Tödlicher Fallschirmabsprung. In Karlsruhe ver­anstaltete der bekannte Kunstslieger Oberleutnant a. D. Udet am Sonntag ein Schaufliegen. Von seinem Flug­zeug sollte der 20jährige Leipziger Student Fussöller mit dem Fallschirm abspringen. Der Fallschirm öffnete sich aber nicht, und der junge Mann stürzte mit dem Fallschirm aus mehreren hundert Meter Höhe ab und blieb tot liegen. Das Fliegen wurde sofort abgebrochen. Fussöller, der ein geübter Flieger ist, hatte den Absprung schon neunmal glück­lich ausgefllhrt.

Bei einem Flugtag der Frankfurter Fluggesellschaft in Paffrath (Rheinpr.) stürzte der Flieger Löber aus 200 Meter Höhe ab und wurde schwer verletzt-

Schüler als Eisenbahnfrevler. DenBreslauer Neuesten Nachrichten" wird aus Frankenstein (Schlesien) gemeldet: 4 Knaben der Volksschule höben gestern einen Anschlag auf den Nachmittagszug von Kamenz nach Königszelt versucht, indem sie einen Bremsblock auf den Schienen befestigten. Unmittelbar vor dem heranbrausenden Zug gelang es dem Vorsteher des Bahnhofs Frankenstein durch rechtzeitiges Entfernen des Hindernisses ein furchtbares Unglück zu verhüten.

Der Typhus in Hannover. Zahl der in den Kranken­häusern Verpflegten 1670, der Todesfälle 7 0.

Die Stadt Hamburg hat auf Ersuchen 200 vollständige Betten nach Hannover gesandt. Von der holländischen Am­bulanz sind 200 Flaschen Rotwein gegeben worden.

Fleischvergiftung. In der der Stadt Berlin gehörigen Kinderheilanstalt in Buch bei Potsdam erkrankten 70 Kin­der nach einem Fleischgericht.

In Sodingen bei Herne (Wests.) erkrankten nach dem Genuß von rohem gehacktem Fleisch 43 Personen. Diejenigen, die das Fleisch gebraten aßen, blieben gesund.

Brückeneinsturz. Am Sonntag stürzte die neuerbauts Oderbrücke bei Gartz (Pommern) infolge der Senkung des Mittelpfeilers ein. Drei Arbeiter ertranken, einer wurde tödlich verletzt. Die Stadtverordneten von Gartz beschlossen, bis zur Klärung der Schuldfrage das Vermögen der All­gemeinen Baugesellschaft und des Bauführers Reichert zu beschlagnahmen.

Bei einer katholischen Prozession in dem litauischen Ort Rossieny stürzte eine Brücke über den Fluß Dubysa ein.- Hunderte, darunter zwei Pfarrer, stürzten in den Fluß. Viele wurden verletzt: die Zahl derer, die den Tod fanden, tst noch nicht bekannt.

Toller Revolverheld. In der Ritterstraße in Berlin schoß ein junger Mann, der sich in Begleitung von 3 Per­sonen befand, plötzlich mit einem Revolver auf seine Be­gleiter und verletzte zwei von ihnen und einen anderen Vorübergehenden. Dann kletterte er auf den Turm einer Dampframme, die für die Bauten der Untergrundbahn auf­gestellt ist, und schoß von dort weiter. Ein Polizeihaupt­mann schoß mit einem Karabiner auf den Uebeltäter und traf ihn in die rechte Hand. Als der Verfolgte sah, daß er nicht entkommen konnte, schoß er sich mit der linken Hand eine Kugel in den Kopf, svdaß er vom Turm Heruntersiel. Er ist in der Nacht seinen Verletzungen erlegen.

Der Gefährlichste feines Stamms. Die Berliner Polizei fahndet nach einem Zigeuner namens Tommerli, der seine Mutter, seinen Schwiegervater und seinen Oheim nach einem Streit umqebracht und einen ihn verfolgenden Förster ermordet hat. Tommerli wird von seinen eigenen Leuten als der Gefährlichste des Stamms bezeichnet, der schon viele Verbrechen begangen habe. Er ist mit drei Revolvern be­waffnet und benützt ein geraubtes Motorrad für seine Räuberfahrten.

TNolorbootunglück. Nachts geriet bei Beidenfleth (Hol­stein) ein Motorboot zwischen einen Schlepper und dessen Schleppkahn und ging unter. Die Insassen, ein Fischhändler aus Itzehoe, seine Frau und sein Kind ertranken. Der Boots­führer konnte sich retten.

Ein Vogel als Brandstifter. An einem Haus in Ham­burg geriet die Dachbekleidung des vorderen Hausgiebels in Brand. Als Enkstehungsursache dürfte die Tatsache an­zusprechen sein, daß ein Bogel einen glimmenden Zigaretten^ stumme! in sein unter dem Dachgiebel befindliches Nest ge- schleppt und dabe' sein eigenes Nest in Brand gesetzt hat.

RIehlfchiebungen. Die französischen Zollbehörden in St. Mulo sind einer großen Mehlschiebung aus die Spur ge­kommen. Großschieber haben französisches Mehl nach Eng­land verschoben und dann dasselbe Mehl zu Preisen -nach

englischem Pfund Sterling wieder nach Frankreich einge- ftihrt, wobei sie Millionenverdient" haben müssen. In Frankreich ist man darüber empört. In Deutschland haben es in der Inflation die Graßschieber ebenso gemacht ohne daß ihnen ein Haar gekrümmt worden wäre.

Handel und Verkehr

Berliner Dollarkurs, 20. Sept. 4.191 G., 4.201 B.

Kriegsanleihe 0.483.

Franz. Franken 170.75 zu 1 Pfd. St., 35.43 zu 1 Dollar.

Belg. Franke» 179.625 zu 1 Pfd. St.

Berliner Geltmarkt. 20. Sept. Tag!. Geld 3,55 v. H., Mo- natsgeld 5,57 v. H., Privakdiskont 5 bzw. 4.75 v. H., Waren­wechsel 5.375 v. H.

Markenlose Brieffronkicrnng. Maschinen mii Francolyp-Stom- pel sind von der Post zur Frankierung der Briessendungen zu- gelasstn und werden bereits in größerer Zahl von Banken, in­dustriellen Werken, Geschäftshäusern und Zeitungen zur Freistem­pelung der gesamten Briefpost, also auch der Briefe, Postkarten, -kurz aller Briessendungen benutzt. Die mit ihnen hergestellten Stempel enthalten ' n Tagesstempel, eine Konlrollzahl, den Namen des Benutzers und die für die Einzelsendung in Betracht kom­mende tarifmäßige Postgebühr. Der Francölypstkmpel ist also ebenso zu bewerten wie eine Briefmarke.

Gläubigerversammlung der Steiger A.G. lln der in Laupheim abgeholtenen Gläubigerversammlung der Steiger A.G. in Burg- riesen und Neu-Ulm waren 850 000 unbevorrechkigte Forderungen von 195 Gläubigern vertreten. Es wurde mit Mehrheit be­schlossen, am 20. September den Betrieb in Burgrieden und die Karosseriefabrik in Neu-Ulm mit gewissen Einschränkungen auf Rechnung der Gläubigervereinigung fortzusühren.

Stuttgarter Börse, 20. Lept. Die heutige Börse verkehrte in recht fester Haltung. Die Hassenwerte, die behauptet lagen, waren von der Festigkeit weniger berührt als die Schwankungswerte, die in Sympathie mit den von auswärts eingetroffenen Kurs- erhöhungen durchwegs eine Steigerung der Kurse erzielen konnten. Am Nenkenmarkt wurden Borkriegs-Psandbrieft bei nicht lehr erheblichen Umsätzen weiter gesteigert. Mürtt. Hypothekenbank blieben 12,8 gegen 12,45. 8 v. H. Mürtt. Hypothekenbank-Gold­pfandbriefe Serie 3 g ngen auf 100 zurück.

Württembergischc Bereinsbank Filiale der Deutschen Bank.

Stuttgarter Landesprodukkenbörse, 20. Sept. Weizen 26,5 bis 28, Roggen 20,5-22,5, Wiessnheu 67, Kleeheu 78, Stroh 34.

Berliner GekrUdepreise, 20. Sept. Weizen mark. 26.1026.50, Roggen 21.1121.70, Wintergerste 2727.50, Sommergerste 20.50 bis 24.80, Hafer 17.1018.40, Weizenmehl 3638.50, Roggen­mehl 30.6032.50. Weigenkleie 10, Noggenkleie II, Raps 310.

Würtl. Edelmekallpreise, 20. Sept. Feinsilber Grundpreis 83.80, dio. in Körnern 83.50 G., 83.80 B.. Feingold 2800 S., 2812 B., Erporiplaiin 13.50 G., 14.40 B.

Märkte

Viehpreise. Bönnigheim: Kühe 225530, Kalbinnen 370 bis 450, Rinder 215370, Kleinvieh 182215. D i e k e n h e i in: Kühe 230550, Kölbeln 510, Rinder 210280. Hayingen: Ochsen 395-460 Kühe IM580, Kölbeln 385635, öungvieh 135 bis 335 .1t d. St.

Schweinepreise. Balingen: Milchschwsin-> 1829. Blau­fe lden: Milchschweine 2444. Crailsheim: Läufer 45 bis 70, Milchschweinc 2026, Läufer 3889. Dietenheim: Ferkel 2930. Güglingen: Milchschweine 1827, Läufer 4575. Hall: Milchschweine 2438. Hayingen: Milch- schweine 2535, Läufer 40, Mutterlchweine 160190. 3ls> Hofen: Milch'chweine 2540. Künzelsau: Milchschweine 2510, Lauser 53. Oeh ringen: Milchschweine 3040. Psorzheim: Milchschweine 2230. Rottweil: Milch- jckweliie 2845. Not am See: Milchschweine 2537 .1t d. Sl.

Giengen a. Br.: Saugjchweine 2237, Läufer 5591. H e i l b r o n n: Milchschweine 2027, Läufer 4055. Kirch- heim u. T.: Milchschweine 2545, Läufer 5080. Lau- i >i gen: Saugschweine 2035, Läufer -5070. Ravens­burg: Ferkel 2435, Läufer 4070. Sa »lg an: Ferkel 2530, Läufer bis 70 -1t das Stück.

Frachtpreise. Balingen: Dinkel 1214, Haber 9.5010.50, Weizen 1515.50. Bopfingen: Weizen 13.30, Saatdinkel 13. Tübingen: Neuer Weizen 1214, Saakdinkel 15.30, »euer Dinkel 6.5010.50, neue Gerste 9.5010, Haber 78.50 ,<!.

Eil man gen: Weizen 14, Roggen 11.30, Hafer, 7.50, Dinkel 11.5012. Geislingen a. St.: Weizen 12.50, Hafer 88.50.

Laningen: Weizen 12.7014, Roggen 9.8011, Gerste 9.50 bis 10.30, Hafer 77.30, Besen 9.5013.50. Ravensburg: Besen alt 9.5010, neu 910, Weizen alt 1313.35, ne» 12.60 bis 13, Roggen 11.2513, Gerste 9.8510, Hafer neu 88.60. Reutlingen: Weizen 13.5018, Gerste 1011, Hafer 7 bis 10.30, Dinkel 610.50. Ulm: Kernen 1214.20, Weizen 12.50 bis 13.50, Dinkel 10.25-10.50, Roggen 8.509.80, Gerste 9.10 bis 9.80, Hafer 7.208.60 .Zt der Ztr.

KtnrierLciktrrg.De,- lckein« Loco' oäee.Zijttl tüe ileilei-elpch gratt,.'

rrtik rrrrcl klontjLl 8er eine

Günstigere Welnherbstaussichten. Die neuesten Berichte über den Stand der Reben in Württemberg lauten günstiger. Die warme Witterung hat manche Schäden wieder gut gemacht oder gelindert, namentlich in den höheren Lagen. Die besten Nachrichten kommen aus Mundelsheim, wo der Trollinger zu Hause ist. Ge- rir-g sind die Aussichten im Taubergrund, im Kocher- und Iagst- tal, an der Enz und in Teilen des Bottwar- und Remstals. Das Tragholz für das kommende llahr ist gut ausgereift. DerHeurige" dürfte gut werde». Der Handel in 1925er Weinen frühere öahrgänge gibt eS in Württemberg wohl kaum mehr hat sich etwas belebt: Rot- und Weißweins gelten 1020 Mark das Hekto­liter mehr als vor zwei Monaten.

Alm, 20. Sept. Die letzte diesjährige süddeutsche W ollversteigerung findet am 7. Oktober statt. Zum Auf- ckot kommen ca. 2000 Zentner, vorwiegend Rückenwäsche.

Natur- n.id Zaubermittel für die Haare. In der Geschichte der Menschheit sind die BUitezeiten der Geheiinnuttel-Fabrikativn ein recht dunkles Kapitel. Wie »lau beispielsweise den Ziegenmagen- steinen, den sogcnniinteii Bezoaren, unnatürliche Kräfte absonder­lichster Art zuschrieb, so gab es auchGeheimmittel", mit deren Hilfe man angeblich aus einem Glnkenträger binnen ein oder zwei Monaten den Träger eines reichen, kräftigen Haares inachen tonnte. Sind die mittctnlteriichen Geheim- und Zanbermitte! allmähtich in ihrer Wirkungslosigkeit erkannt »»d in dicht und Bann getan worden, so haben sich seltsamerweise dieHnarwiichsmitel" mit de»fabel­haften Wirkungen" noch fast bis auf den heutigen Tag erhalten. Glücklicherweise ist es der Wissenschaft im vorigen Jahrhundert ge­lungen, das Geheimnis der HaarausfaU-Bekämpsuug endlich zu lüften. Wie nicht anders zu erwarten war, liegt es iui Vorbeuge» und Verhüten des limsichgreifens eines verstärkten Haarnnssalls. So weis; auch heule jeder Eingeweihte, das; es zur Beseitigung dieses Haarausfalles erforderlich ist, dein Haarhoden (in dem die Haare wie Pflanzen wachsen) die fehlenden Nährstoffe zuziiführen. Sv einfach wie diese Wahrheit klingt, so schwierig war sie in die Praxis umznsetzen. Heute ist aber auch dieses Problem gelöst. Die vor­beugende Invol-Hnarpflege zeigt den Weg, der beschritte» werden muß.- In dem bewährten Kränterhnarwasser Iavol sind die dein Organismus des von Haaran-HaU befallenen Menscken fehlenden Naturstoffe enthalten, und zwar - im Gegensatz zu vielen Medi­kamenten und Tinkturen in einer Form, welche der Haut tai- sächlich die Anfnnhme dieser giftfreien Heilsloffe ermöglicht. Auf diese Weise sind wir »on wirkungslosen Zanbermiileln z» solche» NaturmiÜeln gekommen, die sich bewährt haben, weil sie helfen und ihren Zweck erfüllen.

Kein Kopfzerbrechen mehr beim Umrechnen der Noch- kriegsznhluugen und Htzpolheken durch die Benützung der Umrechnungstabelle.Der Goldwert der Papiermark für die Jahre 19181923", berechnet nach den im Auf- mertungsgesetz vom 16. Juli 1925 festgesetzten Meßzahlen. Jeder Goldwert- und'ft> Aufwertungsbetrag von nach dem 31. Dezember 1917 geleisteter Zahlung und gegebenen Hypotheken ist sofort abzulesen. Unentbehrlich, da große Zeitersparnis. Preis Mk. 1.30 Vertrieb durch Zak-Ber lag. Berlin-Neukölln, Innsiraße 27, Postscheck-Konto Berlin Nr 3609.

Bestellungen auf

Hausbrandkohlen jeder Art

zum billigsten Tagespreis nimmt entgegen

Kl-SkUlÄ, SO^OOlSOiOOSislSr.

iiüMvrei - kske KMIe

lelLpfton 39

Zckvveirer Konditorei

jetten luZ äuline und Oeftoi-Lnes liuiLli elektnPclie Küii!m35Lliin6

Deutscher Baugewerksbund.

Diejenigen Mitglieder, welche sich am 26. September an einer

Tlutofcrtzvt nach Stuttgart

(Volksfest) beteiligen wollen, werden ersucht, sich bis Donners­tag abend beim Kassier zu melden.

16 bis 17 jähriges, fleißiges, ehrliches

Hausmädchen

für sofort gesucht. Mädchen, die bereits in Stellung waren, werden bevorzugt. Zu erfr. unter E. W. in der Tagblatt- Geschäftsstelle.

FrSulein

empfiehlt sich im

Stopfen, Weißnähen und Kleidermachen

Zu erfragen im Panorama- Hotel Wildbad.

Lautsprecher

Meisterwerk" besonderer Um­stände wegen preiswert

zu verkaufen.

Wer sagt die Exped. ds. Bl.

- Jnrrghühnsi

' beste Leger lief.

_ Geflügelhof in Mergel

heim!' 113. Preisliste frei. Wied Verkäufer an allen Orten gesuc

Brieftasche

wit Inhalt vom Schwaczwald- hof bis zur Uhlandshöhe von einem Arbeiter

jreVltoren

gegangen. Der ehrliche Finder wird gebeten, dieselbe gegen gute Belohnung in der Tag­blatt-Geschäftsstelle abzugeben

O/e Le/^/rK^cr/rLe/Ke c//e L/rai

Ke^cr/-re/ §/e ttk cr/L