei ganz wohl um mich selbst handeln. Briefe von nur an Joachim von Gerdenring hatte ich trotz vieler Bit­ten, die ich ihm stellte, niemals zurückerhalten können. Vielleicht bot sie die Witwe des Sohnes nun meinem Bru­der an? Obwohl Just zur Zeit meines großen Leides erst zwei Jahre alt war und die Geschichte nur vom Hörensagen kennt, mußte es mir dennoch darum zu tun sein, daß er nicht etwa in seiner Güte für die endliche Rückgabe der Briefe sorgen würde. Er sollte meine Schuld nicht ken­nen, sollte nicht den Glauben an die Redlichkeit der Schwe­ster verlieren. Ein einziger Blick auf einen der alten Briese konnte genügen, um mein Bild verzerrter, als ich es ver­dienen mag, dem Sinn meines Bruders darzustellen. Das durfte nicht sein denn ich habe, was ich dem Leben da­mals abzugewinnen wagte, wenn auch niemals bereut, doch schwer und unter jahrelanger Qual gebüßt.

Das also ist der Grund, der mich bewog, mich mit dem Inhalt Ihres Brieses zuerst und vor Justus bekannt zu machen. Ich erkannte bei den ersten Worten schon den schweren Irrtum ... aber leider ließ er sich nun nicht mehr gutmachen. So oder so ich hätte zu Just sprechen, offen reden müssen... oder ich mußte Ingen. Eines wie das andere durfte nicht sein. So unterblieb es, daß Just Ihren Brief las."

Empört sprang Suse nun auf; ihr leichenblasses Ge­

bei der Dekan Ganger- Ludwigs'burg einen Rückblick auf die wechseloolle Geschichte der Kirche seit ihrer Gründung gab. Beim Festgottesdienst am Sonntag, bei dem auch Kirchenpräsident l). Dr. v. Merz sprach, hielt Prälat v. Holzinger - Ludwigsburg die Festpredigt. In einem eindrucksvollen Gemeindeabend, den der frühere Prälat des Kirchensprengels v. Stahlecker durch einen Vortrag über die Entwicklung des kirchlichen Lebens in der Stadt be­reicherte, fand das Fest einen erhebenden Ausklang.

Mühlhausen a. R., 21. Sept. Ein 13jähriger Selbstmörder. Der 13 Jahre alte Sohn des Gemeinde-' rats Frey, ein gesunder, kräftiger Bursche, hat sich gestern abend in der elterlichen Wohnung erhängt.

hall, 21. Sept. Ein Po st autobestohlen. Tod der Soldatenmutler. Das Postauto, das von hier nach Mainhardt fährt, wurde von zwei Handwerksburschen bestohlen. Die beiden Wanderer nahmen dann zwei Pakete weg und verschwanden damit. Sie wurden aber durch Land­jägerbeamte im Wald bei Bubenorbis festgenommen. Im Diakonissenhaus starb im hohen Alter von 86 Jahren Frau Pauline Steinmann, eine geborene Hallerin, die sich wäh­rend des Kriegs in vorbildlicher Weise der Verwundeten an­genommen hatte.

Vom Schwurgericht wurde der verh. Landwirt Richard Ge rock von Eindringen OA. Oehringen zu drei Jahren Zuchthaus abzüglich 61L Monaten Untersuchungshaft ver­urteilt. Er hatte am 28. Februar ds. Js., um sich in den Besitz der Versicherungssumme zu bringen, seine alte Scheuer in Brand gesteckt, wodurch noch sein Wohnhaus und acht weitere Scheuern abbrannten. Der Angeklagte war noch nicht vorbestraft und stand in hohem Ansehen.

künzelsau, 19. Sept. Goldene Hochzeitsseier Freiherr Alexander von Stetten und seine Gemahlin Freifrau Karoline, geh. Held, begingen heute aus Schloß Stetten in geistiger und körperlicher Frische das Fest der goldenen Hochzeit. Freiherr Alexander zählt 81, seine Gattin 69 Jahre. Der Jubilar hat den Krieg von 1870/71 als Offi­ziersaspirant im 3. Inf.-Reg.Alt-Württemberg" mitge- motzt, wurde bei Nogent schwer verwundet und ist mehrfach de! ziert. Von seinen zwei Söhnen ist der ältere Guts­besitzer in Mitteldeutschland, der jüngere aktiver Hauptmann der Reichswehr in Ludwigsburg.

Mergenkheim, 21 Sept. Schwerer Unfall. Am Sonntag vormittag stieß der Notariatsassistent Denner aus Jngelfingen auf der Straße zwischen Mergentheim und Neunkirchen mit seinem Motorrad auf einen Lastkraftwagen der Reichswehr und geriet unter den Wagen. Er wurde so schwer verletzt, daß er wohl kaum mit dem Leben davon- kommen wird.

> * Heidenheim, 21. Sept. Guter Besuch des Natur­theaters. Das Naturtheater war gestern wieder von etwa 3000 Personen besucht. Auch bei der am Tag zuvor stattgefundenen Schülervorstellung waren 3000 Schüler aus dem benachbarten Bayern, sowie aus Ulm, Gmünd, Ell- wangen, Biberach und den Bezirksorten anwesend.

Heidenheim, 21. Sept. Eingeklemmt. Der 23 I. a. Michael Späth von Hohenmemmingen verunglückte bei der landw. Winterfchuie beim Ankuppeln zweier Kieswagen. Er erlitt schwere Brustquetschungen und wurde mit dem Sanitätsauto ins Bezirkskrankenhaus gebracht.

Reresheim, 21. Sept. Bauernhausbrand. In Baumgries, einem ansehnlichen Hof an der Ostgrenze des Oberamtsbezirks gegen Bayern, ist Sonntag nacht das ge­samte Anwesen, Wohnhaus, Wirtschafts- und Stallgebäude abgebrannt. 17 Stück Vieh sind mitverbrannt. Der Schaden wird zu 40 000 Mark angegeben. Die Entstehungsursache ist noch unermittelt.

Tübingen, 21. Sept. Auf dem Ammerhof wurde der 18 I. a. Christian Seybold von Unterjesingen von einer Wagen­deichsel so schwer an den Kopf getroffen, daß er in die- binger Klinik überführt werden mußte.

Döttingen OA. Münsingen, 21. Sept. Geschleift. Gestern ging dem 15jährigen Jakob Baisch, der mit einem Einspännerfuhrwerk ins Feld fuhr, das Pferd durch. Er wurde vom Wagen geschleudert und eine Strecke geschleift. Der Knabe trug Verletzungen am Kopf davon und mußte ins Krankenhaus verbracht werden.

Mehrsietten OA. Münsingen, 21. Sept. Zusammen­stoß. Samstag nachmittag fuhren zwei hiesige Radfahrer von Münsingen heim. An der Hopfenburg wollte ein Mo- toradfahrer in voller Fahrt zwischen ihnen durchfahren. Der Maurermeister Christoph Holzschuh, Vater von fünf Kindern, wollte noch die linke Straßenseite gewinnen, doch zu spät. Beide Fahrer stießen zusammen; der Radfahrer erlitt einen Schädelbruch und mußte ins Krankenhaus verbrackt werden.

sicht zeigte nicht mehr die Spur von der Farbe des Lebens, als sie Sine gegenüberstand.

Und Sie, die Sie hier den befleckten Schild der-Ger­denrings nur noch mehr zu beschmutzen suchen, besaßen demnach Niedrigkeit genug, erbarmungslos in das Geschick zweier Menschen einzugreifen mit unehrlichen Diebes­händen Haschen Sie nach dem, das Ihnen selbst versagt blieb, nach dem Glück der Liebe und einem Lebensglück... nur um es zu unterschlagen, zu vernichten!?"

Es wäre gut, wenn Sie Ihre Worte besser erwägen wollten, Frau von Gerdenring! Zu keinem Menschen, in fast einem Menschenalter, sprach ich so viel über das Leid meines Lebens, als zu Ihnen. Sie sollten daraus er­sehen, wie peinlich mir das Vorkommnis mit dem Briefe ist, wie tief ich die Verkettung unseliger Zufälle bedauere."

Bedauern bedauern!" lachte Suse erbittert auf. Wenn Sie nicht mehr als ein Bedauern haben für die entsetzliche, mir durch Sie geschaffene Lage wenn Sie nicht empfinden können, wie tief mich das Messer treffen muß, dessen Schneide mich von Just, von meinem Glück trennen will, dann dann ..."

Und sie fand die Worte nicht mehr und schritt, ver­zweifelnd schluchzend, im Zimmer umher.

Sine aber, die da gedacht hatte, eine willenlos Schwache zu finden, mit der sie leicht fertig zu werden hoffte, begriff langsam, daß sie sich ans einen schweren Weg gewagt. Sie fühlte, wie sich die Seele der jungen Frau aufbäumen würde, wenn sie nun den Versuch machte, Suse zu einem Verzicht auf Just zu zwingen. Und so ordnete sie in Ge­danken alle Waffen, mit denen sie den Kampf-zu bestehen meinte. Ihr Mund schloß sich zu einer messerfeinen Linie und die kalten Augen sahen ohne Erbarmen der umher­wandernden Suse nach.

(Fortsetzung folgt.)