geeicht zu 3 Monaten Gefängnis und 1060 Mark Geldstrafe, Bauspieß, der mitgesungen hatte, zu 500 Mark Geldstrafe verurteilt worden.
Schulden Frankeichs an England Paris, 17. Sept. Nach einer Mitteilung des Finanzministeriums hat Frankreich, außer den zwischen Cail- laux und Churchill vereinbarten, in 62 Jahren abzutragenden Kriegsschulden, an England noch folgende Verpflichtungen: Vorschüsse der Bank von England 810 Millionen Emk., die in fünf Jahresleistungen verschiedener Höhe bis August 1930 zurückzuzahlen sind, ferner Leistungen für aufgekaufte Kriegsbestände 65 Millionen Goldmark, rückzahlbar bis März 1929.
Entziehung des italienischen Bürgerrechts Rom. 17. Sept. Im Einverständnis mit Mussolini und den Ministern hat der Staatsausschuß für die Flüchtlinge beschlossen, einer Anzahl faszistenfeindlicher Ausgewanderten das italienische Bügerrecht zu entziehen und ihre in Italien befindlichen Vermögenswerte einzuziehen.
Die in Frankreich lebenden Flüchtlinge haben in Schreiben an die Regierungen verschiedener Länder Europas Einspruch gegen die Forderungen Mussolinis erhoben, die Flüchtlinge im Ausland als gemeine Verbrecher zu behandeln. An dem Anschlag gegen Mussolini sei er selbst schuld.
Ein neuer politischer Skandal in Polen Warschau, 17. Sept. Der Streit um das polnische Zünd- holzmonopol droht jetzt in einen öffentlichen Skandal aus- zuarten. Das Monopol wurde im Juli 1925 vom damaligen Finanzminister und Ministerpräsidenten G r a b s k i an einen schwedisch-amerikanischen Zündholztrust vergeben. Der Trust gewährte dafür dem polnischen Staat eine Anleihe von sechs Millionen Dollar. Der Sejm hatte den Schritt Grabskis wegen der damaligen Geldnot gegen die Stimmen der Opposition gebilligt. Sofort nach Grabskis Sturz im November 1925 eröffnete jedoch die Opposition einen Feldzug gegen Grabski. Sie bezeichnete das Abkommen mit dein Zündholztrust als staatsschädlich und forderte, daß Grabski vor den Staatsgerichtshos gestellt werde, da Beamte des Finanzministeriums vom Trust bestochen worden seien. In diesem Frühjahr wurde ein parlamentarischer Untersuchungsausschuß eingesetzt. Jetzt veröffentlicht Grabski einen Offenen Brief an den Sejmmarschall, worin er gegen vier Mitglieder des Untersuchungsausschusses, darunter zwei frü- Here Finanzminister, Byrka und Michalski, Anklagen erhebt. Grabfki behauptet, Vyrka und Michalski wollten sich lediglich an ihm rächen, weil er ihnen während seiner Regierungszeit hohe Stellungen in der Staatsbank verweigert habe. Michalski und Byrka bestreiten das und erneuern ihre Vorwürfe gegen Grabski. Als Gesamtbild ergibt sich, daß sich drei ehemalige Finanzminister Polens gegenseitig Unlauterkeiten vorwerfen. Die Untersuchung dürfte noch interessant« Einzelheiten der Handhabung polnischer Staatsgeschäfte zutage fördern und die Zahl der politischen Skandale, die in der neuen polnischen Republik häufig sind, erhöhen.
Lin mexikanisches Bataillon von Indianern aufgerieben Guaymas (Mexiko), 17. Sept. Eines der Jnfanterie- bataillone, die zur Bestrafung der Nagui-Jndianer wegen des Uebersalls aus den Eisenbahnzug nach dem Staat Sonora entsandt worden waren, wurde von Indianern, die in einem Hinterhalt lagen, zum Teil ausgerieben. Die Ueberlebenden flüchteten in voller Unordnung.
Ermordeter Gefangener
Mexiko, 17. Sept. Kürzlich wurde von mexikanischen Räubern der Reisende Jakob Rosenthal, Staatsangehöriger der Vereinigten Staaten, gefangen genommen. Mexikanische Truppen verfolgten die Räuber. Im Gefecht wurden zwei der Räuber erschossen, worauf die übrigen Rosenthal erstachen. Die Räuber hatten ein Lösegeld von 10 000 Dollar verlangt.
Auf Befehl des Präsidenten Calles ist der Kommandant von Veracrux, General Valenton, wegen Hochverrats erschossen worden.
Württemberg
Stuttgart, 17. Sept. Hilfsmaßnahmen für die Weingärtner. Die Abg. des Bauernbundes und der Bürgerpartei haben in einer Großen Anfrage auf die überaus schwierige Lage vieler Weinbaugegenden Württembergs hingewiesen und als Hilfsmaßnahmen vorgeschlagen: 1. Sofortige Inangriffnahme von Meliorationen, Straßen-, Weg- und Bachverbesserungen in den betr. Gemeinden zur Beschaffung von Arbeits- und Verdienstgelegenheiten in den kommenden Monaten: 2. Bereitstellung von Notstandsdar-
Des Mitleids Liebe.
IS Roman von Robert Fuchs-Liska.
„Ja, Sinchen — begreifst du denn gar nicht, was ich dir sagte? Bist du so erschüttert, daß du gar kein Wort findest, um mir in meinem Glück etwas Gutes zu sagen? Will dir denn nicht klar werden, daß es ein weltbewegendes Ereignis ist, wenn ein so maßlos glücklich Verliebter, wie ich, seine Hochzeit ankündigt?!"
Da raffte Sine sich auf und sah über Justs Kopf hinweg in den herbstlich-weißlichen Sonnenschein, der in den Fensterscheiben, sich spiegelnd, schimmerte.
„Wenn du diesen Entschluß nur nicht bitter bereuen wirst!"
Rasch ausstehend, schob sie ihren Stuhl init einem heftigen Stoß zurück. Der kleine Tisch geriet ins Wanken . . . eine Tasse glitt von der Platte herab und zerschellte klirrend aus dem Fußboden. Sinchen bückte sich nach den Scherben, ließ die aufgehobenen aber wieder fallen und eilte weinend aus dem Zimmer.
Justus lachte ihr laut und herzlich nach.
„Scherben schon vor dem Polterabend?! Na, wenn das kein Glück bedeutet . . . Bleib' doch, altes Mädchen, und laß dich küssen, wie gestern meine Suse!"
Sine aber hörte es nicht mehr. Sie war schon auf der Treppe. Und einen Augenblick später knackte der Schlüssel, mit dem sie ihre Tür hinter sich absperrte.-
* * *
Wappler stand unten an der Treppe und lauschte die alte Stiege hinauf. Da klangen zum erstenmal, solange Suse in seinem Haus wohnte, Lieder herunter. Und wenn es ein Kinderliedchen war, dann mischte sich der kleinen
lMn an besonders hart betroffene bedürftige Weingärtner: 3. Steuernachlässe durch Reich und Staat unter Aufhebung der Bedingung, daß die Gemeinden den gleichen Nachlaß gewähren müssen: 4. Fürsorge für rechtzeitige Beschaffung von Bekämpfungsmittein der Rebschädlinge, um die Ernte des nächsten Jahrs schützen zu können. Die Staatsregierung wird um Auskunft ersucht, ob sie bereit und in der Lage ist, zur Beseitigung der schweren Notlage sofort die nötigen Schritte zu tun und welche Maßnahmen sie zu treffen gedenkt.
In einer Kleinen Anfrage wenden sich die Abg. des Bauernbunds gegen die niedrig« Verzollung der Tafeltrauben, die niedriger verzollt werden als Keltertrauben. Dadurch entsteht der Mißbrauch, daß Tafeltrauben zu Wein gekeltert werden. Die Regierung wird aufgefordert, in Berlin gegen den Mißbrauch vorstellig zu werden und auf eine scharfe Ueberwachung hinzuwirken.
Die Rymphengruppe am oberen Anlagensee. Die von
dem verstorbenen Kommerzienrat Moritz Wolf in Stuttgart gestiftete Nachbildung der Danneckerschen Nymphengruppe in Marmor am oberen Anlagensee in Stuttgart wird mit Zustimmung des württ. Staatsministeriums in nächster Zeit an ihrem Standort zur Aufstellung kommen. Die bisherige, in Sandstein ausgeführte Original-Nymphengruppe ist schon 1912 der Stadtgemeinde Tübingen zur Aufstellung in den dortigen Stadtanlagen zugesichert worden. — Es dürfte nicht oft Vorkommen, daß das Originalwerk eines großen Künstlers gegen eine Nachbildung ausgewechselt wird.
Bom Tage. In einem Haus der Bismarckstraße erschoß sich ein 22jähriger Schlosser. — Bei einem Zusammenstoß auf der Kreuzung der Möhringer- und Schreiberstraße mit einem Personenkraftwagen wurde eine 34jährige Radfahrerin vom Rad geschleudert. Sie trug erhebliche Rückenquetschungen davon. — In der Haldenstraße in Cannstatt versuchte sich ein OOjähriger Mann durch Gas zu vergiften, der Sauerstoffapparat konnte mit Erfolg angewandt werden.
Eßlingen, 17. Sept. Morgen vollendet der älteste Einwohner der Stadt, Kommerzienrat August Weiß, im K. ise der Seiniasn fein 94. Lebensjahr. Den kürzlich verstorbenen frnyc en Verleger der Eßlinaer Zeitung, Otto Bechtle, hat er kn- - > leine letzten Stunden fast täglich be^ ' t.
Hall, 17. Sept. Gemeinschaftsarbeit. Die hiesige Turngemeinde beabsichtigt, in Bälde eine neue Turnhalle zu errichten. Sie hat vom Gemeinderat die Erlaubnis erhalten, aus dem zurzeit fast trockenen Kocherbett an der Salinenstraße Steinie und Sand, die zum Bau der Turnhalle benötigt werden, kostenlos herauszuholen. Die Mitglieder der Turngemeinde haben sich nunmehr zusammen- getan und führen diese beschwerliche Arbeit nach Feierabend bis 11 Uhr nachts aus. Auch verschiedene Geschäftsleute haben Arbeiten am Bau ohne Bezahlung zugesichert, sodaß mit verhältnismäßig geringen Mitteln die Errichtung der Turnhalle, die nach Fertigstellung des Saatbaur in Angriff genommen werden soll, zustande kommen dürfte.
Hesselbronn OA. Oehringen, 17. Sept. Manöver- Unfall. Der Bauernsohn Karl Federolf von hier, der mit seinen Pferden zum Fahren des Brückentrains verpflichtet war, wurde in einer Scheuer im Manövergelände durch ein ausschlagendes Pferd an der Hüfte so schwer verletzt, daß er in das Künzelsauer Bezirkskrankenhaus überführt werden mußte.
Mergentheim, 17. Sept- AusländischeOffiziere bei den Reichswehr Manövern. Unter Führung deutscher Begleitoffiziere nahmen eine Anzahl Offiziere des befreundeten Auslands an den süddeutschen Gruppenmanövern teil und zwar die Militärattaches von Schweden, Rußland, den Vereinigten Staaten, Argentinien, Chile und Peru, ferner die Vertreter des schweizerischen, holländischen, norwegischen, finnlandischen und bulgarischen Heers-
Lreglingen OA. Mergentheim, 17. Sept. An einen Baum g e f ah r e n. Ein einer Stuttgarter Firma gehöriges Auto fuhr bei Handbuch am Wald zwischen hier und der Streichentaler Straße infolge Versagens der Steuerung an einen Baum, wobei der selbst fahrende Besitzer durch Eindrückung der Schutzscheibe schwer verletzt wurde und ins Krankenhaus verbracht werden mußte.
ZNünsingen, 17. Sept. Wieder eingefunden. Der seit 2. ds. Mts. vermißte Landpostbote Götz von Rietheim hat sich wieder eingefunden.
Gomad'n.zen OA. Münsingen, 17. Sept. Tödlicher U nl ü ck s s a l l. Beim Feuerwachen fingen die Kleider der 17jährigen Tochter Dora des Gcülieb Wollwint Feuer. Li sterloh brennend stürzte sich die Unglückliche auf die Stran--. ihr s"wri billsbereite Nachbarn mit Oel und Fett beistanden. Die Brandwunden waren aber so schwer, daß das Mädchen im Münsinger Krankenhaus gestorben ist.
Trude feines Sümmchen mit dem Sopran der Mutter. Das war wie Frühling in dem alten Häuschen. Und Wappler sah ans sein kahles Gärtchen hinaus, als müsse er sich überzeugen, daß dort der Syringenbusch leer die Neste in den dürftigen Sonnenschein reckte.
Da knarrte die Gartentür und Wappler trat auf die Sandsteinstufen hinaus.
Die alte Dame kannte er Wohl, die zögernd auf dem Steig dicht neben dein Hause herschritt. Das war seines Nachbarn Schwester, das Fräulein Euphrosine von Hart- mann. Was die wohl hier wollte?
„Sie erinnern sich meiner ohne Zweifel, Herr Wappler? Ich habe ja einmal mit Ihnen ini Aufträge meines Bruders verhandelt, als wir Ihr Haus kaufen wollten, in dem ich gern ein Stift für alte, ledige Damen eingerichtet hätte."
„Wenn gnädiges Fräulein auch heute wieder deshalb kommen, so kann ich gleich sagen, daß es nicht lohnt. Ich veräußere das mir nun einmal am Herzen liegende Erbteil meiner Eltern nicht!" erwiderte Wappler. „Darf ich Sic dennoch bitten, bei mir einzutreten."
Er machte eine seiner steifen Verbeugungen, ging ins Haus und öffnete die Stubentür, aus der der schmetternde Roller eines Kanarienvogels erschallte.
Sinchen machte ein nervöses Gesicht. So ging Wappler denn hin und deckte mit grünen Tüchern alle Käfige zu, die mit ihren hüpfenden, zwitschernden und piepsenden Bewohnern an den Wänden der „guten Stube" hingen. Tann schob er init ungeschickter Höflichkeit dem alten Fräulein einen Polsterstuhl hin und setzte sich, nachdem Sine den Platz eingenommen hatte, ihr erwartungsvoll gegenüber.
Sinchen kramte im Pompadour und nahm ans der endlich gefundenen Dose eine Prise. Dann bot sie auch Wappler den Tabak. Der machte möglichst spitze Finger
Tübingen. 17. Sept. Fahrlässige Tötung. Der Güterbeförderer Ernst Mayer in Herrenberg war vom hiesigen Schöffengericht mit 3 Monaten Gefängnis bestraft worden, weil er am 30. März d. I. fahrlässigerweise den Rottenmeister Karl Fischer in Herrenberg mit seinem Lastkraftwagen überfahren und sofort getötet hatte. Auf seine Berufung wurde Mayer wegen fahrlässiger Tötung an Stelle von 2 Monaten Gefängnis zu 1500 »lt Geldstrafe verurteilt.
Althengstekt OA. Calw, 17. Sept. Tödlicher Unfall. Im Eisenbahntunnel zwischen Althengstett und Ostelsheim wurde der seit kurzer Zeit verheiratete 26 I. a. Maurer Paul Moroß bei Betonierungsarbeiten verschüttet. Er konnte nur als Leiche hervorgezogen werden.
Ulm. 17. Sept. L a n d e s s ch w e i n e s ch a u. Die Württ. Landwirtschaftskammer veranstaltet vom 18. bis 20. September hier die 2. Landesschweineschau mit Eber- und Zuchtschweineversteigerung für das weiße, veredelte Landschwein. Zu der Veranstaltung sind eine große Anzahl wertvoller Zuchttiere angemeldet. Am Sonntag vormittag 11 Uhr findet die offizielle Eröffnung und Preisverteilung, nachmittags 2 Uhr eine öffentliche Versammlung mit Vortrag und Vorführung eines Schweinezuchtlehrfilms statt. Bei der am Montag, den 13. September vormittags 1Ü Uhr stattfindenden Versteigerung ist Gelegenheit geboten, Zuchteber- und -Sauen aus den 1. Zuchten des Lands zu kaufen.
Buchau, 17. Sept. Vom Pferd geschlagen. Der 64 I. a. Knecht des Bauern Kleiner in Kanzach wurde beim Holzführen im Wald von einem Pferd derart auf den Kopf geschlagen, daß die Schädeldecke zertrümmert wurde und Teile des Gehirns ausgetreten sind. Er wurde ins hiesige Krankenhaus übergeführt.
Saulgau. 17. Sept. Vollversammlung des Cäcilienvereins. Der Cäcilienverein der Diözese Rottsn- burg hält am 28. und 29. September nach längerer Unterbrechung erstmals wieder seine Plenarversammlung, und zwar in Saulgau.
Ariedberg OA. Saulgau, 17. Sept. Brand. In der Nacht zum Freitag brannte der ganze Speicher des Müllers Karl Michel bis auf die Grundmauern ab.
Aenach OA. Waldsee, 17. Sept. Ueberfall. Auf der Straße Diepoldshofen—Arnach wurde der etwa 38 Jahre alte Kriegsinvalide und Gemeindepfleger Briechle von hier überfallen und seiner Barschaft von 700 Mark beraubt-
Lcukkirch, 17. Sept. Brand. In Toberazhofen geriet das Anwesen des Landwirts Alois Lächle in Brand. Als Ursache wird Kurzschluß beim Dreschen angenommen. Das Vieh wurde gerettet, dagegen verbrannte der größte Teil des Mobiliars. Die ganze Heu- und Fruchternte ist vernichtet.
Hemigkofen-Ronnenbach OA. Tettnang, 17. Sept. Studienreise. Eine Abordnung des Verbands deutscher landwirtschaftlicher Genossenschaften in der Tschechoslowakei kam auf einer Reise durch das Reich auch hierher, um Betrieb und Ausdehnung der Genossenschaften kennen zu lernen und andern Tags die Reise in die Schweiz fortzusetzen.
Rottenvurg, 17. Sept. Kardinal Faul Haber in R o t t e n b u r g. Donnerstag mittag traf Kardinal Michael Faulhaber aus München hier ein. Um 1412 Uhr zelebrierte er in Sülchen die hl. Messe für den verstorbenen Bischof von Keppler und besuchte die bischöfliche Gruft. Nachher stattete er dem Kapitularvikar Dr. Sproll und den Angehörigen des hohen Verstorbenen einen Besuch ab und kehrte nachmittags nach München zurück. Kardinal Faulhaber hatte sich an der Beisetzung des Bischofs Keppler nicht beteiligen können, weil er damals aus Anlaß des Eucharistischen Kongresses noch in Amerika weilte.
Gmünd, 17. Sept. Eine Erfindung für den Schwimmsport. Dem Mechaniker August Beck bei der Silberwarenfabrik Hüußler u. Co. in Heubach ist nach langen Bemühungen eine Erfindung gelungen, die zweifellos beim Schwimmsport die größte Beachtung finden wird. Es handelt sich hier um eine klappbare Schwimmflosse, durch die die Vorwärtsbewegung beim Schwimmen ungemein erleichtert wird. Die neue Erfindung wurde bereits in die Gebrauchsmusterrolle eingetragen.
Vüstenrot OA. Seilbronn, 17. Sept. Wüstenroter B a u g el d e r. Die Gemeinschaft der Freunde in Wüstenrot teilt mit, daß bei der Baugeldverteilung 100 deutsche und 11 österreichische Bausparer ihr Baugeld erhalten haben. Für Deutschland wurden 2 700 000 -4t, für Oesterreich 20 000 Schilling vergeben. Die Gemeinschaft der Freunde hat in 114 Jahren 10 Millionen Mark billiges Baugeld zu 5 Proz. Zinsen bereit gestellt, davon allein in diesem Jahr 8 Millionen Mark.
und nahm mit aller Vorsicht eine kleine Menge, die er jedoch ohne zu schnupfen zwischen Daumen und Zeigefinger fest- hielt. Das alte Fräulein schob die Dose in den Beutel zurück und fingerte dafür nach ihrem Tascheutüchlein. Als sie umständlich in ihrer zimperlichen Weise die Nasenspitze abgewischt hatte, kam sie, wie in Verlegenheit über das, was sie eigentlich hätte sagen sollen, noch einmal auf das alte Thema zurück.
„Ja — schade! Es wäre wirklich nett von Ihnen ge- wesen, wenn Sie das Häuschen hergegeben hätten. Ich wollte dann die Mauer durchbrechen lassen, um aus meines Bruders Garten einen geraden Weg nach meinem Altjungfernstift zu schaffen. Ich muß auch ehrlich sagen: Ich habe diesen Lieblingsgedanken immer noch nicht ganz aufgegeben. Vielleicht werden Sie doch einmal anderen Sinnes. Nicht wahr, dann kommen Sie hinüber und sagen es uns-"
Wappler erhob mit ernstem Gesicht abwehrend die Hand.
„Gnädiges Fräulein entschuldigen schon! Aber, sehen Sie, was für Sie die Villa bedeuten mag, das ist mir mein Elternhaus. Würden Sie das Haus drüben hergeben wollen, in dem Ihr Herr Vater damals vom König den Freiherrntitel empfing? Es ist ja doch sozusagen Ihr und Ihres Herrn Bruders Ahnenschloß, nicht wahr? Nun .. - in diesem alten Häuschen ist der selige Ehrebrecht Wappler, mein Vater, Stadtverordneter und Armenpsleger geworden. Nicht um mein Lebensglück wäre mir das Grundstück feil. Unsereiner hat auch sein Standesbewußtsein und hält in Ehren, was einst Ehre in die Familie brachte. '
„Nun gut!" unterbrach Sinchen. „Tann möchte ich Sie fragen: nicht wahr, in Ihrem Hause wohnt doch wohl eine Frau von Gerdenring mit ihrem Töchterchen?"
(Fortsetzung.) ,