Ser Krieg in Syrien

London. 26. August. Die ..Central News" melden aus Beirut, Sultan Atrasch rufe alle Drusen vom 20. Lebensjahr an zu den Waffen: wer dem Aufruf nicht Folge leistet oder sich den Franzosen ergibt, dessen Besitztum soll zerstört wer­den. Die .Daily News" schreiben, wenn auch der von Poincare ins Kabinett gezogene bisherige Oberkommissar von Syrien, de Iouvenel, nach seinem Weggang von Syrien behauptet habe, Frankreich habe die ihm (vom Völkerbund! anverkrauke Aufgabe in dem .Mandat" über Syrien erfüllt, so bestehe doch kem Zweifel, daß Frankreich wegen der zahl­losen verbrecherischen Fehler, die es in Syriener­füllt" habe, streng zurRechenschaftgexog e n werde, Frankreich habe in Syrien jeden politischen und militärischen Fehler gemacht, den man überhaupt machen konnte. Es habe so dem syrischen Volk den Geist unversöhnlichen Hasses eingepflanzt und weite Gebiete in Armut und Verwüstung gestoßen. Schließlich können ja die französischen Maschinen­gewehre und die Frankenmuiionen ebenso gewinnen, wie in Älarokko, aber Syrien sei nicht Marokko, sondern ein Man­dat des Völkerbunds, dessen Pflicht es sei, Frankreich daran rechtzeitig und scharf zu erinnern.

Nach einer Meldung aus Paris besteht dort die Absicht, zunächst keinen neuen Oberkommissar für Syrien zu ernen­nen, sondern dessen Befugnisse dem militärischen Oberbefehls­haber General Gamelin zu übertragen.

Amerikanische Kriegsschiffe in Nicaragua

London. 26. August.Times" berichtet aus Newyork, die amerikanische Regierung habe beschlossen, 2 Zerstörer nach Nicaraguazum Schutz amerikanischen Lebens und Eigentums" zu entsenden.

Die Lage in China

London. 26. August.Daily Mail" meldet aus Peking, Wupeifu ist in Hankau eingetroffen und hat den Befehl über die verbündeten Streitkräfte, die den Vormarsch der roten Truppen Kantons aufhalten sollen, übernommen.

Württemberg

Stuttgart, 26. August 1926

Sonderzsge zur Leipziger Herbstmesse. Von den durch das Messeamt in Leipzig bestellten zwei Sonderzügen von Stuttgart (ab 8.43 Uhr abends) nach Leipzig (an 6.53 vorm.) über Osterburken, Würzburg, Suhl fällt der erste LM- 13 in der Nacht auf Samstag, 28. August, wegen ungenügen­der Beteiligung aus. Die für diesen Sonderzug gelösten Fahrkarten sind ungültig und können bei der Verkaufsstelle, bei der sie gelöst worden sind oder bei der Reichsbahn-Fahr­kartenausgabe der Einsteigestation in den Sonderzug bis längstens Freitag abend 8 Uhr zurückgegeben werden. Hie­bei wird wiederholt auf die durch den Schnellzug O 237, der ausreichend verstärkt wird, über Nürnberg bestehende gün­stige Nachtverbindung von Stuttgart (ab 7.42 abends) nach Leipzig (an 5.04 vorm.) mit durchlaufenden Wagen und Schlafwagen 1.3. Klasse aufmerksam gemacht.

Falsche Zweimarkstücke. Nach einer Mitteilung der Ober- postdirektion sind zur Zeit in Württemberg falsche Zweimark­stücke im Umlauf. Ihre Randrisselung ist ungleichmäßig, ihre Oberfläche rauh und matt. Sie sind zusammengesetzt au» Zinn und Blei. Auch falsche Dreimarkstücke sind noch im Um­lauf, die aus Zinn bestehen und versilbert sind. Bei ihnen fehlen die Randmerkmale.

Stuttgart. 26. August. Todesfall. Wirklicher Geh. Kriegsrak a. D. von Gerhardt, früher Abteilungschef im Württ. Kriegsministerium, ist im Wilhelmshospikal infolge einer Venenentzündung im Alker von 68 Jahren gestorben.

Verhaftung. Ein Kaukionsbekrüger, der kn den letzten Monaten in Breslau, Halle, Chemnitz, Magdeburg und Er­furt namhafte Beträge erschwindelt hak, ist bei Versuchen, seine Tätigkeit in Stuttgart forkzusetzen, feskgenommen wor­den. Es ist der 27 5. a. Provisionsreisende Hermann Köster von Northen bei Hannover.

Aus dem Lande

Zuffenhausen, 26. Aug. Lebensretter. Ein hie­siger junger Mann, der beim Neckarheim des hiesigen Sl^vimmvereins badete, jedoch des Schwimmens unkundig war, wurde von einem Mitglied des Schwimmvereins, Wil­helm Dotderer, vom sicheren Tod des Ertrinkens gerettet.

Lauffen a. N., 26. August. Mäuseplage. Zur Be­kämpfung der stark überhand nehmenden Feldmäuse hat die

ttrn den Höchsten Piretd

Roman von Wolfgang Marken.

61 Urheberrechtsschutz durch Verlag Oskar Meister, Werdau.

Als die ersten eintrafen, sagte er, nachdem sich sein Stau­nen über die unerwartete Rettung und Rückkehr des jungen Grafen gelegt hatte, daß an eine Bestellung nicht zu denken sei.

Als aber das einhundertste Telegramm vorlag, kratzte er sich hinterm linken Ohr.

Teufel nochmal! Aus Amerika kamen siel Aus Bra­silien und England sogar. Die mußten bestellt werden. Das Telephon nach Schloß Arnsperg war gestört.

Er instruierte seine beiden Leute und begab .... Bürgermeister. Als der die Nachricht erfuhr, wollte er cs nicht glauben, war aber dann sofort bereit, alles zu tun, um die Telegramme befördern zu Helsen.

Eiligst zog er sich an und begob sich mit dem Postoorsteher zu Richard Senftleben, dem reichen Sägewerks- und Guts­besitzer von Rehberge.

Iw Büro des Sägewerksbesitzers fanden sie nur den alten Bürvdiener vor, der ihnen erzählte, daß soeben drei Fremde bei seinem Herrn einen Schlitten bis Schloß Arnsperg ge­rn etet hätten. Sie säßen in derHirschkrone" und wollten bald zwei Uhr wegfahren. Vielleicht würden die Herren bereu sein, die Post mitzunehmen.

Natürlich gingen beide eilfertig zurHirschkro-"". Di" drei Fremden laßen gerade beim Muogsmahl.

Der Postvorsteher trug ihnen sein Anliegen vor. Die dr i Freunde sahen sich erst etwas verwundert an, dann lächelten sie verbindlich, und der eine, der für alle drei kompetent zu sein schien, versprach die Post mitzunehmen.

Der Vorsteher atmete auf. Eine Einladung zu einem Bierstündchen schlug er jedoch ab. Es sei gar zu viel zu tun.

Friedrich Karl fragte den Bürgermeister, wie es käme, daß die Menge Post nach Schloß Arnsperg sei?

Der Bürgermeister tat gehemm'"""!!

Wissen die Herren nicht, daß Grus Friedrich Karl von Arnsperg, der damals drüben in Amerika diese Riesen- summe für Deutschland gewann, wieder zurückaekehrt ist?" Doch, das ist uns bekannt. Wir wollen ihn ja gufsuchen,

Gemeindeverwaltung Belohnungen ausgesetzt. Kürzlich wurden an einem Tag bei der Sammelstelle etwa 5000 Stück abgeliefert. Auch in den anderen Bezirksorten sollte auf gleiche Weise deren Vertilgung betrieben werden.

Nürtingen. 26. Aug. Brand. In Aich ist die Scheune des Gottlob Klein, die mit Heu und Erntevorräten gefüllt war, bis auf den Grund niedergebrannt. Das Feuer war durch außenliegendes brennendes Stroh ins Innere der Scheune gedrungen.

Reutlingen. 26. Aug. Die Rettung Ertrinken­de e r. Im städtischen Freibad rettete der Bademeister allein in diesem Jahr 14 Menschen, die dem Ertrinken nahe waren. Im letzten Jahr mußten etwa ebensoviel Gefährdete her­ausgeholt werden.

Kimmersfeld OA. Nagold, 26. Aug. Wilddiebe. Zwei Wilddiebe von Aichelberg, die beschuldigt sind, im hiesigen Forstbezirk Hochwild geschossen zu haben, wurden festge­nommen.

Oberndorf, 26. August. Zu dem Tod des Hand­werksburschen Rößner wird berichtigend mitgeteilt: Rößner hatte sich schon bei seinem Weggang in Bulz sehr schwach gefühlt. Er unterließ es, in Aistaig Hilfe und Pflege in Anspruch zu nehmen und legte sich zwischen Aistaig und Oberndorf hinter einem Gebüsch nieder, wo er am andern Morgen von einem auf dem Feld arbeitenden Mann ent­deckt wurde. Die Polizei von Aistaig nahm sich sofort des Wanderers an. Da fick keine Fahrgelegenheit bot, ging der Polizeibeamte nach Aistaig zurück, um Hilfe zu holen und ein warmes Essen zu bestellen. Inzwischen suchte eine andere Person dem Rößner zu helfen, brachte ihn aber nur 200 bis 300 Meter weiter und mustte ihn dann an der Straße nie­derlegen. Dann kam der Sohn des Polizeidieners auf dem Fahrrad mit warmem Essen. Da in Aistaia kein Fuhrwerk aufzutreiben war, wurde die Polizeiwache Oberndorf ange­rufen, worauf ein Oberndorfer Arzt den Wanderer hoste und ins Krankenbaus verbrachte. Herzlos ist man also nicht mit dem armen Wanderer verfahren.

Sulgen OA. Oberndorf. 26. Aug. Ballonfund. Von einem jungen Mann aus Sulgen wurde im Dunninger Wald ein englischer Reklamebollon gefunden. Der Ballon hatte an dem englischen Ballon-Wettbewerb 1926 der englischen Zei­tungen teilgenonzmen. Der- Finder erhält Sine Entlohnung von 30 Mark.

Schwenningen, 26. Aug. Kündigung der Urlaubs­bestimmungen für die Uhrenindustrie. Sei­tens des Verbands der Uhrenindustrie ist den am Kollektiv- abkommen beteiligten Gewerkschaften die Mitteilung zu­gegangen, daß es seinen Mitgliedsfirmen infolge des schlech­ten Geschäftsgangs in der Uhrenindustrie im nächsten Jahr nicht möglich sein wird, den Urlaub in der Form und Höhe gewähren zu können, wie das Abkommen es vorschreibt. Verhandlungen darüber sollen im Frühjahr 1927 stattfinden. Die Kündigung erfolge deshalb so frühzeitig, damit inner­halb der Mitgliedssirmen, bei der Abgeltung des Urlaubs an etwa noch ausscheidende Arbeitnehmer, keine Verschieden­heiten zutage treten.

Schwenningen, 26. Aug. Selbstmord. Schwere Unfälle. Am Mittwochmorgen ließ sich ein unbekannter, etwa 40 5. a. Mann in der Nähe der Oelmühle bei Villingen vom Zug überfahren. Er war sofort tot. Jakob Hauser fuhr abends mit dem Elektrokarren der Firma Schlenker- Grusen die Sängerstraße hinab. Er geriet in zwei von dem dortigen Gasgraben herrührende Vertiefungen, so daß ihm das Steuer aus der Hand gerissen wurde und der Karren auf einen andern Magen aüfprallte. Hauser wurde der rechte Fuß zweimal und der linke einmal gebrochen. Schwer­verletzt, wurde er nach dem Krankenhaus verbracht. Ein 14 5. a. Malerlehrling stürzte vom Fahrrad und zog sich eine schwere Kopfverletzung zu.

Spaichingen. 26. August. Ausbau der Aeuberg- bahn Spaichingen Nusplingen. Wie verlautet, sind zum Weiterbau der Bcbn bereits die Arbeiten zum Brückenbau vergeben. In allernächster Zeit dürfte bereits das Material bicmu anaesührk werden.

Ravensburg, 26. Aug. D i e -e r st e Aebkissin in Kellen ried. Das Kloster St. Frentraut zu Kellenried wählte die bisherige Priorin O. Scholastika von Riccabona zu seiner ersten Aebtissin. Die Weihe wird am 8. September von Weihbischof D r. Sproll vollzogen.

Iogenweiler OA. Ravensburg, 26. August. Eine ge­wagte Fahrt. Bor dem Ottschen Wohnhaus stand ein Motorrad, dessen Eigentümer zur Teilnahme an einer Be- erdiauna auf einige Zeit abwesend war. Zwei kecke Bürsch-

Wir wundern uns nur, daß, da es doch gestern erst bekannt wurde, daßSchulze" lebt, bereits heute soviel Glückwünsche da sind!"

Tscha, meine Herren! Unser Arnsperg ist so ungeheuer populär Sie machen sich keinen Vers. Und die Fixig­keit der Post. Ich sage nur, meine Herren, die ungeheure Fixigkeit der Post."

Kennen Sie den Grafen persönlich?" fragte von Römer.

Stolz nickte der Bürgermeister.

Jawohl, meine Herren! Zweimal hatte ich die Ehre. Das sind schöne Erinnerungen, meine Herren, auf die ich stolz bin."

Die Herren lächelten still für sich.

Dürfen wir Grüße von Ihnen ausrichten?" fragt« Friedrich Karl artig.

Dem Bürgermeister schwoll der Kopf vor Stolz oder Ver­legenheit.

Wäre glücklich, meine Herren! Bitte Sie darum!"

Es wurde ihm zugesagt.

Punkt halb zwei Uhr fuhren sie ab.

Der Bürgermeister und der Wirt von derHirschkrone" sahen ihnen nach.

Hol' mich dieser und jener," sagte der Wirt und strich sich seiner Gewohnheit gemäß das Kinn.Der eine von den dreien sah ganz wie der junge Graf. Vürgermeister, daß man sich mit dir nicht neu Spaß gemacht hat."

Der hörte des Wirtes Ausruf.

Herrgott, wenn es stimmte, dann war er blamiert. Un­behaglich zumute, verließ er den Wirt, der ihm verwundert nachschaute.

Die drei, erfüllt von Weihnachtssehnsucht, fuhren Rohlau zu Statt einer dreiviertel Stunde brauchten die Pserde in­folge des tiefen Schnees volle zwei Stunden. Sie waren total erschöpft.

Der Knecht verweigerte die Weiterfahrt. Friedrich Karl leuchtete es ein. Den Pferden war die Strapaze nicht mehr abzuverlangen.

Sie begaben sich zu dem Bauer Ernesti, der ihnen un­wirsch mitteilte, daß er keine Zeit habe, heut' zum Heiligen Abend. Außerdem wäre kein Fortkommen, in dem weichen Schnee blieben sie unweigerlich stecken. Alles sei mannshoch verschneit.

--.Haben Sie Pserde und Schlitten?"

lein bestiegen das'Gäsroß", fuhren los und stürzten. Einer wurde stark verletzt vom Platz getragen.

Rot OA. Leutkirch, 26. August. 800-Iahrfeier. Die 800. Jahresfeier des früheren Prämonstratenserklosters hier wird in einfacher Form als religiöses Fest ohne beson­ders weltliches Gepräge gefeiert werden. Der Abt Heinrich Schüler aus dem Tochterstist Willen bei Innsbruck wird am 5. September das Pontifikalamt übernehmen.

Eisenharz OA. Wangen, 26. Aug. Einbruch. Nachts wurde von verwegenen Dieben in die Fahrradhandlung von Kasimir Netzer eingebrochen. Zwei neue Herrenfahrräder und eine beträchtliche Zahl von Ersatzteilen nahmen die Ein­dringlinge mit.

Friedrichshofen, 26. Aug. Ministerbesuch. Mi­nister Bolz und Minsterialrat Scholl vom Ministerium des Innern werden am Dienstag, 31. d. M. in dienstlichen Angelegenheiten in Friedrichshafen weilen.

Sporn.>cher Gaga von -angenargen hat an der

L.,weoeangel einen 20pfündigen Hecht gefangen: Nur mit vieler Mühe konnte der st""''' ^isch einaebracht werden.

Von der bayerischen Grenze, 26. Aug. SchwererUn- fall. Brand. Der Gastwirt Rupert Schöpf von Olgis- hofen stürzte auf der Fahrt nach Babenhausen, wahrschein­lich infolge Hitzschlags, vom Wagen. Durch den Fall er­schreckt, lief das Pferd davon und schleifte Schöpf eine Strecke von ungefähr 400 Meter. Der Bedauerswerte erlitt so schwere Verletzungen, daß er, ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben, verschied. In Memmenhausen brannte das dem Landwirt Johann Frei gehörige Anwesen mit den land­wirtschaftlichen Maschinen und dem gesamten Heuvorrat au» unbekannter Ursache vollständig nieder.

Jllertissen, 26. August. Einbruch. Im Laden der Konditorei Sälzle wurde eingebrochen. Auf raffinierte Weise beseitigte der Dieb die elektrische Klingel an der Ladenkasse und stahl aus ihr 25 Mark Bargeld. Außerdem eignete er sich Konditoreiwaren und Liköre im Wert von 50 Mark an. Dem Täter ist man auf der Spur.

Steingebrsnn, OA. Münsingen, 26. August. Wild­schweine. 5m Gewand Rübkeil hörten in letzter Keit ver­schiedene Personen ein verdächtiges Grunzen und das ge­räuschvolle Einbrechen eines Tieres in dem angrenzenden Wald. Ausfallend stark zerwühlte Kartoffel- und Kornäcker dort sind ein untrügliches Zeichen, daß es sich um Wild­schweine handelt. ,

Baden

Karlsruhe, 26. August. Ein hiesiger Arbeitsloser trank in selbstmörderischer Absicht Salzsäure. Mit schweren Ver­brennungen wurde er nach dem Krankenhaus verbracht.

Singen a. H.. 26. August. Das Automobilunglück, das sich am frühen Morgen des 15. August auf der Straße SingenGottmadingen ereignete und bei dem der Ing. Fritz Lehmann den Tod fand, hat noch ein zweites Todes­opfer gefordert. Im hiesigen Krankenhaus verschied der 44jährige Hotelier Karl Sturm, der bei dem Unglück schwere Verletzungen erlitten hatte.

Sasbachwalden. 26. Aug. Bei Wegbauarbeiten wurde ein Bauer von rutschenden Erdmassen verschüttet. Er war sofort tot.

Schisserstadt. 26. August. Der unter dem Verdacht des Mords an der 9 I. a. Agathe Thomas verhaftete Land­streicher Ernst Maier hat immer noch kein Geständnis ab­gelegt. Er versucht, den Verdacht von sich abzuwälzen, das ist ihm aber bisher noch nicht gelungen.

Reberlingen, 26. Aug. Am Sonntag, den 22. August, wurde im herrlichen Münster zu Ueberlingen am Bodensee die neue großangelgte viermanualige Orgel der dortigen Orgelbauanstalt F. W. Schwarz eingeweiht. Vor etwa 5000 Zuhörern, die aus nah und fern herbeigeeilt waren, brachte Franz Philipp, der Direktor des Bao. Konservatoriums, das Werk mit bekannter Meisterschaft zum erstenmal zum Erklingen.

ErrigcgcnkomMcrrd. Hausbesitzer:Sie haben doch keine Kinder?" Mieter:Nein."Hunde oder Katzen?" Nein.""Piano oder Grammophon?"Nein. Aber ick habe einen Füllfederhalter, der etwas kratzt werde ihn aber ausgeben."

Der Bauer bejahte.

Ich kaufe sie Ihnen ab."

Verblüfft sah der Bauer den Sprecher an. Hob die Lampe hoch.

Alle guten Geister! Der junge Graf!"

Der bin ich! Begreifen Sie nun. daß ich fahren muß? Was kosten Schlitten und Pferde?"

Da schüttelte der Bauer den Kopf.

Jetzt werde er ihn selbst fahren. Es sei ihm eine Ehre. Er wolle auch gleich mit dem Henner und dem Märtens reden, daß sie auch anspannen, denn man müsse zum stellen- weilen Ausschaufeln Leute mitnehmen.

Friedrich' dankte ihm und folgte seiner Einladung, einst­weilen bei ihm zu rasten.

Währenddessen eilte de- Bauer zu seinen Nachbarn, und mit Windeseile verbreitete sich im Dorf die Nachricht, daß Gral Friedrich Karl nicht tot sondern Zurückgekehrt sei. Ml großer Freude und Genugtuung wurde die Nachricht ausgenommen. Der Pfarrer, der Kantor und der Gemeinde- Vorstand begaben sich zu den drei Wartenden und begrüßten sie herzlich.

Eine halbe Stunde später waren vier Schlitte,, zur Ab- fcchrt fertig. Zwanzig junge Männer mit Fackeln begleiteten Friedrich Karl und leine beiden Freunde.

Die Fahrt durch den dunklen Winterwald war wunder­voll Das Licht der Fackeln spiegelte sich in den Schnee» kr'stallen und erfüllte den Wald mit zauberischem Schimmer.

Friedrich Karls Herz ging stärker, je näher er der Heimat kam Mit seiner Ruhe war es vorbei, alles in ihm trieb Vorworts. Die Sehnsucht nach den Seinen wuchs ins Ei" aantliche. wurde fast zum körperlichen Schmerz.

Es ging besser vorwärts, als man gedacht hatte. Doch dei Talsenkuna blieben sie stecken. Fieberhaft schaufelten Iie. und nach einer halben Stunde ging es weiter, nur hundert Meter, dann mußten die Schaufeln wieder m Aktion treten. Friedrich Karl vermochte seine Ungeduld kaum zu zügeln. Kaum ein Drittel des Wegs war zurück- ge.eat und schon schlug die Rohlauer Kirchuhr die sechste stunde.

Emsig schaufelten die jungen Burgen.

* E * . -l

(Fortsetzung folgt.)